DE19526818A1 - Verfahren zur Herstellung, Formgebung und Verpackung von Brühwurst, Kochwurst, Rohwurst, Brätklößchen und ähnlichen Produkten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung, Formgebung und Verpackung von Brühwurst, Kochwurst, Rohwurst, Brätklößchen und ähnlichen ProduktenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
Formgebung und Verpackung von Brühwurst, Kochwurst,
Rohwurst, Brätklößchen und ähnlichen Produkten.
Für die industrielle Fertigung von Wurst- und
Fleischwaren werden Rohstoffe unterschiedlicher
Herkunft verarbeitet. Diese Rohmaterialien werden
häufig nach dem Zerlegevorgang zur Bevorratung tief
gefroren. Es ist daher naheliegend, die Rohstoffe im
gefrorenen Zustand zu Wurst- und Fleischwaren o. a.
Produkten zu verarbeiten, um unnötige Zwischenproduk
tionsschritte Auftauverluste und Kontaminations
risiken zu vermeiden.
In der DE P 195 19 848.4 wird ein Verfahren beschrie
ben, in dem alle Rohstoffkomponenten in einer der
Rezeptur angepaßten Reihenfolge im gefrorenen Zustand
verarbeitet werden. Die Endtemperatur des Rohbrätes
nach Abschluß der Zerkleinerung und des Vermengens
der einzelnen Rezepturbestandteile soll so niedrig
sein, daß das Rohbrät eine plastische oder flockige
Konsistenz aufweist (ca. -10°C). Diese gefrorene
Masse wird portioniert, geformt, verpackt und
anschließend erhitzt.
Das vorgestellte Zusatzverfahren sieht vor, daß die
Rohstoffe während des Zerkleinerungs- oder Mischvor
gangs durch zusätzliche Kühlung auf ein gewünschtes
Temperaturniveau abgesenkt, bzw. eingestellt werden
können. Die Verarbeitung von sehr unterschiedlich
temperierten Rezepturbestandteilen ist möglich.
Die Brätrohlinge können mittels leistungsfähiger
Wurstfüller oder in geschlossenen Behältnissen
geformt werden. Das neue Zusatzverfahren beschreibt
eine lufteinschlußfreie Komprimierung des Rohbrätes
durch den Einsatz von siebähnlichen Form- oder
Preßvorrichtungen.
Mit Hilfe des neuen Verfahrens läßt sich auch klar
gekörnte Rohwurst herstellen, ohne daß die Gefahr der
Verseifung, selbst für fein zerkleinerte, relativ
fette Ware, besteht.
Neben der Verpackung in Tiefziehfolien oder zwischen
zwei Flachfolien lassen sich die entsprechend dem DE
P 195 19 848.4 und dem vorgestellten neuen Zusatz
verfahren produzierten Rohlinge im tiefgefroren
Zustand zwischen zwei Folien im Skin-Verfahren
verpacken.
Fast alle bisher bekannten Produktionsmethoden zur
Herstellung von Rohwurst, Brühwurst, Kochwurst, Brät
klößchen und ähnlichen Produkten basieren auf der
Annahme, daß die Endtemperatur des Rohbrätes während
dessen Zerkleinerung und Vermengung soweit angehoben
werden muß, daß aus den Einzelkomponenten ein
homogenes, zusammenhängendes Gemenge entsteht, das
mittels üblicher Füllmaschinen zu portionieren und zu
füllen ist. Tiefe Rohbrättemperaturen verhindern eine
gleichmäßige Befüllung der verwendeten Wursthüllen.
Als einzige bekannte Ausnahme gilt folgende Methode:
Eine flockige Masse wird mittels geeigneter Formen in
einzelne, darmlose, gewichtsgleiche Rohlinge portio
niert. Um die unerwünschten Lufteinschlüsse im
Fertigprodukt zu verhindern, können die befüllten
Formen in Unterdruckkammern vor und/oder während des
Verdichtens mit Vakuum behandelt werden. Zur Herstel
lung von Rohwurst wurde dieses Verfahren bereits in
der DE P 39 12 072.4 beschrieben.
Die neue Produktionsmethode ermöglicht die luftein
schlußfreie Verformung von tiefgefrorenen, flockigen
Rohwurst-, Brühwurst- und Kochwurstrohbräten. Das
befürchtete Ausölen von Fett in Folge hoher Prozeß
temperaturen während der Zerkleinerung und Reibung
beim Füllen wird durch die tiefen Temperaturen
während des Mischens und Zerkleinerns und durch die
Formgebung in siebartigen Form- oder Preßeinrichtun
gen verhindert.
Aufgabe ist es, die Fertigungsschritte (Rohbrätherstel
lung - Wurstfertigstellung - Verpackung) zu minimieren,
die Kontamination mit Keimen zu reduzieren und die
Wirtschaftlichkeit durch Kosteneinsparung zu erhöhen.
Diese Aufgabe wird entsprechend dem ersten Verfahren
nach Anspruch 1 dadurch gelöst, daß die einzelnen
Rohstoffkomponenten in einer der Rezeptur angepaßten
Reihenfolge verarbeitet werden und das erforderliche
Temperaturniveau durch zusätzliche Kühlung gehalten
und/oder eingestellt wird. Die Temperaturbeeinflus
sung kann während des Zerkleinerungs- und Mischvor
gangs durch Einsprühen von N₂ oder auch CO₂ in die
Bearbeitungsräume der Produktionsanlagen erfolgen.
Die Temperatur des Rohbrätes vor der Verformung muß
der jeweiligen Füllart angepaßt sein. Grundsätzlich
ist es von Vorteil, wenn die gefrorenen Rohbräte eine
flockige, rieselfähige Konsistenz aufweisen. Roh
bräte, die mit Hilfe einer leistungsfähigen Füllma
schine portioniert und gefüllt werden, können nur in
einem bestimmten Temperaturbereich, der von der
Zusammensetzung der Rezeptur abhängt, verarbeitet
werden.
Das zweite Verfahren nach Anspruch 1 sieht vor, daß
Formen mit sehr feinen Öffnungen, ähnlich einem Sieb,
zur Aufnahme der tiefgefrorenen Rohmaterialien ver
wendet werden. Das flockige Rohbrät kann mittels
Vibration gleichmäßig in den Formen verteilt werden.
Nach Abschluß der Befüllung wird das tiefgefrorene
Rohbrät durch einen ebenfalls luftdurchlässigen
Stempel unter Anwendung von Druck verdichtet und
geformt. Nur die eingeschlossene Luft entweicht
während dieses Vorganges durch die feinen Öffnungen
der Form und des Stempels. Die festen Partikel (Eis,
Fett, Eiweiß usw.) haften nach diesem Vorgang anein
ander. Neben Brüh- und Kochwurst kann auf diese Weise
auch problemlos feingekörnte Rohwurst gefertigt
werden, da der Temperaturanstieg während der Zerklei
nerung durch Kühlung ausgeglichen werden kann. Die
bisher für einen Füllvorgang notwendige Mindesttempe
ratur des gekutterten Rohbrätes von ca. -5°C kann
deutlich unterschritten werden. Die Körnung der
fertigen Rohwurst ist nach Abschluß der Rohwurst
fertigung wesentlich klarer, da während der Zerklei
nerung kein Eiweiß denaturiert und das Fett als Fett
zelle erhalten bleibt. Die Temperatur des Brätes muß
so niedrig gehalten werden, daß ein Auftauen und
damit Verformen der Rohlinge während der weiteren
Behandlung vor dem abschließenden Verpacken ausge
schlossen ist. Die Rezeptur der Rohwurst sollte so
zusammengesetzt sein, daß nach der Rohlingverformung
entsprechend den in den DE P 43 26 688.6 und DE P 44
10 332.8 erläuterten Vorgehensweise verfahren werden
kann. Zur Formgebung können auch kontinuierlich
arbeitende Maschinen eingesetzt werden, die es nach
dem oben erklärten Verfahren ermöglichen, während der
Verformung und Verdichtung der Rohmasse die einge
schlossene Luft durch feinste Öffnungen abzuführen.
Neben der Weiterverarbeitung nach den in den DE P
39 11 463 und DE P 42 23 482 beschriebenen Verfahren
bietet sich die Möglichkeit, entsprechend dem dritten
hier vorgestellten Verfahren nach Anspruch 1,
vorgeformte und tiefgefrorene Brätrohlinge in Skin
verpackungsanlagen zu verpacken. Die gefrorenen
Rohlinge werden auf eine Unterbahn, die evtl. vorge
muldet ist, gelegt und in einem evakuiertem Raum mit
einer Folie umhüllt. Neben den gefrorenen Rohlingen
werden die sich berührenden Stellen der Ober- und
Unterfolie miteinander vollflächig versiegelt. Es
entsteht eine Packung mit eng umhüllten Produkten,
die je nach Inhalt gereift oder erhitzt werden, bevor
sie in den Handel gelangen.
Die Zeit nach der Rohmaterialzerkleinerung und
-vermischung bis zum Verpacken des geformten Rohlings
muß so kurz bemessen sein, daß ein Auf- bzw. Antauen
der Rohware verhindert wird. An- oder aufgetaute
Rohlinge sind zur Herstellung von reproduzierbaren
Endprodukten grundsätzlich nicht geeignet.
Nach dem Verpacken können die Rohlinge tiefgefroren,
zum Ausgleich von Bedarfsschwankungen zwischengela
gert, oder aber sofort erwärmt werden.
Da nach dem vorgestellten Verfahren alle Rohstoffe
laufend nach dem Zerlegevorgang eingefroren werden
und evtl. auch mit Salz vermengt werden können,
unterliegen sie nicht dem qualitätsmindernden Ver
derbnisprozeß. Der Frischestandard des jeweiligen
Schlacht- und Zerlegebetriebes bleibt optimal bis zur
Verarbeitung erhalten.
Die einzelnen Fertigprodukte weisen eine sehr lange
Haltbarkeit auf, da sie aus extrem keimarmen Rohmate
rial gefertigt wurden und nicht mehr in "die Hand"
genommen werden müssen, um verpackt zu werden. Die
Gefahr der Rekontamination ist ausgeschlossen.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung, Formgebung und Verpackung
von Brühwurst, Kochwurst, Rohwurst, Brätklößchen und
ähnlichen Produkten,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rohstoffe während der Zerkleinerung und
Vermischung tiefgekühlt werden, bzw. im tiefgekühlten
Zustand verbleiben.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gefrorene, zerkleinerte und vermengte Rohbrät
im tiefgefrorenem Zustand lufteinschlußfrei durch
Druck verformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das gefrorene und geformte Rohbrät im
tiefgefrorenem Zustand lufteinschlußfrei skin
verpackt, also vollflächig versiegelt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19526818A DE19526818C2 (de) | 1995-07-12 | 1995-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung, Formgebung und Verpackung von Brühwurst, Kochwurst, Rohwurst, Brätklößchen und ähnlichen Produkten |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19526818A DE19526818C2 (de) | 1995-07-12 | 1995-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung, Formgebung und Verpackung von Brühwurst, Kochwurst, Rohwurst, Brätklößchen und ähnlichen Produkten |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19526818A1 true DE19526818A1 (de) | 1997-01-16 |
DE19526818C2 DE19526818C2 (de) | 1997-04-24 |
Family
ID=7767533
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19526818A Expired - Fee Related DE19526818C2 (de) | 1995-07-12 | 1995-07-12 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung, Formgebung und Verpackung von Brühwurst, Kochwurst, Rohwurst, Brätklößchen und ähnlichen Produkten |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19526818C2 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE202016006401U1 (de) | 2016-10-11 | 2016-12-27 | Karl-Heinz Hornbergs | Zusammensetzung von bissfesten, knackigen, aromatischen Würsten |
DE102016012306A1 (de) | 2016-10-11 | 2018-04-12 | Karl-Heinz Hornbergs | Zusammensetzung von bissfesten, knackigen, aromatischen Würsten und Verfahren zum Herstellen derselben |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE4231093C1 (de) * | 1992-07-14 | 1994-01-27 | Fritz Kortschack | Verfahren zur Herstellung von rohen Wurstwaren, Fleischwaren und ähnlichen Produkten und deren materialschonende Formgebung |
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-
1995
- 1995-07-12 DE DE19526818A patent/DE19526818C2/de not_active Expired - Fee Related
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DE202016006401U1 (de) | 2016-10-11 | 2016-12-27 | Karl-Heinz Hornbergs | Zusammensetzung von bissfesten, knackigen, aromatischen Würsten |
DE102016012306A1 (de) | 2016-10-11 | 2018-04-12 | Karl-Heinz Hornbergs | Zusammensetzung von bissfesten, knackigen, aromatischen Würsten und Verfahren zum Herstellen derselben |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19526818C2 (de) | 1997-04-24 |
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