DE1947788A1 - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten,die Schwefelatome enthaltende Betaingruppen aufweisen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten,die Schwefelatome enthaltende Betaingruppen aufweisenInfo
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Description
Unser Zeichen: O.Z. 26 380 Wd/Be 6700 Ludwigshafen, 19.9.1969
Terfahren zur Herstellung von Polymerisaten, die Schwefelatome
enthaltende Betaingruppen aufweisen
Es ist schon lange, beispielsweise aus der deutschen Patentschrift
744 318, bekannt, daß man stabile wäßrige Dispersionen von Polymerisaten olefinisch ungesättigter Monomerer herstellen
kann, indem man geringe Mengen Vinylsuifonsäure zusammen mit anderen, in Wasser unlöslichen olefinisch ungesättigten Monomeren
polymerisiert. Die auf diese Weise hergestellten wäßrigen Polymerisat-Dispersionen haben eine verhältnismäßig hohe Viskosität,
die verhältnismäßig stark pH-abhängig ist.
Aus der DAS 1 207 630 ist es ,zudem bekannt, wasserlösliche Mischpolymerisate
des Acrylamide herzustellen, indem man. Acrylamid
in wäßriger Lösung mit Sulfobetaine^ die eine copolymerisierbare
C-C-Doppelbindung aufweisen, copolymerisiert. Will man nach diesem bekannten Verfahren jedoch bei relativ tiefer Temperatur
polymerisieren, so ist ein Zusatz an Reduktionsmitteln erforderlich.
Schließlich ist es aus der deutschen Patentschrift 1 205 699
bekannt, wäßrige Dispersionen von Äthylen-Mischpolj:».©rl ^n herzustellen,
indem man Äthylen in wäßrigem Medium bei pH-Werten zwischen 5 und 9 bei Drücken oberhalb 100 atü in Gegenwart wasserlöslicher,
freie Radikale bildender Katalysatoren und im Gemisch
mit einem mindestens eine polymerisiei'bare G-G-Boppelbindung
enthaltendem Amin bzw. dessen Salz oder Qaateraierungsprodukt
polymerisiert, wobei die Menge dieses OomoBomeren zwischen
0,1 und 10 Gewichtsprozent liegen soll. Als öoaanomere kommen
bei diesem bekannten Verfahren u,a. olefinisch ungesättigte Sulfobetaine und Sulfatobetaine in Frage«,. Auch sei diesem bekannten
Verfahren, müssen jedoch bei der Polys?s::.sation bei verhältnismäßig
niederen Temperaturen zusätzlich sa paifoxMIsehen Verbindungen,
Reduktionsmittel zugesetzt werden.
10MU/20I3.
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Es wurde nun gefunden, daß man Polymerisate, die Schwefelatqme
enthaltende Betaingruppen aufweisen, durch Polymerisation von olefinisch ungesättigten Monomeren, die Schwefel enthaltende
Betaingruppen aufweisen, gegebenenfalls in Gegenwart von Initiatoren
und/oder indifferenten Verdünnungsmitteln und/oder anderen olefinisch ungesättigten Monomeren mit Vorteil herstellen
kann, wenn man als Schwefelatome enthaltende Betaingruppen aufweisende Monomere.olefinisch ungesättigte Sulfito-betaine
verwendet.
Olefinisch ungesättigte Sulfito-betaine sind neu. Sie können beispielsweise in Analogie zu dem Verfahren der deutschen Patentschrift
1 150 095 hergestellt werden durch Einwirkung von äquimolaren Mengen Schwefeldioxid und Alkylenoxiden auf Amine, die
einen olefinisch ungesättigten Rest, beispielsweise einen olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffrest, wie eine Allylgruppe,
einen Vinylbenzylrest oder einen durch eine Vinylgruppe substituierten
Phenylrest, oder vorzugsweise einen substituierten Alkylrest aufweisen, der als Substituent einen Rest trägt, der
eine inoO-Stellung durch eine -COO-, -CONH- oder -CON- oder
-CO-G-ruppe aktivierte G-C-Doppelbindung aufweist. Von besonderem
Interesse für das neue Polymerisationsverfahren sind Sulfitobetaine der allgemeinen Formel
R2
; χ ΙΘ θ
R1-COX-C CHg)-IT-—CH-CH2-O-SO2
in der X für ein Sauerstoffatom oder eine NH-Gruppe, der Rest R1
für eine gegebenenfalls substituierte Vinylgruppe, die Reste Rg
und R5 für Alkylreste, der Rest R* für ein Wasserstoff atom und
einen gegebenenfalls durch Halogenatome, Garbonämidgri2ppeii9 Spoxygruppen
oder Phenylreste substituierten niederen Alkylrest
oder Alkenylrest mit vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen stehen» und
η eine ganze Zahl von 1 bis 18 bedeutet. Der Rest R^-COX- leitet
sich vorzugsweise von 3 bis 5 Kohlenstoffatom® ©nthaltend©ii olefinisch
ungesättigten Mono-,oder Dicarbonsäuren wie Acrylsäure,
Methacrylsäure/ Maleinsäure, Itaccmsäure odes Pumarsäur© ab»
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- 3 - O.Z. 26 380 -
Der Substituent η ist vorzugsweise eine ganze Zahl von 2 bis 8,
insbesondere von 2 bis 4. Gut geeignete Sulfito-betaine leiten sich z.B. von den Estern der Acryl-, Methaeiyl-, Malein- und
Fumarsäure des F,N'-Dimethyl-ß-hydroxy-äthyl-amins, des N,N-Diäthyl-ß-hydroxy-äthyl-amins,
Ν,Ν-Dimethyl-T'-hydroxy-propyl'-amins
oder von den Amiden von Säuren der genannten Art und Ν,Ν-Dimethyl- T-aminopropyl-amin ab. Beispiele hierfür sind
N.N-Dimethyl-amino-äthyl-ß-methacrylat, li,lT-Dimethyl-( T -acrylamido
)-propylamin. Bevorzugte Sulfito-betaine sind:
0 CH3
CH2=C C 0-CH2-CH2-N-CH2-CH2-O-SO2
CH,
0 GH0-CH,
il |_ 2 3
CH2=Ch-C-O-CH2-CH2-N-CH2-CH2-O-SO2 und
CH2-CH3
CHx 0 CH5
I 3 I! ΙΘ (
CH0=C 0-CH0-CH0-N CH—CH0-O-SO
"2 22, j 2
CH3
Die olefinisch ungesättigten Sulfito-betaine können z.B. in Substanz bei Raumtemperatur oder erhöhter Temperatur, insbesondere
bei Temperaturen zwischen -15 und +1500C polymerisiert werden.
Dabei kann die Polymerisation beispielsweise durch ionisierende Strahlen oder ultraviolettes Licht oder durch die üblichen
Radikale bildenden Katalysatoren initiiert werden. Die Sulfito-betaine können auch in geringen Anteilen bei der Substanzpolymerisation
anderer Monomerer, beispielsweise bei der Substanzpolymerisation von Styrol oder von Methacrylsäuremethylester
unter sonst üblichen Bedingungen mitverwendet werden. Mit Vorteil können die olefinisch ungesättigten Sulfito—betaine
auch für sich oder im Gemisch mit anderen olefinisch ungesättigten Monomeren in Gegenwart von indifferenten Verdünnungsmitteln
und vorzugsweise unter Zusatz üblicher radikalbildender Initiatoren, insbesondere in wäßrigen Systemen, beispielsweise in wäß-
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riger lösung, in Emulsion oder Suspension polymerisiert werden.
Dabei arbeitet man im allgemeinen bei Temperaturen zwischen etwa
-5 und +1500C, meist zwischen 0 und 1200C, vorzugsweise bei
Temperaturen von 20 bis 950C.
Als radikalbildende Initiatoren können die hierfür üblichen
Stoffe, beispielsweise wasserlösliche peroxidisehe Verbindungen wie Wasserstoffperoxid, Kalium- und Ammoniumpersulfat, Perborate
und die üblichen, leicht in Radikale zerfällenden Azoverbindungen,
wie Azodiisobuttersäurenitril und Azodiisobutte.rsäurediamid,
oder auch, insbesondere für die Suspensionspolymerisation, in Wasser schwerlösliche oder unlösliche peroxidisehe Verbindungen,
wie Benzoylperoxid, Cumolhydroperoxid und Acetylperoxid sowie gegebenenfalls Gemische von Katalysatoren der genannten Art,
verwendet werden. Die Initiatoren der genannten Art können in den üblichen Mengen, meist in Mengen von 0,1 bis 5, insbesondere
von 0,2 bis 1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamten Monomeren, eingesetzt werden.
Als andere olefinisch ungesättigte Monomere, mit denen die olefinisch
ungesättigten SuIfito-betaine im Gemisch polymerisiert
werden können, sind für eine Copolymerisation in wäßriger Lösung, besonders oi/, ß-olefinisch ungesättigte Mono- und/oder Dicarbonsäuren
mit vorzugsweise 3 bis 5 C-Atomen, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Itaconsäure, Fumarsäure und Crotonsäure
und/oder deren gegebenenfalls durch ET-Methylol-Gruppen
substituierte Amide, wie Acrylamid, Methacrylamid, Fumarsäurediamid,
Itaconsäureamid, F-Methylol-acryl- und/oder -methacrylamid
von Interesse.
Bei der Suspensions- und Emulsionspolymerisation der olefinisch
ungesättigten Sulfito-betaine werden im allgemeinen überwiegende
Mengen anderer olefinisch ungesättigter Monomerer, die in Wasser unlöslich sind, wie 1,3-Di ene, z.B. Butadien, Isopren und
Chloropren, Monoolefine, wie besonders Äthylen, Ester auscO,ßolefinisch
ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäuren, wie besonders Ester der Acrylsäure, Methacrylsäure und Maleinsäure mit
1 bis 20, insbesondere 1 bis 8, vorzugsweise 2 bis,4 C-Atome
enthaltenden Alllcanolen, z.B. Acryl- und Methacrylsäure-methyl-,
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. -äthyl-, -n-propyl-, -isopropyl-, -η-butyl-, -iso-butyl-,
-tert.-"butyl-., -2-äthyl-liexyl-, -lauryl- und. -stearylester,
Vinylester von vorzugsweise 3 bis 18 C-Atome enthaltenden gesättigten Monocarbonsäuren, wie besonders Tinylacetat, Vinylpropionat,
Vinyl-n-butyrat, Vinyllaurat und Vinylstearat, monovinylaromatische
Verbindungen, wie besonders Styrol—, Vlnyl- und/oder Vinylidenhalogenide, wie besonders Vinylchlorid und
Vinylidenchlorid, Nitrile c6,ß-olefinisch ungesättigter Mono-
und Dicarbonsäuren, wie besonders-Acrylnitril, ferner Vinyläther und Vinylketone, wie Vinylisobutyläther und Vinyläthylketon.
In untergeordneten Mengen können bei der Suspensions- und Emulsionspolymerisation der Sulfito-betaine als andere olefinisch
ungesättigte Monomere auch wasserlösliche olefinisch ungesättigte Monomere der oben genannten Art, wie Acrylsäure und Methacrylamid
oder auch N-Alkoxymethylamide ßk,ß-olefinisch ungesättigter
3 bis 5 C-Atome enthaltender Mono- und/oder Dicarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 4 C-Atomen im Alkylrest, wie N-n-Butoxymethylacrylamid,
N-Methoxymethy!methacrylamid und N-n-Butoxymethylmethacrylamid,
ferner Maleinsäureimid, N-Acyloxymethylamide
oC,ß-olefinisch ungesättigter Mono- und Dicarbonsäuren, wie
H-Acetyloxymethylacryl- und -methacrylamid, Mono- und Diester
aus monoolefinisch ungesättigten Monocarbonsäuren und Insbesondere 2 bis 8 C-Atomen enthaltenden Alkandiolen, z.B. Glykolmonoacrylat
und -diacrylat und Butandiol-l,4-mono~ öäsr "diacxjlat,
Vinylthioäthanol und seine Derivate, und ferner übliche Monomere
mit Allylgruppen, wie Diallylphthalat und A3"ylacrylat
sowie Vinylacrylat Vinylmethacrylat und Divingj.bca; cA copolymerisiert
werden. Bei den nach dem neuen Verfallen hergestellten
Emulsions-Mischpolymerisaten liegt der Anteil an einpolymerisierten
oC,ß-olefinisch ungesättigten Mono- und/oder Dicarbonsäuren
und/oder deren gegebenenfalls durch U-Methylolgruppen,
F-Alkoxymethy!gruppen oder Acyloxymethy!gruppen substituierten
Amiden im allgemeinen zwischen 0,1 nml 10, vorzugsweise
zwischen 0,5 und 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamten
Monomeren.
Die Suspension- und Emulsions-Copolymerisatioii der Sulfitobetaine
kann unter den üblichen Temperatur- und Druckbediiigungen
durchgeführt werden. Man arbeitet meist bei Normaldruck und Tem-
. ,, 10981.4/2063 BÄD original " 6 "
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ρeraturen zwischen 0 und 120, insbesondere zwischen 20 und 1000C,
wobei gegebenenfalls die üblichen Regler, Schutzkolloide und sonstigen Zusatzstoffe mitverwendet werden können. Der Anteil
der olefinisch ungesättigten Sulfito-betaine liegt bei der Emulsions-Copolymerisation
im allgemeinen zwischen 0,01 und 10, vorzugsweise zwischen 0.,05 und 1 Gewichtsprozent, bezogen auf die
gesamten Monomeren, bei der Suspensionspolymerisation vorzugsweise zwischen 0,5 und 3 Gewichtsprozent, bezogen auf die gesamten
Monomeren. Venn bei der Suspensions- und Emulsionspolymerisation peroxidische Eatalyatoren der oben genannten Art verwendet
werden, kann bei verhältnismäßig niederen Temperaturen polymerisiert werden, da diese peroxidischen Katalysatoren zusammen mit
den Sulfito-betainen Redox-Systeme bilden. Ein Zusatz an speziellen Reduktionsmitteln ist daher nicht erforderlich, wenn man
bei der Emulsionspolymerisation von Sulfito-betainen mit anderen olefinisch ungesättigten Monomeren Redox-Katalysatoren verwenden
will. Das neue Verfahren kann kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
Als Emulgatoren können bei dem neuen Verfahren, wenn in wäßriger
Emulsion polymerisiert wird, die üblichen anionischen und nichtionischen Emulgatoren verwendet werden, wobei die Menge an ani- .
onischen Emulgatoren vorzugsweise im Bereich von 1 bis 30 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Menge der Sulfito-betaine liegt. Vorzugsweise werden für die Emulsionspolymerisation nichtionische Emulgatoren, z.B. Oxalkyiierungsprodukte von Alkylphenolen,
wie n-ÜTonylphenol und n-Decylphenol, die sich vorzugsweise
von Äthylenoxid ableiten und vorzugsweise 5 bis 30 Äthylenoxidreste enthalten, und/oder Oxalkylierungsprodukte, insbesondere
Oxäthylierungsprodukte, von Fettalkoholen, Fettaminen und Fe ttsäureamiden,
wie Stearylalkohol, Spermölalkohol und Stearinsäureamid, die insbesondere 5 bis 25 Äthylenoxidreste enthalten. Auch
SuIfierungsprodukte. derartiger Alkylenoxidaddukte und deren Salze
kommen als (anionische) Emulgatoren in Frage. Als anionische
Emulgatoren seien noch z.B. Alkylsulfonate, Alkylarylsulfonate
und Kondensationsprodukte aus Faphthalinaulfonsäure und Formaldehyd genannt. Die Mengen an deratigen Emulgatoren liegen Im
allgemeinen zwischen 0,01 und 10, vorzugsweise zwischen-1 und
6 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge der Monomeren.
4/
- 7 - °·ζ· 26 580
Die Menge an emulgierten Monomeren kann bei der Emulsionspolymerisation der Sulfito-betaine im üblichen Bereich,,
z.B. zwischen 10 und 65, vorzugsweise zwischen 30 und 60
Gew.ft Gesämtmonomere, bezogen auf den gesamten Polymerisationsansatz, liegen.
Nach dem neuen Verfahren erhält man z.B. Homopolymerisate, deren Viskosität in wäßriger Lösung außerordentlich wenig
konzentrationsabhängig ist. Auch Dispersionen von Ernulsionscopolymerlsaten,
die nach dem neuen Verfahren hergestellt sind, zeigen eine verhältnismäßig niedere Viskosität, insbesondere
wenn, was vorgezogen wird, im pH-Bereich bis 7 polymerisiert wird.
Die nach dem neuen Verfahren hergestellten Homopolymerisate von Sulfito-betainen oder Copolymerisate, die überwiegende
Mengen Sulfito-betaine einpolymerisiert enthalten, eignen sich beispielsweise als Reduktionsmittel für z.B. Farbstoffe
für antielektrostatische Ausrüstungen von Geweben und in manchen Fällen/Sedimentationshilfsmittel. Die nach dem neuen Verfahren
durch Polymerisation in wäßriger Emulsion oder Suspension hergestellten
Copolymerisate, die überwiegende Mengen anderer (in Wasser-unlöslicher) olefinisch ungesättigter Monomerer
einpolymerisiert enthalten, eignen sich für die für Copolymerisate
dieser Hauptmonomerer üblichen Einsatzgebiete, z.B. als Bindemittel für Faservliese oder Papierstreichmassen, als
Klebstoffrohstoffe, als Bindemittel für Anstrichmittel oder auch zur Herstellung von geschäumten Gebilden. Die nach dem
neuen Verfahren hergestellten wäßrigen Mischpolymerisat-Dispersionen sind stippen- und koagulatfrei, stabil gegen mechanische
und thermische Beanspruchung sowie gegen Elektrolytzusätze. Daraus hergestellte Filme zeigen große Haftfestigkeit
auf den verschiedensten Unterlagen, die die Haftfestigkeit von Filmen aus solchen vergleichbaren Mischpolymerisaten übertrifft,
die anstelle der Sulfito-betaine Vinylsulfonsäure oder Sulfobetaine
einpolymerisiert enthalten. Nach dem neuen Verfahren
hergestellte wäßrige Dispersionen sind zudem schaumarm und gut pigmentverträglich. Die neuen Copolymerisate weisen im Vergleich
zu solchen Copolymerisaten, die anstelle der Sulfito-betaine
10 98U/2063 ß
- 8 - ' O.Z. 26 38ο
Vinylsulfonat einpolymerisiert enthalten, eine verbesserte ■;'_■
Kohäsion auf, was vor allem fürKlebstoffrohstoffevon
Interesse ist.
Die in den folgenden Beispielen angegebenen Teile und Prozente beziehen sieh auf das Gewicht. T
In einem Rührkessel mischt man 1 030 Teile Wasser, 33 Teile
paraffinsulfonsaures Natrium (Kettenlänge C12 bis C.g),
1,4 Teile ^,N-Dimethyl-N-ß-methacrylato-äthyl-N-ß-sulfito- .
äthyl-ammonium-betain, 5>6 Teile Natriumpyrophosphat und 4,2
Teile Acrylamid. Man stellt den pH-Wert des Gemisches durch Zusatz von Phosphorsäure auf 6 und gibt anschließend 4,2 Teile
Natriumpersulfat, 520 Teile Vinylchlorid und 840 Teile Vinylidenchlorid
zu. Es wird dann auf 57°C erhitzt und 25 Stunden bei
dieser Temperatur polymerisiert. Erhalten wird eine 55 wäßrige Dispersion eines Mischpolymerisats, das nach DIN
51 526 den K-Wert 45 hat. Die Dispersion eignet sich für die
Beschichtung von Papier.
Herstellung des N,N-Dimethyl-N-ß-methacrylatO--äthyl~N-ßsu.lf i t o-äthyl-ammonium-betains
-'-:""
In eine Lösung von 157 Teilen N,N-Dimethyl-amino-äthylmethacrylat
in 100 Teilen Aceton leitet man bei 20 bis 250C
unter Rühren innerhalb von 2 Stunden 70 Teile Schwefeldioxid
und 48,5 Teile, Äthylenoxid ein. Man rührt anschließend noch 3 Stunden bei 300C und läßt das entstandene Sulfito-betain
sich bei 00C ausscheiden. Erhalten werden 256 Teile N,N-Dimethyl-N-methacrylato-äthyl-N-ß-sulfito-äthyl-ammoniumbetain
in Form gelber Kristalle (ng = 1,5088).
Beispiel 2 . ■.■ .
In einer Lösung von 40 Teilen paraffinsulfonsaurem Natrium '
(Kettenlänge C1O bis C1O), 1,5 Teilen N,N-Dimethyl-H-ß-
10 1098U72063 f ■. .
- 9 - o.z. 26 380
. methacrylato-äthyl-N-ß-sulfito-äthyl-ammonium-betain, 8
Teilen Natriumpyrophosphat, 10 Teilen Acrylsäure und 6 Teilen
Kaliumpersulfat in II60 Teilen Wasser werden 1000 Teile
Acrylsäure-n-butylester und 500 Teile Vinylacetat emulgiert.
300 Teile dieser Monomerenemulsion werden in einem Rührkessel
mit einer Lösung von -paraffinsulfonsaurem Natrium (Kettenlänge
C^2 bis C1O) in 210 Teilen Wasser gemischt und das
Gemisch auf 9O0C erhitzt. Nach dem Anspringen der Polymerisation
wird die restliche Monomerenemulsion innerhalb von etwa 2 Stunden zugegeben. Anschließend wird noch 3 Stunden
bei 900C polymerisiert. Erhalten wird eine etwa 50 J&Lge
wäßrige Mischpolymerisatdispersion, die z.B. als Klebstoffrohstoff eingesetzt werden kann.
In einem Rührkessel wird eine Lösung von 2 Teilen Kaliumpersulfat
in 45O Teilen Wasser auf 82°C erhitzt. In die erhitzte
Lösung werden die anschließend beschriebenen Zuläufe I und II innerhalb von 6 Stunden gleichzeitig gegeben.
Zulauf I: 600 Teile Wasser, 60 Teile paraffinsulfonsaures
Natrium (Kettenlänge C12 bis C1 g), 1270 Teile Styrol, 10
Teile N,N-Dimethyl-N-ß-methacrylatoäthyl-N-ß-sulfIto-äthylammonium-betain.
Zulauf II: 100 Teile Wasser, 0,25 Teile Kaliumpersulfat
Anschließend an die Zugabe der Zuläufe I und II wird noch
eine Stunde bie 820C polymerisiert. Erhalten wird eine 50 #ige
wäßrige Dispersion eines Sulfito-betain-Mischpolymerisates,
das als Pigmentbindemittel verwendet werden kann.
In einem Rührkessel löst man 4 Teile paraffinsulfonsaures
Natrium (Kettenlänge C12 bis C1Q-), 0,55 Teile N,N-Dimethyl-N-ß-methacrylato-äthyl-N-ß-sulfito-äthyl-ammoniuni-betain,
5,6 Teile Natriumpyrophosphat und 3,3 Teile Kaliumpersulfat
1098U/2063 '-10 -
■ 1047788
- 10 - 0.2. 26 380
in 4θΟ Teilen Wasser. In die auf 90°C erhitzte Lösung
gibt man innerhalb von 2 Stunden die anschließend beschriebenen Zulaufe I und II. -
Zulauf I: 500 Teile Wasser, 25 Teile paraffinsulfonsaures
Natrium (Kettenlänge C12 bis C,g), 2,25 Teile
Ν,Ν-Dimethyl-N-ß-Methacrylatoäthyl-N-ß-sulfitoäthyl-ammonium-betain,
1000 Teile Acrylsäure-2-äthyl-hexylester,
90 Teile Acrylnitril, 30 Teile Acrylsäure.
Zulauf II; 90 Teile Wässer, 3,4 Teile Kaliumpersulfat
Anschließend fügt man eine möglichst hochkonzentrierte wäßrige
Lösung von 1,1 Teilen Kaliumpersulfat zu und polymerisiert
noch weitere 2 Stunden bei 900C. Erhalten wird eine etwa
50 $ige wäßrige Dispersion, die als Klebstoffrohstoff verwendet werden kann.
- 11 -
109814/2063
Claims (1)
- - 11 - O.Z.. 26 380 PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von Polymerisat en., die Schwefelatome enthaltende Betaingruppen aufweisen, durch Polymerisation von olefinisch ungesättigten Monomeren, die Schwefelatome enthaltende Betaingruppen tragen, gegebenenfalls in Gegenwart von Initiatoren und/oder indifferenten Verdünnungsmitteln und/ oder anderen olefinisch ungesättigten Monomeren, dadurch gekennzeichnet, daß man als Schwefelatome enthaltende Betaingruppen aufweisende Monomere olefinisch ungesättigte Sulfitobetaine verwendet.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG1098U/2Q63
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