DE19508784A1 - Verfahren zur Durchführung der Reinigung eines Tiefschachtreaktors und Tiefschachtreaktor mit elektronischer Steuerung - Google Patents
Verfahren zur Durchführung der Reinigung eines Tiefschachtreaktors und Tiefschachtreaktor mit elektronischer SteuerungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur zyklischen Durchführung der Reinigung eines
Tiefschachtreaktors gemäß dem Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1 sowie einen
Tiefschachtreaktor mit elektronischer Steuerung.
Tiefschachtreaktoren eignen sich für die Durchführung unterschiedlicher chemischer
Prozesse und werden insbesondere eingesetzt für die Naßoxidation von
Klärschlämmen und anderen Abfallmaterialien in wäßriger Aufschlämmung.
Beispielsweise aus der EP-B 0 018 366 ist ein entsprechender Reaktor bekannt. Zur
praktischen Durchführung der überkritischen oder unterkritischen Naßoxidation wird
neben einer erhöhten Temperatur z. B. im Bereich 250 bis 450°C ein erhöhter Druck
(z. B. 70 bis 150 bar) benötigt. In einem Tiefschachtreaktor wird der in der
Reaktionszone benötigte Betriebsdruck ohne den Einsatz von Hochdruckpumpen
allein durch den sich einstellenden hydrostatischen Druck erzeugt. Daher haben
solche Reaktoren vielfach eine Tiefe von etwa 1200-1500 m. Unter den gegebenen
Betriebsbedingungen einer Klärschlamm-Naßoxidation kommt es zu einer Anlagerung
anorganischer Abscheidungen an den Wänden des Reaktionsraums. Dieser
Reaktionsraum wird im wesentlichen gebildet durch zwei vorzugsweise koaxial
ineinander geführte Rohre, die als Abstromrohr bzw. Aufstromrohr bezeichnet werden
und an deren unterem Ende eine Umkehr der Strömungsrichtung stattfindet. In einer
bestimmten Tiefe wird über Sauerstofflanzen der für die Oxidation erforderliche
Sauerstoff in die Klärschlammsuspension eingedüst. Da die Suspension auf die
erforderliche Betriebstemperatur vorgewärmt wurde, findet von dieser Stelle ab nach
unten hin sich erstreckend die Naßoxidation statt, bei der entsprechende Wärme
freigesetzt wird. Aufgrund der in dem zu oxidierenden Material enthaltenen
Inhaltsstoffe bilden sich im Zeitverlauf vor allem an den wärmsten Stellen des Reaktors
anorganische Ablagerungen, die zu schalenartigen Anbackungen aufwachsen und den
Wärmedurchgang durch die trennende Wand zwischen dem Inneren des Abstromrohrs
und dem Inneren des Aufstromrohrs verringern. Durch die Gegenstromführung im Ab-
und Aufstromrohr wird ein intensiver Wärmeaustausch zwischen den
Strömungsabschnitten sichergestellt, bei dem Wärme von dem bereits oxidierten
Teilstrom zur Vorwärmung an den noch nicht oxidierten Teilstrom abgegeben wird.
Wenn nun die Ablagerungen (Scaling) an der Oberfläche der trennenden
Reaktorrohrwand ein gewisses Ausmaß überschritten haben, wird nicht nur der
Strömungswiderstand innerhalb des Reaktors deutlich erhöht, sondern es wird
insbesondere der zwischen den Teilströmen stattfindende Wärmeaustausch reduziert,
so daß die Austrittstemperatur des oxidierten Mediums aus dem Reaktor ansteigt und
bei unterlassener Reinigung Verdampfungsgefahr im oberen Reaktorbereich besteht.
Um diese Beeinträchtigungen rückgängig zu machen, ist es erforderlich, in zyklischen
Abständen den Reaktor abzuschalten und einer Reinigungsprozedur zu unterziehen.
Dabei wird ein Lösungsmittel anstelle des im Normalbetrieb zu behandelnden
Mediums durch die Reaktionsräume geleitet, damit sich die gebildeten Ablagerungen
wieder auflösen. Als Lösungsmittel werden üblicherweise bestimmte Säuren in
verdünnter Lösung verwendet. Die Abstände zwischen zwei Reinigungsvorgängen
sind im allgemeinen starr festgelegt und richten sich nach den gewonnenen
Betriebserfahrungen. Entsprechendes gilt auch für die Länge des Spülvorgangs, mit
der auf die Ablagerungen an den Reaktorwänden eingewirkt wird. Da die Dicke der
gebildeten Ablagerungen nicht homogen über die Reaktorlänge sein muß und stark
abhängt von der Temperaturverteilung und der tatsächlichen Zusammensetzung der
zu behandelnden Medien, werden die Reinigungszyklen bisher nicht in optimaler, d. h.
kostengünstigster Weise durchgeführt. Bei einer konservativen und damit besonders
sicheren Betriebsführung wird die Reinigung im Regelfall zu früh vorgenommen, so
daß unnötig wertvolle Betriebszeit verschenkt wird. Wenn aber die Reinigung erst nach
Überschreiten des optimalen Punktes erfolgt, erfordert sie einen entsprechend
größeren Aufwand. Der Reinigungsvorgang selbst muß so intensiv sein, daß alle
Oberflächenbereiche des Reaktors von den Ablagerungen befreit werden, da
Restbeläge als Kristallisationskeime wirken und lokal eine schnellere Neubildung der
unerwünschten Beläge nach sich ziehen. Da während der bisher üblichen
Reinigungsprozeduren keine unmittelbare Kontrolle über die vollständige Entfernung
der Ablagerungen vorgenommen werden kann und dies höchstens nach Beendigung
der Reinigung machbar ist (z. B. mittels Video-Kamera), muß der Reinigungsvorgang
zur Sicherheit stets länger bzw. intensiver als eigentlich erforderlich durchgeführt
werden.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur zyklischen Durchführung der
Reinigung eines Tiefschachtreaktors gemäß dem Gattungsbegriff des
Patentanspruchs 1 dahingehend weiterzubilden, daß entsprechend den tatsächlich
während des Betriebs gebildeten Anlagerungen ein optimaler Zeitpunkt für die
Durchführung der Reinigung ausgewählt wird. Dabei soll auch die Möglichkeit
verbessert werden, den Reinigungsvorgang genau dann zu beenden, wenn die
gebildeten Ablagerungen restlos beseitigt sind. Weiterhin soll ein Tiefschachtreaktor
mit einer elektronischen Steuerung angegeben werden, mit dem dieses Verfahren
durchführbar ist.
Gelöst wird diese Aufgabe hinsichtlich des Verfahrens mit den kennzeichnenden
Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen des Verfahrens sind
in den Unteransprüchen 2 bis 4 angegeben. Ein erfindungsgemäßer
Tiefschachtreaktor weist die Merkmale des Patentanspruchs 5 auf. Er ist durch die
Unteransprüche 6 und 7 in vorteilhafter Weise weiter ausgestaltbar.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines schematischen Ausführungsbeispiels
eines Tiefschachtreaktors, das in der einzigen Figur im Längsschnitt dargestellt ist,
näher erläutert.
Der dargestellte Tiefschachtreaktor, der beispielsweise zur Naßoxidation von
Klärschlämmen eingesetzt wird, besteht im wesentlichen aus zwei konzentrisch
ineinander geführten Rohren, dem Abstromrohr 1 und dem Aufstromrohr 2. Das
Abstromrohr 1 endet in einem gewissen Abstand von einem Boden, der das
Aufstromrohr 2 unten dicht verschließt. Das durch eine Zuleitung 6 von oben in das
Abstromrohr 1 eingeführte zu behandelnde Medium strömt daher nach unten und kehrt
im Bodenbereich seine Strömungsrichtung um, so daß es durch die Abzugsleitung 7
oberirdisch wieder abgezogen werden kann. Die Gesamtlänge des Reaktors beträgt
beispielsweise 1500 m, so daß der Druck im Bodenbereich etwa 150 bar beträgt. Im
Inneren des Abstromrohrs 1 verläuft eine weitere Rohrleitung, durch die ein
Reaktionsmedium, im Falle der Klärschlamm-Naßoxidation also Sauerstoff, in das zu
behandelnde Medium eingedüst werden kann. Die Sauerstoffzuleitung ist mit dem
Bezugszeichen 4 versehen. Die Eindüsung von Sauerstoff in den Klärschlamm kann
beispielsweise bei etwa ein Drittel bis zwei Drittel der Tiefe des Reaktors an einer oder
mehreren Stellen vorgenommen werden. An der ersten Eindüsungsstelle beginnt also
die eigentliche Reaktionszone, die sich nach unten hin erstreckt und im allgemeinen
auch einen Teil des Aufstromrohrs einschließt. In diesem Bereich befindet sich daher
wegen der exothermen Reaktion die wärmste Zone des Reaktors. Die freiwerdende
Wärme wird zu einem wesentlichen Teil über ein Flüssigkeitskühlsystem im
Kühlmantel 3 abgeführt. Der andere Teil der Wärme wird über die die beiden
gegenläufigen Strömungsabschnitte trennende Rohrwand des Abstromrohrs 1 zur
Vorwärmung der frisch zugeführten Klärschlammsuspension genutzt, damit diese auf
die erforderliche Reaktionstemperatur gebracht wird. Die Betriebstemperatur im
wärmsten Teil des Reaktors kann beispielsweise bei 280°C liegen. Mit dem
Bezugszeichen 5 ist eine elektronische Steuerung für das Betreiben der Reaktoranlage
bezeichnet. Diese elektronische Steuerung 5 ist jeweils mit in der Figur nicht näher
dargestellten als Lichtwellenleiterkabel ausgebildeten Temperatursensorkabeln
verbunden. Das Lichtwellenleiterkabel für die Temperaturmessung im Abstromrohr 1
kann zweckmäßigerweise baulich in die Rohrleitung für die Sauerstoffeindüsung
integriert sein. Es kann aber auch wie beim Aufstromrohr im freien Querschnitt dieses
Rohrs untergebracht sein. Entscheidend ist zum einen, daß das
Temperatursensorkabel eine quasi kontinuierliche Temperaturbestimmung entlang der
axialen Länge des Reaktors ermöglichen muß und daß zum anderen der freie
Querschnitt der den Reaktionsraum bildenden Rohre nicht wesentlich beeinträchtigt
wird. Beide Bedingungen werden durch ein Lichtwellenleiterkabel erfüllt. Es gestattet
nämlich die Temperaturbestimmung in beliebigen Tiefen des Reaktors, wobei die
Auflösung in einer Größenordnung von etwa 250 mm liegt was gemessen an der
Länge des Reaktors praktisch eine kontinuierliche Meßwerterfassung bedeutet. Durch
die Messung der Temperatur auf beiden Seiten der Wand des Abstromrohrs 1 können
die Ist-Temperaturgradienten in beliebigen Tiefen zwischen den beiden gegenläufigen
Medienteilströmen bestimmt werden. Wenn nun eine Belagsbildung auf der inneren
und/oder äußeren Oberfläche des Abstromrohrs 1 stattfindet, äußert sich dies in einer
Verschlechterung des Wärmedurchgangs, also in einer Vergrößerung des
Temperaturgradienten in der jeweils vorliegenden Tiefe. Somit kann über die
gemessenen Temperaturen jeweils auf die Dicke des gebildeten Belags geschlossen
werden. Es läßt sich eine gerade noch oder nicht mehr tolerierbare Belagdicke
definieren, indem entsprechende Grenzwerte vorgegeben werden, um den der Ist-
Temperaturgradient vom jeweils zugeordneten Soll-Temperaturgradienten abweichen
darf. Der jeweilige Soll-Temperaturgradient bezieht sich auf entsprechende
Betriebsbedingungen in einem Reaktor ohne Wandbelag. Wird der vorgegebene
Toleranzwert an irgendeiner Stelle des Reaktors, also in einer beliebigen Tiefe
überschritten, so löst die elektronische Steuerung zweckmäßigerweise durch einen
entsprechenden Impuls an eine Umschaltvorrichtung einen Reinigungsvorgang aus.
Selbstverständlich könnte sich die elektronische Steuerung auch lediglich auf die
Ausgabe einer entsprechenden Meldung beschränken, während die eigentliche
Einleitung einer Reinigungsphase manuell ausgelöst wird. Die Umschaltvorrichtung
bewirkt, daß die Zufuhr des zu behandelnden Mediums, also im vorliegenden Beispiel
die Zufuhr der Klärschlammsuspension abgeschaltet wird und daß statt dessen eine
Spülung mit einem Lösungsmittel erfolgt.
Da die Belagsbildung im Regelfall auf die eigentliche Reaktionszone und die wärmsten
Teile des Aufstromrohrs beschränkt ist, muß die Temperaturüberwachung nicht
unbedingt auf die gesamte axiale Länge des Tiefschachtreaktors erstreckt werden. Es
ist beispielsweise ausreichend, den Bereich unterhalb der ersten Eindüsungsstelle für
Sauerstoff in die zu behandelnde Klärschlammsuspension in dieser Hinsicht zu
überwachen. Da das Lichtwellenleiterkabel eine bezüglich der axialen Länge quasi
kontinuierliche Temperaturmessung gestattet, ist es ohne Probleme möglich,
Verschiebungen der heißesten Zone des Reaktors und somit auch Verschiebungen
hinsichtlich des Schwerpunktes der Belagsbildung zu verfolgen. Dies wäre mit
herkömmlichen Mitteln praktisch nicht möglich, da eine Vielzahl von
Temperaturmeßstellen verkabelt werden müßte, so daß der freie Querschnitt erheblich
beeinträchtigt und der Strömungswiderstand des Reaktionsraums entsprechend erhöht
würde.
Ein erfindungsgemäß ausgebildeter Tiefschachtreaktor ermöglicht es, in Abhängigkeit
von den jeweils vorliegenden Stillstandskosten und den Kosten eines
Reinigungsvorgangs den Zeitpunkt für eine durchzuführende Reinigung in optimaler
Weise zu bestimmen. Darüber hinaus läßt sich aber auch die Durchführung des
eigentlichen Reinigungsvorgangs optimieren. Wie bereits vorstehend erläutert, muß
die Reinigung zur Sicherheit stets etwas länger bzw. intensiver durchgeführt werden,
als an sich notwendig ist, um auf jeden Fall eine vollständige Reinigung der gesamten
Reaktorinnenoberfläche zu gewährleisten. Wenn nun die Reinigung mit einem
Lösungsmittel durchgeführt wird, das mit einer gleichbleibenden und von der
Umgebungstemperatur des Reaktors deutlich verschiedenen Temperatur zugeführt
wird, so bildet sich wegen des unvermeidbaren Wärmeaustauschs mit der Umgebung
wiederum zwischen dem nach unten strömenden Lösungsmittel und dem nach oben
strömenden Teilstrom, also in der Wand des Abstromrohrs 1 ein Temperaturgradient
aus. Für einen vollständig gereinigten Tiefschachtreaktor hat dieser
Temperaturgradient tiefenabhängig jeweils einen bestimmten Sollwert. In
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die elektronische Steuerung derartige
Soll-Temperaturgradienten für den Reinigungsvorgang gespeichert hat. Wie im
Normalbetriebsfall wird auch während der Reinigungsprozedur ein ständiger Vergleich
der Ist-Temperaturgradienten mit den Soll-Temperaturgradienten vorgenommen.
Stimmen nun diese Gradienten über die gesamte Reaktorlänge bzw. über den zu
überwachenden Teilbereich dieser Länge überein, so kann daraus geschlossen
werden, daß kein Wandbelag mehr vorhanden ist, da sonst der Wärmeübergang
gegenüber dem Sollzustand noch beeinträchtigt wäre. Erfindungsgemäß ist daher in
Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, daß die elektronische Steuerung die
erwähnte Umschaltvorrichtung erneut anspricht, sobald keine Abweichung der Soll-
Temperaturgradienten von den ermittelten Ist-Temperaturgradienten mehr vorliegt.
Hierdurch wird der Reinigungsvorgang beendet und eine neue Betriebsphase
eingeleitet. Im Grundsatz kann dieses Verfahren angewendet werden, wenn das
zugeführte Lösungsmittel entweder unterhalb der Umgebungstemperatur des Reaktors
oder aber über der Umgebungstemperatur liegt. Es kommt lediglich darauf an, daß in
der Wand des die beiden Teilströme im Reaktionsraum trennenden Rohres
(Abstromrohr 1) ein Temperaturgradient erzeugt werden kann. Zweckmäßigerweise
wird eine Temperatur für das Lösungsmittel verwendet, die oberhalb der
Umgebungstemperatur des Reaktors liegt da im Regelfall mit steigender Temperatur
des Lösungsmittels dessen Lösungsvermögen und somit dessen Wirksamkeit
zunimmt. Aus diesem Grunde ist eine zweckmäßige Ausgestaltung einer
erfindungsgemäßen Tiefschachtanlage darin zu sehen, daß diese mit einer
Heizvorrichtung für das Lösungsmittel versehen ist.
Claims (7)
1. Verfahren zur zyklischen Durchführung der Reinigung eines Tiefschachtreaktors,
der einen vertikal nach unten führenden (Abstromrohr) und einen vertikal nach
oben führenden (Aufstromrohr) Rohrstrang aufweist, die ineinander geführt sind
und im Wärmetauschkontakt miteinander stehen, wobei sich auf der das Innere
des Aufstromrohrs und das Innere des Abstromrohrs voneinander trennenden
Rohrwand im Betrieb anorganische Ablagerungen bilden, die in zeitlichen
Abständen während spezieller Reinigungsphasen durch ein Lösungsmittel, das
durch den Tiefschachtreaktor gepumpt wird, entfernt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß während des Reaktorbetriebs die Temperaturen im Abstromrohr und im Aufstromrohr quasi kontinuierlich, d. h. an einer Vielzahl von über zumindest die Teilbereiche der axialen Länge des Tiefschachtreaktors verteilten Meßstellen gemessen werden, auf denen sich Ablagerungen bilden können,
- - daß aus den gemessenen Temperaturwerten tiefenabhängige Ist- Temperaturgradienten für die trennende Rohrwand ermittelt werden,
- - daß die tiefenabhängigen Ist-Temperaturgradienten mit für den Betrieb mit sauberer trennender Rohrwand geltenden Soll-Temperaturgradienten verglichen werden und
- - daß ein Reinigungsvorgang veranlaßt wird, sobald der Ist- Temperaturgradient an irgendeiner Stelle der axialen Länge um mehr als einen vorgegebenen Toleranzwert vom jeweils zugeordneten Soll- Temperaturgradienten abweicht.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperaturen bei einem zur Naßoxidation eingesetzten
Tiefschachtreaktor zumindest ab der Stelle stromabwärts gemessen werden, an
der erstmals Sauerstoff in das zu oxidierende Medium eingeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Reinigung mit einem Lösungsmittel durchgeführt wird, das dem
Tiefschachtreaktor mit einer von der Umgebungstemperatur des
Tiefschachtreaktors deutlich verschiedenen, gleichbleibenden Temperatur
zugeführt wird, daß während der Reinigung in entsprechender Weise wie im
Betriebsfall tiefenabhängige Ist-Temperaturgradienten ermittelt und mit für die
saubere trennende Rohrwand und die jeweilige Temperatur des zugeführten
Lösungsmittels geltenden Soll-Temperaturgradienten verglichen werden und die
Reinigung beendet wird, sobald alle Ist-Temperaturgradienten mit den jeweils
zugeordneten Soll-Temperaturgradienten übereinstimmen.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zuzuführende Lösungsmittel auf eine Temperatur gebracht wird, die
höher ist als die Umgebungstemperatur des Tiefschachtreaktors.
5. Tiefschachtreaktor mit einem Abstromrohr und einem Aufstromrohr, die
ineinandergeführt sind und in Wärmeaustauschkontakt miteinander stehen, mit
einer Umschaltvorrichtung für die zeitweilige Zuführung eines Lösungsmittels
anstelle der miteinander zur Reaktion zu bringenden Stoffe, mit
Temperaturmeßeinrichtungen im Abstromrohr und im Aufstromrohr sowie mit
einer elektronischen Steuerung, an die die Temperaturmeßeinrichtungen und die
Umschaltvorrichtung angeschlossen sind,
dadurch gekennzeichnet,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Temperaturmeßeinrichtungen als Lichtwellenleiterkabel für eine tiefenabhängig quasi kontinuierliche Temperaturmessung ausgebildet sind,
- - daß sich die Lichtwellenleiterkabel mindestens über die axiale Teillänge des Tiefschachtreaktors erstrecken, in welcher aufgrund der Betriebstemperaturen eine Wandbelagsbildung zu erwarten ist und
- - daß die elektronische Steuerung in der Weise programmiert ist, daß anhand der erhaltenen Temperaturmeßsignale tiefenabhängige Ist- Temperaturgradienten in der trennenden Rohrwand zwischen dem Inneren des Aufstromrohrs und dem Inneren des Abstromrohrs ermittelt und mit zugeordneten Soll-Temperaturgradienten verglichen werden, wobei die Umschaltvorrichtung zur Auslösung eines Reinigungsvorgangs angesprochen wird, sobald die festgestellte Abweichung eines Ist- Temperaturgradienten vom jeweiligen Soll-Temperaturgradienten einen vorgegebenen Schwellenwert überschritten hat.
6. Tiefschachtreaktor nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der elektronischen Steuerung zusätzliche Soll-Temperaturgradienten für
den Reinigungsvorgang gespeichert sind und daß die elektronische Steuerung in
der Weise programmiert ist, daß während der Reinigung fortlaufend ein
Vergleich der Soll-Temperaturgradienten mit den aktuell ermittelten
entsprechenden Ist-Temperaturgradienten stattfindet und die
Umschaltvorrichtung erneut angesprochen wird, um den Reinigungsvorgang zu
beenden, sobald die Übereinstimmung aller tiefenabhängigen Soll-
Temperaturgradienten mit den entsprechenden Ist-Temperaturgradienten
festgestellt wird.
7. Tiefschachtreaktor nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Heizvorrichtung vorgesehen ist, mittels der das dem Tiefschachtreaktor
zuzuführende Lösungsmittel auf eine über der Umgebungstemperatur des
Tiefschachtreaktors liegende Temperatur aufheizbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19508784A DE19508784C2 (de) | 1994-03-10 | 1995-03-03 | Verfahren zur Durchführung der Reinigung eines Tiefschachtreaktors und Tiefschachtreaktor mit elektronischer Steuerung |
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---|---|---|---|
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19508784A1 true DE19508784A1 (de) | 1995-09-21 |
DE19508784C2 DE19508784C2 (de) | 1996-12-05 |
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ID=6512783
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19508784A Expired - Fee Related DE19508784C2 (de) | 1994-03-10 | 1995-03-03 | Verfahren zur Durchführung der Reinigung eines Tiefschachtreaktors und Tiefschachtreaktor mit elektronischer Steuerung |
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