DE19532154C2 - Schießvorrichtung zur Aufnahme einer Faustfeuerwaffe - Google Patents
Schießvorrichtung zur Aufnahme einer FaustfeuerwaffeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schießvorrichtung mit einem
ortsfesten Sockel und einer beweglich mit diesem über eine
Führungsanordnung verbundenen Einspannvorrichtung zur Aufnahme
und Halterung einer Faustfeuerwaffe, wobei die
Einspannvorrichtung zusammen mit der Faustfeuerwaffe durch
deren Rückstoß aus einer Ausgangslage beweglich ist.
Eine solche Schießvorrichtung ist bekannt aus der
Zeitschrift "Target Gun", Februar 1994, Seiten 47 bis 50.
Eine Schießvorrichtung dieser Art dient dazu, Schußbilder
herzustellen und mit deren Hilfe die Streuung der jeweiligen
Waffe bzw. der darin verwendeten Munition zu überprüfen oder
die jeweilige Waffe einzuschießen, d. h. deren Visierein
richtung auf den tatsächlichen Treffpunkt einzurichten.
Somit sind solche Vorrichtungen für den Hersteller von
Waffen und Munition ebenso zweckmäßig wie für den
Büchsenmacher, der etwa feststellt, ob ein Lauf
ausgewechselt werden muß oder nicht. Gleiches gilt für den
Sportschützen und Wiederlader, der für seine Waffe die
Munition mit dem besten Trefferergebnis oder deren
Komponenten auswählt.
Daneben finden ähnliche Vorrichtungen mit Fernbedienung auch
noch Verwendung beim amtlichen oder internen Beschuß von
Faustfeuerwaffen.
Bei allen diesen Vorrichtungen müssen mindestens eine
Griffschale der anzuschießenden Faustfeuerwaffe entfernt und
der Griff in eine komplementär zu diesem ausgebildete
Ausbuchtung eingespannt werden. Bei der eingangs genannten,
bekannten Schießvorrichtung müssen sogar beide Griffschalen
abgenommen und der gesamte, den Griff bildende Teil des
Rahmens oder Griffstückes in eine komplementär ausgebildete
Einspannvorrichtung eingesetzt werden.
Hierbei greift ein Gestänge in den Abzug ein, und die
Einspannvorrichtung schwenkt beim Schuß infolge des
auftretenden Rückstoßes um eine Achse. Eine Reibungsbremse
soll diese Bewegung dabei abdämpfen. Nach jedem Schuß muß
die Einspannvorrichtung von Hand wieder in ihre Ausgangslage
zurückgeschwenkt werden, so daß die Abgabe rasch
aufeinanderfolgender Schüsse nicht möglich ist. Außerdem
muß die Bremse an den zu erwartenden Rückstoß angepaßt
werden, um einen harten Anschlag am Ende des Bewegungsweges
der Einspannvorrichtung zu vermeiden. Außerdem weist die
Mündung der Waffe nach dem Schub nach oben, was ein
Sicherheitsrisiko bildet.
Besonders nachteilig ist aber der Umstand, daß die
Einspannung der Faustfeuerwaffe nur ohne Griffschalen
möglich ist: so bleiben Funktionsstörungen unerkannt, die
auf fehlerhafte Griffschalen zurückzuführen sind, oder auf
Haltungsfehler des Schützen, der etwa durch die zweckwidrige
Auflage des Daumens auf ein Bedienungselement
Funktionsfehler herbeiführt.
Besonders schwierig ist die Einspannung von Waffen, deren
Griffstück unter Verwendung von Kunststoff hergestellt
wurde: zunächst sind bei solchen Griffstücken in der Regel die
Griffschalen einstückig angeformt. Würde ein solches Griffstück
in eine Einspannvorrichtung mit komplementär ausgebildeten
Ausbuchtungen eingespannt, dann würde die Oberflächenstruktur,
etwa die Fischhaut des Griffstücks beschädigt. Im übrigen
würde das Griffstück bei der notwendigen, strammen Einspannung
zusammenfedern und auch das Magazin zusammendrücken, was
Funktionsstörungen hervorrufen oder vielleicht auch beseitigen
könnte.
Hinzu kommt der Umstand, daß bei starken Patronen und bei zu
schwach eingestellter Bremse die Einspannvorrichtung nach dem
Schuß wuchtig gegen einen Endanschlag aufläuft, wobei die an
der Waffe angreifenden Massekräfte letztlich an der
Einspannungsstelle auftreten und den Griff beschädigen können.
Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Schießvorrichtung zur Verfügung zu
stellen, die leicht handhabbar ist und die von der Aufnahme der
Rückstoßkräfte weitgehend entlastet ist, um eine Beeinflussung
der Einspannlage der Waffe in der Schießvorrichtung durch die
Rückstoßkräfte zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Gegenstand des
Anspruchs 1 gelöst, also dadurch, daß
- - die Einspannvorrichtung einen Träger aufweist, mit
- - einer vorderen und einer hinteren Aufnahme für den vorderen bzw. hinteren Abschnitt der Faustfeuerwaffe, und
- - einer Aussparung, die vom Griffstück der Faustfeuerwaffe durchsetzt ist und dieses mindestens teilweise und mit solchem Abstand umgibt, daß die Hand eines Schützen das Griffstück ergreifen, den Schuß auslösen und den auftretenden Rückstoß auffangen kann, und daß
- - die Führungsanordnung als Gleitführungsanordnung ausgebildet ist, welche aus Stangen und an dem Träger der Einspannvorrichtung angebrachten Laufbüchsen besteht, wobei an dem in Schußrichtung vorderen Ende jeder Stange jeweils ein als Puffer ausgebildeter Endanschlag angeordnet ist.
Der eigentliche Griff ist somit nicht eingespannt, sondern
wird von der Aussparung im Träger mit hinlänglichem Abstand
freigehalten und kann deshalb in gewohnter Weise vom
Schützen ergriffen werden, der dann in ebenfalls gewohnter
Weise den ganz überwiegenden Hauptteil des Rückstoßes in der
Hand abfängt.
Es überträgt somit jede der Aufnahmen im Träger nur einen
geringen Anteil des Rückstoßes, so daß keine so stramme
Einspannung der Waffe erforderlich ist, wie bei der
bekannten gattungsbildenden Schießvorrichtung, um
sicherzugehen, daß die Waffe von Schuß zu Schuß ihre Lage
in der Schießvorrichtung nicht verändert.
Ferner sind die beiden Aufnahmen so weit voneinander
entfernt, wie es etwa der Länge des Griffstückes entspricht.
Hierdurch wird der auf die Aufnahmen wirkende Rückstoßanteil
noch weiter verringert. Die an den Aufnahmen erforderlichen
Halte- oder Einspannkräfte sind deshalb ebenfalls gering,
so daß auch ein Kunststoffgriffstück diesen standhalten
kann, ohne verformt zu werden, zumal das Griffstück an oder
in der Nähe von abstützenden Griffstück-Querwänden in den
Aufnahmen aufgenommen ist.
Die Kräfte, die vor dem Schuß von der Hand des Schützen auf
die beiden Aufnahmen aufgebracht werden, sind noch viel
niedriger als die beim Schuß auftretenden Kräfte, so daß der
Schütze die Ausrichtung der Waffe nicht beeinflußt.
Auch wenn man herkömmliche Waffen mit Metallgriffstück und
Holz- oder Kunststoffgriffschalen in die Schießvorrichtung
einspannt, können (und müssen) diese an der Waffe
verbleiben. Dies vereinfacht die Benutzung der Schießvor
richtung und macht Störungen erkennbar, etwa wenn bei
Sonderfertigungen ein Teil der Griffschalen an bewegten
Bauteilen der Waffe hemmend anliegt.
Die Aufnahmen können lediglich formschlüssig in das
Griffstück eingreifen. Gemäß der bevorzugten Ausgestaltung
nach Anspruch 2 ist jedoch mindestens eine der Aufnahmen
lediglich oder zusätzlich als Klemmeinrichtung ausgebildet,
also als kraftschlüssig wirkende Einrichtung.
Die Teile der Klemmeinrichtung(en) bzw. die Aufnahmen sind
hierbei bevorzugt auswechselbar am Träger angebracht, so daß
die erfindungsgemäße Schießvorrichtung durch Austausch
dieser genannten Elemente an spezielle Waffen angepaßt
werden können.
Eine weitere, bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht
gemäß Anspruch 3 darin, daß die die vordere Aufnahme
bildende Klemmvorrichtung eine sich parallel zur
Schußrichtung erstreckende ortsfeste Klemmbacke und eine
dieser gegenüberliegende, bewegliche Klemmbacke aufweist,
die beide zum Eingriff in Ausbildungen, insbesondere
Längsrillen, am Griffstück ausgebildet sind. Diese
Ausgestaltung zielt allgemein auf die Anpassung der
Klemmvorrichtung an eine Waffe eines bestimmten Typs ab, und
hier im speziellen auf die von der Anmelderin hergestellte
Pistole Modell USP. Diese Waffe weist am Kunststoff
griffstück vor dem Abzugsbügel beiderseits zwei Längsrillen
auf. Das Griffstück wird mit der einen Längsrille in die
ortsfeste Klemmbacke eingesetzt, und anschließend wird die
bewegliche Klemmbacke in die gegenüberliegende Längsrille
eingeklemmt. Hierbei tritt eine feste Einklemmung über eine
beträchtliche Länge des Griffstücks auf, nämlich nahezu die
gesamte Länge der Längsrillen, so daß trotz einer insgesamt
ausreichenden Klemmkraft die örtliche Belastung nur gering
ist.
Hierbei weisen die Klemmbacken bevorzugt einen keilförmigen
Querschnitt auf, so daß eine zuverlässige Klemmung an den
Oberkanten der Längsrillen eintritt, selbst wenn deren Boden
verschmutzt sein sollte.
Der beweglichen Klemmbacke ist gemäß Anspruch 4 ein
drehbarer Exzenternocken als Klemmantrieb zugeordnet; somit
läßt sich die Klemmbacke zwar rasch, aber feinfühlig und auf
einfache Weise schließen; der Betätigunghebel des
Exzenternockens ist hierbei vorzugsweise so angeordnet, daß
die Massenkräfte, die auf ihn infolge der Rückwärtsbewegung
der Waffe und des Trägers beim Schuß einwirken, ihn in
Schließrichtung belasten, so daß sich die Klemmvorrichtung
beim Schub nicht lockern kann.
Der Träger kann als ein in einer Horizontalebene ange
ordneter, einseitig offener, C-förmiger Bügel ausgebildet
sein, der an seinen Enden die Aufnahmen trägt und nach
rechts, in Schußrichtung gesehen, offen ist. Für einen
Rechtshänder liegt also die Waffe völlig frei. Außerdem ist
bei einer seitlich auswerfenden Waffe auch der Auswurf nicht
behindert.
Gemäß der bevorzugten Ausgestaltung des Anspruchs 5 ist
jedoch der Träger als Platte ausgebildet, in welcher die
Aussparung im wesentlichen mittig ausgebildet ist, also von
der Platte gewissermaßen wie von einem Bilderrahmen umgeben
wird.
Diese Platte trägt die Klemmvorrichtung als Aufbau sowie die
Aufnahmen, kann aber wegen ihrer Rahmenbauweise sehr leicht
ausgebildet werden, so daß ein wesentlicher Anteil des
Rückstoßes von der Hand des Schützen übernommen wird.
Hierdurch werden die Aufnahmen entlastet.
An der Unterseite der Platte kann zusätzlich eine Abzugs-
Betätigungseinrichtung angebracht werden, mittels deren die
in der Schießvorrichtung befindliche Waffe fernausgelöst
werden kann. In diesem Fall ist allerdings eine Abfederung
oder Abbremsung des Trägers erforderlich. Somit ist die
erfindungsgemäße Schießvorrichtung nach Modifizierung auch
zur Verwendung beim Beschuß eingerichtet.
Grundsätzlich könnte der Träger wie bei der eingangs
genannten, bekannten Schießvorrichtung um eine horizontale,
sich quer zur Schußrichtung erstreckende Achse schwenkbar
angeordnet sein.
Der Nachteil dieser bekannten Anordnung ist aber, daß der
Treffpunkt der Waffe jeweils vom genauen Erreichen der
Ausgangslage abhängig ist. Ein grobes Sandkorn, das nach
einem Schuß zwischen die gegeneinander wirksamen
Anschlagelemente von Sockel und Träger gerät, ist schon
geeignet, das Schußbild zu verfälschen.
Deshalb ist der Träger bei der erfindungsgemäßen Schießvor
richtung gemäß Anspruch 6 an einer sich parallel zur
Schußrichtung erstreckenden Führungsanordnung geführt. Die
Waffe ist somit nur in Schußrichtung beweglich; es ist somit
für die Trefferlage unerheblich, ob die Waffe beim Schuß die
Ausgangslage exakt reproduziert oder nicht, weil die
Ausrichtung der Waffe über die ganze Bewegungsstrecke des
Trägers hinweg gleichbleibt. Somit ist es auch möglich,
Schußbilder bei rascher Feuerfolge herzustellen, etwa weil
es dem Schützen aus Zeitmangel nicht möglich ist, sich vor
jedem neuen Schuß davon zu vergewissern, daß der Träger
seine Ausgangslage genau eingenommen hat.
Unter der großen Auswahl an bekannten Anordnungen zur
geradlinigen Führung ist gemäß Anspruch 7 eine
Führungsanordnung bevorzugt, die aus zwei Stangen besteht,
die beiderseits der Aufnahmen und der Aussparung angeordnet
sind und jeweils eine am Träger angebrachte Lagerbüchse
durchsetzen.
Unter "Lagerbüchse" ist hier eine Anordnung zur spielfreien
Längsführung zu verstehen, die einfach als gleitgelagerte
Büchse ausgebildet sein kann. Die Bohrung der Büchse kann
eine enge Spielpassung zum Außendurchmesser der Stange
aufweisen, aber auch als Wälzanordnung mit Kugelbüchsen oder
sonstwie ausgebildet sein. Die Stangen weisen dabei bevorzugt
einen kreisförmigen Querschnitt auf, können aber auch jeden
anderen, zur jeweils gewählten Ausgestaltung der Lagerbüchsen
passenden Querschnitt aufweisen.
Die Stangen können starr am Sockel angebracht sein, sind jedoch
bevorzugt in ihrer Lage einstellbar, um eine Justierung der
Waffe bezüglich des Zieles zu ermöglichen, ohne daß der Sockel
bewegt zu werden braucht. Zum Zwecke der Justierung ist
bevorzugt ein am Sockel um eine Horizontalachse schwenkbarer
Sattel angeordnet, der seinerseits die Stangen trägt.
Es wäre dem Grunde nach ausreichend, die erfindungsgemäße
Schießvorrichtung nur mit zwei Aufnahmen für Abschnitte des
Griffstückes auszustatten. Die Weiterbildung der vorderen
Aufnahme mit einer Klemmeinrichtung macht die Schießvorrichtung
gewissermaßen "idiotensicher". Nun ist erfindungsgemäß als
zusätzliche Weiterbildung vorgesehen, auch die
hintere Aufnahme mit einer Klemmeinrichtung auszustatten und
somit die Schießvorrichtung insgesamt völlig fehlbedienungs
sicher zu machen.
Gemäß Anspruch 8 ist die Schießeinrichtung dadurch weiter
gebildet, daß die die hintere Aufnahme bildende Klemmvor
richtung eine am hinteren Ende der Aussparung angeordnete
Vertiefung zum Einsetzen des hinteren Griffstücksendes sowie
eine bewegliche Klemme aufweist, die von vorne her gegen das
Griffstück andrückt und dieses in die Vertiefung preßt. Der
Teil des Pistolengriffstücks, der auf der Oberseite der
Faust des Schützen aufsitzt und in dem der Hahn gelagert
ist, wird somit nach hinten in die Vertiefung gedrückt. Die
den Griff der Waffe abstützende Hand wird hierdurch zwar ein
wenig nach unten versetzt, der Schütze wird aber dadurch
nicht behindert.
Auch für die hintere Aufnahme kann die Klemme als drehbarer
Exzenternocken ausgebildet werden. Gemäß Anspruch 9 ist die
Klemme aber als eine Klemmschraube ausgebildet, mit welcher
durch Drehen ein Druck gegen die vordere, nach oben ver
laufende Strebe des Abzugsbügels ausgeübt und dadurch das
gesamte Griffstück nach hinten in die Aufnahme gedrückt
werden kann.
Die Achse dieser Klemmschraube liegt in der die Seelenachse
der Waffe aufnehmenden Ebene schräg oder bevorzugt hori
zontal. Die Klemmschraube ist als Rändelschraube ausgebil
det, sitzt unter dem Träger bzw. der Platte und ist von
unten her ohne weiteres erreichbar.
Der Sockel selbst kann eine Wiege aufweisen, in welcher der
obengenannte Sattel um eine horizontale Achse schwenkbar
gelagert ist und die ihrerseits um eine vertikale Achse
schwenkbar ist. Die herkömmlichen Schwenklager sind hierbei
spielfrei und sehr steif ausgeführt.
Somit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung äußerst zuver
lässig und auch betriebssicher, da der Träger bzw. die
Platte, in welchem bzw. welcher die Waffe aufgenommen ist,
verhindert, daß die Bedienungsperson mit der linken (oder
rechten) Hand in die Schußlinie gelangen kann, weil diese
von unten her abgeschirmt ist. Die rechte (oder linke) Hand
ist zur Bedienung der Waffe erforderlich und deshalb nicht
gefährdet.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann sowohl von einem
Rechtshänder als auch einem Linkshänder benutzt werden.
Beim Anschießen einer Selbstladewaffe kann das Magazin erst
dann in die Waffe eingeführt oder aus dieser wieder
entnommen werden, wenn diese in der Vorrichtung eingespannt
ist. Die Waffe kann somit in jedem Fall ungeladen in die
Vorrichtung eingesetzt und aus dieser entnommen werden,
selbst wenn das Schießen vorzeitig abgebrochen werden
sollte. Das gefährliche Hantieren mit der geladenen Waffe
entfällt. In der erfindungsgemäßen Schießvorrichtung weist
die Waffe in jedem Betriebsstadium in die vorgesehene
Schußrichtung, gleichgültig, wie kräftig der Rückstoß ist.
Somit ist die sichere Verwendung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung auch auf einem einfachen Feldschießstand
möglich, bei dem keine Blenden zum Auffangen eines extremen
Hochschusses vorgesehen sind.
Bei hinlänglich steifer Ausbildung der Stangen sind diese
durchaus geeignet, den Träger und damit die Waffe in exakt
reproduzierbarer Ausrichtung zu halten, selbst wenn der
Schütze mit der Hand eine nicht näher erfaßbare Kraft auf
diese Anordnung aufbringen sollte, zumal sich die
Lagerbüchsen des Trägers in der Schußlage, also der
Ausgangslage, am Befestigungsende der Stangen befinden.
Der Gegenstand der Erfindung wird anhand eines Ausführungs
beispiels und der beigefügten, schematischen Zeichnung
nachfolgend noch näher erläutert. In der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Schießvorrichtung im
Schrägbild, mit eingesetzter Pistole,
Fig. 2 die Schießvorrichtung der Fig. 1, ohne
eingesetzte Pistole, in einer anderen
Schrägdarstellung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Schießvorrichtung
der Fig. 1, wobei jedoch nur die hintere
Klemmvorrichtung dargestellt ist, und
Fig. 4 einen Querschnitt längs Linie IV-IV in Fig. 3,
wobei nur die Klemmbacken der vorderen
Klemmvorrichtung und der von ihnen eingespannte
Teil der Pistole gezeigt sind.
In allen Figuren sind durchgehend dieselben Bezugszeichen
für die gleichen Elemente verwendet. Begriffe wie "vorne",
"oben" o. dgl. beziehen sich auf die mit der Unterseite
ihrer Sockelplatte 11 horizontal ausgerichtete Schießvor
richtung, bei der die vorgesehene Schußrichtung nach vorne
weist.
Die Schießvorrichtung weist einen Sockel 1 mit einer ebenen
Sockelplatte 11 auf, die dazu eingerichtet ist, auf einer
ebenen Unterlage, etwa einem fest verankerten Anschußtisch,
aufgeschraubt zu werden. Der Sockel 1 muß bei der Benutzung
der gezeigten Schießvorrichtung ortsfest bleiben.
Auf dem Sockel 1 ist eine - um eine nicht dargestellte
vertikale Hochachse - schwenkbare Wiege 3 angebracht, die
ihrerseits eine satt auf der Sockelplatte 11 aufliegende
Grundplatte 9 aufweist. An der Vorderseite der Grundplatte 9
ist ein aufrechtes Gabelstück 5 ausgebildet.
Auf der Oberseite der Sockelplatte 11 sind beiderseits der
hinteren Teile der Seitenflanken der Grundplatte 9 die
beiden Teile einer Seitenjustiervorrichtung 7 angebracht,
mittels deren die Winkelausrichtung der Wiege 3 um die
Hochachse relativ zum Sockel 1 spielfrei justierbar ist.
Am Gabelstück 5 ist um eine horizontale Querachse schwenkbar
ein Sattelstück 13, 17 angelenkt, das einen im wesentlichen
horizontalen Schenkel 13 aufweist, der sich in Schußrichtung
erstreckt. Das hintere Schenkelende ist über eine Höhen
justiereinrichtung 15 auf der Grundplatte 9 abgestützt. Am
vorderen Schenkelende ist eine Frontplatte 17 angesetzt, die
sich rechtwinklig und quer zum horizontalen Schenkel 13
sowie von diesem aus nach oben erstreckt.
Das hintere Ende des horizontalen Schenkels 13 ist aus
später noch erläuterten Gründen über dessen gesamte
Querbreite hinweg mit einer rampenartigen Abschrägung
ausgebildet, die nach hinten abfällt.
Die Frontplatte 17 weist untere Fortsätze auf, von denen
jeder innerhalb eines der beiden aufrechten Schenkel des
Gabelstückes 5 angeordnet und mit diesem durch
Schwenkzapfen spielfrei schwenkbar verbunden ist. Beide
Schwenkzapfen liegen auf einer gemeinsamen, horizontalen
Querachse.
Die Frontplatte 17 weist auch an ihrer Oberseite beiderseits
einen Fortsatz auf. An jedem dieser Fortsätze ist eine sich
nach hinten erstreckende Stange 19 befestigt. Beide Stangen
19 erstrecken sich parallel zur Schußrichtung.
Über den Stangen 19 und hinter der Frontplatte 17 erstreckt
sich eine im wesentlichen horizontale, nahezu quadratische
Platte 21, die mit ihren Kanten parallel bzw. quer zur
Schußrichtung ausgerichtet ist.
Unter der Frontplatte 17 und an ihre Seitenkanten sowie an
ihre Vorderkante angrenzend befinden sich zwei Laufbüchsen
23, die spielfrei auf den Stangen 19 laufen. An den
vorderen Enden der Stangen 19 sind manschettenförmige
Puffer 25 aus Gummi angebracht, welche die Vorwärtsbewegung dei
Platte 21 durch Anschlag gegen die Laufbüchsen 23 hemmen.
Die Laufbüchsen 23 sind unter der Platte 21 durch einen U-
förmigen Bügel 27 verbunden. Dessen horizontaler, quer zur
Schußrichtung angeordneter, untenliegender Schenkel nimmt eine
solche Lage ein, daß er in der Ausgangslage der Platte 21 über
die hintere Schrägfläche des horizontalen Schenkels 13 des
Sattelstückes 13, 17 auf diesen aufläuft und zwar bis zu einer
Stelle, die im wesentlichen oberhalb der
Höhenjustiereinrichtung 15 angeordnet ist. In dieser
Ausgangslage ist somit die Platte 21 über den Bügel 27, den
horizontalen Schenkel 13, die Höhenjustiereinrichtung 15 und
die Grundplatte 9 im wesentlichen geradlinig auf der
Sockelplatte 11 abgestützt, wobei der Kraftweg über die Stangen
19, die Frontplatte 17, deren Schwenkachse und das Gabelstück 5
umgangen bzw. entlastet ist.
Inmitten der Platte 21 ist eine im wesentlichen quadra
tische Aussparung 29 mittig angeordnet, die rahmenartig von
der Platte 21 umgeben ist.
An der Rückseite der Aussparung 29 ist mittig und nach vorne
hineinragend, eine hintere Aufnahme 31 abnehmbar an der
Platte 21 angebracht.
Vor der Vorderseite der Aussparung 29 ist auf der Oberseite
der Platte 21 eine vordere Aufnahme 33 angebracht.
Die hintere und die vordere Aufnahme 31, 33 sind zu der
jeweils aufzunehmenden Pistole 41 passend ausgebildet. Sie
sind austauschbar an der Platte 21 angebracht, so daß die
Platte 21 durch einen Wechsel der Aufnahmen 31, 33 auf
andere Pistolen umgerüstet werden kann.
Die vordere Aufnahme 33 weist eine ortsfeste Klemmbacke 35 und
eine bewegliche Klemmbacke 37 auf. Beide Klemmbacken 35, 37
können in Eingriff mit Längsnuten 43 im vorderen Teil der
Pistole 41 gelangen. Hierbei ist die bewegliche Klemmbacke 37
mit einem drehbaren Exzenternocken 39 als Klemmantrieb
ausgestattet, der sie in die zugehörige Längsnut 43 hinein- und
aus dieser herausbewegt.
Die hintere Aufnahme 31 weist eine Vertiefung auf, die
komplementär zum hinteren Abschnitt der Pistole 41 ausgebildet
ist.
Vor dem Abzugsbügel der Pistole 41 ist an der Unterseite der
Platte 21 mittig eine Gewindebüchse 45 befestigt, die sich in
Horizontal- und Längsrichtung erstreckt. In dieser ist von
vorne her eine Rändelschraube (ausgeführte Klemmschraube) 47
eingeschraubt, die gegen die Vorderseite des Abzugsbügels zur
Anlage gelangt und dadurch den hinteren Abschnitt der
Faustfeuerwaffe in die hintere Aufnahme 31 eindrückt.
Bei Benutzung der gezeigten Schießvorrichtung wird zunächst die
bewegliche Klemmbacke 37 mittels des am Exzenternocken 39
angebrachten Bedienungshebels nach außen bewegt und wird die
Klemmschraube 47 nach vorne geschraubt.
Dann wird die entladene Pistole 41 von oben her mit dem
Griffstück in die Aussparung 29 eingeführt. Sodann werden der
hintere Abschnitt der Faustfeuerwaffe in die hintere Aufnahme
31 und die linke Längsnut 43 in die ortsfeste Klemmbacke 35
eingesetzt. Dann werden der Exzenternocken 39 verschwenkt und
die bewegliche Klemmbacke 37 in die rechte Längsnut 43
eingedrückt. Nun ist der vordere Abschnitt der Pistole 41
eingespannt.
Danach wird die Klemmschraube 47 nach hinten geschraubt,
bis sie gegen den Abzugsbügel drückt und die Pistole 41 nach
hinten in die hintere Aufnahme 31 preßt und sie dort auch
einspannt.
Nun wird die Platte 21 um die Querachse zwischen der
Frontplatte 17 und dem Gabelstück 5 nach oben geschwenkt,
so daß das Magazin in die Pistole 41 eingeführt werden kann.
Diese weist dabei mit der Mündung nach unten. Danach wird
die Platte 21 wieder abgesenkt, bis die
Höhenjustiereinrichtung 15, der horizontale Schenkel 13 des
Sattelstückes 13, 17 und die Grundplatte 9 aufeinander
aufsitzen. Dann wird die Pistole 41 durchgeladen, vom Schützen
am Griffstück ergriffen und nach vorne gedrückt, bis die
Laufbüchsen 23 an den Puffern 25 anliegen. Dabei läuft der
Bügel 27 auf den horizontalen Schenkel 13 auf. Nun kann ein
Schuß abgefeuert werden.
Nach dem Schuß wird das Magazin entnommen; falls erforder
lich, wird die im Lauf verbliebene Patrone herausrepetiert.
Durch Lösen der Klemmschraube 47 und des Exzenternockens
39 wird die Einspannung der Pistole 41 gelockert, so daß
diese entnommen werden kann.
Claims (10)
1. Schießvorrichtung mit einem ortsfesten Sockel (1) und einer
beweglichen, mit diesem über eine Führungsanordnung
verbundenen Einspannvorrichtung (21, 31, 33) zur Aufnahme
und Halterung einer Faustfeuerwaffe, wobei die
Einspannvorrichtung (21, 31, 33) zusammen mit der
Faustfeuerwaffe durch deren Rückstoß aus einer Ausgangslage
beweglich ist, dadurch gekennzeichnet, daß
- 1. die Einspannvorrichtung (21, 31, 33) einen Träger
aufweist, mit
- 1. einer vorderen (33) und einer hinteren (31) Aufnahme für den vorderen bzw. hinteren Abschnitt der Faustfeuerwaffe, und
- 2. einer Aussparung (29), die vom Griffstück der Faustfeuerwaffe durchsetzt ist und dieses mindestens teilweise und mit solchem Abstand umgibt, daß die Hand eines Schützen das Griffstück ergreifen, den Schuß auslösen und den auftretenden Rückstoß auffangen kann, und daß
- 2. die Führungsanordnung als Gleitführungsanordnung ausgebildet ist, welche aus Stangen (19) und an dem Träger der Einspannvorrichtung (21, 31, 33) angebrachten Laufbüchsen (23) besteht, wobei an dem in Schußrichtung vorderen Ende jeder Stange (19) jeweils ein als Puffer (25) ausgebildeter Endanschlag angeordnet ist.
2. Schießvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine der Aufnahmen (31, 33) als lösbare
Klemmvorrichtung ausgebildet ist.
3. Schießvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die vordere Aufnahme (33) als Klemmvorrichtung
ausgebildet ist, die eine sich parallel zur Schußrichtung
erstreckende ortsfeste Klemmbacke (35) und eine dieser
gegenüberliegende, bewegliche Klemmbacke (37) aufweist, die
beide zum Eingriff in Ausbildungen, insbesondere Längsnuten
(43), an der Faustfeuerwaffe ausgebildet sind.
4. Schießvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der beweglichen Klemmbacke (37) ein drehbarer
Exzenternocken (39) als Klemmantrieb zugeordnet ist.
5. Schießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger eine Platte (21) aufweist,
in der im wesentlichen mittig die Aussparung (29)
ausgebildet ist.
6. Schießvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger bzw. die Platte (21) an der
sich parallel zur Schußrichtung erstreckenden
Führungsanordnung verschieblich geführt ist.
7. Schießvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stangen (19) der Führungsanordnung beiderseits der
Aufnahmen (31, 33) und der Aussparung (29) angeordnet sind
und jeweils die am Träger bzw. der Platte (21) angebrachte
Laufbüchse (23) durchsetzen.
8. Schießvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die hintere Aufnahme (31) als
Klemmvorrichtung ausgebildet ist, die eine am hinteren Ende
der Aussparung (29) angeordnete Vertiefung zum Einsetzen
des hinteren Abschnitts der Faustfeuerwaffe sowie eine
bewegliche Klemme aufweist, die von vorne her gegen das
Griffstück andrückt und den hinteren Abschnitt der
Faustfeuerwaffe in die Vertiefung preßt.
9. Schießvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemme als eine Klemmschraube (47) ausgebildet ist,
die durch Verdrehen zum Andruck gegen die vordere, nach
oben verlaufende Strebe des Abzugsbügels bringbar ist.
10. Schießvorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß der Träger bzw. die Platte (21) eine
Abstützung (27, 13, 15) aufweist, die sich in der
Ausgangslage unter Entlastung der Führungsanordnung auf dem
Sockel (1) abstützt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995132154 DE19532154C2 (de) | 1995-08-31 | 1995-08-31 | Schießvorrichtung zur Aufnahme einer Faustfeuerwaffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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