DE19505635C1 - Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen und Einfügen eines Formstücks aus einem aus stirnseitig aneinanderliegenden Formstücken gebildeten Strang - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Entnehmen und Einfügen eines Formstücks aus einem aus stirnseitig aneinanderliegenden Formstücken gebildeten StrangInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entnehmen eines
Formstücks aus der Bahn eines aus stirnseitig
aneinanderliegenden Formstücken gebildeten mit einer
Geschwindigkeit v₁ zulaufenden Strangs, insbesondere von
Unterformen für die Herstellung von Betondachsteinen im
Strangpreßverfahren, und zum Einfügen eines Formstücks in
einen ablaufenden Strang.
Bei verschiedenen Produktionsverfahren, insbesondere bei der
Herstellung von Betondachsteinen, werden Formstücke in einem
aus stirnseitig aneinanderliegenden Formstücken gebildeten
Strang gefördert und zur Bearbeitung, Reinigung oder
dergleichen dem Strang einzeln entnommen und nach der
Behandlung wieder zugeführt.
Beispielsweise werden bei der Herstellung von Betondachsteinen
im Strangpreßverfahren gemäß DE-OS 22 52 047 auf als
Unterformen bezeichneten Formstücken, die stirnseitig
aneinander liegen und einen durchgehenden Strang von
Unterformen bilden, einer Beschickungsanlage zugeführt. In der
Beschickungsanlage wird auf die Unterformen eine
kontinuierliche Frischbetonschicht aufgebracht, die
anschließend mittels Formgebungswalze und Glätter verdichtet
und gegebenenfalls profiliert wird. Die verdichtete
Frischbetonschicht wird in einer Schneidstation in einzelne
Dachsteinrohlinge gleicher Länge zerschnitten, gegebenenfalls
oberflächenbeschichtet, bei erhöhter Temperatur gehärtet und
nach dem Trocknen von den Unterformen getrennt. Diese werden
erneut der Beschickungsanlage zugeführt.
Bei dieser Art der Herstellung von Betondachsteinen entstehen
an den Stirnseiten der Unterformen während des Schneidvorgangs
und des Beschichtungsvorgangs Beläge aus Beton oder
Beschichtungsmasse. Diese Beläge bewirken, daß die Unterformen
nicht mehr unmittelbar aneinander liegen, so daß die Messer
der Schneidstation auf die Unterform auf stoßen und diese
beschädigen. Es ist daher erforderlich, die Unterformen vor
der erneuten Beschickung mit Beton an ihren Stirnseiten zu
reinigen.
Weiterhin müssen bei der Produktion von Betondachsteinen bei
der Umstellung von einem ersten Dachsteintyp auf einen zweiten
Dachsteintyp sämtliche Unterformen ausgewechselt werden. Dabei
werden die Unterformen des ersten Dachsteintyps einzeln
manuell gegen Unterformen des zweiten Dachsteintyps
ausgetauscht.
Aus der EP 0 308 661 B1 ist ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Reinigung von Unterformen zum Formen von Platten aus einer
härtbaren plastischen Masse im Strangpreßverfahren bekannt.
Bei dem bekannten Verfahren werden die stirnseitig
aneinanderliegenden einen zulaufenden Strang bildenden zu
reinigenden Unterformen durch eine Transporteinrichtung einer
Entnahmeeinrichtung zugeführt. Mit der Entnahmeeinrichtung
werden einzelne Unterformen aus dem zulaufenden Strang
entnommen und nach Drehung um 90° um eine vertikale Achse
einer parallel zur Transporteinrichtung angeordneten
Reinigungsanlage zugeführt. Nach der Reinigung wird die
Unterform durch eine der Entnahmeeinrichtung gleichartige
Einfügeeinrichtung wieder in den ablaufenden Strang eingefügt.
Von der Entnahmeeinrichtung nicht entnommene Unterformen
werden von der Transporteinrichtung unmittelbar in den
ablaufenden Strang gefördert.
Bei dem bekannten Verfahren wird nicht jede in der
Produktionsanlage umlaufende Unterform der Reinigungsanlage
zugeführt. Während des Entnahmevorgangs, des
Reinigungsvorgangs und des Einfügevorgangs laufen zu
reinigende Unterformen auf der Transporteinrichtung an der
Reinigungsanlage vorbei. Aufgrund der getakteten Arbeitsweise
der Entnahmeeinrichtung werden die Unterformen der
Reinigungsanlage statistisch zugeführt, so daß auch bei
mehrfachem Durchlauf eine Reinigung aller Unterformen nicht
mit absoluter Sicherheit gewährleistet ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Vorrichtung zum Entnehmen und Einfügen von Formstücken,
insbesondere von Unterformen, in eine Produktionsanlage zu
schaffen, wobei die Entnahme und das Einfügen eines jeden
Formstücks einer mit hoher Taktfrequenz arbeitenden
Produktionsanlage gewährleistet ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jeweils
ein erstes Formstück, nämlich das vorderste Formstück des
zulaufenden Strangs, mit einer erhöhten Geschwindigkeit v₂ in
die Aufnahme gefördert wird, dabei ein in der Aufnahme
befindliches zweites Formstück dem ablaufenden Strang
zugeführt und anschließend mit der Aufnahme aus der Bahn des
zulaufenden Strangs bewegt wird.
Das in die Aufnahme einlaufende erste Formstück schiebt dabei
ein in der Aufnahme befindliches gegebenenfalls behandeltes
zweites Formstück direkt in den ablaufenden Strang, so daß das
Entnehmen und Einfügen der Formstücke gleichzeitig erfolgt.
Dieser Vorgang erfolgt mit einer gegenüber der
Geschwindigkeit v₁ des zulaufenden Strangs erhöhten
Geschwindigkeit v₂. Wie aus der DE 31 47 590 C2 an sich
bekannt, treten infolgedessen zwischen den Formstücken Lücken
auf. Daher kann die Aufnahme aus der Bahn des zulaufenden bzw.
des ablaufenden Strangs bewegt werden, bevor das nächste
Formstück des zulaufenden Strangs die von der Aufnahme
eingenommene Ladeposition erreicht. Auf diese Weise wird
einerseits eine hohe Anzahl an Entnahme- und Einfügevorgängen
erreicht, andererseits wird gewährleistet, daß jedes Formstück
in die Aufnahme überführt wird und gegebenenfalls einer
Reinigungs- oder Wechselstation zugeführt werden kann.
Die Bewegung der Aufnahme aus der Bahn des zulaufenden Strangs
ist an keine besondere räumliche Richtung gebunden. Die
Aufnahme kann im einfachsten Fall in einer etwa rechtwinklig
zur Bahn des zulaufenden Strangs angeordneten Ebene bewegt
werden. Die Bewegung der Aufnahme kann auf jedem beliebigen
Weg erfolgen, der die Bahn des zulaufenden Strangs schneidet.
Die Führung der Aufnahme in einem sehr engen Toleranzbereich
ist möglich, wenn die Aufnahme auf einer Kreisbahn bewegt
wird, deren Achse vorzugsweise parallel zur Bahn des
zulaufenden Strangs angeordnet ist. Sofern die Aufnahme
rotierend auf der Kreisbahn bewegt wird, kann ein zu
behandelndes Formstück mehrere Bearbeitungsstationen in
vorgegebener Reihenfolge durchlaufen und anschließend zum
Entladen in die Ladeposition gebracht werden.
Für den Fall, daß sich die Aufnahme nicht in der Bahn des
zulaufenden Strangs befindet und ein nachfolgendes Formstück
bereits herangefördert wird, ist es empfehlenswert, daß der
zulaufende Strang angehalten wird, solange sich die Aufnahme
außerhalb der Bahn des zulaufenden Strangs befindet, so daß
die Formstücke vor der Entnahmeeinrichtung aufgestaut werden.
Das Einfügen eines zweiten Formstücks in den ablaufenden
Strang wird erleichtert, wenn der ablaufende Strang zumindest
mit der erhöhten Geschwindigkeit v₂ gefördert wird. Es wird
empfohlen, für den ablaufenden Strang eine gegenüber v₂
nochmals erhöhte Geschwindigkeit v₃ vorzusehen, so daß das
zweite Formstück aus der Aufnahme herausgezogen und zwischen
diesem und dem ersten Formstück ein Spalt gebildet wird.
Das Herausschieben eines in der Aufnahme befindlichen
gegebenenfalls behandelten Formstücks durch ein einlaufendes
Formstück wird erleichtert, wenn das Formstück exakt in der
Aufnahme positioniert wird. Dadurch können die beiden
aneinanderstoßenden Formstücke nicht verkanten. Die
Positionierung kann beispielsweise durch seitliche Führungen
für das Formstück, eine feste Auflage für dessen Unterseite
und ein auf dessen Oberseite auflegbares elastisch
abgefedertes Andruckelement wie eine Andruckrolle erfolgen.
Die Positionierung in Bahnrichtung kann durch einen Anschlag
erfolgen, der kurzzeitig in den Spalt zwischen erstem und
zweitem Formstück eingebracht wird.
Eine Anpassung an unterschiedliche Bearbeitungszeiten bei der
Behandlung eines Formstücks nach dem Entnehmen aus dem Strang,
beispielsweise zum Austauschen oder zum Reinigen an seinen
Stirnseiten, wird erreicht, wenn die Aufnahme mit dem
Formstück mit wechselnden Winkelgeschwindigkeiten auf der
Kreisbahn bewegt wird.
Eine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
geeignete Vorrichtung, die eine mit konstanter
Geschwindigkeit v₁ betreibbare erste Fördereinrichtung für den
zulaufenden Strang und eine Ladeeinrichtung mit einer aus der
Bahn des zulaufenden Strangs bewegbaren Aufnahme für ein
Formstück aufweist, sollte eine mit erhöhter
Geschwindigkeit v₂ betreibbare Transporteinrichtung für das
jeweils vorderste zulaufende erste Formstück sowie ein aus der
Aufnahme auszutragendes zweites Formstück und eine zweite
Fördereinrichtung für den ablaufenden Strang aufweisen, und
die Aufnahme der Ladeeinrichtung sollte an einem Hebel
befestigt sein, der eine im wesentlichen parallel zur Bahn des
zulaufenden Strangs angeordnete Drehachse aufweist. Es
versteht sich, daß die Drehachse auch schräg zur Bahn des
zulaufenden Strangs angeordnet sein kann.
Die doppelte Taktfrequenz der Ladeeinrichtung bzw. eine
längere Bearbeitungszeit wird möglich, wenn der die Aufnahme
tragende Hebel zweiarmig ausgebildet ist und diametral
gegenüberliegend zwei Aufnahmen aufweist, die abwechselnd in
die Ladeposition gebracht werden.
Eine Erhöhung der Taktfrequenz der Ladeeinrichtung wird auch
erreicht, wenn die Ladeeinrichtung zumindest zwei Hebel mit
Aufnahmen aufweist, die abwechselnd nacheinander in dieselbe
Ladeposition zum Entnehmen und Einfügen eines Formstücks
verbringbar sind.
Besonders vorteilhaft ist die Anordnung von zwei zweiarmigen
Hebeln mit insgesamt vier Aufnahmen.
Alle Aufnahmen können dieselbe Kreisbahn durchlaufen, wenn die
Hebel auf derselben Drehachse in axialer Richtung versetzt
zueinander angeordnet sind. In diesem Fall können sämtliche
Aufnahmen dieselben gegebenenfalls vorgesehenen
Bearbeitungsstationen durchlaufen. Während beispielsweise die
Aufnahme eines Hebels in der Ladeposition verweilt, kann der
andere Hebel in dem von Aufnahmen freien Winkelbereich bewegt
werden. Zum raschen Positionieren in der Ladeposition ist es
vorteilhaft, den zweiten Hebel bereits während des
Ladevorgangs in der Aufnahme des ersten Hebels an diesen
heranzuführen und nach erfolgter Beladung beide Hebel synchron
zu bewegen, bis die Aufnahme des zweiten Hebels in die
Ladeposition gelangt ist. Auf diese Weise werden Wartezeiten
zwischen den aufeinanderfolgenden Ladevorgängen minimiert und
die Ladeeinrichtung kann direkt in eine Produktionsanlage
integriert sein.
Um eine Zufuhr von Formstücken im zulaufenden Strang während
des Wechselns der Aufnahmen in der Ladeposition mit Sicherheit
auszuschließen, wird empfohlen eine Arretiereinrichtung, die
das jeweils vorderste zulaufende erste Formstück anhält, und
einen der Arretiereinrichtung vorgelagerten Staubereich für
zulaufende Formstücke vorzusehen. Als Arretiereinrichtung
eignet sich ein Anschlag, wie beispielsweise in der
DE 29 28 665 C2 beschrieben.
Die Be- und Entladung einer Aufnahme ist mit einfachen Mitteln
möglich, wenn die Transporteinrichtung einen in der Bahn des
zulaufenden Strangs verfahrbaren Mitnehmer für das jeweils
vorderste Formstück aufweist. Die Transporteinrichtung kann
beispielsweise einen reversierenden Linearantrieb aufweisen,
dessen Hub der Länge eines Formstücks entspricht. Während des
Rücklaufs kann der Mitnehmer ausgeschwenkt werden, so daß er
nur während des Arbeitshubes an einem Formstück anliegt.
Das Einfügen eines zweiten Formstücks in den ablaufenden
Strang wird erleichtert, wenn die zweite Fördereinrichtung für
den ablaufenden Strang zumindest mit der erhöhten
Geschwindigkeit v₂ betreibbar ist. Es wird empfohlen, die
zweite Fördereinrichtung mit einer gegenüber v₂ nochmals
erhöhten Geschwindigkeit v₃ zu betreiben, so daß das zweite
Formstück aus der Aufnahme herausgezogen und zwischen diesem
und dem ersten Formstück ein Spalt gebildet wird.
Eine exakte Positionierung des Formstücks in der Aufnahme in
Höhen- und Seitenrichtung wird erreicht, wenn diese seitliche
Führungen für das Formstück, eine feste Auflage für dessen
Unterseite und ein auf dessen Oberseite auflegbares elastisch
abgefedertes Andruckelement aufweist.
Eine exakte Positionierung des Formstücks in der Aufnahme in
Richtung der Bahn des zulaufenden Strangs wird erreicht, wenn
ein während des Durchgangs des zweiten Formstücks entfernbarer
Anschlag für das erste Formstück vorgesehen ist.
Eine Behandlung der Formstücke ist möglich, wenn die
Ladeeinrichtung eine von jedem Formstück zu durchlaufende
Bearbeitungsstation, vorzugsweise eine Reinigungsstation,
aufweist. Die Reinigungsstation sollte zumindest je eine an
die Stirnseiten eines Formstücks anlegbare Zahnwalze, die um
eine zur Bewegungsrichtung der Aufnahme senkrecht angeordnete
Achse drehbar ist, und je einen den Zahnwalzen nachgeordneten
Abstreifer aufweisen.
Der Austausch unterschiedlicher Formstücke, insbesondere von
Unterformen eines ersten Dachsteintyps gegen Unterformen eines
zweiten Dachsteintyps, ist besonders schnell durchführbar,
wenn die Ladeeinrichtung eine Wechselstation zum Austausch
zweier Formstücke aufweist. Bei Verwendung zweiarmiger Hebel
in der Ladeeinrichtung kann die Wechselstation diametral
gegenüberliegend zur Ladeposition angeordnet sein, so daß die
Aufnahmen des Hebels gleichzeitig beschickt werden können. Die
Wechselstation kann analog der vorstehend beschriebenen
Vorrichtung eine erste Fördereinrichtung für einzufügende
Formstücke eines zweiten Formtyps und eine mit erhöhter
Geschwindigkeit betreibbare Transporteinrichtung für das
jeweils vorderste Formstücke des zweiten Formtyps sowie eine
zweite Fördereinrichtung für das aus der Aufnahme
auszutragende Formstück des ersten Formtyps aufweisen.
In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der
Erfindung dargestellt, das im folgenden näher erläutert wird.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Entnehmen eines
Formstücks aus einem zulaufenden Strang und zum
Einfügen eines Formstücks in einen ablaufenden Strang
in der Seitenansicht,
Fig. 2 die Vorrichtung aus Fig. 1 im Schnitt II-II.
Fig. 1 zeigt in der Seitenansicht eine erfindungsgemäße
Vorrichtung 10 mit einer ersten Fördereinrichtung 12 für einen
aus ersten Formstücken 14 gebildeten zulaufenden Strang 16,
mit einer Transporteinrichtung 18 zum Einschieben jeweils
eines ersten Formstücks 14 in eine Aufnahme 20 einer
Ladeeinrichtung 22 und gleichzeitigem Herausschieben eines
zweiten Formstücks 24 aus der Aufnahme 20 und mit einer
zweiten Fördereinrichtung 26 für einen aus zweiten
Formstücken 24 gebildeten ablaufenden Strang 28. Der
zulaufende Strang 16 und der ablaufende Strang 28 werden in
Richtung der Bahn 30 gefördert.
Die erste Fördereinrichtung 12 ist als Gurtförderer
ausgeführt, der mit einer Geschwindigkeit v₁ von 0,45 m/s
betrieben wird. Bei einer Länge der Formstücke 14 von 0,45 m
wird der Ladeeinrichtung 22 pro Sekunde ein Formstück 14
zugeführt. Die Formstücke 14 werden gegebenenfalls mittels
einer vor der Ladeeinrichtung 22 angeordneten
Arretiereinrichtung 32 angehalten und in einem Staubereich 34
aufgestaut.
Die Transporteinrichtung 18 zum Einschieben jeweils eines
ersten Formstücks 14 in eine Aufnahme 20 weist einen in der
Bahn 30 des zulaufenden Strangs reversierend bewegbaren
Schlitten 36 auf, an dem ein Mitnehmer 38 höhenverstellbar
angebracht ist. Der Mitnehmer 38 ist während des Leerhubes
eingezogen, liegt während des Arbeitshubes an einem Vorsprung
auf der Unterseite eines ersten Formstücks 14 an und schiebt
dieses nach Lösen der Arretiereinrichtung 32 mit einer
Geschwindigkeit v₂ von 0,9 m/s in die Aufnahme 20 ein. Dabei
stößt das eingeschobene erste Formstück 14 stirnseitig an ein
in der Aufnahme 20 befindliches zweites Formstück 24 und
schiebt dieses auf die zweite Fördereinrichtung 26, die mit
einer Geschwindigkeit v₃ von 1,2 m/s betrieben wird. Dadurch
wird zwischen erstem Formstück 14 und zweitem Formstück 24 ein
Spalt gebildet, in den ein stirnseitiger Anschlag 40
kurzzeitig einschwenkbar ist, um das eingeschobene erste
Formstück 14 in Richtung der Bahn 30 des zulaufenden Strangs
exakt auf der Auflage 20 zu positionieren.
Die Ladeeinrichtung 22 weist ein Gestell 42 auf, in dem
unmittelbar nebeneinander zwei zweiarmige Hebel 44, 46 jeweils
in ihrer Mitte gelagert sind. Die Hebel 44, 46 sind um
dieselbe parallel zur Bahn 30 verlaufende Drehachse 48
rotierbar. Jeder der Hebel 44, 46 trägt an seinen freien Enden
diametral gegenüberliegend je eine Aufnahme 20, 50 bzw. 52,
54. Die Aufnahmen 20, 50, 52, 54 sind in Richtung der Bahn 30
gesehen außermittig an den zugehörigen Hebeln 44 bzw. 46
befestigt, so daß sich alle vier Aufnahmen 20, 50, 52, 54 in
derselben Kreisebene bewegen und abwechselnd in die
Ladeposition 56 zwischen der ersten Fördereinrichtung 12 und
der zweiten Fördereinrichtung 26 gebracht werden können. Die
beiden Hebel 44, 46 sind in dem von Aufnahmen 20, 50, 52, 54
freien Winkelbereich gegeneinander rotierbar.
In Fig. 2 ist die Vorrichtung 10 aus Fig. 1 im Schnitt II-II
dargestellt, der die Ladeeinrichtung 22 zeigt. Die
Hebel 44, 46 und die zugehörigen Aufnahmen 20, 50 bzw. 52, 54
weisen eine annähernd Z-förmige Gestalt auf. Der von
Aufnahmen 20, 50, 52, 54 freie Winkelbereich, um den die
Hebel 44 und 46 gegeneinander verdrehbar sind, beträgt
etwa 110°. Die untereinander gleichen Aufnahmen 20, 50, 52, 54
werden nachfolgend anhand der in Ladeposition 56 dargestellten
Aufnahme 20 beschrieben.
In der Aufnahme 20 des Hebels 44 befindet sich ein erstes
Formstück 14, hier eine gewölbte Unterform für die Herstellung
eines Firststeines. Das Formstück 14 liegt mit seinen unteren
Rändern auf einer aus zwei in Richtung der Bahn 30
verlaufenden Schienen 58, 60 gebildeten festen Auflage 62 auf.
Die Schienen 58, 60 sind an ihren Außenseiten mit aufgesetzten
seitlichen Führungen 64 bzw. 66 versehen. Auf der Oberseite
des Formstücks 14 liegt ein als federbelastete Rolle
ausgebildetes Andruckelement 68 auf, die das Formstück 14 auf
die Auflage 62 preßt.
Der zweite Hebel 46 ist gegen den ersten Hebel 44 um 70° im
mathematisch positiven Sinn gedreht dargestellt, so daß sich
die Aufnahme 54 nahe neben der Aufnahme 20 mit einem zweiten
Formstück 24 befindet. Nach Beendigung des Ladevorgangs auf
der Aufnahme 20 können beide Hebel 44, 46 gleichzeitig um 70°
im mathematisch negativen Sinn um die Drehachse 48 gedreht
werden, so daß die nächste Aufnahme 54 in die Ladeposition 56
gelangt. Anschließend kann der erste Hebel 44 um weitere 40°
gedreht werden, so daß sich der eben beschriebene Vorgang
wiederholt.
Bezugszeichenliste
10 Vorrichtung
12 erste Fördereinrichtung
14 erstes Formstück
16 zulaufender Strang
18 Transporteinrichtung
20 erste Aufnahme des Hebels 44
22 Ladeeinrichtung
24 zweites Formstück
26 zweite Fördereinrichtung
28 ablaufender Strang
30 Bahn des zulaufenden Strangs
32 Arretiereinrichtung
34 Staubereich
36 Schlitten
38 Mitnehmer
40 Anschlag
42 Gestell der Ladeeinrichtung
44 erster Hebel
46 zweiter Hebel
48 Drehachse
50 zweite Aufnahme des Hebels 44
52 erste Aufnahme des Hebels 46
54 zweite Aufnahme des Hebels 46
56 Ladeposition
58 erste Schiene
60 zweite Schiene
62 Auflage
64 erste seitliche Führung
66 zweite seitliche Führung
68 Andruckelement
12 erste Fördereinrichtung
14 erstes Formstück
16 zulaufender Strang
18 Transporteinrichtung
20 erste Aufnahme des Hebels 44
22 Ladeeinrichtung
24 zweites Formstück
26 zweite Fördereinrichtung
28 ablaufender Strang
30 Bahn des zulaufenden Strangs
32 Arretiereinrichtung
34 Staubereich
36 Schlitten
38 Mitnehmer
40 Anschlag
42 Gestell der Ladeeinrichtung
44 erster Hebel
46 zweiter Hebel
48 Drehachse
50 zweite Aufnahme des Hebels 44
52 erste Aufnahme des Hebels 46
54 zweite Aufnahme des Hebels 46
56 Ladeposition
58 erste Schiene
60 zweite Schiene
62 Auflage
64 erste seitliche Führung
66 zweite seitliche Führung
68 Andruckelement
Claims (18)
1. Verfahren zum Entnehmen eines Formstücks (14) mit einer
Aufnahme (20, 50, 52, 54) aus der Bahn (30) eines aus
stirnseitig aneinanderliegenden Formstücken (14)
gebildeten mit einer Geschwindigkeit v₁ zulaufenden
Strangs (16), insbesondere von Unterformen für die
Herstellung von Betondachsteinen im Strangpreßverfahren,
und zum Einfügen eines Formstücks (24) in einen
ablaufenden Strang (28),
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils ein erstes Formstück (14), nämlich das
vorderste Formstück des zulaufenden Strangs (16), mit
einer erhöhten Geschwindigkeit v₂ in die
Aufnahme (20, 50, 52, 54) gefördert wird, dabei ein in der
Aufnahme (20, 50, 52, 54) befindliches zweites
Formstück (24) dem ablaufenden Strang (28) zugeführt und
anschließend mit der Aufnahme (20, 50, 52, 54) aus der
Bahn (30) des zulaufenden Strangs (16) bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme (20, 50, 52, 54) mit dem ersten
Formstück (14) nach dem Entnehmen aus dem zulaufenden
Strang (16) auf einer Kreisbahn bewegt wird, deren
Drehachse (48) vorzugsweise parallel zur Bahn (30) des
zulaufenden Strangs (16) angeordnet ist.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zulaufende Strang (16) angehalten wird, solange
die Aufnahme (20, 50, 52, 54) außerhalb der Bahn (30) des
zulaufenden Strangs (16) angeordnet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der ablaufende Strang (28) zumindest mit der erhöhten
Geschwindigkeit v₂ gefördert wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Formstück (14) exakt in der
Aufnahme (20, 50, 52, 54) positioniert wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahme (20, 50, 52, 54) mit dem Formstück (14)
nach dem Entnehmen aus dem zulaufenden Strang (16) mit
wechselnden Winkelgeschwindigkeiten auf der Kreisbahn
bewegt wird.
7. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, die eine mit konstanter Geschwindigkeit v₁
betreibbare erste Fördereinrichtung (12) für den
zulaufenden Strang (16) und eine Ladeeinrichtung (22) mit
einer aus der Bahn (30) des zulaufenden Strangs (16)
bewegbaren Aufnahme (20, 50, 52, 54) für ein
Formstück (14, 24) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (10) eine mit erhöhter
Geschwindigkeit v₂ betreibbare Transporteinrichtung (18)
für das jeweils vorderste zulaufende erste Formstück (14)
sowie ein aus der Aufnahme (20, 50, 52, 54) auszutragendes
zweites Formstück (24) und eine zweite
Fördereinrichtung (26) für den ablaufenden Strang (28)
aufweist, und daß die Aufnahme (20, 50, 52, 54) der
Ladeeinrichtung (22) an einem Hebel (44 bzw. 46) befestigt
ist, der eine im wesentlichen parallel zur Bahn (30) des
zulaufenden Strangs (16) angeordnete Drehachse (48)
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der die Aufnahme (20, 50, 52, 54) tragende
Hebel (44 bzw. 46) zweiarmig ausgebildet ist und diametral
gegenüberliegend zwei Aufnahmen (20, 50, 52, 54) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladeeinrichtung (22) zumindest zwei Hebel (44, 46)
mit Aufnahmen (20, 50 bzw. 52, 54) aufweist, die
nacheinander in dieselbe Ladeposition (56) zum Entnehmen
und Einfügen eines Formstücks (14, 24) verbringbar sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hebel (44, 46) auf derselben Drehachse (48) in
axialer Richtung versetzt zueinander angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
gekennzeichnet durch,
daß im zulaufenden Strang (16) eine
Arretiereinrichtung (32) zum Anhalten des jeweils
vordersten ersten Formstücks (14) vorgesehen ist, und daß
der Arretiereinrichtung (32) ein Staubereich (34) für
zulaufende erste Formstücke (14) vorgelagert ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Transporteinrichtung (18) einen in der Bahn (30)
des zulaufenden Strangs (16) verfahrbaren Mitnehmer (38)
für das jeweils vorderste erste Formstück (14) aufweist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
gekennzeichnet durch,
daß die zweite Fördereinrichtung (26) für den ablaufenden
Strang (28) zumindest mit der erhöhten Geschwindigkeit v₂
betreibbar ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13,
gekennzeichnet durch,
daß die Aufnahme (20, 50, 52, 54) seitliche
Führungen (64, 66) für das Formstück (14, 24), eine feste
Auflage (62) für dessen Unterseite und ein auf dessen
Oberseite auflegbares elastisch abgefedertes
Andruckelement (68) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
gekennzeichnet durch,
daß ein während des Durchgangs des zweiten Formstücks (24)
entfernbarer Anschlag (40) für das erste Formstück (14)
vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15,
gekennzeichnet durch,
daß die Ladeeinrichtung (22) eine von jedem Formstück (14)
zu durchlaufende Bearbeitungsstation, vorzugsweise eine
Reinigungsstation, aufweist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
gekennzeichnet durch,
daß die Reinigungsstation zumindest je eine an die
Stirnseiten eines Formstücks (14) anlegbare Zahnwalze, die
um eine zur Bewegungsrichtung der
Aufnahme (20, 50, 52, 54) senkrecht angeordnete Achse
drehbar ist, und je einen den Zahnwalzen nachgeordneten
Abstreifer aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 17,
gekennzeichnet durch,
daß die Ladeeinrichtung (22) eine Wechselstation zum
Austausch zweier Formstücke (14, 24) aufweist.
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