DE19512696A1 - Siebdruckverfahren - Google Patents
SiebdruckverfahrenInfo
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- B41—PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
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- B41F15/00—Screen printers
- B41F15/14—Details
- B41F15/44—Squeegees or doctors
Description
Die Erfindung betrifft ein Siebdruckverfahren unter Verwendung
einer verschiebbar geführten, streifenförmigen Rakel mit einer
Rakelkante und einem im Abstand zum Druckträger angeordneten
Drucksieb, das durch die Betätigung der Rakel gegen den Druck
träger bewegbar ist.
Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Rakel zur Durch
führung des Siebdruckverfahrens.
Beim herkömmlichen Siebdruckverfahren wird ein als Druck
schablone dienendes kleinmaschiges Drucksieb verwendet, das
oberhalb des Druckträgers angeordnet ist und auf seiner Ober
seite das Verdruckmittel trägt. Mit Hilfe einer verschiebbar
geführten, streifenförmigen Rakel wird das Drucksieb gegen den
Druckträger zur Anlage gebracht, wobei Verdruckmittel in die
sem Bereich durch die Siebmaschen tritt und bei einer Ver
schiebung der Rakel oder des Druckträgers ein flächiger Druck
erfolgt.
Beim Siebdrucken können Maschinen mit einer rotierenden zy
lindrischen Druckgutauflage oder solche mit einer ebenen
Druckgutauflage eingesetzt werden, wobei man bei letzterem vom
Drucken im Flachbett spricht.
Die bei der Herstellung von graphischen Drucken verwendeten
Drucksiebe bestehen üblicherweise aus einem textilen Material
wie Polyesterfäden, es können jedoch auch natürliche Gewebe
wie etwa Seide eingesetzt werden. Denkbar ist jedoch auch der
Einsatz von metallenen Drucksieben, wobei derartige Drucksiebe
bisher vorzugsweise etwa beim Textildruck eingesetzt werden,
bei dem jedoch das Metallgewebe direkt auf dem Druckträger
aufliegt. Während bei letzteren Verfahren bereits metallische,
d. h. formstabile Rakeln bekannt sind, wurde diese bisher bei
Siebdruckverfahren, bei denen der Druckträger im Abstand zum
Drucksieb angeordnet ist, nicht angewendet, da man davon aus
ging, daß die Rakel beim Verschieben dichtend auf dem Druck
sieb aufliegen mußte und darüber hinaus metallische Rakeln die
empfindlichen textilen Siebe in kurzer Zeit zerstören würden.
Man verwendete daher bisher bei den gattungsgemäßen Sieb
druckverfahren ausschließlich Rakeln, die aus einem Gummi
werkstoff oder einem weichelastischen Kunststoff bestanden.
Beim Siebdrucken mit derartigen weichelastischen Rakeln wird
der Rakelstreifen schräg zum Drucksieb geführt und unter Auf
bringung eines gewissen Druckes über das Drucksieb gezogen.
Dabei verformt sich die Rakel im Bereich der Rakel- bzw.
Druckkante aufgrund ihrer weichelastischen Eigenschaften. Der
Verformungsgrad und damit auch der sich letztendlich einstel
lende Winkel zwischen Rakel und Drucksieb hängt dabei von
einer Vielzahl unterschiedlicher Parameter ab, die über die
Verformung der Rakelkante einen erheblichen Einfluß auf das
Druckergebnis und den Verdruckmittelverbrauch haben. Solche
Parameter sind beispielsweise der aufgebrachte vertikale
Druck, die Verschiebegeschwindigkeit der Druckrakel, die Ober
flächenbeschaffenheit des Druckzylinders bzw. des Druckbettes,
die physikalisch chemischen Eigenschaften des Verdruckmittels
sowie der jeweilige Alterungszustand bzw. Abnutzungsgrad des
verwendeten weichelastischen Rakelmaterials.
Da sich insbesondere die Materialeigenschaften des weichela
stischen Rakelmaterials durch Aufnahme von Lösemitteln des
Verdruckmittels ständig ändern, konnten mit den bisher ver
wendeten Rakeln keine konstanten Verhältnisse erreicht werden,
so daß das Druckergebnis und auch der Verdruckmittelverbrauch
höchst unterschiedlich war.
Man war daher gezwungen, die verwendeten weichelastischen
Rakel häufig nachzuarbeiten bzw. auszutauschen, so daß etwa
10% der zur Verfügung stehenden Druckzeit für diese Arbeiten
aufgewendet werden mußte.
Um den sich beim Drucken aufgrund der Vielzahl von Verfah
rensparametern unterschiedlich einstellenden Winkel zwischen
der Rakel bzw. der unteren Rakellippe oder Rakelkante und dem
Drucksieb besser reproduzierbar zu machen, wurden daher, bei
spielsweise in der EP O 167 906, Rakeln vorgeschlagen, bei
denen das weichelastische Rakelmaterial auf einer Trageschiene
aus einem hartelastischen Werkstoff aufgebracht wurde. Trotz
der sich dadurch ergebenden Verbesserungen hinsichtlich des
Druckergebnisses, der Standzeiten der Rakeln und des geringe
ren Verdruckmittelverbrauches befriedigen jedoch auch der
artige Rakeln noch nicht, da, wie oben ausgeführt, die
Verhältnisse an der Rakelkante nicht vollständig reproduzier
bar sind.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gat
tungsgemäßes Siebdruckverfahren bzw. eine für dieses Sieb
druckverfahren einzusetzende Rakel zu schaffen, bei dem das
Druckergebnis verbessert ist, der Druckmittelverbrauch gesenkt
und die Standzeit der Rakel erhöht werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Rakel zumindest im Bereich der Rakelkante aus einem form
stabilen Material wie z. B. Metall oder einem hartelastischen
Kunststoff besteht und daß diese Rakelkante zur linienförmigen
Auflage auf das Drucksieb gebracht wird.
Die zur Durchführung dieses Siebdruckverfahrens verwendete
Rakel ist dadurch gekennzeichnet, daß die Rakelkante aus einem
hinsichtlich der beim Siebdruckverfahren üblichen Druckbela
stungen formstabilen Material besteht.
Bei der Erprobung des erfindungsgemäßen Siebdruckverfahrens
bzw. beim Einsatz der neuartigen Rakel wurde erstaunlicher
weise festgestellt, daß auf die Verwendung eines weichela
stischen Werkstoffes im Bereich der Rakelkante verzichtet
werden kann und mit üblichen Drucksieben, insbesondere aus
textilem Material, hervorragende Druckergebnisse bei ver
ringertem Druckmittelverbrauch erreicht werden können.
Die bisherige Auffassung der Fachwelt, daß ein Durchtritt des
Verdruckmittels durch das Drucksieb nur durch eine weichela
stisch, dichtend auf dem Drucksieb gleitende Rakelkante er
folgt, wurde damit widerlegt.
Vielmehr ist es mit Hilfe der hartelastischen Rakelkante nun
mehr möglich, die Berührungszone der Rakelkante mit dem Druck
sieb erstmals tatsächlich linienförmig auszubilden, so daß nur
wenige, im Idealfall nur eine Maschenreihe des Drucksiebes
übergriffen und zur Auflage auf das Druckgut gebracht wird.
Dadurch kann ein außerordentlich exaktes Druckbild mit ver
ringertem Verdruckmittelverbrauch erreicht werden.
Vorteilhafterweise besteht die Rakel aus einem extrudierten
Kunststoff, wobei der Kunststoff eine derartige Härte auf
weist, daß die Extrusion form- und maßgenau durchführbar ist.
Hierdurch können Rakeln hergestellt werden, die gegenüber her
kömmlichen Kunststoff-Rakeln, die im Gier- oder Schleuderver
fahren gefertigt werden, eine deutlich höhere Homogenität
sowohl innerhalb einer Rakel als auch zwischen verschiedenen
Chargen aufweisen. Die nunmehr erstmals erzielbare Homogenität
der Rakel ist mitentscheidend für ein gleichmäßiges und re
produzierbares Druckergebnis. Die erfindungsgemäß extrudierte
Rakel weist bei entsprechend gewählter Härte des Kunststoffes
darüber hinaus zugleich eine sehr gleichmäßig geformte und
formstabile Rakelkante auf, mittels derer aufgrund der exakten
Formgebung eine ausreichende und gleichmäßige Abdichtung der
hartelastischen Rakelkante gegenüber dem Drucksieb erzielbar
ist.
Zur Erreichung der verbesserten Druckeigenschaften genügt es,
daß die Mindesthärte der Rakelkante 80 Shore A beträgt. Bei
den bisher verwendeten Rakelwerkstoffen wurden Härten von ca.
50 bis etwa 70 Shore A eingesetzt.
Die erfindungsgemäße Rakel kann beispielsweise auch aus einem
vergleichsweise dünnen Federstahlstreifen bestehen, dessen
untere Kante durch in Längsrichtung des Rakelstreifens ver
laufende, gekrümmte und/oder gerade Flächen begrenzt ist.
Diese Flächen und damit die geometrische Ausbildung der Druck
kante der Rakel kann durch eine gezielte mechanische Bearbei
tung erreicht werden. Es hat sich als vorteilhaft erwiesen,
wenn die Rakelkante durch gekrümmte oder gerade Flächen be
grenzt wird, die zumindest teilweise zur Quererstreckung des
Rakelstreifens geneigt ausgebildet sind.
Die einzustellende, optimale Neigung der Rakelkante zur
Quererstreckung der Rakel hängt dabei im wesentlichen von den
verwendeten Verdruckmitteln, der Druckgeschwindigkeit und dem
jeweiligen Drucksieb ab, wobei aufgrund der formstabilen
Rakelkante die Verhältnisse an der Rakelkante jeweils
vollständig reproduzierbar sind.
Die Rakelkante bzw. die die Rakelkante begrenzenden Flächen
sind vorzugsweise geglättet oder poliert, so daß eine unzu
lässig hohe mechanische Belastung des Drucksiebes durch die
harte Rakelkante vermieden wird.
Bei besonders empfindlichen Drucksieben können auch Rakeln
eingesetzt werden, deren Rakelkante ganz oder teilweise mit
einem dünnen Kunststoff- oder Gummibelag beschichtet sind, der
als Gleitmittel wirkt.
Wie bereits erwähnt, kann die erfindungsgemäße Rakel relativ
dünn sein. Ihre Dicke liegt im Bereich der Rakelkante vor
zugsweise zwischen 0,01 und 2 mm.
Bei der Verwendung etwa von hartelastischen Kunststoffen
werden solche ausgewählt, die gegen die Verdruckmittel bzw.
deren Lösemittel unempfindlich sind. Die neuartigen Rakeln
weisen gegenüber den herkömmlichen weichelastischen Rakeln
eine Standzeit auf, die um Zehnerpotenzen höher liegt, so daß
auch die entsprechenden zur Verfügung stehenden Druckzeiten
nunmehr nahezu 100prozentig ausgenutzt werden können.
Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise veran
schaulicht. In den Fig. 1 bis 4 ist eine Auswahl aus einer
Vielzahl von möglichen Ausbildungen der Rakelkante aus einem
formstabilen Werkstoff wie z. B. Federstahl gezeigt, die je
weils für unterschiedliche Verdruckmittel bzw. Druckmaschinen
geeignet sind. Die einzelnen Rakelformen sind ausrißweise dar
gestellt und werden, gegebenenfalls unter Einlegung von Zwi
schenstreifen, in die üblichen Rakelhalterungen eingesetzt.
Claims (11)
1. Siebdruckverfahren unter Verwendung einer verschiebbar ge
führten, streifenförmigen Rakel mit einer Rakelkante und
einem im Abstand zum Druckträger angeordneten Drucksieb,
das durch die Betätigung der Rakel gegen den Druckträger
bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rakel zumindest im Bereich der Rakelkante aus
einem formstabilen Material wie z. B. Metall oder einem
hartelastischen Kunststoff besteht und daß diese
Rakelkante zur linienförmigen Auflage auf das Drucksieb
gebracht wird.
2. Siebdruckverfahren nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß ein Drucksieb aus textilem
Werkstoff eingesetzt wird.
3. Siebdruckverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Rakelkante mit einer
Mindesthärte von 80 Shore A eingesetzt wird.
4. Rakel zur Durchführung des Siebdruckverfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rakelkante aus einem hinsichtlich
der beim Siebdruckverfahren üblichen Druckbelastungen
formstabilen Material besteht.
5. Rakel nach Anspruch 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rakel aus einem extrudierten
Kunststoff besteht und daß der Kunststoff eine derartige
Härte aufweist, daß die Extrusion form- und maßgenau
durchführbar ist.
6. Rakel nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rakelkante eine Mindesthärte von
80 Shore A aufweist.
7. Rakel nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rakelkante im Bereich
der Auflage auf das Drucksieb durch in Längsrichtung des
Rakelstreifens verlaufende, gekrümmte und/oder gerade
Flächen begrenzt ist.
8. Rakel nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Rakelkante
begrenzenden Flächen zur Quererstreckung des Rakelstrei
fens zumindest teilweise geneigt ausgebildet sind.
9. Rakel nach einem der Ansprüche 4 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Rakelkante
begrenzenden Flächen poliert bzw. geglättet sind.
10. Rakel nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Rakelkante zumindest
teilweise mit einem als Gleitmittel wirkenden Kunststoff-
oder Gummibelag beschichtet ist.
11. Rakel nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Dicke des Rakel
streifens im Bereich der Rakelkante zwischen 0,01 und 2 mm
liegt.
Priority Applications (7)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE59505980D1 (de) | 1999-06-24 |
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