DE19516087C2 - Farbwerk für Druckmaschinen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Farbwerk für Druckmaschinen zum Einfärben der Druckplatte.

Zur Aufbereitung der auf die Druckplatte aufzubringenden Druckfarbe werden einige der Farbwalzen, die sog. Reibzylinder, mit einem Drehantrieb und einem Changierantrieb aus­ gestattet.

Die durch den Changierantrieb zu realisierende Changierbewegung ist bezüglich Changier­ hub, Changierfrequenz und Changiereinsatz einstellbar. Die Changierfrequenz ist immer niedriger als die Drehfrequenz der Reibzylinder, wird aber von deren Drehantrieb meist ab­ geleitet und entspricht in der Praxis meist einer Halbtourigkeit. Der Drehantrieb der Reibzy­ linder wird üblicherweise über Zahnradstufen eingeleitet.

Es sind Dreh- und Changierantriebe für Farbwalzen bekannt (DE 42 04 604 A1), bei denen der Drehantrieb über Stirnradstufen, die Untersetzung mittels eines Schneckentriebes und die Changierbewegung mittels eines Kurbeltriebes erfolgt.

Des weiteren ist eine Vorrichtung zum axialen Hin- und Herbewegen von Farbwalzen be­ kannt (DE 43 01 520 A1), bei der der Drehantrieb über Zahnradstufen, der Changierantrieb über eine Taumelscheibe und die Taumelscheibe per Zahneingriff oder Friktion untersetzt von einem Ritzel eines Farbwalzenzapfens angetrieben wird. Die Hubverstellung erfolgt über die Neigung der Taumelscheibe.

Aus der DE 38 14 927 C1 ist ein Zwischengetriebe in Druckmaschinen zum Verstellen der Phasenlage der axialen Verreibungsbewegung von Reibwalzen bekannt, bei dem ein vom Plattenzylinder angetriebenen Zentralrad angeordnet ist. Von diesem Zentralrad wird sowohl der Drehantrieb der Verreibwalzen als auch deren Changierantrieb abgeleitet. Zum Ableiten des Changierantriebes ist dem Zentralrad ein Differentialgetriebe zugeordnet, dessen Son­ nenrad mit einem Kurbeltrieb verbunden ist, der die Kreisbewegung des Sonnenrades in die axiale Hin- und Herbewegung der Reibwalzen umsetzt.

Nachteilig bei diesen Einrichtungen ist die extrem hohe Teileanzahl, die Verwendung von komplizierten Teilen sowie der große Bauraum.

Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Farbwerkes mit einem in einem geringen Bau­ raum unterzubringenden, einen verstellbaren Antrieb der Reibzylinder mit wenig Aufwand zulassenden Aufbau.

Die Aufgabe der Erfindung wird durch das Kennzeichen des ersten Patentanspruches gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen offenbart.

Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben.

In den Zeichnungen zeigen

Fig. 1 Farbwerk

Fig. 2 Getriebeschema für Reibwalzenantrieb

Fig. 3 Exzenterantrieb (Seitenansicht)

Fig. 4 Exzenterantrieb (Draufsicht)

Das in Fig. 1 dargestellte Farbwerk enthält eine in einem Farb­ kasten 1 umlaufende Duktorwalze 2, eine Heberwalze 3 einschließ­ lich Schwingantrieb, mehrere Farbwalzen 4, mehrere Reibzylinder 5 und mehrere Farbauftragwalzen 6.

Die Farbauftragwalzen 6 stehen mit der auf einem Plattenzylinder 7 angeordneten Druckform in Verbindung und färben die Druckform ein. Die Reibzylinder 5 sind so im Farbwerk angeordnet, daß die Antriebsräder 8 derselben mit einem Zentralrad 9 in Antriebsver­ bindung stehen.

Das Zentralrad 9 steht über Zwischenräder 8; 11 mit dem Plattenzy­ linderantriebsrad 10 in Wirkverbindung. Das Antriebsrad 8 eines Reibzylinders 5 fungiert dabei als ein Zwischenrad.

In Fig. 2 ist das Getriebeschema für den Antrieb der um das Zen­ tralrad 9 angeordneten Reibzylinder 5 dargestellt.

Der Antriebsräderzug führt, wie bereits beschrieben, vom Platten­ zylinderantriebsrad 10 über das als Doppelrad ausgebildete Zwi­ schenrad 11 und das Antriebsrad 8 eines der Reibzylinder 5 zum Zentralrad 9 und von dort weiter zu den Antriebsrädern 8 der wei­ teren Reibzylinder 5. Das Zentralrad 9 ist als Doppelrad ausge­ bildet und auf einer drehbar im Gestell 12 gelagerten Welle 13 drehbar angeordnet. Das zweite Rad des Doppelrades ist das Ein­ triebsrad 14 eines am Zentralrad 9 angeordneten Differentialge­ triebes 15.

Das Differentialgetriebe 15 enthält weiterhin mehrere mit dem Eintriebsrad 14 in Zahneingriff stehende Umlaufräder 16. Die Umlaufräder 16 sind miteinander zu einem Stern verbunden.

Mit den Umlaufrädern 16 ist ein als Hohlrad mit Innenverzahnung ausgebildetes Abtriebsglied 17 verbunden. Das Abtriebsglied 17 wiederum ist mit der Welle 13 drehsteif verbunden. Der aus den Umlaufrädern 16 gebildete Stern ist mittels eines Schnecken­ triebes 18 in seiner Lage relativ zum Eintriebsrad 14 verdreh­ bar. Eine Gliedvertauschung - Umlaufräderstern ist Abtriebsglied und Hohlrad ist Verstellglied - ist möglich.

Der Schneckentrieb 18 ist fernverstellbar ausgebildet - Motor­ antrieb - und ist vom nicht dargestellten Bedienpult fernbe­ dienbar.

An der Welle 13 ist ein exzentrischer Wellenansatz 19 angeord­ net. Auf dem exzentrischen Wellenansatz ist eine Exzenterbuchse 20 drehbar gelagert.

An der Stirnseite des exzentrischen Wellenansatzes 19 ist über auf einer Mittelpunktslinie 23 angeordnete Anschraubelemente 21 ein Deckel 22 angebracht (Fig. 3 und 4).

Der Deckel 22 ist mit einer Einstellskala 24 versehen, die mit einem an der Exzenterbuchse 20 angeordneten Zeiger 25 zusammen­ wirkt.

Im Deckel 22 ist eine ringförmige Nut 26 eingearbeitet, in die ein in der Exzenterbuchse 20 angeordneter Bolzen 27 eingreift. Die Exzenterbuchse 20 ist damit über den Deckel 22, den Bolzen 27 und die Anschraubelemente 21 gegenüber dem exzentrischen Wel­ lenansatz 19 arretierbar.

Auf der Exzenterbuchse 20 ist mindestens eine Hubscheibe 28 ge­ lagert. Die Hubscheibe 28 ist über einen Lenker 29, einen Win­ kelhebel 30 und eine Lasche 31 mit dem Reibzylinder 5 verbunden. Durch die Reibzylinderanordnung um ein Zentralrad 9 ist die An­ triebskonzeption für die Dreh- und Changierbewegung mit ein­ fachen Mitteln zu realisieren und es wird wenig Bauraum benötigt. Die Verstellungen sind einfach und teilweise vom Fernbedienpult aus zu betätigen.

Nachfolgend wird die Wirkungsweise der beschriebenen Einrichtung erläutert.

Vom Plattenzylinderantriebsrad 10 erfolgt über das Zwischenrad 11 und das Antriebsrad 8 des Reibzylinders 5 der Antrieb des Zen­ tralrades 9. Dieses treibt die weiteren Reibzylinder 5 an.

Das mit dem Zentralrad 9 verbundene Differentialgetriebe 15 un­ tersetzt die Drehzahl und das Abtriebsglied 17 rotiert halbtourig. Mittels des Schneckentriebes 18 werden die zu einem Stern ver­ bundenen Umlaufräder 16 relativ zum Eintriebsrad 14 verdreht. Damit ist eine Verreibeinsatzverstellung auf einfache Art und Weise möglich.

Der Schneckentrieb 18 wird von einem nicht dargestellten Motor angetrieben; die Steuerung des Motors erfolgt vom Fernbedienpult aus.

Die Changierbewegung wird von der mit dem Abtriebsglied 17 des Differentialgetriebes 15 fest verbundenen Welle 13 aus einge­ leitet. Über den exzentrischen Wellenansatz 19 und die Exzenter­ buchse 20 wird die Drehbewegung in eine Hubbewegung umgewandelt und über die Hubscheiben 28 und ein Gestänge, bestehend aus Lenker 29, Winkelhebel 30 und Lasche 31 auf den Reibzylinder 5 übertragen.

Durch eine Veränderung der wirksamen Exzentrizität ist die Ver­ stellung des Verreibhubes (Changierhub) möglich.

Zu diesem Zweck werden die Anschraubelemente 21 gelöst und die Druckmaschine mit dem Farbwerk gedreht.

Eine Changierbewegung wird infolge der gelösten Verbindung und der relativen Schwergängigkeit der Verreibung nicht realisiert, so daß die Exzenterbuchse 20 relativ zum exzentrischen Wellen­ ansatz 19 verdreht wird. Infolge der aufeinander abgestimmten Exzentrizitäten des exzentrischen Wellenansatzes 19 und der Exzenterbuchse ist eine Verstellung des Verreibhubes von 0 bis zu einer bestimmten Größe möglich.

Der gewünschte Verreibhub wird mittels der Einstellskala 24 ein­ gestellt und danach die Anschraubelemente 21 wieder festgezogen. Mit der beschriebenen Anordnung ist somit auf einfache Art und Weise eine Veränderung des Verreibhubes möglich.

Bezugszeichenaufstellung

1

Farbkasten

2

Duktorwalze

3

Heberwalze

4

Farbwalze

5

Reibzylinder

6

Farbauftragwalze

7

Plattenzylinder

8

Antriebsrad von

5

9

Zentralrad

10

Plattenzylinderantriebsrad

11

Zwischenrad

12

Gestell

13

Welle

14

Eintriebsrad

15

Differentialgetriebe

16

Umlaufrad

17

Abtriebsglied

18

Schneckentrieb

19

exzentrischer Wellenansatz

20

Exzenterbuchse

21

Anschraubelement

22

Deckel

23

Mittelpunktslinie

24

Einstellskala

25

Zeiger

26

Nut

27

Bolzen

28

Hubscheibe

29

Lenker

30

Winkelhebel

31

Lasche

Claims (5)

1. Farbwerk für Druckmaschinen zum Einfärben der auf einen Plattenzylinder angeord­ neten Druckplatte, enthaltend einen Farbkasten (1) mit einer Duktorwalze (2), einer He­ berwalze (3), mehreren Farbwalzen und mehreren Farbauftragwalzen (6), wobei einige Farbwalzen als dreh- oder changierangetriebene Reibzylinder (5) ausgebildet sind, die Reibzylinder (5) mit ihren Antriebsrädern (8) in direktem Eingriff zu einem von einem Plattenzylinderantriebsrad (10) angetriebenen Zentralrad (9) angeordnet sind, mit dem Zentralrad (9) ein als Differentialgetriebe (15) ausgebildetes Untersetzungsgetriebe ver­ bunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass einem Abtriebsglied (17) des Differentialgetriebes (15) ein exzentrischer Wellenansatz (19) mit einer zum Zwecke der Hubverstellung auf dem Wellenansatz verdrehbaren Ex­ zenterbuchse (20) zugeordnet und auf der Exzenterbuchse (20) mindestens eine ver­ bundene Hubscheibe (28) angeordnet ist, wobei die Hubscheibe (28) mit mindestens ei­ nem Reibzylinder (5) über einen Lenker (29), einen Winkelhebel (30) und einer Lasche (31) verbunden ist.

2. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentralrad (9) über mindestens ein Zwischenrad mit dem Plattenzylinderantriebsrad (10) verbunden und das Zwischenrad ein Antriebsrad (8) eines der Reibzylinder (5) ist.

3. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Zentralrad (9) mit ei­ nem Eintriebsrad (14) des Differentialgetriebes (15) ein Doppelrad bildet, welches über mehrere zu einem Stern verbundene Umlaufräder (16) mit einem als Hohlrad mit Innen­ verzahnung ausgebildeten Abtriebsglied (17) verbunden und die Lage der Umlaufräder (16) relativ zum Eintriebsrad (14) zum Zwecke der Changiereinsatzverstellung über einen fernbedienbaren Schneckentrieb (18) veränderbar ist.

4. Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zwecke der Changier­ hubverstellung der Stirnseite des exzentrischen Wellenansatzes (19) über zwei An­ schraubelemente (21) ein mit der Exzenterbuchse (20) über einen Bolzen (27) verbunde­ ner Deckel (22) zugeordnet ist.

5. Farbwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die zu einem Stern verbun­ denen Umlaufräder (16) das Abtriebsglied des Differentialgetriebes (15) bilden und das die Lage des als Hohlrad mit Innenverzahnung ausgebildeten Abtriebszylinders (17) rela­ tiv zum Eintriebsrad (14) zum Zwecke der Changiereinsatzverstellung über einen fernbe­ dienbaren Schneckentrieb (18) veränderbar ist.