DE19531559A1 - Pulverlackbeschichteter Behälterverschluß - Google Patents
Pulverlackbeschichteter BehälterverschlußInfo
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Description
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind mit Pulverlack beschichtete
Behälterverschlüsse, insbesondere Verschlüsse für Getränkeflaschen.
Behälterverschlüsse werden mit einer Beschichtung versehen, um einerseits
das Füllgut vor einer Beeinträchtigung durch herausgelöste Bestandteile des
Metallblechs zu schützen, andererseits um eine Korrosion des Metallblechs
durch aggressive Füllgüter zu vermeiden.
In der Praxis erfolgt diese Beschichtung hauptsächlich mittels organisch gelöster
Lacke. Dies hat jedoch eine hohe Lösemittelbelastung der Umgebung beim
Trocknen der Lackfilme zur Folge. Zudem müssen die bisher üblichen Lacke
speziell an das Dichtungselement angepaßt werden, da herkömmliche Lacke
nicht ohne weiteres verträglich sind mit den Dichtungsmassen.
Üblicherweise werden die Bleche erst mit Lack beschichtet und anschließend
gestanzt. Hierbei werden die Schnittkanten freigelegt. Der Korrosionsschutz
solcher Verschlüsse ist daher nicht ausreichend.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Behälterverschlüsse zur
Verfügung zu stellen, die mit Lacken beschichtet sind, die mit den
Dichtungselementen ohne Modifizierung oder besondere
Verfahrensmaßnahmen bei der Beschichtung verträglich sind. Außerdem soll
der Lack einen verbesserten Kantenschutz gewährleisten. Ferner sollten diese
Lacke bei der Verwendung für die Beschichtung von Verpackungsbehältern
auch bei Applikation mit geringen Schichtdicken von < 15 µm die Anforderungen
erfüllen, die üblicherweise an Verschlußbeschichtungen gestellt werden.
Insbesondere sollten diese Beschichtungen dabei nicht porös sein (bestimmt mit
Hilfe des sog. Enamelratertests), eine gute Haftung auf dem Untergrund
zeigen, eine hohe Elastizität aufweisen und unter den üblichen Pasteurisations-
und Sterilisationsbedingungen beständig sein. Weiterhin sollten diese Lacke zu
Beschichtungen mit hoher Elastizität führen, die die mechanischen
Verformungen ohne Beschädigung überstehen. Außerdem ist ebenfalls eine
Sterilisations- und Pasteurisationsbeständigkeit erforderlich.
Diese Aufgabe wird überraschenderweise dadurch gelöst, daß der Lack ein
Pulverlack ist auf der Basis von Epoxidharzen und carboxylgruppenhaltigen
Polyestern oder phenolischen Härtern und/oder auf der Basis von Polyethylen
und/oder auf der Basis von Copolymeren, Terpolymeren, Pfropfcopolymeren
und Ionomeren, die Carboxyl- oder Anhydridgruppen oder Gruppen, die zu
Carboxylgruppen hydrolysierbar sind, aufweisen.
Außerdem betrifft die Erfindung Verfahren zur Herstellung von
Behälterverschlüssen. Hierbei wird aus einem Substrat, vorzugsweise Metall,
der Verschluß geformt, hierauf ein Pulverlack mit einer Schichtdicke von 15
µm und anschließend ein Dichtungselement aufgebracht.
Es ist überraschend und war nicht vorhersehbar, daß die erfindungsgemäßen
Pulverlacke für die Beschichtung von Behälterverschlüssen geeignet sind und
daß das Eigenschaftsprofil und damit der Anwendungszweck einfach durch
Einstellung einer entsprechenden Korngrößenverteilung gesteuert werden kann.
Dabei sind diese Pulverlacke schnell aushärtbar, einfach zu handhaben und
einfach zu applizieren.
Außerdem zeichnen sich die erfindungsgemäßen Pulverlacke dadurch aus, daß
Beschichtungen mit nur einer sehr geringen Schichtdicke von 15 µm die
eingangs geforderten Eigenschaften aufweisen. Insbesondere weisen diese
Beschichtungen selbst bei einer geringen Schichtdicke von 15 µm die
geforderte geringe Porosität auf. Außerdem zeichnen sich diese
Beschichtungen durch eine gute Haftung und eine gute Pasteurisations- und
Sterilisationsbeständigkeit aus.
Weiterhin weisen die erfindungsgemäßen Pulverlacke den Vorteil auf, daß die
Beschichtungen eine hohe Flexibilität aufweisen, so daß die Lackschicht
Verformungen ohne Ablösung oder Rißbildung folgen kann.
Im folgenden sollen nun zunächst die einzelnen Komponenten der
erfindungsgemäßen Pulverlacke näher erläutert werden.
Die in den erfindungsgemäßen Pulverlacken eingesetzten Polyester weisen
eine Säurezahl von 25 bis 120 mg KOH/g, bevorzugt 30 bis 90 mg KOH/g und
besonders bevorzugt 60 bis 90 mg KOH/g sowie eine OH-Zahl von mindestens
10 mg KOH/g, bevorzugt von mindestens 15 mg KOH/g und bevorzugt 30 mg
KOH/g auf. Bevorzugt werden Polyester mit einer Funktionalität 2 eingesetzt.
Die zahlenmittleren Molekulargewichte der Polyester liegen im allgemeinen
zwischen 1000 und 10 000, bevorzugt zwischen 1500 und 5000. Bevorzugt
werden FDA-zugelassene (FDA = Food and Drug Administration) Polyester
eingesetzt.
Die carboxylgruppen- und hydroxylgruppenhaltigen Polyester sind dabei nach
den üblichen Methoden (vgl. z. B. Houben Weyl, Methoden der organischen
Chemie, 4. Auflage, Band 14/2, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1961)
herstellbar.
Als Carbonsäurekomponente zur Herstellung der Polyester sind aliphatische,
cycloaliphatische und aromatische Di- und Polycarbonsäuren geeignet, wie z. B.
Phthalsäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, Trimellithsäure, Pyromellithsäure,
Adipinsäure, Bernsteinsäure, Glutarsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure,
Acelainsäure, Sebacinsäure u.ä. Die Säuren können dabei auch in Form ihrer
veresterungsfähigen Derivate (z. B. Anhydride) oder ihrer umesterungsfähigen
Derivate (z. B. Dimethylester) eingesetzt werden.
Als Alkoholkomponente zur Herstellung der Polyester sind die üblicherweise
eingesetzten Di- und/oder Polyole geeignet, z. B. Ethylenglykol, Propandiol-1,2
und -1,3, Butandiole, Diethylenglykol, Triethylenglykol, Tetraethylenglykol,
Hexandiol-1,6, Neopentylglykol, 1,4-Dimethylolcyclohexan, Glycerin,
Trimethylolethan, Trimethylolpropan, Pentaerythrit, Ditrimethylolpropan,
Diglycerin u.ä.
Die so erhaltenen Polyester können dabei einzeln oder als Mischung
verschiedener Polyester eingesetzt werden.
Als Epoxidharze geeignet sind alle festen Epoxidharze mit
Epoxidäquivalentgewichten zwischen 400 und 3000, bevorzugt zwischen 600
und 900 und besonders bevorzugt zwischen 700 und 800. Bevorzugt werden
Epoxidharze auf Basis Bisphenol-A und/oder epoxidierte Novolakharze
eingesetzt. Die Epoxidharze auf Basis Bisphenol A weisen dabei im
allgemeinen eine Funktionalität 2, die epoxidierten Novolakharze eine
Funktionalität 2 auf.
Geeignete Epoxidharze sind beispielsweise die unter folgenden Namen im
Handel erhältlichen Produkte: Epikote® 154, 1001, 1002, 1055, 1004, 1007,
1009, 3003-4F-10 der Firma Shell-Chemie, XZ 86 795 und DER 664, 667, 669,
662, 642U, und 672U der Firma Dow sowie Araldit XB 4393, XB 4412, GT 7072,
GT 7203, GT 7004, GT 7304, GT 7097 und GT 7220 der Firma Giba Geigy.
Bevorzugt werden dabei FDA-zugelassene Epoxidharze eingesetzt.
Die Polyesterkomponente wird üblicherweise in einer Menge von 19 bis 80
Gew.-%, bevorzugt von 39 bis 60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Pulverlacks, eingesetzt.
Die Epoxidharzkomponente wird in den erfindungsgemäßen Pulverlacken
üblicherweise in einer Menge von 19 bis 80 Gew.-%, bevorzugt von 39 bis 60
Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Pulverlacks, eingesetzt.
Als Härterkomponente geeignet sind alle festen Verbindungen mit mehr als
einer phenolischen OH-Gruppe, 1,8 bis 4, bevorzugt 2 bis 3 und besonders
bevorzugt 3 phenolische OH-Gruppen pro Molekül und einem Hydroxyl-
Äquivalentgewicht, bezogen auf phenolische OH-Gruppen, 100 bis 500,
bevorzugt 200 bis 300. Bevorzugt werden als Härter solche auf Basis
Bisphenol-A und/oder Bisphenol-F eingesetzt. Besonders bevorzugt wird als
Härter das Kondensationsprodukt des Diglycidylethers von Bisphenol-A bzw.
Bisphenol-F mit Bisphenol-A bzw. Bisphenol-F, insbesondere das
Kondensationsprodukt mit einem auf phenolische Hydroxylgruppen bezogenen
Äquivalentgewicht von 220 bis 280. Diese Kondensationsprodukte werden
üblicherweise hergestellt durch Umsetzen von i.a. überschüssigem Bisphenol
mit einem Bisphenol-Diglycidylether in Gegenwart eines geeigneten
Katalysators. Bevorzugt wird das Kondensationsprodukt hergestellt durch
Umsetzen des Diglycidylethers mit dem Bisphenol im Gewichtsverhältnis von 0,5
bis 2. Diese Härter auf der Basis dieser Kondensationsprodukte des Bisphenol-
Diglycidylethers mit einem Bisphenol weisen im allgemeinen eine Funktionalität
von maximal 2 auf, wobei durch Verwendung von Verzweigungsreagenzien
wiederum höhere Funktionalitäten eingestellt werden können.
Als Härter geeignet sind ferner auch die Umsetzungsprodukte von Bisphenolen
mit Epoxidharzen vom Novolak-Typ. Bevorzugt werden diese Härter durch
Umsetzen des Epoxidharzes mit dem Bisphenol im Gewichtsverhältnis von 0,5
bis 2 in Gegenwart eines geeigneten Katalysators erhalten.
Geeignet sind beispielsweise die in der DE-PS 23 12 409 in Spalte 5, Zeile 2 bis
Spalte 6, Zeile 55 beschriebenen phenolischen Härter. Diese Polyphenole
entsprechen den folgenden allgemeinen Formeln
in denen
A ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder die Reste
A ein zweiwertiger Kohlenwasserstoffrest mit 1 bis 6 C-Atomen oder die Reste
x ein Wasserstoff- oder Alkyl mit 1 bis 4 C-Atomen
n einen mittleren Wert von 1 bis 9, bevorzugt 2 bis 7 und
y einen Wert von 0 oder 1
annimmt.
n einen mittleren Wert von 1 bis 9, bevorzugt 2 bis 7 und
y einen Wert von 0 oder 1
annimmt.
Eingesetzt werden können ferner auch die in der DE-OS 30 27 140
beschriebenen phenolischen Härter.
Selbstverständlich sind auch mit Verzweigungsreagenzien modifizierte Härter
und/oder flexibilisierte Härter geeignet. Ferner können auch Mischungen von
verschiedenen der genannten Härter eingesetzt werden. Bevorzugt werden
dabei FDA-zugelassene Härter eingesetzt.
Erfindungsgemäß werden neben den genannten Pulverlacken auf
Epoxidharzbasis besonders Polyethylenverbindungen bevorzugt, die z. B. unter
der Bezeichnung Lupolen® (zu beziehen über die BASF AG) zu erhalten sind.
Derartige Polyethylene können durch radikalische Polymerisation von Ethylen
bei hohen Drücken (1500 bis 3000 bar) oder durch koordinative Polymerisation
mit Hilfe von Katalysatoren bei niedrigen Drücken hergestellt werden. Je nach
den Polymerisationsbedingungen entstehen Polymere unterschiedlicher Dichte
(0,90 bis 0,97 g/cm³) und unterschiedlicher molarer Masse. Üblicherweise sind
Polyethylene durch Dichten und Schmelzindizes charakterisiert. Durch
Polymerisation von Ethylen mit polaren Monomeren, wie Vinylacetat, Acrylaten,
Acrylsäure oder unpolaren α-Olefinen wie Buten (-1), Hexen (-1) usw. können
Copolymerisate mit gezielten Veränderungen der Polymerstruktur erhalten
werden. Erfindungsgemäß bevorzugt werden solche Polyethylene, die durch
Niederdruckpolymerisation entstehen, wie beispielsweise das oben zitierte
Lupolen.
Die Polyethylene sind teilkristalline Kunststoffe. In Abhängigkeit von den
Polymerisationsbedingungen entstehen Polyethylene mit unterschiedlichem
Verzweigungsgrad. Je weniger verzweigt die Makromoleküle sind, desto höher
ist der kristalline Anteil und damit auch die Dichte. Die Höhe des kristallinen
Anteils und die Kristallitdicken bestimmen das Aufschmelzverhalten, d. h. die
Schmelztemperatur und die Schmelzwärme der Polyethylene. Die
mechanischen Eigenschaften hängen unmittelbar von der Kristallinität und
Dichte sowie von der molaren Masse ab. Steifigkeit und Härte nehmen mit
steigender Dichte zu. Bei den Copolymeren nehmen Steifigkeit und Härte mit
wachsendem Comonomergehalt infolge sinkender Kristallinität ab.
Dementsprechend sind erfindungsgemäß die Verzweigungsgrade und der
kristalline Anteil derart zu steuern, daß die bevorzugten Härtebereiche erreicht
werden.
Die erfindungsgemäß einsetzbaren Copolymeren, Terpolymeren,
Pfropfcopolymeren und Ionomeren sind mit der Maßgabe verwendbar, daß sie
Carboxyl- oder Anhydridgruppen oder Gruppen, die zu Carboxylgruppen
hydrolysierbar sind, aufweisen und daß der Schmelzindex der Polymeren
gemessen bei 190°C und einer Belastung von 2,16 kg zwischen 0,1 und 30 g/10
min, bevorzugt zwischen 0,2 und 25 g/10 min und besonders bevorzugt
zwischen 0,5 und 20 g/10 min liegt.
Geeignete Co- bzw. Terpolymere sind herstellbar durch Copolymerisation von
Olefin, vorzugsweise Ethylen oder Propylen und α,β-ungesättigten
Carbonsäuren wie z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Crotonsäure,
Isocrotonsäure, Maleinsäure und Fumarsäure, den entsprechenden Anhydriden
oder den entsprechenden Estern oder Halbestern mit 1 bis 8 C-Atomen im
Alkoholrest wie z. B. Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, Cyclohexyl-,
Heptyl-, Octyl- und 2-Ethylester der aufgeführten Säuren. Ebenfalls
einsetzbar sind auch die entsprechenden Salze der aufgeführten Carbonsäuren,
etwa die Natrium-, Kalium-, Lithium-, Magnesium-, Calcium, Zink- und
Ammoniumsalze. Bevorzugt eingesetzt werden die Carbonsäuren und ihre
Anhydride.
Weiterhin können bei der Copolymerisation noch weitere, mit Olefin,
vorzugsweise Ethylen oder Propylen und den ungesättigten
Carbonylverbindungen copolymerisierbare Monomere eingesetzt werden.
Geeignet sind beispielsweise α-Olefine mit 3 bis 10 C-Atomen, Vinylacetat und
Vinylpropionat.
Die Mengen der eingesetzten Monomeren werden dabei so gewählt, daß das
entsprechende Polymer einen Carboxylgruppengehalt von 0,1 bis 30 Gew.-%,
bevorzugt 2 bis 20 Gew.-%, aufweist und daß der Gehalt an Olefineinheiten,
vorzugsweise Ethylen- oder Propyleneinheiten im Polymer bis zu 99,9 Gew.-%,
bevorzugt zwischen 75 und 95 Gew.-%, beträgt.
Geeignete Pfropfcopolymere sind herstellbar durch Pfropfung von mindestens
einem Polymeren aus der Gruppe der Polyolefine mit bis 10 Gew.-%, bevorzugt
bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Monomeren, mindestens
eines Monomeren aus der Gruppe der (α,β-ungesättigten Carbonsäuren, deren
Anhydride, deren Estern oder Salzen in Gegenwart oder Abwesenheit von
Peroxiden.
Die eingesetzten Ionomeren sind herstellbar durch die bereits oben
beschriebene Copolymerisation von Ethylen und ggf. weiteren Monomeren mit
Salzen α,β-ungesättigten Carbonsäuren oder durch partielle Neutralisation von
den bereits oben beschriebenen carbonsäurehaltigen Co-, Ter- und
Pfropfpolymeren mit Salzen, Oxiden und Hydroxiden von Natrium, Kalium,
Lithium, Magnesium, Calcium, Zink und Ammonium. Die Neutralisation kann in
der Schmelze oder in der Lösung durchgeführt werden. Die Menge an
basischer Verbindung wird dabei so gewählt, daß der Neutralisationsgrad des
Polymers zwischen 0,1 und 99%, bevorzugt zwischen 0,1 und 75% und ganz
besonders bevorzugt zwischen 0, 1 und 40% liegt.
Die genannten Polyolefine, Copolymere, Terpolymere, Pfropfcopolymere und
Ionomere können ggf. zusammen mit den erwähnten auf Epoxidharzen zu
Pulverlacken verarbeitet und für die erfindungsgemäßen Behälterverschlüsse
eingesetzt werden.
Als weitere Komponente enthalten die erfindungsgemäßen Pulverlacke
mindestens einen Härtungskatalysator, üblicherweise in einer Menge von 0,01
bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt von 0,05 bis 2,0 Gew.-%, jeweils bezogen auf das
Gesamtgewicht des Pulverlacks.
Vorteilhafterweise ist der Katalysator Imidazol, 2-Methylimidazol,
Ethyltriphenylphosphoniumchlorid oder ein anderes Salz desselben, ein
Chinolinderivat, wie beispielsweise in der EP-B-10805 beschrieben, ein
primäres, sekundäres oder tertiäres Aminophenol, Aluminiumacetylacetonat
oder ein Toluolsulfonsäuresalz oder eine Mischung aus verschiedenen der
genannten Katalysatoren.
Üblicherweise enthalten die im Handel erhältlichen carboxylgruppen- und
hydroxylgruppenhaltigen Polyesterharze bereits den erforderlichen
Härtungskatalysator.
Beispiele für derartige handelsübliche carboxyl- und hydroxylgruppenhaltige
Polyester, die besonders bevorzugt eingesetzt werden, sind die unter den
folgenden Markennamen im Handel erhältlichen Produkte: Crylcoat 314, 340,
344, 2680, 316, 2625, 320, 342 und 2532 der Firma UCB, Drogenbos, Belgien,
Grilesta 7205, 7215, 72-06, 72-08, 72-13, 72-14, 73-72, 73-93 und 7401 der
Firma Ems-Chemie sowie Neocrest P 670, P 671, P 672, P 678 und P 662 der
Firma ICI.
Weiterhin können die Pulverlacke noch 0 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 25
Gew.-%, Füllstoffe enthalten. Bevorzugt werden FDA-zugelassene Füllstoffe
eingesetzt.
Im allgemeinen werden anorganische Füllstoffe, beispielsweise Titandioxid, wie
z. B. Kronos 2160 der Firma Kronos Titan, Rutil R 902 der Firma Du Pont und
RC 566 der Firma Sachtleben, Bariumsulfat und Füllstoffe auf Silikat-Basis, wie
z. B. Talkum, Kaolin, Magnesiumaluminiumsilikate, Glimmer u.ä. eingesetzt.
Bevorzugt werden Titandioxid und Füllstoffe vom Quarzsand-Typ eingesetzt.
Außerdem können die Pulverlacke ggf. noch 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt
0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Pulverlacks, weitere
Hilfs- und Zusatzstoffe enthalten. Beispiele hierfür sind Verlaufsmittel,
Rieselhilfen, Entlüftungsmittel, wie z. B. Benzoin, Pigmente u.ä.
Die Herstellung der Pulverlacke erfolgt nach den bekannten Methoden (vgl. z. B.
Produktinformation der Firma BASF Lacke + Farben AG, "Pulverlacke", 1990)
durch Homogenisieren und Dispergieren, beispielsweise mittels eines Extruders,
Schneckenkneters, u.ä. Es ist erfindungswesentlich, daß die Pulverlacke nach
ihrer Herstellung auf eine dem Anwendungszweck angepaßte
Korngrößenverteilung durch Vermahlen und ggf. durch Sichten und Sieben
eingestellt werden.
Für die Verwendung zur Beschichtung der Behälterverschlüsse wird die
Korngrößenverteilung (a) so eingestellt, daß mindestens 90 Massenprozent der
Pulverlackteilchen eine Teilchengröße zwischen 1 und 60 µm aufweisen, d. h. d
90 = 1 bis 60 µm. Vorzugsweise weisen 90 Massenprozent der
Pulverlackteilchen eine Teilchengröße zwischen 1 und 40 µm (d 90 = 1 bis 40
µm) und besonders bevorzugt zwischen 5 und 25 µm (d 90 = 5 bis 25 µm) auf.
Die maximale Teilchengröße der Pulverlackteilchen beträgt für mindestens 99
Massenprozent der Teilchen 100 µm, bevorzugt 60 µm und besonders
bevorzugt 40 µm). Die mittlere Teilchengröße der Pulverlackteilchen liegt
zwischen 5 und 20 µm, besonders bevorzugt zwischen 5 und 12 µm. Weiterhin
ist es erfindungswesentlich, daß bei Verwendung der Pulverlacke die
Korngrößenverteilung so eingestellt wird, daß die Steilheit S der
Kornverteilungskurve im Wendepunkt 100 bevorzugt 150 und besonders
bevorzugt 200 ist. Zur Erzielung von Beschichtungen mit besonders guten
Eigenschaften werden ganz besonders bevorzugt Pulverlacke eingesetzt, bei
denen die Steilheit S der Kornverteilungskurve im Wendepunkt 300 ist.
Allerdings steigen die Fertigungskosten der Pulverlacke mit zunehmender
Steilheit stark an. Die Steilheit S ist dabei definiert als Grenzwert für f(x₂)-f(x₁)
gegen Null von (f(x₂)-f(x₁))/Ig (x₂/x₁) am Wendepunkt der
Kornverteilungskurve. Die Kornverteilungskurve stellt dabei die Auftragung der
kumulierten Massenprozente gegen den absoluten Korndurchmesser
(logarithmisch dargestellt) dar.
Für die Verwendung als Beschichtung von Behälterverschlüssen sind somit
insbesondere Pulverlacke geeignet, die sowohl nur einen geringen Anteil an
sehr feinen Partikeln (Teilchengröße < 5 µm) sowie gleichzeitig auch nur einen
sehr geringen Anteil an grobteiligen Pulverlackpartikeln (Teilchengröße < 25 µm)
aufweisen, d. h. eine möglichst enge Korngrößenverteilung aufweisen.
Die Einstellung der jeweiligen Korngrößenverteilung der Pulverlacke erfolgt mit
geeigneten Mahlaggregaten, ggf. in Kombination mit geeigneten Sicht- und
Siebvorrichtungen.
Die Behälterverschlüsse, die mit den erfindungsgemäßen Pulverlacken
beschichtet werden, können aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen,
unterschiedlichste Größen und Formen aufweisen sowie nach verschiedenen
Verfahren hergestellt worden sein. Insbesondere werden aber mit den
erfindungsgemäßen Pulverlacken metallische Verschlüsse beschichtet. Diese
Metallverschlüsse können dadurch hergestellt worden sein, daß zunächst
Metallblech zu einem Behälterverschluß geformt wird. Die Pulverlacke werden
sowohl für die Abdeckung der Kanten als auch für die Außen- und
Innenbeschichtung der Verschlüsse eingesetzt.
Die Applikation der Pulverlacke erfolgt nach bekannten Methoden, wie sie
beispielsweise in der US-PS 4,183,974 beschrieben sind. Die elektrostatische
Aufladung der Pulverlackteilchen erfolgt dabei durch Reibung (Triboelektrizität).
Die Applikation der Pulverlackteilchen erfolgt mit Hilfe von speziellen, dem
Fachmann bekannten Sprühköpfen.
Für die Beschichtung der Behälterverschlüsse werden die Pulverlacke
üblicherweise in einer Schichtdicke 15 µm, bevorzugt von 10 bis 14 µm
aufgebracht. Selbst bei diesen geringen Schichtdicken erfüllen die
Beschichtungen die üblicherweise an derartige Filme gestellten Anforderungen.
Selbstverständlich können die Pulverlacke aber auch in höheren Schichtdicken
aufgebracht werden.
Der Behälterverschluß wird anschließend zur Härtung des Pulverlackes einer
Hitzebehandlung unterworfen. Diese Hitzebehandlung kann auf verschiedene
Weise erfolgen. In der Praxis werden die Behälterverschlüsse hierzu z. B. durch
einen Durchlaufofen befördert. Die Pulverlacke härten dabei im allgemeinen bei
Objekttemperaturen zwischen 230 und 350°C innerhalb einer Zeit von 5 bis 30
vollständig aus. Dabei kann der Durchlaufofen bei konstanter Temperatur
betrieben werden oder ein Temperaturprofil aufweisen, das nach den jeweiligen
Gegebenheiten eingestellt wird.
Nach der Beschichtung der Innenseite wird die Dichtungsmasse aufgetragen.
Die heute gebrauchsüblichen Dichtungsmassen sind ohne weiteres mit dem
Pulverlack verträglich, was bei an bisher verwendeten Naßlacken nicht der Fall
ist.
Als Dichtungsmassen kommen vorzugsweise Styrol-Butadien-Styrol-Kautschuk
in Betracht. Diese erhalten daneben Öle, Polyolefine, Erucasäureamid und
Stabilisatoren. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die
erfindungsgemäß einsetzbare Dichtungsmasse 20 bis 68 Gew.-%,
vorzugsweise 30 bis 50 Gew.-% Styrol-Butadien-Styrol- Kautschuk, 80 bis 20
Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew -% 10 Gew.-% Weißöl, 0 bis 0,8 Gew.-%
Erucasäureamid und 0 bis 1,2 Gew.-% Stabilisatoren.
Im folgenden wird nun die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher
erläutert.
Eine große Zahl von Kronenkorken wurden mit einem Epoxyphenol-Pulverlack
gemäß der Anmeldung mittels Coronaaufladung beschichtet und in einen Ofen
bei 220°C für 40 s vernetzt. Die Kronenkorken wurden anschließend mit einer
Dichtungsmasse versehen und zum Verschließen von Bierflaschen verwendet.
Die Dichtungsmasse besteht aus einer polyethylenhaltigen PVC-freien
Zusammensetzung.
Kronenkorken wurden mit einem Pulverlack, bestehend aus Ethylen-Propylen-
Kautschuk Copolymeren, welches mit Maleinsäureanhydrid gepfropft ist, mittels
Coronaaufladung appliziert und mit Hilfe eines Durchlaufofens oberhalb der
Schmelztemperatur des Pulverlacks gebracht (< 150°C).
Die Kronenkorken wurden mit einer polypropylenhaltigen Dichtungsmasse zum
Verschließen von Mineralwasserflaschen verwendet.
Claims (12)
1. Behälterverschluß bestehend vorzugsweise aus mit Lack beschichtetem
Metall oder Kunststoff und einem Dichtungselement,
dadurch gekennzeichnet, daß der Lack ein Pulverlack ist
- - auf der Basis von Epoxidharzen und carboxylgruppenhaltigen Polyestern oder phenolischen Härtern und/oder
- - auf der Basis von Polyolefin und/oder
- - auf der Basis von Copolymeren und Ionomeren, die Carboxyl- oder Anhydridgruppen oder Gruppen, die zu Carboxylgruppen hydrolysierbar sind, aufweisen.
2. Behälterverschluß nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- 1.) der Pulverlack
- A) mindestens ein Epoxidharz mit einem Epoxidäquivalentgewicht von 300 bis 5500, vorzugsweise 400 bis 3000 und
- B) mindestens einen Härter mit mehr als einer phenolischen Hydroxylgruppe pro Molekül und einem Hydroxyl-Äquivalentgewicht, bezogen auf phenolische OH-Gruppen, von 100 bis 500 oder
- C) mindestens einen Polyester mit einer Säurezahl von 25 bis 120 mg
KOH/g und einer OH-Zahl < 10 mg KOH/g
enthält und
- 2.) der Pulverlack eine derartige Korngrößenverteilung aufweist, daß
- a) mindestens 90 Massenprozent der Pulverlackteilchen eine Teilchengröße zwischen 1 und 60 µm aufweisen,
- b) die maximale Teilchengröße der Pulverlackteilchen für mindestens 99 Massenprozent der Teilchen 100 µm beträgt,
- c) die mittlere Teilchengröße der Pulverlackteilchen zwischen 5 und 20 µm liegt und
- d) die Steilheit der Kornverteilungskurve am Wendepunkt 100 ist.
3. Behälterverschluß nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack eine derartige
Korngrößenverteilung aufweist, daß
- a) mindestens 90 Massenprozent der Pulverlackteilchen eine Teilchengröße zwischen 1 und 40 µm aufweisen,
- b) die maximale Teilchengröße der Pulverlackteilchen für mindestens 99 Massenprozent der Teilchen 60 µm beträgt
- c) die mittlere Teilchengröße der Pulverlackteilchen zwischen 5 und 12 µm liegt und
- d) die Steilheit der Kornverteilungskurve am Wendepunkt 150 ist.
4. Behälterverschluß nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack eine derartige
Korngrößenverteilung aufweist, daß
- a) mindestens 90 Massenprozent der Pulverlackteilchen eine Teilchengröße zwischen 5 und 25 µm aufweisen,
- b) die maximale Teilchengröße der Pulverlackteilchen für mindestens 99 Massenprozent der Teilchen 40 µm beträgt,
- c) die mittlere Teilchengröße der Pulverlackteilchen zwischen 5 und 12 µm liegt und
- d) die Steilheit der Kornverteilungskurve am Wendepunkt 200 ist.
5. Behälterverschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack als
Komponente B Epoxidharz auf Basis Bisphenol-A und/oder epoxidierte
Novolakharze enthält.
6. Behälterverschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack als
Komponente A Epoxidharze auf Basis Bisphenol-A und/oder Bisphenol-F
mit einem Epoxidäquivalentgewicht von 500 bis 2000 und/oder
Epoxidharze vom Novolak-Typ mit einem Epoxidäquivalentgewicht von
500 bis 1000 enthält.
7. Behälterverschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack als
Komponente B Härter mit einem Hydroxyl-Äquivalentgewicht, bezogen auf
phenolische OH-Gruppen, von 200 bis 300 enthält.
8. Behälterverschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack als
Komponente B einen Härter mit 1,8 bis 4, bevorzugt 1,8 bis 2,2
phenolischen Hydroxylgruppen pro Molekül enthält.
9. Behälterverschluß nach einem der Ansprüche 2 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack als
Komponente B einen Härter auf Basis Bisphenol-A und/oder Bisphenol-F
enthält.
10. Behälterverschluß nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Pulverlack
- A) 29 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Pulverlacks, der Epoxidharzkomponente A und
- B) 10 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Pulverlacks,
der Härterkomponente B
enthält.
11. Verfahren zur Herstellung von Behälterverschlüssen,
dadurch gekennzeichnet, daß aus einem Substrat,
vorzugsweise Metall, der Verschluß geformt, hierauf ein Pulverlack nach
einem der Ansprüche 1 bis 10 mit einer Schichtdicke 15 µm und
anschließend ein Dichtungselement aufgebracht wird.
12. Verwendung des Behälterverschlusses nach einem der Ansprüche 1 bis 10
zum Verschließen von Getränkeflaschen.
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JP9509852A JPH11511491A (ja) | 1995-08-28 | 1996-08-27 | 粉末コーティングでコートされた容器封止 |
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DE3324791A1 (de) * | 1983-07-09 | 1985-01-17 | Hoechst Ag, 6230 Frankfurt | Verfahren zur beschichtung von metallischen substraten |
DE3727626A1 (de) * | 1987-08-19 | 1989-03-02 | Hoechst Ag | Verwendung von kunststoffen mit polaren molekuelgruppen zur isolationsbeschichtung von injektionsstopfen und infusionsstopfen sowie beschichtete injektions- und infusionsstopfen |
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DE4204266C2 (de) * | 1992-02-13 | 1996-04-18 | Basf Lacke & Farben | Pulverlack und Verfahren zur Innenbeschichtung von Verpackungsbehältern |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: PATENTANWAELTE STERNAGEL & FLEISCHER, 51429 BERGIS |
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