DE1945801B2 - Anordnung zur schleifringlosen erregung einer synchronmaschine - Google Patents
Anordnung zur schleifringlosen erregung einer synchronmaschineInfo
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Description
Elektrische Synchronmaschinen werden oft schleifringlos
erregt, um die Nachteile einer Wartung von Bürsten und Schleifringen zu vermeiden. Bei der
schleifringlosen Erregung wird der Erregerstrom als Wechsel- bzw. Drehstorm von einer mit der Maschine
rotierenden Wicklung, z. B. einer Erregermaschine oder eines Übertragers geliefert und über gesteuerte
oder ungesteuerte rotierende Gleichrichter in Gleichstrom umgewandelt und der Erregerwicklung zugeführt.
Eine derartige schleifringlose Erregerschaltung einer elektrischen Synchronmaschine ist aus der »Siemens-Zeitschrift«
42 (1968), Heft 11, S. 930 bis 939 bekannt. Dort ist insbesondere beschrieben, daß in Reihe mit
der Erregerwicklung liegend ein gesteuertes Längsventil vorhanden ist, das dazu dient, die Erregung der
Synchronmaschine im richtigen Moment einzuschalten. Dabei sind im wesentlichen zwei unterschiedliche
Betriebsbedingungen zu beachten.
Soll die Synchronmaschine durch das Zuschalten der Erregung in Tritt gezogen werden, so muß das
Längsventil schlupfabhängig und phasenrichtig gezündet werden. Dazu ist bei der bekannten Erregeranordnung
eine Steuerschaltung vorhanden, die mittels eines Kondensators eine Integration der in der Erregerwicklung
induzierten asynehronen Anlauf-Weehselspannung zur Messung des kritischen Schlupfes vornimmt. Bei Erreichen des kritischen Schlupfes der
Maschine bewirkt dieser Kondensator die Zündung des Längsventils und somit die Zuschaltung der Erregung.
Manchmal kann sich die Synchronmaschine jedoch synchronisieren, ohne daß die Erregung durch das
Längsventil zugeschaltet wird. Da in diesem Fall die frequenzabhängige Steuerung nicht in der Lage ist,
einen Zündimpuls zu geben, ist bei der bekannten Anordnung eine zweite, ebenfalls auf die Zündung de"
Längsventils einwirkende, zeitabhängige Steuerschals tung vorgesehen, die als Synchronzündung bezeichnet
wird. Abgesehen davon, daß diese zweite Steuerschaltung verhältnismäßig aufwendig ist, treten auch
Schwierigkeiten auf, wenn zu hohe Spannungen an den offenen Erregerklemmen der Synchronmaschine liegen.
Deshalb muß eine mit einer derartigen zeitabhängigen Zündeinrichtung versehene Synchronmaschine eine
ίο verhältnismäßig hohe Längsfelddämpfung besitzen,
sie muß also besonders ausgelegt sein.
Es ist weiterhin bekannt (Zeitschrift »Power«. Februar 1965, S. 70 bis 73). bei einer schleifringlosen
Erregerschaltung einer Synchronmaschine in dem Zündkreis des gesteuerten Längsventils, durch welches
die Erregung auf die Maschine geschaltet wird, an Stelle eines Integrationskondensatcrs einen sogenannten
Feldenüadewiderstand (field discharge resistor) vorzusehen, der die Spannung für den Steuerkreis der
Zündung des Längsventils liefert. Ein derartiger rotierender Widerstand ist aber eine sehr aufwendige
Lösung.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine schleifringlose Erregeranordnung mit
einem Integrationskondensator im Zündkreis des gesteuerten Längsv^ntils durch eine besondere Ausbildung
dieses Zündkreises so zu verbessern, daß das gesteuerte Längsventil unter den beiden möglichen
Betriebsbedingungen, nämlich nach Erreichen des kritischen Schlupfes (falls die Maschine durch die Erregung
in Tritt gezogen werden soll) oder nach einer Selbstsynchronisierung, im richtigen Moment eingeschaltet
wird. Außerdem soll jedoch die Größe der an den offenen Erregerklemmen der Maschine liegenden
Spannung keinen Einfluß auf die Zündung haben.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer Anordnung zur schleifringlosen Erregung
einer Synchronmaschine, deren mittels kontaktloser Schaltelemente kurzschließbare Erregerwicklung an
einem rotierenden Gleichrichter angeschlossen ist und bei der in Reihe mit der Erregerwicklung ein gesteuertes
Längsventil vorgesehen ist, das in Abhängigkeit von der Größe und von der Frequenz der Anlaufwechselspannung
über eine Steuerschaltung gezündet wird, deren im Zündkreis des Längsthyristors liegender,
den Zündstrom liefernder, zur Integration dienender Kondensator in Reihe mit einem Widerstand und
einem ungesteuerten, in Sperrichtung des Erregerstromes geschalteten Ventil liegt. Gemäß der Erfindung
liegt zur Reihenschaltung Kondensator und Widerstand ein in Richtung des Ladestromes des Kondensators
geschaltetes gesteuertes Ventil parallel und ist dieser Parallelschaltung ein weiterer Widerstand vorgeschaltet.
Diese Anordnung hat den Vorteil, daß zur Messung des kritischen Schlupfes infolge des mit dem Kondensator
in Reihe liegenden, in Sperrichtung des Erregerstromes geschalteten, ungesteuerten Ventils von vorn=
herein nur die phasenrichtigen Halbwellen der in der Erregerwicklung induzierten asynehronen Anlaufwechselspannung, d. h. die Halbwellen, die den Strom
in Richtung des Erregergleichstromes treiben wollen, zur Integration ausgenutzt werden. Bei allen Schlupfwerten, die größer als der kritische Schlupf sind, wird
der Ladevorgang des Kondensators bei einer Spannung abgebrochen, welche durch die Werte der in Reihe mit
dem Kondensator liegenden beiden Widerstände bestimmt ist. Wird diese erreicht, so wird das parallel
zum Kondensator und dem einen Widerstand liegende gesteuerte Ventil gezündet, so daß sich der Kondensator
über dieses entlädt. Da der die Entladung einleitende Spannungswert durch das Größenverhältnis der beiden
in der Steuerschaltung vorhandenen Widerstände bestimmt wird, ist man von der im Erregerkreis durch
den Überspannungsschutz vorgeschriebenen maximalen Spannung unabhängig. Auch starke Fertigungstoleran.?_n
können nicht mehr störend wirken.
Außerdem löst die gleiche gemäß der Erfindung vorgesehene Steuerschaltung auch den Zündimpuls
für das Längsventil aus. wenn die Maschine unerregt synchron läuft. Im unerregten synchronen Betrieb tritt
nämlich an den offenen Erregerklemmen der Synchronmaschine eine von der Oberwelligkeit des Ankerfeldes
induzierte Wechselspannung, auch Synchronspannung genannt, auf. Ihre Frequenz ist größer als die Maschinenfrequenz.
Durch die besondere Schaltung gemäß der Erfindung wird der Kondensator auch durch
diese Synchronspannung aufgeladen und löst dann den Zündimpuls für das Längsventil air».
Im folgenden sei die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispiels in den Fig. 1 und 2 näher erläutert.
Die Erregerwicklung 1 im Läufer einer Synchronmaschine, deren nicht dargestellte Ständerwicklung an
ein Drehstromnetz angeschlossen sein kann, ist über eine Gleichrichteranordnung 2 mit ungesteuerten Ventilen
3, insbesondere Silizium-Gleichrichtern, in Brükkenschaltung an die dreiphasige Läuferwicklung 4
einer Erregermaschine angeschlossen. Zu der rotierenden Erregeranordnung gehört ferner ein der Erregerwicklung
1 parallel geschalteter Überspannungsschutz 5. welcher die in der Erregeranordnung auftretenden
Spannungen auf einen bestimmten maximalen Wert Umax beschränkt.
In Reihe mit der Erregerwicklung 1 liegt ein gesteuertes Längsventil, der Längsthyristor 6, der die
Zus^haltung der Gleichrichteranordnung 2 auf die Erregerwicklung 1 steuert. Zur Auslösung des Zündimpulses
für den Längsthyristor 6 dient die erfindungsgemäße Steuerschaltung. Wesentlicher Bestandteil
dieser Steuerschaltung ist der zur Integration der anstehenden Spannungen verwendete Kondensator 7.
Ei reicht dieser durch Aufladung einen bestimmten Spannungswert, so zündet das im Zündentladekreis
des Kondensators 7 vorgesehene Schaltelement, eine Shockley-Diode 8, und der Kondensator 7 entlädt
sich über die P.imärwicklung des Gitterübertragers 9, dessen Sekundärstrom als Zündstrom für den Längsthyristor
6 vorgesehen ist und seiner Steuerelektrode zugeführt wird. In Reihe mit der Sekundärwicklung
des Gitterübertragers 9 ist noch eine Entkopplungsdiode 10 angeordnet. Außerdem enthält der Zündentladekreis
des Kondensators 7 noch einen Strombegrenzungswiderstand 11 und die Diode 12, sowie
einen der Shockley-Diode 8 parallelgeschalteten Schutz 13.
Gemäß der Erfindung liegt der Kondensator 7 in Reihe mit zwei Widerständen 14, 15 und der in Sperrrichtung des Erregerstromes geschalteten Diode 16
parallel zur Erregerwicklung 1. Außerdem ist parallel zu dem Kondensator 7 und dem Widerstand 14 ein
gesteuertes Ventil, der Thyristor 17, geschaltet, der von der Zenerdiofo 18 gesteuert wird. Dadurch wird ein
zweiter Entladekreis für den Kondensator 7 gebildet.
Dieser zweite Entladekreis spricht an, wenn eine gewisse maximale Ladespannung Ul max erreicht wird,
die kleiner als die durch den Überspannungsschutz 5 für die Erregeranordnung gegebene maximale Spannung
Umax ist. Die Größe dieser maximalen Spannung
im Ladekreis ULmas ist durch das Größenverhältnis
der Widerstände 14 und 15 zueinander gegehen. während die Summe der Widerstandswerte 14 und If die
Ladezeit für den Kondensator 7 bestimmt.
ίο Um das Widerstandsverhältnis nachträglich noch
ohne Auswechseln von Bauelementen ändern zu können, empfiehlt es sich, die Widerstände 14 und 15
jeweils, wie in Fig. 2 dargestellt, aus mehreren Einzelwiderständen
aufzubauen. Dadurch lassen sich insbesondere Fertigungstoleranzen ausgleichen.
Während des asynchronen Anlaufs der Synchronmaschine wird in der Erregerwicklung 1 eine Anlaufwechselspannung
induziert. Die phasenrichtigen HaIbvvellen dieser Anlaufwechselspannung, d. h. jene, die
so einen Strom in Richtur des Erregerstromes trieben
würden, werden von der Di^de 16 durchgelassen und laden den Kondensator 7 auf. Wird in dem durch den
Kondensator 7 mit den Widerständen 14 und 15 gebildeten Ladekreis die Spannung Ul max vor dem kritischen
Schlupf erreicht, so zündet die Zenerdiode 18 den Thyristor 17 und der Kondensator 7 entlädt sich
dann ohne Abgabe eines Zündimpulses für den Längsthyristors 6.
Dieser wird erst gegeben, wenn die Maschine den kritischen Schlupf erreicht hat, d. h. der Kondensator 7
die Shockley-Diode 8 vor Erreichen der Spannung UL max zündet, so daß er sich diesmal über die Sekundärwicklung
des Übertragers 9 entlädt. Der Längsthyristor 6 erhält so den Zündimpuls, der die Erregung
aufschaltel, wodurch die Synchronmaschine in Tritt gezogen wird.
Läuft dagegen die entlastete Maschine so schnell
hoch, daß sie in Tritt fällt, ohne den für die frequenzabhängige Zündung eingestellten Schlupf wert durch-
laufen zu haben, so nützt man zur Zündung des Längsthyristors 6 die bei unerregten Synchronismus
von den Oberwellen des Ankerfeldes in der Erregerwicklung 1 induzierte Wechselspannung, die Synchronspannung,
aus. Diese liegt nämlich bei der erfindungsgemäßen Anordnung ebenfalls am Ladekreis des Kondensators
7 an und lädt diesen solange auf (vorausgesetzt, daß die Synchronspannung kleiner als Ul.,wz
ist), bis die Spannung der Shockley-Diode 8 erreicht wird und diese die Entladung des Kondensators 7 über
den Übertrager 9 auslöst, wodurch der Zündimpuls für den Längsthyristor 6 und die Aufschaltung der
Erregung gegeben wird. Die Steuerschaltung muß dazu so bemessen sein, daß die Synchronspannung größer
als die Spannung der Shockley-Diode 8 ist.
Da die Größe der Synchronspannung allein von der Auslegung der Synchronmaschine anhängt, könnte
unter umständen der Fall eintreten, daß sie größer als Ul max wäre. Dies würde bedeuten, daß sich der
Kondensator 7 jeweils über den Thyristor 17 entlädt;
eine Integration fände also nicht statt. Es empfiehlt sich dann, parallel zur Erregerwicklung 1 einen Widerstand 19 zu schalten, der die belastungsabhängige
Synchronspannung teilweise zusammenbrechen läßt. Dieser Widerstand 19 ist so zu bemessen, daß die
Synchronspannung kleiner als
Uhmax
wird.
Claims (3)
1. Anordnung zur schleifringlosen Erregung einer Synchronmaschine, deren mittels kontaktloser
Schaltelemente kurzschließbare Erregerwicklung an einem rotierenden Gleichrichter angeschlossen ist
und bei der in Reihe mit der Erregerwicklung ein gesteuertes Längsventil vorgesehen ist. das in Abhängigkeit
von der Größe und von der Frequenz der Anlaufwechselspannung über eine Steuerschaltung
gezündet wird, deren im Zündkreis des Längsthyristors liegender, den Zündstrom liefernder, zur
Integration dienender Kondensator in Reihe mit einem Widerstand und einem ungesteuerten, in
Sperrichtung des Erregerstromes geschalteten Ventil liegt, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Reihenschaltung Kondensator (7) und Widerstand (14) ein in Richtung des Ladestromes
des Konde--.ators (7) geschaltetes gesteuertes Ventil (17) parallel liegt und daß dieser Parallelschaltung
ein weiterer Widerstand (15) vorgeschaltet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerelektrode des gesteuerten
Ventils (17) eine Zener-Diode (18) oder Shockley-Diode vorgeschaltet ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Widerstände (14, 15)
jeweils aus mehreren Einzelwiderständen aufgebaut sind.
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- 1970-08-24 CH CH1259670A patent/CH523621A/de not_active IP Right Cessation
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- 1970-09-03 GB GB1257276D patent/GB1257276A/en not_active Expired
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CA921976A (en) | 1973-02-27 |
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GB1257276A (de) | 1971-12-15 |
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