DE19515137A1 - Verfahren zur Herstellung von Cellulose-Flachfolien - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Cellulose-FlachfolienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cellu
lose-Flachfolien nach dem Trocken-/Naßextrusionsverfahren aus
einer Lösung von Cellulose in einem Wasser enthaltenden N-Oxid
eines tertiären Amins, insbesondere N-Methylmorpholin-N-oxid,
durch Extrudieren der Lösung durch ein Formwerkzeug mit Ringdüse
in ein die Cellulose nicht ausfällendes Medium, Verzug des
extrudierten Lösungsschlauches in diesem Medium und Ausfällen
der Cellulose aus der Lösung durch Berührung mit einem Fällmedium
ohne wesentliche Verstreckung.
Aus der DE-PS 42 19 658 ist die Trocken-/Naßverspinnung von
Lösungen aus Cellulose in N-Methylmorpholin-N-oxid/Wasser-Gemi
schen bekannt. Nach diesem Verfahren erreicht man durch das Scher
gefälle im Formwerkzeug eine Vororientierung der Cellulosemole
küle in Strömungsrichtung, die anschließend durch vergleichsweise
geringen Verzug im Luftspalt zwischen dem Formwerkzeugaustritt
und dem Fällbadeintritt wesentlich erhöht wird. Nach das
DE-PS 43 08 524 erhält man mit einem Spinnverzug V < 3 Fasern und Fila
mentgarne mit rundem und profiliertem Querschnitt mit sehr guten
textilmechanischen Eigenschaften. Nach DE-PS 42 19 658 ist auch
die Herstellung von Schlauchfolien für die Lebensmittelverpackung
und von Flachfolien durch Extrusion durch Schlitzdüsen möglich.
Durch den ausschließlichen Verzug dieser Folien in Längsrichtung
und die damit verbundene starke Kristallinität besitzen insbeson
dere die Flachfolien verbesserungsbedürftige Gebrauchseigenschaften.
Das gilt insbesondere für die mechanischen Eigenschaften quer zur
Extrusionsrichtung. Darüber hinaus erfährt die Flachfolie im
Luftspalt einen erheblichen Breiteneinsprung. Dieser ist uner
wünscht und führt neben unzureichender Folienbreite zu signifi
kanten Schwankungen in der Foliendicke.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Cellulose-Flachfolien nach dem Trocken-/Naßextru
sionsverfahren aus einer Lösung von Cellulose in einem wasser
haltigen N-Oxid eines tertiären Amins zu schaffen, durch das Cellulo
se-Flachfolien mit verbesserten Gebrauchseigenschaften herge
stellt werden können. Insbesondere soll es nach dem neuen Ver
fahren möglich sein, Cellulose-Flachfolien zu schaffen, die
biaxial verbesserte mechanische Eigenschaften aufweisen. Darüber
hinaus soll auch ein Verfahren zur Herstellung von Cellulose-
Flachfolien nach dem Trocken-/Naßextrusionsverfahren aus einer
Lösung von Cellulose in einem Wasser enthaltenden N-Oxids eines
tertiären Amins geschaffen werden, das Flachfolien von ausreichen
der Breite und Konstanz der Foliendicke liefert. Weitere Vorteile
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren er
findungsgemäß dadurch gelöst, daß man den Lösungsschlauch auf dem
Wege von dem Ringdüsenaustritt bis zum Eintritt in das Fällmedium
gleichzeitig in Extrusionsrichtung verzieht und durch einen in
dem Schlauchinnenraum wirksamen Gasüberdruck in einem Verhältnis in
dem Bereich zwischen 1 : 1 und 1 : 10 aufweitet und die ausgefällte
Schlauchfolie nach dem Auswaschen des Aminoxids, Nachbehandeln und
Trocknen randbeschneidet und die Folienbahnen gemeinsam oder ge
trennt auf eine bzw. zwei Wickelpositionen eines Rollenwicklers auf
spult. Es wurde gefunden, daß in dem extrudierten Schlauch aus Cel
luloselösung in Amin-N-oxid/Wasser-Gemisch, insbesondere N-Methyl
morpholin-N-oxid/Wasser-Gemisch, ein biaxialer Verzug mit Orientie
rung der Cellulosemoleküle und damit eine Verbesserung der mechani
schen Eigenschaften der erzeugten Folie in der Extrusionsrichtung und
der Richtung senkrecht dazu erreicht wird. Diese Verbesserungen
der mechanischen Eigenschaften führen bei Flachfolien dazu, daß
deren mechanische Eigenschaften weniger oder nicht mehr von der
Beanspruchungsrichtung abhängen. Die Spaltbreite des nicht-aus
fällenden Mediums, in der die Aufweitung des Lösungsschlauches
erfolgt, liegt vorzugsweise in dem Bereich von 2 bis 50 mm, ins
besondere in dem Bereich von 2 bis 20 mm. Das Gas zur Erzeugung
des Gasüberdrucks in dem Schlauchinnenraum zwischen Düse und
Fällbad sollte in dem Fällmedium und in der Spinnlösung möglichst
wenig löslich sein. Geeignete Gase sind insbesondere Luft und
Stickstoff. Die erhaltenen Flachfolien können bei Wahl eines
ausreichenden, auf den Längsverzug abgestimmten Aufweitungsver
hältnisses bzw. Querverzugs der zugrunde liegenden Schlauchfolie
in beiden Richtungen ähnliche textilmechanische Eigenschaften erhalten.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens weitet man den Lösungsschlauch in einem Verhältnis in
dem Bereich von 1 : 1,5 bis 1 : 3 auf. Zweckmäßigerweise sind der
Längsverzug in dem Spalt des nicht-ausfällenden Mediums, ggf. ein
schließlich der im Düsenkanal erreichten Vororientierung, und das Auf
weitungsverhältnis etwa gleich, so daß sich in den beiden Rich
tungen etwa gleiche Verbesserungen der mechanischen Eigenschaften
ergeben.
Vorzugsweise steuert man das Aufweitungsverhältnis des Lö
sungsschlauches durch den im Schlauchinnenraum herrschenden Gasüber
druck, den man durch Gaszufuhr durch einen Kanal in dem Ring
düsenkern des Formwerkzeugs aufrechterhält. Da geringe Mengen
Gas durch seine Löslichkeit in der Celluloselösung oder auch
mechanisch beim Eintritt des Lösungsschlauches in das Fällbad
abgeführt werden, wird ständig Gas in das Luftkissen im Schlauch
innenraum nachgeliefert. Den gleichen Aufweitungseffekt erreicht
man, wenn man den Raum außerhalb des Lösungsschlauches unter
Vakuum hält;allerdings ist dann die Drucksteuerung schwieriger.
Zweckmäßigerweise liegt der Gasüberdruck in dem Schlauchinnenraum
in dem Bereich von 0,1 bis 10³ mbar, vorzugsweise von 1 bis 10 mbar.
Im allgemeinen führt man dem Schlauchinnenraum durch einem
Kanal in dem Ringdüsenkern auch Fällmedium, vorzugsweise Wasser
zu. Auf diese Weise wird die mit dem ausgefällten Celluloseschlauch
abgeführte Menge Fällbadflüssigkeit ergänzt.
Nach der bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens verzieht man den extrudierten Lösungsschlauch zwischen
dem Ringdüsenaustritt und dem Eintritt in das Fällmedium in einem
Verhältnis in dem Bereich 1 < V < 3, vorzugsweise 1,4 < V < 3.
Die Erfindung wird nachfolgend durch die Beispiele und die
Vergleichsbeispiele näher erläutert.
In einem Kneter werden 43 000 g wäßrige 86,7%ige N-Methyl
morphilin-N-oxid-Lösung, die gleichzeitig 70 g Polyethylenimin
enthält, vorgelegt und 7000 g voraktivierte Cellulose (Holzzell
stoff, Cuoxam-DP 500) zugegeben. Die Mischung wird auf 85°C
Massetemperatur unter einem Vakuum von 20 bis 22 mbar aufgeheizt,
entgast und bis zur vollständigen Auflösung etwa 5 Minuten gekne
tet. Die farblose bis hellgelbe Lösung mit einem Cellulosegehalt
von 14% ist frei von cellulosischen Faserresten, hat einen Bre
chungsindex bei 50°C von 1,4833 und wird über eine Austrags
schnecke und ein Filter kontinuierlich dem Vorratsbehälter ei
ner Spinneinrichtung zugeführt. Die Spinnlösung gelangt über eine
Spinnpumpe mit 650 ml/min zur Spinndüse mit einem Ringspalt von
50 mm Durchmesser und einer Spaltbreite von 0,50 mm, die im Innen
kern eine Zuführung für Gas und eine Zuführung für Wasser besitzt.
Mittels Nadelventil und Manometer wird der zum Aufblasen des ex
trudierten Schlauches notwendige Luftüberdruck auf 6 mbar eingestellt.
Die Wasserzuführung wird ebenfalls über ein Nadelventil geregelt,
da für den laufenden Betrieb nur geringe Verluste ausgeglichen
werden müssen.
Der Folienschlauch wird in dem Luftspalt einer Breite von
10 mm im Verhältnis 1 : 2 quer und im Verhältnis 1 : 1,5 längs orien
tiert, die Cellulose wird im Spinnbad aus verdünnter NMMNO-Lösung
ausgefällt, das Aminoxid wird ausgewaschen, die Folie wird nach
behandelt, getrocknet, randbeschnitten und mit 25 m/min doppelt
flach aufgewickelt. Die Flachfolie von 2 mal 15 cm Breite und einer
Flächenmasse von 15 g/m² hat eine Längsfestigkeit von 304 MPa und
eine Querfestigkeit von 210 MPa.
Es wird analog Beispiel 1 gearbeitet. Der Verzug im Luftspalt
erfolgt in Längs- und Querrichtung im Verhältnis 1 : 1,5. Die Wickel
geschwindigkeit beträgt 19 m/min. Man erhält eine doppelt flach
gelegte Folie von 11 cm Breite mit einer Flächenmasse von 26 g/m²
und einer Festigkeit von 275 MPa in Längs- und 190 MPa in Querrich
tung.
Es wird wie in Beispiel 1 gearbeitet. Der extrudierte Folien
schlauch wird jedoch bei gleichem Längsverzug in Querrichtung
nicht verzogen. Man erhält eine Flachfolie von 2 mal 7 cm
Breite und einer Flächenmasse von 30 g/m². Ihre Längsfestigkeit
beträgt 350 MPa und ihre Querfestigkeit 20 MPa.
Eine nach Beispiel 1 hergestellte Cellulose-Lösung wird durch
eine lineare Schlitzdüse von 15 cm Länge und 0,50 mm Breite
extrudiert und im Luftspalt von 10 mm Breite im Verhältnis 1 : 2,5
in der Extrusionsrichtung verzogen und wie in Beispiel 1 weiter
verarbeitet. Die erhaltene Flachfolie mit einer Breite von 10 cm
schwankt in ihrer Dicke um ± 150% um den Mittelwert.
Die erfindungsgemäß zwischen dem Auswaschen und dem Trocknen
der ausgefällten Schlauchfolie erfolgende Nachbehandlung umfaßt
jede Behandlung zum Zwecke der Verbesserung oder Veränderung der
Eigenschaften der erzeugten Flachfolie, wie z. B. das Bleichen,
Weichmachen, Avivieren oder Waschen. Es hat sich gezeigt, daß
diese Nachbehandlungen nach dem Trocknen der Folie nur mit Schwie
rigkeiten oder gar nicht mehr durchgeführt werden können.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung von Cellulose-Flachfolien nach
dem Trocken-/Naßextrusionsverfahren aus einer Lösung von Cellulose
in einem Wasser enthaltenden N-Oxid eines tertiären Amins, insbe
sondere N-Methylmorpholin-N-oxid, durch Extrudieren der Lösung
durch ein Formwerkzeug mit Ringdüse in ein die Cellulose nicht
ausfällendes Medium, Verzug des extrudierten Lösungsschlauches in
diesem Medium und Ausfällen der Cellulose aus dem Lösungsschlauch
durch Berührung mit einem Fällmedium ohne wesentliche Verstreckung,
dadurch gekennzeichnet, daß man
den Lösungsschlauch auf dem Wege von dem Ringdüsenaustritt bis zum Eintritt in das Fällmedium gleichzeitig in Extrusionsrich tung verzieht und durch einen in dem Schlauchinnenraum wirksamen Gasüberdruck in einem Verhältnis in dem Bereich zwischen 1 : 1 und 1 : 10 aufweitet und
die ausgefällte Schlauchfolie nach dem Auswaschen des Amin oxids, Nachbehandeln und Trocknen randbeschneidet und die Folien bahnen gemeinsam oder getrennt auf eine bzw. zwei- Wickelpositio nen eines Rollenwicklers aufspult.
den Lösungsschlauch auf dem Wege von dem Ringdüsenaustritt bis zum Eintritt in das Fällmedium gleichzeitig in Extrusionsrich tung verzieht und durch einen in dem Schlauchinnenraum wirksamen Gasüberdruck in einem Verhältnis in dem Bereich zwischen 1 : 1 und 1 : 10 aufweitet und
die ausgefällte Schlauchfolie nach dem Auswaschen des Amin oxids, Nachbehandeln und Trocknen randbeschneidet und die Folien bahnen gemeinsam oder getrennt auf eine bzw. zwei- Wickelpositio nen eines Rollenwicklers aufspult.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
den Lösungsschlauch in einem Verhältnis in dem Bereich von 1 : 1,5
bis 1 : 3 aufweitet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Lösungsschlauch in dem nicht ausfällenden Medium in
einem Verhältnis in dem Bereich 1 < V < 3, vorzugsweise 1,44 < V < 3
verzieht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß man das Aufweitungsverhältnis des Lösungsschlauches
durch den im Schlauchinnenraum herrschenden Gasüberdruck steuert, den
man durch Gaszufuhr durch einen Kanal in dem Ringdüsenkern aufrecht
erhält.
5. Verfahren nach nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man in dem Schlauchinnenraum einen Gasüber
druck in dem Bereich von 0,1 bis 10³ mbar aufrechterhält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß man den Verzug und die Aufweitung in einer Schicht
des nicht ausfällenden Mediums einer Breite in dem Bereich von
2 bis 50 mm durchführt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß man dem Schlauchinnenraum durch einen Kanal in dem
Ringdüsenkern Fällmedium zuführt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19515137A DE19515137A1 (de) | 1995-04-25 | 1995-04-25 | Verfahren zur Herstellung von Cellulose-Flachfolien |
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DE19515137A DE19515137A1 (de) | 1995-04-25 | 1995-04-25 | Verfahren zur Herstellung von Cellulose-Flachfolien |
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ID=7760294
Family Applications (1)
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8131 | Rejection |