DE19504824C2 - Anker für doppelschalige Wände - Google Patents
Anker für doppelschalige WändeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Anker für doppelschalige
Wände, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Gebäudewand muß neben der Funktion der Lastabtragung
auch Aufgaben der Wärme- und Schallisolation sowie der
Wärmespeicherung wahrnehmen. Um den Wandaufbau den ein
zelnen Funktionen optimal anpassen zu können, ist es
bekannt, doppelschalige Wände vorzusehen, wobei den
Schalen getrennte Funktionen zugewiesen werden. Bei einer
doppelschaligen Wand kann es sich beispielsweise um ein
doppelschaliges Mauerwerk, eine Kombination aus Mauerwerk
und Beton oder beispielsweise eine Kombination aus Mauer
werk und Sichtmauerwerk handeln, wobei letztere insbeson
dere bei einem nachträglichen Aufbau der zweiten Mauer
schale Verwendung findet. Die innere Wandschale übernimmt
üblicherweise die Funktion der Lastabtragung und unter
liegt aus diesem Grunde Verformungen infolge Belastung
sowie infolge Schwindens und Kriechens. Die äußere Wand
schale schützt im wesentlichen vor Witterungseinflüssen
und dient der Wärme- und Schallisolation. Da die äußere
Wandschale relativ stark wechselnden Temperatureinflüssen
ausgesetzt ist, treten bei ihr Wärmedehnungen bzw. Bewe
gungen im wesentlichen in der Wandfläche auf.
Es ist bekannt, daß die beiden Wandschalen aufgrund ihrer
grundsätzlich unterschiedlichen Bewegungen und Verformun
gen nicht über starre Anker miteinander verbunden werden
sollten, da dies zu hohen Zwangsspannungen führen kann,
die eine Beschädigung der inneren oder äußeren Wandschale
zur Folge haben können. Um derartige Zwangsspannungen zu
vermeiden, sind sogenannte Gelenkanker entwickelt worden,
die eine gegenseitige Bewegung der Wandschalen ermögli
chen und bei Winddruck- und Windsog-Beanspruchungen der
äußeren Wandschale ein im wesentlichen starres Verhalten
zeigen.
Ein Gelenkanker gemäß der GB 1 502 944 besteht aus zwei
Ankerteilen, die an ihren inneren, einander zugewandten
Enden über ein Bolzengelenk miteinander verbunden sind.
Das Bolzengelenk ist dadurch gebildet, daß eines der
Ankerteile gabelförmig ausgestaltet ist und das andere
Ankerteil mit seinem Ende zwischen die so gebildeten
Gabelschenkel eingeführt ist. Ein quer verlaufender, die
Ankerteile durchdringender Bolzen stellt die Übertragung
von Zugkräften unter gleichzeitiger Gewährleistung der
relativen Schwenkbarkeit sicher. Ein derartiger Anker
ermöglicht aufgrund seines relativ einfachen konstrukti
ven Aufbaus eine kostengünstige Herstellung bei ausrei
chender Steifigkeit zur Aufnahme von Winddruck- und
Windsog-Beanspruchungen der Wandschalen. Nachteilig ist
jedoch, daß der Anker eine Schallbrücke bildet, die die
Schalldämmeigenschaften der doppelschaligen Wand wesent
lich herabsetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Anker der
genannten Art so weiterzubilden, daß er trotz eines
einfachen und kostengünstigen Aufbaus eine gute Schall
dämmung gewährleistet.
Diese Aufgabe wird bei einem Anker der genannten Art
durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs
1 gelöst. Dabei ist der direkte gegenseitige Kontakt der
metallenen Ankerteile bzw. deren Anlage an den metallenen
Bolzen verhindert, indem der Bolzen einen elastischen
Überzug aufweist und zwischen den nebeneinander angeord
neten Enden oder Flächen der Ankerteilen Lagen aus
schalldämmendem Material vorgesehen sind. Aufgrund dieser
schalldämmenden Elemente ist die direkte Schallübertra
gung zwischen den beiden Wandschalen unterbrochen, so daß
die Schalldämmeigenschaften erhöht sind.
Aufgrund des Bolzengelenks ist eine Verschiebung der
Wandschalen in eine Hauptrichtung des Gelenks behinde
rungsfrei möglich. Dabei ist der weitere Vorteil gegeben,
daß aufgrund des elastischen Überzugs des Bolzens und der
Lagen aus schalldämmendem Material auch senkrecht zur
Hauptrichtung geringe Parallelverschiebungen und Verdre
hungen von dem Anker aufgenommen werden können, was sich
in der Praxis als ausreichend herausgestellt hat. Ein
Bolzengelenk ermöglicht einen einfachen konstruktiven
Aufbau und somit die kostengünstige Herstellung des
Gelenkankers. Darüber hinaus besitzt der Gelenkanker ein
gutes starres Verhalten bei Winddruck- und Windsog-Bean
spruchungen der Wandschalen.
Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß eines der Anker
teile an seinem inneren Ende gabelförmig ausgestaltet und
das innere Ende des anderen Ankerteils zwischen die
Gabelschenkel eingeführt ist, wobei ein die Enden der
Ankerteile durchdringender Bolzen vorgesehen ist. Eine
derartige Ausgestaltung des Bolzengelenkes läßt sich
schnell und kostengünstig insbesondere dann erreichen,
wenn die Ankerteile aus einem Flachstahl bestehen. Durch
Einführen des inneren Endes des anderen Ankerteils in die
Gabel des ersten Ankerteils werden Bohrungen, die in den
Ankerteilen ausgebildet sind, in Fluchtung gebracht, so
daß der Bolzen seitlich, d. h. im wesentlichen senkrecht
zur Längsrichtung der Ankerteile eingeschoben werden
kann. Der Bolzen ist an drei Stellen gelagert, wobei ein
Herausfallen des Bolzens in bekannter Weise vermieden
ist.
In dem Gelenk sind die schalldämmenden Elemente angeord
net, die sicherstellen, daß zwischen den Ankerteilen
keine übermäßige Schallübertragung stattfindet, so daß
Schallbrücken vermieden sind. Darüber hinaus können die
schalldämmenden Elemente, die vorzugsweise aus Gummi
bestehen, auch die Wärme- bzw. Kälteübertragung von der
Außenschale zur Innenschale verringern.
Die schalldämmenden Elemente sind von einem elastischen
Überzug des Bolzens gebildet, so daß kein direkter Me
tall-Metall-Kontakt zwischen dem Bolzen und den Ankertei
len auftritt. Zusätzlich dazu ist vorgesehen, daß zwi
schen den nebeneinander angeordneten Enden der Ankerteile
Lagen aus schalldämmendem Material angeordnet sind. Dies
ermöglicht es, die Schallübertragung zwischen den benach
bart angeordneten Abschnitten der Ankerteile gering zu
halten oder gar zu vermeiden.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung kann vorgese
hen sein, daß die Bohrungen der Ankerteile, die der
Bolzen durchgreift, von Langlöchern gebildet sind. Auf
diese Weise können die Ankerteile nicht nur relativ
zueinander gedreht werden, sondern entsprechend der
Ausgestaltung der Langlöcher auch eine Querverschiebung
ausführen, wodurch die auftretenden Zwangsspannungen
gering gehalten sind.
Vorzugsweise bestehen die Ankerteile jeweils aus einem
Flachstahl, womit der Vorteil verbunden ist, daß beim
Einlegen in das Mörtelbett keine dicken Lagerfugen ent
stehen. Um die Ankerteile in der Wandschale festzulegen,
hat es sich bewährt, an den Ankerteilen an ihren einander
abgewandten Enden hakenförmige Verankerungsfinger auszu
bilden. Die Verankerungsfinger erstrecken sich vorzugs
weise im wesentlichen senkrecht zur Längsrichtung des
Ankerteils und sind durch senkrechte Umbiegungen eines
geschlitzten Flachstahlendes in einfacher Weise herzu
stellen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus
der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es zei
gen:
Fig. 1: einen Anker für doppelschalige Wände in
Ansicht,
Fig. 2: die Seitenansicht II des Ankers in Fig. 1,
Fig. 3: eine Ansicht des Bolzengelenks und
Fig. 4: die Ansicht IV in Fig. 3.
Gemäß den Fig. 1 und 2 besitzt ein Anker 10 für dop
pelschalige Wände zwei Ankerteile 11 und 12, die an ihren
einander zugewandten Enden über ein Gelenk 13 miteinander
verbunden ist, das gemäß den Fig. 1 und 2 von einem
Schutzgehäuse 14 umgeben ist. Jedes Ankerteil 11 bzw. 12
ist von einem Flachstahl gebildet, der an seinem äußeren
Ende eine Verankerungsvorrichtung 15 besitzt. Die Veran
kerungsvorrichtung 15 ist von zwei seitlich nach außen
gebogenen, hakenförmigen Verankerungsfingern 16 gebildet,
die in der jeweils zugeordneten Wandschale festgelegt
werden.
Die Fig. 3 und 4 zeigen den konstruktiven Aufbau des
Gelenks 13. Wie insbesondere Fig. 3 zeigt, ist das Anker
teil 12 an seinem inneren Ende durch eine doppelte Umbie
gung nach außen versetzt. Zusätzlich ist ein weiteres
Flachstahlteil 12a über eine Schweißung oder Nietung 20
an dem Ankerteil 12 angebracht und ebenfalls durch eine
doppelte Umbiegung in die andere Richtung nach außen
versetzt. Auf diese Weise ist am inneren Ende des Anker
teils 12 eine gabelförmige Ausgestaltung mit zwei paral
lel zueinander verlaufenden, versetzten Gabelschenkeln
12b gebildet. In den Gabelschenkeln 12b sind Langlöcher
12c ausgebildet, wie insbesondere Fig. 4 zeigt.
Das untere Ankerteil 11 besitzt ein entsprechend ausge
führtes, nicht dargestelltes Langloch und ist mit seinem
inneren Ende 11a zwischen die Gabelschenkel 12b einge
führt. In die Langlöcher der Gabelschenkel 12b sowie des
Ankerteils 11 ist ein senkrecht zur Längsrichtung der
Ankerteile verlaufender Bolzen 17 eingesetzt, der mit
einer Ummantelung 19 aus Gummi versehen ist. Als Ab
standshalter zwischen den Gabelschenkeln 12b und dem
inneren Ende 11a des Ankerteils 11 sind den Bolzen 17
umgebende Gummiringe 18 angeordnet, die eine Schall- und
Wärmeübertragung zwischen den Ankerteilen 11 und 12
weitestgehend vermeiden. Wie Fig. 4 zeigt, entspricht
die Breite des Langlochs 12c im wesentlichen der Stärke
des Bolzens 17 einschließlich der Ummantelung 19. Der
Bolzen ist in nicht näher dargestellter Weise an einem
Herausfallen aus den Langlöchern gesichert und bildet die
Schwenkachse für eine relative Drehung der beiden Anker
teile 11 und 12. Aufgrund der Ausbildung der Langlöcher
12c können die Ankerteile 11 und 12 darüber hinaus eine
Parallelverschiebung ausführen.
Claims (7)
1. Anker für doppelschalige Wände, mit einem in einer er
sten Wandschale festlegbaren ersten Ankerteil (11) und
einem in einer zweiten Wandschale festlegbaren zweiten
Ankerteil (12), wobei die beiden Ankerteile (11, 12)
an ihren inneren, einander zugewandten Enden über ein
Bolzengelenk (13) miteinander verbunden sind, indem
eines der Ankerteile (12) an seinem inneren Ende (12b)
gabelförmig ausgestaltet und das innere Ende (11a) des
anderen Ankerteils (11) zwischen die Gabelschenkel
(12) eingeführt und ein die Enden (11a, 12b) der An
kerteile (11, 12) durchdringender Bolzen (17) vorgese
hen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Gelenk
(13) schalldämmende Elemente (18, 19) angeordnet sind,
die von einem elastischen Überzug (19) des Bolzens
(17) und von zwischen den nebeneinander angeordneten
Enden (11a, 12b) der Ankerteile (11, 12) angeordneten
Lagen (18) aus schalldämmendem Material gebildet sind.
2. Anker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das
schalldämmende Material Gummi ist.
3. Anker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bolzen (17) Bohrungen (12c) der Ankerteile
(11, 12) unter Spiel durchgreift.
4. Anker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bohrungen (12c) von Langlöchern gebildet sind.
5. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ankerteile (11, 12) jeweils aus
einem Flachstahl bestehen und an ihren einander abge
wandten Enden hakenförmige Verankerungsfinger (16)
aufweisen.
6. Anker nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Verankerungsfinger (16) sich im wesentlichen senkrecht
zur Längsrichtung des Ankerteils (11, 12) erstrecken.
7. Anker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Gelenk (13) von einem Schutzge
häuse (14) umgeben ist.
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-
1995
- 1995-02-14 DE DE19504824A patent/DE19504824C2/de not_active Expired - Fee Related
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