DE19528309C2 - Selbsttragende Kraftfahrzeugkarosserie mit seitlichen Türschwellern - Google Patents
Selbsttragende Kraftfahrzeugkarosserie mit seitlichen TürschwellernInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine selbsttragende Kraftfahrzeugkarosse
rie mit hochgesetzten seitlichen Türschwellern sowie mit je
weils wenigstens einer im Bereich eines Türschwellers vorgesehe
nen Wagenheberkonsole.
Bei Kraftfahrzeugen ist es allgemein bekannt, Wagenheberkonsolen
im Bereich der seitlichen Türschweller anzuordnen und mit diesen
zu verschweißen. Durch die selbsttragende Karosserie solcher
Kraftfahrzeuge weisen auch die seitlichen Türschweller als Teile
der Kraftfahrzeugtragstruktur eine ausreichende Steifigkeit auf,
um ein sicheres Stützlager für die Wagenheberkonsolen zu bilden.
Das Ansetzen üblicher Wagenheber ist jedoch bei selbsttragenden
Kraftfahrzeugkarosserien, bei denen der Fahrzeugboden und damit
auch die seitlichen Türschweller hochgesetzt sind, nicht mehr
möglich.
Aus der DE 28 03 504 A1 ist eine Wagenheberkonsole in Form eines
einstückigen, rohrförmigen Hohlkörpers bekannt, der innerhalb
eines Längsschwellers der Karosserietragstruktur integriert ist.
Der einstückige Hohlkörper stellt eine Steckhülse dar. Die
Steckhülse ragt mit ihrem unteren Stirnende lediglich geringfü
gig nach unten über die Außenkontur des Türschwellers hinaus.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine selbsttragende Kraftfahrzeug
karosserie der eingangs genannten Art zu schaffen, die auch bei
hochgesetztem Fahrzeugboden noch ein einfaches und zuverlässiges
Anheben und Absenken des Kraftfahrzeugs ermöglicht.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß jede Wagenheberkonsole
als zweischalige, sich zu einem Hohlkörper ergänzende Blechkon
struktion ausgebildet ist, die an einem inneren und einem äuße
ren Anbindungsbereich an die Unterseite des Türschwellers ange
setzt ist und die einen Aufnahmebereich für ein Hebewerkzeug in
Abstand unterhalb des Türschwellers aufweist. Durch die zwei
schalige, sich zu einem Hohlkörper ergänzende Blechkonstruktion
weist die Wagenheberkonsole eine ausreichende Stabilität auf, um
die gesamte durch einen Wagenheber eingeleitete Kraft gleichmä
ßig auf den jeweiligen seitlichen Türschweller und damit auf die
Karosserietragstruktur übertragen zu können. Zur zuverlässigen
Kraftübertragung dient außerdem die Fixierung der Blechkonstruk
tion an zwei unterschiedlichen, zueinander beabstandeten Anbin
dungsbereichen. Durch das Abragen der Wagenheberkonsole vom Tür
schweller aus nach unten sowie durch die Anordnung des Aufnahme
bereiches in Abstand unterhalb des Türschwellers ist auch bei
hochgesetzten Fahrzeugboden und damit bei hochgesetzten seitli
chen Türschwellern ein einfaches und zuverlässiges Ansetzen ei
nes entsprechenden Hebewerkzeuges möglich. Durch die erfindungs
gemäße Maßnahme ist ein Wagenheber mit einem üblichen Hub an
setzbar, um das Kraftfahrzeug zuverlässig anzuheben bzw. abzu
senken. Die gemäß der Erfindung eingesetzte Wagenheberkonsole
ist insbesondere auch bei Personenkraftwagen mit hochgesetztem
Fahrzeugboden von Vorteil, bei denen unterhalb des Fahrzeug
bodens ein zweiter Boden in Form einer Kunststoffverkleidung zur
Verbesserung des Luftwiderstandsbeiwertes vorgesehen ist. Zum
Ansetzen eines entsprechenden Hebewerkzeuges weist der Kunst
stoffboden auf Höhe der Wagenheberkonsolen jeweils einen Durch
bruch auf.
In Ausgestaltung der Erfindung weist der Aufnahmebereich eine
horizontale Auflagefläche auf und ist mit einem Durchbruch mit
vertikaler Mittelachse versehen. In dem Durchbruch ist ein
Kunststoffstopfen verankerbar, der zur Abstützung eines entspre
chenden Hebewerkzeuges, entweder einer werkstattseitigen Hebe
bühne oder eines kundenseitigen Wagenhebers, dient. Die horizon
tale Auflagefläche des Aufnahmebereiches sorgt für eine großflä
chige Abstützung des Stopfens und damit für eine großflächig
verteilte Einleitung der auf den Stopfen aufgebrachten Belastun
gen in die Wagenheberkonsole.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist in dem Durchbruch
ein Stopfen befestigt, der eine zu der Mittelachse des Durch
bruchs koaxiale und nach unten offene Aussparung für die Aufnah
me eines Kundenwagenhebers aufweist. Mittels des Stopfens ist
daher an die entsprechende Wagenheberkonsole sowohl kundenseitig
als auch werkstattseitig ein entsprechendes Hebewerkzeug ansetz
bar.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist eine innere der bei
den Schalen der Blechkonstruktion auf Höhe eines äußeren Anbin
dungsbereiches zu dem Türschweller mit wenigstens einem Durch
tritt für die Hindurchführung eines Schweißwerkzeugs versehen.
Dadurch ist es möglich, sowohl die äußere als auch die innere
der beiden Schalen an zueinander beabstandeten Anbindungsberei
chen mit dem Türschweller zu verschweißen und somit eine stabile
Fixierung der Wagenheberkonsole an dem Türschweller zu erzielen.
Anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungs
beispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Personenkraftwagen, der eine Ausfüh
rungsform einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkarosserie
mit einem hochgesetzten tragenden Fahrzeugboden und damit
auch mit hochgesetzten seitlichen Türschwellern aufweist,
an denen jeweils zwei Wagenheberkonsolen angeordnet sind,
Fig. 2 einen Schnitt durch den in Fig. 1 dargestellten Tür
schweller auf Höhe einer Wagenheberkonsole,
Fig. 3 eine Schnittdarstellung ähnlich Fig. 2, allerdings ohne
die Anordnung eines Kunststoffstopfens an der Wagenheber
konsole,
Fig. 4 in vergrößerter perspektivischer Darstellung die Wagenhe
berkonsole nach den Fig. 1 bis 3, und
Fig. 5 eine weitere Wagenheberkonsole an dem Türschweller des
Kraftfahrzeugs nach Fig. 1, wie sie in den Fig. 2 und 3
dargestellt ist, wobei die Wagenheberkonsole nach unten
geschlossen ist.
Ein Personenkraftwagen (1) nach Fig. 1 weist eine selbsttragende
Karosserie auf, wobei seitliche Türschweller (4) Teile eines
tragenden Fahrzeugbodens der Karosserietragstruktur darstellen.
Der gesamte tragende Fahrzeugboden ist gegenüber bekannten Fahr
zeugböden hochgesetzt, d. h. er befindet sich in größerem Abstand
zum Untergrund. Durch das Hochsetzen des Fahrzeugbodens ist es
möglich, verschiedene Funktionsaggregate des Personenkraftwagens
(1) unterhalb des Fahrzeugbodens anzuordnen und so eine bessere
Raumaufteilung für das Kraftfahrzeug zu erzielen. Unterhalb des
Fahrzeugbodens ist als Verkleidung ein Kunststoffboden (2) vor
gesehen, der den Unterboden des Kraftfahrzeugs abdeckt und zur
Verringerung des Luftwiderstandsbeiwertes beiträgt. Der Kunst
stoffboden (2) dient außerdem zum Schutz der unterhalb des Fahr
zeugbodens angeordneten Funktionsaggregate.
Um trotz des hochgesetzten Fahrzeugbodens das Ansetzen von übli
chen Wagenhebern oder Hebebühnen zu ermöglichen, sind jedem
seitlichen Türschweller (4) zwei Wagenheberkonsolen (3) zugeord
net, wobei eine Wagenheberkonsole (3) in der Nähe einer Vorder
achse und die andere Wagenheberkonsole (3) in der Nähe der Hin
terachse des Personenkraftwagens (1) angeordnet ist. Alle vier
Wagenheberkonsolen (3) sind identisch ausgebildet, so daß nach
folgend beispielhaft lediglich auf eine dieser Wagenheberkonso
len (3) näher eingegangen wird. Jede der Wagenheberkonsolen (3)
ist an einer Unterseite des jeweiligen Türschwellers (4) ange
ordnet. Der Türschweller (4) weist eine Außenschale (5) und eine
Innenschale (6) auf, wobei die beiden Schalen (5, 6) des Tür
schwellers (4) an ihrer Unterseite durch einen längs verlaufen
den Flansch (7) miteinander verschweißt sind. Der Flansch (7)
ragt etwa vertikal von der Unterseite des Türschwellers (4) aus
nach unten ab.
Die Wagenheberkonsole (3) stellt einen quaderähnlichen Hohlkör
per dar, der durch zwei Konsolenschalen (8 und 10) gebildet
wird, wobei eine äußere Konsolenschale (8) an dem Flansch (7)
des Türschwellers (4) und eine innere Konsolenschale (10) an
einer Innenseite der inneren Schale (6) des Türschwellers (4)
festgeschweißt ist. Die äußere Konsolenschale (8) ist dabei auf
Höhe des Anbindungsbereiches (9) mit dem Flansch (7) punktver
schweißt. Die innere Schale (10) ist auf Höhe des Anbindungsbe
reiches (11) mit der inneren Schale (6) des Türschwellers (4)
punktverschweißt. Sowohl die äußere Konsolenschale (8) als auch
die innere Konsolenschale (10) sind in ihrem unteren Bereich ho
rizontal nach innen gezogen und im Bereich eines Flansches (12)
übereinandergelegt. Im Bereich des Flansches (12) sind die bei
den Konsolenschalen (8 und 10) durch Punktschweißung miteinander
verbunden. Wie insbesondere aus Fig. 4 erkennbar ist, zieht sich
dieser Flansch (12) als jeweils seitlicher Flansch (22) auch zu
beiden Seiten der Wagenheberkonsole (3) bis auf Höhe der Unter
seite des Türschwellers (4) nach oben herum. Zur stützenden An
bindung der beiden Konsolenschalen (8 und 10) an die Unterseite
des Türschwellers (4), und zwar im Bereich der Innenschale (6),
sind vier etwa horizontal nach außen abstehende Schweißlaschen
(21) vorgesehen, die mit der Unterseite des Türschwellers (4)
verpunktet werden. Da der innere Anbindungsbereich (11) der Wa
genheberkonsole (3) an den Türschweller (4) in Abstand nach in
nen und nach oben zu dem äußeren Anbindungsbereich (9) versetzt
ist, sind in der inneren Konsolenschale (10) zwei Schweißlöcher
(20) (Fig. 4) vorgesehen, die eine Anpunktung der äußeren Konso
lenschale (8) an dem Flansch (7) des Türschwellers (4) ermögli
chen. Durch diese Schweißlöcher (20) hindurch kann nämlich ein
entsprechendes Gegenstück des Schweißwerkzeuges hindurchgeführt
werden, wodurch ähnlich der strichpunktierten Darstellung des
Schweißwerkzeuges (26) gemäß Fig. 5 eine Punktschweißung im Be
reich des Flansches (7) ermöglicht wird.
Der Kunststoffboden (2) überdeckt die Wagenheberkonsolen (3) un
ten und außen, wie aus den Fig. 2 und 3 erkennbar ist. Auf Höhe
jeder Wagenheberkonsole (3) ist der Kunststoffboden (2) mit je
weils einem Durchbruch (19) versehen, durch den die entsprechen
de Wagenheberkonsole (3) hindurch zugänglich ist. Die Unterseite
der Wagenheberkonsole (3) ist eben und verläuft horizontal. Die
se Unterseite stellt eine Auflagefläche für einen Kunst
stoffstopfen (14) darf der nachfolgend noch näher beschrieben
wird. In der Auflagefläche ist ein Durchbruch (13) mit vertika
ler Mittelachse vorgesehen, dessen Rand nach innen gebogene
Blechkanten aufweist. In diesem Durchbruch (13) ist der Kunst
stoffstopfen (14) verrastet, der klotzförmig ausgebildet ist und
bis unter das Niveau des Kunststoffbodens (2) durch den Durch
bruch (19) nach unten herausragt. Der Kunststoffstopfen (14)
weist an seiner Unterseite eine horizontale Auflagefläche (15)
auf, an der eine korrespondierende Anlagefläche einer Hebebühne
(17) ansetzbar ist. Außerdem ist der Stopfen (14) mit einer zy
lindrischen Einbuchtung (16) versehen, die eine vertikale Mit
telachse aufweist. In diese Einbuchtung (16) ist ein Zapfen ei
nes Kundenwagenhebers (18) einsetzbar, so daß an dem Stopfen
(14) sowohl eine werkstattseitige Hebebühne als auch ein kunden
seitiger Wagenheber (18) angesetzt werden kann.
Bei einem weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ist ei
ne Wagenheberkonsole (3a) ähnlich den Fig. 2 bis 4 vorgesehen,
die ebenfalls eine innere Konsolenschale (10a) und eine äußere
Konsolenschale (8a) aufweist. Auch bei diesem Ausführungsbei
spiel ist die innere Konsolenschale (10a) mit Schweißlöchern
(20a) für die Hindurchführung eines Schweißwerkzeugs (26) verse
hen, um das Anschweißen der äußeren Konsolenschale (8a) an den
Flansch (7) auf Höhe des Anbindungsbereiches (9a) zu ermögli
chen. Wesentlicher Unterschied der Wagenheberkonsole (3a) zu der
Wagenheberkonsole (3) gemäß den Fig. 2 bis 4 ist es, daß die
beiden Konsolenschalen (8a und 10a) an ihrer Unterseite zu einem
vertikal nach unten abragenden Flansch (23) zusammengefügt sind.
Auf diesen Flansch (23) ist von unten ein Kunststoffstopfen (24)
aufgeschoben, der sich zum einen an der äußeren Konsolenschale
(8a) außen neben dem Flansch (23) und zum anderen an der inneren
Konsolenschale (10a) innen neben dem Flansch (23) abstützt. Der
Stopfen (24) ist klotzartig ausgebildet und ragt nach unten un
ter das Niveau des Kunststoffbodens (2) hinaus, wobei er eine
horizontale Auflagefläche bildet. Der Stopfen (24) ist mit Hilfe
von Rastzungen (25) in dem Durchbruch (19) des Kunststoffbodens
(2) gesichert und weist außerdem eine nicht dargestellte Ver
liersicherung auf, die verhindert, daß der Stopfen (14) nach dem
Lösen aus dem Durchbruch (19) nach unten herausfällt. Die Auf
lagefläche an der Unterseite des Stopfens (24) dient als Anlage
fläche für eine werkstattseitige Hebebühne. Soll ein kundensei
tiger Wagenheber an der Wagenheberkonsole (3a) angesetzt werden,
so wird der Stopfen (24) gelöst und ein entsprechend ausgebilde
ter Wagenheberkopf übergreift den Flansch (23). Ein solcher Kopf
ist strichpunktiert angedeutet.
Claims (4)
1. Selbsttragende Kraftfahrzeugkarosserie mit hochgesetzten
seitlichen Türschwellern, sowie mit jeweils wenigstens einer im
Bereich des Türschwellers vorgesehenen Wagenheberkonsole,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Wagenheberkonsole (3, 3a) als zweischalige, sich zu ei
nem Hohlkörper ergänzende Blechkonstruktion ausgebildet ist, die
an einem inneren und an einem äußeren Anbindungsbereich (9, 11;
9a, 11a) an die Unterseite des Türschwellers (4) angesetzt ist,
und die einen Aufnahmebereich (13, 23) für ein Hebewerkzeug (17,
18) in Abstand unterhalb des Türschwellers (4) aufweist.
2. Kraftfahrzeugkarosserie nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Aufnahmebereich eine horizontale Auflagefläche aufweist
und mit einem Durchbruch (13) mit vertikaler Mittelachse ver
sehen ist.
3. Kraftfahrzeugkarosserie nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Durchbruch (13) ein Stopfen (14) befestigt ist, der
eine zu der Mittelachse des Durchbruchs (13) koaxiale und nach
unten offene Aussparung (16) für die Aufnahme eines Kundenwagen
hebers (18) aufweist.
4. Kraftfahrzeugkarosserie nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine innere der beiden Schalen (8, 10; 8a, 10a) der Blech
konstruktion auf Höhe des äußeren Anbindungsbereiches (9, 9a) zu
dem Türschweller (4) mit wenigstens einem Durchtritt (20, 20a)
für die Hindurchführung eines Schweißwerkzeuges (26) versehen
ist.
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