DE19519363C2 - Geteilte Schwungradvorrichtung - Google Patents
Geteilte SchwungradvorrichtungInfo
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- DE19519363C2 DE19519363C2 DE19519363A DE19519363A DE19519363C2 DE 19519363 C2 DE19519363 C2 DE 19519363C2 DE 19519363 A DE19519363 A DE 19519363A DE 19519363 A DE19519363 A DE 19519363A DE 19519363 C2 DE19519363 C2 DE 19519363C2
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine geteilte Schwungradvorrichtung entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Schwungradvorrichtung ist beispielsweise durch die
DE 38 23 384 A1 bekannt. Diese Schwungradvorrichtung weist eine mit einem
Antrieb verbundene erste Schwungmasse und eine über einen mit Federn ver
sehenen Torsionsschwingungsdämpfer an dieser angreifende zweite
Schwungmasse auf, die gegenüber der erstgenannten zu einer begrenzten Re
lativdrehung befähigt ist und eine Dämpfungseinrichtung aufweist, die über
einen Schwingungsdämpfer verfügt, der insbesondere in Fig. 6 und dem zuge
ordneten Teil der Beschreibung ausführlich behandelt ist. Der Schwingungs
dämpfer ist mit einer durch Fliehgewichte beaufschlagten Tellerfeder versehen,
wobei die Fliehgewichte zur Reduzierung der Vorspannung der Tellerfeder bei
zunehmender Drehzahl dienen und dadurch die Wirkung der Tellerfeder min
dern, welche diese in Bezug zu Reibvorrichtungen der Dämpfungseinrichtung
ausübt. Auf diese Weise entsteht eine bei vorbestimmbaren Betriebsbedingun
gen zwischen den beiden Schwungmassen schaltbare Reibverbindung, wobei
die vorbestimmbaren Betriebsbedingungen die Abhängigkeit von der Drehzahl
darstellen.
Eine derartige Reibverbindung arbeitet unabhängig von den tatsächlichen Be
triebsbedingungen der Schwungradvorrichtung. Dabei ergibt sich folgendes
Problem:
Wenn die Schwungradvorrichtung mit niedriger Drehzahl betrieben wird, ist die
Dämpfungseinrichtung voll wirksam, auch wenn antriebsseitig nur relativ klei
ne Torsionsschwingungen eingeleitet werden. Dadurch wird die Entkopp
lungsmöglichkeit der Schwungradvorrichtung reduziert. Andererseits wird die
Reibverbindung ihre Reibwirkung mit zunehmender Drehzahl reduzieren, so
daß sie, sollten gerade dann größere Torsionsschwingungen anliegen, diesen
nur sehr begrenzt entgegenwirken kann. Trotz des Vorhandenseins einer
Dämpfungseinrichtung ist demnach die Schwungradvorrichtung nicht gegen
Beschädigungen geschützt, die auftreten können, wenn aufgrund großer Rela
tivbewegungen der beiden Schwungmassen zueinander eine übermäßig starke
Verformung der Federn des Torsionsschwingungsdämpfers zwischen den
Schwungmassen erzeugt wird.
Eine weitere Schwungradvorrichtung ist durch die DE 39 41 251 A1 bekannt. Zwischen
den beiden relativ drehbaren Schwungmassen ist ein Torsionsschwingungsdämpfer
angeordnet, der aus einer Torsionsfederung und einer Reibvorrichtung besteht. Des wei
teren ist axial zwischen den beiden Schwungmassen ein Schwingungsdämpfer einer
Dämpfungseinrichtung angeordnet, der bei vorbestimmbarer Drehzahl, vorzugsweise
bei der beim Start- und Abschaltvorgang der Brennkraftmaschine zu durchlaufenden
Resonanzdrehzahl entsprechenden Drehzahl, derart angesteuert wird, daß ein vorbe
stimmbares Moment von der ersten auf die zweite Schwungmasse übertragbar ist. Da
durch wird die Möglichkeit geschaffen, beim Durchgang durch die Resonanzdrehzahl
extreme Relativdrehungen der beiden Schwungmassen zueinander mittels der Reibwir
kung des Schwingungsdämpfers zu unterdrücken und dadurch zu verhindern, daß Fe
dern der zwischen die beiden Schwungmassen geschalteten Torsionsfederung auf Block
gehen und dadurch beschädigt werden können. Das durch den Schwingungsdämpfer
ausgeübte Reibmoment zwischen den Schwungmassen ist gemäß der OS beliebig hoch
wählbar, wobei die Einstellung einerseits über die Auswahl einer den Schwingungs
dämpfer belastenden Axialfeder und andererseits über die auf das Kupplungsgehäuse
der Reibungskupplung ausgeübte Ausrückkraft vorgenommen werden kann.
Sobald die Axialfeder für den Schwingungsdämpfer in die Reibungskupplung eingebaut
ist, fehlt eine weitergehende Einstellbarkeit für den Schwingungsdämpfer, da die Aus
rückkraft, mit der ein Anpreßmittel, wie beispielsweise eine Membranfeder zum Ausrüc
ken belastet wird, in Abhängigkeit von dieser Membranfeder festgelegt wird und folg
lich stets gleichbleibend stark auf das Kupplungsgehäuse der Reibungskupplung zum
axialen Verschieben desselben in Richtung zur Axialfeder einwirkt.
Bei der Schwungradvorrichtung gemäß der zuvor gewürdigten OS handelt es sich um
eine sogenannte "trockene" Ausführung. Im Gegensatz dazu zeigt die DE 41 28 868
A1 eine geteilte Schwungradvorrichtung, bei welcher ein zwischen den beiden
Schwungmassen vorgesehener, in Umfangsrichtung wirksamer Torsionsschwingungs
dämpfer innerhalb einer mit viskosem Medium gefüllten, abgedichteten Kammer ange
ordnet ist, wobei durch das viskose Medium eine geschwindigkeitsproportionale Dämp
fung einer Relativdrehung der beiden Schwungmassen zueinander erzielbar ist. Hier
durch bedingt, ist im Umfangsbereich eine Torsionsfederung mit extrem langhubigen
Federn einsetzbar. Durch eine solche Torsionsfederung kann die Resonanzfrequenz der
Schwungradvorrichtung so dicht an die Anlaßdrehzahl eines Antriebs, wie beispielsweise
einer Brennkraftmaschine herangeführt werden, daß bei Durchlaufen der Resonanzfre
quenz, beispielsweise beim Startvorgang, die vom Antrieb bereitgestellte Energie zu ge
ring ist, um Schäden an der Schwungradvorrichtung hervorzurufen. Sobald diese über
aus tiefliegende Resonanzfrequenz beim Startvorgang durchlaufen ist, wird sie, da deut
lich unterhalb der Leerlaufdrehzahl liegend, beim weiterem Betrieb des Antriebs nicht
mehr erreicht. Eine Schwungradvorrichtung mit einer Kammer für viskoses Medium be
nötigt daher nicht unbedingt einen zwischen den beiden Schwungmassen wirksamen
zusätzlichen Schwingungsdämpfer, ist aber aufgrund des Vorhandenseins der Kammer
erheblich größer als die zuvor erwähnte "trockene" Ausführung und, zumal Mittel zur
Abdichtung der Kammer erforderlich sind, auch erheblich teuerer.
Zur Dämpfung von Torsionsschwingungen ist eine konstruktive Lösung bekannt, bei
welcher eine Reibungskupplung mit einer einen Ein- oder Ausrücker über einen Stellan
trieb einer automatischen Kupplung positionierenden Einrichtung kombiniert ist. Eine
solche Einrichtung ist beispielsweise in der DE 36 24 755 A1 dargestellt und beschrie
ben. Der Stellantrieb wird derart geregelt, daß Torsionsschwingungen, die beispielsweise
Geräusche verursachen, durch einen vorbestimmbaren Schlupf zwischen den Reibbelä
gen der Kupplungsscheibe und den zugeordneten Kupplungselementen gedämpft wer
den.
Nachteilig bei einer derartigen Betriebsweise der Reibungskupplung ist, daß die Be
triebsbereiche, in denen zur Schwingungsdämpfung mit Schlupf gearbeitet wird, relativ
groß sind. Da hierbei auch Betriebsbereiche hoher Momentenbelastung enthalten sind,
resultiert ein hoher Belagverschleiß und eine starke Wärmeentwicklung aus dieser Be
triebsweise.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schwungradvorrichtung so auszubilden,
daß diese bei geringem Bauraumbedarf und niedrigem konstruktiven sowie energie
technischen Aufwand für einen Schwingungsdämpfer einer Dämpfungseinrichtung oh
ne die Gefahr einer Beschädigung bei Resonanzdrehzahl betreibbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kennzeichen der Ansprüche 1 oder 9
gelöst. Aufgrund der Ausbildung der Schwungradvorrichtung mit dem Schwingungs
dämpfer kann auf eine zumindest teilweise mit viskosem Medium gefüllte Fettkammer
verzichtet werden, wobei der Schwingungsdämpfer in Abhängigkeit von seiner Zuschal
tintensität, falls gewünscht, auch so betrieben werden kann, daß eine geschwindig
keitsproportionale Dämpfung, vergleichbar derjenigen, die durch viskoses Medium in
einer Fettkammer erzielbar ist, erzeugt werden kann. Außerdem kann, da die Reso
nanzdrehzahl aufgrund der zusätzlichen Dämpfungseinrichtung vergleichsweise hoch
liegen darf, auf eine Torsionsfederung mit sehr geringer Federsteifigkeit verzichtet wer
den, wodurch, da eine derartige Torsionsfederung wegen ihres erheblichen Längenbe
darfs in Umfangsrichtung üblicherweise im radialen Umfangsbereich der Schwung
massen angeordnet ist, eine erheblich kompaktere Ausbildung der Schwungradvorrich
tung realisierbar ist, da bei Verwendung des Schwingungsdämpfers die Umfangsberei
che der Schwungmassen für andere Bauteile der Schwungradvorrichtung, beispielsweise
für die Reibbeläge der Reibungskupplung frei bleiben. Durch den Schwingungsdämpfer
wird demzufolge eine kompakte und preiswerte Bauweise einer geteilten Schwung
radvorrichtung begünstigt.
Anspruchsgemäß weist die Dämpfungseinrichtung eine Sensorvorrichtung auf, durch
die bei Auftreten zumindest einer einer vorbestimmbaren Betriebsbedingung zugeord
neten Meßgröße die Betriebsbedingung erfaßbar und, nach einer Signalabgabe an eine
Schaltvorrichtung, die Aktivierung des Schwingungsdämpfers mittels einer von der
Schaltvorrichtung ansteuerbaren Betätigungseinrichtung mit einem vom Wert der Meß
größe abhängigen Wirkbetrag auslösbar ist. Hierdurch ist gewährleistet, daß die von der
Dämpfungseinrichtung ausgeübte Reibwirkung zwischen den beiden Schwungmassen
stets gerade so groß ist, daß vom Antrieb eingeleitete Torsionsschwingungen einerseits
wirksam gedämpft werden und somit die Amplituden von Resonanzfrequenzen vermin
derbar ist, andererseits aber eine Überdämpfung vermieden wird, wodurch die Dämp
fungseinrichtung einen unnötig hohen Energieverbrauch hätte und, da die beiden
Schwungmassen stärker als notwendig durch Reibschluß miteinander gekoppelt wür
den, zumindest ein Teil der bei einer geteilten Schwungradvorrichtung an sich vorzügli
chen Dämpfungseigenschaften im Hinblick auf Torsionsschwingungen zunichte ge
macht würde.
Die zuvor genannten, vorzüglichen Dämpfungseigenschaften einer geteilten Schwung
radvorrichtung beruhen auf der Relativdrehbarkeit der beiden Schwungmassen zuein
ander unter Verformung von Federn des zwischengeschalteten Torsionsschwingungs
dämpfers. Beim Durchlaufen einer Resonanzfrequenz besteht die Gefahr, daß die bei
den Schwungmassen immer weiter in zueinander entgegengesetzten Richtungen ausge
lenkt und schließlich nur dadurch gestoppt werden, daß die zuvor genannten Federn
des Torsionsschwingungsdämpfers auf Block gehen oder, bei Anordnung von Gleit
schuhen zwischen den Federn, diese in Anlage aneinander kommen. Das Durchlaufen
eines Resonanzbereichs ist folglich mit Vorzug dadurch bestimmbar, daß mittels der
Sensorvorrichtung durch Bestimmung der Relativgeschwindigkeit der Schwungmassen
überwacht wird, ob die letztgenannten eine vorbestimmbare Relativbeschleunigung zu
einander überschreiten und, sollte dies der Fall sein, eine Signalabgabe an eine Schalt
vorrichtung auslöst, durch welche der Schwingungsdämpfer über eine Betätigungsein
richtung einstellbar ist, und zwar vorzugsweise mit genau dem Wirkbetrag, der erfor
derlich ist, um die Relativbeschleunigung der beiden Schwungmassen auf eine zulässige
Relativbeschleunigung zurückzuführen. Hierzu erweist es sich als vorteilhaft, wenn die
Sensorvorrichtung gemäß Anspruch 2 dazu befähigt ist, die Drehgeschwindigkeiten bei
der Schwungmassen mittels Überwachung der Markierungen zu ermitteln und eine zu
geordnete Signalabgabe vorzunehmen. Das gleiche gilt hinsichtlich der Ansprüche 3
und 4, nach welchen die zugeordnete Signalabgabe in Abhängigkeit von der Drehzahl
des Antriebs bzw. der Schwungradvorrichtung oder der Stellung eines auf das An
preßmittel der Reibungskupplung Einfluß nehmenden Bauteils, wie Kupplungspedal,
Stellantrieb einer automatischen Kupplung oder eines Ein- oder Ausrückers erfolgt. Zur
korrekten Auswertung der unterschiedlichen Signale ist die Schaltvorrichtung entspre
chend Anspruch 5 mit einem Schaltelement ausgebildet, welches entweder eine dem
Signal zugeordnete Führungsgröße errechnet oder aus einem Speicher, in welchem für
eine Vielzahl von Signalen die jeweils zugeordnete Führungsgrößen abgespeichert sind,
die betreffende Führungsgröße ausliest und den berechneten oder ausgelesenen Wert
zur Einstellung der Betätigungseinrichtung verwendet.
Wie bereits kurz erwähnt, kann alternativ zur Ermittlung der Relativgeschwindigkeit der
beiden Schwungmassen zueinander die Sensorvorrichtung auch zur Detektion der Dreh
zahl des Antriebs oder der Schwungradvorrichtung vorgesehen sein, da diejenigen
Drehzahlbereiche, bei denen Resonanz auftreten kann, bekannt sind. Als besonders kri
tisch hat sich hierbei der Drehzahlbereich zwischen der Anlaßdrehzahl beim Start des
Antriebs und der Leerlaufdrehzahl erwiesen, wobei unmittelbar oberhalb der Anlaß
drehzahl zwar für die Schwungradvorrichtung gefährliche Torsionsschwingungen von
der Antriebsseite her einleitbar sind, jedoch reicht der Energiegehalt dieser Torsions
schwingungen zumeist für eine Zerstörung der Schwungradvorrichtung nicht aus. Erst
bei weiter ansteigender Drehzahl, die allerdings immer noch erheblich unterhalb der
Leerlaufdrehzahl liegt, haben die Torsionsschwingungen einen Energiegehalt erreicht,
der aufgrund von Resonanz zur Zerstörung der Schwungradvorrichtung führen kann.
Entsprechend dieser Kenntnis kann der Schwingungsdämpfer zwar beginnend mit dem
Anlaßvorgang schon zugeschaltet sein, jedoch zunächst noch mit moderater Wirkung,
während beim Durchgang durch die bekanntermaßen gefährlichste Frequenz eine volle
Zuschaltung des Schwingungsdämpfers von Vorteil ist.
Die Ausführung der Schwungradvorrichtung mit einer Sensorvorrichtung zur Ansteue
rung der Betätigungseinrichtung in Abhängigkeit von Betriebszuständen der Reibungs
kupplung arbeitet derart, daß die Sensorvorrichtung den Verformungszustand des An
preßmittels direkt oder, durch Erfassung der Stellung eines auf den Verformungszustand
dieses Anpreßmittels Einfluß nehmenden Bauteils, indirekt ermittelt. Wird nun bei
spielsweise aufgrund eines Niedertretens des Kupplungspedals um einen erweiterten
Trittweg oder durch entsprechende Ansteuerung des Stellantriebs der automatischen
Kupplung der zuvor beschriebene Zusatzhub abseits des "normalen" Ein- oder Aus
rückweges absolviert, dann wird dies durch die Sensorvorrichtung erfaßt, und, sofern
die Betätigungseinrichtung für den Schwingungsdämpfer losgelöst vom Kupplungspedal
oder vom Stellantrieb der automatischen Kupplung steuerbar sein sollte, nach einer
Signalabgabe durch die Sensorvorrichtung die Schaltvorrichtung zum Aktivieren eines
der Betätigungseinrichtung zugeordneten Direktantriebs für den Schwingungsdämpfer
betätigt.
Bei der aufgrund der Signalabgabe der Sensorvorrichtung mittels einer Schaltvorrichtung
steuerbaren Betätigungseinrichtung des Anspruchs 1 kann es sich, wie zuvor ausge
führt, um einen Direktantrieb handeln, der den Schwingungsdämpfer der Dämpfungs
einrichtung unmittelbar beaufschlagt, sie kann aber ebenso gemäß Anspruch 6 als Stel
lantrieb eines automatischen Kupplungssystems wirksam sein, durch welchen über den
Ausrücker und dem von diesem beaufschlagbaren Anpreßmittel der Reibungskupplung
der Schwingungsdämpfer einstellbar ist. Bei dem zuvor genannten Anpreßmittel kann es
sich beispielsweise um eine Membranscheibe handeln, die, durch Beaufschlagung mit
tels eines Einrückers, die für den Einrückvorgang notwendige Anpreßkraft überträgt.
Das Anpreßmittel kann aber ebenso durch eine Membranfeder gebildet sein, die auf
grund ihrer Eigenvorspannung die Anpreßkraft bereitstellt und durch einen Ausrücker
derart verformbar ist, daß eine Belastungsminderung einer Anpreßplatte der Reibungs
kupplung erfolgt.
Für den Fall, daß die Betätigungseinrichtung durch den Stellantrieb eines automatischen
Kupplungssystems realisiert wird, ist ein Betrieb entsprechend Anspruch 7 von Vorteil,
da über den "normalen" Stellweg des Ein- oder Ausrückers die Reibungskupplung ein-
oder ausgerückt werden kann, während über einen sich an diesen Stellweg anschlie
ßenden Zusatzweg, über welchen der Ein- oder Ausrücker unter der Wirkung des Stel
lantriebs bewegbar ist, der Schwingungsdämpfer zuschaltbar ist, indem beispielsweise
entsprechend Anspruch 8 das Anpreßmittel einen gegenüber dem Ein- oder Ausrücken
zusätzlichen Auslenkweg zurücklegt. In Abhängigkeit davon, ob der Zusatzweg des Ein-
oder Ausrückers an der Ein- oder Ausrückseite seines eigentlichen Stellweges liegt, wird
der Schwingungsdämpfer vor oder nach dem Ein- oder Ausrückvorgang betätigt.
Eine Schwungradvorrichtung, in welcher der Schwingungsdämpfer der Dämpfungsein
richtung über einen Ausrücker aktiviert wird, ist im Anspruch 9 formuliert. Abweichend
von der im Anspruch 1 beanspruchten Ausführung ist keine Sensorvorrichtung zum Er
fassen zumindest einer Meßgröße einer die Schwungradvorrichtung gefährdenden Be
triebsbedingung erforderlich. Bei der Schwungradvorrichtung nach Anspruch 9 wird
einfach der Stellweg der Betätigungseinrichtung und damit des Ein- oder Ausrückers
sowie, entsprechend Anspruch 10, des Anpreßmittels gegenüber dem zum Ein- oder
Ausrücken notwendigen Stellweg um den zuvor bereits beschriebenen Zusatzweg er
weitert und dadurch letztendlich das Anpreßmittel der Reibungskupplung für die Betäti
gung des Schwingungsdämpfers genutzt. Hierdurch entsteht eine besonders einfache
Dämpfungseinrichtung, durch welche Torsionsschwingungen beim Durchgang durch
eine Resonanzfrequenz wirkungsvoll unterdrückbar sind.
Durch die Anordnung des Zusatzweges an der in Anspruch 11 angegebenen Seite des
zum Ein- oder Ausrücken notwendigen Stellweges wird der Schwingungsdämpfer vor
einem Einrücken der Reibungskupplung aktiviert. Im Gegensatz dazu wird durch Verla
gerung des Zusatzweges nach Anspruch 12 an das andere Ende des Ein- oder Ausrück
weges der Schwingungsdämpfer erst nach Einnahme des eingerückten Zustandes zuge
schaltet.
Wenn der Zusatzweg von Betätigungseinrichtung, Ein- oder Ausrücker oder Anpreßmit
tel außerhalb des für den Ein- oder Ausrückvorgang notwendigen Stellweges liegt, muß
nicht zwangsläufig bei jedem Ein- oder Ausrücken der Schwingungsdämpfer zugeschal
tet werden. Es ist vielmehr so, daß dieser nur bei tatsächlichem Bedarf aktiviert wird,
indem nach Anspruch 13 das Betätigungselement im Falle eines Stellantriebs eines au
tomatischen Kupplungssystems lediglich bei einem Start des Antriebs oder bei einem
Abschalten des letztgenannten jeweils einmalig den Schwingungsdämpfer aktiviert.
Vergleichbar kann der Ein- oder Ausrücker entsprechend Anspruch 14 durch ein kon
ventionelles Kupplungspedal bedient werden, indem dieses beispielsweise einen zusätz
lichen Weg hat, der lediglich beim Starten des Antriebs oder beim Abschalten durch den
Fahrzeugbediener einmalig durch entsprechende Bedienung des Kupplungspedals zu
durchfahren ist.
In Anspruch 15 ist, unabhängig von der jeweiligen Ausführung der Schwungradvorrich
tung, eine vorteilhafte Ausführungsform für den Schwingungsdämpfer angegeben.
Die Ansprüche 16 bis 22 zeigen vorteilhafte Auführungsformen der erfindungsgemäßen
Dämpfungseinrichtung auf.
Gemäß Anspruch 23 ist es insbesondere bei derjenigen Ausführung, bei welcher die
Aktivierung des Schwingungsdämpfers über das Anpreßmittel erfolgt, von Vorteil, wenn
das letztgenannte mit Hilfe eines Verschleißausgleiches in einer konstanten Stellung ge
genüber einem Kupplungsgehäuse der Reibungskupplung einerseits und der dieses
Kupplungsgehäuse tragenden zweiten Schwungmasse andererseits gehalten wird. Ein
derartiger Verschleißausgleich ist beispielsweise durch die DE-Patentanmeldung 43 37
613 bekannt.
Ergänzend zu der Betätigung des Schwingungsdämpfers zwischen den Schwungmassen
besteht nach Anspruch 24 die Möglichkeit, den Stellantrieb eines automatischen Kupp
lungssystems innerhalb des zum Ein- oder Ausrücken verfügbaren Stellweges derart zu
steuern oder zu regeln, daß das jeweilige Anpreßmittel, wie beispielsweise eine Mem
branfeder im Kupplungsgehäuse oder ein Einrücker, der auf eine im Kupplungsgehäuse
gelagerte Membranscheibe einwirkt, so eingestellt wird, daß die Reibbeläge der Kupp
lungsscheibe an ihren Reibflächen mit den zugeordneten Elementen der Reibungskupp
lung mit vorbestimmbarem Schlupf betrieben werden, wodurch aufgrund der dann
wirksamen Reibung vom Antrieb eingeleitete Torsionsschwingungen dämpfbar sind, die
Verbindung Kupplungsscheibe/Elemente der Reibungskupplung demnach als zweite
Dämpfungseinrichtung wirksam ist. Diese Dämpfungseinrichtung wird vorzugsweise im
Drehzahlbereich oberhalb der Resonanzdrehzahl der Schwungradvorrichtung aktiviert.
Sollten die eingeleiteten Torsionsschwingungen so groß werden, daß sie selbst bei ma
ximalem Schlupf zwischen den Reibbelägen der Kupplungsscheibe und den zugeordne
ten Elementen der Reibungskupplung nicht mehr gedämpft werden können, ist der
Stellantrieb gemäß Anspruch 25 so anzusteuern, daß durch Lösen der Anpreßplatte von
der Kupplungsscheibe eine Unterbrechung der Drehmomentübertragung vorliegt. Diese
Unterbrechung wird bevorzugt während einer vorbestimmbaren Zeitspanne anliegen,
nach der ein erneutes Einkuppeln ohne die Gefahr einer Zerstörung der Reibbeläge an
der Kupplungsscheibe möglich ist.
Die Erfindung wird anschließend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es
zeigt:
Fig. 1 eine Schwungradvorrichtung mit einem auf einen Ausrücker einwirkenden
Stellantrieb einer Betätigungseinrichtung und einer Dämpfungseinrich
tung, die als Schwingungsdämpfer einen Stößel aufweist;
Fig. 2 die Dämpfungseinrichtung, vergrößert herausgezeichnet;
Fig. 3 wie Fig. 2, aber mit einem Direktantrieb als Betätigungseinrichtung am
Gehäuse einer Reibungskupplung;
Fig. 4 wie Fig. 2, aber mit einer das Anpreßmittel der Reibungskupplung als
Schwingungsdämpfer aufweisenden Dämpfungseinrichtung;
Fig. 5 wie Fig. 2, aber mit einer eine Klaue als Schwingungsdämpfer enthalten
den Dämpfungseinrichtung;
Fig. 6 eine Schaltvorrichtung in der Form einer Regelung;
Fig. 7 wie Fig. 6 aber als Steuerung ausgebildet.
Die Schwungradvorrichtung gemäß Fig. 1 besteht aus einer ersten Schwungmasse 1, die
zusammengesetzt ist aus einer Primärscheibe 2, die mit
einer Nabe 3 verbunden ist, wobei die letztgenannte lösbar an der Kurbelwelle 4
eines nicht gezeigten Antriebs, beispielsweise einer Brennkraftmaschine befestigt
ist. Die Primärscheibe 2 ist im Bereich ihres Außendurchmessers mit einem
Ring 5 versehen, der eine im wesentlichen zylindrische Innenwandung 6
aufweist. Im wesentlichen parallel zur Primärscheibe 2 und mit axialem Abstand
davon ist eine Deckplatte 7 angeordnet, welche im Bereich ihres
Außendurchmessers mit dem Ring 5 fest verbunden ist. An der ersten
Schwungmasse 1 ist einteilig das Anlasserzahnrad 8 ausgebildet, das in Eingriff
mit einem nicht gezeigten Anlasser steht. Sämtliche mit der Nabe 3 verbundenen
Teile drehen sich zusammen mit der Kurbelwelle 4 der Brennkraftmaschine um
eine Drehachse 9.
Die Innenwandung 6 des Ringes 5 sowie die radial äußeren Bereiche der
Primärscheibe 2 an der Deckplatte 7 bilden eine konzentrisch zur Drehachse 9
umlaufende Kammer 10. In dieser Kammer sind Federelemente 11 einer
Torsionsfederung 12 angeordnet, die zusammen mit einer in üblicher Weise
ausgebildeten und daher nicht gezeigten Reibvorrichtung einen Torsions
schwingungsdämpfer 13 bildet. Die Ansteuerung der Federelemente 11 erfolgt
von der ersten Schwungmasse 1 her über nicht gezeigte, an den Innenseiten vom
Primärscheibe 2 und Deckplatte 7 befestigten Segmenten, die unter Zwischen
schaltung jeweils eines Federtopfes 14 auf das an diesem in Anlage stehende
Federelement 11 einwirken. Die Kammer 10 ist bei diesem Ausführungsbeispiel
zumindest teilweise mit einem viskosen Medium gefüllt. Sofern die
Federelemente 11 bei der vorliegenden Schwungradvorrichtung mit
vergleichsweise großer Federsteifigkeit ausgebildet sind, muß die Kammer 10
allerdings nicht unbedingt mit dem viskosen Medium gefüllt sein.
Die von der Torsionsfederung 12 aufgenommenen Drehmomente sind auf eine
Nabenscheibe 17 leitbar, die für eine mit dieser über Nieten 23 fest verbundene
zweite Schwungmasse 24 als Momentenüberträger 25 wirksam ist. Die zweite
Schwungmasse ist radial innerhalb des Verbindungsbereichs auf einem Lager 28,
vorzugsweise einem Wälzlager aufgesetzt, das auf der Nabe 3 in Achsrichtung
fest angeordnet ist. Die zweite Schwungmasse 24 wird einerseits durch einen
Flansch 30 und andererseits durch den radial inneren Bereich der
Nabenscheibe 17 axial gesichert. Die zweite Schwungmasse 24 dient zur
Aufnahme einer Reibungskupplung 32, die ein an der zweiten Schwungmasse 24
befestigtes Kupplungsgehäuse 33 aufweist, in welchem eine als Anpreßmittel 34
wirksame Membranfeder 35 eingespannt ist. Diese beaufschlagt mit ihrem radial
äußeren Bereich mit einer Seite eine Anpreßplatte 37, die mit einem Reibbelag 38
einer beidseitig mit Reibbelägen ausgebildeten Kupplungsscheibe 39 eine
gemeinsame Reibfläche aufweist. Der andere Reibbelag 38 der
Kupplungsscheibe 39 hat mit einem zugeordneten Bereich der zweiten
Schwungmasse 24 eine gemeinsame Reibfläche. Die Kupplungsscheibe 39 weist
eine Nabe 40 auf, mit welcher sie drehfest auf einer getriebeseitigen Ab
triebswelle 41 angeordnet ist.
Der radial äußere Bereich der Membranfeder 35 ist mit seiner von der
Anpreßplatte 37 abgewandten Seite an einem Ende eines Hebels 43 in Anlage
bringbar, der im Mittenbereich schwenkbar am Kupplungsgehäuse 33 gelagert
ist. Dieser Hebel greift anderenends am benachbarten Ende eines Stößels 44 an,
der mit einem Schaft 45 das Kupplungsgehäuse 33 und die zweite
Schwungmasse 24 durchgreift und mit einem quer zum Schaft 45 verlaufenden
Ansatz 46 in einen zwischen der ersten Schwungmasse 1 und der zweiten
Schwungmasse 24 liegenden Hohlraum 47 eingreift. Der Stößel 44 wird durch
ein Rückhalteelement 48 in seiner in Fig. 2 gezeigten Ruhestellung gehalten,
wobei das Rückhalteelement 48 vorzugsweise durch eine Feder gebildet wird, die
in am Schaft 45 ausgebildete Vertiefungen eingreift. Der Stößel 44 bildet
gemeinsam mit dem Hebel 43 einen ersten Schwingungsdämpfer 50 einer
Dämpfeinrichtung 105.
Radial innerhalb des Schwingungsdämpfers 50 ist die Membranfeder 35 mit einer
Seite an einer Nase 51 des Kupplungsgehäuses 33 und mit der anderen Seite an
einem Haltering 52 fixiert. Die nach radial innen laufenden Zungen 53 der Mem
branfeder 35 greifen an einem Ausrücklager 54 eines Ausrückers 55 an, der
konzentrisch zur Abtriebswelle 41 angeordnet ist und einen auf das
Ausrücklager 54 einwirkenden Kolben 56 aufweist, der zwischen einer inneren
zylindrischen Wandung 57 und einer äußeren zylindrischen Wandung 58 dichtend
geführt ist. Der zwischen den beiden Wandungen 57 und 58 liegende
Zylinderraum 59 ist mit einem Druckmittelanschluß 60 verbunden, der über eine
Leitung 61 an einen Stellantrieb 62 angeschlossen ist, wie er beispielsweise
durch die DE 37 06 849 A1 bekannt ist. Dieser Stellantrieb ist Teil einer
Betätigungseinrichtung 101, die mit einer als Steuerung oder Regelung
wirksamen Schaltvorrichtung 63 verbunden ist. Die Schaltvorrichtung ist gemäß
Fig. 7 als Regelung ausgebildet und weist außer einem als Schaltelement 128
wirksamen Regler 110 einen mit diesem verbundenen Speicher 111 auf. Der
Regler 110 ist mit dem Stellantrieb 62 sowie mit einer nachfolgend noch
ausführlicher behandelten Sensorvorrichtung 120 verbunden, über welche dem
Regler 110 Informationen hinsichtlich der jeweiligen Betriebsbedingung der
Schwungradvorrichtung zustellbar sind. Eine weitere Verbindung liegt über eine
Regelstrecke 180 vor, durch welche ermittelte Ist-Werte dem Regler 110 für eine
ggf. erfoderliche Nachregelung wieder zugeführt werden.
Zum besseren Verständnis dieser Schaltvorrichtung wird zunächst eingehender
die Sensorvorrichtung 120 behandelt. Diese kann beispielsweise durch eine erste
Markierung 121, die an der ersten Schwungmasse 1 im Umfangsbereich in
Unfangsrichtung verlaufend, vorgesehen ist, und, mit dieser zusammenwirkend,
einen ersten Drehgeschwindigkeitsnehmer 126 zur Überwachung der
Markierung 121 gebildet sein, der an einer strichpunktiert gezeichneten
Getriebeglocke 133 befestigt ist. Des weiteren weist die Sensorvorrichtung 120
eine zweite Markierung 123 auf, die an der zweiten Schwungmasse 24, im
Umfangsbereich in Unfangsrichtung verlaufend, vorgesehen ist und, mit dieser
zusammenwirkend, einen zweiten Drehgeschwindigkeitsnehmer 127 zur
Überwachung der Markierung 123, wobei der letztgenannte Nehmer 127
ebenfalls an der Getriebeglocke 133 befestigt ist und zwar, ebenso wie der
erstgenannte Nehmer 126, an deren Innenseite gegenüberliegend der jeweils
zugeordneten Markierung 121, 123. Die Markierungen können, in
Umfangsrichtung gesehen, Hell/Dunkel-Zonen für optische Überwachung oder
Hallsensoren für elektromagnetische Überwachung aufweisen. Denkbar wäre
auch, die Verzahnung des Anlasserrades 8 als erste Markierung 121 zu
verwenden.
Bei Einleitung von Torsionsschwingungen in die Schwungradvorrichtung führen
die beiden Schwungmassen 1 und 24 eine Relativbewegung zueinander aus, die
über die Drehgeschwindigkeitsnehmer 126, 127 aufgrund unterschiedlicher
ermittelter Drehgeschwindigkeiten in Form einer Relativgeschwindigkeit
erkennbar ist. Aufgrund des bekannten physikalischen Zusammenhangs von
Geschwindigkeit und Beschleunigung ist folglich, bei Kenntnis der
Relativgeschwindigkeit und eines Meßzeitintervalls, die Relativbeschleunigung der
Schwungmassen zueinander ermittelbar, beispielsweise durch die
Schaltvorrichtung 63. Die betragmäßige Feststellung der Relativbeschleunigung
ist von großer Bedeutung, da bei zu hoher Relativbeschleunigung Schäden an der
Schwungradvorrichtung erwartet werden müssen.
Die Funktionsweise ist derart, daß, sofern vom Antrieb beim Durchfahren einer
Resonanzfrequenz Torsionsschwingungen auf die erste Schwungmasse 1 geleitet
werden, die einen Anstieg der Relativbeschleunigung der beiden
Schwungmassen 1, 24 zueinander bewirken, sich dieser Anstieg so lange
fortsetzen kann, bis über die Drehgeschwindigkeitsnehmer 126, 127 eine zu hohe
Relativbeschleunigung der Schwungmassen 1, 24 vermittelt wird. Daraufhin wird
an der Sensorvorrichtung 120 eine Signalabgabe ausgelöst, durch welche über
die Schaltvorrichtung 63 und den Stellantrieb 62 der Ausrücker 55 soweit
verschoben wird, daß der Schwingungsdämpfer 50 aktiviert wird und,
entsprechend seiner Einstellung, die Relativbeschleunigung zwischen den beiden
Schwungmassen reduziert oder gar aufhebt. Sobald im Falle einer Dämpfwirkung
durch den Schwingungsdämpfer 50 die Relativbeschleunigung zwischen den
beiden Schwungmassen 1, 24 auf ein vorbestimmbares, zulässiges Maß reduziert
ist, wird der Schwingungsdämpfer 50 wieder deaktiviert. Die Deaktivierung kann
in Abhängigkeit von der Drehzahl der Schwungmassen 1, 24 vorgenommen
werden, wofür an der ersten Schwungmasse 1 radial außen ein
Drehzahlgeber 125 und, diesem gegenüberliegend, radial innen an der in Fig. 1
strichpunktiert gezeichneten Getriebeglocke 133 befestigten Drehzahl
nehmer 124 ermittelbar ist. Der Drehzahlnehmer 124 ist hierzu an die
Schaltvorrichtung 63 angeschlossen. Zumindest eine Drehzahl, bei welcher nicht
mehr mit einer Resonanzfrequenz zu rechnen ist, ist in dem bereits erwähnten
Speicher 111 als Größe für die Einstellung der Schaltvorrichtung 63 abgelegt.
Bei Ermittlung der Relativbeschleunigung der Schwungmassen 1, 24 durch die
Sensorvorrichtung 120 erfolgen Signalabgaben an den Regler 110, von denen
jedes Signal einer bestimmten Relativbeschleunigung zugeordnet ist. Der Regler
ruft die dieser Relativbeschleunigung entsprechenden Meßgröße zugeordnete
Führungsgröße aus dem Speicher 111 ab, und gibt diese an die
Betätigungseinrichtung 101 weiter, die daraufhin für einen Betrieb des
Stellantriebs 62 sorgt, durch welchen der Schwingungsdämpfer 50 jeweils mit
einer der Relativbeschleunigung zwischen den Schwungmassen 1, 24
zugeordneten Reibkraft zwischen den Schwungmassen 1, 24 wirksam ist.
Ergänzend sei hierbei angemerkt, daß die in den Speicher 111 eingegebenen
Führungsgrößen im Rahmen vorangegangener Meßreihen ermittelt und dann
eingespeichert werden können.
Bei Verzicht auf die Markierungen 121, 123 und die
Drehgeschwindigkeitsnehmer 126, 127 genügt auch die Auswertung der vom
Drehzahlnehmer 124 ermittelten Werte, die in den Regler 110 eingespielt
werden. In diesem Fall ist sowohl der Drehzahlgeber 125 als auch der
Drehzahlnehmer 124 Teil der Sensorvorrichtung 120. Die letztgenannte gibt
jeweils bei Aufnahme eines Drehzahlwertes als Meßgröße ein derselben
entsprechendes Signal an den Regler 110, ab, der eine diesem Signal
entsprechende Führungsgröße aus dem Speicher 111 abruft und entsprechend
dieser Führungsgröße die Betätigungseinrichtung 101 und damit den
Stellantrieb 62 so steuert, daß in Frequenzbereichen, in denen mit
Resonanzfrequenz zu rechnen ist, der Schwingungsdämpfer 50 aktiviert wird,
während er bei den übrigen Frequenzbereichen außer Betrieb bleibt. Entsprechend
der Vorgabe durch die Führungsgrößen, kann der Regler 110 hierbei den
Stellantrieb 62 derart steuern, daß innerhalb eines Bereichs der
Resonanzfrequenz der Schwingungsdämpfer 50 in Zuordnung zur jeweils
anliegenden Drehzahl geregelt wird.
Für den Fall, daß die Schaltvorrichtung 63 durch eine Steuereinrichtung gebildet
wird, wird der Regler 110 durch eine Steuerung 130 als Schaltelement 128
ersetzt, deren Funktion derjenigen des Reglers im wesentlichen entspricht, jedoch
den Unterschied aufweist, daß aufgrund des Fehlens der Regelstrecke 180 keine
Rückmeldung von der Sensorvorrichtung 120 in der Weise erfolgt, durch welche
der Schwingungsdämpfer 50 nachregelbar wäre. Die Steuerung 130 vermag
lediglich bei Eingang eines Signals von der Sensorvorrichtung 120 eine diesem
Signal entsprechende Führungsgröße aus dem Speicher 111 abzurufen und die
Betätigungseinrichtung 101 in Zuordnung zu dieser Führungsgröße zu steuern, so
daß der Schwingungsdämpfer 50 mit einer der Führungsgröße entsprechenden
Wirkung betreibbar ist.
Entsprechend der Vorgabe durch die Schaltvorrichtung 63 wird der
Stellantrieb 62 der Betätigungseinrichtung 101 vorzugsweise bei Drehzahlen im
Bereich zwischen der Anlaßdrehzahl und der Leerlaufdrehzahl so angesteuert, daß
Hydraulikflüssigkeit, die sich in der Leitung 61 befindet, in den Zylinderraum 59
des hydraulischen Ausrückers 55 gepreßt wird. Dadurch wird der Kolben 56 des
Ausrückers 55 zum Ausfahren in Richtung zur Schwungradvorrichtung
gezwungen, wobei das Ausrücklager 54 die Zungen 53 der Membranfeder gemäß
Fig. 1 und 2 nach links verschiebt. Dadurch wird die Membranfeder 35 um ihre
durch die Nase 51 und den Haltering 52 gebildete Umlenkstelle am
Kupplungsgehäuse 33 geschwenkt. Hierdurch erfolgt einerseits eine Reduzierung
der auf die Anpreßplatte 37 ausgeübten Anpreßkraft und andererseits ein
Auslenken des Hebels 43 um dessen Drehachse am Kupplungsgehäuse 33,
wobei dieser den Stößel 44 des Schwingungsdämpfers 50 gegen die Wirkung
des Rückhaltelementes 48 in Richtung zur ersten Schwungmasse 1 verschiebt,
bis der Ansatz 46 des Stößels 44 an der ersten Schwungmasse 1 zur Anlage
kommt. In Abhängigkeit vom Stellweg des Kolbens 56 des Ausrückers 55 und
damit der Auslenkweite der Membranfeder 35 wird der Stößel 44 mehr oder
weniger stark gegen die Schwungmasse 1 gepreßt und erzeugt an dieser
Reibung, wodurch eine Reduzierung der Ausschwingweite der Schwungmassen 1
und 24 zueinander oder sogar ein völliges Verblocken miteinander erreicht wird.
Ebenso ist die Auslenkweite der Membranfeder 35 dafür maßgebend, wie stark
die Anpreßplatte 37 von der zuvor auf sie einwirkenden Anpreßkraft entlastet
wird. Die Auslenkweite der Membranfeder 35 kann hierbei so gewählt werden,
daß zwischen den Reibbelägen 38 der Kupplungsscheibe 39 und der jeweils
zugeordneten Reibfläche an der zweiten Schwungmasse 24 sowie an der An
preßplatte 37 Schlupf vorherrscht, so daß die Verbindung Kupplungsscheibe 39/
Kupplungselemente 24, 37 als zweite Dämpfungseinrichtung 100 wirksam ist.
Sowohl durch die Reibung, die zwischen den Reibbelägen 38 der
Kupplungsscheibe 39 und den besagten Kupplungselementen 24, 37 anliegt, als
auch durch die Reibung, die durch den Stößel 44 an der Schwungmasse 1
erzeugt wird, sind Torsionsschwingungen dämpfbar, die von einer vorgesehenen,
in üblicher Weise ausgebildeten Reibvorrichtung nicht abgebaut werden können,
was insbesondere bei Durchgang durch eine Resonanzfrequenz der Fall ist.
Sobald die Sensorvorrichtung 120 nach Rückgang der Torsionsschwingungen auf
eine zulässige Größe den Stellantrieb 62 durch die Schaltvorrichtung 63 für eine
entgegengesetzte Wirkrichtung ansteuert, kann Hydraulikflüssigkeit den Zy
linderraum 59 des Ausrückers 55 über den Druckmittelanschluß 60 verlassen
und in die Leitung 61 einfließen. Dadurch wird der Kolben 56 durch die
Zungen 53 der Membranfeder 35 über das Ausrücklager 55 in seine
Ausgangsstellung zurückgeschoben, wodurch bei Entlastung des Hebels 43 von
der Kraft der Membranfeder 35 der Stößel 44 unter der Wirkung des
Rückhaltelementes 48 in seine Ausgangsstellung zurückgeschoben werden kann.
Gleichzeitig wird aufgrund der Rückstellbewegung der Membranfeder 35 die
Anpreßplatte 37 wieder zunehmend belastet, bis sie, sobald die Mem
branfeder 35 ihre Ausgangsstellung eingenommen hat, wieder mit der vollen
Anpreßkraft gegen die Reibbeläge 38 und, über diese, gegen die zweite
Schwungmasse 24 gepreßt wird.
Anstelle der bislang beschriebenen Membranfeder 35 als Anpreßmittel ist ebenso
eine Membranscheibe vorstellbar, die selbst nicht in der Lage wäre die zwischen
der Anpreßplatte 37 und den Reibbelägen 38 der Kupplungsscheibe 39 einerseits
und zwischen den letztgenannten und der als Gegendruckplatte 131 wirksamen
zweiten Schwungmasse 24 andererseits erforderliche Flächenpressung
aufzubringen. Bei Einsatz einer Membranscheibe als Anpreßmittel 34 kommt statt
des Ausrückers 55 ein entsprechend ausgeführter und daher nicht gezeigter
Einrücker zum Einsatz, bei dem lediglich die Druckmittelversorgung umgekehrt
ist, indem der Einrücker zum Einrücken der Membranscheibe gemäß Fig. 1 nach
links und zum Ausrücken nach rechts bewegt wird. Die Eigenvorspannung der
Membranscheibe reicht gerade aus, um bei einer Bewegung des Einrückers nach
rechts die Zungen 53 in Anlage an diesem zu halten. Eine derartige Mem
branscheibe ist beispielsweise in der deutschen Patentanmeldung 44 14 033
beschrieben.
Verständlicherweise wird bei Verwendung einer Membranfeder 35 als
Anpreßmittel 34 in Kombination mit einem Ausrücker 55 der
Schwingungsdämpfer 50 beim Ausrücken, bei Verwendung einer
Membranscheibe als Anpreßmittel 34 in Verbindung mit einem Einrücker dagegen
beim Einrücken aktiviert. In Abhängigkeit von der Auslegung der
Hebelverhältnisse beim Anpreßmittel 34 kann hierbei der
Schwingungsdämpfer 50 bereits während des Ein- oder Ausrückvorganges
zugeschaltet werden, er kann aber ebenso vor oder nach diesem Vorgang
aktiviert werden. Für den letztgenannten Fall ist der Ein- oder Ausrücker 55 so
auszubilden, daß er zusätzlich zu seinem eigentlichen Stellweg einen Zusatzweg
durchfahren kann, innerhalb dem das Anpreßmittel 34 vor oder nach einem Ein-
oder Ausrücken den Schwingungsdämpfer 50 betätigt. Je nachdem, auf welcher
Seite des eigentlichen Stellweges dieser Zusatzweg vorgesehen ist, wird in
Verbindung mit der Ausbildung des Ein- oder Ausrückers 55 und des
Anpreßmittels als Membranfeder 35 oder Membranscheibe der
Schwingungsdämpfer 50 im wesentlichen vor oder nach einem Kuppelvorgang
geschaltet.
Für den Fall, daß die Betätigungseinrichtung 101 statt eines Stellantriebs 62 ein
Kupplungspedal aufweist, besteht die Möglichkeit, dieses entlang eines ersten
Pedalwegs für den Ein- oder Ausrückvorgang zu nutzen, indem der Ausrücker 55
innerhalb seines Stellwegs bewegt wird, und durch Erweiterung des Pedalwegs
um eine Zusatzstrecke den Ein- oder Ausrücker 55 in den Zusatzweg zu bringen,
in welchem der Schwingungsdämpfer 50 zugeschaltet wird. Je nach dem, ob
dieser zusätzliche Pedalweg in Richtung zum Fahrerfuß oder von diesem
weggerichtet ist, wird der Schwingungsdämpfer 50 vor oder nach dem Einrücken
aktiviert.
Abweichend von der Anordnung gemäß Fig. 1 und 2 kann die
Betätigungseinrichtung 101, wie in Fig. 3 gezeigt, auch einen am
Kupplungsgehäuse 33 befestigten Direktantrieb 132 aufweisen, der direkt auf
den Schaft 45 des Stößels 44 des Schwingungsdämpfers 50 einwirkt. Der
Hebel 43 gemäß den Fig. 1 und 2 kann dann entfallen. Für einen derartigen
Fall ist es bei Verwendung einer Betätigungseinrichtung 101 mit Kupplungspedal
von Vorteil, wenn dem Ein- oder Ausrücker 55 ein Stellungsgeber 135
zugeordnet ist, der, wie in Fig. 1 eingezeichnet, radial außen am Ein- oder
Ausrücker vorgesehen ist und mit einem Stellungsnehmer 136 zusammenwirkt,
der radial innen an der Getriebeglocke 133 befestigt ist. Der Stellungsgeber 135
ist zusammen mit dem Stellungsnehmer 136 Teil der Sensorvorrichtung 120 und
zeigt an, wenn beim Niedertreten des Kupplungspedals der eigentliche
Kupplungsweg zum Ein- oder Ausrücken überwunden ist und das Kupplungspedal
nun entlang der Wegstrecke bewegt wird, in welcher sich der Ausrücker 55
innerhalb seines Zusatzwegs befindet. Sobald die Sensorvorrichtung 120 über
den Stellungsnehmer 136 die Anwesenheit des Aus- oder Einrückers 55
innerhalb des Zusatzwegs registriert, wird der Direktantrieb 132 zur Aktivierung
des Schwingungsdämpfers 50 zugeschaltet. Bei einer Rückbewegung des
Kupplungspedals in dessen eigentlichen Kupplungsweg endet die Signalanzeige
der Sensorvorrichtung 120 dagegen, so daß der Direktantrieb 132 deaktiviert und
dadurch der Schwingungsdämpfer 50 in seine Ausgangsstellung zurückgezogen
wird. Der Direktantrieb 132 funktioniert ebenso, wenn die Schaltvorrichtung 63
anstatt von einer mit Stellungsgeber 135 und Stellungsnehmer 136
ausgebildeten Sensorvorrichtung 120 durch eine ebensolche Sensorvorrichtung,
die Drehzahlgeber 125 und -nehmer 126 oder einen Sensor 122 zur Ermittlung
der Ausschwingweite der Schwungmassen 1, 24 aufweist, gebildet wird
Aufgrund der Betätigung des Schwingungsdämpfers 50 über den Ein- oder
Ausrücker 55 und das Anpreßmittel 34 ist, um einen vom Abnutzungsgrad der
Reibbeläge 38 zwischen Anpreßplatte 37 und Kupplungsscheibe 39 einerseits
und der letztgenannten sowie der Gegendruckplatte 131 andererseits
gleichbleibende Lage des Anpreßmittels 34 innerhalb des Kupplungsgehäuses 33
sowie gegenüber der zweiten Schwungmasse 24 zu gewährleisten vorteilhaft,
die Reibungskupplung 32 mit einem Verschleißausgleich zu versehen. Derartige
Verschleißausgleiche sind, für sich gesehen, bekannt, weshalb an dieser Stelle
nicht näher darauf eingegangen wird. Beispielhaft sei lediglich auf die deutsche
Patentanmeldung 43 37 613 hingewiesen, in welcher ein derartiger
Verschleißausgleich beschrieben ist. Durch die Maßnahme, die
Reibungskupplung 32 der Schwungradvorrichtung mit einem Verschleißausgleich
auszubilden, wird außerdem sichergestellt, daß über das Anpreßmittel 34
unabhängig vom Verschleißzustand der Reibbeläge 38 stets mit gleichbleibender
Kraft ein- und ausgerückt werden kann, so daß bei Verwendung eines
Direktantriebs 132 oder eines Stellantriebs 62 für die Betätigungseinrichtung 101
derselbe optimal auf diese Kraft abstimmbar und dementsprechend besonders
kompakt ausbildbar ist, während bei Verwendung eines Kupplungspedals als
Betätigungseinrichtung 101 die an diesem aufzubringende Kraft gering ist.
In Fig. 4 ist eine weitere Schwungradvorrichtung gezeigt, die sich im
wesentlichen durch die Ausbildung des Schwingungsdämpfers 50 von der
bislang beschriebenen unterscheidet. Der Ausrücker 55 sowie die
Betätigungseinrichtung 101 und die Schaltvorrichtung 63 entsprechen dagegen
der Schwungradvorrichtung gemäß Fig. 1, weshalb sie in Fig. 4 nicht mehr
dargestellt und im zugeordneten Beschreibungsteil auch nicht erwähnt sind.
An der Kurbelwelle 4 eines nicht gezeigten Antriebs ist über eine Nabe 3 eine
Primärscheibe 2 befestigt, die im radial äußeren Bereich einen Massering 137
trägt, der in seinem Umfangsbereich ein Anlasserrad 8 aufnimmt und in seinem in
Fig. 4 rechten Bereich radial außen ein Element 140 in Form einer
Abdeckung 141 mit einem radial nach innen verlaufenden Abschluß 138 drehfest
aufnimmt. Die Primärscheibe 2 weist ebenso wie ein derselben zugeordnetes
Deckblech 142 jeweils ein Fenster 144 auf, das mit einem entsprechenden
Fenster 145 einer Nabenscheibe 143 fluchtet, die über eine Wälzlagerung 28
drehbar auf der Nabe 3 der ersten Schwungmasse 1 gelagert ist und im radial
äußeren Bereich eine Gegendruckplatte 131 drehfest aufnimmt. Die letztgenannte
steht mit einem Reibbelag 38 einer Kupplungsscheibe 39 in Wirkverbindung,
während der andere Reibbelag 38 der Kupplungsscheibe 39 an einer
Anpreßplatte 37 anliegt. Die Kupplungsscheibe 39 selbst ist über eine
Verzahnung 147 drehfest auf einer nicht gezeigten Getriebewelle angeordnet.
Die Schwungradvorrichtung weist zwischen Nabenscheibe 143 und
Deckblech 142 eine in üblicher Weise ausgebildete Reibvorrichtung 134 auf, die
zusammen mit der Torsionsfederung 12 Teil des
Torsionsschwingungsdämpfers 13 ist.
Den nötigen Reibschluß zwischen Anpreßplatte 37, Reibbelägen 38 und
Gegendruckplatte 131 erzeugt eine als Anpreßmittel 34 wirksame
Membranfeder 35, die in an sich bekannter Weise über Zapfen 148 am
Kupplungsgehäuse 33 gelagert ist, das mit einem zur ersten Schwungmasse 1
axial verlaufenden Ansatz 150 die Gegendruckplatte 131 drehfest umgreift. Das
Kupplungsgehäuse 33 weist in seinem radial verlaufenden Bereich
Ausnehmungen 152 auf, durch welche radial verlaufende, fingerartige
Vorsprünge 154 der Membranfeder 35 durchgreifen. Die Ausnehmungen 152
sind vorzugsweise formmäßig an den Verlauf der Vorsprünge 154 angepaßt.
Beim Auslenken der nach radial innen greifenden Federzungen 53 der
Membranfeder 35 zum Ausrücken nach links gemäß Fig. 4, wird diese um die
Zapfen 148 geschwenkt und entlastet hierbei die Anpreßplatte 37. Wenn die
Federzungen 53 in der zuvor besagten Richtung noch weiter ausgelenkt werden,
indem der Ausrücker nach Zurücklegung seines normalen Stellweges in seinen
Zusatzweg gefahren wird, kommen die Vorsprünge 154 in Anlage am
Abschluß 138 der Abdeckung 141. Da die Abdeckung 141 drehfest mit der
ersten Schwungmasse 1 und das die Membranfeder 35 tragende
Kupplungsgehäuse 33 drehfest mit der zweiten Schwungmasse 24 ist, die die
Anpreßplatte 37, die Kupplungsscheibe 39 und die Gegendruckplatte 131 sowie
die Nabenscheibe 143 trägt, liegt zwischen den Vorsprüngen 154 der
Membranfeder 35 und dem Abschluß 138 der Abdeckung 141 Reibschluß vor.
Die Vorsprünge 154 der Membranfeder 35 sind demnach ebenso wie die
Abdeckung 141 Teil eines Schwingungsdämpfers 50. Zum Aufheben der
besagten Reibwirkung genügt es, den Ausrücker 55 aus seinem Zusatzweg in
seinen normalen Stellweg zurückzuführen.
Ebenso wie bei der Schwungradvorrichtung nach Fig. 4, wird auch bei
denjenigen gemäß Fig. 5 zuerst ausgerückt und dann der
Schwingungsdämpfer 50 zugeschaltet. Die Schwungradvorrichtung weist am
ersten Schwungrad 1 eine Primärscheibe 2 auf, die über eine Nabe 3 an der nicht
gezeigten Kurbelwelle 4 eines Antriebs befestigt ist. Diese Primärscheibe 2 trägt
im radial äußeren Bereich das Anlasserrad 8 sowie einen Ring 156, der ein
Anlageteil 160 mit einer radialen Anlagefläche 172 zum Eingriff einer Klaue 161
aufweist, die in noch zu beschreibender Weise an der zweiten Schwungmasse 24
befestigt und als Teil des Schwingungsdämpfers 50 wirksam ist.
Außer der Primärscheibe 2, der Nabe 3 und dem Ring 156 gehört auch eine
Nabenscheibe 158 zur ersten Schwungmasse 1, die zwischen zwei
Deckbleche 162 und 163 greift, die ebenso wie die Nabenscheibe 158 jeweils
Fenster 164, 165 zur Aufnahme von Federelementen 11 einer
Torsionsfederung 12 aufweisen. Die letztgenannte stützt sich einerends an, in
Umfangsrichtung gesehen, einer Seite der Fenster 164 und anderenends an der
jeweils anderen Seite der Fenster 165 ab. Die Deckbleche 162, 163 sind Teil der
zweiten Schwungmasse 24, wobei das in Fig. 5 linke Deckblech 162 auf einer
Wälzlagerung 28 angeordnet ist, die auf der Nabe 3 der ersten Schwungmasse 1
sitzt, während das Deckblech 163 zwischen sich und der Nabenscheibe 158 eine
Reibvorrichtung 166 aufnimmt, die aus einer Tellerfeder 167 und einem
Reibteil 168 zusammengesetzt ist. Diese Reibvorrichtung ist in bekannter Weise
ausgebildet und wirksam.
Die beiden Deckbleche 162 und 163 sind über Niete 170 fest miteinander
verbunden, wobei das Deckblech 163 das Kupplungsgehäuse 33 trägt. Zwischen
der in diesem angeordneten Gegendruckplatte 131 und der Anpreßplatte 37 ist
die Kupplungsscheibe 39 mit den Reibbelägen 38 angeordnet. Die
Kupplungsscheibe 39 ist ihrerseits auf einer Nabe 40 befestigt, die auf einer nicht
gezeigten Getriebewelle drehfest angeordnet ist.
Die Anpreßkraft zwischen Anpreßplatte 37, Kupplungsscheibe 39 und
Gegendruckplatte 131 wird durch eine als Anpreßmittel 34 wirksame
Membranfeder 35 erzeugt, die auf Zapfen 148 schwenkbar gelagert ist und
durch einen nicht gezeigten, entsprechend Fig. 1 ausgebildeten Ausrücker 55
ausgerückt werden kann. Hierzu werden die radial inneren Enden der
Federzungen 53 der Membranfeder 35 gemäß Fig. 5 nach links ausgelenkt, und
dadurch die Anpreßplatte 37 entlastet. Hierdurch wird eine Axialfeder 171
wirksam, die, mit vorbestimmbarer Vorspannung, axial zwischen dem
Deckblech 163 der Schwungmasse 24 und der Gegendruckplatte 131 der
Reibungskupplung 32 angeordnet ist, indem die Axialfeder 171 die
Gegendruckplatte 131, die Kupplungsscheibe 39 und die Anpreßplatte 37 in
Richtung zur Membranfeder 35 verschiebt. Dabei wird wenigstens eine an der
Gegendruckplatte 131 über Niete 182 befestigte Klaue 161, die als
Schwingungsdämpfer 50 wirksam ist und mit ihrem freien Ende die
Anlagefläche 172 am Anlageteil 160 hintergreift, wegen der Mitnahme durch die
Gegendruckplatte 131 ebenfalls axial verlagert und kommt mit dem besagten
freien Ende reibschlüssig in Anlage an der Anlagefläche 172 des Anlageteils 160.
Der Schwingungsdämpfer 50 ist damit aktiviert. Umgekehrt wird bei Entlastung
der Federzungen 53 der Membranfeder 35 durch eine Rückbewegung des
Ausrückers die Anpreßplatte 37 und damit die Gegendruckplatte 131 in
Achsrichtung belastet, so daß die letztgenannte unter Erhöhung der Vorspannung
des Kraftspeichers 171 zwischen dem Deckblech 163 und der
Gegendruckplatte 131 in ihre Ausgangsstellung zurückgeschoben wird. Wenn die
Reibungskupplung 32 eingerückt ist, ist der Schwingungsdämpfer 50 von der
Anlagefläche 172 am Anlageteil 160 abgehoben und damit gelöst.
Claims (25)
1. Geteilte Schwungradvorrichtung, aufweisend eine mit einem Antrieb ver
bundene erste Schwungmasse, eine über einen Torsionsschwingungsdämp
fer an dieser angreifende zweite Schwungmasse, die gegenüber der erstge
nannten zur einer begrenzten Relativdrehung befähigt ist und eine Dämp
fungseinrichtung, die zumindest einen Schwingungsdämpfer enthält, an dem
bei vorbestimmbaren Betriebsbedingungen eine Reibverbindung zwischen
den beiden Schwungmassen schaltbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dämpfungseinrichtung (105) eine Sensorvorrichtung (120) aufweist,
durch die ein Aufenthalt innerhalb einer vorbestimmbaren Betriebsbedin
gung, wie übergroßer Relativbeschleunigung, - Geschwindigkeit - oder Aus
lenkung durch Aufnahme zumindest einer der vorbestimmten Betriebsbedin
gung zugeordneten Meßgröße erfaßbar und, mittels entsprechender Signal
abgabe an eine Schaltvorrichtung (63), eine dem Signal zugeordnete Füh
rungsgröße für die Einstellung einer Betätigungseinrichtung (101) des
Schwingungsdämpfers (50) bestimmbar ist.
2. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Sensorvorrichtung (120) die Geschwindigkeit beider
Schwungmassen (1, 24) erfaßbar ist, indem durch Drehgeschwindigkeits
nehmer (126, 127) jeweils eine vorzugweise in Umfangsrichtung an den
Schwungmassen (1, 24) verlaufende, zugeordnete Markierung (121, 123)
überwachbar ist.
3. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Sensorvorrichtung (120) bei Durchgang der Schwung
massen (1, 24) durch einen vorgegebenen Drehzahlbereich derselbe als
Meßgröße für die vorbestimmbare Betriebsbedingung detektierbar ist.
4. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Sensorvorrichtung (120) zumindest eine vorgegebene Stellung
eines auf den Verformungszustand des Anpreßmittels (34) der Reibungs
kupplung (32) Einfluß nehmenden Bauteils (Kupplungspedal, Stellantrieb 62,
Direktantrieb 132, Ausrücker 55) feststellbar ist und durch entsprechende
Signalabgabe an die Schaltvorrichtung (63) eine dem Signal zugeordnete
Größe für die Einstellung der Betätigungseinrichtung (101) bestimmbar ist.
5. Schwungradvorrichtung nach wenigstens einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schaltvorrichtung (63) einen Speicher (111) für die Größen und ein
Schaltelement (128) für die Zuordnung derselben zu jeweils einem Signal
der Sensorvorrichtung (120) aufweist.
6. Schwungradvorrichtung nach wenigstens einem der vorangegangenen An
sprüche mit einem Anpreßmittel, das Teil einer von der zweiten Schwung
masse getragenen Reibungskupplung ist, wobei der Verformungszustand
des Anpreßmittels von der jeweiligen Position eines Ein- oder Ausrückers in
Achsrichtung abhängig ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die Betätigungseinrichtung (101), die als Steilantrieb (62) eines
automatischen Kupplungssystems wirksam ist, der Ein- oder Ausrücker (55)
in eine Stellung bewegbar ist, in welcher dieser über das Anpreßmittel (34)
die Einstellung des Schwingungsdämpfers (50) der Dämpfungseinrich
tung (105) bestimmt.
7. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ein- oder Ausrücker (55) zumindest in einer Richtung seines Stell
weges über seine zum Ein- oder Ausrücken benötigte Wegstrecke hinaus
bewegbar ist, um innerhalb eines hierbei zurückgelegten Zusatzweges die
Zuschaltung des Schwingungsdämpfers (50) zu bewirken.
8. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zusatzweg des Ein- oder Ausrückers (55) ein Auslenkweg des An
preßmittels (34) zugeordnet ist.
9. Geteilte Schwungradvorrichtung, aufweisend eine mit einem Antrieb ver
bundene erste Schwungmasse, eine über einen Torsionsschwingungs
dämpfer an dieser angreifende zweite Schwungmasse, die gegenüber der
erstgenannten zu einer begrenzten Relativdrehung befähigt ist und eine
Dämpfungseinrichtung, die zumindest einen Schwingungsdämpfer enthält,
über den bei vorbestimmbarer Stellung eines Ein- oder Ausrückers der Rei
bungskupplung eine Reibverbindung zwischen den beiden Schwingmassen
herstellbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ein- oder Ausrücker (55) zumindest in einer Richtung seines Steil
weges über seine zum Ein- oder Ausrücken erforderliche Wegstrecke hin
ausbewegbar ist, um innerhalb eines hierbei zurückgelegten Zusatzweges
die Zuschaltung des Schwingungsdämpfers (50) zu bewirken.
10. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 9 mit einem Anpreßmittel, das Teil
einer von der zweiten Schwungmasse getragenen Reibungskupplung ist und
dessen Verformungszustand von der jeweiligen Position des Ein- oder Aus
rückers in Achsrichtung abhängig ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Zusatzweg des Ein- oder Ausrückers (55) ein bestimmter Verfor
mungsbereich des Anpreßmittels (34) zugeordnet ist.
11. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzweg an dasjenige Ende des Stellwegs des Ein- oder Ausrüc
kers (55) angrenzt, das dieser bei ausgerückter Reibungskupp
lung (32) einnimmt.
12. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zusatzweg an dasjenige Ende des Stellweges des Ein- oder Ausrüc
kers (55) angrenzt, das dieser bei eingerückter Reibungskupp
lung (32) einnimmt.
13. Schwungradvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ein- oder Ausrücker (55) durch das Betätigungselement (101), das
als Stellantrieb (62) eines automatischen Kupplungssystems wirksam ist, in
seine jeweilige Stellung bewegbar ist.
14. Schwungradvorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Ein- oder Ausrücker (55) durch ein Kupplungspedal in seine jeweili
gen Stellung bewegbar ist.
15. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 1 oder 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungsdämpfer (50) zumindest ein über eine Schwung
masse (24) hinausragendes und über die Betätigungseinrichtung (101) nach
Auslenkung in im wesentlichen axialer Richtung in Anlage an die jeweils an
dere Schwungmasse (1) bringbares Dämpferelement (Stößel 44, Anpreßmit
tel 34, Klaue 161) gebildet wird.
16. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Anpreßmittel (34) mit zumindest einem Vorsprung (154) ausgebil
det ist, der eine zugeordnete Ausnehmung (152) im Kupplungsgehäuse (33)
durchgreift, wobei der Vorsprung (154) durch entsprechende Verformung
des Anpreßmittels (34) bei innerhalb seines Zusatzweges stehendem Ein-
oder Ausrücker (55) an einem Element (140) der ersten Schwungmasse (1)
reibschlüssig in Anlage bringbar ist.
17. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß dieses Element (140) durch eine in Achsrichtung auf den Umfangsbe
reich der anderen Schwungmasse (1) drehfest aufsetzbare, vorzugsweise
einstückige Abdeckung (141) gebildet wird.
18. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckung (141) angrenzend an das Anpreßmittel (34) nach radial
innen geführt ist und mit seiner dem Anpreßmittel (34) zugewandten Seite
als Anlage für dieses dient.
19. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Schwungmassen (1, 24) in Achsrichtung relativ zueinander
bewegbar sind, wobei in Einrückstellung des Anpreßmittels (34) zwischen
zumindest einem an einer Schwungmasse (24) befestigten Schwingungs
dämpfer (50) und einem an der anderen Schwungmasse (1) fest angeordne
ten Anlageteil (160) ein vorbestimmbarer Abstand einhaltbar ist, während in
Ausrückstellung des Anpreßmittels (34) der Schwingungsdämpfer (50) mit
tels einer zwischen den Schwungmassen (1, 24) wirksamen Axialfeder (171)
in Anlage an einer Anlagefläche (172) des Anlageteils (160) bringbar ist.
20. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwingungsdämpfer (50) eine Klaue (161) aufweist, die die radia
le Anlagefläche (172) am Anlageteil (160) hintergreift.
21. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Axialfeder (171) in Achsrichtung zwischen einer Gegendruckplat
te (131) des Kupplungsgehäuses (33) und einem Deckblech (163) angeord
net ist, das mit einer die beiden Schwungmassen (1, 24) koaxial zueinan
der haltenden Lagerung (28) verbunden ist.
22. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 21,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Deckblech (163) zusammen mit einem weiteren Deckblech (162)
die Federelemente (11) der Torsionsfederung (12) aufnimmt.
23. Schwungradvorrichtung nach einem oder mehreren der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die der zweiten Schwungmasse (24) zugeordnete Reibungskupp
lung (32) über einen dem Anpreßmittel (34) zugeordneten Verschleißaus
gleich verfügt.
24. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 6 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung (101) derart mit dem Anpreßmittel (34) zu
sammenwirkt, daß dieses beim Auftreten von Torsionsschwingungen durch
Reduzierung des übertragbaren Drehmomentes, vorzugsweise durch Absen
kung der durch das Anpreßmittel (34) über die Anpreßplatte (37) auf die
Kupplungsscheibe (39) ausgeübten Anpreßkraft, eine zweite Dämpfungsein
richtung (100) aktiviert.
25. Schwungradvorrichtung nach Anspruch 24,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Betätigungseinrichtung (101) bei einem Anwachsen der Torsions
schwingungen über einen vorbestimmbaren Grenzwert das Anpreßmit
tel (34) über den Ein- oder Ausrücker (55) derart beaufschlagt, daß dieses
ein Lösen der Anpreßplatte (37) von der Kupplungsscheibe (39) für eine
zumindest vorübergehende Unterbrechung der Drehmomentübertra
gung bewirkt.
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R081 | Change of applicant/patentee |
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