DE19528015C1 - Fahrzeug-Scheibenwischer mit Windabweiseinrichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeug-Scheibenwischer mit Windabweiseinrichtung, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

Ein derartiger Fahrzeug-Scheibenwischer ist durch die DE 35 43 850 A1 bekannt, der vor der Wischleiste einen Windabweiser aufweist, der mit einem geringen Ab­ stand zur Scheibe angeordnet ist. Um bei einem eventuellen Kontakt des Windab­ weisers mit der Scheibe deren Oberfläche nicht zu beschädigen, ist die der Scheibe zugewandte Kante des Windabweisers durch eine Randleiste aus einem weicheren Material gebildet. Auf diese Weise soll auch bei hohen Fahrzeugge­ schwindigkeiten ein Abheben des Wischblattes von der zu reinigenden Scheibe vermieden und das Wischblatt mit einem zur Reinigung der Scheibe ausreichen­ den Anpreßdruck zur Scheibe belastet sein. Nachdem der Windabweiser einen Sicherheitsabstand zu der Scheibe aufweist, kann es insbesondere bei hohen Fahrgeschwindigkeiten immer noch vorkommen, daß der Windabweiser derart unterströmt wird, daß die Wischleiste die Scheibe zumindest in einem Wischbe­ reich nicht ausreichend reinigt. Ein den Windabweiser unterströmender Luftstrom kann das Bügelsystem des Scheibenwischers durchströmen und dabei störende Strömungsgeräusche verursachen.

Das in der DE 39 23 666 A1 angegebene Wischblatt sieht einen Hauptbügel vor, der zur Bildung einer Windleitvorrichtung eine geneigte Seitenwange aufweist. In Verlängerung der Seitenwange ist an dem Hauptbügel eine Kunststoffschiene be­ festigt, die an ihrem zur Fensterscheibe gerichteten Ende unlösbar mit einem gummielastischen Endstück verbunden ist. Dieses Endstück weist einen großen Abstand von der zu reinigenden Fensterscheibe auf, wodurch im Fahrbetrieb ein Luftstrom die Windleitvorrichtung unterströmen und die Öffnungen des Bügel­ systems durchdringen kann, der Strömungsgeräusche verursacht. Dabei wird der Anpreßdruck der Wischleiste an der Fensterscheibe vermindert, wodurch diese insbesondere bei höheren Fahrgeschwindigkeiten nicht ausreichend gereinigt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeug-Scheibenwischer nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, der auch bei höheren Fahr­ geschwindigkeiten eine gute Wischqualität aufweist und weniger oder keine Strö­ mungsgeräusche verursacht.

Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Durch das elastisch abgestützte bzw. elastisch verformbare Windleitelement kann dieses oder ein Windabweiser, der mit dem Windleitelement versehen ist, in einem sehr geringen Abstand zu der zu reinigenden Scheibe angeordnet sein, da ein An­ liegen des weichen Windleitelements an der Scheibe beispielsweise in einem Wischbereich zugelassen ist. Liegt das Windleitelement an der Scheibe an, so ist eine Unterströmung des Windleitelements und damit Strömungsgeräusche und eventuell ein Abheben der Wischleiste von der Scheibe bewirkende Luftströmung hinter dem Windleitelement weitgehend vermieden oder reduziert. Ein Windab­ weiser, der beispielsweise bei einer Rückwärtsbewegung aus seiner etwa aufrech­ ten Umkehrlage auf der Scheibe oder in einem anderen Wischbereich beispiels­ weise bei höheren Fahrgeschwindigkeiten ein unbefriedigendes Wischfeld erzeu­ gen würde, wird erfindungsgemäß durch den Fahrtwind und/oder die im Wischer­ betrieb wirkenden Kräfte so elastisch verformt bzw. das Windleitelement verstellt, daß das Windleitelement in diesem Wischbereich an der Scheibe anliegt, wodurch ein mit Strömungsgeräuschen verbundenes Unterströmen des Windleitelements und ein Abheben der Wischleiste in diesem Wischbereich verhindert ist. Durch die sehr weiche Ausbildung des Windleitelements ist die Reibung des Scheiben­ wischers auf der Scheibe nur unwesentlich oder nicht erhöht und ein hartes An­ schlagen auf der Scheibe beispielsweise in einer Umkehrlage vermieden.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprü­ chen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläu­ tert. Es zeigen:

Fig. 1 einen Querschnitt durch den Scheibenwischer mit von der Scheibe ab­ gehobenem Windleitelement,

Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Ansicht bei an der Scheibe anliegendem Windleitelement und

Fig. 3 eine vordere Ansicht auf den Scheibenwischer in seiner etwa horizonta­ len Ablegestellung.

Der in Fig. 1 dargestellte Fahrzeug-Scheibenwischer ist mit einer Windabweisein­ richtung 1 versehen und weist eine mit der zu reinigenden Scheibe 2 zusammen­ wirkende Wischleiste 3 auf, die beispielsweise in üblicher Weise über ein Bügel­ system 4 an einem in Fig. 3 dargestellten Wischarm 5 abgestützt ist. Die Wind­ abweiseinrichtung 1 sieht einen vor dem Bügelsystem 4 angeordneten Windab­ weiser 6 vor, der an seinem der Scheibe 2 zugewandten Rand ein Windleitelement 7 trägt, das etwa parallel zur Wischleiste 3 verläuft. Wird bei stillstehendem Fahr­ zeug der Scheibenwischer mit seiner Wischleiste 3 hin und her über die Scheibe verstellt, so weist die der Scheibe 2 zugewandte Dichtlippe 8 des Windleitelements 7 einen geringsten Abstand zur Scheibe 2 von etwa 1 mm auf. Der Windabweiser 6 ist an wenigstens einem Bügel des Bügelsystems 4 oder an dem Wischarm be­ festigt.

Das Windleitelement 7 ist so elastisch an dem Windabweiser 6 abgestützt bzw. elastisch verformbar, daß - wie in Fig. 2 dargestellt - bei höheren Fahrgeschwin­ digkeiten des Fahrzeugs die Dichtlippe 8 des Windleitelements 7 unter dem Fahrtwind und/oder den im Wischerbetrieb wirkenden Kräften zumindest in einem Wischbereich an der Scheibe 2 anliegt. Bei der vorliegenden Ausführung grenzt der Wischbereich, in dem die Dichtlippe 8 an der Scheibe 2 anliegt, bei der Rück­ verlagerung des Scheibenwischers aus seiner etwa aufrechten Umkehrlage auf der Scheibe etwa an diese Umkehrlage an. Auf diese Weise wird in diesem Wischbe­ reich eine Unterströmung des Windleitelements 7 und damit des Windabweisers 6 weitgehend oder völlig vermieden, wodurch kein wesentlicher Luftstrom das Bügel­ system 4 durchströmen kann, der Strömungsgeräusche oder ein Abheben der Wischleiste 3 von der Scheibe 2 bewirken könnte. Das von dem Fahrzeug-Schei­ benwischer überstrichene Wischfeld wird dadurch auch bei hohen Fahrgeschwin­ digkeiten zufriedenstellend gereinigt, wobei Strömungsgeräusche und ein hartes Aufschlagen des Windleitelements 7 an der Scheibe 2 vermieden oder vermindert sind.

Wie Fig. 3 zu entnehmen ist, erstreckt sich das Windleitelement 7 über einen größeren Längenbereich der Wischleiste 3. Der Windabweiser 6 und das Wind­ leitelement 7 sind im vorliegenden Fall in ihrer Länge etwa gleich. Das Windleit­ element 7 ist im wesentlichen aus einem über einen weiten Temperaturbereich flexiblen Elastomer, beispielsweise aus einem Gummi oder gummiähnlichen Mate­ rial, beziehungsweise aus einem synthetischen Gummi oder einem anderen elasti­ schen Werkstoff gebildet. Vorzugsweise ist das Windleitelement 7 bei einer Tem­ peratur von weniger als -10°C noch elastisch, wodurch die Dichtlippe 8 auch bei diesen Temperaturen kein hartes Kratzteil bildet, das die Scheibe 2 beschädigen könnte. Das für das Windleitelement 7 verwendete Elastomer ist wesentlich weicher als die Wischleiste 3. Im Wischerbetrieb an das auf die Scheibe 2 aufge­ setzte Windleitelement 7 anströmende Wasser wird von der Dichtlippe 8 lediglich in geringem Maß abgewiesen. Der auf der Scheibe 2 verbleibende Wasserfilm wird nachfolgend von der beispielsweise aus einem Gummi gefertigten Wischleiste 3 vollständig oder zumindest größtenteils von der Scheibe 2 entfernt. Kommt das Windleitelement 7 an der Scheibe 2 beispielsweise bei höheren Fahrgeschwindig­ keiten aufgrund der angegebenen Elastizitäten des Fahrzeug-Scheibenwischers bzw. des Windleitelements 7 an der Scheibe 2 zur Anlage, so liegt die Dichtlippe 8 bzw. das Windleitelement 7 in einem größeren Längenbereich des Windleitele­ ments 7 an der Scheibe 2 an. Der Wischarm 5 kann in üblicher Weise um eine Schwenkachse 9 an einem Gelenkkopf 10 befestigt sein, der beispielsweise zusammen mit zwei ortsfest abgestützten Schwenkhebeln 11, 11′ ein Viergelenk bildet.

Die Erfindung ist auch in anderen, von dem Ausführungsbeispiel abweichenden Ausführungen realisierbar. Vorzugsweise ist das Windleitelement an einem Wind­ abweiser, Spoiler oder dergleichen befestigt. Ebenso kann das Windleitelement auch an dem Wischarm oder an wenigstens einem Bügel eines Bügelsystems ab­ gestützt sein. Ein separater Windabweiser kann auch entfallen oder beispielsweise durch das Windleitelement unmittelbar gebildet sein. Anstelle der Dichtlippe oder einer vergleichbaren Lippe kann auch an dem der Scheibe zugewandten Rand des Windleitelements eine Bürste bzw. ein Flock oder dergleichen vorgesehen sein, die bzw. der bei an der Scheibe anliegendem Windleitelement mit der Scheibe zu­ sammenwirkt.

Claims (9)

1. Fahrzeug-Scheibenwischer mit Windabweiseinrichtung im Bereich einer Wischleiste, die über wenigstens einen Bügel an einem verstellbaren Wischarm abgestützt ist, und die Windabweiseinrichtung ein elastisches Windleitelement aufweist, das etwa parallel zur Wischleiste nahe an der zu reinigenden Scheibe angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet daß das Windleitelement (7) so elastisch abgestützt bzw. verformbar ist, daß es bei höheren Fahrgeschwindigkeit des Fahrzeugs unter dem Fahrtwind und/oder den im Wischerbereich wirkenden Kräften zumindest in einem Wischbereich an der Scheibe (2) anliegt.

2. Fahrzeug-Scheibenwischer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei stehendem Fahrzeug das zusammen mit der Wischleiste (3) hin- und herverstellte Windleitelement (7) zur Scheibe (2) einen geringsten Abstand von etwa 1 mm aufweist.

3. Fahrzeug-Scheibenwischer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß das Windleitelement (7) an einem Bügel oder an mehreren Bügel eines die Wischleiste tragenden Bügelsystems oder im scheibennahen Be­ reich an einem Windabweiser (6) befestigt ist, der sich an wenigstens einem Bügel des Bügelsystems (4) und/oder an dem Wischarm (5) abstützt.

4. Fahrzeug-Scheibenwischer nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sich das Windleitelement (7) über einen größeren Län­ genbereich der Wischleiste (3) erstreckt.

5. Fahrzeug-Scheibenwischer nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Windleitelement (7) im wesentlichen aus einem flexi­ blen Elastomer gebildet ist.

6. Fahrzeug-Scheibenwischer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Elastomer weicher als die Wischleiste (3) ausgebildet ist und über einen weiten Temperaturbereich flexibel bleibt.

7. Fahrzeug-Scheibenwischer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der Wischbereich, in dem das Windleitelement (7) an der Scheibe (2) anliegt, ein Teilbereich der gesamten Wischfläche des Fahrzeug- Scheibenwischers ist, der etwa an die nahezu aufrechte Umkehrlage des Fahrzeug-Scheibenwischers auf der Scheibe (2) angrenzt.

8. Fahrzeug-Scheibenwischer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wischbereich bei einer Rückverlagerung des Fahrzeuges Scheiben­ wischers aus der Umkehrlage etwa an die Umkehrlage anschließt.

9. Fahrzeug-Scheibenwischer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß das Windleitelement (7) auf dem der Scheibe (2) zuge­ wandten Rand mit einer Bürste oder Lippe (Dichtlippe 8) bzw. einem Flock oder dergleichen versehen ist.