DE19504654A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Reparatur eines metallurgischen Gefäßes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Reparatur eines metallurgischen GefäßesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reparatur eines metallurgischen Gefäßes im
Bereich seines Abstichrohres, wobei ein Abstichrohr eingesetzt und der zwischen
Mauerwerk und Abstichrohr bestehende Spalt mit einer Verfüllmasse ausgefüllt wird.
Weiterhin betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Nach dem Stand der Technik wird bei der Reparatur der verbrauchte Abstichbereich
des Gefäßes ausgebohrt. Danach wird ein neues Abstichrohr eingesetzt. Ein solches
Abstichrohr ist in der DE 42 08 520 A1 beschrieben. Das Verfüllen des zwischen
dem Mauerwerk und dem Abstichrohr bestehenden Spalts erfolgt vom Inneren des
metallurgischen Gefäßes her, also von oben, von der heißen Seite aus. Der
Wasseranteil der Verfüllmasse muß dabei vergleichsweise groß sein. Er beträgt
beispielsweise 25% bis 30%. Es hat sich auch gezeigt, daß dünne Spalte nur
unvollständig verfüllt werden.
Bei einem anderen Verfahren wird die Verfüllmasse in horizontaler Position des
Spaltes von außen bis an eine Sperrzone eingedüst. In einem zweiten Arbeitsschritt
wird der Spalt dann vom Gefäßinneren aus bis zur anderen Seite der Sperrzone
durch Spritzen verfüllt. Dieses Verfahren ist wegen der mehreren Arbeitsschritte
zeitaufwendig. Darüberhinaus muß auch hier von der heißen Seite aus
gearbeitet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Reparaturverfahren der eingangs genannten Art zu
vereinfachen und zu verbessern und eine Vorrichtung hierfür vorzuschlagen.
Erfindungsgemäß ist obige Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, daß das Abstichrohr von unten in das Mauerwerk des Gefäßes
eingeschoben und daß anschließend der Spalt von unten mit der Verfüllmasse
aufgefüllt wird.
Dadurch ist erreicht, daß nur von unten, also von der kalten Seite aus, gearbeitet
werden muß. Da nur wenige Arbeitsschritte erforderlich sind, ist die Reparaturzeit
entsprechend kurz. Außerdem ist gewährleistet, daß in der Verfüllmasse keine
Hohlräume entstehen. Darüberhinaus hat sich gezeigt, daß auch kleine Spalte,
beispielsweise mit weniger als 5 mm Breite, ausgefüllt werden. Für die Verfüllmasse
genügt ein geringer Zusatz, beispielsweise 16%, von Anmachflüssigkeit. Dadurch ist
ein schnelles Austrocknen der Verfüllmasse und eine lunkerfreie Ausfüllung auch
kleinster Spalte unterstützt.
Da auch kleinste Spalte noch ausgefüllt werden, kann der Spalt im Schmelzen-Einlaufbereich
des Abstichs klein bemessen werden. Dadurch ist der in dieser Zone
zu erwartende Verschleiß minimiert. Es bietet auch keine Schwierigkeiten, das
Abstichrohr im Schmelzen-Einlaufbereich dickwandiger als weiter unten zu
gestalten. Dies verbessert die Haltbarkeit des Abstichrohrs im Einlaufbereich und
verlängert damit die Zyklen, nach denen eine Reparatur erforderlich ist.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das Auffüllen des Spalts von
unten nach oben aufsteigend. Dadurch ist das Erreichen obiger Vorteile unterstützt.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß eine
Andruckplatte vorgesehen ist, auf die das Abstichrohr aufsetzbar ist und deren
Durchmesser größer als der Außendurchmesser des Spaltes ist, und daß die
Andruckplatte eine Öffnung aufweist, durch die die Verfüllmasse in den Spalt
einbringbar ist.
Diese Vorrichtung ist einfach aufgebaut und läßt sich bei späteren Reparaturen
wiederverwenden.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. In
der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Reparatursituation schematisch und
Fig. 2 eine Reparaturvorrichtung am Abstich eines metallurgischen Gefäßes.
Ein metallurgisches Gefäß (1), im Beispielsfall ein Konverter, weist in seinem
Mauerwerk (2) einen Abstichbereich (3) auf. Ist der Abstichbereich (3) verschlissen,
dann wird er dadurch repariert, daß er ausgebohrt wird, in die Ausbohrung ein neues
Abstichrohr (4) eingesetzt wird und der zwischen der Ausbohrung und dem
Abstichrohr (4) bestehende Spalt mit Verfüllmasse (5) aufgefüllt wird, die in
ausgetrocknetem Zustand den Spalt abdichtet und das Abstichrohr (4) im
Mauerwerk (2) hält.
Zum Anmischen der Verfüllmasse (5) ist ein Mischer (6) mit einem Wasseranschluß
(7) vorgesehen. Mittels einer Mörtelpumpe (8) wird die angemachte Verfüllmasse
(5), beispielsweise mit einem Wassergehalt von nur 16%, durch einen
Förderschlauch (9) dem Spalt zugeführt. Der Mischer (6) mit der Mörtelpumpe (8) ist
beispielsweise auf einer Konverterbühne (10) aufgestellt. Die Besonderheiten des
Auffüllens des Spaltes sind im folgenden anhand von Fig. 2 beschrieben.
Nach Fig. 2 ist das ausgebohrte, verschlissene Abstichrohr (11) noch teilweise
vorhanden. Die Reparaturvorrichtung weist eine Andruckplatte (12) auf. Deren
Außendurchmesser ist jedenfalls größer als der Außendurchmesser des Spalts (13)
bzw. der Ausbohrung. Die Andruckplatte (12) ist so groß, daß sie mittels
Befestigungsmitteln (14) unten an dem Abstichbereich (3) lösbar festlegbar ist. Die
Befestigungsmittel sind beispielsweise eine Keilverbindung.
Die Andruckplatte (12) weist im Bereich des Spaltes (13) eine Öffnung (15) auf, an
der ein Anschlußstutzen (16) für den Förderschlauch (9) angeordnet ist. Der
Förderschlauch (9) ist von dem Anschlußstutzen (16) abnehmbar. In den
Anschlußstutzen (16) ist ein Rückschlagventil (17) integriert, wenn der
Förderschlauch (9) vom Anschlußstutzen (16) gelöst werden soll, bevor die
Verfüllmasse (5) im Spalt (13) ausgetrocknet ist. In Fig. 2 ist der Spalt (13) in
seinem mit Verfüllmasse (5) ausgefüllten Zustand dargestellt.
An der Andruckplatte (12) ist ein Aufsteckelement (18) befestigt, das zapfenförmig
oder rohrförmig gestaltet sein kann. Auf das Aufsteckelement (18) ist das
Abstichrohr (4) aufsteckbar. Dieses besteht aus mehreren Ringteilen, wobei die
oberen Ringteile (4′) einen größeren Außendurchmesser aufweisen als die unteren
Ringteile (4′′). Das Aufsteckelement (18) erstreckt sich durch den Schmelze-Durchlaufkanal
des Abstichrohres (4) bzw. deren Ringteile (4′, 4′′). Der
Durchmesserverlauf des Schmelze-Durchlaufkanals ist in Fig. 2 nicht dargestellt. Er
kann oben weiter als unten sein.
Mit dem Aufsteckelement (18) ist oben eine Deckelplatte (19) lösbar verbunden.
Diese drückt die Ringteile (4′, 4′′) gegen die Andruckplatte (12) und gegeneinander,
so daß die Ringteile (4′, 4′′) im Reparaturzustand dicht aneinander anliegen.
Die Funktionsweise der beschriebenen Vorrichtung ist etwa folgende:
Nach dem Ausbohren des verschlissenen Mauerwerks (2) bzw. des verschlissenen Abstichrohrs (11) wird die Andruckplatte (12), auf deren Aufsteckelement (18) das Abstichrohr (4) bzw. dessen Ringteile (4′, 4′′) aufgesteckt sind, in das Mauerwerk (2) eingeschoben. Die Andruckplatte (12) wird durch die Befestigungsmittel (14) am Abstichbereich (3) festgelegt. Es besteht nun der Spalt (13), der unten bei den Ringteilen (4′′) weiter als oben bei den Ringteilen (4′) ist (vgl. Fig. 2).
Nach dem Ausbohren des verschlissenen Mauerwerks (2) bzw. des verschlissenen Abstichrohrs (11) wird die Andruckplatte (12), auf deren Aufsteckelement (18) das Abstichrohr (4) bzw. dessen Ringteile (4′, 4′′) aufgesteckt sind, in das Mauerwerk (2) eingeschoben. Die Andruckplatte (12) wird durch die Befestigungsmittel (14) am Abstichbereich (3) festgelegt. Es besteht nun der Spalt (13), der unten bei den Ringteilen (4′′) weiter als oben bei den Ringteilen (4′) ist (vgl. Fig. 2).
Anschließend wird der Förderschlauch (9) mit dem Anschlußstutzen (16) verbunden
und es wird Verfüllmasse (5) mittels der Mörtelpumpe (8) in den Spalt (13)
eingedrückt. Die Verfüllmasse (5) steigt im Spalt (13) von unten nach oben hoch,
wobei sie den Spalt (13) lunkerfrei füllt. Nachdem sie den weiteren Spaltbereich bei
den Ringteilen (4′′) ausgefüllt hat, steigt sie in den engeren Spaltbereich neben den
oberen Ringteilen (4′) und füllt diesen aus. Beim obersten Ringteil (4′) weicht sie
nach außen aus und bildet dort einen glatten Obergangsbereich (5′) vom Mauerwerk
(2) zur Oberfläche des obersten Ringteils (4′). Ist die Verfüllmasse (5) so weit
hochgestiegen, dann wird die Mörtelpumpe (8) abgeschaltet. Die Verfüllmasse (5)
trocknet schnell aus.
Danach wird dann die Andruckplatte (12) abgenommen, wovor die Deckelplatte (19),
beispielsweise durch Drehen des Aufsteckelements (18) bzw. der Andruckplatte
(12), vom Aufsteckelement (18) zu lösen ist. Nach dem Herausziehen des
Aufsteckelements (18) mit der Andruckplatte (12) ist der Reparaturvorgang
abgeschlossen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Reparatur eines metallurgischen Gefäßes im Bereich seines
Abstichrohres, wobei ein Abstichrohr eingesetzt und der zwischen Mauerwerk
und Abstichrohr bestehende Spalt mit einer Verfüllmasse ausgefüllt wird
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abstichrohr (4) von unten in das Mauerwerk (2, 11) eingeschoben
und gehalten wird und daß anschließend der Spalt (13) von unten mit der
Verfüllmasse (5) aufgefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Auffüllen von unten nach oben aufsteigend erfolgt.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Andruckplatte (12) vorgesehen ist, auf die das Abstichrohr (4)
aufsetzbar ist und deren Durchmesser größer als der Außendurchmesser des
Spaltes (13) ist, und daß die Andruckplatte (12) eine Öffnung (15) aufweist,
durch die Verfüllmasse (5) in den Spalt (13) einbringbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Andruckplatte (12) bei der Öffnung (15) einen Anschlußstutzen (16)
für einen Verfüllmasse-Förderschlauch (9) trägt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Anschlußstutzen (16) ein Rückschlagventil (17) angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Andruckplatte (12) ein Aufsteckelement (18) zum Aufstecken des
ein- oder mehrteiligen Abstichrohres (4) befestigt ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Deckelplatte (19) vorgesehen ist, mit der das Abstichrohr (4) bzw.
dessen Ringteile (4′, 4′′) gegen die Andruckplatte (12) spannbar ist.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1995104654 DE19504654A1 (de) | 1995-02-13 | 1995-02-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Reparatur eines metallurgischen Gefäßes |
EP96101627A EP0726439A1 (de) | 1995-02-13 | 1996-02-06 | Verfahren und Vorrichtung zur Reparatur eines metallurgischen Gefässes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995104654 DE19504654A1 (de) | 1995-02-13 | 1995-02-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Reparatur eines metallurgischen Gefäßes |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE19504654A1 true DE19504654A1 (de) | 1996-08-22 |
Family
ID=7753779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1995104654 Withdrawn DE19504654A1 (de) | 1995-02-13 | 1995-02-13 | Verfahren und Vorrichtung zur Reparatur eines metallurgischen Gefäßes |
Country Status (2)
Country | Link |
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EP (1) | EP0726439A1 (de) |
DE (1) | DE19504654A1 (de) |
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EP0726439A1 (de) | 1996-08-14 |
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