DD277385A1 - Verfahren zur ausbringung von biologischen wirkstoffen oder wirkstoffkombinationen durch verschaeumen in mehrkomponenten-kaltweichschaumsystemen waehrend der ausbringung - Google Patents

Verfahren zur ausbringung von biologischen wirkstoffen oder wirkstoffkombinationen durch verschaeumen in mehrkomponenten-kaltweichschaumsystemen waehrend der ausbringung Download PDF

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DD277385A1
DD277385A1 DD32224388A DD32224388A DD277385A1 DD 277385 A1 DD277385 A1 DD 277385A1 DD 32224388 A DD32224388 A DD 32224388A DD 32224388 A DD32224388 A DD 32224388A DD 277385 A1 DD277385 A1 DD 277385A1
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DD
German Democratic Republic
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pheromones
foam
cold
biological agents
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Application number
DD32224388A
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Klaus Geissler
Schliephake Edgar
Lehmann Wolfram
Fritzsche Rolf
Original Assignee
Adl D Ddr Inst F Phytopatholog
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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ausbringung von biologischen Wirkstoffen oder Wirkstoffkombinationen durch Verschaeumen in Mehrkomponenten-Kaltweichschaumsystemen waehrend der Ausbringung. Sie bezieht sich auf ein neues Verfahren zur Ausbringung biologischer Wirkstoffe, insbesondere von Pheromonen allein oder in Kombination mit insektenpathogenen Organismen oder Kontaktinsektiziden, das die Wirksamkeit von Pheromonen zur Bekaempfung von Schadinsekten erhoeht. Dieses Verfahren kann im Pflanzenschutz in der Landwirtschaft, Forstwirtschaft, im Obstbau und Gartenbau eingesetzt werden. Wesentlichstes Merkmal dieser Erfindung ist, dass als Traegerstoff fuer die Pheromone oder andere biologische Wirkstoffe ein kaltverschaeumendes Weichschaumstoffsystem verwendet wird, das aus zwei oder mehr Komponenten besteht und in dem die Wirkstoffe einer oder mehrerer Komponenten vor der Ausbringung zugesetzt werden. Bei der Ausbringung werden die in der Regel fluessigen Komponenten vermischt und unmittelbar darauf folgend versprueht. Durch die einsetzende Selbstverschaeumung entstehen aus den Spruehtroepfchen Schaumstoffpartikel, die den Wirkstoff einschliessen. Bis zur vollstaendigen Aushaertung besitzen diese Partikel eine ausreichende Haftung, um die fuer die Pheromonwirkung notwendige Verteilung im Pflanzenbestand zu sichern. Eine optimale Pheromonkonzentration laesst sich leicht durch Variation des zugemischten Wirkstoffanteils sowie die auszubringende Schaumstoffmenge und Partikelgroesse erreichen. Durch den moeglichen Zusatz von insektenpathogenen Mikroorganismen oder Kontaktinsektiziden kann die Wirkung dieses Verfahrens zur Bekaempfung von Schadinsekten gesteigert werden.

Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Ausbringung von biologischen Wirkstoffen oder Mikroorganismen für den Pflanzenschutz, indem die Wirkstoffe während der Ausbringung mit aushärtendem Schaumstoff als Wirkstoffträger verschäumt werden. Anwendungsgebiete sind die Landwirtschaft, Forstwirtschaft, der Obstbau und Gartenbau.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Im Pflanzenschutz werden verbreitet flüchtige Substanfzen eingesetzt, die als Duftstoffe Signalfunktion erfüllen und allgemein als Kairomone bezeichnet werden. Überwiegend werden geschlechtsspezifische Duftstoffe, die Pheromone, verwendet, um die Männchen einer bestimmten Insektenart anzulocken. Für diese Pheromone sind zwei Einsatzbereiche üblich. Einmal werden Pheromone eingesetzt, um die Männchen bestimmter Insektenarten anzulocken und in sogenannten Pheromonfallen zu fangen. Dies kann mit dem Ziel geschehen, die Anzahl fliegender Männchen zu ermitteln, oder um als direkte Bekämpfungsmaßnahme die Zahl der Männchen gezielt zu reduzieren.
Weiterhin werden Pheromone mit dem Ziel angebracht, die Pheromonkonzentration in einem bestimmten Gebiet durch die künstliche Ausbringung otark zu erhöhen - als Verwirrmethode bezeichnet, so daß Jie Geschlechterfindung und Begattung natürlich vorkommender Weibchen gestört werden und damit eine Reduzierung der Population erreicht wird. In beiden genannten Einsatzgebieten ist es notwendig, die Wirkstoffe in einen Träger einzubetten, der eine Freisetzung des flüchtigen Wirkstoffes über eine längere Zeit garantiert. Im einfachsten Fall kann dies das Tränken eines saugfähigtm Trägt» s wi« Papier, Pappe, Holz, Filz oder Schaumstoff sein. Verbreitet werden Kapseln verwendet, in die der Wirkstoff eingeschlossen ist und durch deren Wandung er diffundieren kann. Gine weitere Möglichkeit, die genutzt wird, ist die Einarbeitung des Wirkstoffes in kompaktod Trägermaterial, aus dem er diffundieren kann oder durch Zerfall freigesetzt wird. Dieses Trägermaterial kann sein: Kautschukprodukte oder dessen Derivate (Patentschrift D 3515866), Epoxidharze (Patentschrift DD 239936), Harnstoff-F-ormaldehyd-Polykondensationsprodukte (Patentschrift DD 239710) oder Plasthüllen von Metalldraht (Patentschrift Π 3515866).
All diesen bisher bekannten Verfahren ist gemeii -am, daß die pheromonhaitigen Träger vor der Ausbringung in einem speziellen Prozeß gefertigt werden müssen und da. -n als fertiges Produkt angewandt oder ausgebracht werden. Änderungen in der Dosierung sowie die Kombination mit anderen Wirkstoffen sind ϊ·ι dieser Form nicht oder nur schwer möglich. Besonders beim Prinzip der Verwirrmethode treten Probleme auf, dadurch bedingt, daß es schwierig ist, fertig formulierte Pheromonträger zur Anwendung richtig zu plazieren, insbesondere in Gehölzbeständon im Bereich der Baumkronen, wo der Insektenflug stattfindet. Eine weitere Schwierigkeit besteht darin, daß es auch bei hoher Pheromonkonzentration zu Begattungen kommt, speziell wenn die Wirkungsdauer dar Pheromone begrenzt ist und dadurch der mögliche Bekämpfungseffekt nicht erreicht wird.
Ziel der Erfindung
Ziel der Erfindung ist es, ein neues Verfahren zu finden, das es ermöglicht, die Pheromone mit anderen biologischen Wirkstoffen, insbosondoro pathogonen Mikroorganismen, kombiniert einzusetzen und dadurch eine wirksamere Bekämpfung von Schadinsekten zu orreichon, als os mit Pheromonen allein möglich ist. Analog der Verwirrmethodo soll durch großflächige Ausbringung dor Phoromono, gobundon in einen partikulären Träger, sine Begattung der Weibchen vermindert werden. Darüber hinaus soll mit dem nouen Verfahren die Lockwirkung des Pheromons genutzt werden, um die Männchen durch Kontaktinsoktizido abzutöten oder abor sie mit spezifischen Insektenpathogenen zu kontaminieren. Auf diesem Wege soll gezielt oino Verbreitung der Pathogene in dor Population, z. B. bei der Kopulation, erreicht werden. Voraussetzung dafür ist, daß ein oinfachos Verfahron für die Ausbringung der Pheromomräger und deren Kontaminierung mit Pathogenen oder anderen Wirkstoffen möglichst während der Ausbringung gefunden vvird.
Darlegung des Wesens dar Erfindung
Aufgabe war es, einen Träger für biologische Wirkstoffe zu finden, der eino Einarbeitung des Pheromons oder eines anderen Wirkstoffes allein oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen unmittelbar vor oder während des Prozesses der Ausbringung im Pflanzenschutz ermöglicht, eine ausreichende Verteilung auf der zu behandelnden Fläche sichert und die gewünschte Wirkung gewährleistet.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem dadurch gelöst, daß als Trägerstoff ein aus zwei oder mehr flüssigen Komponenten bestehendes, selbstverschäumendes Kaltweichschaumstoffsystem verwendet wird, wobei der oder die Wirkstoffe mit einer oder mehreren der Komponenten vermischt werden. Zur Ausbringung werden die Komponenten gemischt und versprüht. Durch die infolge der Vermischung einsetzende Verschäumung entwickeln sich aus den Tröpfchen Schaumf löckchen, die erhärten und den Wirkstoff oder Wirkstoff kombinationen ausreichend binden. Bis zum vollständigen Abbinden besitzen diese Weichschaumpartikdl eine gewisse Klebfähigkeit, die die Haftung der Partikel auf oder an den Pflanzen ermöglicht.
Ausführungsbeispiel
Als System ist das Spritzweichschaumstoffsystem SWK6400 geeignet. Pheromone, günstigerweise in organischen Lösungsmitteln gelöst, werden in Abhängigkeit vom Lösungsmittel der Komponente A oder B zugemischt. Zur Ausbringung werden die Komponenten in einem Verhältnis von A:B = 1,7:1 bis 2,0:1 vermischt und versprüht. Die Aufwandmenge ist abhängig von der Pheromonkonzentration und -Wirksamkeit. Durch Zumischen von insektenpathogenen Baculoviren, speziell Kernpolyeder- oder Granuloseviren als Pulver oder als wäßrige bzw. ölige Formulierung vor oder während der Ausbringung wird eine Kontamination der pheromonhaltigen Schaums'offpartikel erreicht, an denen sich die angelockten Männchen bei Kontakt mit den Viruspartikeln kontaminieren können. Kontaminierte Männchen übertragen bei der Kopulation die Viruspartikel an die Weibchen, von denen wiederum eine ' Übertragung auf die Eihülle bei der Eiablage erfolgt. Aus den Eiern schlüpfende Raupen fressen die Eihüllen mit anhaftenden Viruspartikeln und setzen damit einen Infektionsprozeß in Gang, der zu einer Vermehrung der Viren und dem Absterben der infizierten Raupen führt.

Claims (5)

1. Verfahren zur Ausbringung von biologischen Wirkstoffen im Pflanzenschutz, gekennzeichnet dadurch, daß alsTräger für diese Wirkstoffe Mehrkomponenten-Kaltweichschaumstoffe verwendet werden und die Wirkstoffe einer oder mehrere dieser Kpmponenten vor der Ausbringung zugemischt werden. Zur Ausbringung werden die Komponenten in geeigneter Weise vermischt und versprüht, so daß die entstehenden Schaumstoffpartikel den Wirkstoff tragen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Träger 2-Komponenten-Kaltweichschaumstoff-Systeme auf Polyurethanbasis verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß als Wirkstoffe natürliche oder synthetische Insektenpheromone eingesetzt werden.
4. Verfahl 3n nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß !nsektenpathogene Mikroorganismen, insbesondere Vertreter der Baculoviren, Rneoviren, Entomopoxviren, Bacillus-Arten oder Mikrosporidien allein oder in Kombination mit Pheromonen zugesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß Insektizide, speziell Kontaktinsektizide, allein oder in Kombination mit Pheromonen oder/und in Kombination mit insektenpathogenen Mikroorganismen zugesetzt werden.
DD32224388A 1988-11-28 1988-11-28 Verfahren zur ausbringung von biologischen wirkstoffen oder wirkstoffkombinationen durch verschaeumen in mehrkomponenten-kaltweichschaumsystemen waehrend der ausbringung DD277385A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP2954886A1 (de) * 2014-06-12 2015-12-16 Ceva Sante Animale Pheromonalverbundschaumstoffzusammensetzungen

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