DE19516568A1 - Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungseinrichtung (Putzerei) zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen, z. B. Gewebestücke, Bänder, Schnüre, Folienstücke, in bzw. aus Fasergut - Google Patents

Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungseinrichtung (Putzerei) zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen, z. B. Gewebestücke, Bänder, Schnüre, Folienstücke, in bzw. aus Fasergut

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungseinrichtung (Putzerei) zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen, z. B. Gewebestücke, Bänder, Schnüre, Folienstücke, in bzw. aus Fasergut, das mit einem Ballenöffner von Faserballen abgenommen ist, bei der ein optisches Sensorsystem für das Erkennen der Fremdstoffe vorgesehen ist, dem eine Ausscheideeinrichtung für das Ausscheiden der Fremdstoffe nachgeordnet ist und bei der das optische Sensorsystem über eine Auswerteeinrichtung und eine Steuereinrichtung mit der Ausscheideeinrichtung in Verbindung steht.
Eine bekannte Vorrichtung ist in der Putzerei im Anschluß an die Ballenabtragmaschine nach der Grobreinigung bzw. nach dem Mischer angeordnet, d. h. vor der Feinreinigung. Die Flocken gelangen über einen Ansaugkondenser in einen Beschickungsschacht, dessen eine Wand durch ein endlos umlaufendes, schräggestelltes Förderband gebildet ist. Danach passieren die Flocken, präsentiert auf dem Förderband ein optisches Erkennungssystem (optische Farbsensorik). Eine Auswerteeinrichtung wertet die Messungen aus und betätigt beim Auftreten von Fremdstoffen die entsprechenden Sektoren einer Düsenleiste. Diese Düsen einer Sektion werden betätigt, sobald die vorgelagerte optische Sensorik die Fremdteile erkannt hat. Die ausgeblasenen und mit Fremdstoffen behafteten Flocken gelangen in eine Sammelwanne. Die übrigen, nicht kontaminierten guten Fasern gelangen in einen Sammeltrichter und erreichen von dort die nächste Putzereimaschine. Nachteilig ist, daß die Flocken relativ groß und geschlossen sind, so daß sich die Fremdstoffe in Fasermaterialansammlungen verbergen können. Dadurch ist der Wirkungsgrad beim Erkennen und Ausscheiden reduziert. Außerdem stört, daß zu viel Gutfasermaterial ausgeschieden wird. Schließlich ist die Fördereinrichtung anlagemäßig aufwendig.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere auf einfache Art eine verbesserte Erkennung und Ausscheidung von Fremdstoffen ermöglicht.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Durch die Auflösung der Faserflocken ist das Fasermaterial stärker geöffnet, so daß die Fremdstoffe freier sind und umgekehrt vermieden wird, daß sich die Fremdstoffe im Gutfasermaterial verbergen können. Völlig freie Fremdstoffe können sogar einzeln, d. h. ohne Fasergut ausgeschieden werden. Auf diese Weise werden somit die Erkennung der Fremdstoffe und die Ausscheidung der Fremdstoffe erheblich verbessert. Außerdem wird weniger Gutfasermaterial ausgeschieden, so daß der Wirkungsgrad wesentlich verbessert ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die aufgelösten Flocken im freien Fall inspiziert und die Fremdstoffe während des freien Falls ausgeschieden werden. Dadurch, daß das Fasermaterial dem Sensorsystem nicht auf einer gesonderten Fördereinrichtung präsentiert wird, ist anlagemäßig eine erhebliche Vereinfachung verwirklicht. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden Fremdstoffe in der Putzerei, z. B. Kunststoffolien, Gewebe aus Kunststoffolie, Gewebe aus Jute, Gewebe aus Baumwolle, Geflechte, Schnüre aus Kunststoffolie, Schnüre aus Jute, Schnüre aus Baumwolle, farbige Polypropylenfolien u. dgl., ölige Faserflocken und auch Teile mit höherem spezifischem Gewicht, kleine Steine, Samenkörner u. dgl. zuverlässig erkannt und ausgeschieden. Dadurch werden Störungen bei der Weiterverarbeitung der Flocken, z. B. Gamiturabnutzung, Maschinenstörungen, Fadenbrüche, Beeinträchtigung des Anfärbeverhaltens u. dgl. in erheblicher Weise verringert.
Zweckmäßig passieren die aufgelösten Faserflocken das optische Sensorsystem und die Ausscheideeinrichtung im freien Fall. Vorzugsweise weist die Auflöseeinrichtung eine Speiseeinrichtung und ein schnellaufendes Öffnungsorgan auf. Bevorzugt weist die Speiseeinrichtung eine langsamlaufende Speisewalze und einen Speisetisch auf. Mit Vorteil weist die Speiseeinrichtung zwei langsamlaufende Speisewalzen auf. Zweckmäßig ist die Auflöseeinrichtung unmittelbar dem optischen Sensorsystem vorgeschaltet. Vorzugsweise weisen die von der Auflöseeinrichtung aufgelösten Faserflocken ein theoretisches Flockengewicht von ca. 0,1 bis 1 g/Flocke auf. Bevorzugt ist der Auflöseeinrichtung ein Füllschacht vorgelagert. Mit Vorteil ist der Auflöseeinrichtung ein Raum mit begrenzenden Seitenwänden nachgeschaltet. Zweckmäßig ist mindestens ein optisches Sensorsystem jeweils einer Seitenwand zugeordnet. Vorzugsweise ist die Ausscheideeinrichtung eine Ausblaseinrichtung. Bevorzugt ist eine Öffnung in einer Seitenwand vorhanden, durch die die Fremdstoffe durchgeblasen werden. Mit Vorteil liegt die Öffnung der Ausblaseinrichtung gegenüber. Zweckmäßig ist an die Öffnung ein Sammelbehälter für die Fremdstoffe und Fasergut angeschlossen. Vorzugsweise werden die von Fremdstoffen befreiten Faserflocken pneumatisch abgefördert. Bevorzugt ist eine Mehrzahl von optischen Sensoren über die ganze Arbeitsbreite vorhanden. Mit Vorteil ist als optisches System eine Kamera vorhanden. Zweckmäßig weist die Seitenwand einen durchsichtigen Bereich für die optischen Sensoren oder für die Kamera auf. Vorzugsweise ist eine Mehrzahl von Blasdüsen über die ganze Arbeitsbreite vorhanden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch in Seitenansicht die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungsanlage (Putzerei und Karderie),
Fig. 2 die erfindungsgemäße Vorrichtung mit Einzugswalze, Einzugsmulde und Öffnerwalze, Sensorsystem und Ausblaseinrichtung für Fremdstoffe,
Fig. 3 die Auflöseeinrichtung mit zwei Einzugswalzen,
Fig. 4 das Sensorsystem mit einer Mehrzahl über die Breite angeordneter Sensoren,
Fig. 5 die Ausblaseinrichtung mit einer Mehrzahl über die Breite angeordneter Blasdüsen und
Fig. 6 ein Blockschaltbild mit elektronischer Steuer- und Regeleinrichtung, an die die Sensoren mit einer Bildauswerteinrichtung und eine Ventilsteuerung für die Blasdüsen angeschlossen sind.
Fig. 1 zeigt eine Putzereilinie, bei der zwischen einem Ballenöffner 1, z. B. Trützschler-BLENDOMAT BDT und einem Multimischer 4 die erfindungsgemäße Vorrichtung 2 angeordnet ist, der ein Schwerteilabscheider 3 nachgeschaltet ist. Dem Multimischer 4 sind ein Feinöffner 5, Kardenspeiser 6 und Karden 7 nachgeordnet. Mit Ia ist eine Ballenreihe bezeichnet. Der Ballenöffner 1 ist mit dem Kondenser 8 (mit Siebtrommel) durch eine pneumatische Rohrleitung 9 verbunden. Weiterhin sind der Schacht 10 und die übrigen nachgeordneten Maschinen durch pneumatische Rohrleitungen verbunden.
Nach Fig. 2 ist an die (nicht dargestellte) Rohrleitung 9 für die pneumatische Förderung des Fasermaterials A ein oberer Füllschacht 10 angeschlossen, aus dem das abgelagerte Fasermaterial B über eine Auflöseeinrichtung aus einer langsamlaufenden Einzugswalze 11 mit Einzugsmulde 12 und einer schnellaufenden Öffneiwalze 13 in einem unteren schachtartigen Raum 14 gelangt, der von Seitenwänden 14a bis 14d umgeben ist. Die Drehrichtung der Walzen 11 und 13 sind durch gebogene Pfeile bezeichnet. In einer Seitenwand 14a ist unterhalb der Auflöseeinrichtung eine Öffnung 15 vorhanden, durch die ein optisches Sensorsystem 16, z. B. eine Kamera, auf die aufgelösten Flocken C gerichtet ist. Unterhalb der Öffnung 15 ist in der Seitenwand 14a eine weitere Öffnung 17 vorhanden, der eine Ausblaseinrichtung 18 mit Düsen 19a bis 19n und Ventilen 20a bis 20n (sh. Fig. 5) zugeordnet ist. Die Düsen 19 sind auf die aufgelösten Faserflocken C gerichtet. Die Ventile 20 sind über eine Leitung 21 an eine Druckluftquelle 22 angeschlossen. Das Sensorsystem 16 und die Ausblaseinrichtung 18 sind an eine elektronische Steuer- und Regeleinrichtung 23 angeschlossen. In der Seitenwand 14d der Ausblaseinrichtung 18 gegenüberliegend ist eine Öffnung 24 vorhanden, an die ein Leitblech 25 angeschlossen ist. Durch die Öffnung 24 gelangen die ausgeblasenen Fremdstoffe E in einen Behälter 26. Die gereinigten Faserflocken D werden über eine Förderleitung 27 pneumatisch zu der nachfolgenden Verarbeitungsmaschine gefördert.
Nach Fig. 3 ist eine Auflöseeinrichtung mit zwei langsamlaufenden Einzugswalzen 11a, 11b und einer nachgeordneten schnellaufenden Öffnungswalze 13 vorgesehen.
Entsprechend Fig. 4 besteht das optische Sensorsystem 16 aus zwei übereinander angeordneten Reihen von optischen Sensoren 16a bis 16n, z. B. Farbsensoren, die in senkrechter Richtung versetzt zueinander angeordnet sind. Die Sensoren 16 sind über die Breite a der Maschine vorhanden.
Nach Fig. 5 sind eine Mehrzahl von Blasdüsen 19a bis 19n vorhanden, denen jeweils ein Ventil 20a bis 20n zugeordnet ist. Die Blasdüsen 19 sind über die Ventile 20 an eine gemeinsame Luftleitung 21 angeschlossen, die mit einer Druckluftquelle 22 in Verbindung steht.
Gemäß Fig. 6 sind an die elektronische Steuer- und Regeleinrichtung 23 das optische Sensorsystem 16, eine Bildauswerteeinrichtung 27 und eine Ventilsteuerung 28 für die Ventile 20a bis 20n angeschlossen.
Sofern als optisches Sensorsystem 16 eine Kamera, z. B. CCD-Kamera verwendet wird, so kann die Kamera durch die Öffnung 17 hindurch über die Breite a des Raumes 14 die aufgelösten Faserflocken C erfassen.
Mit F ist die Druckluft bezeichnet, die aus den Blasdüsen 19a bis 19n austritt. Die Erfindung, die am Beispiel von Blasdüsen erläutert wurde, umfaßt auch Saugluft und Saugluftdüsen.

Claims (21)

1. Vorrichtung in einer Spinnereivorbereitungseinrichtung (Putzerei) zum Erkennen und Ausscheiden von Fremdstoffen, z. B. Gewebestücke, Bänder, Schnüre, Folienstücke, in bzw. aus Fasergut, das mit einem Ballenöffner von Faserballen abgenommen ist, bei der ein optisches Sensorsystem für das Erkennen der Fremdstoffe vorgesehen ist, dem eine Ausscheideeinrichtung für das Ausscheiden der Fremdstoffe nachgeordnet ist und bei der das optische Sensorsystem über eine Auswerteeinrichtung und eine Steuereinrichtung mit der Ausscheideeinrichtung in Verbindung steht, dadurch gekennzeichnet, daß dem optischen Sensorsystem (16; 16a bis 16n) eine Auflöseeinrichtung (11, 11a, 11b; 13) für die Faserflocken (B) vorgeschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgelösten Faserflocken (C) das optische Sensorsystem (16) und die Ausscheideeinrichtung (18) im freien Fall passieren.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflöseeinrichtung eine Speiseeinrichtung und ein schnellaufendes Öffnungsorgan (13) aufweist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Speiseeinrichtung eine langsamlaufende Speisewalze (11) und einen Speisetisch (12) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Speiseeinrichtung zwei langsamlaufende Speisewalzen (11a, 11b) aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Auflöseeinrichtung unmittelbar dem optischen Sensorsystem (16) vorgeschaltet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Auflöseeinrichtung aufgelösten Faserflocken (C) ein theoretisches Flockengewicht von ca. 0,1 bis 1 g/Flocke aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflöseeinrichtung ein Füllschacht (10) vorgelagert ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Auflöseeinrichtung ein Raum (14) mit begrenzenden Seitenwänden (14a, 14b) nachgeschaltet ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein optisches Sensorsystem (16) jeweils einer Seitenwand (14a, 14b) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheideeinrichtung eine Ausblaseinrichtung (18) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß eine Öffnung (24) in einer Seitenwand (14b) vorhanden ist, durch die die Fremdstoffe (E) durchgeblasen werden.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (24) der Ausblaseinrichtung (18) gegenüberliegt.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß an die Öffnung (24) ein Sammelbehälter (26) für die Fremdstoffe (E) und Fasergut angeschlossen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die von Fremdstoffen (E) befreiten Faserflocken (D) pneumatisch (27) abgefördert werden.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von optischen Sensoren (16a bis 16n) über die ganze Arbeitsbreite (a) vorhanden ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß als optisches System (16) eine Kamera, z. B. CCD-Kamera, vorhanden ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwand einen durchsichtigen Bereich (14a) für die optischen Sensoren (16a bis 16n) oder für die Kamera aufweist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß eine Mehrzahl von Blasdüsen (19a bis 19n) über die ganze Arbeitsbreite (a) vorhanden ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgelösten Faserflocken (C) in Richtung auf die dem Sensorsystem (16) gegenüberliegende Seitenwand (14b) gelenkt sind.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß an die elektronische Steuer- und Regeleinrichtung (23) das optische Sensorsystem (16) oder eine Kamera eine Bildauswerteinrichtung (27) und eine Ventilsteuerung (28) angeschlossen sind.
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