DE19528664A1 - Tragkörper aus einem Verbundwerkstoff - Google Patents
Tragkörper aus einem VerbundwerkstoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Tragkörper, wie einen aerodynamisch dünnen Quertriebskörper
oder einen Tragflügel, der aus einem aus einem Verbundwerkstoff
aus mit Fasermaterial durchsetztem ausgehärteten Kunstharz besteht und bei
dem eine Außenhaut eine aus rohrförmigen Kammern bestehende Stütz- und Aussteifungsstruktur
umschließt.
Tragkörper dieser Art sind allgemein bekannt, so beispielsweise durch die
Deutsche Patentschrift 37 26 909 C2 und die US-Patentschrift 3 779 487. Von
allgemeinem Interesse, vor allem hinsichtlich der Klebetechnik sind unter anderem
noch die Schweiz. Patentschrift 362 521, die Deutsche Offenlegungsschriften
30 17 336 A1 und 33 09 768 A1 sowie die Deutsche Patentschrift 43 29 744 C1.
Die vorbekannten Ausführungsformen, vor allem nach der Deutschen Patentschrift
37 26 909 und der US-Patentschrift 3 779 487 zeigen an sich bewährte
Konstruktionen, bei denen innerhalb einer Außenhaut eine aus rohrförmigen Kammern
bestehende Stütz- und Aussteifungsstruktur vorgesehen ist. Diese wird
nach gesonderter Herstellung mit der Außenhaut starr, beispielsweise durch
Nietung oder Verklebung, beispielsweise mittels einer Schaumschicht verbunden.
Besonders deutlich zeigt dies die Fig. 9 der erwähnten US-Patentschrift. Das
hat nicht nur, wie der Erfindung zugrunde liegende Untersuchungen zeigten
einen relativ hohen Fertigungszeitaufwand zur Folge, sondern erhöht auch das
auf den umschlossenen Raum normierte Gewicht des Tragkörpers. Vor allem bei
einer Verklebung tritt ein weiteres Problem auf, sich vor allem im Modellflugzeugbau
unerwünscht bemerkbar macht. Die für die Verfestigung des Fasermaterials
verwendeten Kunstharze zeigen sich nach der Aushärtung gegen Klebstoffe
inert, so daß sie für die Verklebung entweder aufgeraut oder chemisch
angelöst werden müssen. Wie der Erfindung zugrunde liegende weitere Untersuchungen
zeigten, erreichen solche Klebestellen aber in keinem Fall die gleiche
Festigkeit wie das zu verbindende Material, so daß bei einer starken Beanspruchung
ein Aufreißen der Klebestellen fast unvermeidbar ist. Bei einer Nietung
wird hingegen nicht nur in der Regel das erwähnte normierte Gewicht erhöht,
sondern es können auch örtlich konzentrierte Spitzen der an der Verbindungsstelle
zum Beispiel bei einer Biegebeanspruchung angreifenden Kräfte entstehen,
die der Beanspruchbarkeit eine Grenze setzen.
Nach der Erfindung wird bei einem Tragkörper der einleitend erläuterten Art
zum einen das erwähnte normierte Gewicht sehr niedrig gehalten und zum anderen
den Festigkeitsproblemen begegnet, und zwar dadurch, daß die Außenhaut
und die Wände der Kammern der Stütz- und Aussteifungsstruktur aus einem Verbundwerkstoff
bestehen, dessen Kunstharz in einem gemeinsamen Arbeitsgang ausgehärtet
ist. Dabei ist es von Vorteil, wenn das Fasermaterial der Kammerwände
aus einem Flechtschlauch und das Fasermaterial der Außenhaut aus mehreren
Flachgewebeschichten besteht, deren Faserrichtungen sich kreuzen.
Ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Tragkörpers
besteht darin, daß auf wenigstens zwei im Querschnitt aufweitbare Formkörper
mit der Querschnittsform einer Kammer jeweils ein in der Querschnittsebene
des Formkörpers dehnbarer Faserwerkstoff aufgebracht und mit dem Kunstharz
getränkt wird, daß in eine Außenhautform der Faserwerkstoff der Außenhaut
eingelegt und mit dem Kunstharz getränkt wird, daß die mit dem kunstharzgetränkten
Faserwerkstoff umschlossene Formkörper in die Außenhautform eingelegt
und mit der restlichen Außenhaut überdeckt werden, daß nach Schließung
der Außenhautform eine derart starke Querschnittsaufweitung des Formkörpers
vorgenommen wird, daß der Faserwerkstoff auf den aufweitbaren Formkörpern gegen
den Faserwerkstoff der Außenhaut gedrückt und das Kunstharz beider Faserwerkstoffe
in eine gemeinsame Kunstharztränkung übergeht, und daß anschließend
die Aushärtung des gesamten Verbundwerkstoffes erfolgt. Dabei können die Formkörper
aus Metallformteilen bestehen, die so ausgebildet sind, daß die von ihnen
umschlossene Querschnittsfläche aufweitbar ist. Die Formteile sind dann
nach dem Aushärten und Bewegung in ihre Ursprungslage leicht aus den Kammern
durch Herausziehen entfernbar.
Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Tragkörpers besteht darin, daß Formkörper vorgesehen sind, deren Querschnittsfläche
in allen Richtungen etwas geringer als die Querschnittsfläche der Kammern
ist, daß auf den einzelnen Formkörper ein, aus mit dem Kunstharz nicht
abbindendem Material wie PVC bestehender dehnbarer Schlauch aufgezogen wird,
daß auf diesen Schlauch der Faserwerkstoff der Kammerwand aufgebracht und mit
Kunstharz getränkt wird, daß die so vorbereiteten Formkörper in die mit dem
Kunstharz getränkten Fasermaterial versehene Außenhautform eingelegt und
nach dem Schließen der Außenhautform die einzelnen Schläuche durch Einblasen
eines Gases oder durch Einpressen einer Flüssigkeit im Querschnitt so stark
aufgeweitet werden, daß sich die Kunstharztränkungen von Außenhaut und Kammern
zu einer einheitlichen Kunstharztränkung vereinigen. Nach dem Aushärten können
dann, durch Rückführung des Überdrucks in den Schläuchen, die Formkörper
einschließlich der sie umschließenden Schläuche entfernt werden, wenn dies
beispielsweise aus Gründen des erwähnten normierten Gewichts tunlich ist.
Nachstehend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. In
dieser zeigen:
die Fig. 1 eine Aufsicht eines erfindungsgemäßen Tragflügels,
die Fig. 2 einen Tragflügelabschnitt in Schrägansicht, der noch
im Unterteil einer Außenhautform liegt,
die Fig. 3 die Anordnung von Formteilen in einer zweiteiligen
Außenhautforn,
die Fig. 4 ein Formteil mit dem entsprechenden Überzug,
die Fig. 5 einen Schnitt der Übergangsstelle von einer Kammerquerwand
in die Innenfläche der zugehörigen Außenhaut,
die Fig. 6 eine andere Ausführung dieser Übergangsstelle, und
die Fig. 7 einen Querschnitt durch eine andere Form zur Kammerbildung,
die für einen anderen Verfahrensablauf dient.
Wie schon aus der Einleitung ersichtlich, ist die Erfindung vor allem für
Tragflügel, vor allem von Modellflugzeugen von Interesse. Gerade bei Modellflugzeugen
kommt es ganz besonders auf eine Belastbarkeit hinsichtlich der
auftretenden Biege- und Torsionskräfte, bei möglichst geringem normierten
Gewicht an. Bei dem gezeigten Tragflügel ist das Seitenverhältnis von Tragflügellänge
zu Tragflügeltiefe relativ groß, zum Beispiel 10 zu 1. Der Tragflügel
besteht - vergleiche Fig. 2 - aus einer Außenhaut 3. Der von der Außenhaut
3 umschlossene Raum ist durch in Längsrichtung des Tragflügels verlaufende
Querwände 1 in Kammern unterteilt. Aus Gründen der Vereinfachung der
nachfolgenden Beschreibung ist der Tragflügel zusammen mit der Außenhautform
2, 2′ dargestellt.
Die Querwände 1 bestehen ebenso wie die Außenhaut 3 aus einem Faserverbundwerkstoff
aus Fasermaterial, das in an sich bekannter Weise durch ein ausgehärtetes
Kunstharz zu einem formstabilen Gebilde versteift ist. Erfindungswesentlich
ist, daß das Kunstharz der Querwände 1 und der Außenhaut 3 eine
zusammenhängende, gemeinsame Kunstharzschicht bilden.
Die Herstellung eines erfindungsgemäßen Tragkörpers, insbesondere eines Tragflügels
läßt sich vor allem nach zwei erfindungsgemäßen Verfahren besonders
einfach und vorteilhaft durchführen.
Bei dem einen Verfahren wird, - vergleiche die Fig. 2 und 4 -, zunächst
eine Anzahl von, beispielsweise fünf Formkörpern 5 hergestellt, die in ihrer
Gesamtheit wenigstens nahezu dem Querschnittsprofil des Tragflügels entsprechen,
jedoch die Querschnittsfläche nicht ganz ausfüllen. Diese Formkörper
sind im übrigen mehrfach verwendbar. Das ist von Vorteil, wenn mehrere gleiche
Tragflügel herzustellen sind. Das Material der Formkörper 5 kann ein Werkstoff
ohne große mechanische Festigkeit, wie Styropor oder ein Kunstharzschaumstoff
sein, da die Formkörper bei der Herstellung des einzelnen Tragflügels
mechanisch nur geringfügig beansprucht werden.
Wie der Fig. 4 zu entnehmen, wird auf den einzelnen Formkörper 5 zunächst
ein Schlauch 6 aus einem mit dem später aufzubringenden Kunstharz nicht verklebenden
Kunstsatoff wie PE aufgezogen, der lose den Formkörper 5 umschließt.
Auf den so vorbereiteten Formkörper 5, 6 wird dann ein schlauchförmiges Geflecht
7 aus dem erwähnten Fasermaterial gezogen. Stattdessen ist es auch möglich,
ein flächiges Fasermaterialband sozusagen spiralförmig aufzuwickeln und
wenigstens eine weitere Schicht auf Fasermaterialband gegensinnig darüber zu
wickeln. Wichtig ist nur, daß diese Umhüllung mit Fasermaterial in Richtung
der Querschnittsebene des Formkörpers 5 elastisch, also dehnbar ist. Vorteilhaft
ist, wenn das schlauchförmige Geflecht - so wie gezeigt - ein Diagonalgeflecht
ist, das von Natur aus eine hohe Dehnbarkeit in der Querschnittsebene
hat. Als Fasermaterial kann in an sich bekannter Weise Glasfaser-, Kohlefaser-
oder eines der bekannten Mischmaterialien verwendet werden, wie es
zum Beispiel in der erwähnten Deutschen Patentschrift 43 29 744 C1 angegeben
ist.
Nach dem Aufbringen des schlauchförmigen Geflechts 7 wird dieses mit einem
aushärtbaren Kunstharz getränkt, wie es beispielsweise an sich durch die bereits
erwähnte Schweiz. Patentschrift 362 521 bekannt ist.
Zur Herstellung der Außenhaut 3 des Tragflügels wird in das Unterteil 2 der
zweiteiligen Außenhautform das Fasermaterial für die Außenhaut 3, vorzugsweise
in mehreren, hinsichtlich der Faserrichtung sich kreuzenden Schichten 4
eingelegt und ebenfalls mit dem aushärtbaren Kunstharz getränkt.
Dann werden die mit dem kunstharzgetränkten Fasermaterial vorbereiteten Formkörper
5 in das Unterteil 2 eingelegt und mit dem oberen Teil der Außenhaut 3
belegt. Die Faserschichten 4 werden entweder vorher oder nach dem Belegen
exakt so beschnitten, daß sie genau an der Flügelnase a beziehungsweise der sogenannten
Endleiste b des Tragflügels enden. Anschließend wird das Oberteil 2′
der Außenhautform 2, 2′ aufgelegt. Die Formteile 2, 2′ werden dann zusammengepreßt,
beispielsweise mittels - in der Zeichnung aus Gründen der Übersichtlichkeit
nicht dargestellten - Spannzwingen. Diese Pressung bleibt zweckmäßig
bis zur späteren endgültigen Aushärtung des Kunstharzes.
Die Formkörper 5 nehmen entsprechend dem Verlauf des Querschnittsprofils des
Tragflügels - vergleiche Fig. 1 - von der Flügelwurzel zur Flügelspitze hin
im Querschnitt ab. Die Schläuche 6 sind an ihrem der Flügelspitze benachbarten
Ende verschlossen.
Nach dem Schließen der Form 2, 2′ wird in die Schläuche 6 an dem der Flügelwurzel
benachbarten Ende Druckluft eingeblasen, um in den Schläuchen 6 einen
Überdruck zu erzeugen. Zweckmäßig werden zur Erleichterung der Abtrennung
des Druckluftgebläses nach der Füllung der Schläuche 6, diesen Absperrventile
zugeordnet, die nach der Füllung geschlossen und später, nach der Aushärtung
des Kunstharzes wieder geöffnet werden können. Anstelle von Druckluft ist
auch eine Hydraulik-Flüssigkeit einpreßbar, die dem gleichen Zweck der Aufweitung
der Schläuche 6 dient.
Der Überdruck kann sehr gering gehalten werden, zum Beispiel zwischen 0,1 bis
0,5 bar. Dieser geringe Druck reicht in der Regel gut aus zur Aufweitung der
Schläuche 6. Mit dem Aufweiten der Schläuche 6 wird zum einen das mit Kunstharz
getränkte Fasermaterial 7 auf den Formkörpern 5 gegen das mit Kunstharz
getränkte Fasermaterial 4 der Innenseite der Außenhaut 3 gepreßt. Zum anderen
werden die benachbarten Flächen des mit Kunstharz getränkten Fasermaterials 7
aneinander grenzender Formteile aneinander gepreßt. Dadurch gehen die Schichten
aus aushärtbarem Kunstharz, die der Außenhaut 3 und den Formkörpern 5 zugeordnet
sind, in eine einheitliche Schicht aus aushärtbarem Kunstharz über.
Die zweiteilige Form 2, 2′ bleibt für die Zeit der Aushärtung des Kunstharzes
geschlossen, und zwar unter Aufrechterhaltung des Überdrucks in den Schläuchen
6. Das Aushärten beginnt in an sich bekannter Weise zunächst mit einem
mehrstündigem Abbindevorgang bei Raumtemperatur. Zweckmäßig folgt dann eine
Nachhärtung bei erhöhter Temperatur. Diese Abbinde- und Nachhärtungsprozeduren
sind allgemein bekannt und werden in der Regel schon von den Kunstharzherstellern
festgelegt und mitgeteilt.
An sich könnten die Formkörper 5 einschließlich der Schläuche 6 nach der Beendigung
der Aushärtung in dem Tragflügel verbleiben. Da man diese Teile aber
einer Wiederverwendung zuführen kann und auch aus Gründen eines geringen normierten
Gewichts, ist es aber meist vorteilhafter, den Überdruck aus den Schläuchen
6 abzulassen und die Schläuche 6 zusammen mit den Formteilen 5 aus den
durch die Querwände 1 und die Innenfläche der Außenhaut 3 gebildeten Kammern
herauszuziehen. Aufgrund des zu Flügelspitze hin abnehmenden Querschnitts der
Kammern ist dies in der Regel ohne Schwierigkeiten möglich.
Um unerwünschte Verklebungen zwischen den Formteilen 2, 2′ der Außenhautform
und der Außenhaut 3 zu vermeiden, können die hierfür bekannten Maßnahmen, zum
Beispiel cremeartige Trennmittel eingesetzt werden. Das gilt auch für die
Außenfläche der Schläuche 6 und dem darauf befindlichen, mit Kunstharz getränkten
Faserwerkstoff.
Wie aus den Fig. 2 und 3 erkennbar, gehen die Querwände 1 der einzelnen
Kammern in die Innenfläche der Außenhaut 3 und die parallel zu der Innenfläche
der Außenhaut 3 verlaufenden Abschnitte der Kammern, beziehungsweise des
Faserwerkstoffes 7 in eine homogene Bindung ein. Sie bilden über das ausgehärtete
Kunstharz mit der Außenhaut eine homogene Einheit. Das führt zu einer
erheblichen Festigkeitserhöhung. Besonders vorteilhaft ist dies im Bereich
der Flügelnase, weil dort wegen des so gewährleisteten Faserverbunds eine hohe
mechanische Beanspruchbarkeit sichergestellt wird.
Da das Fasergeflecht 7 beim Aufweitungsvorgang etwas räumliches Spiel hat, besteht
die Möglichkeit den Übergang vom einzelnen Quersteg in die Innenfläche
in gewissen Grenzen verschieden zu gestalten. Wählt man nämlich den Überdruck
im einzelnen Schlauch 6 relativ hoch, so ist - wie in der Fig. 5 gezeigt -
ein fast rundungsfreier Übergang erreichbar. Wählt man den Überdruck wesentlich
geringer, so entsteht - wie in der Fig. 6 gezeigt - eine kleine, etwa
dreieckförmigen Querschnitt aufweisende, zu den eigentlichen Kammern parallel
verlaufende Kammer 8, die sozusagen als zusätzliches Aussteifungsprofil dienen
kann. Es beruht dies darauf, daß die beim Einlegen der Formteile 5 in die
Außenhautform 2, 2′ vorhandene Luft bei nur geringem Überdruck an den gezeigten
Stellen verbleibt und dort zusammengepreßt wird.
Ein weiteres vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Tragkörpers, beispielsweise eines Tragflügels vermeidet das Aufblasen der dehnbaren
Schläuche 6. Es wird nachstehend anhand der Fig. 7 erläutert. Hierbei
finden für die Bildung der einzelnen Kammern im Querschnitt aufweitbare Dorne,
vor allem aus Metall Anwendung.
Der einzelne Dorn besteht aus mehreren ineinander gleitfähig gelagerten Formteilen.
Beim Ausführungsbeispiel nach der Fig. 7 sind vier solche Formteile
9, 10, 11 und 12 vorgesehen. Ihre Anzahl richtet sich im wesentlichen nach
dem geforderten Kammerprofil. Zwischen den Innenflächen gegenüberliegender
Formteile, so zum Beispiel zwischen den Formteilen 9 und 11 und zwischen den
Formteilen 10 und 12 greift jeweils eine mechanische, hydraulisch gesteuerte
Druckvorrichtung 13, 14 an. Die Formteile 9 bis 12 werden mit dem Faserwerkstoff
- wie bei erstgeschilderten Verfahren - überzogen, der dann mit dem aushärtbaren
Kunstharz getränkt wird. Die so vorbereiteten Formteile werden dann
in die hinsichtlich der späteren Außenhaut 3 vorbereitete Form 2, 2′ eingelegt
und nach dem Schließen der Formteile 2, 2′ mittels der Pressen 13, 14 so stark
aufgeweitet, das sie die mit dem aushärtbaren Kunstharz getränkten Faserschichten
4 der Außenhaut und die ebenso getränkten Faserschichten 7 aneinander
pressen und so eine homogene Tränkung des gesamten Faserwerkstoffs herbeiführen.
Zur Vermeidung eines gegenseitigen Verklebens der Formteile 9 bis 12 können
die bereits erwähnten, bekannten Maßnahmen Anwendung finden.
Dieses zweite Verfahren ermöglicht eine besonders exakte Herstellung von Tragkörpern,
und zwar sowohl hinsichtlich der Abmessungen als der exakten Übereinstimmung
auch bei einer größeren Anzahl gleicher Tragkörper.
Bei den vorstehend behandelten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Tragkörpers
sind die Querstege beziehungsweise Kammerwände weitgehend orthogonal
zur Außenhaut und untereinander parallel verlaufend. Durch eine entsprechende
Formgebung der Formkörper 5 beziehungsweise der Formteile 9 bis 12 lassen sich
die Querschnitte der einzelnen Kammern weitgehend frei wählen, so zum Beispiel
mäanderförmig, wie es unter anderem die vorstehend erwähnte Deutsche Patentschrift
37 26 909 C2 zeigt.
Claims (6)
1. Tragkörper, insbesondere aerodynamisch dünner Quertriebskörper, wie ein
Tragflügel, bestehend aus einem Verbundwerkstoff aus mit Fasermaterial
durchsetztem ausgehärteten Kunstharz, bei dem eine Außenhaut eine, aus
rohrförmigen Kammern bestehende, Stütz- und Aussteifungsstruktur umschließt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenhaut und die Wände der Kammern der
Stütz- und Aussteifungsstruktur aus einem Verbundwerkstoff bestehen, dessen
Kunstharz in einem gemeinsamen Arbeitsgang ausgehärtet ist.
2. Tragkörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasermaterial
der Kammerwände aus einem Flechtschlauch und das Fasermaterial der Außenhaut
aus mehreren Flachgewebeschichten besteht, deren Faserrichtungen sich
kreuzen.
3. Verfahren zur Herstellung eines Tragkörpers nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß auf wenigstens zwei, im Querschnitt aufweitbare
Formkörper mit der Querschnittsform einer Kammer jeweils ein in der Querschnittsebene
des Formkörpers dehnbarer Faserwerkstoff aufgebracht und mit
dem Kunstharz getränkt wird, daß in eine Außenhautform der Faserwerkstoff
der Außenhaut eingelegt und mit dem Kunstharz getränkt wird, daß die mit
dem kunstharzgetränkten Faserwerkstoff umschlossene Formkörper in die Außenhaut
eingelegt und mit der restlichen Außenhaut überdeckt werden,
daß nach Schließung der Außenhautform eine derart starke Querschnittsaufweitung
der Formkörper vorgenommen wird, daß der Faserwerkstoff auf den
aufweitbaren Formkörpern gegen den Faserwerkstoff der Außenhaut gedrückt
und das Kunstharz beider Faserwerkstoffe in eine gemeinsame Kunstharztränkung
übergeht und daß anschließend die Aushärtung des gesamten Verbundwerkstoffes
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Formkörper aus
vorzugsweise metallischen Formteilen bestehen, die so ausgebildet und angeordnet
sind, daß die von ihnen umschlossene Querschnittsfläche aufweitbar
ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß Formkörper vorgesehen
sind, deren Querschnittsfläche in allen Richtungen etwas geringer als
die Querschnittsfläche der Kammern ist, daß auf den einzelnen Formkörper
ein, aus mit dem Kunstharz nicht abbindendem Material wie PVC bestehender
dehnbarer Schlauch aufgezogen wird, daß auf diesen Schlauch der Faserwerkstoff
der Kammerwand aufgebracht und mit Kunstharz getränkt wird, daß die
so vorbereiteten Formkörper in die mit dem Kunstharz getränkten Fasermaterial
versehene Außenhautform eingelegt und nach dem Schließen der Außenhautform
die einzelnen Schläuche durch Einblasen eines Gases oder durch
Einpressen einer Flüssigkeit im Querschnitt so stark aufgeweitet werden,
daß sich die Kunstharztränkungen von Außenhaut und Kammern zu einer einheitlichen
Kunstharztränkung vereinigen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Aushärten die Formkörper, gegebenenfalls einschließlich der sie
umschließenden Schläuche aus den Kammern entfernt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995128664 DE19528664C2 (de) | 1995-08-04 | 1995-08-04 | Tragkörper aus einem Verbundwerkstoff |
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Publications (2)
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DE19528664A1 true DE19528664A1 (de) | 1997-02-06 |
DE19528664C2 DE19528664C2 (de) | 1997-07-31 |
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ID=7768684
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DE1995128664 Expired - Fee Related DE19528664C2 (de) | 1995-08-04 | 1995-08-04 | Tragkörper aus einem Verbundwerkstoff |
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DE19528664C2 (de) | 1997-07-31 |
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