DE1949290A1 - Verfahren zur selektiven Unkrautbekaempfung in Rueben- und Spinatkulturen sowie Mittel zur Durchfuehrung dieses Verfahrens - Google Patents

Description

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PECHINEY-PROGIL S.A. LYON / Frankreich

Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung in Rüben- und
Spinatkulturen sowie Mittel zur Durchführung dieses Verfahrens

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung in Rüben- und Spinatkulturen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass der Boden vor der Aussaat mit einem Mittel behandelt wird, welches als aktiven Wirkstoff eine Mischung aus

3-Cyclohexyl-5 , 6-trimethylenuracil (auch unter der Bezeichnung "Lenacil" bekannt)

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und

H
2 5

CH-S-C-N

N-Aethyl-N-cyclohexyl-S-äthyl-thiocarbamat (im folgenden "ECTE" genannt) enthält.

Die Verwendung von Lenacil als Herbicid ist seit einer Reihe von Jahren bekannt, da die "ersten Angaben über herbicide Eigenschaften dieses Produktes in der französischen Patentschrift 1 270 771 von I960 gemacht werden. In der Praxis wird dieses Produkt im wesentlichen als Unkrautbekämpfungsmittel vor der Aussaat von Rüben, und zwar Zuckerrüben oder Futterrüben, verwendet und als Unkrautbekämpfungsmittel vor dem Aufgehen der Saat bei Spinatarten, und zwar in Dosen zwischen 0,8 und 1,5 kg/ha aktiver Wirkstoff.

Die Verwendung von ECTE als Herbicid ist ebenfalls schon bekannt, insbesondere durch das holländische Patent 6 400 713 von 1964. Obgleich dieser Stoff bis jetzt nicht in praktischem Ausmass angewendet wurde, scheint er doch vielversprechend für die Unkrautbekämpfung bei Rüben und Spinatarten zu sein, und zwar in Anwendungsdosen zwischen 4 und 7 kg/ha an aktivem Wirkstoff.

Jede dieser beiden Substanzen ist jedoch bei normalen Anwendung*- dosen unzureichend wirksam gegen eine ganze Reihe wichtiger Adventices in Rübenkulturen.

So sind beispielsweise 0,8 kg/ha Lenacil nicht ausreichend aktiv gegen Knöterich, Nachtschattengewächse, Löwenzahn, Distel, Mercuriale, Vulpine und falschen Hafer. ..-,,.

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BAD ORIGINAL

Ebenso erweist sich eine starke Dosis von 6 kg ECTE pro ha wenig oder nicht aktiv gegen verschiedene Unkrautarten, wie Fumetere (Fumaria officinalis), Moutard (Sinapsis arvensis), Ravenellen (Raphanus raphanistrum), Capsellen (Capsella bursa pastoris), Kohlpflanzen (Brassica oleracea), Renouees sp. (Polygonum), Matricaire (Matricaria sp.) und Mercuriale (Mercurialis annua).

Es wurde nun gefunden und mit der Erfindung nachgewiesen, dass die gemeinsame Wirkung der beiden vorstehend genannten Herbicide eine viel höhere Wirksamkeit entfaltet als die Summe der her Meiden Wirkungen jeder der beiden Bestandteile, wie sich aus dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel ergibt.

Man behandelt Parzellen von 10 m mit einem anfeuchtbaren Puder, welcher ausser dem aktiven Wirkstoff übliche Zusätze und Hilf stoffe enthält. Unmittelbar nach, der Behandlung wird das Produkt oberflächlich in den Boden eingearbeitet, worauf dann die Samen der Rübe ausgesät werden.

30 τ 45 Tage nach dieser Behandlung werden die erhaltenen Ergebnisse geprüft durch Feststellung des Prozentsatzes der Zerstörung der Adventices im Vergleich mit einer Kontrollprobe. Auf jeder Versuchsparzelle wurde dieses Verfahren dreimal wiederholt, so dass die nachfolgend aufgeführten Ergebnisse den Mittelwert von drei Versuchsreihen darstellen.

Die erhaltenen Ergebnisse waren folgender

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Substanz und Dosis in kg/ha

LENACIL 0,4

ECTE
3

LENACIlL 0,4

ECTE

Mouron des oiseaux (Stellaria media)

40

60

Fumeterre
(Fumaria officinalis)

ZO

20

100

Moutarde des champs (Sinapsis arvensis)

40

40

100

Ravenelle

(Raphanus raphanistrum)

40

70

Capselles bourse a pasteur (Capsella bursa pastoris)

60

85

Choux

(Brassica oleracea)

40

20

100

Renouee des oiseaux (Polygonum aviculare)

20

Renouee Liseron (Polygonum convolvulus)

40

100

Matricaires
(Matricaria sp.)

60

100

Laiteron
(Sonchus sp.)

20

Mercuriale
(Mercurialis annua)

20

Vulpin des champs (Alopecurus agrestis)

20

100

100

Folie avoine
(Avena fatua) 60

100

ORIGINAL INSPECTED

Dies-e ^Resultate lassen die JErseäaeinuaig einer sehr ausgeprägten Synergie erkennen, die sich, zwischen dem beiden vorstehend genannten Bestandteilen ausbildet- Dieses Phänomen der Synergie ist besonders deutlich bei bestimmten önkrautsortenj insbesondere bei Fümetere, Üenoüees sp. , Matricaire / Folie avoiüe usw. , wo festgestellt wird, dass die Summierung zweier seihwacher Wirksamkeiten in unvorhergesehener Weise eine vollständige Globalwirksamkeit ergibt.

Die erfindungsgemässen Mittel sind daher von dem Verbraucher von einem bestimmten wirtschaftlichen Interesse aufgrund der sparsamen Anwendung des Wirkstoffes.

Diese Mittel haben aber auch ein erhebliches praktisches Interesse, da sie mit einer einzigen Behandlung eine nahezu vollständige Unkrautvernichtung zu erzielen gestatten, was weder mit dem einen noch dem anderen Bestandteil des aktiven Wirkstoffes bisher erreicht werden konnte.

Sie vermeiden darüber hinaus die Anwendung zu starker Dosen des einen oder anderen aktiven Stoffes, wodurch auf diese Weise jede Gefahr einer Phytotoxicität der Pflanzenkultur mit Sicherheit vermieden wird. In diesem Zusammenhang ist noch darauf hinzuweisen, dass bei allen durchgeführten Versuchen die Selektivität der Zusammensetzungen eine vollständige gewesen ist.

Der Prozentgehalt von LenacÜ und ECTE in den u r findung sgemä ssen Mitteln kann in weiten-Grenzen variieren. Bekanntlich schwankt die herbicide Wirksamkeit eines bestimmten Produktes in Abhängigkeit von ein.er ganzen Anzahl von: Umständen,; wie Klima, BbdbnzUstand·/ Feuchtigkeit, Niederschläge usw. . . _ _: . . .-. , , .. .·*-, ■

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Darüber hinaus besitzen die beiden Bestandteile - wie schon erwähnt -für sich eine mehr oder weniger starke Wirkung auf bestiitittite Adventices,

Je nach der Art der vorhandenen Ünkraütpflanzen kann es daher notwendig sein, Zusammensetzungen zu verwenden, die das eine oder andere der Produkte mehr oder weniger konzentriert enthält.

Ina allgemeinen sind Zusammensetzungen praktisch verwendbar, die 1 Teil Lenacil für 2 bis 20 Teile ECTE enthalten. Die besten Ergebnisse wurden erhalten mit Zubereitungen, die auf 1 Teil Lenacil 6 bis 10 Teile ECTE enthalten.

Die Anwendungsdosen können ebenfalls in gewissen Grenzen schwanken.,, je nach den Umständen, wie sie vorstehend genannt sind.

In der Praxis haben sich Mischungen als ausreichend aktiv erwiesen, womit 0,2 bis 1,5 kg/ha an Lenacil und 3 bis 8 kg/ha an EGTE aufgebracht wurden. Sehr gute praktische Ergebnisse wurden erhalten mit Mischungen von 0,4 bis 0,8 kg/ha an Lenacil und 3 bis 6 kg/ha an ECTE. .

Bei der praktischen Anwendung werden die Mittel mit gemässen Wirkstoff meistens in der Weise angewendet, wie es bei herbiciden Mischungen bekannt ist, die neben dem aktiven Wirkstoff noch flüssige oder feste Füllstoffe und verschiedene Zusätze enthalten, wie sie ständig im Bereich der Pesticide verwendet werden.

Einzelheiten über die Arten und Eigenschaften der Zusatzstoffe lassen sich vor allen Dingen entnehmen aus dem Werk WEED CONTROL HANDBOOK von EVANS, 5. Ausgabt^ Band.1,-Seite⁷ lOlff. '""'"'

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Claims (1)

1. ^949290

   PATENTANSPRUECHE

   1, Verfahren zur selektiven Unkrautbekämpfung in Rüben- und Spinat kulturen, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden vor der Aussaat mit einem Mittel behandelt wird, -welches als aktiven Wirkstoff eine Mischung aus einem Uracil der Formel

   ch:

   -CH

   -CH.

   (3-Cyclohexyl- 5, 6-trimethylenuracil)

   -Qtn

   und ein Carbamat der Formel

   (N-Aethyl-N-cyclohexyl-S-äthyl-thiocarbamat) enthält.

   2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Mittel mit einem Wirkstoff aus 1 Teil des Uracils auf 2 bis 20 Teile des Carbamate verwendet wird.

   37 Unkrautbekämpfungsmittel zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichn. et durch einen Gehalt an aktivem Wirkstoff aus einer Mischung von einem Uracil der Formel

   CH

   (3-Cyclohexyl-5,6-trimethylenuracil)

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   und einem Carbamat der Formel

   CH-S-C-N L ο

   (N-Aethyl-N - cyclohexyl - S-äthyl-thio carbamat).

   4. Mittel nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen aktiven Wirkstoff aus 1 Teil des Uracils und 2-20 Teile des Carbamate,

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