DE19506129A1 - Zahnbürste - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Zahnbürste mit einem Hand­ griff, einem Bürstenkörper und einem Drucksensor zur Be­ stimmung des beim Zähneputzen wirksamen Anpreßdruckes ihres Bürstenkörpers gegen die Zähne und mit einem Si­ gnalgeber zum Erkennen des richtigen Anpreßdruckes. Eine solche Zahnbürste ist Gegenstand der DE-C-31 17 160.

Beim Zähneputzen ist es wichtig, daß die Borsten des Bür­ stenkörpers mit einer ausreichend hohen Anpreßkraft auf die Zähne einwirken. Ist die Anpreßkraft zu gering, kommt es zu keiner zufriedenstellenden Zahnreinigung. Bei zu hoher Anpreßkraft kann es zu einem mechanischen Abtrag des Zahnschmelzes und zu Verletzungen des Zahnfleisches kommen. Weiterhin wird bei elektrischen Zahnbürsten bei zu hohen Anpreßkräften der Motor der Zahnbürste überla­ stet, was seine Lebensdauer vermindert, zumal er aus Ko­ stengründen meist so ausgelegt ist, daß er ohnehin stets im oberen Leistungsbereich arbeiten muß.

Zur Einhaltung des richtigen Anpreßdruckes sind bei der elektrischen Zahnbürste nach der genannten DE-C-31 17 160 in einem Gehäuse eines Netzteiles zwei jeweils als Lampe ausgebildete Signalgeber vorgesehen. Das Netzteil ist ei­ nerseits über ein Netzkabel mit dem elektrischen Netz, andererseits über elektrische Leitungen mit der Zahnbür­ ste verbunden. Da der im Netzteil anzuordnende Transfor­ mator beträchtliches Gewicht hat und das Netzteil übli­ cherweise zugleich als Halter für die Zahnbürste ausge­ bildet wird, stellt man dieses Netzteil meist auf ein Bord oder den Waschtisch unterhalb eines beim Zähneputzen benutzten Spiegels. Es befindet sich deshalb beim Zähne­ putzen nicht im Blickfeld des Benutzers der Zahnbürste. Hiervon abgesehen konnten sich bislang elektrische Zahn­ bürsten in der Praxis nicht durchsetzen, bei welchen vom Handgriff ein elektrisches Kabel zu einem Netzteil führt, weil ein solches Kabel bei der Handhabung der Zahnbürste störend ist.

Wie beispielsweise die EP-C-0 158 870 zeigt, ist es bei elektrischen Zahnbürsten mit einem Akkumulator oder einer Batterie auch bekannt, im Handgriff einen Signalgeber zum Auslösen eines Warnsignals bei zu geringem oder zu hohem Anpreßdruck des Bürstenkörpers gegen die Zähne anzuord­ nen. Ein solcher Signalgeber befindet sich jedoch beim Zähneputzen gänzlich außerhalb des Blickfeldes des Benut­ zers und wird durch die die Zahnbürste führende Hand meist abgedeckt. Es kann sich bei ihm deshalb sinnvoller­ weise nur um einen akustischen Signalgeber handeln, wel­ cher nur das Überschreiten von Grenzwerten signalisieren kann.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Zahnbürste der eingangs genannten Art so zu gestalten, daß während des Zähneputzens eine optische Überwachung von während des Zähneputzens gewonnenen Meßwerten durch den Benutzer der Zahnbürste möglich ist.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für die Anzeige eine von der Zahnbürste separate und beim Zähneputzen in das Blickfeld des Benutzers der Zahnbürste anzuordnende Displayeinheit vorgesehen ist und daß zur Datenübertragung die Zahnbürste einen Sender und die Dis­ playeinheit einen Empfänger hat.

Durch diese völlige Trennung der Zahnbürste und der Dis­ playeinheit kann man die Displayeinheit so anordnen, daß man während des Zähneputzens zwangsläufig auf diese Dis­ playeinheit schaut. Dadurch kann man ständig das Zähne­ putzen durch die dabei gewonnenen Meßwerte überwachen. Das ermöglicht es, nicht nur Warnsignale beim Überschrei­ ten bestimmter Meßwerte zu erkennen, sondern beispiels­ weise den tatsächlichen Anpreßdruck als Meßwert abzulesen und entsprechend zu verändern. Weil man nicht nur zu er­ kennen vermag, daß eine für das Zähneputzen wichtige Größe falsch ist, sondern auch den Grad der Abweichung signalisiert bekommt, wird es möglich, auf die Meßwerte richtig dosiert zu reagieren, wo hingegen es leicht zu Überreaktionen kommt, wenn nur die Nichteinhaltung eines Sollwertes signalisiert wird.

Die drahtlose Übertragung von Meßwerten von der Zahnbür­ ste zur Displayeinheit kann nach unterschiedlichen, in der Telemetrie üblichen Verfahren erfolgen. Eine be­ stimmte Ausrichtung der Zahnbürste in Bezug auf die Dis­ playeinheit ist nicht erforderlich, und die zur Verwirk­ lichung der Datenübertragung erforderlichen Bauteile sind sehr kostengünstig erhältlich, wenn gemäß einer vorteil­ haften Weiterbildung der Erfindung der Sender ein Hoch­ frequenzsender ist und sich die Antenne des Senders im Handgriff der Zahnbürste befindet.

Die erfindungsgemäße Zahnbürste ermöglicht es auch, eine ausreichende Zahnputzdauer sicherzustellen, wenn die Dis­ playeinheit zusätzlich zur Anzeige des Anpreßdruckes einen Zeitgeber zur Ermittlung der Zahnputzzeit während des Wirkens des richtigen Anpreßdruckes aufweist.

Die Displayeinheit kann besonders gut im Blickfeld des Benutzers der Zahnbürste angeordnet werden, wenn sie zum Befestigen an einem Wandspiegel ausgebildet ist.

Wichtig beim Zähneputzen ist es, daß die rechten und lin­ ken Zahnseiten des Oberkiefers und des Unterkiefers gleich gründlich geputzt werden. Erfahrungsgemäß bevor­ zugt man beim Zähneputzen jedoch meist unbemerkt eine Seite und vernachlässigt eine andere. Das läßt sich gemäß einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung dadurch vermeiden, daß die Displayeinheit zur Anzeige des Bereiches der Zähne, welcher jeweils zu putzen ist, vier Lampen hat und daß eine Steuerung in der Displayeinheit so ausgebildet ist, daß immer dann von einer zur anderen Lampe weitergeschaltet wird, wenn ein zu putzender Be­ reich ausreichend lang und mit ausreichendem Anpreßdruck geputzt wurde.

Die Erfindung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine da­ von schematisch in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend beschrieben.

Die Zeichnung zeigt eine elektrische Zahnbürste 1 mit ei­ nem Handgriff 2, aus dem eine Zahnbürstenachse 3 her­ ausragt, auf die ein als Aufsteckbürste ausgebildeter Bürstenkörper 4 mit Borsten 5 auswechselbar gesteckt ist. Im Handgriff 2 ist zum Antrieb der Zahnbürstenachse 3 ein Elektromotor 6 angeordnet, welcher von einer Batterie 7 mit elektrischer Energie versorgt wird.

Wichtig für die Erfindung ist ein Drucksensor 8, welcher die beim Zähneputzen auf die Zahnbürstenachse 3 radial wirkende Kraft und damit den Anpreßdruck der Borsten 5 gegen die Zähne überwacht. Die Signale des Drucksensors 8 werden einem Sender 9 zugeführt, der die gemessenen Drucksignale über eine an der rückwärtigen Stirnseite des Handgriffes 2 angeordneten Sendeantenne 10 abstrahlt.

Eine beispielsweise an einem Spiegel im Badezimmer zu be­ festigende Displayeinheit 11 hat eine Empfangsantenne 12, welche die von der Sendeantenne 10 ausgestrahlten Daten empfängt und einem gestrichelt angedeuteten Empfänger 13 sowie einer Steuerung 14 zuführt. Die Displayeinheit 11 hat vier in einem Koordinatenkreuz angeordnete Lampen 15, 16, 17, 18, welche bei Benutzung der Zahnbürste 1 nach­ einander angesteuert werden. Weiterhin hat die Dis­ playeinheit 11 einen Zeitgeber 19 und eine Druckanzeige 20.

Die Steuerung 14 ist so gestaltet, daß zu Beginn des Zäh­ neputzens zunächst die obere, linke Lampe 15 aufleuchtet, was dem Benutzer signalisiert, daß er zunächst den linken Zahnbereich seines Oberkiefers putzen soll. Die beim Zäh­ neputzen erzeugte Andrückkraft wird dabei von der Druckanzeige 20 und die Putzdauer von dem Zeitgeber 19 angezeigt. Hat man den linken, oberen Zahnbereich ausrei­ chend lang und mit ausreichender Andrückkraft geputzt, dann schaltet die Steuerung 14 die Lampe 16 ein und si­ gnalisiert damit, daß nun die rechten, oberen Zähne ge­ putzt werden müssen. Ist das mit ausreichender Andrück­ kraft und ausreichend lange geschehen, dann leuchtet die untere linke Lampe 17 und danach nach Erfüllung der glei­ chen Kriterien die rechte, untere Lampe 18 auf.

Bezugszeichenliste

1 Zahnbürste
2 Handgriff
3 Zahnbürstenachse
4 Bürstenkörper
5 Borsten
6 Elektromotor
7 Batterie
8 Drucksensor
9 Sender
10 Sendeantenne
11 Displayeinheit
12 Empfangsantenne
13 Empfänger
14 Steuerung
15 Lampe
16 Lampe
17 Lampe
18 Lampe
19 Zeitgeber
20 Druckanzeige

Claims (5)

1. Zahnbürste mit einem Handgriff, einem Bürstenkörper und einem Drucksensor zur Bestimmung des beim Zähneputzen wirksamen Anpreßdruckes ihres Bürstenkörpers gegen die Zähne und mit einem Signalgeber zum Erkennen des richti­ gen Anpreßdruckes, dadurch gekennzeichnet, daß für die Anzeige eine von der Zahnbürste (1) separate und beim Zähneputzen in das Blickfeld des Benutzers der Zahnbürste (1) anzuordnende Displayeinheit (11) vorgesehen ist und daß zur Datenübertragung die Zahnbürste (1) einen Sender (9) und die Displayeinheit (11) einen Empfänger (13) hat.

2. Zahnbürste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sender (9) ein Hochfrequenzsender ist und sich die Sendeantenne (10) des Senders (9) im Handgriff (2) der Zahnbürste (1) befindet.

3. Zahnbürste nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Displayeinheit (11) zusätzlich zur Anzeige des Anpreßdruckes einen Zeitgeber (19) zur Er­ mittlung der Zahnputzzeit während des Wirkens des richti­ gen Anpreßdruckes aufweist.

4. Zahnbürste nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Displayeinheit (11) zum Befestigen an einem Wand­ spiegel ausgebildet ist.

5. Zahnbürste nach zumindest einem der vorangehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Displayeinheit (11) zur Anzeige des Bereiches der Zähne, welcher jeweils zu putzen ist, vier Lampen (15, 16, 17, 18) hat und daß eine Steuerung (14) in der Displayeinheit (11) so ausge­ bildet ist, daß immer dann von einer zur anderen Lampe (15, 16, 17, 18) weitergeschaltet wird, wenn ein zu put­ zender Bereich ausreichend lang und mit ausreichendem An­ preßdruck geputzt wurde.