DE19513259A1 - Gewebtes Gurtband für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesystem - Google Patents
Gewebtes Gurtband für ein FahrzeuginsassenrückhaltesystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein gewebtes Gurtband für ein Fahr
zeuginsassenrückhaltesystem.
Bei besonders schweren Unfällen können Rückhaltekräfte des
Gurtband so groß werden, daß es zu Verletzungen des Fahr
zeuginsassens kommt. Aus diesem Grunde werden Fahrzeuginsas
senrückhaltesysteme vermehrt mit Kraftbegrenzungsvorrich
tungen versehen, bei denen es bei Überschreiten einer kon
struktiv vorgegebenen Zugbelastung in dem Gurtband zu einer
Längenzunahme der Kraftbegrenzungsvorrichtung unter Energie
wandlung kommt, wodurch Belastungsspitzen in dem Rückhalte
system vermindert werden können.
Solche Kraftbegrenzungsvorrichtungen können beispielsweise
durch Dehnungsvorrichtungen gebildet sein, die an einem End
beschlag des Gurtes oder an dessen Gurtaufroller vorgesehen
sein können. Durch die bei Überschreiten einer vorgegebenen
Zugbelastung auftretende plastische Verformung, die zu einer
Längenzunahme der Dehnungsvorrichtung führt, kann die Gurt
kraft auf ein konstruktiv vorgegebenes Maß begrenzt werden.
Nachteilig bei solchen Kraftbegrenzungsvorrichtungen ist der
für sie notwendige zusätzliche Bauaufwand, zu dem noch die
Gefahr einer Fehlmontage hinzukommt.
Eine Kraftbegrenzung kann auch durch Reißelemente erreicht
werden, die am Gurtband nach Art einer Gurtschlaufe ausge
bildet sind und beim Überschreiten einer vorgegebenen Zugbe
lastung sukzessive eine zusätzliche Gurtlänge freigeben, wo
durch ebenfalls eine Begrenzung der Zugbelastung auf ein
vorgegebenes Maß möglich ist. Es ergibt sich aber eine
Kraftbegrenzungskennlinie von unbefriedigender Reproduzier
bärkeit.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kraftbegrenzung mit ein
fachen Mitteln am Gurtband selbst zu verwirklichen, deren
Kraftbegrenzungskennlinie konstruktiv beeinflußbar und gut
reproduzierbar ist.
Diese Aufgabe wird mittels eines gewebten Gurtbandes gelöst,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Kettfäden mit je
Längeneinheit des Gurtbandes verschiedenen Längen ausgebil
det sind, nämlich als kurze Kettfäden, die bis zu einem er
sten Dehnungswert des Gurtbandes die in diesem wirkende Zug
belastung ohne Belastung der längeren Kettfäden aufnehmen,
und als längere Kettfäden, die ab diesem Dehnungswert des
Gurtbandes in Abhängigkeit von dem Verhältnis ihrer Länge zu
der Länge der kurzen Kettfäden an der Aufnahme der in dem
Gurtband wirkenden Zugbelastung beteiligt sind. Ein solches
Gurtband vermeidet jeglichen zusätzlichen Bauaufwand für
eine Kraftbegrenzungsvorrichtung, da beim Überschreiten ei
ner vorgegebenen Zugbelastung ,eine kontrollierte Längenzu
nahme des Gurtbandes durch Dehnung der kürzeren Kettfäden
erzielbar ist, wodurch die in dem Gurtband wirkende Zugbela
stung auf ein konstruktiv vorgegebenes Maß begrenzt werden
kann. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Gurtbandes
besteht darin, daß durch geeignete Auswahl der Längenver
hältnisse der Kettfäden und deren Bemessung die Kennlinie
von Zugbelastung über Dehnung des Gurtbandes in einem weiten
Bereich frei einstellbar ist.
Bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorge
sehen, daß die längeren Kettfäden durch lange Kettfäden mit
einheitlicher Länge gebildet sind, die ab dem dem Längenun
terschied zwischen den kurzen und den langen Kettfäden ent
sprechenden ersten Dehnungswert des Gurtbandes an der Auf
nahme der in diesem wirkenden Zugbelastung beteiligt sind.
Durch das Verwenden von Kettfäden mit nur zwei unterschied
lichen Längen ergibt sich ein vorteilhafter Kompromiß zwi
schen günstiger Herstellung einerseits und ausreichender
Variationsmöglichkeit der Kennlinie von Zugbelastung über
Dehnung des Gurtbandes andererseits.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Die bevorzugte Ausführung der Erfindung wird nachfolgend
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
In dieser zeigen:
Fig. 1 eine schematische Teilansicht eines erfindungsge
mäßen Gurtbandes;
Fig. 2 eine schematische Ansicht der Kettfäden des Gurt
bandes von Fig. 1 zusammen mit zwei Schußfäden; und
Fig. 3 einen möglichen Verlauf der Kurve von Zugbelastung
F über Dehnung δ des Gurtbandes von Fig. 1.
In den Fig. 1 und 2 ist schematisch die bevorzugte Aus
führungsform eines erfindungsgemäßen Gurtbandes 1 darge
stellt. Es besteht aus miteinander verwobenen Schußfäden 5
und in der Längsrichtung des Gurtbandes verlaufenden Kettfä
den 7. Wie insbesondere in Fig. 2 zu sehen ist, weist die
Hälfte der Kettfäden 7 eine größere Länge auf als die ver
bleibenden Kettfäden. Somit umfassen die Kettfäden 7 kurze
Kettfäden 10 und lange Kettfäden 20. Wie ebenfalls insbeson
dere in Fig. 2 zu sehen ist, sind die kurzen und die langen
Kettfäden 10, 20 abwechselnd angeordnet. Als besonders vor
teilhaft hat sich erwiesen, wenn die langen Kettfäden 20 um
ungefähr 20% je Längeneinheit des Gurtbandes 1 länger sind
als die kurzen Kettfäden 10. Die Kraftbegrenzung des erfin
dungsgemäßen Gurtbandes 1 erfolgt im Falle eines Fahrzeugun
falles in der folgenden Weise (siehe auch Fig. 3): In einem
normalen Verwendungsfall des Gurtbandes 1 wird die in diesem
wirkende Zugbelastung ausschließlich von den kurzen Kettfä
den 10 aufgenommen. Hierbei tritt im wesentlichen keine Deh
nung des Gurtbandes 1 auf. Erst ab dem Erreichen einer er
sten Grenzkraft, die im Falle der in Fig. 3 dargestellten
Kurve ungefähr 3 kN beträgt, kommt es zu einer merklichen
Dehnung des Gurtbandes 1. Da die Schußfäden 5 und die Kett
fäden 7 aus Polyethylen bestehen, erfolgt bei dem Erreichen
dieser ersten Grenzkraft eine erhebliche Dehnung der Gurt
bandes 1 bis zu einem ersten Dehnungswert von ungefähr 20%,
wobei diese Dehnung des Gurtbandes 1 bei im wesentlichen
konstanter Zugbelastung des Gurtbandes 1 erfolgt. Bis zum
Erreichen dieses ersten Dehnungswertes wird die in dem Gurt
band 1 wirkende Zugbelastung weiterhin ausschließlich von
den kurzen Kettfäden 10 aufgenommen.
Ab dieser ersten Dehnung des Gurtbandes 1, die dem Längenun
terschied zwischen den kurzen Kettfäden 10 und den langen
Kettfäden 20 entspricht, sind auch die langen Kettfäden 20
an der Aufnahme der in dem Gurtband 1 wirkenden Zugbelastung
F beteiligt, was zu einer Begrenzung der Dehnung der kurzen
Kettfäden 10 führt. Dadurch wird die Kurve von Zugbelastung
F über Dehnung δ derart verändert, daß mit einer Zunahme der
Dehnung δ auch eine Zunahme der Zugbelastung F verbunden
ist. Somit ist gewährleistet, daß das Gurtband 1 auch nach
Erreichen des ersten Dehnungswertes noch eine ausreichende
Festigkeit aufweist, falls es eine noch höhere Zugbelastung
aufnehmen muß. Für den Einsatz des erfindungsgemäßen Gurt
bandes 1 als Kraftbegrenzungsvorrichtung in einem Fahrzeug
insassenrückhaltesystem sind die konstruktiven Parameter des
Gurtbandes 1 derart gewählt, daß die erste Grenzkraft, bei
welcher die Dehnung des Gurtbandes 1 bis zu dem ersten Deh
nungswert erfolgt, der Kraft entspricht, ab deren Über
schreiten eine Verletzung des Fahrzeuginsassens befürchtet
werden muß und ab der die Kraftbegrenzungsfunktion einsetzen
soll.
Claims (6)
1. Gewebtes Gurtband für ein Fahrzeuginsassenrückhaltesy
stem, dadurch gekennzeichnet, daß die Kettfäden (7) mit je
Längeneinheit des Gurtbandes verschiedenen Längen ausgebil
det sind, nämlich als kurze Kettfäden (10), die bis zu einem
ersten Dehnungswert des Gurtbandes (1) die in diesem wirken
de Zugbelastung ohne Belastung der längeren Kettfäden auf
nehmen, und als längere Kettfäden, die ab diesem Dehnungs
wert des Gurtbandes (1) in Abhängigkeit von dem Verhältnis
ihrer Länge zu der Länge der kurzen Kettfäden (10) an der
Aufnahme der in dem Gurtband (1) wirkenden Zugbelastung be
teiligt sind.
2. Gurtband nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
längeren Kettfäden durch lange Kettfäden (20) mit einheitli
cher Länge gebildet sind, die ab dem dem Längenunterschied
zwischen den kurzen und den langen Kettfäden (10, 20) ent
sprechenden ersten Dehnungswert des Gurtbandes (1) an der
Aufnahme der in diesem wirkenden Zugbelastung beteiligt
sind.
3. Gurtband nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Anteil der kurzen Kettfäden (10) an allen Kettfäden (7) un
gefähr demjenigen der langen Kettfäden (20) entspricht.
4. Gurtband nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
kurzen und die langen Kettfäden (10, 20) abwechselnd ange
ordnet sind.
5. Gurtband nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die langen Kettfäden (20) ungefähr um 20%
je Längeneinheit des Gurtbandes (1) länger sind als die kur
zen Kettfäden (10).
6. Gurtband nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schußfäden (5) und die Kettfäden (7)
aus Polyethylen bestehen.
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