DE195194C

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Info

Publication number: DE195194C
Application number: DENDAT195194D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 20/. GRUPPE

in LONDON.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. April 1906 ab.

Die Erfindung betrifft ein Steuerventil mit vom Bremszylinderdruck beeinflußtem Durchlaßventil in dem Verbindungswege zwischen Hilfsluftbehälter und Bremszylinder. Gegenüber bekannten Vorrichtungen dieser Art besteht das Kennzeichen der Erfindung in einem das Durchlaßventil umgehenden, ständig offenen Kanal, der den Mindestdruckeinlaß bestimmt. Bei Steuerventilen mit Schnellwirkung wird die bei Notbremsungen eröffnete Verbindung zwischen Hauptleitung und Bremszylinder ebenfalls durch das Durchlaßventil und den ständig offenen Kanal überwacht.

Der Steuerkolben ι bewegt in bekannter Weise mit seiner Stange 2 den Steuerschieber 3 und das Abstufungsventil 4. Der Steuerschieberrost 27 ist mit dem zur Kammer 30 führenden Einlaßkanal 5 sowie dem mit dem Bremszylinder durch den Kanal 28 verbundenen Auslaß 7 und dem über den Kanal 29 zur Außenluft führenden Auslaß 8 versehen. Der Steuerschieber 3 besitzt die übliche Abstufungsöffnung 23 und die Aus-

höhlung 24, die die beiden Auslässe 7 und 8 in der Lösestellung des Steuerventils verbindet. Der in punktierten Linien angedeutete Hauptleitungsanschluß 9 steht mit der Steuerkammer 10 und mit der Kammer 30 durch den Durchlaß 11 in Verbindung, der in den durch das Rückschlagventil 14 überwachten Kanal 13 mündet. Der Durchlaß 11 wird in der Lösestellung des Steuerventils durch den Schieber 12 abgedeckt und bei einer Druckminderung in der Hauptleitung freigelegt. Zwischen der Kolbenstange und dem Schieber 12 besteht kein Leergang. Letzterer ist so gestaltet, daß er den Durchlaß 11 abdeckt, sobald das Abstufungsventil 4 die Abstufungsöffnung 23 nach einer Druckminderung in der Hauptleitung schließt. Durch diese Anordnung wird der Luftaustritt aus der Hauptleitung gleichzeitig mit dem Abschluß des Hilfsbehälters vom Bremszylinder abgeschnitten.

Bei Vornahme einer Druckminderung in der Hauptleitung zwecks Einleitung einer Bremsung legt der Schieber 12 den Durch-. laß 11 frei, so daß Luft von der Hauptleitung über Kanal 13 und Rückschlagventil 14 zur Kammer 30 übertritt. Gleichzeitig strömt Luft vom Hilfsluftbehälter durch die Abstufungsöffnung 23 und Kanal 5 zur Kammer 30. Der Höchstbetrag der von der Kammer 30 zum Bremszylindereinlaß 6 übertretenden Luft wird durch den in bekannter Weise der Bremszylindergröße angepaßten Durchlaß 26 begrenzt. Zwischen diesem Durchlaß 26 und der Kammer 30 besteht durch den engen Kanal 18 eine ständige Verbindung, die den Mindestbetrag der von der Kammer 30 zum Bremszylinder übertretenden Luft bestimmt. Eine weitere Verbindung zwischen dem Durchlaß 26 und der Kammer

3O wird durch das selbsttätige Regelungsventil 15 überwacht, das durch Bremszylinderdruck und die Feder 16 geschlossen wird. .Der Sitz des Ventils 15 wird vorteilhaft in einer beweglichen Kappe oder Kapsel 17 angeordnet, in die der Durchlaß 26 und der Kanal 18 gelegt sein kann.

Die Wirkungsweise ist folgende: In der Lösestellung nehmen die Teile die dargestellte Lage ein. Bei Vornahme einer Druckminderung in der Hauptleitung zwecks Einleitung einer Bremsung wird der Steuerkolben 1 durch den Überdruck auf der Hilfsluftbehälterseite in üblicher Weise umgesteuert und dadurch zunächst das Abstiifungsventil 4 und der Durchlaß 11 geöffnet, worauf die Verschiebung des Hauptsteuerschiebers 3 erfolgt. Hierdurch wird zunächst die Verbindung zwischen den Auslassen 7 und 8 unterbrochen und dann die Abstufungsöffnung 23 mit dem Bremszylindereinlaß 5 verbunden. Infolgedessen tritt Luft sowohl von der Hauptleitung wie auch vom Hilfsluftbehälter zur Kammer 30 über. Da der Bremszylinderdruck nur wenig den Druck der Außenluft übersteigt, wird das Ventil 15 geöffnet, so daß Luft nicht allein durch den engen Kanal 18, sondern auch über das Ventil 15 zum Durchlaß 26 und Bremszylindereinlaß ·6 gelangt. Mit steigendem Bremszylinderdruck . wird das Ventil 15 mehr oder weniger je nach dem Druckunterschied auf seine Ober- und Unterseite geschlossen, bis bei Erreichung eines vorherbestimmten Druckes im Bremszylinder das Ventil 15 sich vollständig schließt, so daß nunmehr Luft nur durch den verhältnismäßig engen Kanal 18 zum Bremszylinder übertreten kann.

Der Kanal 18 regelt also den Luftübertritt bei geschlossenem Ventil 15 und der Durchlaß 26 bei geöffnetem Ventil 15.

Der Bremszylinderdruck kann in üblicher Weise durch weitere Druckminderungen in der Hauptleitung verstärkt werden.

Soll die Bremse gelöst werden, dann wird der. Hauptleitungsdruck in üblicher Weise erhöht, worauf der Steuerschieber in die gezeichnete Stellung zurückgelangt und die Auslässe 7 und 8 wieder miteinander verbindet, wodurch ein schnelles Lösen gesichert wird. Das Ventil zum Steuern des Luftübertritts von der Hauptleitung zum Bremszylinder kann entweder in der dargestellten Weise vom Steuerschieber getrennt angeordnet, oder es kann an Stelle des Schiebers 12 und Abstufungsventils 4 auf dem Steuerschieber 3 ein einziger Schieber vorgesehen werden. Diese Ausbildung des Steuerventils ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.

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Claims

Patent-Ansprüche:

1. Steuerventil mit vom Bremszylinderdruck beeinflußtem Durchlaßventil in dem Verbindungswege zwischen Hilfsluftbehälter und Bremszylinder, gekennzeichnet durch einen das Durchlaßventil (15) umgehenden, den Mindestdruckeinlaß bestimmenden, ständig offenen Kanal (18).

2. Steuerventil mit Schnellwirkung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die bei Notbremsungen eröffnete Verbindung zwischen Hauptleitung und Bremszylinder durch das Durchlaßventil (15) und den ständig offenen Kanal (18) überwacht wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.