DE19515205A1 - Bohrwerkzeug mit einstellbarem Schneidelement - Google Patents
Bohrwerkzeug mit einstellbarem SchneidelementInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Bohr
werkzeuge und insbesondere ein Bohrwerkzeug gemäß dem
Oberbegriff des Anspruches 1, bei dem während der Ein
schubbewegung des Werkzeugs in eine Bohrung eines Werk
stücks ein erstes Schneidelement eine verhältnismäßig
grobe Bearbeitung der Bohrungsoberfläche ausführt und bei
dem während der Rückzugbewegung des Werkzeugs aus der
Bohrung ein zweites Schneidelement auf der Bohrungsober
fläche eine Endbearbeitung ausführt.
Ein Bohrwerkzeug mit einer ähnlichen Funktionsweise wie
das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug ist aus der gleichzei
tig anhängigen US-Patentanmeldung, lfd. Nr. 08/164,867
bekannt. Die Werkzeuge beider Anmeldungen enthalten ein
oder mehr in radialer Richtung einstellbare Schneidele
mente, wobei ein Bearbeitungsvorgang während der Ein
schubbewegung des Werkzeugs in ein Werkstück ausgeführt
werden kann und ein zweiter Bearbeitungsvorgang während
der Rückzugbewegung des Werkzeugs aus dem Werkstück
ausgeführt werden kann. Die Schneidelementeinstellungen
können vorgenommen werden, wenn sich das Werkzeug am
Endpunkt der Einschubbewegung in das Werkstück befindet,
so daß die beiden Bearbeitungsvorgänge ohne gegenseitige
Störung der Schneidelemente und ohne Erzeugung von Ma
schinenriefen oder dergleichen auf der Werkstückoberflä
che ausgeführt werden können.
Wenn sich das Werkzeug am Endpunkt seiner Einschubbewe
gung in die Bohrung im Werkstück befindet, wird ein
Einstellvorgang ausgeführt, wobei das zweite Schneidele
ment radial von der Werkzeugdrehachse ausgefahren wird.
Das zweite Schneidelement kann dann auf der Bohrungsober
fläche eine Bearbeitung vornehmen, ohne durch das erste
Schneidelement gestört zu werden. Während der Einschubbe
wegung des Werkzeugs in die Bohrung im Werkstück befindet
sich das zweite Schneidelement an einer radial inneren
Position, so daß es den Schneidvorgang des ersten
Schneidelements nicht stört.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Bohrwerkzeuge,
die eine Werkzeugklemmeinheit enthalten, die etwa in dem
Patent US 5,193,954, erteilt an Carl Hunt am 16. März
1993, offenbart ist. Dieses Patent US 5,193,954 offenbart
einen Mechanismus zum lösbaren Festklemmen einer Schneid
elementhalterung an einer Schneidmaschine oder Spindel.
Der Klemmechanismus enthält ein Trägergehäuse mit einem
kegelstumpfförmigen Sockel, der so beschaffen ist, daß er
einen vorstehenden Abschnitt der Schneidelementhalterung
aufnehmen kann. Im Gehäuse befindet sich ein langge
streckter, beweglicher, rohrförmiger Klemmstab, dessen
Zweck darin besteht, eine Anordnung von Keilverriege
lungselementen nach außen gegen die inneren Verriege
lungsoberflächen auf dem vorstehenden Abschnitt der
Schneidelementhalterung zu bewegen, so daß die Schneid
elementhalterung im Gehäuse festgeklemmt wird. Die entge
gengesetzte Bewegung des rohrförmigen Klemmstabs entrie
gelt die Keilverriegelungselemente, so daß dann die
Schneidelementhalterung aus dem Gehäuse entnommen werden
kann.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Bohr
werkzeug mit einer Schneidelement-Einstelleinrichtung zu
schaffen, die ferngesteuert und automatisch an bestimmten
Punkten in einem Lochbohrzyklus betätigt werden kann, so
daß zwei getrennte Schneidvorgänge durch unterschiedliche
Schneidelemente ausgeführt werden können, wenn das Werk
zeug in die Bohrung vorgetrieben wird bzw. wenn anschlie
ßend das Werkzeug aus der Bohrung zurückgezogen wird,
wobei die Einstelleinrichtung eine vorgegebene radiale
Einstellung des zugehörigen Schneidelements vornehmen
kann, um die Erzielung einer Präzisionsoberfläche in der
Werkstückbohrung zu erleichtern.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein
Bohrwerkzeug der gattungsgemäßen Art, das die im kenn
zeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale
besitzt.
Das erfindungsgemäße Bohrwerkzeug enthält eine Schneid
element-Einstelleinrichtung mit aneinander angepaßten
Komponenten, die vom Trägergehäuse und von der Schneid
elementhalterung gehalten werden. Eine langgestreckte
Betätigungsstange erstreckt sich im rohrförmigen Klemm
stab und ist mit dem in der Schneidelementhalterung
befindlichen Gleitelement lösbar verbindbar. Zwischen dem
Gleitelement und einem der Schneidelemente erstreckt sich
in Querrichtung oder in radialer Richtung ein Stift,
wodurch eine axiale Bewegung des Gleitelements in eine
radiale Bewegung des Schneidelements überführt wird.
Die Schneidelement-Einstelleinrichtung gemäß der vorlie
genden Erfindung ist so beschaffen, daß sie automatisch
von einem entfernten Punkt innerhalb der Schneidmaschine
betätigt werden kann, so daß die gewünschte Einstellung
des Schneidelements schnell durch eine automatische
Steuervorrichtung in einem vorgegebenen Punkt des Schnei
dezyklus, z. B. dann, wenn die Schneidelementhalterung
vollständig in die Bohrung des Werkstücks eingeschoben
ist und vor der Rückzugbewegung der Schneidelementhalte
rung aus dem Werkstück, erzielt wird. Nachdem das
Schneidelement aus dem Werkstück herausgezogen worden
ist, wird die Einstelleinrichtung so betätigt, daß sie
das einstellbare Schneidelement in eine für das andere
Schneidelement nicht störende Stellung zurückstellt.
Der weitere unabhängige Anspruch und die abhängigen
Ansprüche sind auf bevorzugte Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung gerichtet.
Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung
werden deutlich beim Lesen der folgenden Beschreibung
einer bevorzugten Ausführungsform, die auf die beigefüg
ten Zeichnungen Bezug nimmt; es zeigen:
Fig. 1 eine Längsschnittansicht durch ein Bohrwerkzeug,
das gemäß der vorliegenden Erfindung konstruiert
ist;
Fig. 2 eine Teilquerschnittsansicht längs der Linie 2-2
in Fig. 1;
Fig. 3 eine Teilquerschnittsansicht längs der Linie 3-3
in Fig. 1; und
Fig. 4 eine Stirnansicht des erfindungsgemäßen Bohrwerk
zeugs bei Betrachtung von links in Fig. 1.
In Fig. 1 ist ein Lochbohrwerkzeug gezeigt, das ein
ringförmiges Gehäuse 10 mit einer Längsachse 12 enthält.
Das Gehäuse ist an einer nicht gezeigten Schneidmaschine
angebracht und trägt eine Schneidelementhalterung 14. Wie
am besten aus Fig. 4 ersichtlich ist, sind an der
Schneidelementhalterung vier Schneidelemente angebracht,
die mit den Bezugszeichen 16, 18, 20 und 22 bezeichnet
sind. Hiervon besitzen Schneidelemente 16, 18 und 20
Schneidspitzen, die sich von der Längsachse 12 im wesent
lichen im gleichen Abstand befinden, so daß dann, wenn
das Gehäuse 10 um die Achse 12 gedreht wird und in axia
ler Richtung in eine kreisförmige Bohrung in ein Werk
stück, z. B. einen Motorzylinderblock vorgeschoben wird,
diese drei Schneidelemente 16, 18 und 20 gemeinsam eine
verhältnismäßig genaue kreisförmige Bohrungsoberfläche
mit einem mit dem Bezugszeichen 23 bezeichneten Radius
bilden. Während des Vorschubs des Gehäuses 10 in das
Werkstück ist das Schneidelement 22 in Richtung des in
Fig. 4 mit dem Bezugszeichen 25 bezeichneten Pfeils zur
Mittelachse 12 zurückgezogen, wobei das Schneidelement 22
dann inaktiv ist und den Schneidvorgang der Schneidele
mente 16, 18 und 20 nicht stört.
Wenn das Gehäuse 10 den Endpunkt seiner Einschubbewegung
in das Werkstück erreicht hat, wird die Einstelleinrich
tung betätigt, um das Schneidelement 22 radial nach außen
in die in Fig. 4 gezeigte Stellung zu bewegen. Die Dre
hung des Gehäuses 10 und die Rückzugbewegung des Gehäuses
in axialer Richtung aus der Werkstückbohrung bewirken,
daß das Schneidelement 22 eine Bohrungsoberfläche mit
einem mit dem Bezugszeichen 27 bezeichneten Radius
(Fig. 4) herstellt. Während dieses Bearbeitungsvorgangs
sind die drei Schneidelemente 16, 18 und 20 inaktiv und
stören den Schneidvorgang des Schneidelements 22 nicht.
Das Gehäuse 10 kann in Abhängigkeit vom Typ der Schneid
maschine und von der Befestigungsvorrichtung, mit der das
Werkstück angebracht ist, eine drehbare oder eine nicht
drehbare Komponente sein. Wenn das Gehäuse 10 eine dreh
bare Komponente ist, wird das Werkstück in einer unbeweg
lichen Position gehalten. Wenn das Gehäuse 10 nicht
drehbar ist, wird das Werkstück an einer drehbaren Befe
stigungsvorrichtung angebracht. Große Werkstücke sind
normalerweise befestigt (nicht drehbar).
Das Gehäuse 10 besitzt eine Einrichtung, mit der die
Schneidelementhalterung 14 am Gehäuse lösbar festgeklemmt
werden kann, wobei ermöglicht wird, daß die Schneidele
menthalterung 14 gegebenenfalls vom Gehäuse getrennt
(abgenommen) werden kann. Eine solche Entnahme der
Schneidelementhalterung 14 kann notwendig oder wünschens
wert sein, um verschlissene Schneidelemente zu ersetzen
oder um eine andere Schneideinheit einzusetzen, die am
Werkstück einen anderen Schneidvorgang ausführt, z. B.
einen Einsenkvorgang oder einen Plandrehvorgang.
Die Einrichtung zum lösbaren Festklemmen der Schneidele
menthalterung 14 am Gehäuse 10 ist im allgemeinen ähnlich
wie die Festklemmeinrichtung konstruiert, die aus dem
Patent US 5,193,954, erteilt an Carl Hunt am 16. März
1993, bekannt ist. Auf diese Patentschrift kann für
weitere Informationen hinsichtlich der strukturellen
Einzelheiten der Festklemmeinrichtung, die dort ausführ
lich beschrieben sind, Bezug genommen werden.
Das Gehäuse 10 besitzt einen kegelstumpfförmigen Hohlraum
(oder Sockel) 29, der so beschaffen ist, daß er einen
ringförmigen Vorsprung 31 an der Schneidelementhalterung
14 aufnehmen kann. Mit dem Gehäuse 10 ist ein Unterge
häuse 33 durch Preßpassung verbunden, derart, daß eine
ringförmige, axiale Oberfläche 35 gebildet wird, die von
der Oberfläche des kegelstumpfförmigen Sockels 29 nach
innen radial beabstandet ist. Der vom Untergehäuse 33
umschriebene Raum nimmt einen langgestreckten, rohrförmi
gen Klemmstab 36 auf, der eine axiale Bewegung ausführen
kann. Abgeflachte Seitenflächen an einem vergrößerten
Endabschnitt des Stabs 36 wirken mit den inneren abge
flachten Seiten des Untergehäuses 33 so zusammen, daß
eine Drehung des Stabs 36 relativ zum Untergehäuse 33 zu
verhindern.
Im rechten Endabschnitt des Gehäuses 10 ist eine Mutter
37 mit Innengewinde drehbar angebracht, durch die der
Stab 36 in axialer Richtung beweglich ist. Der Stab 36
ist in Fig. 1 in einer Position am rechten Endpunkt
seiner axialen Bewegung gezeigt. Die Drehung der Mutter
37 in einer gegebenen Richtung bewirkt einen Vorschub des
rohrförmigen Stabs 36 aus der gezeigten Position nach
links. Wie in der Zeichnung gezeigt, sind ebene geneigte
(schräge) Oberflächen 39 des erweiterten Endes des Stabs
36 mit den inneren Stirnflächen von Keilverriegelungsele
menten 41 in Eingriff, so daß die Keilverriegelungsele
mente radial nach außen gegen die inneren konischen
Oberflächen am ringförmigen Vorsprung 31 gepreßt werden.
Jedes Keilverriegelungselement 41 ist in einem Schlitz in
der ringförmigen Wand des Untergehäuses 33 gleitend
angebracht, so daß sich die Keilverriegelungselemente in
einen Verriegelungseingriff mit der Innenfläche des
Vorsprungs 31 und aus dem Verriegelungseingriff bewegen
können. Die Verriegelungselemente 41 können in jeder
gewünschten Anzahl vorgesehen sein. In dem Patent
US 5,193,954 werden sechs Verriegelungselemente verwen
det.
Eine axiale Bewegung des rohrförmigen Stabs 36 in die in
Fig. 1 gezeigte Position bewirkt, daß die Keilverriege
lungselemente 41 durch die Nockenwirkung nach außen in
den Verriegelungseingriff mit dem ringförmigen Vorsprung
31 bewegt werden. Eine axiale Bewegung nach links des
rohrförmigen Stabs 36 bewirkt, daß die Keilverriegelungs
elemente 41 nach innen zur Mittelachse 12 verschoben
werden, wodurch die Entnahme der Schneidelementhalterung
14 aus dem durch die kegelstumpfförmige Oberfläche 29
definierten Sockel ermöglicht wird.
Um ein Gleiten der Schneidelementhalterung 14 in Umfangs
richtung zu verhindern, wenn dieses am Gehäuse 10 festge
klemmt ist, ist ein ringförmiges Kupplungselement 43
vorgesehen, das am Untergehäuse 33 verschraubt oder auf
andere Weise befestigt ist. Die axialen Zähne am Kupp
lungselement sind mit daran angepaßten axialen Zähnen am
Vorsprung 31 in Eingriff, wodurch verhindert wird, daß
die Schneidelementhalterung 14 in Umfangsrichtung glei
tet, wenn sie am Gehäuse 10 festgeklemmt ist.
Die Mutter 37 besitzt eine sechseckige Aussparung 45, die
an einen sechseckigen Stopfen 47 angepaßt ist, der am
Ende eines ringförmigen Antriebselements 49 ausgebildet
ist. Mit dem Antriebselement 49 ist ein (nicht gezeigter)
Umkehr-Servomotor verbunden, wodurch die Mutter 37 ge
dreht werden kann, um den rohrförmigen Stab 36 in axialer
Richtung zu bewegen und dadurch in Abhängigkeit von der
Drehrichtung der Mutter die Schneidelementhalterung 14
festzuklemmen oder zu lösen. Wenn die Schneidelementhal
terung 14 vom Gehäuse 10 gelöst wird (jedoch noch immer
im Hohlraum 29 sitzt), kann die Halterung aus dem Gehäuse
durch eine automatische Einrichtung entnommen werden, die
drei in die axialen Bohrungen 51 in der linken Stirnflä
che der Halterung 14 einschiebbare Greiffinger enthält.
Das Greifsystem kann so betätigt werden, daß es die
Halterung 14 zu einer vom Gehäuse 10 entfernt befindli
chen Werkzeugelement-Aufbewahrungsanlage und aber von
dieser Anlage zur Schneidmaschine befördert.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine neue
Einrichtung zum Einstellen der Position des Schneidele
ments 22, wenn sich die Schneidelementhalterung 14 an der
linken Endposition ihrer Bewegung in die Bohrung des
Werkstücks befindet. Die neue Einstelleinrichtung umfaßt
eine langgestreckte Betätigungsstange 53, die sich durch
den durch den rohrförmigen Klemmstab 36 gebildeten Raum
erstreckt. Der Stab 36 bildet ein Lager für die Stange.
Die Stange 53 ist an ihrem rechten Ende mit einer An
triebsvorrichtung verbunden, die so beschaffen ist, daß
sie die Stange um einen begrenzten Winkelhub dreht, der
um die Längsachse 12 vorzugsweise 90° beträgt. Es können
verschiedene Antriebsvorrichtungen verwendet werden,
z. B. ein Fluidzylinder, der einen Zahnstangenmechanismus
aufweist, mit dem die Stange 53 an ihrem rechten Ende
kraftschlüssig verbunden ist.
Das linke Ende der Betätigungsstange 53 ist so konfigu
riert, daß sie einen zylindrischen Hals 55 und einen in
Querrichtung verlaufenden Kopf 57 bildet, der so beschaf
fen ist, daß er in eine zylindrische Kammer 59 paßt, die
im rechten Endabschnitt eines Gleitelements 61 ausgebil
det ist. Das Element 61 kann über eine begrenzte axiale
Strecke in einer axialen Gleitbahn in der Schneidelement
halterung 14 hin und her gleiten; es kann sich jedoch
nicht drehen, weil es mit einem in Querrichtung oder
radialer Richtung verlaufenden Kraftübertragungsstift 63
verbunden ist.
Das zylindrische Element 59 steht mit einem Querschlitz
65, der im äußersten rechten Ende des Gleitelements 61
ausgebildet ist, in Verbindung. Der Schlitz 65 ist 50
bemessen, daß der Kopf 57 durch den Schlitz verlaufen
kann, wenn die Betätigungsstange 53 aus der gezeigten
Position um 90° gedreht ist. Wie gezeigt, bildet der Kopf
57 einen Anschlagstift, der mit dem Schlitz 65 zusammen
wirkt, um eine im wesentlichen drehfeste Verbindung
zwischen der Betätigungsstange 53 und dem Gleitelement 63
zu schaffen. Wenn die Stange 53 um 90° gedreht wird, wie
durch den Pfeil in Fig. 2 gezeigt, ist der Kopf 57 auf
den Querschlitz 65 ausgerichtet.
Das äußere Ende des Kraftübertragungsstifts 63 stößt an
das obenerwähnte Schneidelement 22 an. Das Schneidelement
enthält einen vergrößerten Schneidkopf 67 und eine ela
stische Armstruktur 69; der rechte Endabschnitt der
Armstruktur 69 ist an der Halterung 14 angelenkt, so daß
die Armstruktur um ihren Verankerungspunkt schwenken
kann.
In der gezeigten Stellung des Schneidelements 22 ist sein
Schneidkopf 67 um eine kleine Strecke von der Seitenflä
che 70 der Halterung 14 beabstandet; der Stift 63 übt
eine zu der nach innen gerichteten elastischen Kraft der
Armstruktur 69 entgegengesetzten Richtung eine Gegenkraft
aus, wodurch das Schneidelement 22 in seiner Arbeits-
oder Schneidposition gehalten wird.
Das Gleitelement 61 trägt eine flache Verschleißplatte
71, die relativ zur Gleitelementachse 12 leicht geneigt
ist, so daß eine axiale Bewegung des Gleitelements 61 von
einer radialen Bewegung des Stifts 63 begleitet wird.
Eine Bewegung des Gleitelements 61 nach links aus der in
Fig. 1 gezeigten Position ermöglicht, daß sich der Stift
63 unter der Gegenkraft der Armstruktur 69 radial nach
innen bewegt. Wenn der Kopf 67 an der Oberfläche 70 der
Halterung 14 anstößt, befindet sich das Schneidelement 22
in einer inaktiven, nicht störenden Position.
Die Betätigungsstange 53 erzeugt die Antriebskraft für
die Bewegung des Gleitelements 61. Ein Stift 73 erstreckt
sich in Querrichtung durch die Stange 53 in zwei ge
krümmte Schlitze 75 im rohrförmigen Stab 35. Bei einer
Vierteldrehung der Stange 53 verschieben der Stift 73 und
die Schlitze 75 gemeinsam die Stange 53 um eine kleine
Strecke, die durch die Pfeile 77 in Fig. 1 dargestellt
ist. Diese axiale Bewegung der Stange wird an das Gleit
element 61 übertragen, so daß der Stift 63 wie oben
beschrieben radial nach innen bewegt wird.
Eine entgegengesetzte Drehbewegung der Stange 53 um eine
Vierteldrehung stellt die Komponenten in die in Fig. 1
gezeigte Position zurück. Das System ist so beschaffen,
daß das Gleitelement 61 nach links verschoben wird, wenn
die Deaktivierung des Schneidelements 22 sowie die Unter
brechung der Verbindung zwischen dem Gleitelement 61 und
der Betätigungsstange 53 gewünscht sind. Das Gleitelement
wird nach rechts in die in Fig. 1 gezeigte Position
verschoben, wenn die Aktivierung des Schneidelements 22
gewünscht wird, d. h. wenn sich die Halterung 14 am
Endpunkt ihrer Eindringbewegung in die Bohrung um Werk
stück befindet. Die Schlitze 75 sind so orientiert, daß
der Kopf 57 in seiner Verriegelungsposition gehalten
wird, wenn das Schneidelement 22 aktiv ist. Die Erfindung
betrifft in erster Linie den Mechanismus für die Aktivie
rung und die Deaktivierung des Schneidelements 22. Wie in
den Zeichnungen gezeigt, enthält der Mechanismus ein
Betätigungselement 53, ein Gleitelement 61 und einen
Kraftübertragungsstift 63. Der Mechanismus ist so be
schaffen, daß er einen verhältnismäßig langen axialen Hub
der Stange 53 ausnutzt, um eine verhältnismäßig kleine
radiale Einstellung des Schneidelements 22 vorzunehmen.
Daher haben kleine Fehler der Hubstrecke auf den Ein
stellvorgang nur eine zu vernachlässigende Wirkung.
Der Einstellmechanismus ist in das System eingebaut, das
für die lösbare Anbringung der Schneidelementhalterung 14
verwendet wird. Daher kann der Einstellmechanismus auto
matisch als Teil des normalen Maschinenzyklus betrieben
werden.
Claims (15)
1. Bohrwerkzeug, mit
einem Klemmstab (36), der eine Längsachse (12)
besitzt,
einer Schneidelement-Halteeinrichtung (14), die in axialer Richtung zum Klemmstab (36) beweglich ist, wobei der Klemmstab (36) dann die Halteeinrichtung (14) in einer Schneidposition hält,
einem ersten Schneidelement (16, 18, 20), das von der Halteeinrichtung (14) gehalten wird und während einer Einschubbewegung des Klemmstabs (36) in einer Bohrung in einem Werkstück einen Bearbeitungsvorgang ausführt, und
einem zweiten Schneidelement (22), das von der Halteeinrichtung (14) gehalten wird und während der Rückzugbewegung des Stabes (36) aus dem Werkstück einen Bearbeitungsvorgang ausführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Schneidelement (22) in der Weise einstellbar angebracht ist, daß es an die Längsachse (12) des Klemmstabes (36) radial angenähert oder von dieser radial entfernt werden kann, und
eine Einrichtung (53, 61) vorgesehen ist, die zum Stab (36) koaxial ist und die die Position des zweiten Schneidelements (22) einstellt, wenn sich der Stab (36) im wesentlichen am Endpunkt seiner Einschubbewegung in das Werkstück befindet.
einer Schneidelement-Halteeinrichtung (14), die in axialer Richtung zum Klemmstab (36) beweglich ist, wobei der Klemmstab (36) dann die Halteeinrichtung (14) in einer Schneidposition hält,
einem ersten Schneidelement (16, 18, 20), das von der Halteeinrichtung (14) gehalten wird und während einer Einschubbewegung des Klemmstabs (36) in einer Bohrung in einem Werkstück einen Bearbeitungsvorgang ausführt, und
einem zweiten Schneidelement (22), das von der Halteeinrichtung (14) gehalten wird und während der Rückzugbewegung des Stabes (36) aus dem Werkstück einen Bearbeitungsvorgang ausführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Schneidelement (22) in der Weise einstellbar angebracht ist, daß es an die Längsachse (12) des Klemmstabes (36) radial angenähert oder von dieser radial entfernt werden kann, und
eine Einrichtung (53, 61) vorgesehen ist, die zum Stab (36) koaxial ist und die die Position des zweiten Schneidelements (22) einstellt, wenn sich der Stab (36) im wesentlichen am Endpunkt seiner Einschubbewegung in das Werkstück befindet.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die Einstelleinrichtung ein axial bewegliches Gleitelement (61), das an der Schneidelement-Halteein richtung (14) angebracht ist, sowie eine Betätigungs stange (53) enthält, die sich im Klemmstab (36) er streckt, und
die Stange (53) mit dem Gleitelement (61) lösbar verbunden ist, wodurch die Schneidelement-Halteeinrich tung (14) von der Klemmstange (36) getrennt werden kann.
die Einstelleinrichtung ein axial bewegliches Gleitelement (61), das an der Schneidelement-Halteein richtung (14) angebracht ist, sowie eine Betätigungs stange (53) enthält, die sich im Klemmstab (36) er streckt, und
die Stange (53) mit dem Gleitelement (61) lösbar verbunden ist, wodurch die Schneidelement-Halteeinrich tung (14) von der Klemmstange (36) getrennt werden kann.
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die Einstelleinrichtung ferner ein in radialer
Richtung bewegliches Kraftübertragungselement (63) ent
hält, das sich zwischen dem Gleitelement (61) und dem
zweiten Schneidelement (22) erstreckt.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß
das Gleitelement (61) einen Nockenabschnitt (71)
aufweist, der mit dem Kraftübertragungselement (63)
zusammenwirkt, wodurch die axiale Bewegung des Gleitele
ments (61) eine radiale Bewegung des Kraftübertragungs
elements (63) bewirkt.
5. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß
das zweite Schneidelement (22) eine elastische Armstruktur (69), die an der Schneidelement-Halteeinrich tung (14) befestigt ist, sowie einen Schneidkopf (67) aufweist, der von der elastischen Armstruktur (69) gehal ten wird,
die elastische Armstruktur (69) normalerweise den Schneidkörper (22) zur Längsachse (12) des Klemmstabes (36) vorbelastet, und
das Kraftübertragungselement (63) die Vorbela stungskraft der elastischen Armstruktur (69) überwinden kann, um den Schneidkopf (67) von der Längsachse (12) des Klemmstabes (36) zu entfernen.
das zweite Schneidelement (22) eine elastische Armstruktur (69), die an der Schneidelement-Halteeinrich tung (14) befestigt ist, sowie einen Schneidkopf (67) aufweist, der von der elastischen Armstruktur (69) gehal ten wird,
die elastische Armstruktur (69) normalerweise den Schneidkörper (22) zur Längsachse (12) des Klemmstabes (36) vorbelastet, und
das Kraftübertragungselement (63) die Vorbela stungskraft der elastischen Armstruktur (69) überwinden kann, um den Schneidkopf (67) von der Längsachse (12) des Klemmstabes (36) zu entfernen.
6. Bohrwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die lösbare Verbindung zwischen der Betätigungs stange (53) und dem Gleitelement (61) einen Querschlitz (65) im Gleitelement (61) sowie einen daran angepaßten Anschlagstift (57) an der Betätigungsstange (53) enthält, und
die Betätigungsstange (53) gedreht werden kann, um den Anschlagstift (57) aus dem Schlitz (65) zu lösen.
die lösbare Verbindung zwischen der Betätigungs stange (53) und dem Gleitelement (61) einen Querschlitz (65) im Gleitelement (61) sowie einen daran angepaßten Anschlagstift (57) an der Betätigungsstange (53) enthält, und
die Betätigungsstange (53) gedreht werden kann, um den Anschlagstift (57) aus dem Schlitz (65) zu lösen.
7. Bohrwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die Betätigungsstange (53) mit der Klemmstange
(36) verschraubt ist.
8. Bohrwerkzeug nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die Schraubverbindung einen quer durch die Betä
tigungsstange (53) sich erstreckenden Stift (73) sowie im
Klemmstab (36) einen gekrümmten Schlitz (75) enthält.
9. Bohrwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß
der Klemmstab (36) rohrförmig ist und
die Betätigungsstange (53) einen kreisförmigen
Querschnitt besitzt, der in den rohrförmigen Stab (36)
drehbar eingepaßt werden kann.
10. Bohrwerkzeug nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß
der gekrümmte Schlitz (75) so orientiert ist, daß
die Drehung des Stabes (36) während eines Bearbeitungs
vorgangs die Verbindung zwischen der Betätigungsstange
(53) und dem Gleitelement (61) herstellt.
11. Bohrwerkzeug, mit
einem Gehäuse (10), das eine Längsachse (12),
eine zu dieser Längsachse (12) senkrechte Stirnfläche
sowie einen von dieser Stirnfläche in axialer Richtung
sich erstreckenden Hohlraum enthält,
einer Schneidelement-Halteeinrichtung (14), die in den Hohlraum oder aus dem Hohlraum bewegt werden kann,
einem drehbaren, Klemmstab (36), der koaxial zur Längsachse (12) des Gehäuses (10) angeordnet ist und die Schneidelement-Halteeinrichtung (14) im Gehäuse (10) lösbar festklemmt,
einem ersten Schneidelement (16, 18, 20), das an der Halteeinrichtung (14) gehalten wird und während der Einschubbewegung der Schneidelement-Halteeinrichtung (14) in eine Bohrung in einem Werkstück einen Bearbeitungsvor gang ausführt, und
einem zweiten Schneidelement (22), das von der Halteeinrichtung (14) gehalten wird und während der Rückzugbewegung der Schneidelement-Halteeinrichtung (14) aus dem Werkstück einen Bearbeitungsvorgang ausführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Schneidelement (22) in der Weise einstellbar angebracht ist, daß es an die Längsachse (12) des Klemmstabes (36) radial angenähert und von dieser radial entfernt werden kann,
eine Einrichtung (53, 61) vorgesehen ist, die zum Klemmstab (36) koaxial ist und das zweite Schneidelement (22) dann, wenn sich der Stab (36) am Endpunkt der Ein schubbewegung in das Werkstück befindet, so einstellt, daß es von der Längsachse (12) des Klemmstabes (36) entfernt ist.
einer Schneidelement-Halteeinrichtung (14), die in den Hohlraum oder aus dem Hohlraum bewegt werden kann,
einem drehbaren, Klemmstab (36), der koaxial zur Längsachse (12) des Gehäuses (10) angeordnet ist und die Schneidelement-Halteeinrichtung (14) im Gehäuse (10) lösbar festklemmt,
einem ersten Schneidelement (16, 18, 20), das an der Halteeinrichtung (14) gehalten wird und während der Einschubbewegung der Schneidelement-Halteeinrichtung (14) in eine Bohrung in einem Werkstück einen Bearbeitungsvor gang ausführt, und
einem zweiten Schneidelement (22), das von der Halteeinrichtung (14) gehalten wird und während der Rückzugbewegung der Schneidelement-Halteeinrichtung (14) aus dem Werkstück einen Bearbeitungsvorgang ausführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
das zweite Schneidelement (22) in der Weise einstellbar angebracht ist, daß es an die Längsachse (12) des Klemmstabes (36) radial angenähert und von dieser radial entfernt werden kann,
eine Einrichtung (53, 61) vorgesehen ist, die zum Klemmstab (36) koaxial ist und das zweite Schneidelement (22) dann, wenn sich der Stab (36) am Endpunkt der Ein schubbewegung in das Werkstück befindet, so einstellt, daß es von der Längsachse (12) des Klemmstabes (36) entfernt ist.
12. Bohrwerkzeug nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Klemmstab (36) rohrförmig ist und
daß die Einstelleinrichtung eine Betätigungsstange
(53) enthält, die in den rohrförmigen Stab (36) eingepaßt
ist.
13. Bohrwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die Einstelleinrichtung ein axial bewegliches Gleitelement (61), das in der Schneidelement-Halteein richtung (14) angebracht ist, sowie ein radial bewegli ches Kraftübertragungselement (63) aufweist, das sich zwischen dem Gleitelement (61) und dem zweiten Schneid element (22) erstreckt, und
die Betätigungsstange (53) mit dem Gleitelement (61) lösbar verbunden ist, wodurch die Schneidelement-Halteeinrichtung (14) vom Klemmstab (36) getrennt werden kann.
die Einstelleinrichtung ein axial bewegliches Gleitelement (61), das in der Schneidelement-Halteein richtung (14) angebracht ist, sowie ein radial bewegli ches Kraftübertragungselement (63) aufweist, das sich zwischen dem Gleitelement (61) und dem zweiten Schneid element (22) erstreckt, und
die Betätigungsstange (53) mit dem Gleitelement (61) lösbar verbunden ist, wodurch die Schneidelement-Halteeinrichtung (14) vom Klemmstab (36) getrennt werden kann.
14. Bohrwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß
die lösbare Verbindung einen Querschlitz (65) im
Gleitelement (61) sowie einen daran angepaßten Anschlag
stift (57) an der Betätigungsstange (53) enthält und
die Betätigungsstange (53) drehbar ist, um die
lösbare Verbindung herzustellen oder zu lösen.
15. Bohrwerkzeug nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß
im rohrförmigen Klemmstab (36) ein gekrümmter Schlitz (75) ausgebildet ist und
die Betätigungsstange einen in Querrichtung sich erstreckenden Stift (73) aufweist, der in den gekrümmten Schlitz (75) eingepaßt werden kann, wobei eine Drehbewe gung der Stange (53) ermöglicht, daß sie sich axial bewegen kann, um die Bewegung des Gleitelements (61) hervorzurufen.
im rohrförmigen Klemmstab (36) ein gekrümmter Schlitz (75) ausgebildet ist und
die Betätigungsstange einen in Querrichtung sich erstreckenden Stift (73) aufweist, der in den gekrümmten Schlitz (75) eingepaßt werden kann, wobei eine Drehbewe gung der Stange (53) ermöglicht, daß sie sich axial bewegen kann, um die Bewegung des Gleitelements (61) hervorzurufen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US08/232,884 US5427480A (en) | 1994-04-25 | 1994-04-25 | Boring tool having an adjustable cutter element |
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---|---|
DE19515205A1 true DE19515205A1 (de) | 1995-11-16 |
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Family Applications (1)
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US (1) | US5427480A (de) |
JP (1) | JPH0839310A (de) |
DE (1) | DE19515205A1 (de) |
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