DE19508087A1 - Herstellung und Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gegen ein Oligo(His)-Rest - Google Patents
Herstellung und Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gegen ein Oligo(His)-RestInfo
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Description
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen monoklonalen Antikörper, gerichtet
gegen eine oligomere Sequenz, bestehend aus Histidinresten, zu entwickeln und
seine Verwendungsmöglichkeiten zu beschreiben.
In diagnostischen und therapeutischen Verfahren spielen heute in zunehmendem
Maße rekombinante Proteine eine entscheidende Rolle. Zur Erleichterung der
Detektion und Isolierung von rekombinanten Proteinen wird häufig in die Sequenz
des interessierenden Proteins gentechnisch eine fremde Epitopregion, für die es ein
spezifisches Nachweissystem gibt, eingefügt (Tagging). Die meisten der wenigen
und meistens schlecht ,zugänglichen Taggingsysteme sind von viralen Proteinen
(Poliovirus) abgeleitet und damit immunogen, wodurch ihr Einsatz z. B. in
gentechnisch veränderten Zellen, die im Rahmen einer Gentherapie in einen
Organismus übertragen werden sollen, nicht möglich ist. Zudem sind sie meistens
auch nicht sehr gut charakterisiert.
Ein weiteres, bakterielles Proteinexpressionssystem basiert auf den pQe Vektoren,
die von der Fa. Qiagen (Hilden) entwickelt wurden. Hier erfolgt ein "Tagging" der
Proteine durch ein Oligopeptid bestehend aus meist 6 Histidinen, das
gentechnologisch an den C- bzw. N-Terminus des rekombinanten Proteins kloniert
wird. Diese Oligo-(His) Reste werden zum Reinigen der rekombinanten Proteine
genutzt, wobei als Reinigungsprinzip eine Nickelsäuleaffinitätschromatographie
dient. Der Oligo-(His) Rest gilt aber laut Hersteller (siehe Manual der pQe Vektoren
der Fa. Qiagen, Hilden) als nicht antigen. Über die Toleranz des Immunsystems
gegen den Oligo(His)-Teil wird auch die Einsetzbarkeit oligo(His)-getaggter
rekombinanter Proteine in der humanen Therapie begründet.
Trotzdem hatten sich nach unserer persönlichen Information eine Reihe von
Arbeitsgruppen bemüht, allerdings bisher ohne Erfolg und nach unseren
Informationen haben es alle Gruppen in der Zwischenzeit wieder aufgegeben, einen
Antikörper gegen den Oligo-(His) Rest zu erhalten, da er (s. u.) eine Vielzahl von
Einsatzmöglichkeiten haben könnte.
Überraschenderweise ist es nun gelungen, bedingt durch ein besonderes
Immunisierungs- und Screeningsystem einen solchen Antikörper zu erhalten und zu
etablieren.
Der entscheidende Schritt, der zur erfolgreichen Erfindung des Antikörpers führte,
war die Kombination mehrerer, verschiedener (His)-getaggter Proteine beim
Immunisieren und Screenen der entstandenen Hybridomas. So wurde die Maus mit
BSA, an das ein Oligo(His)-Peptid chemisch kovalent gebunden worden war,
immunisiert und anschließend das Screening mit zwei verschiedenen, entweder N-
bzw. C-terminal getaggten, in E.coll exprimierten, rekombinanten Proteine
durchgeführt. Dadurch wurde der Selektionsdruck auf das Screeningverfahren so
stark erhöht, daß nur solche Hybridomas selektiert wurden, die in der Tat gegen den
Oligo(His)-Rest gerichtet waren.
Ein solcher Antikörper ist vielseitig einsetzbar.
ELISA Systeme werden z. B. in der medizinischen Diagnostik und in
wissenschaftlichen Studien mannigfaltig zum Nachweis und zur quantitativen
Bestimmung der unterschiedlichsten z. B. klinischen Parameter eingesetzt. Das
gemeinsame Prinzip ist immer, daß an eine feste Phase das nachzuweisende
Antigen gebunden (Coaten) wird und dann anschließend über ein enzymgekoppelter
Antikörper, der eine Farbreaktion katalysiert, die photometrisch auswertbar ist,
identifiziert wird. Je nach Antigen werden zum Coaten an die feste Phase
unterschiedl ichste Techniken eingesetzt.
Um die großtechnischen Produktionsbedingungen zu vereinfachen, werden in
einigen Verfahren nicht die gereinigten Antigene an die feste Phase gekoppelt,
sondern ein für verschiedene Antigene gemeinsam einsetzbares Reinigungsprinzip,
z. B. Streptavidin. Dies hat den Vorteil, daß unterschiedliche Antigene mit der
gleichen Technik an eine vorbereitete feste Phase über ein gemeinsames Prinzip
gekoppelt werden können. Eine Voraussetzung ist, daß die Antigene eine Affinität zu
dem gleichen Reinigungsprinzip haben. Im Falle von Streptavidin müssen die
verschiedenen Antigene biotinyliert sein. Ein wesentlicher Nachteil hierbei aber ist,
daß durch die nachträgliche Kopplung mit Biotin oder anderen Haptenen, Epitope an
den Antigenen zerstört werden können. Ein weiteres Reinigungsprinzip könnte ein
erster Primärantikörper gerichtet gegen das zu untersuchende Antigen sein. Diese
Technik aber hat gleich mehrere Nachteile: (i) So ist natürlich ein antigen
spezifischer Antikörper zum Coaten für nur dieses Antigen einsetzbar, (ii) man
benötigt wenigstens zwei Antikörper, die gegen verschiedene Epitope des gleichen
Antigens gerichtet sein müssen und (iii) diese Epitopregionen dürfen sich nicht
beeinflussen und auch nicht posttranslational verändert werden.
Speziell im Falle von rekombinanten Proteinen, kann man gentechnologisch
Epitopregionen, in das zu untersuchende Protein einfügen und dann über einen
entsprechenden Antikörper das Antigen an die feste Phase Coaten. Solche Systeme
haben allerdings den Nachteil, daß sie speziell für das ELISA System zu entwickeln
sind und die Proteine in dieser Form nicht therapeutisch verwendbar sind, dann aber
fehlt nach wie vor genau die Technik zur Quantifzierung der tatsächlich zum
therapeutischen Einsatz kommenden rekombinanten Proteine (z. B. Interferone,
Zytokine).
Allerdings schließt schon per definitionem ein Tagging System, das keine
immunogene Veränderung bewirken darf, wenn es den Einsatz der getaggten
rekombinanten Proteine in der Therapie erlauben soll, die Entwicklung eines
Antikörpers gegen die Tagging-Region aus. Homopolymere Aminosäuresequenzen,
wie auch z. B. ein Oligo(His)-Teil, gelten als nicht immunogen, wie auch die Angaben
des Herstellers (Qiagen, Hilden) deutlich aussagen und die Tatsache, daß eine
Reihe von Wissenschaftlern vergeblich versucht haben, einen solchen Antikörper zu
induzieren. Darüberhinaus spricht auch die Klassenzugehörigkeit des in der
Erfindung beschriebenen anti-His Antikörpers zu den IgMs ebenfalls für die geringe
Antigenität dieser Region. Das große Interesse einerseits einen solchen Antikörper
zu haben und die große Schwierigkeit ihn zu bekommen andererseits, macht die
Besonderheit der Erfindung des anti-(His) Antikörpers deutlich.
Der anti-His Antikörper erfüllt nun ideal die Vorausetzung als gemeinsames
Reinigungsprinzip an die feste Phase gecoated zu werden, um dann die
verschiedensten Oligo(His)-getaggte rekombinanten Proteine nach einem
vergleichbaren Verfahren coaten zu können.
Mittels Gelelektrophorese-Techniken können Proteine und Nukleinsäuren
nach Molekulargewicht getrennt werden. Nach Transfer auf Membranen lassen sie
sich mittels verschiedener Nachweisverfahren detektieren.
Im Western-Blotting Verfahren werden die Blots mit einem Primär-Antikörper
inkubiert, der gegen das zu detektierende Antigen gerichtet ist und im zweiten
Schritt mit einem Detektionssystem, meist einem enzymgekoppelten Sekundär-
Antikörper, der eine meßbare Farb- oder eine Lichtreaktion induzieren kann,
nachgewiesen.
Mit der gleichen Technik lassen sich mit dem anti-His Antikörper Oligo(His)
getaggte Proteine nachweisen. Die Technik, vor allem modifiziert als Doppelblotting-
Technik (s. u.), die es erlaubt mehrere Antikörper sequenziell auf demselben Blot zu
detektieren, kann damit eingesetzt werden
- - zum Nachweis, daß ein rekombinantes Protein in Prokaryonten effektiv und mit dem His-Tag exprimiert wird, also z. B. als Kontrolle, ob die Klonierung funktioniert hat, oder wie effektiv die Expression ist.
- - um in Extrakten von transfizierten eukaryontischen Zellen endogenes von transfiziertem Protein zu unterscheiden.
Ein Einsatz des anti-His Antikörpers ist auch möglich zum Nachweis von
Nucleinsäuren und anderen Antigenen nach Einführung des Oligo(His) als Hapten.
Die gleichen Nachweisprinzipien, wie bei den Blotting Verfahren sind auch
auf Zell bzw. Gewebematerial durchführbar.
Damit ist der Antikörper einsetzbar
- - zum Nachweis His-getaggter Proteine in Zellen und Geweben über mit Enzymgekoppelte Sekundär-Antikörper und nachfolgenden Farbreaktionen, bzw. durch Einsatz von z. B. mit Fluoreszenzfarbstoffen-gekoppelten Sekundär- Antikörpern mittels Epifluoreszenzmikroskopie oder Immunogold oder ähnlichen elektronendichten Materialien zur Elektronenmikroskopie. Einschränkungen bzw. Erweiterungen sind bedingt durch den Nachweis der gewebabhängigen Expression endogener Histidin-reicher Proteine (s. u.).
Häufig werden in eukaryontischen Zellen zu analytischen Zwecken bzw. um den
Nachteil rekombinante Proteine in prokaryontischen Zellen zu exprimieren, denen
dann typische eukaryontische posttranslationale Veränderungen fehlen können, zu
umgehen, zur Expression von Proteinen transfiziert. Darüberhinaus werden
eukaryontische Zellen transfiziert (z. B. Stammzellen), um diese dann wieder in einen
menschlichen, tierischen oder pflanzlichen Organismus zurückzutransferieren und
darüber eine Genübertragung auf einen Organismus zu erreichen. Nach
einklonieren eines Oligo(His)-Tags bzw. durch Cotransfektion mit einem Oligo(His)
getaggten Protein kann der anti-His Antikörper zur Detektion der transfizierten
Zellen (z. B. zur Bestimmung der Transfektionseffizienz), bzw. zum Monitodna
eingesetzt werden, z. B. zum Verfolgen, in welchen Geweben eines transgenen
Organismus das transgene Protein exprimiert wird bzw. wo sich die transfizierte
Zelle und ihre Tochterzellen befinden. Darüberhinaus läßt sich der anti-His
Antikörper auf gentechnisch so veränderte Zellen einsetzten, um mittels
Zellsortertechnik die transfizierten Zellen von den nicht transfizierten Zellen zu
separieren. Zur Zeit besteht keinerlei Möglichkeit eine transfizierte, transgene Zelle
z. B. in einen humanen Organismus zur Gentherapie eingeschleußt, wieder aus dem
Organismus zu entfernen. Der anti-His Antikörper, bzw. humanisierte, bzw. für die
betreffende Spezies adaptierte Derivate, bzw. von der variablen Region abgeleitete
anti-His B- bzw. T-Lymphocyten könnte gegebenenfalls hier therapeutisch
eingesetzt werden z. B. mit dem Ziel genmanipulierte Zellen, die sich nicht so
verhalten, wie erwartet, bzw. ihren Dienst erfüllt haben, aus dem Organismus wieder
gezielt zu entfernen bzw. ihr Verhalten weiter zu verfolgen. Der anti-His Antikörper,
bzw. von der variablen Region abgeleitete Derivate eignen sich somit zum
8. Identffizieren 9. Verfolgen 10. Isolieren 11. Zerstören
von gentechnisch veränderten Zellen basierend auf der Oligo(His)-Struktur.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit des anti-His Antikörpers basiert auf
einer weiteren überraschenden Entdeckung. Beim Untersuchen verschiedener
Gewebeextrakte bzw. Extrakten von Zellkulturzellen mittels der SDS
Gelelektrophorese und Western-Blottings zeigte sich, daß gewebe- bzw.
zelllinienabhängig endogene Histidin-reichen Proteine exprimiert werden, die
ebenfalls mit dem anti-His Antikörper detektiert werden können. Das Muster reicht
von einer Vielzahl von endogenen Histidin-reichen Proteinen bis zu einem Fehlen
von Histidin-reichen endogenen Proteinen. Dies schränkt einerseits die generelle
Anwendbarkeit des anti-His Antikörpers als Detektionsmittel auf transfizierten Zellen
ein, sie erweitert aber den Einsatz, auf die Suche nach und Funktionsbestimmung
von
12. endogenen Histidin-reichen Proteinen
als auch zur Identifzierung und Charakterisierung von
13. Geweben, primären Zellen und Zellinien
basierend auf ihrem Proteinmuster an Histidin-reichen Proteinen. Letztlich eignet
sich der Antikörper damit zum Screenen und Identifizieren von für die Transfektion
von His-getaggten Konstrukten besonders geeigneten Zellen bzw. Zellinien, sowie
zu einer Charakterisierung des Differenzierungsmusters und -grades eines
Gewebes.
Eine weitere Überraschung war, daß sich das Muster der Histidin-reichen
Proteine, die der Antikörper erkannte, bei gleichen Geweben von Tieren mit
unterschiedlichem Geschlecht hinsichtlich einer Proteinbande unterschieden. Somit
besteht auch eine Einsatzmöglichkeit des anti-His Antikörpers zur
14. Geschlechtsbestimmung.
Darüber hinaus kann der anti-His Antikörper eingesetzt werden zum
15. Reinigen Histidin-reicher natürlicher und rekombinanter Proteine.
Üblicherweise werden hierzu Antikörper an eine Matrix immobilisiert (z. B. Sepharose
4B), wodurch eine Immunaffinitätsmatrix entsteht. Über diese Affinitätsmatrix wird
aus Extrakten, die das zu isolierende Antigen enthalten, das Antigen isoliert. Der
anti-His Antikörper kann somit sowohl zum Reinigen und Charakterisieren
endogener Histidin-reicher Proteine, als auch zur lsolierung von Histidin-reicher
rekombinanter Proteine eingesetzt werden.
Bei einem ELISA werden als feste Phase bevorzugt Träger aus Kunstoff, meist
Polystyrol bzw. Polyvinylchlorid, verwendet. Die Detektionsgrenze liegt
typischerweise bei 0.1 bis 1.0 fmol.
Das Coaten erfolgt mit Proteinkonzentrationen von 0.5 bis max. 20 µg/ml.
Zum Coaten lagen die Proteinlösungen 1 : 100 verdünnt in PBS vor. In jede
Vertiefung der ELISA-Platte wurde ein Volumen von 100 µl pipettiert und die Platte
wurde für vier Stunden bei 37°C bzw. bei 4°C über Nacht inkubiert. Als
Proteinlösungen wurden für direkte ELISAs His-getaggte rekombinante Proteine
(z. B. Gluthation-S Trnnsferase mit einem Oligo(His)-Tag oder ohne) oder für
Capture ELISAs Überstand der Hybridomalinie eingesetzt.
Die freien Bindestellen wurden durch Inkubation mit einer antigenfreien
Proteinlösung blockiert. Als Blockierungslösung diente z. B. 0.5%ige Caseinlösung,
wovon 200 µl pro Vertiefung eingesetzt wurden. Die Blockierungszeit war 2 Stunden.
Im Falle des direkten ELISA wurde mit unverdünntem Zellkulturüberstand der
anti-His Hybridomalinie inkubiert für 60 min bei 37°C. Die Platte wurde zweimal mit
PBS gewaschen. Anschließend wurde pro Vertiefung 100 µl eines im Verhältnis
1 : 1000 mit PBS verdünnten anti-IgM Antikörpers, konjugiert mit z. B. Peroxidase,
zugegeben und für 30 min inkubiert. Nach zweimaligem Waschen mit PBS erfolgte
die Detektion mit z. B. o-Phenylidendiamin (OPD) und H₂O₂ als Substrat für die
Peroxidase. Die Auswertung des ELISAs erfolgte photometrisch mittels ELISA
Reader bei 492 nm.
Im Falle des Capture ELISA wurde im zweiten Schritt mit 200 pl eines
Totalextraktes (1 mg/ml) verdünnt 1 : 10 bis 1 : 1000 in PBS aus E. coll enthaltend ein
His-getaggtes Protein bzw. das gleiche rekombinante Protein aber ohne His-Tag als
Kontrolle inkubiert. Nach zweimaligem Waschen wurde mit einem spezifischen
ersten Antikörper (z.B mit einem anti-GST Serum, entwickelt im Kaninchen (verdünnt
1 : 10000 in PBS) inkubiert und die Detektion erfolgte mit einem anti-Kaninchen
Antikörper konjugiert mit Peroxidase wie oben für anti-Maus IgM beschrieben. Der
His-Tag der getesteten Proteine befand sich entweder am N- bzw. am C-Terminus.
Unabhängig von der Lage des Oligo(His)-Tags erkannte der Antikörper nur das
jeweilige getaggte rekombinante Protein.
Eine Reihe von Proteinextrakten von verschiedenen Zelkulturzellen (z. B.
HaCat, 3T3, RT112, XPTA, Raji, H9, primäre Endothelzellen; siehe auch Fig. 2)
bzw. verschiedenen Geweben (z. B. Gehirn, Leber, Milz periphere Blutlymphocyten;
siehe auch Fig. 3) von verschiedenen Spezies (z. B. Mensch, Ratte; siehe auch
Fig. 3) wurden mittels SDS PAGE und Immunoblotting aufz. B. PVDF Membran
untersucht. Antigene in dem jeweiligen geblotteten Extrakt wurden entweder direkt
mit dem anti-His Antikörper gefolgt von einem anti-Maus IgM Enzymkonjugat unter
Einsatz eines Detektionsprinzips basierend aufz. B. dem ECL System (Amersham-
Buchler, Braunschweig) bzw. alkalischer Phosphatase und BCIP/NBT als Substrat
identifiziert (für typische Beispiele siehe Fig. 2 und 3) oder mit zwei, darunter der
anti-His-Antikörper, Antikörpersystemen sequentiell, wobei nach der Detektion des
ersten Primärnntikörpers die Immunkomplexe von dem Blot heruntergewaschen
wurden und der Blot mit dem zweiten Primär/Antikörper Detektionssystem folgte (ein
typisches Beispiel siehe Fig. 1), nachgewiesen.
Als Transfer Technik wurde z. B. die Semi-dry Blotting Technik eingesetzt.
Eln typischer Transfer auf PVDF Membran erfolgte bei 0.8 mA/cm². Das Blockieren
der Membran erfolgte über Nacht bei 4°C mit z. B. 0.5% Casein in Tris pH 7,4 (150
mM NaCl; TBS) bzw. 5% BSA in TBS.
Beim direkten Nachweis (siehe auch Fig. 2 und 3) wurde der Blot mit
Zellkulturüberstand der anti-His Hybridomalinie (verdünnt 1 : 3 bis 1 : 10 in TBS) für
typischerweise 45 min inkubiert und für ca. 30 min mit TBS enthaltend bis zu 0.05%
Tween 20 gewaschen. Danach wurde mit dem zweiten Antikörper z. B. anti-Maus IgM
(Sigma, St. Louis) verdünnt nach Angaben des Herstellers (1 : 1000 bis 1 : 10000), der
mit einem Nachweissystem gekoppelt war (z. B. alkalische Phosphatase oder
Peroxidase) für 30 min inkubiert, gewaschen mit TBS und durch Zusatz des
geeigneten Substrates (ECL bzw. BCIP/NBT) entwickelt. Eine unproblematisch
detektierbare Menge war ca. 1 µg.
Wurde der Blot sequentiell mit zwei Primär-Antikörpern entwickelt (Siehe
auch Beispiel Fig. 1), dann wurden die Immunkomplexe im ersten System
typischerweise mit dem ECL System detektiert und als zweites Nachweisverfahren
diente alkalische Phosphatase und BCIP1NBT als Substrat. Nach dem ersten
Detektionsschritt wurde der Blot reäquilibriert mit TBS für 15 min und dann die
Immunkomplexe mit Glycin/HCl (0.2 M ph 2.3, 500 mM NaCl) eluiert. Der Blot wurde
für ca. 4 h ereneut geblockt und mit dem zweiten Primär-Antikörper inkubiert und
weiter prozessiert wie oben und direkt beschrieben.
Claims (1)
- Verwendung des anti-His Antikörpers und den aus seinen variablen Regionen ableitbaren Derivaten als Detektionssystem unter Einsatz von
1. ELISA-
2. Blotting Techniken
3. zellbiologischen und immunhistochemischen Verfahren
sowie zu
4. Detektion
5. Monitoring
6. Targeting
von gentechnisch manipulierten Zellen, mit dem Ziel, diese zu
7. identifizieren
8. verfolgen
9. isolieren
10. zerstören
sowie zum Nachweis und Charakterisierung von
11. endogenen Histidin-reichen Proteinen
12. Geweben, primären Zellkulturen, Zellinien
13. Geschlechtszugehörigkeit
sowie zum
14. Reinigen Histidin-reicher natürllcher als auch rekombinanter Proteine.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995108087 DE19508087A1 (de) | 1995-03-08 | 1995-03-08 | Herstellung und Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gegen ein Oligo(His)-Rest |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995108087 DE19508087A1 (de) | 1995-03-08 | 1995-03-08 | Herstellung und Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gegen ein Oligo(His)-Rest |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19508087A1 true DE19508087A1 (de) | 1996-09-12 |
Family
ID=7755943
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995108087 Withdrawn DE19508087A1 (de) | 1995-03-08 | 1995-03-08 | Herstellung und Verwendung eines monoklonalen Antikörpers gegen ein Oligo(His)-Rest |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19508087A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002076343A1 (en) * | 2001-03-26 | 2002-10-03 | Applied Research Systems Ars Holding N.V | Method and kit for quantitation of histidine-tagged polypeptides |
CN105486855A (zh) * | 2015-11-26 | 2016-04-13 | 北京大学第一医院 | 改良间接酶联免疫吸附法 |
-
1995
- 1995-03-08 DE DE1995108087 patent/DE19508087A1/de not_active Withdrawn
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2002076343A1 (en) * | 2001-03-26 | 2002-10-03 | Applied Research Systems Ars Holding N.V | Method and kit for quantitation of histidine-tagged polypeptides |
AU2002251445B2 (en) * | 2001-03-26 | 2007-12-06 | Laboratoires Serono Sa | Method and kit for quantitation of histidine-tagged polypeptides |
CN105486855A (zh) * | 2015-11-26 | 2016-04-13 | 北京大学第一医院 | 改良间接酶联免疫吸附法 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |