DE19532323A1 - Bahnleitwalze - Google Patents
BahnleitwalzeInfo
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- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
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- F26B—DRYING SOLID MATERIALS OR OBJECTS BY REMOVING LIQUID THEREFROM
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Description
Die Erfindung betrifft eine Leitwalze für sich unter Feuchteeinfluß verbreiternde
Materialbahnen, insbesondere für Papier- oder Kartonbahnen, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
Beim Herstellen und Veredeln von Papier- oder Kartonbahnen werden Leitwalzen in
vielfältiger Weise eingesetzt, um die Bahn den einzelnen Verarbeitungsstationen
zuzuführen. Die drehbar gelagerten Leitwalzen erstrecken sich in ihrer axialen Länge
über die gesamte Arbeitsbreite, i. e. die maximale Breite der zu führenden Bahn.
Da sich Papier- und Kartonbahnen unter Feuchteeinfluß ausdehnen und beim an
schließenden Trocknen wieder schrumpfen, werden zum Führen von z. B. nach dem
Auftragen einer wäßrigen Streichfarbe feuchten Bahnen in einen Trockner bevorzugt
Breitstreckwalzen eingesetzt, von denen die Bahn über ihre Breite gestreckt gehalten
geführt wird. So wird das Auftreten sogenannter Omega-Falten vermieden, die
insbesondere beim Auflaufen von empfindlichen Papierbahnen auf einen Trocknungs
zylinder dadurch entstehen, daß große Längswellen in der Bahn umschlagen und von
einem nachfolgenden Trocknungszylinder oder einer Umlenkwalze in die Bahn
eingebügelt werden.
Die DE-OS 23 29 802 beschreibt eine Breitstreckwalze verstellbarer Krümmung mit
einer biegsamen, hohlen zylindrischen Mantelhülse, die über eine Reihe axial anein
andergereihter zylindrischer Tragrollen gestreift ist. Die Tragrollen sitzen auf Lagern
drehbar auf einer Tragachse und können unterschiedlich gekrümmt eingestellt
werden. Derartige Breitstreckwalzen sind konstruktiv sehr aufwendig und sind zum
Einsatz bei hohen Trocknungstemperaturen weniger geeignet, da die über die
Walzenlänge angeordneten Innenlager nicht kühlbar sind.
Aus der EP-A 0 590 253 ist eine gattungsgemäße Bahnleitwalze bekannt, die aus
einem rotierbaren Walzenrohr besteht, dessen Außenoberfläche mit Rillen mit
überwiegender Richtungskomponente in Umfangsrichtung versehen sind. Die
eingedrehten oder eingefrästen Umfangsrillen mit einer Tiefe von einigen Zehntel
millimetern gewährleisten auch bei hohen Walzendrehzahlen eine gute Führung der
Bahn und verhindern ein seitliches Ausweichen. Das Problem der Faltenbildung beim
Führen von feuchten Papier- oder Kartonbahnen ist nicht angesprochen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Leitwalze so zu
verbessern, daß sie in der Lage ist, feuchte und empfindliche Papierbahnen so zu
führen, daß beim Einlauf in eine nachfolgende Trocknungsvorrichtung keine Falten
gebildet werden.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Leitwalze verhindert die Faltenbildung dadurch, daß für die
gesamte verbreiterte Bahn Auflagefläche zur Verfügung steht und daß die Bahnver
breiterung zu Längswellen geformt wird, bei denen ein Umschlagen zu Falten
ausgeschlossen ist.
Als weiterer Vorteil tritt hinzu, daß die Leitwalze nach der Erfindung konstruktiv
einfach aufgebaut und ohne großen Aufwand herzustellen ist; z. B. durch Eindrehen
der Rillen in ein Stahlrohr. Es sind keine Innenlager im Bereich der geführten Bahn
erforderlich. Die Drehlager an den stirnseitigen Wellenzapfen lassen sich kühlen, so
daß die Leitwalze auch im Bereich hoher Trocknungstemperaturen eingesetzt werden
kann.
Nach einer bevorzugten, besonders vorteilhaften Ausgestaltung, sind die Rillen so
gestaltet und angeordnet, daß zugleich ein Zug auf die Bahn zu den Bahnrändern hin
erzeugt wird. Die Bahn wird so zusätzlich über ihre Breite gestreckt und geglättet.
Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand zweier vereinfacht darge
stellter Ausführungsbeispiele.
Fig. 1 zeigt einen Längsschnitt durch eine Leitwalze mit einer Mantelfläche, deren
äußere Begrenzungslinie sinusförmig verläuft.
Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt durch eine Leitwalze mit einem in etwa sägezahn
förmigen Verlauf der äußeren Begrenzungslinie.
Die Fig. 3 und 4 zeigen im Detail einen Querschnitt durch die umlaufenden Rillen bei den
Ausführungsformen nach Fig. 1 und Fig. 2.
Die Leitwalze baut sich aus einem rohrförmigen Walzenkörper 1 auf, an dessen
Stirnseiten jeweils ein Wellenzapfen 2 koaxial angeflanscht ist, mit dem die Leitwalze
drehbar in einem Gestell gelagert werden kann. Über die gesamte axiale Länge sind in
die äußere Mantelfläche des Walzenkörpers 1 eine Reihe von Vertiefungen in Form
von Rillen 3 eingearbeitet, die jeweils umfänglich in sich geschlossen im rechten
Winkel zur Drehachse 4 des Walzenkörpers 1 verlaufen. Die Rillen 3 sind so gestaltet,
daß sowohl die höchsten Erhebungen als auch die tiefsten Stellen der Mantelfläche
des Walzenkörpers 1 jeweils auf einer zylindrischen Hüllkurve liegen. Die Leitwalze ist
rotationssymmetrisch zur Walzendrehachse 4 aufgebaut.
Bevorzugt werden die Leitwalzen nach der Erfindung aus einer zylinderförmigen
Hohlwalze aus Stahl oder Gußeisen durch Drehen gefertigt. Zur Erhöhung der
Verschleißfestigkeit können sie an ihrer Mantelfläche verchromt oder mit Edelstahl
oder einem oxidkeramischen Werkstoff beschichtet sein. Ihr im Bereich der Erhebun
gen gemessener Durchmesser beträgt 150 mm bis 500 mm. Er wird in Abhängigkeit
von der Walzenlänge gewählt, die der Arbeitsbreite, i. e. der maximalen Bahnbreite
entspricht. Leitwalzen mit einer Länge von bis zu 2 m weisen einen Durchmesser von
ca. 150 mm, Leitwalzen einer Länge von ca. 8 m einen Durchmesser von 400 bis
500 mm auf.
Die umlaufenden Rillen 3 sind so gestaltet und angeordnet, daß die Mantelfläche so
vergrößert wird, daß ausreichend Auflagefläche für die durch Feuchte verbreiterte
Papier- oder Kartonbahn vorhanden ist. Beim Umlauf der Bahn um die Leitwalze
erzeugen die Rillen 3 eine Reihe von kleinen Längswellen, um die Verbreiterung der
Bahn aufzunehmen. Daher ist es wesentlich für die Erfindung, daß die in Richtung der
Achse 4 verlaufende äußere Begrenzungslinie der Mantelfläche aufgrund der Rillen 3
so verlängert ist, daß die Verbreiterung der Papier- oder Kartonbahn aufgenommen
werden kann. Die in den Fig. 3 und 4 gestrichelt gezeichnete Begrenzungslinie a
einer Rille 3 beträgt daher mindestens das 1,02-fache, bevorzugt das 1,03 bis 1,08-
fache, maximal das 1,15-fache der Projektion b auf die geradlinige Mantellinie einer
zylinderförmigen Mantelfläche. Entsprechend verbreitert sich die äußere Mantelfläche
gegenüber der zylindrischen Hüllfläche aufgrund der Rillung. Die Projektion b stellt
zugleich die Basisbreite einer Rille 3 dar. Sie beträgt 10 cm bis 30 cm, daher befinden
sich auf einem Meter axialer Länge einer Leitwalze ca. 3 bis 10 Rillen. Die senkrecht
zur Walzenachse 4 gemessene Höhe der Rillen 3 ist so gewählt, daß sich in Ab
hängigkeit von der Form der Rillen 3 die gewünschte Vergrößerung der Oberfläche
begrenzenden Mantelfläche ergibt. Die Höhe beträgt das 0,2- bis 0,6-fache der
Basisbreite b.
Damit die Leitwalze kleine Längswellen in einer Form erzeugt, die eine Faltenbildung
ausschließt, sind die Rillen 3 im Querschnitt so geformt, daß der Winkel a zwischen
jeder möglichen Tangente t an eine der Flanken und der Parallelen p zur Walzendreh
achse 4 kleiner oder gleich 90° ist (Fig. 3, Fig. 4). Alle Kanten der Rillen 3 sind
abgerundet, damit der Auflagedruck der Papier- oder Kartonbahn auf die Leitwalze
klein gehalten wird.
Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform einer Leitwalze, bei der die äußere Begrenzungs
linie der Mantelfläche sinusförmig verläuft. Alternativ sind auch Ausführungsformen
mit U- oder V-förmigen Rillen möglich, sofern alle Kanten abgerundet sind und der in
Fig. 3 eingezeichnete Winkel α zwischen einer Tangente an eine Flanke und der Par
allelen zur Walzenachse 4 an keiner Stelle größer als 90° wird.
Fig. 2 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform, die so gestaltet ist, daß
auf die Bahn zusätzlich eine Breitstreckwirkung ausgeübt wird. Die Rillen 3 sind
spiegelsymmetrisch zu der senkrecht zur Drehachse 4 durch die Mitte der Walze ver
laufenden Ebene 5 angeordnet und so gestaltet, daß jeweils die - in Richtung zum
Walzenende - äußere Flanke einer Rille 3 steiler verläuft als die innere Flanke. Wie in
Fig. 4 dargestellt, ist bei dieser Ausführungsform der Winkel α₁ zwischen der
Tangente an die äußere Flanke und der Achsparallelen P kleiner als der entsprechende
Winkel α₂ für die innere Flanke. Es entsteht so ein Sägezahnprofil, dessen Kanten
ebenfalls abgerundet sind. Die längere äußere Flanke erzeugt eine Drift der Bahn
jeweils nach außen zu den Bahnrändern hin. Aufgrund der zur Mittelebene 5 spiegel
symmetrischen Anordnung wird so ein Breitstreckeffekt auf eine umlaufende Bahn
ausgeübt.
Da die Leitwalze nach der Erfindung keine Innenlager, sondern nur äußere Lager für
die Wellenzapfen 2 benötigt, kann sie im Bereich hoher Temperaturen eingesetzt
werden. Die beiden äußeren Lager lassen sich erforderlichenfalls einfach kühlen. Das
bevorzugte Einsatzgebiet ist die Führung von nach dem Auftragen einer Beschichtung
feuchten, empfindlichen Papierbahnen mit einem Flächengewicht von weniger als
100 g/m² beim Einlauf in einen Trockner. Die um die Leitwalze geführte feuchte
Papier- oder Kartonbahn legt sich so auf die Mantelfläche, daß regelmäßige flache
Wellen in Laufrichtung der Bahn gebildet werden. Die so gleichmäßig flach gewellte
Bahn kann anschließend auf einen Trocknungszylinder geführt werden, ohne daß
Falten entstehen.
Claims (7)
1. Leitwalze für sich unter Feuchteeinfluß verbreiternde Materialbahnen, insbesondere
Papier- oder Kartonbahnen, mit einem drehbaren rohrförmigen Walzenkörper (1)
dessen äußere Mantelfläche eine Reihe von umfänglichen Rillen (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rillen (3) in sich geschlossen im
rechten Winkel zur Walzendrehachse (4) um laufend angeordnet und so gestaltet sind,
daß die Mantelfläche zumindest im Ausmaß der Bahnverbreiterung vergrößert wird
und der Winkel α zwischen jeder Tangente (t) an eine der Flanken einer Rille (3) und
der Parallelen (p) zur Walzendrehachse (4) kleiner oder gleich 90° ist.
2. Leitwalze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß aufgrund
der Rillung die äußere Mantelfläche auf mindestens das 1,02-fache, bevorzugt das
1,03-bis 108-fache, maximal das 1,15-fache der zylindrischen Hüllfläche vergrößert
ist.
3. Leitwalze nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß 3
bis 10 Rillen (3) auf einen Meter axialer Länge der Leitwalze vorhanden sind.
4. Leitwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß ihr im Bereich der Erhebungen gemessene Durchmesser 150 mm bis
500 mm beträgt.
5. Leitwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die äußere Begrenzungslinie der Mantelfläche sinusförmig verläuft.
6. Leitwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Rillen (3) spiegelsymmetrisch zu der senkrecht zur Drehachse (4)
durch die Mitte der Walze verlaufenden Ebene (5) angeordnet und so gestaltet sind,
daß jeweils die äußere Flanke einer Rille (3) steiler verläuft als die innere Flanke.
7. Verwendung einer Leitwalze nach einem oder mehreren der Patentansprüche 1 bis 6
zum Führen einer feuchten Papier- oder Kartonbahn beim Einlauf in einen Trockner.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132323 DE19532323A1 (de) | 1995-09-01 | 1995-09-01 | Bahnleitwalze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132323 DE19532323A1 (de) | 1995-09-01 | 1995-09-01 | Bahnleitwalze |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19532323A1 true DE19532323A1 (de) | 1997-03-06 |
Family
ID=7771039
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995132323 Withdrawn DE19532323A1 (de) | 1995-09-01 | 1995-09-01 | Bahnleitwalze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19532323A1 (de) |
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