DE19507523C1 - Verschlußklappe mit einer Parallelogramm-Aufhängung sowie Unterbaukasten für Servicefahrzeuge mit einer solchen Verschlußklappe - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Verschlußklappe mit einer Paralle­ logramm-Aufhängung und zumindest einer Feder zur Unterstützung der Schwenkbewegung und zum Halten der Klappe in den Endstellungen, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft desweite­ ren einen Unterbaukasten für Servicefahrzeuge, insbesondere zum Umbauen von Radkästen, mit einer Verschlußklappe und Aufhängeeinrichtungen gemäß Anspruch 4.

Service- oder Kundendienst-Fahrzeuge werden gewöhnlich beidsei­ tig der Laderaumfläche und längs der Seitenwände mit Schränken zur Aufbewahrung der vom Handwerker benötigten Werkzeuge und Kleinmaterialien bestückt. Zum Umbauen der Radkästen dient ein sogenannter Unterbaukasten, der nicht nur den Radkasten ab­ deckt, sondern zusätzlichen Stauraum bietet, und als Unterlage zum Aufbau weiterer Schrankmodule dient. Der Unterbaukasten ist meist durch eine Schwenkklappe verschlossen, die zum Öffnen des Unterbaukastens entweder nach oben in den Unterbaukasten hinein verschwenkt oder einfach nach unten herausgeklappt wird. In beiden Fällen ist die Handhabung nicht optimal, da man sich zur Bedienung bis zum Boden bücken muß. Außerdem kommt eine in den Kasten hineinschwenkbare Klappe leicht mit verstauten Gegen­ ständen in Konflikt, während eine nach unten herausgeklappte Schwenkklappe den Kundendienstmann behindert.

Das deutsche Gebrauchsmuster DE 88 00 293 U1 beschreibt für ein Möbelstück eine Türe bzw. Klappe mit einer Parallelogramm-Auf­ hängung. Mittels dieser Parallelogramm-Aufhängung wird die Türe bzw. Klappe parallel zur Vorderwand des Möbelstücks nach oben in die Öffnungsstellung bzw. nach unten in die Schließstellung geschwenkt. Zur Unterstützung der Schwenkbewegung und zum Hal­ ten der Türe bzw. Klappe in den Endstellungen greift zwischen den Parallelogramm-Lenkern der Aufhängung eine Schraubenfeder an. Die Parallelogramm-Lenker sind korpusseitig und türseitig an Lagerplatten angelenkt, die ihrerseits an den Innenseiten der Korpusseitenwände bzw. an den Rückseiten der Türe bzw. Klappe angebracht sind. Die an den Rückseiten der Türe bzw. Klappe angebrachten Lagerplatten sind aus Stabilitätsgründen durch eine Versteifungsstange verbunden. Die Parallelogramm­ aufhängung nach dem genannten Gebrauchsmuster hat den Nachteil, daß die beweglichen Teile der Aufhängung, nämlich sowohl die unteren als auch die oberen Parallelogramm-Lenker, wie die zwi­ schen ihnen gespannten Schraubenfedern ungeschützt liegen und somit mit verstauten Gegenständen in Konflikt kommen können. Die Versteifungsstange, welche die an der Türe bzw. Klappe an­ gebrachten Lagerplatten verbindet, erhöht bei entsprechender Dimensionierung, insbesondere für lange Türen bzw. Klappen, das zu verschwenkende Gewicht der Türe bzw. Klappe, welches Gewicht wiederum durch geeignete Dimensionierung der Feder auszuglei­ chen ist.

Bei einem Möbelbeschlag nach dem Gebrauchsmuster DE 89 00 302 U1 sind die beiden Lenker beidseitig einer an der Korpusseitenwand angebrachten, gekröpften Lagerplatte angelenkt, so daß einer der beiden Lenker geschützt im Zwischenraum zwischen Lager­ platte und Korpusseitenwand liegt. Auch die Feder zur Unter­ stützung der Schwenkbewegung befindet sich in diesem Zwischen­ raum. Es handelt sich hier im Falle des genannten Gebrauchsmu­ sters nicht um eine Parallelogramm-Aufhängung, sondern um einen Möbelbeschlag für eine Truhenbank zum Anlenken der hochklappba­ ren Sitzplatte, bei welchem Möbelbeschlag der Bewegungsbereich der beiden Lenker gering ist. Eine Versteifungsstange ist bei diesem bekannten Möbelbeschlag nicht vorgesehen und auch nicht notwendig, da ausreichend Steifigkeit bereits durch die robuste Konstruktion von Truhenkorpus und Sitzplatte gewährleistet ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Parallelogramm Aufhängung bei einer Verschlußklappe, insbesondere für einen Un­ terbaukasten von Servicefahrzeugen so auszubilden, daß die be­ weglichen Teile der Aufhängung geschützt liegen, wobei die Kon­ struktion auch hinsichtlich Steifigkeit befriedigen soll, ge­ rade bei Anwendungen, wo mit Erschütterungen und Vibrationen zu rechnen ist, wie bei Unterbaukästen in Servicefahrzeugen.

Diese Aufgabe wird mit der Verschlußklappe mit Parallelogramm Aufhängung gemäß Anspruch 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Konstruktion zeichnet sich durch zweierlei aus.

Erstens liegen die unteren Parallelogramm-Lenker und die Feder geschützt in dem Zwischenraum zwischen Aufnahmeplatte und Korpusseitenwand, so daß eingelagerte Gegenstände nicht mit ih­ nen in Kollision kommen können. Die oberen Parallelogramm-Len­ ker liegen zwar ungeschützt auf der Innenseite der Aufnahme­ platten, was aber ohne weiteres in Kauf genommen werden kann, da zumindest in der Öffnungsstellung der Klappe diese oberen Parallelogramm-Lenker völlig aus dem Ladebereich des Kastens herausgeschwenkt sind. Das gleiche gilt zweitens für das die oberen Parallelogramm-Lenker verbindende Versteifungsrohr, das dicht unterhalb der Oberseite des Kastens liegt und somit keine Behinderung für den Be- und Entladevorgang darstellt. Dieses Versteifungsrohr ist wichtig gerade für längere Kästen mit ein- und hochschwenkbarer Klappe, um eine einwandfreie Führung der Klappe sicherzustellen. Durch dieses Versteifungsrohr kann die Klappe selbst leicht gebaut werden, was wiederum zur Folge hat, daß die Klappe leicht handhabbar ist, und die Ausgleichsfeder klein gehalten werden kann.

An Vorteilen der erfindungsgemäßen Konstruktion sind hervorzu­ heben:

• - Durch die Verschlußklappe geht kein Ladevolumen verloren,
• - auch bei beengten Platzverhältnissen ist die Verschluß­ klappe gut zu öffnen,
• - Bedienungsfreundlichkeit (Einhandbedienung) bei ergono­ misch günstiger Wahl der Griffhöhe,
• - keine zusätzliche Verriegelung erforderlich, da diese durch die Gasfeder sichergestellt ist,
• - gute Torsionssteifigkeit auch bei langen Klappen bis 1,50 m Länge und 0,35 m Höhe, auch bei einseitigem Angriff.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen erläutert. Es zeigt

Fig. 1 im Querschnitt einen Unterbaukasten für Service­ fahrzeuge mit einer Verschlußklappe und Aufhängung nach der Erfindung, mit der Verschlußklappe in Schließstellung, und

Fig. 2 einen Querschnitt entsprechend Fig. 1 mit der Ver­ schlußklappe in hochgeschwenkter Offenstellung.

Der in den Fig. 1 und 2 im Querschnitt dargestellte Unterbaukasten 1 ist längs seiner Vorderfront 2 durch eine Verschlußklappe 3 verschlossen. Diese Verschlußklappe 3 mit einer Griffleiste 4 längs ihrer Oberkante ist an ihren beiden Enden durch je zwei Parallelogrammlenker 5, 6 gehalten, deren freie Enden 7 bzw. 8 an je eine Aufnahmeplatte 9 angelenkt sind. Diese Aufnahmeplat­ ten 9 verlaufen parallel zu den Seitenwänden 10 des Unterbauka­ stens 1 und sind über z. B. angepunktete Abstandshalter 11, 12 an diese Seitenwände 10 angeschraubt. Eine einseitig wir­ kende Gasfeder 13 erstreckt sich zwischen einem Anlenkpunkt 14 an der Aufnahmeplatte 9 und einem Anlenkpunkt 15 am oberen Par­ allelogrammlenker 6 und ist so ausgerichtet, daß ihre Wir­ kungslinie 16 in der Schließstellung (Fig. 1) und in der Offen­ stellung (Fig. 2) der Verschlußklappe 3 auf gegenüberliegenden Seiten der Totpunktlinie, d. h. der Verbindungslinie 17 zwischen dem Anlenkpunkt 14 der Gasfeder 13 und der Schwenkachse 8 des oberen Parallelogrammlenkers 6 liegt. Damit ist sichergestellt, daß die Gasfeder 13 nicht nur die Schwenkbewegung der Ver­ schlußklappe 3 unterstützt, sondern auch die Verschlußklappe 3 in ihren beiden Endstellungen hält. Zur Dämpfung insbesondere der Schließbewegung können (nicht dargestellte) Gummidämpfer oder dergleichen zwischen Vorderfront 2 des Unterbaukastens 1 und Verschlußklappe 3 angeordnet sein, welche Gummianschläge gleichzeitig eine satte Anlage der Verschlußklappe 3 an der Vorderfront 2 des Unterbaukastens 1 auch bei auftretenden Er­ schütterungen sicherstellen.

Die Verschlußklappe 3 bildet mit den Parallelogrammlenkern 5, 6, der Gasfeder 13 und den Aufnahmeplatten 9 eine Baugruppe, die einfach und rasch in einen vorhandenen Unterbaukasten 1 montierbar ist. Zur Verbesserung der Verwindungssteifigkeit der Baugruppe, insbesondere bei leichter Bauweise der Verschluß­ klappe 3, verbindet ein torsionssteifes Rohr 18 die beiden obe­ ren Parallelogrammlenker 6 in Ausfluchtung zur Schwenkachse 8.

Dieses torsionssteife Rohr 18 kommt beim Einbau der Baugruppe dicht unterhalb der Oberseite des Unterbaukastens 1 zu liegen, so daß es das Be- und Entladen des Unterbaukastens 1 nicht be­ hindert. Die oberen Parallelogrammlenker 6, die - wie darge­ stellt - abgewinkelt sind, um die Hochschwenkbewegung nicht zu behindern (s. Fig. 2), sind zweckmäßig innerhalb der Aufnahme­ platten 9 angeordnet, um sie mit dem Rohr 18 zu einer Einheit verbinden zu können, während die unteren Parallelo­ grammlenker 5 und die Gasfedern 13 außerhalb der Aufnahmeplat­ ten 9, d. h. in dem Zwischenraum zwischen Aufnahmeplatten 9 und Seitenwand 10, des Unterbaukastens 1 aufgenommen sind. Damit ist der Innenraum bzw. der Laderaum des Unterbaukastens 1 weit­ gehend frei von beweglichen Teilen, so daß der Be- und Entlade­ vorgang nicht behindert ist. Die Verbindungsachse am Anlenk­ punkt 15 zwischen Gasfeder 13 und oberem Parallelogrammlenker 6 erstreckt sich durch die Aufnahmeplatte 9 hindurch, weswegen für sie in der Aufnahmeplatte 9 ein Kreisbogenschlitz 19 um die Schwenkachse 8 ausgespart ist, um die Schwenkbewegung nicht zu behindern. Wird der obere Parallelogrammlenker 6 ebenfalls außerhalb der Aufnahmeplatte 9, parallel versetzt zum unteren Parallelogrammlenker 5, angeordnet, um keinerlei Schwenkteile im Laderaum zu haben, so entfällt der Kreisbogenschlitz 19.

Die erfindungsgemäße Konstruktion eignet sich nicht nur bei Un­ terbaukästen für Servicefahrzeuge, sondern ganz allgemein für andere Klappen, z. B. für die Heckklappe oder Seitenklappe an einem Servicefahrzeug. Auch im Möbelbau kann die Erfindung An­ wendung finden.

Anstelle der Gasfeder 13 kann jedes andere kraftspendende Ele­ ment, wie beispielsweise eine Spiralfeder oder ein Pneumatikzy­ linder Anwendung finden.

Claims (4)

1. Verschlußklappe mit einer Parallelogramm-Aufhängung und zumindest einer Feder zur Unterstützung der Schwenkbewegung und zum Halten der Klappe (3) in den Endstellungen, welche Paralle­ logramm-Aufhängung zwei beidseitig der Verschlußklappe angeord­ nete Aufnahmeplatten (9) zur Befestigung an den Seitenwänden der durch die Verschlußklappe abzuschließenden Zelle sowie jeweils zwei an diesen Aufnahmeplatten (9) angeschlossene Parallelo­ grammlenker (5, 6) aufweist, von denen die oberen Parallelogrammlenker (6) durch eine Versteifungsstange verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß

• - die Aufnahmeplatten (9) zur Befestigung mit Abstand an den Seitenwänden der Zelle ausgebildet sind,
• - daß die unteren Parallelogrammlenker (5) und die Feder (13) an den Außenseiten der Aufnahmeplatten (9) angelenkt und
• - daß die an den Innenseiten der Aufnahmeplatten (9) angelenkten oberen Parallelogrammlenker (6) in Ausfluch­ tung zu den Anlenkstellen durch ein torsionssteifes Rohr (18) als Versteifungsstange verbunden sind, das beim Ein­ bau in die Zelle dicht unterhalb von deren Oberseite zu liegen kommt.

2. Verschlußklappe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an den Außenseiten der Aufnahmeplatten (9) Abstandshalter (11, 12) befestigt sind.

3. Verschlußklappe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Feder eine einseitig wirkende Gasfeder eingebaut ist, die so zwischen Aufnahmeplatte (9) und oberem Pa­ rallelogrammlenker (6) angelenkt ist, daß ihre Wirkungslinie (16) in der Schließstellung und in der Offenstellung der Ver­ schlußklappe (3) auf gegenüberliegenden Seiten der Totpunktli­ nie (Verbindungslinie (17) zwischen Anlenkpunkt (14) Gasfeder und Schwenkachse (8) Parallelogrammlenker) liegt.

4. Unterbaukasten für Servicefahrzeuge, insbesondere zum Um­ bauen von Radkästen, mit einer Verschlußklappe (3) und Aufhän­ geeinrichtungen (5-9) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.