DE19518287A1 - Verfahren zur Untersuchung von Hausstaub - Google Patents
Verfahren zur Untersuchung von HausstaubInfo
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Description
Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zur Unter
suchung von Hausstaub im Hinblick auf ein allergische
Reaktionen auslösendes Potential.
Es ist eine allgemeine Feststellung, daß in großem Um
fang und sogar zunehmend Allergien bzw. allergische Reak
tionen auftreten. Insbesondere auch in Wohnungen und
Haushaltungen vorhandene Verunreinigungen wie Milbenex
kremente, Schimmelpilze, Pollen, bestimmte pflanzliche
Fragmente von Gräsern und Birken sowie Hautschuppen
werden hierfür verantwortlich gemacht. Man versucht, mit
bekannten Reinigungstechniken, diese Verunreinigungen zu
beseitigen, wobei solche Verunreinigungen dann als Be
standteile des aufgesammelten Hausstaubes anfallen. Es
besteht daher ein Bedürfnis, eine wirkungsvolle Sammlung
und Entfernung des Hausstaubes überprüfen zu können.
Weiter besteht auch ein Bedürfnis, festzustellen, inwie
weit der Hausstaub insgesamt, als Maß für ein allergi
sches Potential, mit den vorstehend angeführten Verunrei
nigungen versetzt ist. Man kann hieraus auch beispiels
weise einen Hinweis gewinnen, nach besonderen Verunreini
gungsquellen zu suchen.
Hiervon ausgehend ist eine technische Problematik der
Erfindung darin zu sehen, ein Verfahren zur Untersuchung
von Hausstaub anzugeben, welches Rückschlüsse auf ein
allergisches Potential des Hausstaubes zuläßt. Weiter
wird auch ein technisches Problem darin gesehen, ein
hierfür geeignetes Mittel bzw. eine Vorrichtung anzuge
ben.
Diese aufgezeigte Problematik ist zunächst und im wesent
lichen beim Gegenstand des Anspruches 1 gelöst, wobei
darauf abgestellt ist, daß der Hausstaub zur Untersu
chung mit einem Proteindetektor zur größenordnungsmäßi
gen Feststellung von in dem Hausstaub enthaltenen prote
inhaltigen Bestandteilen versetzt wird. Erfindungsgemäß
ist erkannt worden, daß praktisch alle oben aufgeführten
allergenen Bestandteile des Hausstaubes aus Proteinen
aufgebaut sind bzw. Proteinbestandteile besitzen. Weiter
wurde erkannt, daß ein Kenntlichmachen, insbesondere ein
anteilsmäßiges Kenntlichmachen dieser proteinhaltigen
Bestandteile im Hausstaub zugleich ein Maß für das Poten
tial des betreffenden Hausstaubes ist, allergische Reak
tionen auszulösen. In weiterer Einzelheit ist vorgese
hen, daß der Proteindetektor ein Farbstoff ist, welcher
bevorzugt auf proteinhaltige Bestandteile des Hausstau
bes reagiert, insbesondere unter Farbumschlag ausfällt.
Bei dieser Ausgestaltung des Verfahrens ist es in einfa
cher Weise möglich, anhand der Farbintensität den größen
ordnungsmäßigen Anteil der potentiell allergische Reakti
onen aus lösenden Bestandteile des Hausstaubes festzustel
len. Die sich einstellende Farbintensität, nach Einwir
ken des Proteindetektors auf den Hausstaub, wird hierzu
herangezogen. In weiterer bevorzugter Ausgestaltung des
Verfahrens ist vorgesehen, daß als Farbstoff Pyrogallol
verwendet wird. Im einzelnen handelt es sich um Pyrogal
lol-Rot-Mo-Komplex, wobei im weiteren ein Bezug auf
"Pyrogallol" dieses einfließt. Die Verwendung eines
Farbstoffes und insbesondere des Farbstoffes Pyrogallol
allgemein zur Untersuchung von Hausstaub wird auch
als - weiterer und unabhängiger - Gegenstand der Anmeldung
betrachtet. Bei Pyrogallol ist bezüglich Proteinen bzw.
proteinhaltigen Partikeln eine Färbung in einem violet
ten oder auch blauen Farbton zu beobachten, während der
Farbstoff selbst zunächst rötlich ist. Hinsichtlich des
Detektors empfiehlt es sich weiter, daß der Farbstoff in
einer Flüssigkeit gelöst ist. Diese Flüssigkeit kann als
Bestandteile insbesondere ein Puffer-Mittel und bevor
zugt Stabilisierungszusätze aufweisen. Das Puffer-Mittel
dient dazu, zu verhindern, daß bereits PH-Wert-Änderun
gen der Flüssigkeit zu einer Ausfällung oder Farbintensi
tätsänderung des Farbstoffes führen. In darüber hinaus
weiter bevorzugter Ausgestaltung, jedenfalls im Hinblick
auf eine Anwendung, bei welcher eine Kleinstmenge von
Hausstaub untersucht werden soll, ist vorgesehen, daß
die Flüssigkeit ein Lösungsmittel enthält. Bevorzugtes
Lösungsmittel ist weiterer Einzelheit vergällter Alko
hol. Beispielsweise 50%iger vergällter Alkohol oder 0,2
mol HCL-Glycerin Puffer gemischt im Verhältnis 1 : 1 mit
96%igem vergälltem Alkohol. Der Alkohol hat zugleich
auch die vorteilhafte kombinative Wirkung, ein Aufschlie
ßen der fraglichen Bestandteile zu bewirken. Eventuelle
Fettüberlagerungen oder Fettbestandteile können gelöst
werden.
Gegenstand der Erfindung ist des weiteren auch ein
Detektionsmittel zur Abschätzung eines allergische Reak
tionen auslösenden Protentials von Hausstaub. Dieses
Detektionsmittel zeichnet sich dadurch aus, einen
Detektionsbestandteil auf zuweisen, welcher einen Protein
anteil in dem Hausstaub kenntlich macht. Bevorzugt ist
dieser Detektionsbestandteil ein Farbstoff, welcher auf
proteinhaltige Bestandteile des Hausstaubes bevorzugt
unter Farbumschlag reagiert bzw. ausfällt, wobei zu der
größenordnungsmäßigen Bestimmung des Anteiles dieser
Bestandteile eine sich einstellende Farbintensität
heranziehbar ist. Dieser Farbstoff kann insbesondere ein
Pyrogallol-Rot-Mo-Komplex sein. Das Detektionsmittel
kann eine Flüssigkeit sein, in welcher der Farbstoff
gelöst ist. Diese Flüssigkeit kann als Bestanteile in
Puffer-Mittel und bevorzugt Stabilisierungszusätze auf
weisen. Darüber hinaus kann die Flüssigkeit ein Lösungs
mittel enthalten. Auf obige Ausführungen wird auch ver
wiesen.
Ein Ausführungsbeispiel einer Untersuchungsflüssigkeit
bzw. eines Detektionsmittels wie es vorstehend beschrie
ben ist, setzt sich wie folgt zusammen:
- 1. Glycin-HCL als Pufferbestandteil in der Konzentration 0,2 mol/l und dem pH-Wert 1,9, gemischt im Verhältnis 1 : 1 mit 96%igen Methyläthylketon-vergälltem Alkohol.
- 2. Den Bestandteilen:
- 0,2 g/l Pyrogallol Rot
- 0,3 g/l Ammonium Molybdat, Tetrahydrat
- 1,0 g/l Natrium Oxalat
- 1,2 g/l (L+)-Weinsäure - 3. Verdünnung im Verhältnis 1 : 10 mit 0,2 mol HCH-Glycin Puffer gemischt im Verhältnis 1 : 1 mit 96%igem vergälltem Alkohol.
Punkt 3 wird dann angewendet, wenn die Flüssigkeit als
Reagenz zur Färbung von Hausstaub in einer Suspension
verwendet werden soll. Ohne den Zusatz gemäß Punkt 3
kann die Flüssigkeit auch als konzentrierte Stammlösung
zur Direktfärbung, beispielsweise von Filtern eines
Staubsaugers, verwendet werden.
Im Anwendungsfall werden beispielsweise 2 bis 4 Tropfen
der konzentrierten Pyrogallol-Rot-Molybdän-Stammlösung
auf ca. 1 cm² großes muldenartig geformtes Filterstück,
das aus Polypropylen bestehen kann, aufgetropft. Das
Filterstück sollte gut durchtränkt, aber nicht mit über
schüssiger Lösung bedeckt sein. Je nach Umgebungstempera
tur und Menge und Art des gebundenen Feinstaubes färbt
sich das Staubmaterial im Filter je nach Proteinbela
stung nach maximal fünf Minuten blau-violett.
Ein anderes Anwendungsbeispiel betrifft die 1 : 10 mit
vergälltem 50%igen Alkohol verdünnte Flüssigkeit, (ver
gleiche beispielsweise Punkt 3 obigen Ausführungsbeispie
les). Etwa 1 ml dieser Pyrogallol-Rot-Molybdän-Komplexlö
sung wird mit einer "Messerspitze" Hausstaub versetzt.
Durch Schütteln der beispielsweise in einem Reagenzglas
enthaltenen Flüssigkeit in der wärmenden Hand wird der
Farbumschlag nach blau-violett beschleunigt. Eine Vio
lettfärbung ist bei üblichem Hausstaub bereits nach 1
bis 2 Minuten festzustellen.
Von derart gekennzeichneten Partikeln aus dem Hausstaub
können des weiteren auch noch mikroskopische Analysen
vorgenommen werden. Die Flüssigkeit bzw. der Farbstoff
beeinträchtigen solche weiterführende Analysen nicht
wesentlich. Dies betrifft sowohl Partikel, die in Fil
tern gefärbt sind wie Hausstaubsuspensionen, die mit der
verdünnten Flüssigkeit gefärbt worden sind.
Als Anlage ist als einzige Figur eine Kopie einer hier
bei erhaltbaren Mikroaufnahme dargestellt. Die mit x
gekennzeichneten Partikel zeigen bei farblicher Wiederga
be eine deutliche blau-bzw. violett-Färbung, während
die mit y gekennzeichneten Partikel eine sonstige Fär
bung oder im wesentlichen keine Färbung aufweisen. Parti
kel, die keine Färbung aufweisen, sind beispielsweise
Sandkörner oder auch Zuckerkörner.
Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung und
den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl ein
zeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirk
lichung der Erfindung von Bedeutung sein. Alle offenbar
ten Merkmale sind erfindungswesentlich. In die Offenba
rung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsin
halt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen
(Abschrift der Voranmeldung) voll inhaltlich mit einbezo
gen.
Claims (12)
1. Verfahren zur Untersuchung von Hausstaub im Hinblick
auf ein allergische Reaktionen auslösendes Potential,
gekennzeichnet durch ein Versetzen des Hausstaubes mit
einem Proteindetektor zur größenordnungsmäßigen Fest
ellung von in dem Hausstaub enthaltenen proteinhaltigen
Bestandteilen.
2. Verfahren nach Anspruch 1 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, daß der Proteindetektor ein
Farbstoff ist, welcher bevorzugt auf proteinhaltigen
Bestandteilen des Hausstaubes unter Farbumschlag aus
fällt und daß zu der größenordnungsmäßigen Bestimmung
eine sich einstellende Farbintensität herangezogen wird.
3. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß der Farbstoff Pyrogallol ist.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß der Farbstoff in einer Flüssigkeit gelöst ist,
welcher als Bestandteile Puffer-Mittel und bevorzugt
Stabilisierungszusätze aufweist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß die Flüssigkeit ein Lösungsmittel enthält.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der vorhergehenden
Ansprüche oder insbesondere danach, dadurch gekennzeich
net, daß das Lösungsmittel ca. 50%iger, vergällter Alko
hol ist.
7. Detektionsmittel zur Abschätzung eines allergische
Reaktionen aus lösenden Potentials von Hausstaub mit
einem einen Proteinanteil kenntlich machenden Detekti
onsbestandteil.
8. Detektionsmittel nach Anspruch 7 oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, daß der Detektionsbest
andteil ein Farbstoff ist.
9. Detektionsmittel nach einem der vorhergehenden Ansprü
che 7 oder 8 oder insbesondere danach, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Farbstoff Pyrogallol ist.
10. Detektionsmittel nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche 7 bis 9 oder insbesondere danach
dadurch gekennzeichnet, daß der Farbstoff in einer Flüs
sigkeit gelöst ist, welche als Bestandteil einen
Puffer-Mittel und bevorzugt Stabilisierungszusätze aufweist.
11. Detektionsmittel nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche 7 bis 10 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit ein Lösungs
mittel enthält.
12. Detektionsmittel nach einem oder mehreren der vorher
gehenden Ansprüche 7 bis 11 oder insbesondere danach,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lösungsmittel ca.
50%iger, vergällter Alkohol ist.
Priority Applications (15)
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Cited By (1)
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WO1999010736A1 (en) * | 1997-08-22 | 1999-03-04 | Cranfield University | Protein sensor |
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- 1995-05-18 DE DE19518287A patent/DE19518287A1/de not_active Withdrawn
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- 1996-03-15 DE DE59608013T patent/DE59608013D1/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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