DE19501759C1 - Knallkörper - Google Patents
KnallkörperInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Knallkörper, bestehend
aus einer zylindrischen Papierhülse, einem darin
angeordneten Knallsatz und zwei in beide Enden der
Papierhülse eingebrachten, den Knallsatz dämmenden
Verschlußkörpern, von denen einer von einer Zündschnur
durchsetzt ist.
Ein bekannter Knallkörper dieser Art gemäß der
DE-PS 3 05 687 weist als Verschlußkörper Scheiben aus Holz
auf, die durch Drähte miteinander verbunden sind. Nach
dem Willen des Erfinders sollen die durch diese Drähte
verbundenen Holzscheiben einen solchen Widerstand bilden,
daß der explodierende Pulverinhalt nicht diese, sondern
die Papierhülse zerstört, deren Dicke so gewählt werden
kann, daß der gewünschte laute Knall in Erscheinung
tritt. Dabei bilden die Durchdringungsstellen der Drähte
in den Scheiben aus Holz Sollbruchstellen, so daß je nach
Dicke der den Knallsatz umgebenden Papierhülse nicht nur
diese, sondern auch die Holzscheiben in einzelne
Bestandteile unter Bildung von Geschossen zerlegt werden
können.
Ferner sind Knallkörper der eingangs genannten
Gattung bekannt geworden, deren Papierhülse aus
gewickeltem Papier ohne Leim oder deren Papierhülse aus
einer maschinengewickelten Hülse mit Leim besteht, wobei
die Verschlußkörper entweder aus eingepreßtem Sand oder
aus drucklos eingesetzten Ton- oder Gipspfropfen
bestehen. Dabei hat der Ton ähnlich wie Sand die
Eigenschaft, sich in rieselfähige Bestandteile
aufzulösen, wohingegen der stark hygroskopische
Gipspfropfen bei Feuchtigkeitsaufnahme unter Verklumpung
zu einer geschoßähnlichen Kompaktkörperbildung neigt.
Dabei ist wesentlich, daß gemäß den einschlägigen
Bestimmungen der Bundesanstalt für Materialprüfung bei
derartigen Knallkörpern keine festen Teile bei der
Explosion über einen Radius von 8 Metern hinaus vom
Explosionsort entfernt fortgeschleudert werden dürfen.
Die Zündzeit darf zwischen 3 und 6 Sekunden betragen, und
die Lautstärke der Explosion soll im Bereich zwischen
100 dB(A) und 120 dB(A) liegen. Bezüglich eines derart
aufgebauten und als Verschlußkörper Ton aufweisenden
Knallkörpers wird stellvertretend für viele auf den
Nachtrag zum Zulassungsbescheid mit den Zulassungszeichen
BAM-P2-0028 vom 27.02.1975 der BAM verwiesen.
Ferner ist aus dem DE-GM 70 23 424 ein Knallkörper
anderer Gattung bekannt geworden, bei welchem in das aus
zwei vorzugsweise gleich großen, mit Öffnungen im Boden
versehenen, becherförmigen Hülsen zusammengesetzte und an
der Stoßfuge mittels eines mit Glasfasern oder Nylonfäden
verstärkten Kunststoffklebebandes umwickelte Gehäuse eine
zylindrische, beidseitig offene, den Knallsatz
aufnehmende Innenhülse eingeleimt ist. Die Innenhülse ist
an einem Ende von einer mit einer Presse eingedrückten
Abdeckscheibe aus Pappe und am anderen Ende durch eine
eingepreßte Scheibe mit Zünderhülse verschlossen.
Aufgrund des mehrhülsigen Aufbaus und durch das die
beiden Außenhülsen verbindende Selbstklebeband ist die
Dicke der dadurch erzielten Gesamthülse so stark, daß
nicht in jedem Fall die vorgeschriebene Zerstörung des
Zylinders in seinem Mittenbereich sichergestellt werden
kann, sondern auch die Zünderhülse oder die Abdeckscheibe
am Boden geschoßartig abgesprengt werden können.
Und schließlich ist aus dem DE-GM 19 69 984 ein
Knallkörper anderer Gattung bekannt geworden
(s. insbesondere Fig. 1 und 3), bei welchem der
Knallsatz in einer dünnwandigen, etwa 0,6 mm starken
Polyethylenhülse eingefüllt und deren Boden entweder als
Kümpel ausgebildet oder dessen Boden von einem außen
aufgesetzten Stopfen aus Schaumkunststoff abgedeckt ist.
Die gesamte Hülse ist von einem zylindrischen Körper aus
Schaumkunststoff umhüllt, der zwar dem Knallkörper eine
optische, jedoch keine technische Funktion verleiht, weil
ein umhüllender Schaumkunststoffkörper ohne eine dort
nicht offenbarte Verstärkung keine nennenswerte
Dämmfunktion erfüllen kann. Dies ist offenkundig bei
diesem vorbekannten Knallkörper auch nicht erwünscht, da
sich dessen Knallsatz aus einer
Aluminium-Kaliumperchlorat-Mischung und nicht aus einer
Schwarzpulverfüllung zusammensetzen soll. Bei der Zündung
eines Aluminium-Kaliumperchlorat-Gemisches ist des sen
Reaktionszeit so kurz, nämlich im Überschallbereich, daß
selbst ohne Verdämmung ein Knall entstehen kann.
Derartige Knallsätze sind jedoch in einem pyrotechnischen
Gegenstand der hier in Rede stehenden Art gemäß der
ersten Spreng V-Anlage 1 Abs. 162 in Deutschland nicht
gestattet. Hier darf ein derartiger Knallkörper als
Knallsatz nur Schwarzpulver enthalten. Lediglich
ungedämmte Partyknaller dürfen chlorat- oder
perchlorathaltige Knallsätze in einer Menge von nicht
mehr als 10 g enthalten. Bei der Füllung mit
Schwarzpulver neigen die Knallkörper gemäß dem
DE-GM 19 69 984 eher zu Verpuffungen, da sich mit den
lediglich eine Hüllfunktion ausübenden und in dieser
Eigenschaft relativ leicht zerreißbaren
Schaumkunststoffkörper der Aufbau eines geeigneten
Explosionsdruckes nicht erreichen läßt.
Von diesem Stand der Technik ausgehend, liegt der
Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Knallkörper der
eingangs genannten Gattung zu schaffen, der bei einem
kontrollierbaren Explosionsdruck der Papierhülse im
Bereich des Knallsatzes zerbirst und damit ein
vorherbestimmbares Zerreißen an dieser Stelle
sicherstellt, wobei dessen Verschlußkörper in
sicherheitstechnischer Hinsicht unbedenklich sein müssen.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit dem eingangs
genannten Gattungsbegriff nach einer ersten
Ausführungsform erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Verschlußkörper aus einem aushärtbaren, an der Innenwand
der Papierhülse selbsthaftenden Schaumstoff aus
Polyurethan oder Polystyrol bestehen. Dieser Schaumstoff
kann im Reaktionsspritzguß in die Enden der Papierhülse
eingespritzt werden, wo er nach seiner raschen Aushärtung
eine feste Haftverbindung mit der Papierhülse eingeht.
Auf diese Weise werden die Verschlußkörper sowohl von dem
Schaumstoff als auch von den mit ihnen durch Haftung
verbundenen Teile der Papierhülse gebildet. Dadurch kann
gemäß den einschlägigen Vorschriften die Papierhülse
durch die Explosion in Höhe des Knallsatzes auf der vom
Boden abgewandten Seite aufgerissen werden. Ein
Fortspratzen der so ausgebildeten Verschlußkörper ist
ausgeschlossen. Aufgrund des geringen Gewichtes der
Schaumstoffe wird das Gesamtgewicht des Knallkörpers
ebenso wie seine Herstellungs- und Transportkosten
erheblich verringert.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung
besteht der Schaumstoff entweder aus Polyurethan als
PUR-Weichschaum, als PUR-Hartschaum oder als
PUR-Integralschaumstoff oder aus schäumbarem oder
expandierbarem Polystyrol (EPS), wobei in sämtlichen
Alternativen in den Schaumstoff zur Herabsetzung der
Entzündbarkeit ein Flammschutzmittel eingearbeitet ist.
Dadurch soll insbesondere die Brennbarkeit bei dem
Abbrennen der Zündschnur unterbunden werden, um zum
definierten Aufreißen der Papierhülse in Höhe des
Knallsatzes den Abbrennkanal der Zündschnur durch den
Verschlußkörper möglichst dicht zu halten.
Die Verschlußkörper werden vorteilhaft im
Reaktionsspritzguß (RIM) an beiden Enden der Papierhülse
eingebracht, wobei der Raum für den Knallsatz zur
definierten Einbringung des Schaumstoffes beidendig von
einem Plättchen, einer Kugel oder einem Kümpel aus
Wellpappe, Faserplatte, Zellstoff oder von einem
Papierstopfen abgegrenzt ist. Dadurch wird ein Eindringen
des Schaumstoffes während des Reaktionsspritzgusses in
den Raum des Knallsatzes unterbunden. Ferner geht der
Schaumstoff mit der Innenwandung der Papierhülse eine
Klebverbindung ein, die eine sichere, nicht
heraussprengbare Verankerung innerhalb der Papierhülse
gewährleistet.
Die Plättchen, Kugeln oder Kümpel werden ganz oder
teilweise an der Innenwandung der Papierhülse mittels
eines Klebstoffes verbunden oder dort durch Friktion
gehaltert.
Nach einer zweiten Ausführungsform wird die der
Erfindung zugrundeliegende Aufgabe in Verbindung mit dem
eingangs genannten Gattungsbegriff erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Verschlußkörper aus einem mit der
Innenwand der Papierhülse mittels eines Klebstoffes
verbundenen Stopfen aus einem Schaumstoff, aus Kork, aus
Zellulose oder aus Papier hergestellt sind. Sämtliche
dieser Leichtbauwerkstoffe gewährleisten nach ihrer
Verbindung mit der Innenwand der Papierhülse dem vom
Knallsatz eingenommenen Explosionsraum eine derartige
Dämmung, daß die Papierhülse nur in Höhe dieses
Knallsatzes zerbersten kann, jedoch keine Partikel der
Verschlußkörper für sich abgesprengt werden können.
Diese eine sichere Dämmung gewährleistenden Stopfen
sind vorteilhaft ganz oder teilweise mit der Innenwand
der Papierhülse mittels eines Leimes verbunden oder
werden durch Umbördelung der Enden der Papierhülse in
dieser gehalten. Bei dickeren Papierhülsen können die
Stopfen nach ihrem Einpressen auch durch
umfangsschlüssige Friktion in diesen gehaltert werden.
Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der
Erfindung ist die Dicke der den Knallsatz umschließenden
Papierhülse derart auf die Länge und die Halterung der
Verschlußkörper abgestimmt, daß nach Zündung der
Zündschnur der Knallkörper bei ebenerdiger Auflage nur in
Höhe des Knallsatzes zerbirst. Durch diese Dicke der
Papierhülse und deren Festigkeit wird, bezogen auf die
Stärke der Verdämmung, die im wesentlichen durch die
Länge und die Halterung der Verschlußkörper bestimmt ist,
nicht nur eine definierte Explosion, sondern auch ein
definiertes Zerbersten der Papierhülse sichergestellt.
Dabei liegt die Lautstärke der Explosion im Bereich
zwischen 100 dB(A) und 120 dB(A).
Bei der Ausbildung der Papierhülse sind verschiedene
Ausführungsformen möglich. So kann nach einer ersten
Ausführungsform die Papierhülse lose gewickelt und an
ihrem Außenumfang von einer Wellpappe umgriffen sein. Der
Wellpappe kommt dabei lediglich eine optische Funktion
ähnlich dem umhüllenden Schaumstoff beim DE-GM 19 69 984
und nur sekundär eine technische Funktion zu. Durch die
umhüllende Wellpappe wird einerseits dem Knallsatz
während des Transportes und der Verpackung gegen Stoß-
und Schlagwirkungen ein stabilisierender Schutz und
andererseits dem gesamten Knallkörper eine besonders
voluminöse Optik verliehen. Um einen Knallkörper mit
besonders hoher Lautstärke herzustellen, z. B. für den
Export außerhalb des Geltungsbereiches der einschlägigen,
die Lautstärke beschränkenden Vorschriften, kann die
Papierhülse auch maschinengewickelt und die Wicklungen
verleimt sein. Dadurch kann sich bei Zündung des
Schwarzpulvers im Explosionsraum ein entsprechender, für
die Lautstärke erforderlicher Explosionsdruck aufbauen.
Der Knallsatz besteht aus Schwarzpulver, das aus
einer Mischung aus 66,7-75 Gew.-% Kaliumnitrat,
13-20 Gew.-% Schwefel und 12-13,5 Gew.-% Kohlenstaub
hergestellt ist. Mischungen in diesen Bereichen sind
allgemein bekannt. Das Klebemittel besteht gleichfalls in
an sich bekannter Weise aus Leim.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in
den Zeichnungen dargestellt. Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt sowie die rechte
Seitenansicht auf einen Knallkörper mit Verschlußkörpern
aus PUR-Schaum und zwei den Explosionsraum begrenzenden
Plättchen aus Wellpappe,
Fig. 2 den Längsschnitt sowie die rechte
Seitenansicht auf eine weitere Ausführungsform eines
Knallkörpers mit Verschlußkörpern aus PUR-Schaum und zwei
den Explosionsraum begrenzenden Plättchen aus
Faserplatte,
Fig. 3 den Längsschnitt und die rechte Seitenansicht
auf einen Knallkörper mit Verschlußkörpern aus PUR-Schaum
und zwei Kugeln aus Zellstoff zur Begrenzung des
Explosionsraumes,
Fig. 4 den Längsschnitt und die rechte Seitenansicht
auf einen Knallkörper mit Verschlußkörpern aus PUR-Schaum
sowie Papierstopfen zur Begrenzung des Explosionsraumes,
Fig. 5 den Längsschnitt und die rechte Seitenansicht
auf einen Knallkörper fit beidendig in die Papierhülse
eingesetzten Stopfen aus ausgehärtetem und an die
Innenwandung angeklebtem PUR-Stopfen,
Fig. 6 den Längsschnitt und die rechte Seitenansicht
auf einen Verschlußkörper mit einem beidendig
eingesetzten und an der Innenwandung angeklebten Stopfen
aus Polystyrol als Verschlußkörper,
Fig. 7 den Längsschnitt und die rechte Seitenansicht
auf einen Knallkörper mit beidendig eingesetzten und
angeklebten Stopfen aus Kork als Verschlußkörper,
Fig. 8 den Längsschnitt und die rechte Seitenansicht
auf einen Knallkörper mit je einem beidendig eingesetzten
und angeklebten Stopfen aus Zellulose als Verschlußkörper
und
Fig. 9 den Längsschnitt und die rechte Seitenansicht
auf einen Knallkörper mit einem beidendig eingesetzten
und angeklebten Papierstopfen als Verschlußkörper.
Der Knallkörper 1 besteht gemäß den Fig. 1 bis 9
in seinem grundsätzlichen Aufbau aus einer Papierhülse 2,
einem darin angeordneten Knallsatz 3 und zwei in beiden
Enden 2a, 2b der Papierhülse 2 eingebrachten, den
Knallsatz 3 dämmenden Verschlußkörpern 4, 5, von denen
einer 4 von einer Zündschnur 6 durchsetzt ist.
In sämtlichen Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4
bestehen die Verschlußkörper 4, 5 aus einem im
Reaktionsspritzguß-Verfahren eingebrachten, aushärtbaren
sowie an der Innenwand 2c der Papierhülse 2
selbsthaftenden Schaumstoff aus Polyurethan oder
Polystyrol. In sämtlichen Verschlußkörpern 4, 5 ist zur
Herabsetzung ihrer Entflammbarkeit, insbesondere
ausgelöst beim Verschlußkörper 4 durch eine entflammte
Zündschnur 6, ein Flammschutzmittel eingearbeitet.
Die einzelnen Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4
unterscheiden sich lediglich durch die Begrenzung des
Raumes 7 für den Knallsatz 3. Da der Knallsatz 3 in
keinem Fall gedrückt oder sonstwie gequetscht werden
darf, muß der Raum 7 vor der Einschäumung des
Polyurethans oder des Polystyrols zur Herstellung der
Verschlußkörper 4, 5 in jedem Fall begrenzt werden. Im
Ausführungsbeispiel der Fig. 1 besteht diese Begrenzung
aus einem Plättchen 9 aus Wellpappe, welches mit einem
Klebstoff 8 an der Innenwand 2c der Papierhülse 2 fixiert
ist.
Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2 besteht diese
Begrenzung aus einer Faserplatte 10, die gleichfalls mit
einem Klebstoff 8, z. B. Leim, an der Innenwand 2c der
Papierhülse 2 fixiert ist. Dieser Leim 8 kann sowohl an
beiden Seiten der Begrenzung in Form eines umlaufenden
Leimringes als auch in teilweiser Anheftung, z. B. in
Segmentform oder Punktform, aufgetragen werden.
Anstelle des Faserplättchens 10 der Fig. 2 ist auch
eine Begrenzung in Form eines Kümpels 11 aus Papier,
Pappe, einer Faserplatte oder dgl. möglich, so, wie er 11
auf der rechten Hälfte der Fig. 2 dargestellt ist.
In Fig. 3 besteht die Begrenzung für die
Verschlußkörper 4, 5 aus Kugeln von Zellstoff 12, die
gleichfalls mittels eines Klebstoffes 8 mit der
Innenwand 2c der Papierhülse 2 verbunden sind.
In Fig. 4 wird die Begrenzung von zwei
Papierstopfen 13 gebildet, die gleichfalls mit Leim 8 an
der Innenwand 2c der Papierhülse 2 fixiert sind.
Bei dickeren Papierhülsen 2 ist es auch möglich, die
Plättchen 9, 10, der Kümpel 11, die Kugeln 12 oder die
Papierstopfen 13 mittels der zwischen ihren
Außenbereichen und der Innenwand 2c der Papierhülse 2
auftretenden Friktionen zu haltern.
Bei sämtlichen Knallkörpern 1 der Fig. 1 bis 4
wird der Außenumfang 2d der Papierhülse 2 von einer
Wellpappe 14 umgriffen, die dem Knallkörper 1 ein optisch
stabiles sowie voluminöses Aussehen verleihen soll. Der
Explosionsdruck in dem Raum 7 und der damit einhergehende
Knall wird jedoch im wesentlichen durch die Dicke der
Papierhülse 2 in diesem Bereich bestimmt.
In den weiteren Ausführungsformen der Knallkörper 1
der Fig. 5 bis 9 sind mit den Fig. 1 bis 4
übereinstimmende Teile mit gleichen Bezugsziffern
bezeichnet.
Nach dieser weiteren Lösungsalternative bestehen
beim Ausführungsbeispiel der Fig. 5 die
Verschlußkörper 4, 5 aus einem Stopfen aus ausgehärtetem
Polyurethanschaum 15 und beim Ausführungsbeispiel der
Fig. 6 aus einem Stopfen aus Polystyrol 16, im
Ausführungsbeispiel der Fig. 7 aus einem Stopfen aus
Kork 17, im Ausführungsbeispiel der Fig. 8 aus je einem
Stopfen aus Zellulose 18 und im Ausführungsbeispiel der
Fig. 9 aus einem Stopfen aus Papier 19. In allen Fällen
sind die Stopfen 15-19 entweder ganz oder teilweise
mittels einer oder mehrerer umlaufender
Klebstoffschichten 8 aus Leim an der Innenwand 2c der
Papierhülse 2 fixiert.
Auch die Papierhülsen 2 der Ausführungsformen der
Fig. 5 bis 9 werden an ihrem Außenumfang 2d von einer
Wellpappe 14 umgriffen.
Als weitere Möglichkeit der Fixierung der Stopfen
aus Schaumstoff 15, 16, aus Kork 17, aus Zellulose 18
oder aus Papier 19 ist anstelle der Verbindung mittels
Leim 8 eine Umbördelung 20 möglich, wie sie in Fig. 9 an
beiden Enden 2a, 2b der Papierhülse 2 dargestellt ist.
Bei entsprechend stark ausgebildeten Papierhülsen 2
kommt auch eine Halterung der Verschlußkörper 4, 5 durch
Friktion zwischen Innenwand 2c der Papierhülse 2 und der
Außenumfang des jeweiligen Verschlußkörpers 4, 5 in
Betracht.
Bei sämtlichen Ausführungsformen der Fig. 1 bis 9
ist die Dicke d (s. Fig. 2 und 7) der Papierhülse 2
derart auf die Längen L₁ und L₂ sowie die Halterungsart
- Klebung 8 - Friktion oder Umbördelung 20 der
Verschlußkörper 4, 5 abgestimmt, daß nach Zündung der
Zündschnur 6 der Knallkörper 1 bei ebenerdiger Auflage
nur in Höhe des Knallsatzes 3 zerbirst. Dabei darf die
Lautstärke der Explosion nicht über 120 dB(A) liegen.
Ein weiterer Parameter zur Regulierung des Berstdruckes
der Papierhülse 2 und damit der Lautstärke ist die Menge
des Knallsatzes 3, die bei Schwarzpulver 10 g nicht
überschreiten darf.
Und schließlich ist als Parameter auch die
Herstellungsart der Papierhülse in Betracht zu ziehen,
die einerseits lose gewickelt und andererseits
maschinengewickelt und mit ihren Wicklungen verleimt sein
kann. Durch letzteres erhält die Papierhülse 2 eine
größere Festigkeit und dementsprechend der Raum 7 einen
höheren Berstdruck.
In jedem Fall aber werden die Verschlußkörper 4, 5
weder ganz noch teilweise vom Grundkorpus der
Papierhülse 2 abgesprengt, was insbesondere für den Fall
gilt, daß der Knallkörper 1 nach seinem bestimmungs-
sowie vorschriftsmäßigen Gebrauch vor seiner Zündung auf
den Boden gelegt wird. In diesem Fall zerbirst lediglich
der vom Boden abgewandte Bereich des Raumes 7 der
Papierhülse 2. Im unteren, auf dem Boden liegenden
Bereich des Raumes 7 der Papierhülse 2 bleiben die
Verschlußkörper 4 kontinuierlich mit dem Grundkorpus der
Papierhülse 2 verbunden.
Auch eine Beeinträchtigung der Lautstärke der
Explosion durch die gegenüber den bisherigen
Verschlußkörpern relativ nachgiebigen Werkstoffe aus
Polyurethan 15, Polystyrol 16, Kork 17, Zellulose 18 oder
Papier 19 ist nicht festzustellen.
Hingegen nimmt die Sicherheit für die einen solchen
Knallkörper 1 zündenden Personen enorm zu und das Gewicht
der Knallkörper 1 und damit die Transportkosten erheblich
ab.
Bezugszeichenliste
1 Knallkörper
2 Papierhülse
2a, 2b Enden der Papierhülse 2
2c Innenwand der Papierhülse 2
2d Außenumfang der Papierhülse 2
3 Knallsatz
4, 5 Verschlußkörper
6 Zündschnur
7 Raum für Knallsatz 3
8 Leim
9 Plättchen aus Wellpappe
10 Faserplatte
11 Kümpel
12 Kugeln
13 Papierstopfen
14 Wellpappe
15 Polyurethanschaum
16 Polystyrol
17 Kork
18 Zellulose
19 Papier
20 Umbördelung
d Dicke der Papierhülse 2
L₁, L₂ Länge der Verschlußkörper 4, 5
2 Papierhülse
2a, 2b Enden der Papierhülse 2
2c Innenwand der Papierhülse 2
2d Außenumfang der Papierhülse 2
3 Knallsatz
4, 5 Verschlußkörper
6 Zündschnur
7 Raum für Knallsatz 3
8 Leim
9 Plättchen aus Wellpappe
10 Faserplatte
11 Kümpel
12 Kugeln
13 Papierstopfen
14 Wellpappe
15 Polyurethanschaum
16 Polystyrol
17 Kork
18 Zellulose
19 Papier
20 Umbördelung
d Dicke der Papierhülse 2
L₁, L₂ Länge der Verschlußkörper 4, 5
Claims (15)
1. Knallkörper, bestehend aus einer zylindrischen
Papierhülse, einem darin angeordneten Knallsatz und zwei
in beide Enden der Papierhülse eingebrachten, den
Knallsatz dämmenden Verschlußkörpern, von denen einer von
einer Zündschnur durchsetzt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Verschlußkörper (4, 5) aus einem aushärtbaren, an der
Innenwand (2c) der Papierhülse (2) selbsthaftenden
Schaumstoff aus Polyurethan oder Polystyrol bestehen.
2. Knallkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Schaumstoff aus
Polyurethan als PUR-Weichschaum, als PUR-Hartschaum oder
als PUR-Integralschaumstoff ausgebildet ist.
3. Knallkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Verschlußkörper (4, 5) aus schäumbarem oder
expandierbarem Polystyrol (EPS) bestehen.
4. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß in
den Schaumstoff zur Herabsetzung seiner Entzündbarkeit
ein Flammschutzmittel eingearbeitet ist.
5. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Verschlußkörper (4, 5) im Reaktionsspritzguß (RIM) an
beiden Enden (2a, 2b) der Papierhülse (2) eingebracht
sind, wobei der Raum (7) für den Knallsatz (3) zur
definierten Einbringung des Schaumstoffes beidendig von
einem Plättchen (9, 10), einer Kugel (12), einem
Stopfen (13) oder einem Kümpel (11) aus Wellpappe (9),
Faserplatte (10), Zellstoff (12) oder Papier (13)
abgegrenzt ist.
6. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Plättchen (9, 10), Kugeln (12), Stopfen (13) oder
Kümpel (11) ganz oder teilweise an der Innenwandung (2c)
der Papierhülse (2) mittels eines Klebstoffes (8)
verbunden oder dort durch Friktion gehaltert sind.
7. Knallkörper, bestehend aus einer zylindrischen
Papierhülse, einem darin angeordneten Knallsatz und zwei
in beide Enden der Papierhülse eingebrachten, den
Knallsatz dämmenden Verschlußkörpern, von denen einer von
einer Zündschnur durchsetzt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Verschlußkörper (4, 5) aus einem mit der Innenwand (2c)
der Papierhülse (2) mittels eines Klebstoffes (8)
verbundenen Stopfen aus einem Schaumstoff (15, 16), aus
Kork (17), aus Zellulose (18) oder aus Papier (19)
hergestellt sind.
8. Knallkörper nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß diese
Verschlußkörper (4, 5) ganz oder teilweise mit der
Innenwand (2c) der Papierhülse (2) mittels eines
Leimes (8) verbunden oder durch Umbördelung (20) der
Enden (2a, 2b) der Papierhülse (2) in dieser (2)
gehaltert sind.
9. Knallkörper nach Anspruch 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die
Verschlußkörper (4, 5) bei dickeren Papierhülsen (2) nach
ihrem Einpressen durch umfangsschlüssige Friktion in
diesen (2) gehalten sind.
10. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Dicke (d) der den Knallsatz (3) umschließenden
Papierhülse (2) derart auf die Länge (L₁, L₂) und die
Halterung der Verschlußkörper (4, 5) abgestimmt ist, daß
nach Zündung der Zündschnur (6) der Knallkörper (1) bei
ebenerdiger Auflage nur in Höhe des Knallsatzes (3)
zerbirst.
11. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Lautstärke der Explosion im Bereich zwischen 100 dB(A)
und 120 dB(A) liegt.
12. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Papierhülse (2) lose gewickelt und an ihrem
Außenumfang (2d) von einer Wellpappe (14) umgriffen ist.
13. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Papierhülse (2) maschinengewickelt und die Wicklungen
verleimt sind.
14. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Knallsatz (3) aus Schwarzpulver, das aus einer Mischung
aus 66,7-75 Gew.-% Kaliumnitrat, 13-20 Gew.-% Schwefel
und 12-13,5 Gew.-% Kohlenstaub besteht, hergestellt ist.
15. Knallkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Klebemittel (8) aus Leim besteht.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995101759 DE19501759C1 (de) | 1995-01-21 | 1995-01-21 | Knallkörper |
DE19505137A DE19505137C1 (de) | 1995-01-21 | 1995-02-16 | Knallkörper |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1995101759 DE19501759C1 (de) | 1995-01-21 | 1995-01-21 | Knallkörper |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19501759C1 true DE19501759C1 (de) | 1996-03-21 |
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ID=7751994
Family Applications (2)
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