DE19508854C2 - Druckluftbehältnis einer Luftfederung - Google Patents
Druckluftbehältnis einer LuftfederungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Druckluftbehältnis einer Luftfederung entsprechend
dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Eine solche Luftfederung ist beispielsweise aus der DE 36 09 396 A1 bekannt.
Das Zusatzvolumen bzw. das Druckluftbehältnis für die den Rädern zugeordneten
Luftfedern ist in einem recht massiv gebauten Behälter untergebracht, wie es
insbesondere bei Nutzfahrzeugen üblich ist. Kann bei Nutzfahrzeugen noch ein
ausreichender Bauraum genutzt werden, sieht es bei Personenkraftwagen deut
lich schlechter aus. Die beengten zur Verfügung stehenden Räume, beispiels
weise im Motorraum lassen kaum noch den Einbau für einen Luftspeicher zu.
Auch die Radkästen sind schon von den Schwingungsdämpfern und den heutzu
tage üblichen Breitreifen ausgenutzt. Ein Druckluftbehältnis ist aber für den Be
trieb einer Luftfederungsanlage unentbehrlich. Zusatzspeicher bieten, wie aus
einer Reihe von Schriften bekannt ist, die Möglichkeit die Federrate vorteilhaft zu
beeinflussen oder die Pumpleistung zu minimieren, so daß die Verwendung eines
Zusatzspeichers trotz der aufgezeigten Raumprobleme anzustreben ist.
Die DE 39 09 916 A1 beschreibt eine Radaufhängung für luftgefederte Fahrzeu
ge, bei dem ein Zusatzvolumen vorgeschlagen wird, das aus einem Balg innerhalb
eines Fahrzeugteiles besteht.
Des weiteren ist es aus der DE-AS 12 75 882 bekannt, ein Fahrzeug mit einer
Zusatzluftkammer auszurüsten. Zur Verstellung der Federrate soll das federnde
Volumen unveränderbar sein. Eine Möglichkeit wird in Ventilen gesehen, die meh
rere Zusatzvolumen verbinden bzw. trennen. Als weitere Vorgehensweise kann
das Volumen der Zusatzluft durch Einfüllen von einer Verdrängerflüssigkeit, bei
spielsweise Öl, verändert werden.
Die DE-AS 11 64 251 offenbart eine Luftfederung, bei der ein Achsträger als
luftdichter Hohlkörper ausgebildet ist und als Luftdruckbehälter dient. Innerhalb
des Achsaggregatträgers ist aus luftundurchlässigem Werkstoff eine die Fede
rungsluft aufnehmende Hülle vorgesehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, für mindestens einen Druckluftbehäl
ter bzw. Zusatzspeicher die aus dem Stand der Technik bekannten Raumproble
me zu lösen und eine Möglichkeit zur Veränderung der Federrate zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, indem ein Teil der Wandung
zur restlichen Wandung in seiner Lage veränderbar ausgeführt ist, wobei der Teil
von einer axial verschiebbaren Platte gebildet wird, die einen Antrieb zur Verän
derung des Volumens des Hohlraums aufweist. Mit relativ kleinem Aufwand kann
die Verstellung der Federrate der Luftfeder vorgenommen werden, da ein kurzer
Weg der Platte eine deutliche Auswirkung auf die Federrate zeigt.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, daß das unabhängige Fahrzeugteil
ein Hohlkörper einer Fahrzeugkarosserie ist. Die Fahrzeugkarosserie bietet eine
Reihe von nutzbaren Hohlräumen, beispielsweise die A-Säule oder auch die Tür
schweller. Viele Fahrzeughohlräume werden derzeit aufwendig ausgeschäumt
oder versiegelt, damit keine Feuchtigkeit eindringen kann. Dieser Aufwand erüb
rigt sich, da das Druckluftbehältnis den Hohlraum ausfüllt. Vorteilhafterweise
kann auch ein Radkastendom als Hohlkörper benutzt werden, wodurch sich bei
einer Anwendung bei Luftfedern das Federvolumen vergrößern läßt.
Entsprechend einem vorteilhaften Unteranspruch weist die flexible Hülle einen
Luftanschluß auf, der sich an die Wandung des Hohlraums anlegt. Der Luftan
schluß wird dadurch besser gegen schädliche äußere Einflüsse geschützt.
Zur Sicherheit ist die flexible Hülle mehrlagig ausgeführt. Eventuell scharfe
Kanten innerhalb des Hohlraums können keine Schäden mit der Folge des Druck
verlustes bewirken.
Des weiteren bietet sich die Möglichkeit an, daß ein Einmalluftfüllanschlußstutzen
zur Anwendung kommt. Nachdem die Luftfeder bzw. das Druckbehältnis einmal
gefüllt ist, kann der Luftanschlußstutzen verschweißt werden, da die weitere
Steuerung der Federrate nicht durch Zu- und Abfuhr von Druckluft, sondern von
der Veränderung des Hohlraumvolumens erfolgt.
Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist das Karosserieteil als eine Traverse
ausgeführt. Einfache Quertraversen liegen beispielhaft bereits für die Abstützung
der Rücksitzbank vor. Mit der erfindungsgemäßen Traverse wird eine Mehrfach
funktion des Bauteils realisiert.
In weiterer Ausgestaltung weist die Traverse eine Trennwand auf, die das
Druckluftbehältnis dichtend in zwei Einzelspeicher unterteilt. Die Trennwand läßt
sich sehr leicht durch einen eingesickten Scheibenkörper ausführen. Bei einer
besonders vorteilhaften Variante weist die Traverse zwei Trennwände auf, die
das Druckluftbehältnis dichtend unterteilen, so daß ein Hauptspeicher und zwei
Zusatzspeicher entstehen. Dabei können die Trennwände zwischen den Zusatz
speichern und dem Hauptspeicher schaltbare Verbindungsventile aufweisen. Zwi
schen dem Hauptspeicher und den Zusatzspeichern werden vorteilhafterweise
Anschlüsse und Leitungen eingespart bzw. umgangen, so daß Leckagen ausge
schlossen sind.
Die Montage eines Druckluftbehältnisses innerhalb eines Hohlraums gestaltet sich
relativ einfach. In einem ersten Verfahrensschritt wird die Hülle des Druckluftbe
hältnisses durch eine Öffnung in den Hohlraum eingeführt. Anschließend wird die
Hülle mit einem Gasmedium gefüllt und die Öffnung bis auf einen Durchlaß zur
Anbindung an die Luftfedern verschlossen. Die geschlossene Ausgestaltung des
Hohlraums soll Blasen, wie sie im übertragenen Sinn bei einem beschädigten
Fußball auftreten können, unterbinden.
Für besonders schwer zugängliche Hohlräume ist die Hülle flach gefaltet und mit
einem flexiblen Montagestab verbunden und wird mittels des Montagestabes in
die Öffnung eingeführt.
Bei größeren Öffnungen wird die Öffnung von einem innerhalb des Hohlraums
befindlichen Deckel geschlossen, dessen Verschlußvorspannung von dem Druck
luftbehältnisdruck gebildet wird. Das Einführen gestaltet sich in solchen Fällen
besonders einfach.
Anhand der folgenden Figurenbeschreibung soll die Erfindung näher erläutert
werden.
Es zeigt:
Fig. 1 Gesamtdarstellung einer Luftfederungsanlage im Kfz;
Fig. 2 Hohlkörper in Schnittdarstellung;
Fig. 3 Verfahren zur Montage der Hülle;
Fig. 4 Hohlkörper mit Deckel;
Fig. 5 Druckluftbehältnis innerhalb einer Traverse
Fig. 6 Druckluftbehältnis bei einer Luftfeder an einem Radkastendom
Fig. 7 Druckluftbehältnis mit verstellbarer Federrate
Die Fig. 1 zeigt ein Kraftfahrzeug 1, das aus einem Fahrzeugaufbau 3 und einem
Fahrwerk 5 besteht. Das Fahrwerk 5 umfaßt einerseits eine Luftfederung 7 für
das Fahrwerk 5 und Achsteile. Zur Luftfederung 7 gehören Luftfedern 11, die
den Rädern des Fahrwerks 5 beigeordnet sind. Die Luftfedern 11 sind mit einem
Druckluftbehältnis 13 sowie einer Pumpe 15 zur Füllung des Druckluftbehältniss
verbunden. Diverse Ventile steuern die Verbindung zwischen den Luftfedern und
dem Druckluftbehältnis, auf die aber aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet
wird.
Der Fahrzeugaufbau besteht u. a. aus einer Karosserie 17, die sich bekannterma
ßen aus einfachen flächigen Teilen, aber auch Hohlkörpern zusammensetzt. Be
sonders der Fahrgastraum und viele tragende Teile der Karosserie werden von
Hohlkörpern gebildet.
Die Fig. 2 zeigt, wie ein Schnitt durch einen Hohlkörper beispielhaft für eine A-
Säule als - Türanschlag der Vordertüren - aussehen könnte. Der Hohlraum 19 des
Hohlkörpers weist eine geschlossene Wandung auf. Eine flexible Hülle 21 bildet
das eigentlichen Druckluftbehältnis, wobei die Hülle aus Gründen der Betriebssi
cherheit mehrlagig ausgeführt ist. Die Wandung des Hohlkörpers stützt die Hül
le 21 allseitig, so daß die Festigkeitsanforderungen an die Hülle recht niedrig
sind. Dabei ist die Hülle und damit das Druckluftbehältnis in der Lage, auch
komplizierte Hohlräume auszunutzen. Für die Verbindung innerhalb der Luftfede
rung kommt ein Luftanschluß 23 zur Anwendung, der gleich Bestandteil der Hül
le 21 sein kann. Es bietet sich an, den Luftanschluß bei der Herstellung der Hülle
gleich einzuvulkanisieren.
Die Fig. 3 zeigt, wie sich mit einfachsten Mitteln eine Hülle 21 für das Druck
luftbehältnis 13 in einem beliebigen Hohlraum 19 montieren läßt. Sofern der
Hohlraum 19 keine Öffnung aufweist, wird eine Öffnung 25a in den Hohlraum
eingebracht. Die Hülle 21 wird durch die Öffnung 25a in den Hohlraum 19 einge
führt. Dabei kann ein Montagestab 27, der mit der Hülle verbunden ist, gute
Dienste leisten, da sich die Hülle 21 über den Montagestab 27 schneller knickfrei
in den Hohlraum einschieben läßt. Die Montagefixierung 29 zwischen dem Mon
tagestab und der Hülle läßt sich beim installierten Druckluftbehältnis leicht lösen.
Bei der unteren Darstellung können zwei Öffnungen 25a, b zur Montage des
Druckluftbehältnisses genutzt werden, indem der Montagestab durch die eine
Öffnung 25a eingeschoben und durch eine zweite Öffnung 25b entfernt wird.
Eine zweite Öffnung 25b ist für die Füllung des Druckluftbehältniss vorteilhaft,
da über diese die im Hohlraum 19 befindliche Luft entweichen kann (s. Fig. 2
oben).
Bei der Ausführung nach Fig. 4 können größere Öffnungen von einem Deckel 31
nach dem Einsetzen der Hülle 21 in einen nichtdargestellten Hohlraum 19 abge
schlossen werden. Das Einführen gestaltet sich besonders einfach und auch die
Fixierung des Deckels 31 erfolgt ohne Montagewerkzeuge und Spannmittel durch
die Vorspannung des Druckluftbehältnisinnendrucks, da sich der Deckel 31 an
der Innenwandung des Hohlraums 19 abstützt.
Die Fig. 5a zeigt eine alternative Ausführungsform eines Druckluftbehältnis
ses 13 innerhalb eines Hohlraums 19. Eine beliebige Traverse 33, beispielsweise
eine Quertravers unterhalb einer Ablage im Fahrgastraum, ist rohrförmig ausge
bildet und verfügt über einen Anschluß 23 zu einer Luftfeder 11, bzw. zu mehre
ren. Endseitig angebrachte Flansche 35 ermöglichen die Anbindung innerhalb des
Fahrzeugaufbaus 3. Bei der Ausführung ist die Quertraverse 33 durch einen
Scheibenkörper 37 als Trennwand zweigeteilt. Jeweils ein Druckluftbehältnisab
schnitt 13a/13b ist einer oder mehren Luftfedern 11 zugeordnet. Die Herstellung
einer solchen Quertraverse bereitet keinerlei Schwierigkeiten.
Die Quertraverse 33 nach Fig. 5b wird durch zwei Scheibenkörper 37a, 37b drei
geteilt, nämlich einen Hauptspeicher 13c und zwei Zusatzspeicher 13a/13b. In
nerhalb der Trennwände 37 sind schaltbare Ventile 39a/b angebracht, beispiels
weise 2/2-Magnetventile, die die Zusatzspeicher 37a/b willkürlich mit dem
Hauptspeicher 37c verbinden, bzw. die Luftfeder 11 über den jeweiligen Zusatz
speicher 37a/b mit dem Hauptspeicher 37c verbinden.
In der Fig. 6 ist das Druckluftbehältnis Bestandteil der Luftfeder 11. Bei der
Luftfeder wird ein Außenrohr 41 mit einem Radkastendom 43 verschraubt, des
sen Karosserieblech 17 die flexible Hülle 21 aufnimmt. Der Aufbau der Hülle 21
entspricht der Beschreibung zu Fig. 2. Das gesamte Luftvolumen besteht aus
dem Anteil, der innerhalb des Radkastendoms liegt, und dem von einem Roll
balg 45 der Luftfeder 11 gebildeten Anteil. Zur Versorgung der Luftfeder dient
wiederum ein Luftanschluß 23, der außerhalb des Radkastenbereichs 47 austritt
und somit besonders geschützt ist. An der eigentlichen Luftfeder 11 müssen kei
ne konstruktiven Änderungen vorgenommen werden. In diesem Ausführungsbei
spiel ist die Luftfeder einem Schwingungsdämpfer 49 zugeordnet, auf dessen
Zylinderrohr 51 sich ein Innentragrohr 53 abstützt und als weiterer Körper das
Luftvolumen bestimmt.
Das Druckluftbehältnis bzw. die Luftfeder 11 nach Fig. 7 entspricht weitgehend
der Ausführung nach Fig. 6. Es soll verdeutlicht werden, daß die flexible Hülle 21
auch kleiner sein kann als der Hohlraum 19. In diesem Fall muß die flexible Hülle
dem Betriebsdruck ohne Unterstützung durch eine Wandung standhalten. Die
Abmessungen der Hülle sind dann unabhängig vom Ausmaß des Hohlraums. Die
Fig. 7 zeigt aber auch, daß durch ein Wandungsteil 55, das als eine axial ver
schiebbare Platte ausgeführt ist, die Federrate der Luftfeder 11 beeinflußt werden
kann, indem man den Ausgangsdruck innerhalb der flexiblen Hülle durch eine Re
duzierung des Hohlraumvolumens anhebt. Durch einen Einmalluftfüllanschluß
stutzen, nicht dargestellt, kann die flexible Hülle und damit die Luftfeder gefüllt
werden. Danach wird der Einmalluftfüllanschlußstutzen verschweißt, so daß kei
ne Druckverluste auftreten können und für den weiteren Betrieb keine Pumpag
gregate usw. notwendig sind.
Die Anwendung der Erfindung beschränkt sich nicht nur auf Personenkraftwagen.
Auch Nutzkraftwagen lassen eine entsprechende Nutzung zu.
Claims (6)
1. Druckluftbehältnis einer Luftfederung für ein Kraftfahrzeug mit einem Fahr
werk und einem Fahrzeugaufbau umfassend eine Anzahl von elastischen
Luftfedern, die mit dem Speicher verbunden sind, wobei die Luftfedern und
der Speicher als Druckluftbehältnisse zu betrachten sind und mindestens ein
Druckluftbehältnis innerhalb eines von mindestens einem zur eigentlichen
Luftfederung unabhängigen Fahrzeugteil gebildeten Hohlraums angeordnet
ist, wobei mindestens ein Teil der den Hohlraum bildenden Wandung vom
Druckluftbehältnis von einer flexiblen Hülle gebildet wird, die sich im gefüll
ten Zustand an die Wandung(en) des Hohlraums anlegt,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Teil (55) der Wandung zur restlichen Wandung in seiner Lage verän
derbar ausgeführt ist, wobei der Teil (55) von einer axial verschiebbaren Platte
gebildet wird, die einen Antrieb zur Veränderung des Volumens des Hohl
raums (19) aufweist.
2. Druckluftbehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das un
abhängige Fahrzeugteil ein Hohlkörper einer Fahrzeugkarosserie (17) ist.
3. Druckluftbehältnis nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Fahr
zeugteil ein Radkastendom (43) benutzt wird, in den die Luftfeder (11) zu
mindest hineinragt.
4. Druckluftbehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fle
xible Hülle (21) einen Luftanschluß (23) aufweist, der sich an die Wandung
des Hohlraums anlegt.
5. Druckluftbehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die fle
xible Hülle (21) mehrlagig ausgeführt ist.
6. Druckluftbehältnis nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hül
le (21) einen Einmalluftfüllanschluß aufweist.
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