DE19502067A1 - Verfahren zur Reinigung eines hydratbildenden Salzes - Google Patents

Verfahren zur Reinigung eines hydratbildenden Salzes

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung eines verunreinigten hydratbildenden Salzes, das inkongruent schmelzbar ist, wo bei als Produkt ein wasserfreies oder ein ein niedriges Hydratisierungsniveau aufweisendes Salz gewonnen wird durch Schmelzen (Schmelzstufe) des hydratisierten oder auf einem höheren Hydratisierungsniveau befindlichen Salzes und anschließendes Abtrennen (Produkttrennstufe) des kristallinen Produktes von der Schmelzlösung, sowie eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens insbesondere dient dieses Verfahren zur Reinigung von kristallinem Thenardit, also der Reinigung von wasserfreiem Natriumsulfat, das zu Glaubersalz hydratisiert werden kann. Es ist aber auch anwendbar zur Reinigung anderer Salze, die als Rohstoff in wasserfreier Form oder auch auf einem niedrigen Hydratisierungsniveau (z. B. wasserfreies Zinksulfat oder Zinksulfatmonohydrat) eingesetzt werden und im Verfahren auf einem höheren Hydratisierungsniveau (z. B. Zinksulfat-Heptahydrat) gebracht werden. Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich exemplarisch im wesentlichen auf die Reinigung von Natriumsulfat.
Natriumsulfat gehört zu den wichtigen anorganischen Grundprodukten der chemischen Industrie. Es kann durch Aufarbeitung verunreinigter Naturvorkommen oder auch als Nebenprodukt in chemischen Prozessen erhalten werden, wobei es in der Regel durch Begleitstoffe verunreinigt ist, die eine unmittelbare Weiterverwertung weitgehend ausschließen. Natriumsulfat entsteht beispielsweise als Nebenprodukt bei chemischen oder metallurgischen Prozessen durch direkte Umsetzung von Natriumchlorid und Schwefelsäure und bei der Aufarbeitung natürlicher Mineralvorkommen oder Solen. Auch bei der Entschwefelung von Rauchgasen fällt verunreinigtes Natriumsulfat an.
Bekannt ist die Natriumsulfatgewinnung ausgehend von Thenardit, Glauberit und Mirabilit, die beispielsweise in Ullmann′s Enzyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 17, beschrieben ist. In der Regel werden die Mineralien in Wasser oder Salzlösung gelöst und die nichtlösbaren Anteile abgetrennt. Durch Kühlen läßt sich Glaubersalz erzeugen, das nach Abtrennung oberhalb seines Umwandlungspunktes von 32,4°C aufgeschmolzen wird, wobei ein Teil festes Natriumsulfat bereits ausfällt. Das Eindampfen der Mutterlauge führt zur Gewinnung von weiterem Natriumsulfat. Derartige Verfahren sind beschrieben in Ullmann′s Enzyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 17, Seite 211ff, oder bei T. Messing und W. Wöhlk in Chem. Ing. Techn. 45 (1973) 3, Seite 106 bis 109 oder bei H. v. Plessen, H. Kau, G. Münster und W. Scheibitz in Chem. Ing. Techn. 61 (1989) 12, Seite 933 bis 934. Die wesentlichen Nachteile dieser Verfahren sind zum einen in dem hohen Energieeinsatz, der für die Verdampfung des Wassers erforderlich ist, und zum anderen im beträchtlichen apparativen Aufwand zu sehen.
Es sind weitere Verfahren bekannt, in denen versucht wird, den Energieaufwand dadurch zu senken, daß mit wassermischbaren organischen Lösungsmitteln wie etwa Aceton oder Methanol gearbeitet wird, wobei aus den erzeugten Lösungen direkt wasserfreies Natriumsulfat ausgefällt wird (z. B. k. Käseberg, H. Scherzberg, W. Kohler und K. Fuhrmann in Bergakademie 20 (1968) 10, Seite 613ff und K. Käseberg, H. Röser, k. Fuhrmann in Neue Bergbautechnik 2 (1972) 3, Seite 220ff). Wegen der aufwendigen Anlagenausrüstung infolge der erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen bei der Verwendung brennbarer, leicht flüchtiger Lösungsmittel und wegen der auftretenden Verluste an Lösungsmittel haben sich diese Verfahren nicht durchgesetzt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Reinigung von hydratbildenden Salzen, die inkongruent schmelzbar sind, anzugehen, das einfach durchführbar und mit vergleichsweise geringem Energieaufwand betreibbar ist. Es soll insbesondere zur Reinigung von verunreinigten Natriumsulfat geeignet sein, das aus chemischen Prozessen wie beispielsweise der Ameisensäuregewinnung durch Umsetzen von Natriumformiat mit Schwefelsäure oder aus Rauchgasreinigungsanlagen stammt oder auch als sogenanntes Ofensulfat anfällt, welches bei der Umsetzung von Natriumchlorid mit Schwefelsäure gewonnen wird. Außerdem soll eine Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens angegeben werden.
Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2 bis 15 angegeben. Eine erfindungsgemäße Anlage zur Durchführung des Verfahrens weist die Merkmale des Patentanspruchs 16 auf und ist gemäß den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche 17 bis 24 in vorteilhafter Weise ausgestaltbar.
Es ist bekannt, daß durch Erhitzen von hydratisierten Salzen (z. B. Glaubersalz) auf Temperaturen oberhalb ihres Schmelzpunktes wasserfreies Salz (z. B. im Falle von Natriumsulfat Thenadit) gewonnen werden kann. Die Erfindung sieht vor, daß das hydratbildende Salz in wasserfreier Form oder auf einem niedrigem Hydratisierungsniveau (bei Natriumsulfat als wasserfreier Thenardit) zunächst in eine Lösung des Salzes eingerührt und hydratisiert (bei Natriumsulfat Bildung von Glaubersalz) bzw. auf ein höheres Hydratisierungsniveau gebracht wird (Hydratisierungsstufe) und daß das kristalline Hydrat in einer Hydrattrennstufe von der Mutterlösung abgetrennt wird. Die Hydratisierungsstufe muß im Temperaturbereich unterhalb des Umwandlungspunktes des wasserfreien bzw. des auf niedrigem Hydratisierungsniveau befindlichen Salzes zum hydratisierten bzw. auf höherem Hydratisierungsniveau befindlichen Salz betrieben werden. Bei Natriumsulfat bedeutet dies eine Betriebstemperatur unterhalb von 32,4°C. Die Untergrenze der Betriebstemperatur ist durch den Erstarrungspunkt vorgegeben. Die Salzlösung in der Hydratisierungsstufe ist gesättigt. Das in der Hydrattrennstufe gewonnene Hydrat wird anschließend durch Aufschmelzen oberhalb seines Umwandlungspunktes in an sich bekannter Weise kalziniert. Die Erfindung sieht vor, daß die Prozeßströme so geführt werden, daß ein weitestgehend geschlossener Kreisprozeß gewährleistet ist. Um einen unzulässigen Anstieg der Konzentration an Verunreinigungen zu vermeiden, die sich in der Mutterlösung ansammeln, wird eine Teilmenge der im Verfahren anstehenden flüssigen Phase aus dem Prozeß herausgeführt. Auf diese Art und Weise wird erreicht, daß die Reinigung des Natriumsulfates ohne die übliche Wasserverdampfung erfolgt. Als Antriebsenergie erfordert dieser Prozeß im wesentlichen nur die Umwandlungsenthalpie für die Reaktion
Na₂SO₄ · 10 H₂O → Na₂SO₄ + 10 H₂O,
die 69,12 kJ/Mol beträgt.
Glaubersalz enthält 44,09% Na₂SO₄ und 55,91% H₂O als Kristallwasser. Die Untersuchungen zur vorliegenden Erfindung zeigten überraschenderweise, daß beim Hydratisieren von Thenadit sich ein Kristallisat bildet, das je nach Korngröße des Rohmaterials einen erheblich geringeren Kristallwassergehalt aufweist, also lediglich teilweise hydratisiert ist. Beim anschließenden Aufschmelzen dieses unterstöchiometrischen Hydrates in der Schmelzstufe wurde überraschend gefunden, daß dieses Schmelzprodukt dennoch eine hohe Reinheit und einen sehr hohen Weißgrad besitzt. Gerade die unterstöchiometrische Zusammensetzung des Hydrates erfordert vorteilhafterweise einen geringeren Energieeinsatz beim Schmelzvorgang. Der Grad der Hydratisierung läßt sich vergleichsweise leicht einstellen, da eine kleinere Korngröße des eingesetzten zu reinigenden Salzes zu einem höheren Hydratisierungsniveau und ein gröberes Korn tendenziell zu einem geringeren Hydratisierungsniveau führt. Darüber hinaus spielt auch die Verweilzeit in der Hydratisierungsstufe eine Rolle. Anhand des in der einzigen Figur dargestellten Anlagenschemas wird die Erfindung nachfolgend am Beispiel der Reinigung von Natriumsulfat näher erläutert.
Verunreinigtes wasserfreies Natriumsulfat (Thenadit) wird über eine Zuführeinrichtung 5 in einen Hydratisierungsbehälter 1 gegeben. Im Hydratisierungsbehälter 1 befindet sich eine mit Natriumsulfat gesättigte Lösung. Dem Hydratisierungsbehälter nachgeschaltet sind eine Hydrattrennstufe mit einem ersten Fest/Flüssig- Trennaggregat 2, eine Schmelzstufe mit einem Schmelzaggregat 3 sowie eine Produkttrennstufe mit einem zweiten Fest/Flüssig-Trennaggregat 4. Im Hydratisierungsbehälter 1 wird das zugeführte Natriumsulfat zumindest teilweise zu Glaubersalz hydratisiert. Je kleiner die Korngröße des zugeführten Natriumsulfats ist, um so schneller schreitet die Hydratisierung voran und um so höher ist der erreichbare Grad der Hydratisierung. Die Temperatur im Hydratisierungsbehälter 1 wird unterhalb des Umwandlungspunktes von Natriumsulfat, also unterhalb von 32.4°C gehalten (z. B. bei 25°C). Hierzu ist eine Kühlung erforderlich, da bei der Hydratisierung Wärme freigesetzt wird. Diese Kühlung kann beispielsweise auf direkte Weise in Form einer Vakuumkühlung durch Wasserverdampfung erfolgen. Es kann aber auch eine Kühlung durch indirekten Wärmetausch vorgenommen werden. Hierzu bietet es sich an, die Suspension des Hydratisierungsbehälters durch eine Kühlleitung zu pumpen, die außen mit einem Kühlmedium in Kontakt steht. Bei einem kontinuierlichen Betrieb der Anlage empfiehlt es sich, den Hydratisierungsbehälter mit einem derartigen Unterdruck zu betreiben, daß der Siedepunkt der Lösung unterhalb des Schmelzpunktes des Natriumsulfats von 32,4°C liegt. Vorzugsweise sollte der Hydratisierungsbehälter 1 im Sinne eines Kristallisators mit einer Zwangsumwälzung (z. B. Rührwerk oder Umwälzpumpe) und einer Klärzone zur Abscheidung von Kristallisat ausgebildet sein. Durch eine Abzugsleitung 6 wird eine Teilmenge der Suspension aus Hydrat und Lösung zu dem Fest/Flüssig-Trennaggregat 2 geführt. Dieses Aggregat kann beispielsweise als Filter oder Zentrifuge ausgebildet sein. Die abgetrennte Lösung wird durch eine erste Rückführleitung 7 zumindest überwiegend wieder in den Hydratisierungsbehälter 1 zurückgeführt. Es empfiehlt sich, an die Rückführleitung 7 eine Abstoßleitung 13 anzuschließen, durch die ein Teil der rückgeführten Lösung als Abstoß aus dem Verfahren herausgeführt werden kann, um die Aufkonzentrierung der Verunreinigungen auf einen vorgegebenen Maximalwert zu begrenzen. Im Grundsatz wäre es auch möglich, den erforderlichen Abstoß an einer anderen Stelle des Verfahrens durch Ausschleusung einer Teilmenge der flüssigen Phase sicherzustellen. Das auf dem Fest/Flüssig-Trennaggregat 2 abgetrennte Kristallisat wird durch eine Feststofftransporteinrichtung 8 zum Schmelzaggregat 3 der Schmelzstufe des Verfahrens geführt. Zur Verbesserung des Reinigungsgrades empfiehlt es sich, die am Kristallisat anhaftende Mutterlösung durch eine Waschung mit Wasser zu verdrängen, bevor das Kristallisat in das Schmelzaggregat 3 gelangt. Das benutzte Waschwasser sollte möglichst gekühlt sein (z. B. auf 10°C), damit sein Lösungsvermögen für das Kristallisat gering bleibt.
Das Schmelzaggregat 3 wird auf einer Temperatur oberhalb des Umwandlungspunktes (z. B. bei 50°C) betrieben, so daß das eingetragene hydratisierte Natriumsulfat zu Thenadit umgesetzt wird. Die erforderliche Schmelzwärme wird zweckmäßig in an sich bekannter Weise durch indirekte Wärmeübertragung mittels eines außenliegenden Wärmetauschers, der beispielsweise mit Dampf beschickt wird, in die Suspension eingebracht. Nach einer ausreichenden Verweilzeit wird die im Schmelzaggregat 3 erhaltene Suspension durch eine Suspensionsleitung 9 zum zweiten Fest/Flüssig-Trennaggregat 4 geführt. Die auf dem Fest/Flüssig-Trennaggregat 4 abgetrennte Lösung wird in den Hydratisierungsbehälter 1 zurückgeführt. Ein Teil der aus dem Fest/Flüssig-Trennaggregat 4 abgeleiteten Flüssigkeit kann allerdings zweckmäßigerweise zur Einstellung der Feststoffkonzentration in einem inneren Kreislauf durch eine von der Rückführleitung 11 abzweigende Schmelzlösungsleitung 12 in das Schmelzaggregat 3 gegeben werden. Das am Ausgang des Fest/Flüssig-Trennaggregats 4 erhaltene Kristallisat wird durch eine Abzugsleitung 10 als Produkt abgeführt. Zur weiteren Verbesserung des Reinheitsgrades des erhaltenen wasserfreien Natriumsulfats kann es zweckmäßig sein, das Produkt zur Verdrängung von anhaftender Schmelzlösung mit Wasser zu waschen.
Da als Rohmaterial lediglich das im wesentlichen wasserfreie verunreinigte Natriumsulfat in den Prozeß eingeführt wird und durch den erforderlichen Abstoß, durch die Haftlösung am Produkt sowie ggf. durch eine Vakuumkühlung unvermeidbare Wasserverluste entstehen, muß eine Wasserzuleitung 14 vorgesehen sein, durch die der erforderliche Wasserausgleich stattfinden kann. Die Wasserzuleitung 14 sollte zweckmäßigerweise in den Hydratisierungsbehälter 1 münden. Besonders vorteilhaft ist es, daß ggf. zur Waschung des Kristallisates hinter den Fest/Flüssig-Trennaggregaten 2 und/oder 4 eingesetzte Waschwasser für den Ausgleich der Wasserbilanz zu verwenden.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch einen vergleichsweise geringen Energiebedarf aus, da der Aufwand für eine Wasserverdampfung zum Erhalt des wasserfreien Natriumsulfats entfällt. Die für den Betrieb erforderliche flüssige Phase des Verfahrens wird nahezu vollständig in einem Kreislauf geführt. Lediglich eine vergleichsweise kleine Abstoßmenge ist erforderlich, um die eingetragenen Verunreinigungen aus dem Prozeß auszuschleusen. Die erhaltenen Produkte zeichnen sich durch einen hohen Reinheitsgrad aus, selbst wenn das eingesetzte Rohmaterial lediglich teilweise hydratisiert bzw. auf eine höhere Hydratisierungsstufe gebracht wird. Die Wirksamkeit des Verfahrens wird an den nachfolgenden Beispielen näher erläutert.
Vergleichsbeispiel (einfache Waschung)
Eine Menge von 90 kg eines bei der Chromatherstellung erhaltenen Natriumsulfates mit einem Chromgehalt von 1230 mg/kg wurden nach Mahlung auf eine Korngröße unter 0,125 mm in einen Rührbehälter, in dem insgesamt 360 kg gesättigte reine Natriumsulfatlösung bei 50 C enthalten waren, 30 Minuten lang gerührt. Anschließend wurde das Kristallisat zentrifugiert und eine Menge von 93,8 kg als feuchtes Produktkristallisat erhalten. Nach Trocknung ergab die Analyse dieses Produktes einen Chromgehalt von 990 mg/kg. Das Rohmaterial hatte einen Farbwert nach der L*a*b*-Skala von:
L* = 48,7
a* = 3,1
b* = 23,7
Die Farbmessung an dem gewaschenen Produkt ergab folgende Werte:
L* = 81,5
a* = 1,5
b* = 22,9
Das gewaschene Produkt war noch stark gelb gefärbt, was sich in dem positiven und hohen Betrag von b* widerspiegelt. Der Reinigungseffekt betrug 1230 : 990 = 1,24.
Erstes erfindungsgemäßes Beispiel (vollständige Hydratisierung)
Eine Menge von 100 kg des gleichen gemahlenen chromhaltigen Rohmaterials wie im Vergleichsbeispiel wurde in 800 kg einer bei 20°C gesättigten reinen Natriumsulfatlösung eingetragen und nach 300 Minuten Rühren zentrifugiert. Dabei wurden 325 kg Hydrat mit einem Wasseranteil von 56,7% erhalten. Anschließend wurden davon 250 kg in 190 kg einer bei 50°C gesättigten Natriumsulfatlösung eingetragen. Nach dem Aufschmelzen wurde die Schmelzensuspension zentrifugiert. Dabei wurden 43 kg feuchtes Endprodukt erhalten, was nach der Trocknung nur noch einen Chromgehalt von 26 mg/kg aufwies. Die Farbmessung an dem Endprodukt ergab folgende Werte:
L* = 4,5
a* = -0,4
b* = 3,9
Das Endprodukt wies nur noch eine sehr schwache Färbung auf. Der Reinigungseffekt betrug 1230 : 26 = 47,3. Diese hohe Effektivität ist um so verblüffender, als gerade Chrom-VI-Salze mit Natriumsulfat isomorph sind und außerdem kein vollständiges Auflösen des Salzes erfolgte.
Zweites erfindungsgemäßes Beispiel (Teilhydratisierung)
Ein unzerkleinertes Roh-Natriumsulfat (Korngröße deutlich über 0,2 mm), welches aus einem Syntheseprozeß entnommen wurde und einen Gehalt von 97,5% Natriumsulfat neben 1,31% Ameisensäure und 0,36% anderer organischer Verbindungen aufwies, wurde in einer Menge von 1015 kg in 80 kg einer bei 20°C gesättigten Natriumsulfatlösung eingetragen. Nach 5 Stunden ließen sich 208,1 kg Hydrat mit einem Wassergehalt von 43,4% abtrennen. Daraus wurden durch Aufschmelzen 87,8 kg Thenardit erzeugt. Die chemische Analyse ergab einen Reinheitsgrad von 99,9% Natriumsulfat bei einem TQC-Gehalt von 1,3 mg/kg. Die Farbmessung des weißen Produktes führte zu folgenden Werten:
L* = 96,9
a* = -0,6
b* = 1,2
Im Vergleich zu einem herkömmlichen Verfahren zur Reinigung von Natriumsulfat durch Umkristallisation, wobei das als Lösungsmittel benutzte Wasser einstufig verdampft wird, ergibt sich für die erfindungsgemäße Verfahrensweise eine Energieeinsparung in einer Größenordnung von 75 bis 90%. Selbst gegenüber einer mehrstufigen Eindampfung ist dieses Verfahren günstiger, da insbesondere nur einfache Apparate benötigt werden, und der Investitionsaufwand gegenüber einer mehrstufigen Verdampferanlage erheblich niedriger liegt.

Claims (24)

1. Verfahren zur Reinigung eines verunreinigten hydratbildenden Salzes, das inkongruent schmelzbar ist, wobei als Produkt ein wasserfreies oder ein niedriges Hydratisierungsniveau aufweisendes Salz gewonnen wird durch Schmelzen (Schmelzstufe) des hydratisierten oder auf einem höheren als dem ursprünglichen Hydratisierungsniveau befindlichen Salzes und anschließendes Abtrennen (Produkttrennstufe) des kristallinen Produktes von der Schmelzlösung, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß als Rohmaterial wasserfreies oder auf einem niedrigen Hydratisierungsniveau befindliches Salz eingesetzt wird,
  • - daß das eingesetzte Rohmaterial zunächst in eine gesättigte Lösung des Salzes bei einer Temperatur, die unterhalb des Umwandlungspunktes des wasserfreien oder auf niedrigem Hydratisierungsniveau befindlichen Salzes einerseits zu dem auf dem höheren Hydratisierungsniveau befindlichen Salzes andererseits liegt, eingerührt und zumindest teilweise hydratisiert bzw. auf das höhere Hydratisierungsniveau gebracht wird (Hydratisierungsstufe),
  • - daß das hydratisierte bzw. auf das höhere Hydratisierungsniveau gebrachte Salz(Hydrat) aus der Hydratisierungsstufe in eine Hydrattrennstufe geführt und von der Mutterlösung abgetrennt wird,
  • - daß die abgetrennte Mutterlösung von der Hydrattrennstufe in die Hydratisierungsstufe zurückgeführt wird,
  • - daß das in der Hydrattrennstufe abgetrennte Hydrat in die Schmelzstufe geführt wird,
  • - daß die in der Produkttrennstufe von dem in der Schmelzstufe gebildeten kristallinen Produkt abgetrennte Schmelzlösung zumindest überwiegend in die Hydratisierungsstufe zurückgeführt wird und
  • - daß die Verunreinigungen in einer Teilmenge der flüssigen Phase (Abstoß) aus dem Verfahren ausgeschleust werden und der dabei abgeführte Wasseranteil durch Wasserzufuhr von außen wieder ausgeglichen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohmaterial im wesentlichen wasserfreies Natriumsulfat eingesetzt wird und in der Hydratisierungsstufe Glaubersalz gebildet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydratisierungsstufe durch Wahl der Korngröße des Rohmaterials und Einstellung der Verweilzeit so betrieben wird, daß das gebildete hydratisierte Natriumsulfat weniger als 10 Mol Wasser je Mol Natriumsulfat enthält (teilweise Hydratisierung).
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohmaterial vor dem Einsatz gemahlen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer weitgehend vollständigen Hydratisierung eine Korngröße des gemahlenen Rohmaterials von weniger als 0,2 mm eingestellt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Verfahren als kontinuierlicher Prozeß geführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydratisierungsstufe für Natriumsulfat auf eine Betriebstemperatur unterhalb von 32,4°C, insbesondere im Bereich von 0 bis 25°C, eingestellt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der Hydratisierungsstufe durch Vakuumkühlung oder durch indirekte Kühlung geregelt wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydratisierungsstufe mit einer Zwangsumwälzung und einer integrierten Klärung der Lösung durch Sedimentation für das Hydrat betrieben wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstoß unmittelbar aus der flüssigen Phase der Hydratisierungsstufe entnommen oder als Teilmenge der in der Hydrattrennstufe abgetrennten Mutterlösung ausgeschleust wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Teilmenge der in der Produkttrennstufe abgetrennten Schmelzlösung zur Einstellung der Feststoffkonzentration in die Schmelzstufe zurückgeführt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Hydrattrennstufe abgetrennte Salz vor der Schmelzstufe einer Waschung mit Wasser unterzogen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das in der Produkttrennstufe abgetrennte Salz einer Waschung mit Wasser unterzogen wird.
14. Verfahren nach Anspruche 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschwasser zumindest teilweise zum Ausgleich des insbesondere durch den Abstoß verursachten Wasserverlustes benutzt wird und in die Hydratisierungsstufe geführt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Waschwasser vor der Wäsche auf eine Temperatur unterhalb der Betriebstemperatur der Hydratisierungsstufe, insbesondere unterhalb von 10°C gekühlt wird.
16. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
  • - daß ein Hydratisierungsbehälter (1) vorgesehen ist, der eine Zuführeinrichtung (5) für körniges Salz und eine Abzugsleitung (6) für eine Suspension aus Salz und Salzlösung aufweist,
  • - daß die Abzugsleitung (6) zu einem ersten Fest/Flüssig-Trennaggregat (2) führt, von dem aus eine erste Rückführleitung (7) für abgetrennte Flüssigkeit zum Hydratisierungsbehälter (1) und eine Feststofftransporteinrichtung (8) zu einem Schmelzaggregat (3) zum Schmelzen von hydratisiertem Salz führt,
  • - daß das Schmelzaggregat (3) eine Suspensionsleitung (9) aufweist, die zu einem zweiten Fest/Flüssig-Trennaggregat (4) führt,
  • - daß das zweite Fest/Flüssig-Trennaggregat (4) eine zweite Rückführleitung (11) aufweist, durch die die abgetrennte Flüssigkeit zum Hydratisierungsbehälter (1) rückführbar ist und
  • - daß eine Abstoßleitung (13) zur Ausschleusung einer Teilmenge an flüssiger Phase sowie eine Wasserzuleitung (14) zur Einführung von Wasser vorgesehen sind.
17. Anlage nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstoßleitung (13) von der ersten Rückführleitung (7) abzweigt.
18. Anlage nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserzuleitung (14) in den Hydratisierungsbehälter (1) mündet.
19. Anlage nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem ersten Fest/Flüssig-Trennaggregat (2) und dem Schmelzaggregat (3) ein erster Kristallwäscher mit einer Waschflüssigkeitsableitung angeordnet oder das Fest/Flüssig-Trennaggregat (2) zur Kristallwäsche eingerichtet ist.
20. Anlage nach einem der Ansprüche 16 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß hinter dem zweiten Fest/Flüssig-Trennaggregat (4) ein zweiter Kristallwäscher mit einer Waschflüssigkeitsableitung angeordnet oder das Fest/Flüssig-Trennaggregat (4) zur Kristallwäsche eingerichtet ist.
21. Verfahren nach Anspruch 19 oder 20, dadurch gekennzeichnet, daß die Waschflüssigkeitsableitung in den Hydratisierungsbehälter (1) mündet.
22. Anlage nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß von der zweiten Rückführleitung (11) eine regelbare Schmelzlösungsleitung (12) abzweigt und in das Schmelzaggregat (3) mündet.
23. Anlage nach einem der Ansprüche 16 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Hydratisierungsbehälter (1) als Kristallisator mit einer Zwangsumwälzung und einer Klärzone ausgebildet ist.
24. Anlage nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Fest/Flüssig-Trennaggregate (2, 4) als Zentrifuge oder Filter ausgebildet sind.
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DE1519910B2 (de) * 1965-08-21 1971-03-11 Verfahren zum entwaessern verunreinigter kristallwasser haltiger salze wie glaubersalz oder kupfervitriol
US4179493A (en) * 1977-03-18 1979-12-18 Abraham Sadan Dehydration process

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