DE1946664C3 - Mittel zum Behandeln von durch pathogene Mikroorganismen verursachte Fischkrankheiten - Google Patents
Mittel zum Behandeln von durch pathogene Mikroorganismen verursachte FischkrankheitenInfo
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Description
in welcher R1 die Bedeutung von Wasserstoff,
Carboxyl, Methoxycarbonyl und Alkalioxycarbonyl, und R2 die Bedeutung von Wasserstoff,
Methyl, Allyl, 2-Piperidinoäthyl, Hydrochloridsalz
von 2-Piperidinoäthyl, 2-Diäthylaminoäthyl und Cyclohexylsulfamidsäuresalz von 2-Diäthylaminoäthyl
besitzt, und gegebenenfalls zur Verbesserung der Löslichkeit ein Metallsalz der Äthylendiamintetraessigsäure der folgenden allgemeinen
Fonnel enthält
M1OOC-CH2
M2OOC - CH2
N-CH2-CH2-N
-N^
CH2COOM3
3°
CH2COOM4
in welcher M1, M2, M3 und M4 jeweils Wasserstoff,
Natrium oder Calcium bedeuten.
40
Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Behandeln von durch pathogene Mikroorganismen verursachte
Fischkrankheiten. Dieses Mittel eignet sich sowohl zur Prophylaxe als auch zur Therapie von Fischen
sowie als Desinfektionsmittel Für Teichwasser.
In neuerer Zeit traten auf Grund von verschiedenen bakteriellen Infektionen beträchtliche Verluste bei
der intensiven Züchtung sowohl von Süßwasser- als auch von Salzwasserfischen ein. Diese Infektionen
stellten eine starke Beeinträchtigung für die Entwicklung der Fischzucht dar.
Es wurde ferner festgestellt, daß ein aus SaIzwasserfischen
gewonnenes halophiles Vibrio beim Vorhandensein in der menschlichen Nahrung eine
Vergiftung beim Menschen hervorrufen kann. In diesem Zusammenhang wurde die Bedeutung einer
diesbezüglichen Lebensmittelkontrolle erkannt.
Um derartigen Krankheiten beim Fisch vorzubeugen bzw. diese zu behandeln, wurden bisher die
folgenden Medikamente angewandt: Antibiotika, wie Tetracyclin, Chlortetracyclin, Chloramphenicol, sowie
Erythromycin oder Acriflavin, Acrinol, Jodverbindungen, Furanderivate und Sulfonamide.
Diese Medikamente waren jedoch nicht zufriedenstellend, da sich einige resistente Stämme von für
den Menschen pathogenen Bakterien bildeten und diese Medikamente auf Grund ihrer langen Lebensdauer
im Fischkörper und im Teichwasser toxisch sind. Da eine ziemlich große Menge derartiger Medikamente
zur wirksamen Bekämpfung von Infektionen in Teichwasser erforderlich ist, war eine befriedigende
AnwenduEg im Hinblick auf Wirtschaftlichkeit und bequeme Anwendbarkeit nicht gegeben.
Es wurde nun gefunden, daß 1-substituierte 1,4-Dihydro
- 7 - [2 - (5 - nitro - 2 - furyl) - vinyl] τ 4 - oxol,8-naphthyridin-3-carbonyl-Derivate
sowohl im Wasser als auch bei Fischen selbst äußerst wirksam gegenüber pathogenen Mikroorganismen sind, die
aus Fischen bei einem Versuch in Vitro als auch am lebenden Objekt gewonnen wurden.
Ferner wurde gefunden, daß diese Verbindungen innerhalb kurzer Zeit sowohl aus dem Fischkörper als
auch aus dem Wasser verschwinden und außerdem keine Bildung von resistenten Stämmen erfolgt. Ferner
weisen diese Verbindungen eine geringe Giftigkeit gegenüber Fischen oder Mäusen auf.
Die Erfindung liefert ein Mittel zum Behandeln von durch pathogene Mikroorganismen verursachte
Fischkrankheiten, dessen Besonderheit darin besteht, daß es als Wirkstoff eine Verbindung der folgenden
allgemeinen Formel enthält
in welcher R1 die Bedeutung von Wasserstoff, Carboxyl,
Methoxycarbonyl und Alkalioxycarbonyl, und R2 die Bedeutung von Wasserstoff, Methyl, Allyl,
2-Piperidinoäthyl, Hydrochloridsalz von 2-Piperidinoäthyl,
2-Diäthylaminoäthyl und Cyclohexylsulfamidsäuresalz von 2-Diäthylaminoäthyl besitzt, und gegebenenfalls
zur Verbesserung der Löslichkeit ein Metallsalz der Äthylendiamintetraessigsäure der folgenden
allgemeinen Formel enthält
M1OOC-CH
M2OOC-CH2
4-CH2-CH2-N^
CH2COOM3
CH2COOM4
in welcher M1, M2, M3 und M4 jeweils Wasserstoff,
Natrium oder Calcium bedeuten.
Die freie Carbonsäure der obigen Formel 1 ist allgemein löslich in heißem Dimethylformamid, Äthylenglykol
und Dimethylformamid und sehr leicht löslich in Wasser.
Verbindungen, die an Stelle der 4-Oxogruppe der
erfindungsgemäß wirksamen Verbindungen 1 eine 4-Hydroxygruppe aufweisen, sind aus der französischen
Patentschrift 1 526 672 bekannt. Die erfindungsgemäßen 4-Oxoverbindungen lassen sich aus
den 4-Hydroxyverbindungen in analoger Weise herstellen, wie dies beispielsweise in der USA.-Patentschrift
3 149 104 beschrieben ist.
Metallsalze der Verbindungen 1 (im folgenden kurz als »M. N.« bezeichnet), wie das Kaliumsalz, sind
löslich in Wasser und unlöslich in organischen Lösungsmitteln. Die Löslichkeit der Verbindungen 1
oder deren Kaliumsalzen in Wasser ist jedoch für prak-
i 946
tische Zwecke nicht ausreichend, da die Verbindungen 1 oder deren M. N. sich zu einem Schwimmkörper
zusammenballen oder ausfallen, wenn man sie in einer großen Menge Teichwasser oder in einer
Wanne, in welche die erkrankten Fische zum Behandeln der Krankheit eingetaucht werden sollen, in einer
zur Bekämpfung von Fischkrankheiten wirksamen Konzentration (10 bis 20 mg ml) aufzulösen versucht.
Es lag daher nahe, vorbereitete hochkonzentrierte Lösungen (etwa 100 bis 500 mg/ml) zur Auflösung
der Verbindung 1 oder von M. N. in Teichwasser anzuwenden. Die Löslichkeiten dieser Verbindungen
sind jedoch nicht so hoch, daß sie sich in derart großer Konzentration auflösen lassen.
Es wurde nun gefunden, daß man die Löslichkeit von M. N. bis zu einer hohen Konzentration von
100 bis 500 mg/ml steigern kann, wenn man diese Verbindung im Gemisch mit einem AlkaHsalz von
Athylendiamintetraessigsäure (ADTA · nM) als pharmazeutischen Träger anwendet.
Dieses Gemisch läßt sich ohne Zusammenballung, Bildung eines Schwimmkörpers oder Ausfällung in
Teichwasser auflösen. Das wirksame Verhältnis von ÄDTA-nM zu M. N. in dem erfmdungsgeniäßen
Mittel schwankt je nach den Bestandteilen des jeweiligen Teichwassers und dessen Inhalt. Allgemein hegt
das Gewichtsverhältnis von ADTA · nM za M. N. zwischen 1:1 und 10:1. Beispielsweise läßt sich ein
Mittel mit einem Gebalt von ADPA · 4Na und
Kalium-1 -methyl- l,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyl)-vinyl]
- 4 - oxo -1,8 - naphthyridin - 3 - carboxylat (im folgenden 677-K genannt) im Gewichtsverhältnis
3 bis 6:1 selbst bei einer Konzentration von 100 mg 677 K/ml klar in Teichwasser auflösen. Durch Anwendung
dieses Gemisches wurde nicht nur eine Verbesserung der Löslichkeit, sondern auch eine Verbesserung
der Stabilität des aufgelösten M. N. erzielt. Die Ergebnisse hinsichtlich der Verbesserung der
Stabilität sind in der folgenden Tabelle I zusammen-
20 gestellt:
VerbleibenderRest
an 677 K (A), %
an 677 K (A), %
Verbleibender Rest
an 677 K (Bi, %
an 677 K (Bi, %
Temperatur zur Untersuchung
der beschleunigten Alterung
20' C
30X
24 | 48 |
98 | 96 |
100 | 100 |
_J_ L
Zeit (Std.)
97
100
100
95 100
40 | 5 | 1X | 21 | 5 | 60 | C | 21 |
96 | 93 | 91 | 72 | ||||
100 | 99 | 98 | 95 | ||||
(A) Anfangskonzentration; 10mg 677 K ml.
(B) Anfangskonzentration; 10mg 677 K + 100mg ADTA-4Na ml.
(Die Versuche wurden im Dunkeln ausgeführt)
Als praktisch brauchbare Salze erwiesen sich ADTA-2Na, ADTA-Ca2Ka, ÄDTA · 3Na oder
ADTA · 4Na.
Das erfindungsgemäße Mittel kann zweckmäßigerweise in Form von Pulver, Granulat oder Miikrogranulat
angewendet werden, welche in üblicher Weise unter Verwendung eines geeigneten Trägers,
wie Lactose, Stärke, Natriumbicarbonat, zweibasischem
Calciumhydrogenphosphat, sowie einem Bindemittel, wie Carboxymethylcellulose, PVP, PVA,
Gummiarabikum oder Wasser, und einer löslichmachenden Substanz, wie mikrokristalline Cellulose,
Calciumcarboxymethylcellulose oder Natriumcarboxymethylcellulose, hergestellt wurden.
Die Verbindung 1 und die Verbindung M. N. sowie die hieraus hergestellten chemotherapeutischen Mittel
weisen eine hervorragende Aktivität zur Verhinderung des Wachstums von pathogenen Mikroorganismen auf,
welche von Fischen stammen.
In der folgenden Tabelle II sind die inhibitorischen Konzentrationen von Kalium-1 -methyl-1,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin-
3-carboxylat (677K) sowie verschiedener anderer Verbindungen gegenüber einer Reihe von Bakterien
beispielsweise aufgeführt, wobei die minimale inhibitorische Konzentration (MIK) mit derjenigen von
Dihydroxyfuratriazin (DF) und Tetracyclin (TC) verglichen wurde.
Tabelle II Minimale inhibitorische Konzentration (mg/ml) bei 30° C für eine Dauer von 48 Stunden
714 | 829 | Verbindung*) | 856 | 888 | 900 | 920 | DF | |
677 K | 0,2 | 0,1 | 0,4 | 0,2 | 0,4 | 0,1 | 0,05 | |
0,05 | 0,2 | 0,2 | 0,4 | 0,2 | 0,4 | 0,05 | 0,025 | |
0.05 | 0,1 | <O,O125 | 0,4 | 0,8 | 0,8 | 0,05 | < 0,0125 | |
0.025 | 0,2 | 0,2 | 0,4 | 0,4 | 0,4 | 0,2 | < 0,0125 | |
0,025 | ||||||||
Aeromonas liquefaciens: T-FT
Aeromonas liquefaciens: YO 62
Aeromonas liquefaciens: 6753
Aeromonas liquefaciens: R1
♦) 677 K = Kalium-l-methyl-l,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin-3-carboxy]at.
714 = .--..- - -
1 -Allyl-1 ^-dihydro^-OfS-nitro-^-furyDvinylH-oxo-1 ,S-naphthyridin-S-carbonsäure.
829' = Methyl-l,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin-3-carboxylat.
856 = l-(2-Piperidinoäthyl)-l,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin-3-carbonsäure-Hydroch'lorid.
888 = l-(2-Diäthylaminäthyl)-l,4-dihydro-7-[2-(5-n; ro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin-3-carbonsäure · Cyclohexylsulfamid-
fäure
900 = Kalinm-l-(2-diäthylaminoäthyl)-l,4-dihydro-7-r2-(5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin-3-carbo)tylat.
920 = l,4-Dihydro-7-[2-{5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin.
Fortsetzung
Mikroorganismen | 677 K | 7!4 | 829 | Verbindung*) | 856 | 888 | QOO | 920 | DF | TC |
<O,O!25 | 0,0125 | 0,025 | <0,0125 | 0,05 | 0,025 | <0,0125 | <0,0125 | 0,8 | ||
Aeromonas liquefaciens: A1 | <O,OI25 | 0,05 | 0,0125 | 0,05 | 0,1 | 0,1 | 0,025 | <0,0125 | 0,8 | |
Aeromonas salmonicida: Aa-I | 0,025 | 0,025 | 1,6 | |||||||
Aeromonas salmonicida: ATCC 14174 | 0,05 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,025 | ||||
Aeromonas salmonicida: Daiicti | 0,025 | 0,1 | 1,6 | |||||||
Aeromonas salmonicida | <0,0125 | 0,025 | 0,025 | 0,025 | 0,05 | 0,075 | 0,025 | 0,025 | 0,4 | |
Aeromonas hydrophila: IAM 1018 | aoü | 0,05 | 0,025 | 0,1 | 0,2 | 0,2 | 0,1 | 0.05 | 0,8 | |
Aeromonas punctata: 3 Am 1646 | < 0,0125 | 0,0125 | <O,0I25 | <0,0125 | 0,025 | 0,025 | <0,0125 | 0,0125 | 0,8 | |
Vibrio anguillarium: PB-3 | 0,05 | 0,025 | <0,0125 | <0,0125 | 0,025 | 0,025 | < 0,0125 | 0,025 | 1,6 | |
Vibrio anguillarium: PB-5 | 0,025 | <0,0125 | <O,0125 | < 0,0125 | 0,025 | 0,025 | <0,0125 | 0,0125 | 1,6 | |
Vibrio anguillarium: PB-7 | <0,0125 | <0.0125 | 0,8 | |||||||
Vibrio anguillarium: PB-J 5 | <0,O125 | 0,025 | 0,8 | |||||||
Vibrio anguillarium: K-3 | < 0,0125 | 0,025 | 0,8 | |||||||
Vibrio anguillarium: KT-I | < 0,0125 | 0,0125 | 0,1 | 0,05 | 0,1 | 0,025 | 0,1 | 0,05 | 1,6 | |
Vibrio anguillarium: KT-9 | 0,025 | 0,05 | 0,8 | |||||||
Vibrio anguillarium: H-126 | < 0,0125 | 0,05 | 0,025 | 0,05 | 0,05 | 0,05 | 0,1 | 0,05 | 1,6 | |
Vibrio anguillarium: H-12S | < 0,0125 | 0,025 | 3,8 | |||||||
Vibrio anguillarium: KC-8 | <O,0125 | 0,025 | 0.8 | |||||||
Vibrio anguillarium: K-104 | < 0.0125 | <0.0125 | 0,4 | |||||||
Vibrio anguillarium: KS-S | < 0,0125 | 0.02S | 0,4 | |||||||
Vibrio anguillarium: KNSK | < 0.0125 | 0.025 | 0,4 | |||||||
Vibrio anguillarium: Tr-7sl | < 0,0125 | 0,025 | 0,8 | |||||||
Virbio pisium: V-5 | 1.0 | 10.0 | — | |||||||
Trichophyton mentagrophytes | 10,0 | 10.0 | ||||||||
Trichophyton interdigitale | 1,0 | 10,0 | — | |||||||
Microsporum gypseum | 10,0 | 10,0 | — | |||||||
Aspergillus fumigatus | 1,0 | 100,0 | _. | |||||||
Candida albicans | 0.1 | 10,0 | — | |||||||
Cryptoccus neoformans | ||||||||||
') 677 K = Kalium-l-methyl-l,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furylh'inyl]-4-oxo-l,8-naphthyrid!n-3-carboxylat.
714 = 1 -Allyl-1,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-1 ,e-naphthyridin-S-carbonsäure.
829' = Methyl-l,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyr)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin-3-carboxylat.
856
888 =
säure.
900 = Kalium-l-(2-diäthylaminoäthyl)-l,4-dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-l,8-naphthyridin-3-carboxylat.
920 = l,4-Dihydro-7-[2-(5-nitro-2-furyl)vinyl]-4-oxo-],8-naphthyridin.
Die inhibitorischen Aktivitäten gegen diese, von 40 2,5 bis etwa 20 mg/ml der Verbindung 1 getaucht
Fischen abgeschiedenen Bakterien wurden auf fol- werden, oder die Verbindung 1 kann in einer Kongende
Weise als MIK gemessen: Die Bakterien wur- zentration von 2,5 bis etwa 10mg/kg dem erkrankten
den 24 Stunden in einem Glucose-Pepton-Medium von Fisch oral verabreicht werden.
300C vorgebrütet. Nach der Vorbrützeit wurde die Zum Desinfizieren von verunreinigtem Teichwasser
Kulturbrühe mit einer isotonischen Kochsalzlösung 45 wird die Verbindung 1 vorzugsweise in Form des oben
auf das lOOOfache verdünnt. Dann wurde die verdünnte Lösung mit einer öse in Herzinfusionsagarrnedium
eingeimpft, welches das jeweilige Präparat enthielt. Nach 48stündiger Inkubation bei 300C wurde
beschriebenen Gemisches in dem Teichwasser aufgelöst.
Die Verbindung 1 eignet sich hervorragend für die genannten Zwecke bei Fischen, da sie eine ausrei-
die MIK auf Grund des sichtbaren Aussehens des 50 chende Wirkung bei geringer Konzentration auf
Bewuchses bestimmt.
Die inhibitorischen Aktivitäten gegen Fungi wurden auf folgende Weise bestimmt:
Die Fungi wurden in dem Glucose-Pepton-Medium 1 Woche lang bei einer Temperatur von 27° C vorinkubiert.
Zu der Kultur wurden 10 ml isotonische Kochsalzlösung zugegeben, um eine Suspension der
Fungi zu erhalten. Dann wurde die abgestandene Flüssigkeit mit einer öse in das Glucose-Pepton-
Grund der überragenden Wirksamkeit sowie einen großen Sicherheitsfaktor im Hinblick auf Nebenerscheinungen
bei Menschen aufweist.
Die Verbindung 1 ist besonders wirksam bei AaI-rotkrankheit,
Salmonoiden-Furunkulose, bakteriell verursachter Kiemenkrankheit (bei See- oder Lachsforellen,
Aal und im Schlamm lebenden Fischen) sowie bei Vibrioinfektionen (bei Gelbschwanz, Ayu,
Lachs, Forelle, Kugelfisch und Schnapperfisch). Fer-
Medium mit dem jeweiligen Medikament zwecks 60 ner vermag das erfindungsgemäße Mittel indirekt
Untersuchung der Sterilisierwirkung eingeimpft. Nachdem die Inkubation 1 Woche bei 27° C fortgesetzt
Worden war, wurde die MIK auf Grund des sichtbaren
Aussehens des Bewuchses bestimmt. Zur Vorbeugung und' Therapie kann die Verbindung 1 in
einer Konzentration von 2,0 bis etwa 30 mg/ml in iTeichwasser aufgelöst werden, oder es kann der
erkrankte Fisch in Wasser mit einem Gehalt von
eine von Fischvibrio herrührende Darmkatarrhinfektion beim Menschen zu verhindern.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung.
Versuch 1
Es wurde jeweils eine Gruppe von 10 gesunden Aalen (Anguilla japonica) mit einem Gewicht von
7 bis 14 g zu Versuchszwecken verwendet. Den Fischen wurde intramuskulär jeweils 8,5 · 107 Aeromonas H-quefaciens-Y-62-Bakterienstämme
pro 10 g Körpergewicht eingeimpft; unmittelbar nach dem Einimpfen wurden die Fische 30 Minuten bei 20° C in ein Bad
gebracht, welches 2,5 bis 20,0 mg/ml 1-Methyl-1,4-dihydro
- 7 - [2 - (5 - nitro - 2 - furyl)vinyl] - 4 - oxol,8-naphthyridin-3-carboxylat (677 K) enthielt.
Danach wurden die Fische in Frischwasser von 20°C, weiches kein Medikament enthielt, übergeführt. J0
Auf gleiche Weise wurden die Fische noch zweimal, nämlich 24 und 48 Stunden nach dem Einimpfen,
in das Bad gebracht.
Auf gleiche Weise wurde die Wirkung von Dihydroxyfuratriazin (DF) und Tetracyclin (TC) untersucht,
wobei die chemotherapeutische Wirkung auf Grund der Zahl der überlebenden und der Anzahl
Tage der überlebenden in jeder Gruppe bestimmt wurde.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle III aufgeführt:
Tabelle III *
"7Tage~nach der Infektion
Vergleich
677 K
677 K
Konzentration
mg ml jage _ Aale
2.5
5.0
10,0
20,0
5,0
10.0
20.0
10.0
20.0
5,0
10,0
20.0
10,0
20.0
Zeitdauer
des
Überlebens
2,0
4.2
5,8
6,9
7.0
5,8
6,9
7.0
2,5
3,2
4,2
3,2
4,2
3,1
2,9
3,1
2,9
3,1
Anzahl der überlebenden
10
0 2
I 1 0
3,82 mg/ml
(2,66 bis 5,58 mg/ml)
20,0 mg/ml
20,0 mg/ml
40
Aus der obigen Tabelle ergibt sich die überragende Wirkung des erfindungsgemäßen Mittels
677 K im Vergleich zu den bekannten Mitteln.
Versuch 2
Auf gleiche Weise wie im Beispiel 1 wurde eine Suspension von 677 K oral an infizierte Aale in einer
Menge von 2,5 bis 10 mg/kg (Körpergewicht) durch einen Magenschlauch verabreicht. Die Verabreichung
wurde nach 24 und 48 Stunden noch einmal wieder-
holt. Auf gleiche Weise wurde die Wirkung von TC untersucht. Die chemotherapeutischen Wirkunger
wurden durch Vergleich mit der Anzahl der über·
lebenden und der zusätzlichen Lebenstage der überlebenden bei einer 7tägigen Züchtung in Frischwassei
von 18 bis 21°C bestimmt. Die hierbei erzielter Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IV aufgerührt:
Peroral behandelte
Gruppe
•5 Verbindung Vergleich
677 K
677 K
Dosis
mg leg
2,5
5,0
10,0
25,0
50,0
100,0
7 Tage nach der Infizierung
ED51
Zeitdauer | Anzahl |
des | der über |
Überlebens | lebenden |
Tage | Aale |
3,0 | 0 |
5,0 | 2 |
7,0 | 10 |
7,0 | 10 |
5,9 | 2 |
7,0 | 10 |
6,5 | 9 |
5,0 mg/ml
50,0 mg/kg
Aus der umstehenden Tabelle ergibt sich, daß der Wirkstoff 677 K bei oraler Verabreichung eine weit
größere Wirkung als TC aufweist.
Versuch 3
Bei diesem Versuch wurden die Mikroorganismen Aeromonas Hquefaciens: Y-62, Aeromonas salmonicida
und Vibrio anguillarium: K-3 verwendet. Diese Mikroorganismen (106 bis etwa 108ZmI) wurden in
destilliertem Wasser oder künstlichem Meerwasser von 20 bis 25° C suspendiert und unmittelbar danach
wurde der Wirkstoff 677 K in einer Konzentration von 1.0 bis 5.0 mg ml zugegeben. Die Anzahl der
jeweils überlebenden Bakterien nach einer bestimmten Zeit nach der Desinfizierung wurde durch Berechnen
der gewachsenen Kolonie gemäß den folgenden Inkubationen ermittelt:
Jede zu einer bestimmten Zeit entnommene Wasserprobe wurde auf einer Platte mit Nähragar (Aermonas)
oder auf einer Platte mit Nähragar mit einem Gehalt von 3% Natriumchlorid (Vibrio) 48 Stunden bei
22°C inkubiert.
Die Desinfektionswirkungen auf Grund der logarithmischen
Skala der Bewertung der sichtbaren Kolonie sind in der folgenden Tabelle V aufgeführt:
♦) Anzahl (10 g) der Kolonien/ml.
^Vässcr | Minuten | 0 | Konzentration vnn 677 K (m | 6,9*) | |
Mikroorganismus | (Temperatur) |
nach der
Behandlung |
4,2 | ||
mit 677 K | (Vergleich) | 1,0 | 2,4 | ||
6,9*) | 0,3 | ||||
A. Hquefaciens: Y-62 | destilliertes Was- | 0 | 6,9 | 6,9*) | 0 |
Wasser(20°C) | 2 | 6,6 | 5,6 | 0 | |
5 | 6,6 | 4,6 | 0 | ||
10 | 6,6 | 2,4 | |||
15 | 6,6 | 0 | |||
20 | 6,4 | 0 | |||
30 | 0 | ||||
5,0
6,9*)
3,3
409 608/305
Fortsetzung
ίο
Mikroorganismus |
Wasser
(Temperatur) |
Minuten
nach der Behandlung |
o | Konzentration von 677 K (mg/ml] | 2,5 | 5,0 |
mit 677 K | (Vergleich) | 1,0 | 7,3 | 7,3 | ||
A.salmonicida | destilliertes | 0 | 7,3 | 7,3 | 0 | 0 |
Wasser (25° C) | 5 | 6,9 | 3,0 | 0 | o · | |
IO | 6,8 | 2,5 | 0 | 0 | ||
15 | 6,0 | 0 | 0 | 0 | ||
20 | 6,2 | 0 | 0 | 0 | ||
30 | 6,7 | 0 | 7,8 | 7,8 | ||
V.anguillarium: K-3 | Meerwasser | 0 | 7,8 | 7,8 | 4,0 | 0 |
(15° C) | 5 | 7,8 | 4,0 | 0 | 0 | |
10 | 7,8 | 2,7 | 0 | 0 | ||
15 | 7,6 | 0 | 0 | 0 | ||
20 | 7,4 | 0 | C | 0 | ||
30 | 6,7 | 0 |
Bei diesem Beispiel wurde eine Mikrogranulatmasse verwendet. Das Verhältnis ADTA · 4Na zu
677K betrug5:1.
Es wurde ein Mittel der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
677K 10g
ADTA-4Na 50g
Lactose 943 g
Polyvinylalkohol 6 g
Insgesamt 1000 g
Die obigen Bestandteile wurden gut miteinander vermischt und in üblicher Weise zu einem Mikrogranulat
mit einer maximalen Korngröße von etwa 0,29 mm verarbeitet. Die erhaltene Masse löste sich in
einer Konzentration von 100 mg 677 K/ml klar in Teichwasser auf, ohne daß irgendeine Zusammenballung
auftrat.
Bei diesem Beispiel wurde eine Mikrogranulatmasse hergestellt. Das Verhältnis ADTA · 2Na zu
677 K betrug 8:1. Es wurde eine Mischung der folgenden Zusammensetzung hergestellt und auf gleiche
Weise wie im Beispiel 1 zu einem Mikrogranulat verarbeitet :
677K 100g
ADTA · 2Na 800g
Lactose 70 g
Polyvinylpyrrolidon 30 g
Insgesamt 1000 g
Bei diesem Beispiel wurde ein Pulver hergestellt
Das Verhältnis ADTA · Ca · 2Na zu 677 K betrug 10:1. Es wurde eine Mischung der folgenden
sammensetzung hergestellt:
677 K 10g
ADTA Ca-2Na 100g
Maisstärke 890 g
Insgesamt 1000 g
Aus den obigen Bestandteilen wurde in üblich· Weise ein Pulver mit einer maximalen Korngröi
von 0.147 mm hergestellt, wobei das gleiche Ergcbn wie im Beispiel 1 erhalten wurde.
Auf gleiche Weise wie im Beispiel 1 wurde ei' Mikrogranulatmasse der Verbindung900 hergestelr
Die Masse löste sich klar in Teichwasser auf ohne zu klumpen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Mittel zum Behandeln von durch pathogene Mikroorganismen verursachte Fischkrankheiten, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff eine Verbindung der folgenden allgemeinen Formel enthält
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP7110368 | 1968-10-02 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1946664A1 DE1946664A1 (de) | 1970-05-21 |
DE1946664B2 DE1946664B2 (de) | 1973-07-19 |
DE1946664C3 true DE1946664C3 (de) | 1974-02-21 |
Family
ID=13450860
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1946664A Expired DE1946664C3 (de) | 1968-10-02 | 1969-09-15 | Mittel zum Behandeln von durch pathogene Mikroorganismen verursachte Fischkrankheiten |
Country Status (6)
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---|---|
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DE (1) | DE1946664C3 (de) |
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GB (1) | GB1259327A (de) |
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Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1969
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Also Published As
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US3705989A (en) | 1972-12-12 |
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GB1259327A (de) | 1972-01-05 |
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