DE19520443A1 - Walzenpresse - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Walzenpresse, bestehend aus mindestens drei mehrere
Preßspalte bildenden Walzen gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 3 oder 6, wie
sie beispielsweise bei der Entwässerung oder Glättung einer Faserstoffbahn Verwendung
findet.
Insbesondere wenn die Gegenwalze mit einer dritten nicht durchbiegungsgesteuerten
Walze zusammenwirkt, wie in der WO 93/12289 gezeigt, kann es Schwierigkeiten bei
der Bildung eines möglichst geraden, gleichförmigen Preßspaltes aufgrund der
Walzendurchbiegung geben.
Zwar ist es möglich, die Gegenwalze oder die dritte Walze in der Preßebene mit
Stützelementen zur Durchbiegungssteuerung des Walzenmantels dieser Walzen zu
versehen, jedoch erfordert dies einen erheblichen Aufwand. Außerdem können sich bei
den üblichen hydraulischen Stützelementen erhebliche thermische Probleme ergeben,
falls die Gegenwalze und/oder die dritte Walze zur Verbesserung des Entwässerungs-
oder Glättergebnisses beheizt ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Walzenpresse zu schaffen, die auch
ohne Durchbiegungssteuerung einen weitestgehend gleichförmigen Preßspalt zwischen
der Gegenwalze und zumindest einer weiteren Walze ermöglicht.
Erfindungsgemäß wurde die Aufgabe durch die in den Ansprüchen 1, 3 und 6
beschriebenen Vorrichtungen gelöst, wobei die Unteransprüche besondere
Ausführungsformen darstellen.
In allen Fällen besteht die Walzenpresse oder dergl. aus mindestens drei mehrere
Preßspalte zur Behandlung einer Materialbahn bildenden Walzen, von denen eine
Preßwalze aus einem sehr flexiblen, um einen feststehenden Träger rotierbaren
Walzenmantel besteht, der über mindestens ein Stützelement auf dem Träger gelagert
ist, welches eine konkave, einen breiten Preßspalt mit der zylindrischen Gegenwalze
gewährleistende Stützfläche besitzt, wobei die Gegenwalze zumindest mit einer nicht
durchbiegungsgesteuerten Walze einen weiteren Preßspalt bildet.
Um dabei nicht nur zwischen der Preßwalze und der Gegenwalze sondern auch zwischen
der Gegenwalze und zumindest einer weiteren nicht durchbiegungsgesteuerten Walze
einen weitestgehend gleichförmigen Preßspalt zu ermöglichen, bietet die Erfindung drei
selbständige, aber auch in Kombination miteinander anwendbare Lösungen. All diesen ist
gemeinsam, daß der Walzenmantel der Gegenwalze axial im mittleren Bereich verstärkt
zur weiteren Walze hin gebogen ist. Erreicht werden kann dies dadurch, daß sich zum
einen der äußere Umfang des Walzenmantels der Gegenwalze von der Walzenmitte
ausgehend in axialer Richtung zu den Walzenenden hin verkleinert und/oder daß die
Gegenwalze ebenfalls aus einem um einen feststehenden Träger rotierbaren
Walzenmantel besteht, der über mindestens ein Stützelement auf dem Träger gelagert
ist.
Im letzten Fall kann, falls die weitere Walze nicht genau gegenüber der Preßwalze
angeordnet ist, durch eine geringfügige Neigung der Wirkrichtung des Stützelementes
der Gegenwalze um einen Winkel aus der mit der Preßwalze gebildeten Preßebene zu
einer mit der Gegenwalze einen weiteren Preßspalt bildenden Walze eine Verformung
des Walzenmantels der Gegenwalze erreicht werden. Wegen der im allgemeinen
vorhandenen Fixierung der Walzenmantelenden der Gegenwalze, die, wenn überhaupt,
lediglich eine Verschiebung des Walzenmantels innerhalb der Preßebene mit der
Preßwalze erlaubt, ergibt sich durch die Neigung der Stützelemente eine verstärkte
Verformung des Walzenmantels der Gegenwalze im axial mittleren Bereich radial zu der
weiteren Walze hin, wobei auf dieser Seite der Preßebene natürlich auch mehrere
Walzen angeordnet sein können.
Unabhängig davon, ob das Stützelement der Gegenwalze genau zur Preßwalze hin wirkt
oder aus der mit dieser gebildeten Preßebene geneigt ist, kann, falls die weiteren
Walzen in dem den Preßspalt zwischen der Gegenwalze und der Preßwalze
gegenüberliegenden Halbkreisbereich (bezogen auf den Walzenquerschnitt) der
Gegenwalze angreifen, eine verstärkte Durchbiegung der Gegenwalze im axial mittleren
Bereich zu der weiteren Walze dadurch erreicht werden, daß die gegenüberliegenden
Stützelemente der Preß- und der Gegenwalze einzeln, gruppenweise oder gesamthaft an
einer gemeinsamen Fluiddruckleitung angeschlossen sind, wobei über den Fluiddruck
verringernde Vorrichtungen und/oder das Größenverhältnis der Stützflächen der sich
gegenüberliegenden Stützelemente eine größere Anpreßkraft der Preßwalze in Bezug auf
die von der Gegenwalze ausgehende Anpreßkraft der Stützelemente gewährleistet wird.
Dies begründet sich darin, daß der Walzenmantel der Gegenwalze an seinen Enden radial
unverschiebbar gegenüber dem Träger gelagert ist.
Insbesondere dann, wenn sich der äußere Umfang des Walzenmantels der Gegenwalze,
von der Walzenmitte ausgehend, in axialer Richtung zu den Walzenenden hin
verkleinert, ist es von Vorteil, wenn sich der Umfang des Walzenmantels der Preßwalze
und/oder der mit der Gegenwalze einen weiteren Preßspalt bildenden Walze von der
Walzenmitte ausgehend in axialer Richtung zu den Walzenenden hin ebenfalls
vorzugsweise im selben Maße verringert. Dies erlaubt es, das Maß der
Umfangsverringerung auf ein Minimum zu beschränken, so daß sich die
Geschwindigkeitsunterschiede an der Walzenoberfläche, in axialer Richtung gesehen,
verringern. Außerdem werden dadurch Geschwindigkeitsunterschiede an der
Walzenoberfläche zwischen den entsprechenden Walzen minimiert oder ausgeschlossen.
Falls die Wirkrichtung des Stützelementes aus der Preßebene geneigt ist, sollte der
Neigungswinkel zwischen 2 und 15, vorzugsweise zwischen 4 und 8 Grad liegen. Zur
Verstärkung der Verformung des Walzenmantels der Gegenwalze im axial mittleren
Bereich, d. h. im Bereich der Maschinenmitte ist es außerdem von Vorteil, wenn sich der
Winkel, von der Walzenmitte ausgehend, in axialer Richtung zu den Walzenenden hin
verändert, insbesondere tendenziell verkleinert.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In
der beigefügten Zeichnung zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Querschnitt durch eine Walzenpresse mit drei
Walzen und
Fig. 2 einen schematischen Längsschnitt dieser Walzenpresse einschließlich
der Fluidsteuerung.
Die Walzenpresse besteht dabei aus drei ungefähr übereinander angeordneten und in
einer nicht dargestellten Stuhlung gelagerten Walzen, die zwei Preßspalte 1 und 15 zur
Behandlung einer Materialbahn 2 bilden. Während sich die Preßwalze 3 genau über der
Gegenwalze 8 befindet, ist die dritte als Saugwalze ausgebildete Walze 14 zu dieser
Preßebene versetzt unterhalb der Gegenwalze 8 angeordnet. Um diese Walzenpresse
besonders zur Entwässerung einer Faserstoffbahn geeignet zu machen, verlaufen durch
die Preßspalte 1 und 15 neben der Materialbahn 2 Entwässerungsfilze 16 zur Aufnahme
des ausgepreßten Wassers.
Die Preßwalze 3 besteht aus einem sehr flexiblen, um einen feststehenden Träger 4
rotierbaren Walzenmantel 5, der über ein hydraulisches Stützelement 6 in Form einer
axial verlaufenden Leiste auf dem Träger 4 gelagert ist, wobei das Stützelement 6 eine
konkave Stützfläche 7 besitzt. Statt einer auf einem hydraulischen Druckpolster
gelagerten Leiste ist es natürlich auch möglich, mehrere Stützelemente 6 zur
Anwendung zu bringen. Die Schmierung des Spaltes zwischen der Stützfläche 7 und der
inneren Oberfläche des Walzenmantels 5 kann hydrostatisch und/oder hydrodynamisch
erfolgen.
Durch die konkave Stützfläche 7 wird ein relativ breiter Preßspalt 1 mit der etwa
zylindrischen Gegenwalze 8 gebildet. Diese besteht ebenfalls aus einem um einen
feststehenden Träger 10 rotierbaren Walzenmantel 9, der über mehrere Stützelemente
11 auf diesem gelagert ist. Damit sich zwischen der Gegenwalze 8 und der dritten Walze
14 ein möglichst gleichförmiger Preßspalt 15 bildet, verringert sich der äußere
Umfang des Walzenmantels 9 der Gegenwalze 8, von der Walzenmitte ausgehend, in
axialer Richtung zu den Walzenenden hin, so daß dem Durchhängen der dritten Walze 14
selbst bei großen Walzenbreiten gefolgt werden kann. Um das Maß der Umfangsänderung
und damit auch der Geschwindigkeitsveränderung an der Walzenmanteloberfläche
entlang der Gegenwalze 8 zu minimieren, verringert sich auch der Umfang des
Walzenmantels der dritten Walze 14 zu den Walzenenden hin im selben Maße wie bei
der Gegenwalze 8. Damit wird außerdem erreicht, daß es zu keinen
Geschwindigkeitsunterschieden an den Walzenmanteloberflächen zwischen der
Gegenwalze 8 und der dritten Walze 14 kommt, was sich negativ auf das
Behandlungsergebnis der Materialbahn 2 auswirken könnte. Aus demselben Grund
verringert sich auch bei der Preßwalze 3 der Umfang des Walzenmantels 5 zu den
Walzenenden hin im selben Maße (Umfangsänderung, bezogen auf den Umfang). Die
Veränderung des Walzenumfangs kann über eine Veränderung des Innendurchmessers
der Walzenmäntel 5, 9 und/oder der Wandstärke dieser Walzenmäntel 5, 9 erreicht
werden. Ergänzend oder für sich allein ist es jedoch auch möglich, die Walzenmäntel 5,
9 thermisch von innen, beispielsweise über das Schmierfluid der Stützelemente 6, 11,
und/oder außen, beispielsweise induktiv, entsprechend zu beeinflussen und so eine
Umfangsveränderung herbeizuführen. Gleiches gilt natürlich für die dritte Walze 14.
Als selbständige oder - wie hier - ergänzende Maßnahme ist die Wirkrichtung der
Stützelemente 11 geringfügig um einen Winkel Δ, der zwischen 2 und 15, vorzugsweise
4 und 8 Grad, liegt, aus der mit der Preßwalze 3 gebildeten Preßebene zu der mit der
Gegenwalze 8 einen weiteren Preßspalt 15 bildenden Walze 14 geneigt. Da der
Walzenmantel 9 der Gegenwalze 8 an den Enden über Lager auf dem Träger 10 fixiert
ist, wirkt sich die aus der Neigung der Stützelemente 11 resultierende Verformung des
Walzenmantels 9 der Gegenwalze 8 besonders stark im mittleren Bereich aus, so daß
sich der Walzenmantel 9 dort stärker zur dritten Walze 14 hin verformt. Dieser Effekt
wird noch ausgeprägter, wenn sich der Winkel Δ, von der Walzenmitte ausgehend, in
axialer Richtung zu den Walzenenden hin verkleinert. Es kann dabei auch von Vorteil
sein, den Winkel Δ, beispielsweise über eine steuerbare Drehbarkeit des Trägers 10
(mit den dazugehörigen Stützelementen 11) der Gegenwalze 8 variabel zu gestalten, um
so Einfluß auf den Grad der Verformung des Walzenmantels 9 der Gegenwalze 8 nehmen
zu können.
Die Fluidversorgung der Stützelemente 6 und 11 der Preß- und Gegenwalze 3, 8 erfolgt
einfach über eine gemeinsame Fluiddruckleitung 12, wobei sich zwischen der
Fluiddruckleitung 12 und den Stützelementen 11 der Gegenwalze 8 jeweils eine Drossel
befindet. Hierdurch wird ein größerer Anpreßdruck bei der Preßwalze 3 gewährleistet,
so daß sich der an den Walzenenden gelagerte Walzenmantel 9 der Gegenwalze 8 im
mittleren Bereich nach unten, d. h. zur dritten Walze 14 hin durchbiegt. Auch dies wirkt
sich förderlich bei der Bildung eines gleichförmigen zweiten Preßspaltes 15 aus. Die
größere Anpreßkraft der Preßwalze 3 bezüglich der Gegenwalze 8 läßt sich aber auch
über das Größenverhältnis der Stützflächen 7 der sich gegenüberliegenden
Stützelemente 6, 11 beider Walzen erreichen.
Claims (6)
1. Walzenpresse, Kalander oder dgl. bestehend aus mindestens drei mehrere
Preßspalte (1) zur Behandlung einer Materialbahn (2) bildenden Walzen, von
denen eine Preßwalze (3) aus einem sehr flexiblen, um einen feststehenden
Träger (4) rotierbaren Walzenmantel (5) besteht, der über mindestens ein
Stützelement (6) auf dem Träger (4) gelagert ist, welches eine konkave, einen
breiten Preßspalt mit der zylindrischen Gegenwalze (8) gewährleistende
Stützfläche (7) besitzt, wobei die Gegenwalze (8) zumindest mit einer nicht
durchbiegungsgesteuerten Walze (14) einen weiteren Preßspalt (15) bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der äußere Umfang des Walzenmantels (9) der Gegenwalze (8) von der
Walzenmitte ausgehend in axialer Richtung zu den Walzenenden hin verkleinert.
2. Walzenpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Umfang des Walzenmantels (5) der Preßwalze (3) und/oder der mit
der Gegenwalze (8) einen weiteren Preßspalt bildenden Walze (14) von der
Walzenmitte ausgehend in axialer Richtung zu den Walzenenden hin vorzugsweise
im selben Maße verringert.
3. Walzenpresse nach Anspruch 1 oder 2 oder dabei ausgerüstet mit einer Gegenwalze
(8), deren Walzenmantelumfang sich in axialer Richtung nicht verändert,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Gegenwalze (8) aus einem um einen feststehenden Träger (10)
rotierbaren Walzenmantel (9) besteht, der an seinen Enden gegenüber dem Träger
nicht verschiebbar sowie über mindestens ein Stützelement (11) auf dem Träger
(10) gelagert ist, wobei die Wirkrichtung des Stützelementes (11) geringfügig
um einen Winkel Δ aus der mit der Preßwalze (3) gebildeten Preßebene zu der
mit der Gegenwalze (8) einen weiteren Preßspalt (15) bildenden Walze (14)
geneigt ist.
4. Walzenpresse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel Δ zwischen 2 und 15, vorzugsweise zwischen 4 und 8 Grad liegt.
5. Walzenpresse nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Winkel Δ von der Walzenmitte ausgehend in axialer Richtung zu den
Walzenenden hin verändert.
6. Walzenpresse nach einem der Ansprüche 3 bis 5, oder dabei ausgerüstet mit einer
Gegenwalze (8), deren Stützelement (11) genau zur Preßwalze (3) hin wirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die sich gegenüberliegenden Stützelemente (6, 11) der Preß- und der
Gegenwalze (3, 8) einzeln, gruppenweise oder gesamthaft an einer gemeinsamen
Fluiddruckleitung (12) angeschlossen sind, wobei über den Fluiddruck
verringernde Vorrichtungen (13) und/oder das Größenverhältnis der
Stützflächen (7) der sich gegenüberliegenden Stützelemente (6, 11) eine größere
Anpreßkraft der Preßwalze (3) in Bezug auf die von der Gegenwalze (8)
ausgehende Anpreßkraft gewährleistet wird.
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