DE19501017C2 - Chirurgisches Absauginstrument - Google Patents
Chirurgisches AbsauginstrumentInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein chirurgisches Absauginstrument für die Mikrochirurgie, im
wesentlichen bestehend aus einem rohrförmigen Halter, dessen vorderes Ende eine
fluiddurchlässige Saugeinrichtung aus einem porösen oder kapillaren Material trägt, dessen
hinteres Ende mit einer Vakuumquelle verbindbar ist und der eine Ventilanordnung zur
Regulierung des Vakuums aufweist.
Bei chirurgischen Eingriffen müssen austretendes Blut, Gewebeflüssigkeit, Eiter usw. aus dem
Operationsfeld entfernt werden. Daneben müssen auch die üblichen Spülflüssigkeiten, z. B.
isotonische Kochsalzlösungen, abgesaugt werden, die ständig in das Operationsgebiet
eingebracht werden, um das Gewebe vor Austrocknung zu schützen und dem Chirurgen freie
Sicht auf anatomische Strukturen zu gewährleisten. In der Mikrochirurgie ist das Operationsfeld
sehr klein, was die gleichzeitige Verwendung mehrerer Instrumente schwierig macht. Es ist
aber gewöhnlich erforderlich, gleichzeitig mit dem Absaugen von Körperflüssigkeit mit einem
Instrument Gewebe an der Operationsstelle wegzuhalten.
Chirurgische Absauginstrumente sind beispielsweise aus der DE-OS 39 35 062 bekannt. Diese
besitzen einen rohrförmigen Halter mit einem in einen Handgriff einsteckbaren Anschlußstutzen
und einem konisch verjüngten und mit Kunststoff ummantelten Vorderende. Die Kunststoff
spitze besitzt einen zentralen, nach vorn offenen und in das Rohr mündenden Kanal als
fluiddurchlässige Saugeinrichtung. Der Handgriff hat eine seitliche Ventilöffnung, die mit dem
Daumen oder einem Finger mehr oder weniger verschließbar ist. Dieses Instrument dient als
Sonde zur Untersuchung der Operationsstelle.
Das aus der DE-PS 14 91 755 bekannte Handabsaugegerät hat am vorderen Ende eines
rohrförmigen Halters ein Mundstück, welches mit mehreren Bohrungen versehen ist. Dieses
Instrument ist ebenso wie das Instrument gemäß der DE-OS 39 35 062 nur für makrochir
urgische, nicht aber für mikrochirurgische Eingriffe geeignet. Die verhältnismäßig großen
Öffnungen an den jeweiligen Saugeinrichtungen verursachen eine zu starke Saugwirkung, durch
die Gewebe an oder in die Saugöffnungen gezogen wird, was zu Gewebeschäden führen kann.
Die DE-OS 27 45 015 betrifft ein chirurgisches Absauginstrument zur Verwendung mit
Endoskopen, um Körperflüssigkeiten aus dem Bereich des eingeführten Endoskops zu
entfernen. Die fluiddurchlässige Saugeinrichtung dieses Instrumentes ist keine steife
Saugspitze, sondern ein Kopfteil aus einem Absorptionselement, welches auf das distale Ende
des rohrförmigen Halters aufgezogen ist. Dieses Absorptionselement besteht beispielsweise aus
absorptionsfähiger Baumwolle oder einem schwammartigen Material, welches in der Lage ist,
Blut oder andere Körperflüssigkeiten aufzusaugen. Die Saugeinrichtung besitzt also keine
Saugspitze und keine Steifigkeit und damit keine Haltefunktion in der Mikrochirurgie.
Die DE-OS 35 06 288 beschreibt ebenfalls kein Aubsauginstrument für die Mikrochirurgie,
sondern eine Vorrichtung zum Einlegen in Wunden und Wundhöhlen, um einen Wirkstoff in das
Wundgebiet austreten zu lassen. Hierzu besteht die Vorrichtung aus einem Wirkstoffbehälter,
dessen Wände zumindest teilweise aus einer semipermeablen Membran bestehen, die diesen
Wirkstoffaustritt ermöglicht. Diese Vorrichtung hat eine völlig andere Funktion als ein
chirurgisches Absauginstrument und kann nicht als solches in der Mikrochirurgie eingesetzt
werden.
Die US-PS 3 807 401 betrifft ein Absauginstrument ähnlich dem der DE-OS 27 45 015,
welches ebenfalls in der Mikrochirurgie keine Haltefunktion ausüben kann. Das gleiche gilt für
die Vorrichtung gemäß der US-PS 4 935 006, die aus zwei ineinander konzentrisch
angeordneten Rohren besteht, wobei das innere Rohr über das äußere hinausragt und in
seinem Inneren eine Filterscheibe aufweist. Die Vorrichtung kann zwar zum Absaugen von
Flüssigkeit, nicht aber zum Halten von Gewebe in der Mikrochirurgie verwendet werden, da das
Doppelrohr zu unförmig ist und eine Haltefunktion nur mit dem Rohrende ausgeübt werden
könnte, was die Gefahr von Verletzungen des Gewebes im Operationsfeld ergäbe.
Bei mikrochirurgischen Eingriffen, beispielsweis in der Augen-, Hals-, Nasen-, Ohren-, Neuro-,
Handchirurgie in der rekonstruktiven, kosmetischen und neonatologischen Chirurgie sowie in
der Chirurgie von Kleintieren, muß man sich deshalb mit anderen Mitteln behelfen. Auch bei
mikrochirurgischen Eingriffen muß das Gewebe, z. B. Augenbindehaut, Nervenfasern usw., oft
gespült und feucht gehalten werden, da es aufgrund des ungünstigeren Volumen/Oberflächen
verhältnisses schneller austrocknet und abstirbt als größere Organe. Die Sicht auf die
anatomischen Strukturen muß immer exzellent sein, da der Chirurg fast ausschließlich mit
feinmotorischen Handgriffen arbeitet, die immer punktgenau sitzen müssen und äußerste
Konzentration erfordern.
Um die überschüssig eingebrachte Spülflüssigkeit oder austretendes Blut ohne Verletzung der
anatomischen Strukturen absaugen und im Wege stehende Gewebeteile vom Operationsgebiet
abdrängen zu können, behilft man sich zum Beispiel in der Augenchirurgie bei einigen
Operationstechniken bis heute mit einem sogenannten Keiltupfer. Der Keiltupfer ist wattestäb
chengroß und hat am Ende eines Platikstäbchens ein dreieckiges, speerspitzenartig gepreßtes
Wattevlies. Bei Kontakt mit Flüssigkeit saugt sich die Watte voll, quillt auf und verliert die
ursprüngliche Form und Steifigkeit. Da die Flüssigkeitsaufnahme minimal ist, muß der Keiltupfer
rasch und häufig gegen einen neuen ausgetauscht werden, um eine befriedigende Wirkung zu
erzielen. Oft wird unter Zuhilfenahme eines Operationsmikroskops gearbeitet, welches sich
zwischen dem Gesicht des Chirurgen und dem Operationsfeld befindet und den Arbeitsbereich
sowie Zugang zum Operationsfeld einschränkt. Aufgrund dieses Platzmangels im Operationsfeld
und des zeitlichen Druckes, z. B. rasche Fertigstellung einer Nerven- oder Arteriennaht, oder
der Notwendigkeit, austretende Körperflüssigkeit oder Spülflüssigkeit genau an der Stelle
abzusaugen, an der auch gleichzeitig eine Haltefunktion ausgeübt werden muß, versucht man
oft, Gewebe mit der Keiltupferspitze beiseitezuhalten, während man gleichzeitig auch die
Flüssigkeit mit dieser aufsaugt. Der Keiltupfer quillt hierbei auf, verliert mit zunehmender
Quellung an Saugwirkung und Stabilität und muß dann ausgewechselt werden. Neben einem
hohen Verbrauch an Keiltupfern, die nicht wiederverwendbar sind, bringt das ständige
Austauschen Unruhe in den Operationsablauf und birgt auch die Gefahr, daß der Operateur
oder der Assistent das häufig nicht steril verpackte Mikroskop berührt und sich unsteril macht.
Dies wiederum erfordert einen Handschuh- oder Kleiderwechsel und verzögert die Operation
unnötig.
Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe bestand somit darin, ein Gerät für die Mikrochir
urgie zu bekommen, mit dem gleichzeitig Flüssigkeiten abgesaugt werden können und Gewebe
zurückgehalten werden kann, wobei diese Doppelfunktion über längere Zeit während der
gesamten Operation gewährleistet sein sollte, um das Auswechseln des Gerätes während der
Operation zu vermeiden.
Diese Aufgabe wird durch ein chirurgisches Absauginstrument mit den eingangs genannten
Merkmalen gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß die Saugeinrichtung aus einer
Saugspitze aus einem steifen, sich durch die abzusaugende Flüssigkeit nicht verändernden
Material besteht und in eine Bohrung des Halters derart eingesetzt ist, daß ihr eines Ende aus
dem Halter herausragt und ihr anderes Ende mit dem evakuierbaren Innenraum des Halters in
Verbindung steht. Dieses Instrument bewahrt seine Haltefunktion über längere Zeit,
vorzugsweise während der gesamten Operation, da es nicht aufweicht oder quillt.
Die Verwendung von porösem oder kapillarem, steifem Material als Saugspitze, wofür
Faserbündel aus Kunststoffasern oder Glasfasern, wie sie in Faserschreibern verwendet
werden, besonders geeignet sind, macht das chirurgische Instrument für mikrochirurgische
Eingriffe speziell geeignet. Durch die feinen Kapillaren kann die abzusaugende Flüssigkeit auch
während längerer Zeit hindurchtreten, so daß ohne Unterbrechung oder Instrumentenwechsel
operiert werden kann. Die Kapillaren zwischen den Fasern oder die Poren in einem Sinterwerk
stoff sind so fein, daß Gewebe mit geringer Saugwirkung angesaugt wird, jedoch durch die
Saugwirkung keinen Schaden nimmt. Das Material der Saugspitze muß so beschaffen sein, daß
es durch Feuchtigkeit und die abzusaugende Flüssigkeit nicht beeinflußt wird, insbesondere
nicht aufquillt. Deshalb behält die Saugspitze ihre Form und kann gleichzeitig zum Halten von
Gewebe verwendet werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nun anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. In dieser bedeuten
Fig. 1 eine erste Ausführungsform nach der Erfindung im Längsschnitt,
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform nach der Erfindung im Längsschnitt,
Fig. 3 eine dritte Ausführungsform nach der Erfindung im Längsschnitt in vergrößertem
Maßstab,
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3 in stark vergrößertem Maßstab,
Fig. 5 einen ähnlichen Querschnitt einer anderen Variante nach der Erfindung ebenfalls in stark
vergrößertem Maßstab und
Fig. 6 ein pinzettenartiges chirurgisches Instrument nach der Erfindung.
Das chirurgische Absauginstrument 1 weist einen rohrförmigen Halter 2 auf, der gleichzeitig
auch als Handgriff ausgebildet sein kann. Dieser Halter 2 hat an seinem vorderen Ende 2a eine
Öffnung 3, in welche eine Saugspitze 4 eingesetzt ist. Das hintere Ende 2b des Halters 2 ist
mit einer Vakuumquelle verbindbar. Zu diesem Zweck kann beispielsweise ein dünner Schlauch
5 auf das hintere Ende aufgesteckt oder mit diesem in sonstiger Weise verbunden werden.
Ferner ist eine Ventilanordnung zur Regulierung des Vakuums vorgesehen. Diese Ventilanord
nung kann zweckmäßig aus einer am Halter 2 vorgesehenen seitlichen Ventilöffnung 6
bestehen, die mit dem Daumen oder einem anderen Finger mehr oder weniger verschließbar
ist. Die Stärke des Vakuums und damit die Stärke der Saugkraft kann jedoch auch in anderer
Weise reguliert werden, beispielsweise durch einen nicht dargestellten Fußschalter, mit dem
man entweder die Saugkraft der Vakuumpumpe reguliert oder Nebenluft in die Vakuumleitung
einströmen läßt.
Die Saugeinrichtung 4 besteht aus einem Faserbündel, bei dem zwischen den Fasern feine
Kapillaren gebildet sind, die in Längsrichtung des Faserbündels und somit in Saugrichtung
verlaufen. Als Material der Fasern des Faserbündels kommt Kunststoff, z. B. Polyamid oder
auch Glasfaser, in Betracht. Das Material der Saugspitze muß so beschaffen sein, daß es
während einer Operation durch die abgesaugte Flüssigkeit nicht verändert wird, nicht aufquillt
und seine Steifigkeit behält. Außerdem muß es selbstverständlich für menschliches Gewebe
unschädlich und gut verträglich (hypoallergen, nicht-toxisch) sein. Das gleiche gilt auch für den
Fall, daß anstelle eines Faserbündels für die Saugspitze hartgepreßter Filz oder poröses
Sintermaterial, wie z. B. poröse Sinterkeramik oder poröses Sintermetall, verwendet wird. Ein
solcher Werkstoff ist ähnlich dem, der bei Flüssigkeitsfiltern Anwendung findet, doch müssen
die Poren bei diesem porösen Sinterwerkstoff gegenüber den üblichen gesinterten Filterwerk
stoffen feiner sein. In jedem Fall muß das Material der Saugspitze so beschaffen sein, daß das
Gewebe durch die Saugwirkung nicht verletzt wird und trotzdem eine ausreichende
Flüssigkeitsabsaugung möglich ist. Versuche haben gezeigt, daß insbesondere Faserbündel, wie
sie in Faserschreibern verwendet werden, sich als Saugspitzen eignen, da sie bei Kontakt mit
festem, nicht einsaugbarem Gewebe nur eine schwache Adhäsion erzeugen, eine ausreichende
Saugwirkung für die Dauer einer Operation gewährleisten und trotz der Flüssigkeitsaufnahme
formstabil bleiben.
Die Saugspitze 4 ist so in die Bohrung 3 des Halters 2
eingesetzt, daß ihr eines Ende 4a aus dem Halter 2 heraus
ragt und ihr anderes Ende 4b mit dem evakuierbaren Innen
raum des Halters 2 in Verbindung steht.
Infolge des Reibungswiderstandes innerhalb der Kapillaren
oder Poren nimmt die Saugleistung mit zunehmender Länge
der Saugspitze 4 ab. Diese sollte infolgedessen möglichst
kurz gehalten sein. Sie muß jedoch entsprechend dem Ein
satz des jeweiligen chirurgischen Instrumentes so lang
sein, daß man mit ihr Gewebe abhalten kann und an die
Absaugstelle herankommen kann, ohne daß hierbei der
Halter im Operationsfeld stört. Je nach dem Einsatzgebiet
kann das äußere Ende 4a der Saugspitze stumpf oder zuge
spitzt, gerade, gebogen, flächig oder in anderer Weise
dem jeweiligen Verwendungszweck angepaßt sein.
Damit die Saugspitze 4 möglichst gezielt eingesetzt wer
den kann und speziell an ihrer äußersten Spitze 4a eine
ausreichende Saugleistung aufweist, kann es vorteilhaft
sein, wenn die Saugspitze 4 außen gemäß Fig. 3 mit
Kunststoff 8 ummantelt ist, wie in Fig. 4 in stark
vergrößertem Maßstab dargestellt ist, oder mit Kunst
stoff getränkt ist, wie in Fig. 5 gezeigt ist. Diese
Kunststoffummantelung oder -tränkung 8 erstreckt sich
bis in die Nähe der äußersten Spitze 4c und läßt nur
die äußerste Spitze 4c frei. Je nach Herstellungsart
kann sich diese Kunststoffummantelung oder -tränkung 8
auch in die Bohrung 3 hinein erstrecken. Durch die Kunst
stoffummantelung bzw. -tränkung 8 wird verhindert, daß
Luft seitlich in die Saugspitze 4 eintritt, wenn diese
nicht vollständig in die abzusaugende Flüssigkeit ein
getaucht ist. Solche seitlich einströmende Luft würde
die Saugleistung verringern.
Um ein eventuell auftretendes Verstopfen des Faserbündels
durch die aktivierte Blutgerinnungskaskade zu vermeiden,
kann es vorteilhaft sein, die gesamte Saugspitze 4 mit
Heparin oder einem anderen gerinnungshemmenden Präparat
zu tränken. Bei der Anwendung der Erfindung am Auge han
delt es sich jedoch größtenteils um Tränen- und Spül
flüssigkeit, die abgesaugt werden muß, so daß die Blut
gerinnung nicht zum Tragen kommt. Versuche haben gezeigt,
daß es möglich ist, reines Blut über einen ausreichend
langen Zeitraum abzusaugen, ohne daß die Saugspitze 4 ver
stopft.
Da die Saugspitze 4 aufgrund der feinen Kapillaren oder
Poren schwer sterilisierbar ist, und da sich bei Lang
zeitgebrauch die feinen Kapillaren bzw. Poren zusetzen
könnten, wird man die Saugspitze in der Regel nur einmal
verwenden. Sie sollte daher vorzugsweise entweder gegenüber dem Halter 2 austauschbar
sein, indem sie klemmend in dessen Bohrung eingesetzt ist, oder der Halter 2 sollte relativ
einfach und kostengünstig ausgestaltet sein, damit er nach einmaligem Gebrauch zusammen
mit der Saugspitze 4 entsorgt werden kann. So könnte zum Beispiel der Halter 2 aus Kunststoff
gespritzt sein und die Saugspitze 4 entweder eingeklebt oder beim Spritzen des Halters 2 in
diesen eingeformt werden.
Es ist jedoch auch möglich, daß gemäß Fig. 2 der Halter 2'
aus einem dünnen Rohr besteht, dessen hinteres Ende 2b in
eine Bohrung 9 eines Griffteiles 11 klemmend eingesteckt
ist. In das vordere Ende 2a des dünnen Rohres 2' ist die
Saugspitze 4 fest eingesetzt. Man kann dann nach einmali
gem Gehrauch das Rohr 2' zusammen mit der Saugspitze 4
wegwerfen. Das Rohr 2' kann je nach Einsatzgebiet des
chirurgischen Instrumentes sehr kurz sein, so daß es nur
wenig über das Griffteil 11 vorsteht, oder auch eine
größere Länge aufweisen, damit das Griffteil 11 nicht
störend in das Operationsfeld hineinragt.
Ferner kann der Halter auch ein flexibles Kunststoffrohr
sein, damit das chirurgische Instrument bei Eingriffen
in der HNO-Heilkunde ähnlich wie ein Endoskop eingesetzt
werden kann, z. B. bei chirurgischem Zugang über den
äußeren Gehörgang. Wenn der Halter als flexibles Kunst
stoffrohr oder auch als langes, dünnes, steifes Rohr
ausgebildet ist, kann er durch den Arbeitskanal eines
Endoskops geführt werden. Ferner wäre es denkbar, in
den Halter 2 auch eine Spülvorrichtung zu integrieren,
damit er gleichzeitig zum Saugen und Spülen verwendet
werden kann. Es ist auch der Einbau einer integrierten
Glasfaser für den Anschluß einer Kaltlichtquelle möglich,
um das Operationsfeld zu beleuchten.
Wenn der Halter 2 gemäß Fig. 1 seitlich eine Ventil
öffnung 6 aufweist, sollte diese vorteilhaft in der Nähe
des vorderen Endes 2a des Halters 2 angeordnet sein.
Hierbei kann zweckmäßig im Bereich der Ventilöffnung 6 im Innenraum 7 des Halters 2 ein
Rohr 10 mit Abstand von der Ventilöffnung 6 angeordnet sein, welches sich einerseits bis zum
inneren Ende 4b der Saugspitze 4 erstreckt, und welches andererseits in Richtung 5 des
Saugstromes über den Bereich der Ventilöffnung 6 hinausragt. Durch dieses Rohr 10 wird
abgesaugtes Sekret, das sich noch im Halter 2 befindet, an der Ventilöffnung 6 vorbei
geschleust und ein Austreten an der Ventilöffnung 6 verhindert.
Das neue chirurgische Instrument ist in der Mikrochirurgie
vielseitig einsetzbar. Es kann hierbei nicht nur zum Ab
saugen von Flüssigkeit, sondern dank der bleibenden Steifig
keit der Saugspitze 4 auch zum Halten von Gewebe verwendet
werden. Das. Instrument wird der jeweiligen Operationstech
nik angepaßt. So ist es z. B. möglich, gemäß Fig. 6, zwei
rohrförmige Halter 2", von denen jeder an seinem vorderen
Ende 2a eine Saugspitze 4 der erfindungsgemäßen Art trägt,
zur Bildung eines pinzettenartigen Instrumentes an ihren
hinteren Enden 2b miteinander zu verbinden. Auch andere
Formen sind möglich, wie die Ausgestaltung als Öse oder
Klammer, die selbstklemmend oder auf Druck mit Daumen
und Zeigefinger z. B. eine zu nähende Nervenfaser festhält.
Claims (12)
1. Chirurgisches Absauginstrument für die Mikrochirurgie im wesentlichen bestehend aus
einem rohrförmigen Halter, dessen vorderes Ende eine fluiddurchlässige Saugeinrichtung
aus einem porösen oder kapillaren Material trägt, dessen hinteres Ende mit einer
Vakuumquelle verbindbar ist und der eine Ventilanordnung zur Regulierung des
Vakuums aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugeinrichtung (4) aus einer
Saugspitze aus einem steifen, sich durch die abzusaugende Flüssigkeit nicht
verändernden Material besteht und in eine Bohrung (3) des Halters (2, 2', 2") derart
eingesetzt ist, daß ihr eines Ende (4a) aus dem Halter herausragt und ihr anderes Ende
(4b) mit dem evakuierbaren Innenraum (7) des Halters in Verbindung steht.
2. Absauginstrument nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugspitze (4)
aus Kunststoffasern oder Glasfasern besteht.
3. Absauginstrument nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
der aus dem Halter (2, 2', 2") herausragende Teil (4a) der Saugspitze (4) mit
Ausnahme ihrer äußersten Spitze (4c) mit Kunststoff (8) ummantelt oder im Mantelbe
reich versiegelt ist.
4. Absauginstrument nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Saugspitze (4) mit Heparin oder einem anderen gerinnungshemmenden Präparat
getränkt ist.
5. Absauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Saugspitze (4) austauschbar klemmend in die Bohrung (3) des Halters (2, 2', 2")
eingesetzt ist.
6. Absauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Saugspitze (4) in den Halter (2, 2', 2") eingeklebt oder eingeformt ist.
7. Absauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halter (2) seitlich eine Ventilöffnung (6) aufweist.
8. Absauginstrument nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilöffnung
(6) in der Nähe des vorderen Endes (2a) des Halters (2) angeordnet ist.
9. Absauginstrument nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich
der Ventilöffnung (6) im Innenraum (7) des Halters (2) ein Rohr (10) mit Abstand von
der Ventilöffnung (6) angeordnet ist, welches sich einerseits bis zu dem inneren Ende
(4b) der Saugspitze (6) erstreckt und andererseits in Richtung des Saugstromes oder
den Bereich der Ventilöffnung (6) hinausragt.
10. Absauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halter (2") mit einer Saugspitze (4) an seinem vorderen Ende (2a) wenigstens einen
Schenkel eines pinzettenartigen Instrumentes bildet.
11. Absauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Halter (2') aus einem dünnen Rohr besteht, dessen hinteres Ende (2b) mit einem
Griffteil (11) verbindbar ist.
12. Absauginstrument nach einem der Ansprüche 1 bis 9 oder 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Halter (2') ein flexibles Kunststoffrohr ist.
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1996
- 1996-01-09 WO PCT/EP1996/000054 patent/WO1996021477A1/de active Application Filing
- 1996-01-09 AU AU43908/96A patent/AU4390896A/en not_active Abandoned
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