DE19503668A1 - Deponiemasse auf Basis von verrottetem Abfall - Google Patents

Deponiemasse auf Basis von verrottetem Abfall

Info

Publication number
DE19503668A1
DE19503668A1 DE19503668A DE19503668A DE19503668A1 DE 19503668 A1 DE19503668 A1 DE 19503668A1 DE 19503668 A DE19503668 A DE 19503668A DE 19503668 A DE19503668 A DE 19503668A DE 19503668 A1 DE19503668 A1 DE 19503668A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
rotting
waste
landfill
composition according
indicates
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Ceased
Application number
DE19503668A
Other languages
English (en)
Inventor
Guenzel Schulenburg-Wolfsburg
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
PELOX BIOCONVERSIONSTECH GmbH
Original Assignee
PELOX BIOCONVERSIONSTECH GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by PELOX BIOCONVERSIONSTECH GmbH filed Critical PELOX BIOCONVERSIONSTECH GmbH
Priority to DE19503668A priority Critical patent/DE19503668A1/de
Publication of DE19503668A1 publication Critical patent/DE19503668A1/de
Ceased legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE
    • B09B1/00Dumping solid waste
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B09DISPOSAL OF SOLID WASTE; RECLAMATION OF CONTAMINATED SOIL
    • B09BDISPOSAL OF SOLID WASTE
    • B09B3/00Destroying solid waste or transforming solid waste into something useful or harmless
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F17/00Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F17/00Preparation of fertilisers characterised by biological or biochemical treatment steps, e.g. composting or fermentation
    • C05F17/50Treatments combining two or more different biological or biochemical treatments, e.g. anaerobic and aerobic treatment or vermicomposting and aerobic treatment
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02PCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES IN THE PRODUCTION OR PROCESSING OF GOODS
    • Y02P20/00Technologies relating to chemical industry
    • Y02P20/141Feedstock
    • Y02P20/145Feedstock the feedstock being materials of biological origin
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
    • Y02WCLIMATE CHANGE MITIGATION TECHNOLOGIES RELATED TO WASTEWATER TREATMENT OR WASTE MANAGEMENT
    • Y02W30/00Technologies for solid waste management
    • Y02W30/40Bio-organic fraction processing; Production of fertilisers from the organic fraction of waste or refuse

Description

Die Erfindung betrifft eine Deponiemasse und insbesondere eine Deponiemasse auf Basis von verrottetem Abfall.
Seit langem ist die Verwertung von Müll und insbesondere von organisches Material umfassendem Müll und die Verringerung des zu deponierenden Gutes von Interesse. Vorwiegend findet bisher eine Trennung der verschiedenen Müllkomponenten statt, die dann getrennt verwertet oder deponiert werden können. Die Trennung der Komponenten kann sich jedoch recht schwierig gestalten, so daß häufig keine vollständige Trennung stattfindet und die er­ haltenen Fraktionen mit den jeweils anderen Komponenten noch stark verunreinigt sind, was die Weiterverarbeitung schwieriger macht und auch hinsichtlich der Deponierung des nicht verwert­ baren Restes (Restmüll) von Bedeutung ist. Problematisch sind neben schadstoffhaltigen Abfallprodukten beispielsweise organi­ sches Material umfassender Abfall wie Hausmüll, hausmüllähnli­ cher Gewerbemüll, Restmüll, Panseninhalte, Abfälle der Lebens­ mittelindustrie oder land- und forstwirtschaftliche Abprodukte.
Prinzipiell gibt es die Verfahren der mechanischen, biologischen und thermischen Abfallbehandlung.
Bei der mechanischen-biologischen Behandlung wird in der Regel der Müll zerkleinert und in dieser Form gegebenenfalls nach einer Vorsortierung deponiert bzw. kompostiert. Dies hat jedoch keine Wiederverwertung der darin enthaltenen Stoffe zur Folge, und vor allem ist das Volumen beträchtlich. Bei unsachgemäßer Deponierung können die enthaltenen Schadstoffe beispielsweise in das Grundwasser gelangen.
Weiterhin wird zur Müll- und Abfallbeseitigung die thermische Aufbereitung (Müllverbrennung, Pyrolyse) angewendet. Bei der thermischen Behandlung wird der angefallene Müll daher einfach verbrannt, wobei sich jedoch aufgrund der sehr unterschiedlichen Zusammensetzung des zu verbrennenden Materials Verfahrenspro­ bleme ergeben. Diese haben beispielsweise bei Anwendung auf organische Materialien und Schadstoffe enthaltenden Müll die Nachteile, daß die Verbrennung nur sehr schwer unter kontrol­ lierten und konstanten Bedingungen durchgeführt werden kann und/oder die enthaltenen Schadstoffe in die Atmosphäre emittiert oder verflüchtigt werden.
Ein bekanntes biologisches Verfahren, organische Abfälle zu brauchbaren Sekundärprodukten zu verarbeiten, ist die Kompostie­ rung. Aus einem organische Abfälle enthaltenden Müll kann auf diese Weise Kulturboden hergestellt werden.
Bei der biologischen Abfallbehandlung kann organischer Abfall anaerob oder aerob behandelt werden. Bei einer anaeroben Behand­ lung wird jedoch in hohem Maß Methan gebildet, das sorgsam ge­ handhabt werden muß. Bei der aeroben Behandlung erfolgt eine Verrottung des organischen Materials unter Bildung von Kulturbo­ den (Kompost), wozu in der Regel eine Verrottungsdauer von meh­ reren Monaten erforderlich ist. Es erfolgt dabei ein vollständi­ ger biologischer Abbau aller vorhandenen organischen Bestand­ teile. Grundsätzlich gilt, daß eine Kompostierung umso besser ist, je intensiver das Material verrotten kann. Es wird jedoch aus Gründen der Wirtschaftlichkeit in der Regel angestrebt, die erforderliche Rottedauer auf unter 6 Monate zu reduzieren, wobei sie sich aus Intensiv- und Nachrotte zusammensetzen kann.
Ein weiteres Problem ist das ständig wachsende Aufkommen von Abfallmaterialien wie Klärschlamm, Fettabscheiderrückstände, Mühlenabfallprodukte, beschichtete Papiere usw. Häufig müssen diese teuer entsorgt werden oder es fehlt sogar an geeigneten Möglichkeiten, sie auf brauchbare Weise einzusetzen, weiterzuver­ arbeiten und ihre Menge zu verringern.
Es ist auch vorgeschlagen worden, die mechanische Abfallaufbe­ reitung mit einer biologischen und einer thermischen Behandlung zu kombinieren.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, durch Verarbeitung bzw. Verwertung von organisches Material enthalten­ dem Abfall eine Deponiemasse herzustellen, die über längere Zeit problemlos lagerfähig ist, unter Verwendung bekannter Vorrich­ tungen kostengünstig hergestellt werden kann und hinsichtlich der Ausgangsmaterialien äußerst flexibel ist.
Diese Aufgabe wird durch eine Deponiemasse gemäß Anspruch 1 ge­ löst, die dadurch gekennzeichnet ist, daß sie eine rohfaserrei­ che, biologisch-reaktionsträge und schadstoffarme Masse umfaßt, die aus einem organisches Material enthaltendem Abfall erzeugt wird, die erhältlich ist, indem
  • a) der organisches Material enthaltende Abfall einer ein- oder mehrstufigen Verrottungsvorrichtung zugeführt wird,
  • b) dieses Material maximal 100 Stunden lang einer Intensiv­ rotte unter den hierfür üblichen Umgebungsbedingungen unter­ zogen wird (gegebenenfalls unter Luftzufuhr und vorzugsweise bei einer Temperatur von 50 bis 70°C, einer Feuchte von 50 ± 5%, in einem leicht sauren Zustand (pH-Wert kleiner 7) und bei einem C-N-Verhältnis von 30-40 : 1),
  • c) dieses Material einer geschlossenen und/oder offenen Nach­ rotte unterzogen wird,
  • d) danach eine weitere Verrottung im wesentlichen unterbunden wird durch Absenkung der Feuchte in der Verrottungsvorrich­ tung oder in der Nachrotte auf unter 40% und damit
  • e) die entstandene, vorrangig organische Masse auf einen Troc­ kensubstanzgehalt von 60% oder mehr getrocknet wird.
Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung umfaßt auch das Verfahren zur Herstellung der Deponiemasse.
Überraschenderweise ist gefunden worden und dies ist ein wesent­ licher Aspekt, daß die erfindungsgemäß erhaltene Masse eine Deponiemasse ist, die über einen längeren Zeitraum gelagert und anschließend ohne Quälitätsverlust z. B. als Sekundärbrennstoff verwendet werden kann. Gegebenenfalls kann auch die Verrottung wieder in Gang gesetzt werden, falls die gewünscht ist.
Überraschenderweise ist ferner gefunden worden, daß die erfin­ dungsgemäße Deponiemasse im Gegensatz zu anderen bekannten aus verrottetem, organischem Material hergestellten Deponiemassen, in ihrer Ausgangszusammensetzung durch Auswahl geeigneter Abfall­ komponenten bzw. der Anteile der verwendeten Ausgangsmaterialien so eingestellt werden kann, daß sie nur gering biologisch aktiv, schadstoff-immobilisiert, sickerwasserarm und gut verdichtbar ist, wodurch sich eine ausgezeichnete Lagerqualität ergibt.
Das verwendete, organischen Abfall umfassende Ausgangsmaterial umfaßt insbesondere sortierten oder unsortierten Hausmüll, haus­ müllähnlichen Gewerbemüll, Restmüll, Klärschlamm, Fettabschei­ derrückstände, Gülle, Panseninhalte, Abfall aus der Lebensmit­ telindustrie und/oder Deponiegut, das auf diese Weise nochmals verwertet werden kann.
Dieser organisches Material enthaltende Abfall kann vor und/oder nach der Verrottung gegebenenfalls zusammen mit einem oder meh­ reren kohlenstoffreicheren Zuschlagstoffen vermischt werden, wodurch zum einen der Stickstoffgehalt und der Kohlenstoffgehalt des der Verrottung unterzogenen Materials auf einen für die Verrottung günstigeren Wert eingestellt werden können und zum anderen der Stickstoffgehalt und der Kohlenstoffgehalt des als Deponiemasse geeigneten Produktmaterials auf einen für die Lage­ rung günstigeren Wert eingestellt werden können.
Falls vor der Verrottung die Ausgangsstoffe variiert zugesetzt werden, liegt der Stickstoffgehalt, bezogen auf das gesamte Material, anschließend im allgemeinen in einem Bereich von 0,9 bis 1,5, bevorzugt bis 1,0 Gew.%. Der Kohlenstoffgehalt liegt dann im allgemeinen in einen Bereich von 15 bis 36 Gew.%.
Die Einstellung der genannten Bereiche kann von dem Hersteller der Deponiemasses je nach verwendetem, organisches Material enthaltendem Abfall durch Zuführung geeigneter Mengen der Zu­ schlagstoffe eingestellt werden, falls dies gewünscht ist.
Als Zuschlagstoffe eignen sich insbesondere Grünabfall, Wald­ holz/Schwachholz, Sägespäne, Hobelspäne, Altholz, Klärschlamm, Papiermaterial wie beispielsweise beschichtetes Papier, nach­ wachsende Rohstoffe, energiereiche Müllfraktionen und/oder Müh­ lenabprodukte (organische Staubprodukte) usw.
Als Vorrichtung zur Durchführung der Intensivverrottung kann eine der bekannten Verrottungsanlagen verwendet werden. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, daß eine Temperaturkontrolle, eine Feuchtigkeitskontrolle, gegebenenfalls eine Bewegung bzw. Um­ schichtung des zu verrottenden Gutes, eine geeignete Belüftung usw. möglich sind.
Eine geeignete Vorrichtung ist beispielsweise die Bedminster- Abfallbehandlungsanlage (Bedminster Bioconversion Corp, Cherry Hill, NJ, USA). Eine solche Anlage ist beispielsweise in den US- A-5 047 349, US-A-5 206 173, US-A-5 204 263 und US-A-5 215 921 beschrieben. Die Offenbarung dieser Schriften wird hier durch Bezugnahme darauf eingeführt.
Insbesondere eignet sich eine Rottetrommel für die erfindungs­ gemäße Verrottung des organisches Material enthaltenden Abfalls. Die Rottetrommel kann ein- und/oder mehrstufig ausgestattet sein, wobei die erfindungsgemäße Trocknung (Schritt d) gemäß Anspruch 1) im Innern oder außerhalb der Rottetrommel erfolgen kann.
Es ist ein wichtiges Merkmal der Erfindung, daß die Intensiv­ rotte nach maximal 100 Stunden abgebrochen wird.
Vor der Zuführung von beispielsweise Hausmüll oder ähnlichen Ausgangsmaterialien erfolgt gegebenenfalls eine mechanische Aus­ lese von Störstoffen, während die Selektierung von Wertstoffen und deren Überführung in die jeweiligen Wertstoffverarbeitungs­ kreisläufe erst nach dem Intensivrotteprozeß des im wesentlichen unzerkleinerten Materials erfolgt.
Die Intensivrotte wird insbesondere für einen Zeitraum von bis zu 100 Stunden, bevorzugt bis 72 zu Stunden geführt, wobei die Temperatur und die Feuchtigkeit jeweils unabhängig voneinander, insbesondere in einem Bereich bis 70°C, vorzugsweise von 50 bis 70°C, insbesondere von 60 bis 65°C bzw. vorzugsweise von 45 bis 55% Feuchte gehalten werden.
Nach maximal 100 Stunden Verrottungsdauer wird die Verrottung unterbrochen bzw. unterbunden, indem das Material aus der Rotte­ trommel entfernt wird.
Im Anschluß an die Intensivrotte wird eine offene und/oder ge­ schlossene Nachrotte durchgeführt.
Diese Nachrotte kann bei Durchführung einer geschlossenen Nach­ rotte über einen Zeitraum von bis zu 1000, vorzugsweise bis zu 350 Stunden geführt werden, wobei die Temperatur und Feuchtig­ keit jeweils unabhängig voneinander, insbesondere in einem Be­ reich von 35 bis 55°C bzw. 35 bis 45% Feuchte gehalten werden. Die Nachrotte kann beispielsweise in einem geschlossenen Mieten­ verfahren erfolgen.
Eine alternative oder ergänzende, offenen Nachrotte kann über einen beliebigen Zeitraum geführt werden, wobei durch spezielle Zu- und Abluftrohre und/oder eine Umsetztechnik eine Durchlüf­ tung und durch Abdeckung der offenen Mieten eine Wärmedämmung, eine Emissionsminderung und ein Niederschlagsschutz bewirkt wird.
Eine erfindungsgemäße Deponiemasse weist beispielsweise die fol­ genden Merkmale auf:
Kohlenstoffgehalt
15 bis 40 Gew.-%
Wassergehalt 30 bis 40 Gew.-%
Aschegehalt 15 bis 30 Gew. -%
Stickstoffgehalt 0,9 bis 1,5 Gew.-%
Die während der Verrottung bzw. Fermentierung entstandene Wärme, die Abluftwärme oder zugeführte Luft usw. können verwendet wer­ den, um die erforderliche Trocknung zu bewirken oder um zumin­ dest dazu beizutragen. Hierdurch kann der Trocknungsvorgang energiesparend durchgeführt werden.
Vor oder nach der Trocknung werden aus der entstandenen, vorran­ gig organischen Masse Wertstoffe, insbesondere Metalle und/oder Kunststoffe entfernt, indem beispielsweise Magnete, Gebläse, Wirbelstromabscheider, Siebe usw. verwendet werden.
Die organische Masse kann dann ohne weitere Behandlung als Deponiemasse eingesetzt werden.
Die Deponiemasse kann erfindungsgemäß vor oder nach einer Nach­ rotte zusätzlich lagerstabilisiert werden, indem dosiert defi­ nierte Bakterienkulturen, z. B. Milchsäurebakterien, oder den pH- Wert erniedrigende Mittel, z. B. Propionsäure, zugesetzt werden. Diese lösen einen Konservierungsprozeß aus oder wirken konser­ vierend, wodurch unerwünschte Stoffwechsel- oder Abbauvorgänge sowie Emissionen verhindert werden, ohne daß Produkt negativ zu verändern.
Falls es gewünscht ist, kann der erfindungsgemäße Deponiemasse auch kompaktiert werden.
In der erfindungsgemäßen, als Deponiemasse geeigneten Masse sind die Stoffwechselvorgänge stark reduziert. Sickerwasser kann nicht austreten.
Hierbei handelt es sich um eine lagerfähige Deponiemasse, die schadstoffarm und im wesentlichen nur noch gering biologisch aktiv ist.

Claims (17)

1. Deponiemasse, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine rohfaser­ reiche, biologisch-reaktionsträge und schadstoffarme, aus organisches Material enthaltendem Abfall gewonnene Masse umfaßt, die erhältlich ist, indem
  • a) der organisches Material enthaltende Abfall einer ein- oder mehrstufigen Verrottungsvorrichtung zugeführt wird,
  • b) dieses Material maximal 100 Stunden lang einer Inten­ sivrotte unter den hierfür üblichen Bedingungen unter­ zogen wird,
  • c) dieses Material gegebenenfalls einer geschlossenen und/oder offenen Nachrotte unterzogen wird,
  • d) danach eine weitere Verrottung im wesentlichen unter­ bunden wird durch Absenkung der Feuchte in der Verrot­ tungsvorrichtung oder in der Nachrotte auf unter 40% und damit
  • e) die entstandene, vorrangig organische Masse auf einen Trockensubstanzgehalt von 60% oder mehr getrocknet wird.
2. Deponiemasse, nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete, organisches Material umfassende Abfall als Ausgangsstoff sortierten oder unsortierten Hausmüll, haus­ müllähnlichen Gewerbemüll, Restmüll, Klärschlamm, Fettab­ scheiderrückstände, Gülle, Panseninhalte, Abfall aus der Lebensmittelindustrie und/oder Deponiegut umfaßt.
3. Deponiemasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der verwendete, vorwiegend organisches Material enthal­ tende Abfall entweder als Ausgangsstoff variiert wird und/­ oder nach der Verrottung zusammen mit einem oder mehreren kohlenstoffreicheren Zuschlagstoffen vermischt wird.
4. Deponiemasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Verrottung durch die variierbaren Ausgangsstoffe der Stickstoffgehalt auf einen Bereich von 0,9 bis 1,5 Gew.%, bevorzugt unter 1,0 Gew.% und der Kohlenstoffgehalt auf einen Bereich von 15 bis 36 Gew.% eingestellt werden.
5. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Intensivrotte bei Luftzufuhr bis 100, bevorzugt bis 72 Stunden lang durchgeführt wird, wobei die Temperatur und die Feuchtigkeit jeweils unabhängig vonein­ ander, insbesondere im Bereich von 50 bis 70°C und 50 ± 5 % Feuchte bei einem pH-Wert kleiner 7 liegen.
6. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie einer Nachrotte im geschlossenen und/­ oder offenen Mietenverfahren unterzogen wird.
7. Sekundärbrennstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß maximal 1000, vorzugsweise 350 Stunden lang eine geschlossene Nachrotte bei einer Temperatur von 35 bis 55°C, einer Feuchte von 40 ± 5%, in leicht saurem Zu­ stand und bei einem C-N-Verhältnis von 25-35 : 1 durch­ geführt wird.
8. Sekundärbrennstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine offenen Nachrotte durchgeführt wird, wobei durch spezielle Zu- und Abluftrohre und/oder eine Umsetztechnik eine Durchlüftung und durch Abdeckung der offenen Mieten eine Wärmedämmung, eine Emissionsminderung und ein Niederschlagsschutz bewirkt wird.
9. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Feuchte zur Unterbindung einer weite­ ren Verrottung auf 40% abgesenkt wird.
10. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zur Trocknung der organischen Masse die bei der Verrottung entstandene Wärme, die Abluftwärme und/- oder zugeführte Luft verwendet werden.
11. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die variierten Ausgangsstoffe und/oder die Zuschlagstoffe Grünabfall, Waldholz/Schwachholz, Sägespäne, Hobelspäne, Altholz, Klärschlamm, Papiermaterial, beschich­ tetes Papier, nachwachsende Rohstoffe, energiereiche Müll­ fraktionen und/oder Mühlenabprodukte (organische Staubpro­ dukte) umfassen.
12. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die in den Ausgangsstoffen vorhandene Wertstoffe, insbesondere Metall und/oder Kunststoffe entfer­ nt worden sind, insbesondere durch Einsatz von Magneten, Gebläsen, Wirbelstromabscheidern und Sieben.
13. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die mittels Intensiv- und gegebenenfalls Nachrotte erzeugte Masse volumenreduziert, gering biologisch aktiv, schadstoffarm-immobilisiert, sickerwasserarm und gut verdichtbar ist.
14. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie kompaktiert worden ist.
15. Deponiemasse nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch ge­ kennzeichnet, daß sie vor oder nach der Nachrotte lagersta­ bilisiert worden ist, indem dosiert definierte Bakterien­ kulturen, insbesondere Milchsäurebakterien, und/oder den pH- Wert erniedrigende Mittel, insbesondere Propionsäure, zu­ gesetzt worden sind.
16. Verfahren zur Herstellung einer Deponiemasse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß
  • a) der organisches Material enthaltende Abfall einer ein- oder mehrstufigen Verrottungsvorrichtung zugeführt wird,
  • b) dieses Material maximal 100 Stunden lang einer Inten­ sivrotte unter den hierfür üblichen Bedingungen unter­ zogen wird,
  • c) dieses Material einer geschlossenen und/oder offenen Nachrotte unterzogen wird,
  • d) danach eine weitere Verrottung im wesentlichen unter­ bunden wird durch Absenkung der Feuchte in der Verrot­ tungsvorrichtung oder in der Nachrotte auf unter 40% und damit
  • e) die entstandene, vorrangig organische Masse auf einen Trockensubstanzgehalt von 60% oder mehr getrocknet wird.
17. Verwendung der organischen Masse gemäß einem der Ansprüche 1 bis 15 oder hergestellt nach dem Verfahren gemäß Anspruch 16 als inertisiertes Deponiematerial.
DE19503668A 1995-01-27 1995-01-27 Deponiemasse auf Basis von verrottetem Abfall Ceased DE19503668A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19503668A DE19503668A1 (de) 1995-01-27 1995-01-27 Deponiemasse auf Basis von verrottetem Abfall

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE19503668A DE19503668A1 (de) 1995-01-27 1995-01-27 Deponiemasse auf Basis von verrottetem Abfall

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19503668A1 true DE19503668A1 (de) 1996-08-01

Family

ID=7753176

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE19503668A Ceased DE19503668A1 (de) 1995-01-27 1995-01-27 Deponiemasse auf Basis von verrottetem Abfall

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19503668A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19634741A1 (de) * 1996-08-28 1998-03-05 Wat Wasser Und Abfalltechnik I Verfahren zum Vorbehandeln von thermisch weiterzubehandelndem Restmüll
DE19732152A1 (de) * 1997-07-25 1999-01-28 Herhof Umwelttechnik Gmbh Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus Restabfall

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3104799A1 (de) * 1981-02-11 1982-09-02 Ernst 7326 Heiningen Weichel Gartenkompostierung
DE3107616A1 (de) * 1981-02-27 1982-09-16 Ernst 7326 Heiningen Weichel Verfahren und vorrichtung fuer die aerobe verrottung und kompostierung organischer massen unter gleichzeitiger gewinnung nutzbarer waerme
DE3634476A1 (de) * 1986-10-09 1988-04-14 Altvater & Co Gmbh Aus organischen massen aufbereiteter kompost und verfahren zu dessen herstellung
DE3912474A1 (de) * 1988-04-16 1989-11-02 Stratmann Staedtereinigung Gmb Verfahren zur herstellung von kompost
DE3929075A1 (de) * 1989-09-01 1991-03-14 Itk Ingenieur Technik Kompost Verfahren zur wiederverwertung organischer abfaelle und rottevorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE4307430A1 (de) * 1993-03-09 1994-09-15 Herhof Umwelttechnik Gmbh Verfahren zur Kompostierung von organischen Stoffen, insbesondere Müll
DE4328052A1 (de) * 1993-08-20 1995-02-23 Gutehoffnungshuette Man Verfahren und Vorrichtung zur Kompostierung von Rottegut

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3104799A1 (de) * 1981-02-11 1982-09-02 Ernst 7326 Heiningen Weichel Gartenkompostierung
DE3107616A1 (de) * 1981-02-27 1982-09-16 Ernst 7326 Heiningen Weichel Verfahren und vorrichtung fuer die aerobe verrottung und kompostierung organischer massen unter gleichzeitiger gewinnung nutzbarer waerme
DE3634476A1 (de) * 1986-10-09 1988-04-14 Altvater & Co Gmbh Aus organischen massen aufbereiteter kompost und verfahren zu dessen herstellung
DE3912474A1 (de) * 1988-04-16 1989-11-02 Stratmann Staedtereinigung Gmb Verfahren zur herstellung von kompost
DE3929075A1 (de) * 1989-09-01 1991-03-14 Itk Ingenieur Technik Kompost Verfahren zur wiederverwertung organischer abfaelle und rottevorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens
DE4307430A1 (de) * 1993-03-09 1994-09-15 Herhof Umwelttechnik Gmbh Verfahren zur Kompostierung von organischen Stoffen, insbesondere Müll
DE4328052A1 (de) * 1993-08-20 1995-02-23 Gutehoffnungshuette Man Verfahren und Vorrichtung zur Kompostierung von Rottegut

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19634741A1 (de) * 1996-08-28 1998-03-05 Wat Wasser Und Abfalltechnik I Verfahren zum Vorbehandeln von thermisch weiterzubehandelndem Restmüll
DE19634741C2 (de) * 1996-08-28 2000-05-31 Wat Wasser Und Abfalltechnik I Verfahren zum Behandeln von Resthausmüll
DE19732152A1 (de) * 1997-07-25 1999-01-28 Herhof Umwelttechnik Gmbh Verfahren zur Herstellung von Brennstoff aus Restabfall

Similar Documents

Publication Publication Date Title
CN109821892B (zh) 原位修复有机污染土壤生物材料,其制备方法和应用
DE19503669A1 (de) Sekundärbrennstoff auf Basis von verrottetem Abfall
DE3015239A1 (de) Verfahren zur erzeugung von bio-gas aus hausmuell und klaerschlamm
EP0026440B1 (de) Verfahren zum Gewinnen von Bodenverbesserungsmitteln
Nakasaki et al. Accelerated composting of grass clippings by controlling moisture level
De Wilde et al. Prerequisites for biodegradable plastic materials for acceptance in real-life composting plants and technical aspects
DE3725988C2 (de) Verfahren zum Humifizieren von Klärschlämmen
DE19503668A1 (de) Deponiemasse auf Basis von verrottetem Abfall
DE102008047411A1 (de) Verfahren zur Volumen- und Massenreduktion von Hausmüll
DE19650103A1 (de) Verfahren zur Aufbereitung von Abfall
DE19649963A1 (de) Verfahren und Anlage zur Verwertung von organischen Abfällen
DE3623242C2 (de)
EP0458738A2 (de) Verfahren zum Kompostieren von mit Schadstoffen kontaminierten Abwasserschlamm und Abfallholz durch aerobes Verrotten sowie eine Anwendung
EP0538561B1 (de) Verfahren zur ammoniakemissionsfreien Herstellung von Humus aus einem Abfallstoff in Form von Gülle oder kommunalem Klärschlamm
DE102010027542B4 (de) Verfahren zur Herstellung von Brennstoffbriketts aus nachwachsenden Rohstoffen
DE4338306A1 (de) Verfahren und Anlage zur Verwertung von Bio-Masse
DE102007004145A1 (de) Verfahren zur Entsorgung energiehaltiger Abfallstoffe und Verfahren zur Herstellung von Formlingen
EP0810983B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum kompostieren von organischen stoffen
CH686042A5 (de) Entsorgung von Presswasser einer Vergorungsanlage.
DE202010010368U1 (de) Brennstoffbrikett aus nachwachsenden Rohstoffen
DE102006059094B4 (de) Brennstoffbrikett aus teilkompostierter Biomasse sowie Verfahren und Anlage zu dessen Herstellung
Komorowicz et al. Management of post-production wood waste in the aspect of circular economy
Filipović et al. Efficiency of organic waste recycling through vermicomposting process.
Cocârtă et al. COMPOSTING OF BIOSOLIDS IN ROMANIA–A CASE STUDY
Spanos et al. Composting of organic residues

Legal Events

Date Code Title Description
OP8 Request for examination as to paragraph 44 patent law
8131 Rejection