Die Erfindung bezieht sich auf die Unterbaustruktur einer
Kraftfahrzeugkarosserie. Gegenstand der Erfindung ist
insbesondere die Verbindung zwischen einem Längsträger
und einem dem Längsträger benachbarten Türschweller im
Bereich des Übergangs zwischen dem Vorbau und der Fahr
gastzelle.
Stand der Technik
In der DE 41 39 292 A1 ist eine Unterbaustruktur darge
stellt, bei der zwischen dem Längsträger und dem Tür
schweller ein Verbindungselement vorgesehen ist, dessen
Ausgestaltung aber nicht näher erläutert ist.
Gemäß der EP 0 494 116 B1 ist das Verbindungselement aus
zwei übereinandergesetzten nach vorn und hinten offenen
Kästen aus Strangpreßprofilen gebildet, die seitlich mit
einem vorderen Längsträger und einem Seitenträger (Tür
schweller) verbunden sind. In den Kästen befinden sich
Innenwände, so daß sie eine wabenförmige Struktur besit
zen. In eine mittlere Wabe ist ein hinterer Längsträger
eingesteckt, auf dessen obere Seite die Bodenplatte des
Fahrzeuges aufgelegt wird.
Der bisher beschriebene Stand der Technik bezieht sich
jeweils auf eine Unterbaustruktur im vorderen Teil des
Fahrzeuges. Die in der DE 39 24 973 beschriebene Struktur
bezieht sich auf den hinteren Teil des Fahrzeuges. Der
Längsträger besteht aus zwei hintereinander angeordneten
Teilen mit einem am vorderen Längsträger (entspricht dem
hinteren Längsträger im vorderen Bereich des Fahrzeuges)
angeschweißten Steg, der das Verbindungselement zum Tür
schweller bildet. Der Steg besteht aus einem quer ange
ordneten U-förmigen Profil. An den Böden des Stegs und
des hinteren Längsträgers ist eine Halterung für einen
Achsträger angeschraubt.
Problem
Bei der Auslegung der Struktursteifigkeit insbesondere im
vorderen Bereich eines Fahrzeuges im Übergang des Vorbaus
zur Fahrgastzelle sind einige Randbedingungen zu beach
ten. Dieser Bereich sollte nicht zu steif sein, damit die
bei einem Frontalaufprall in die Längsträger eingeleite
ten Kräfte diesen Bereich und nicht den dahinter liegen
den Bodenbereich verformen.
Da der Achsträger bzw. ein Achsträgerrahmen in diesem Be
reich am Längsträger befestigt ist, muß er andererseits
ausreichend stabil sein, um die im Fahrbetrieb auftreten
den Längs-, Hoch- und Querkräfte ohne Verwindung aufneh
men zu können.
Des weiteren werden am Verbindungselement häufig Befesti
gungspunkte für einen Montage- bzw. Transportrahmen vor
gesehen, die damit die Referenzpunkte für den weiteren
Aufbau der Karosserie bilden. Die Genauigkeit, mit der
der Aufbau erfolgt, hängt entscheidend davon ab, daß das
vorgegebene Abstandsmaß der Befestigungspunkte zum Längs
träger eingehalten wird. Da die Maße der Einzelteile aber
gewissen Toleranzen unterliegen (Form- und Dickentoleran
zen), wurde bisher ein eine Schiene bildendes Zwischen
stück zwischen dem Längsträger und dem Verbindungselement
vorgesehen. Vor der endgültigen Fixierung wurde das Ver
bindungselement solange im Zwischenstück verschoben, bis
sich die Befestigungspunkte im vorgesehenen Abstand zum
Längsträger befanden. Es besteht somit das weitere Pro
blem, eine Unterbaustruktur mit Befestigungspunkten zu
realisieren, die ohne zusätzliche Einstellmaßnahmen ge
eignet ist, einen hinreichend genauen Karosserieaufbau zu
gewährleisten.
Lösung
Es wird eine Unterbaustruktur einer Kraftfahrzeugkarosse
rie mit einem vorderen Längsträger und einem teilweise
unter dem Boden der Karosserie sich erstreckenden hinte
ren Längsträger vorgeschlagen, wobei eine zwischen dem
vorderen Längsträger und dem hinteren Längsträger ange
ordnete, seitlich abstehende Strebe vorgesehen ist, an
deren Außenseite ein Türschweller angebracht ist. Die
Strebe wird gebildet aus einem Grundkörper, der aus einer
sich im wesentlichen horizontal erstreckenden Grundplatte
und einem neben der Grundplatte verlaufenden Bodenab
schnitt mit einer daran anschließenden Innenwand besteht,
und einem Einsatzkörper, der aus einem Bodenabschnitt und
einer Außenwand gebildet ist, wobei die beiden Bodenab
schnitte übereinandergelegt sind.
In dieser Ausgestaltung ist die Strebe in der Lage, ei
nerseits die über die Radaufhängung eingeleiteten Kräfte
ohne Verwindung aufzunehmen und sich andererseits in ei
nem Crashfall zu verformen, da der Grundkörper selbst -
einteilig ausgeführt und aus relativ dünnem Blech gebil
det - nur wenig versteift ist.
Bodenabschnitt und Innenwand des Grundkörpers bilden zu
sammen mit dem Einsatzstück ein U-förmiges Profil, das
sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckt und an dessen
hinterem Ende der hintere Längsträger und an dessen vor
derem Ende der vordere Längsträger angesetzt wird. Die
Strebe bildet damit einen integralen Bestandteil des
Längsträgers, was zum einen den Zusammenbau erleichtert
und es ermöglicht, die Materialdicke den geforderten
Steifigkeiten im Übergangsbereich Vorbau Fahrgastzelle
anzupassen.
Wie schon erläutert, eignet sich die Strebe wegen ihres
Aufbaus auch dazu, einen Achsträger zu befestigen. Dazu
weisen die Bodenabschnitte des Grundkörpers und des Ein
satzstückes jeweils einen horizontal verlaufenden Bereich
auf, wobei im Bereich des Einsatzstückes ein Befesti
gungselement vorgesehen ist und im Bereich des Grundkör
pers ein Loch, um das Gegenstück zum Befestigungselement
hindurchführen zu können.
Vorzugsweise ist zumindest abschnittsweise der Winkel,
der von dem Bodenabschnitt des Einsatzstückes und der
Außenwand eingeschlossen wird, kleiner als 90°. Auf diese
Weise ist die Außenwand nach innen geneigt, so daß sie
bei einem ausreichend breiten Bodenabschnitt nahe an die
Radhüllkurve herangeführt werden kann.
Die Erfindung soll anhand eines Ausführungsbeispiels,
dargestellt in zwei Zeichnungen, näher erläutert werden.
Dabei zeigen
Fig. 1 eine Explosionsdarstellung der wesentlichen
Bauteile der Unterbaustruktur mit einer
Strebe;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Quer
schnitts durch die Achsaufnahme der Strebe.
Zunächst wird auf die Fig. 1 Bezug genommen. Diese stellt
in ihrem mittleren Teil eine Strebe 1 dar, die aus einem
Grundkörper 2 und einem Einsatzstück 3 besteht. Der
Grundkörper 2 wird von einer Grundplatte 4 und einem sich
daran seitlich anschließenden, in Längsrichtung erstrec
kenden Bodenabschnitt 5 gebildet, an dem sich eine Innen
wand 6 anschließt. Die Bezeichnung Innenwand gibt an, daß
diese Wand nach dem Aufbau der gesamten Unterbaustruktur
zur Fahrzeugmitte, also nach innen weist. Die Grundplatte
4 weist zwei Aufnahmelöcher 7 und 8 auf, zwischen denen
eine Längssicke zur Versteifung der Grundplatte 4 ver
läuft. Im hinteren Bereich ist die Grundplatte 4 zur Bil
dung eines Querstegs 10 aufgewölbt. Der hintere Teil des
Bodenabschnitts 5 befindet sich etwas unterhalb des Ni
veaus der Grundplatte 4, steigt aber nach vorne hin
leicht an, um anschließend über eine Stufe in einen hori
zontal verlaufenden Bereich 11 überzugehen, der mit einem
Loch 12 versehen ist. An den horizontalen Bereich
schließt sich ein bogenförmig aufsteigender Bereich 13
an. Entlang des Bodenabschnitts 5, gebildet aus dem hin
teren Bereich, dem horizontalen Bereich 11 und dem bogen
förmig aufsteigenden Bereich 13, verläuft die Innenwand
6, wobei ihre Oberkante in etwa in stets gleichbleibendem
Abstand zum Bodenabschnitt 5 verläuft.
Das Einsatzstück 3 besteht aus einem Bodenabschnitt 15,
der dem Bodenabschnitt 5 des Grundkörpers 2 angepaßt ist,
also dieselbe Struktur mit entsprechenden Bereichen 11',
13' aufweist, und einer in etwa senkrecht anschließenden
Außenwand 16, so daß der Einsatzkörper 3 im Querschnitt
im wesentlichen L-förmig ist. Da die beiden Bodenab
schnitte 5, 15 aneinander angepaßt sind, kann das Ein
satzstück 3 auf dem Bodenabschnitt 5 des Grundkörpers 2
aufgesetzt werden, wobei die Innenwand 6 und die Außen
wand 16 parallel zueinander verlaufen. Auf diese Weise
ist ein U-förmiger Längsträgerabschnitt mit einem doppel
lagigen Boden und einem nach oben offenen Profil gebil
det, an das sich der hintere Längsträger 20 anschließt.
Der vordere Längsträger 25 besteht aus einem U-förmigen
Kastenprofil, das so ausgerichtet ist, daß die offene
Seite nach außen zeigt. Demnach weist der Bodenabschnitt
26 nach innen, die eine Seitenwand 27 nach unten und die
andere 28 nach oben. Mit seinem hinteren Ende schließt
der vordere Längsträger wie folgt an die Strebe 1 an: Die
untere Seitenwand 27 geht in den Bodenabschnitt 5 bzw. 15
des Grundkörpers 2 bzw. Einsatzstücks 3 und der Bodenab
schnitt 26 des vorderen Längsträgers in die Innenwand 6
des Grundkörpers 2 über.
Im Bodenabschnitt 26 des vorderen Längsträgers 25 befin
det sich eine Öffnung 29 für die Antriebswelle, wobei der
Bodenabschnitt 26 im Bereich der Öffnung ggf. durch einen
Verstärkungseinsatz 30 versteift wird. Im vorderen Be
reich des vorderen Längsträgers 25 ist eine Stütze 31 für
einen Vorderachsträger angeschweißt.
Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung des Quer
schnitts durch die hintere Achsaufnahme.
Die Innenwand 6 des Grundkörpers 2 sowie die Außenwand 16
des Einsatzstücks 3 bilden zusammen mit den beiden Boden
abschnitten 5, 15 einen U-förmigen Kasten, der die Ver
bindung zwischen dem vorderen und dem hinteren Längsträ
ger 25, 20 herstellt und damit einen Teilabschnitt des
Längsträgers darstellt. Entscheidend ist, daß der Winkel
32 zwischen dem Bodenabschnitt 15 des Einsatzstückes 3
und der Außenwand 16 kleiner als 90° ist, d. h., daß die
Außenwand 16 leicht nach innen geneigt ist. Dadurch kann
der Bereich des Längsträgers, der von der Strebe gebildet
wird, so konstruiert werden, daß sich die Außenwand, den
zur Verfügung stehenden Raum optimal ausnutzend, an die
Radhüllkurve 33 anschmiegt.
Würde dieses Verbindungsstück im Längsträger durch ein
einstückiges U-Profil realisiert, so müßte die Außenwand
zwingend leicht nach außen geneigt sein, da mittels eines
senkrecht eingeführten Preßwerkzeuges keine Winkel klei
ner als 90° dargestellt werden können. Damit in diesem
Fall die Außenwand die Radhüllkurve 33 an keiner Stelle
berührt oder schneidet, wäre entweder die Bodenbreite
kleiner zu wählen oder der Längsträger insgesamt nach in
nen zu versetzen. Im ersten Fall würde die Steifigkeit
des Längsträgers leiden, im zweiten Fall würde der Motor
raum entsprechend verkleinert.
Dadurch, daß das Verbindungsstück zwischen dem vorderen
Längsträger und dem hinteren Längsträger aus zwei einzeln
gepreßten Teilen zusammengesetzt wird, kann vor allem das
Einsatzstück 3 mit einem Öffnungswinkel kleiner als 90°
versehen werden, so daß der Querschnitt der Strebe in
diesem Bereich trapezförmig ist und die Außenwand 16 sich
wie erläutert an die Radhüllkurve anschmiegt.
Um einen Achsträger 34 an der Strebe 1 befestigen zu kön
nen, befinden sich in den beiden horizontal verlaufenden
Bereichen 11, 11' des Grundkörpers 2 und des Einsatz
stückes 3 zueinander fluchtende Löcher und auf der Ober
seite des Einsatzstückes 3 ein Käfig 35 zur Aufnahme ei
ner Mutter 36. Mittels einer in die Mutter 36 eingreifen
den Schraube 37 wird der Achsträger 34 an der Unterseite
der Strebe 1 befestigt.
Die Aufnahmelöcher 7, 8 bilden Befestigungspunkte für ei
nen Montage- bzw. Transportrahmen. Da der Grundkörper
einstückig ausgebildet und Teil des Längsträgers ist,
sind lediglich die bei der Herstellung des Grundkörpers
auftretenden Maßabweichungen zu beachten. Diese sind aber
nicht so groß, daß die Genauigkeit des Karosserieaufbaus
gefährdet wäre.
Die Erfindung wird am Beispiel des linken, vorne im Fahr
zeug sich befindenden Längsträgers erläutert. Entspre
chende Strukturen sind spiegelbildlich auf der hinteren
Seite des Fahrzeugs vorzusehen. Die Längsträger im hinte
ren Bereich des Fahrzeuges lassen sich nach den gleichen
Prinzipien gestalten.
Bezugszeichenliste
1
Strebe
2
Grundkörper
3
Einsatzstück
4
Grundplatte
5
Bodenabschnitt
6
Innenwand
7
Aufnahmeloch
8
Aufnahmeloch
10
Quersteg
11
Bereich
11
' Bereich
12
Loch
13
Bereich
13
' Bereich
15
Bodenabschnitt
16
Außenwand
20
Längsträger
25
Längsträger
26
Bodenabschnitt
27
Seitenwand
28
Seitenwand
29
Öffnung
30
Verstärkungseinsatz
31
Stütze
32
Winkel
33
Radhüllkurve
34
Achsträger
35
Käfig
36
Mutter
37
Schraube.