DE19530101A1 - Polyamid-Zusammensetzungen mit verbesserter Rheologie - Google Patents
Polyamid-Zusammensetzungen mit verbesserter RheologieInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Polyamid-Zusammensetzungen, die eine
verbesserte Rheologie und insbesondere eine erhöhte Viskosität in der Schmelze
bei niedriger Scherrate aufweisen.
Ganz besonders betrifft die Erfindung Zusammensetzungen auf der Basis von
Polyamid, das durch Polykondensation wenigstens eines Xylylendiamins mit einer
oder mehreren Dicarbonsäuren erhalten wird (nachfolgend "Polyamid vom XD-Typ"
genannt). Dieser Typ von Polyamiden ist für seine bemerkenswerten (insbesondere
mechanischen) Eigenschaften bekannt.
Polyamide sind Thermoplaste, die gewöhnlich bei zahlreichen Anwendungen,
beispielsweise bei der Herstellung von Gegenständen durch die Spritzgieß- oder
Extrusionstechnik, verwendet werden. Es wurde jedoch festgestellt, daß im be
sonderen Fall der Polyamide vom oben definierten "XD"-Typ sich oft praktische
Probleme bei der Anwendung dieser Techniken stellten. Es wurde entdeckt, daß
diese Probleme in der Tat mit den rheologischen Eigenschaften, die diese Poly
amide in geschmolzenem Zustand aufweisen, verbunden waren: insbesondere ist
ihre Viskosität in der Schmelze ziemlich gering, einschließlich bei geringer Scher
rate. Für Poly(meta-xylylenadipamid), das durch Polykondensation von meta-
Xylylendiamin und Adipinsäure erhalten wird (im folgenden mit der Abkürzung
"mXD6" bezeichnet), beispielsweise mißt man in der Schmelze (bei 260°C) eine
scheinbare Viskosität (unter einer Scherrate in der Größenordnung von 10 bis
100 s-1) in der Größenordnung von 170 Pa·s. Diese geringe Viskosität erleichtert
wohl die Verarbeitung dieses Polymers, führt aber bei seinem Spritzen oder seiner
Extrusion zu Problemen wie der Gratbildung, die zusätzliche Schritte der Endbear
beitung erfordert.
Aus diesem Grund erschien es notwendig, eine einfache Lösung zu finden, die
die Verbesserung der rheologischen Eigenschaften dieser Polyamide in der
Schmelze ermöglicht, und die die oben erwähnten Nachteile nicht aufweist. Die
vorliegende Erfindung hat insbesondere das Ziel, Zusammensetzungen von
Polyamiden des XD-Typs zu liefern, die in der Schmelze bei geringer Scherrate (
100 s-1) eine erhöhte Viskosität aufweisen und deren Viskosität in der Schmelze bei
hoher Scherrate nicht gleichzeitig stark erhöht wird.
Zu diesem Zweck betrifft die Erfindung eine Zusammensetzung auf der Basis
von Polyamid, das durch Polykondensation wenigstens eines Xylylendiamins mit
wenigstens einer Dicarbonsäure erhalten wird, die dadurch gekennzeichnet ist, daß
sie außerdem wenigstens ein Copolymer umfaßt, das Methylmethacrylat und Acryl- und/oder
Methacrylsäure enthält, wobei die Gesamtmenge an Acryl- und/oder
Methacrylsäure, bezogen auf das Gewicht dieses Copolymers, höchstens 30%
beträgt.
Als Xylylendiamine kann man beispielsweise meta-Xylylendiamin, para-
Xylylendiamin oder ein Gemisch von diesen verwenden. Man kann auch ein
Gemisch eines oder mehrerer Xylylendiamine mit einem oder mehreren anderen
aliphatischen Diaminen, wie Tetramethylendiamin oder Hexamethylendiamin,
und/oder mit einem oder mehreren aromatischen Diaminen, wie p-Phenylendiamin,
und/oder mit einem oder mehreren alicyclischen Diaminen, wie 1,3-Bisamino
methylcyclohexan, verwenden. Wenn ein oder mehrere andere Diamine in Ver
bindung mit einem oder mehreren Xylylendiaminen verwendet werden, bevorzugt
man, daß wenigstens 60% und vorzugsweise wenigstens 70% (in Molen) der
Gesamtmenge der verwendeten Diamine jedoch aus Xylylendiamin, und ganz
besonders auch aus meta-Xylylen-diamin, bestehen. Man bevorzugt die aus
schließliche Verwendung von Xylylendiaminen und ganz besonders auch von meta-
Xylylendiamin.
Als Dicarbonsäuren verwendet man vorteilhafterweise eine oder mehrere
lineare aliphatische α,ω-Dicarbonsäuren mit 4 bis 12 Kohlenstoffatomen, wie Adipin
säure oder Sebacinsäure. Man kann auch eine oder mehrere alicyclische oder
aromatische Dicarbonsäuren, wie beispielsweise Cyclohexandicarbon-, Isophthal- oder
Terephthalsäure, verwenden. Man kann eine einzelne Säure oder ein Gemisch
von Säuren verwenden. Vorteilhafterweise überschreitet die Schmelztemperatur der
Säure oder des verwendeten Säuregemisches etwa 230°C nicht. Man bevorzugt die
Verwendung einer linearen aliphatischen Säure und insbesondere von Adipinsäure.
Als Polyamid bevorzugt man die Verwendung von Poly(meta-xylylenadipamid),
das durch Polykondensation von meta-Xylylendiamin und Adipinsäure erhalten wird
("mXD6").
Mehrere Polyamide, die den obigen Definitionen entsprechen, können ge
gebenenfalls als Gemisch verwendet werden.
Unter "Copolymer auf der Basis von Methylmethacrylat (MMA) und Acryl- und/oder
Methacrylsäure", nachfolgend "Copolymer vom MMA-MAA-Typ" genannt,
soll jedes statistische Copolymer verstanden werden, das als Comonomere Methyl
methacrylat und Acryl- und/oder Methacrylsäure enthält.
Die im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbaren Copolymere vom
MMA-MAA-Typ können außer MMA und Acryl- und/oder Methacrylsäure gegebenen
falls ein oder mehrere andere Comonomere in Mengen enthalten, die vorteil
hafterweise 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Copolymers, nicht
übersteigen und vorzugsweise geringer als 5% sind.
Man bevorzugt jedoch die Verwendung von Copolymeren, die ausschließlich
MMA und Acryl- und/oder Methacrylsäure enthalten, und ganz besonders auch von
Copolymeren auf der Basis von MMA und ausschließlich Methacrylsäure.
Vorteilhafterweise enthält das Copolymer vom MMA-MAA-Typ höchstens 20%
Acryl- und/oder Methacrylsäure (bezogen auf sein Gesamtgewicht), vorzugsweise
höchstens 15%. Außerdem beträgt dieser Anteil im allgemeinen wenigstens 1%,
vorzugsweise wenigstens 2%.
Vorteilhafterweise ist das Copolymer vom MMA-MAA-Typ wenigstens teilweise
durch wenigstens ein Alkali- oder Erdalkalimetall neutralisiert. Ein solches wenig
stens teilweise neutralisiertes Copolymer, das folglich Metallionen enthält, wird im
folgenden Ionomer genannt.
Als nicht beschränkende Beispiele für Erdalkalimetalle, die verwendet werden
können, kann man Barium und Calcium anführen, und als Alkalimetalle Lithium
Cäsium, Natrium und Kalium. Man bevorzugt die Verwendung eines wenigstens
teilweise durch wenigstens ein Alkalimetall neutralisierten Copolymers. Kalium und
Cäsium ergeben bemerkenswerte Ergebnisse. Die oben genannten Gehalte an
(Acryl- und/oder Methacryl-) Säure der Copolymere vom MMA-MAA-Typ gelten auch
für die teilweise oder vollständig neutralisierten Copolymere. Innerhalb der oben
zitierten Konzentrationsbereiche für die (neutralisierte oder nicht neutralisierte Acryl- und/oder
Methacryl-) Säure in dem Copolymer vom MMA-MAA-Typ hängen die
optimalen Mengen insbesondere von der Art der Säure, ihrem Neutralisationsgrad
und der Art des für die Neutralisation verwendeten Metalls ab. Diese optimalen
Mengen können leicht auf experimentellem Weg bestimmt werden. So werden
beispielsweise im Fall der vollständigen Neutralisation der Säure der Copolymere
vom MMA-MAA-Typ ausgezeichnete Ergebnisse für einen gewichtsbezogenen
Gehalt an Säure von höchstens 10 Gew.-% erhalten. Das Copolymer kann durch
jedes zu diesem Zweck bekannte Verfahren neutralisiert werden. Bevorzugterweise
wird das Alkali- oder Erdalkalimetall in Form einer mineralischen oder organischen
Verbindung, insbesondere in Form eines Salzes einer mineralischen oder orga
nischen Säure, eingesetzt. Die Neutralisation des Copolymers vom MMA-MAA-Typ
(oder genauer seiner Acryl- und/oder Methacrylsäure-Gruppen) kann vorteilhafter
weise mittels eines Metallsalzes, das vorzugsweise unter den Salzen organischer
Säuren der oben erwähnten Metalle, beispielsweise unter ihren Acetaten, ihren
Methanolaten usw., ausgewählt ist, oder mittels eines Gemisches solcher Salze
erfolgen. Man bevorzugt die Verwendung von Acetaten. Diese mineralische oder
organische Verbindung oder das Gemisch solcher Verbindungen wird bevorzugt in
Mengen verwendet, die gleich oder kleiner sind als die Menge, die stöchiometrisch
notwendig ist, um eine vollständige Neutralisation des Copolymers zu erhalten.
Vorzugsweise wird das Copolymer vom MMA-MAA-Typ vollständig neutralisiert: so
erhält man die maximale Erhöhung der Viskosität des Polyamids, was die Ver
wendung sehr geringer Mengen an Copolymer erlaubt.
Mehrere verschiedene Ionomere (durch die Wahl der Monomere und/oder
durch die Wahl der Metallionen und/oder durch den Neutralisationsgrad) können
gegebenenfalls gleichzeitig verwendet werden, gegebenenfalls im Gemisch mit
einem oder mehreren nicht neutralisierten Copolymeren vom MMA-MAA-Typ.
Gemäß einer vorteilhaften Variante der Erfindung verwendet man eine
Gesamtmenge an Copolymer vom MMA-MAA-Typ, die, bezogen auf das Gesamt
gewicht des Polyamids vom XD-Typ und des Copolymers vom MMA-MAA-Typ, im
allgemeinen wenigstens 0,1%, vorzugsweise wenigstens 0,5% beträgt, und die im
allgemeinen höchstens 10% beträgt. Unter Gesamtmenge des Copolymers soll die
Gesamtheit des oder der in der Zusammensetzung vorhandenen neutralisierten oder
nicht neutralisierten Copolymere vom MMA-MAA-Typ verstanden werden.
Außer diesen wesentlichen Bestandteilen, die wenigstens ein Polyamid vom
XD-Typ und wenigstens ein Copolymer vom MMA-MAA-Typ sind, können die
Zusammensetzungen der Erfindung noch einen oder mehrere Zusätze, beispiels
weise herkömmliche mineralische Füllstoffe wie Calciumcarbonat oder Talk, Ver
stärkungsfasern wie Glasfasern und/oder Pigmente enthalten.
Die Zusammensetzungen der Erfindung können außerdem auch eine oder
mehrere von einem Polyamid vom XD-Typ verschiedene thermoplastische Sub
stanzen, beispielsweise ein oder mehrere rein lineare Polyamide, wie PA 6, PA 66,
PA 12 usw., enthalten. Man bevorzugt jedoch, daß sie als einzige thermoplastische
Substanzen ein oder mehrere Copolymere vom MMA-MAA-Typ und ein oder
mehrere durch Polykondensation wenigstens eines Xylylendiamins und wenigstens
einer Dicarbonsäure erhaltene Polyamide enthalten.
Die Wahl der Inkorporationsweise des Copolymers (oder des Gemisches von
Copolymeren) vom MMA-MAA-Typ zu dem/den Polyamid(en) vom XD-Typ ist nicht
kritisch. Diese Inkorporation kann durch jedes bekannte Verfahren erfolgen,
beispielsweise durch Mischen der verschiedenen Bestandteile in der Kälte (im
Pulverzustand), bevor man sie schmelzen läßt, beispielsweise durch Extrusion oder
durch Kneten, oder auch durch Kneten des oder der Polyamide, um sie schmelzen
zu lassen, und durch anschließende Inkorporation des oder der fraglichen Copoly
mere. Die Inkorporation dieser letzteren kann in bestimmten Fällen erleichtert
werden, indem auf die gut bekannte Masterbatch-Technik zurückgegriffen wird, die
darin besteht, vorab eine Zusammensetzung von Polyamid(en) herzustellen, die
eine hohe Konzentration des oder der erwünschten Copolymere aufweist. Die
genaue Dosierung des Zusatzes und seine Inkorporation in den Rest der
Zusammensetzung sind so viel leichter durchzuführen.
Die vorliegende Erfindung liefert Zusammensetzungen auf der Basis von
Polyamiden vom XD-Typ, die in der Schmelze eine erhöhte Viskosität bei niedriger
Scherrate 100 s-1) aufweisen, die im allgemeinen deutlich höher als 850 Pa·s
ist, was die Beseitigung der Gratprobleme beim Formen ermöglicht. Außerdem ist
diese Erhöhung der Viskosität in der Schmelze bei niedriger Scherrate von einer
mäßigen Erhöhung der Viskosität in der Schmelze bei erhöhter Scherrate begleitet
(im Vergleich mit einer Zusammensetzung, die von Copolymer vom MMA-MAA-TYP
frei ist), so daß die Zusammensetzungen gemäß der Erfindung gute Spritzbarkeits
eigenschaften bewahren. Die gelieferte Lösung enthält mehrere Vorteile: zuallererst
beschränkt sie sich auf die Inkorporation eines einzigen "Zusatzes" in diese
Polyamide, nämlich des gegebenenfalls neutralisierten Copolymers oder des
Gemisches von Copolymeren vom MMA-MAA-Typ. Ein anderer Vorteil der Erfindung
besteht in der sehr geringen notwendigen Menge an Copolymer(en), was es ermög
licht, die (inbesondere mechanischen) bemerkenswerten Eigenschaften der Poly
amide vom XD-Typ quasi intakt zu bewahren.
Wie weiter oben angegeben, führen die so definierten Zusammensetzungen zu
deutlichen Vorteilen, wenn sie zur Herstellung von Gegenständen durch Anwendung
von thermomechanischen Verarbeitungstechniken, wie Spritzgießen oder Extru
dieren, verwendet werden. Deshalb betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Ver
fahren zur Herstellung von Gegenständen, das die thermomechanische Verar
beitung einer Zusammensetzung, die wie oben definiert ist; umfaßt, das heißt die
wenigstens ein Polyamid von XD-Typ und wenigstens ein Copolymer vom MMA-
MAA-Typ, sowie vorteilhafterweise wenigstens ein Alkali- oder Erdalkalimetall
umfaßt. Man kann jede bekannte thermomechanische Verarbeitungstechnik,
beispielsweise das Spritzen, das Extrudieren usw., verwenden. Die thermomecha
nische Verarbeitung der Zusammensetzungen gemäß der Erfindung ist deutlich
leichter als die von Zusammensetzungen, die dasselbe Polyamid (dieselben
Polyamide) vom XD-Typ, aber keines der beschriebenen Copolymere enthalten
würden.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch Gegenstände, die durch die thermo
mechanische Verarbeitung der oben beschriebenen Zusammensetzungen erhalten
werden, insbesondere diejenigen, die durch Spritzgießen oder durch Extrusion
erhalten werden. Im Fall einer Verarbeitung durch Spritzen sind die Vorteile der
Erfindung am offensichtlichsten.
Die folgenden Beispiele erläutern auf nicht beschränkende Weise die
Zusammensetzungen der Erfindung.
In allen Beispielen ist das verwendete Polyamid PA mXD6 (SOLVAY) mit einer
Molekülmasse von 17 500 und einer Schmelztemperatur von 238°C.
Als MMA-MAA-Copolymere wurden statistische MMA-Methacrylsäure-Copoly
mere verwendet, die durch radikalische Polymerisation hergestellt wurden und die
eine Molekülmasse von ungefähr 18 500 aufweisen.
Die neutralisierten Copolymere wurden hergestellt, indem 2 Gew.-% des MMA-
MAA-Copolymers in einem Toluol-Methanol-Gemisch bei 25°C aufgelöst wurden
und indem eine geeignete Menge, je nach den Umständen vorher in Methanol
gelöstes, Natrium- oder Kaliumacetat dazugefügt wurde. Die so erzeugte Essigsäure
und das Methanol wurden durch drei aufeinanderfolgende azeotrope Destillationen
mit Toluol aus dem Reaktionsmedium entfernt.
Die Polyamid/MMA-MAA-Copolymer-Zusammensetzungen wurden schließlich
durch Mischen dieser beiden Bestandteile in der Schmelze in einem 60 cm³-Labor-
Knetwerk des Typs PLASTICORDEROR (BRABENDER) bei 260°C und 50 Um
drehungen pro Minute während ungefähr 10 Minuten hergestellt. Alle als Beispiel
erläuterten Zusammensetzungen enthielten 100 Gewichtsteile mXD6-Polyamid und
5 Teile MMA-MAA-Copolymer.
In den Beispielen 1 bis 9 wurde ein MMA-Methacrylsäure-Copolymer ver
wendet, in dem der Gehalt an Methacrylsäure sich auf 6,25 Gew.-% belief. In den
Beispielen 1 bis 3 war das Copolymer nicht neutralisiert. In den Beispielen 4 bis 9
war es durch Kalium (4-6) oder durch Natrium (7-9) stöchiometrisch neutralisiert. Die
Viskosität dieser Zusammensetzungen in der Schmelze bei 260°C wurde bei
verschiedenen Scherraten bestimmt, ebenso wie jedesmal diejenige des reinen
Polyamids unter denselben Bedingungen. Die scheinbaren Viskositäten in der
Schmelze wurden durch Kapillarrheologie mittels eines Geräts RHEOGRAPH® 2001
der Firma GÖTTFERT gemessen, das mit einer Kapillare mit 1 mm Durchmesser,
20 mm Länge und einem Eintrittswinkel von 180° ausgestattet war und dessen
Stempel sich mit konstanter Geschwindigkeit bewegte.
Die Bedingungen und Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle wieder
gegeben. In der letzten Spalte erscheint der Wert des Verhältnisses der Viskosität in
der Schmelze bei 265°C der bewerteten Zusammensetzungen zu der des reinen
Polyamids unter denselben Temperatur- und Scherratenbedingungen.
Man stellt klar fest, daß die Viskosität in der Schmelze der Zusammen
setzungen gemäß der Erfindung bei geringer Scherrate (γ 100 s-1), bezogen auf
diejenige von Polyamid allein, sehr bedeutend angewachsen ist und außerdem, daß
die Neutralisation des MMA-MAA-Copolymers, insbesondere durch Kalium, zu den
besten Ergebnissen führt.
In einer zweiten Reihe von Beispielen (10-14) wurden Copolymere verwendet,
die einen variablen Gehalt an Methacrylsäure aufweisen. Ebenso wie in den
vorhergehenden Beispielen enthielten die geprüften Zusammensetzungen (bezogen
auf das Gewicht) 100 Teile Polyamid mXD6 und 5 Teile Copolymer. In den Bei
spielen 13 und 14 war das Copolymer durch Natrium stöchiometrisch neutralisiert.
Die Viskosität in der Schmelze bei 260°C der Zusammensetzungen und des
reinen Polyamids wurden bei einer konstanten Scherrate von 10 s-1 gemessen. Die
Bedingungen und Ergebnisse der Beispiele 10-14 sind in der folgenden Tabelle
angegeben.
Man stellt deutlich die höhere Wirksamkeit der neutralisierten Copolymere vom
MMA-MAA-Typ fest.
Claims (11)
1. Zusammensetzung auf der Basis von Polyamid, das durch Polykonden
sation wenigstens eines Xylylendiamins mit wenigstens einer Dicarbonsäure
erhalten wird, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem wenigstens ein Copoly
mer umfaßt, das Methylmethacrylat und Acryl- und/oder Methacrylsäure enthält,
wobei die Gesamtmenge an Acryl- und/oder Methacrylsäure, bezogen auf das
Gewicht dieses Copolymers, höchstens 30% beträgt.
2. Zusammensetzung gemäß Anspruch 1, in der die Gesamtmenge an Acryl- und/oder
Methacrylsäure, bezogen auf das Gewicht des Copolymers, wenigstens
1% beträgt.
3. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der
die Gesamtmenge an Acryl- und/oder Methacrylsäure, bezogen auf das Gewicht des
Copolymers, wenigstens 2% und höchstens 20% beträgt.
4. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der
das Copolymer wenigstens teilweise durch wenigstens ein Alkali- oder Erdalkali
metall neutralisiert ist.
5. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der
das Copolymer wenigstens teilweise durch wenigstens ein Alkalimetall neutralisiert
ist.
6. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der
das Alkalimetall unter Kalium und Cäsium ausgewählt ist.
7. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der
das Copolymere vollständig neutralisiert ist.
8. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der
die Gesamtmenge des Copolymers, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyamids
und des Copolymers, wenigstens 0,1% beträgt.
9. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der
die Gesamtmenge des Copolymers, bezogen auf das Gesamtgewicht des Polyamids
und des Copolymers, höchstens 10% beträgt.
10. Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, in der
das Polyamid durch Polykondensation von meta-Xylylendiamin und Adipinsäure
erhalten wird.
11. Verfahren zur Herstellung von Gegenständen, das die thermomecha
nische Verarbeitung einer Zusammensetzung gemäß einem der vorhergehenden
Ansprüche umfaßt.
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