DE1944332B2 - Verfahren zum Verbinden eines Substrats und eines Polyolefins - Google Patents
Verfahren zum Verbinden eines Substrats und eines PolyolefinsInfo
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- C08J5/00—Manufacture of articles or shaped materials containing macromolecular substances
- C08J5/12—Bonding of a preformed macromolecular material to the same or other solid material such as metal, glass, leather, e.g. using adhesives
- C08J5/121—Bonding of a preformed macromolecular material to the same or other solid material such as metal, glass, leather, e.g. using adhesives by heating
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Substrats und eines Polyolefins durch
a) Erhitzen beider bis zu einer Temperatur oberhalb des Schmelz- bzw. Erweichungspunktes des Polyolefins
(jedoch unterhalb dessen Zersetzungstemperatur) und
b) anschließendes Abkühlen des erhaltenen Verbundes.
Als Substrat kommen unter anderem Metall oder Keramika in Betracht.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt. Bei diesem erfolgt das Abkühlen schnell. Der Verbund ist nicht
für alle Fälle ausreichend. Um den Verbund zwischen einem Polyolefin und einem Substrat zu verbessern,
ist es ferner bekannt, vor dem Zusammenbringen der Schichten eine Behandlung der Oberfläche des Polyolefins
entweder durch Coronaentladung, Flammbehandlung, Behandlungen mit Lösungen aus Bichromat
und Schwefelsäure oder Bestrahlung mit Elektronenstrahlen vorzunehmen. Es ist auch bekannt,
einen Klebstoff aus Epoxydharzen oder Kautschuk zum Verkleben zu verwenden.
Diese Verfahren haben den Nachteil, daß zum Verkleben komplizierte Methoden für die Oberflächenbehandlung
des Polyolefinfilms erforderlich sind, wobei einige Merkmale des Polyolefins geopfert
werden müssen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art dahingehend
zu verbessern, daß der Verbund wesentlich erhöht wird, ohne daß ein Klebstoff oder eine besondere
Oberflächenbehandlung des Polyolefins angewendet wird.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch Ausgestaltung des eingangs beschriebenen Verfahrens
in der Weise gelöst, daß man vor dem Abkühlen den Verbund 6 bis 60 Minuten bei der Erhitzungstemperatur
und anschließend noch 60 Minuten bei 142° C hält.
Dabei ergeben kleinere Zeitwerte die erwünschte Wirkung, wenn die Temperatur beim Schmelzen und
Verbinden entsprechend hoch ist. Somit wird erfindungsgemäß die Klebefestigkeit nur durch solche
Faktoren wie Schmelz- und Verklebungstemperatur und Schmelz- und Verklebungszeit bestimmt.
Durch das erfindungsgemäße Vorgehen wird vei
mieden, daß infolge schnellen Abkühlens, verursacht durch die Kohäsion im geschmolzenen Polyolefin,
innere Spannungen entstehen und sich beim Abkühlen die geschmolzenen Teile an den Grenzflächen konzentrieren
und eine Abschwächung bzw. Zersetzung der Klebefestigkeit zwischen dem Polyolefin und dem
Substrat auftritt.
Die Verbundstärke ist jetzt ganz ausgezeichnet.
Für das Polyolefin ist weder eine chemische noch eine physikalische Vorbehandlung und auch kein
spezielles Klebemittel notwendig. Eine chemische Denaturierung (Mischpolymerisation mit anderen
Substanzen) oder physikalische Denaturierung (Mischen mit anderen Substanzen) der Polyolefine ist
vermieden.
Weiterhin kann bereits mit einem Substrat verbundenes Polyolefin durch Erhitzen wieder geschmolzen
werden und dadurch wieder stark verbunden werden, indem man in der angegebenen Weise langsam abkühlt.
Dieser Vorteil läßt sich bei der Weiterverarbeitung ausnutzen, besonders, wenn mit Wärme verformt
wird.
Es können auch Verklebungen zwischen zwei gleichen oder verschiedenen Substraten mit Hilfe des
Polyolefins erzielt werden.
Theoretisch und technisch ist es offensichtlich, daß die Substrate, die bei dem vorgeschlagenen Verfahren
verwendet werden, praktisch beim Erwärmen über den Schmelzpunkt des Polyolefins stabil sein müssen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. Die in den Tabellen der Beispiele enthaltenen Angaben
»fast keine« bezüglich der Klebefestigkeit bei Reibung und der Klebefestigkeit bei Abschälung verdeutlichen
im Sinne von Vergleichsbeispielen, daß, je niedriger die Temperatur beim Schmelzen und Verbinden ist,
desto länger die Zeit beim Schmelzen und Verbinden sein muß, um den Effekt zu erzielen.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Substrat: technisches Stahlblech, 3 mm dick, oberflächenbehandelt
(Oberfläche geschliffen) und entfettet;
verwendetes Polymerisat: Polyäthylen hoher Dichte mit einer Dichte von 0,96 g'cm und einem Schmelzindex
von 0,9.
Verfahren zur Herstellung der Verbindung
a) Ein Film, hergestellt durch ein Schmelzextrudierverfahren, wurde mit einem Stahlblech verbunden,
indem man den Film daran legte, ihn durch Erhitzen auf bestimmte Temperatur schmolz, beides für eine
bestimmte Zeit verbunden hielt, danach direkt in einem thermostatischen Luftofen tempern ließ, wobei
die Temperatur auf 142" C 60 Minuten gehalten wurde und es dann auf Zimmertemperatur abgekühlt
wurde.
b) Geschmolzenes Polyäthylen, in Form eines Films durch die Schmelzextrudiermethode geformt, wurde
mit der Oberfläche eines Stahlblechs, das zuvor auf eine spezifische Temperatur erhitzt war, verbunden,
indem der Film daraufgelegt wurde und indem man es, wie in a) beschrieben, langsam abkühlen ließ.
Prüfung auf die Klebefestigkeit, eine Reibungsprüfung und eine Prüfung auf die Scherspannung
wurden durchgeführt, indem man einen Shimazu-Autograph-Testapparat (mit einer Geschwindigkeit
unter Belastung von 30 mm/Min.) verwendete. Der Scherspannungstest wurde ausgeführt, indem man die
Klebefestigkeit zwischen zwei Stahlblechen bestimmte, die miteinander durch Polyäthylen als Zwischenschicht
mit jedem der beiden obengenannten Verfahren a) und b) verbunden waren. Die Dicke des Polyäthylens
betrug 0,34 mm bei dem Scherspannungstest und 1 mm bei dem Reibungstest.
verwendetes Polymerisat: Polybuten-1 mit einer Dichte von 0,92, Schmelzpunkt 136° C, und mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 1,65· 106;
Klebefestigkeitstest: der gleiche wie im Beispiel 1.
Tem | Zeil beim | Klebefestigkcit bei Reibung |
Klebe | |
Verfahren | peratur |
Schmelzen
und |
festigkeit
bei Ab |
|
zum Herstellen |
beim Schmelzen |
Verbinden | scherung | |
der Ver | und | |||
bindung | Verbinden | (Min.) | fast keine | (kgjcnr) |
Γ C) | 6 | fast | ||
a) | 135 | Polyäthylen | keine | |
60 | wurde | 120 | ||
a) | 180 | zerrissen | ||
30 | 180 | |||
a) | 250 | 6 | fast keine | 320 |
a) | 300 | 6 | fast | |
b) | 135 | Polyäthylen | keine | |
60 | wurde | 120 | ||
b) | 180 | zerrissen | ||
30 | 180 | |||
b) | 250 | 6 | 320 | |
b) | 300 | |||
20
3°
Die obigen Testergebnisse zeigen, daß die Wirkung bei den nach den Verfahren a) und b) hergestellten
Verbindungen gleich ist. In den folgenden Beispielen werden die Testergebnisse sowohl für a) als auch für b)
gegeben.
Substrat: das gleiche wie im Beispiel 1;
verwendetes Polymerisat: Polyäthylen mit niedriger Dichte mit einer Dichte von 0,923 g/cm3 und einem
Schmelzindex von 4;
Verfahren zur Herstellung der Verbindung: das gleiche, wie es im Beispiel 1 angewendet wurde;
Klebefestigkeitstest: der gleiche, wie er im Beispiel 1
angewendet wurde.
Verfahren
der Verbindung
Temperatur
beim
Schmelzen
i und
Verbinden
i und
Verbinden
( C)
a)
b)
100-300
100-300
Zeit beim
Schmelzen
Schmelzen
und
Verbinden
Verbinden
(Min.)
6-12
6-12
Klebefestigkcit bei Reibung
fast keine bis so hoch, daß Polyäthylen zerreißt
Klebefcstigkeil
bei Abschcrung
(kg cm2)
Tem | Zeil beim | Klebefestigkeil | Klebe- | |
Verfahren | peratur | Schmelzen | bei Reibung | festigkcil |
zum | beim | und | bei Ab | |
Herstellen | Schmelzen | Verbinden | scherung | |
der Ver | und | |||
bindung | Verbinden | (Min.) | fast keine | (kg cm-) |
( C) | 6-12 | bis so hoch, | fast | |
a) | 140-300 | daß Poly | keine | |
buten-1 | bis 50 | |||
zerreißt | ||||
6-12 | ||||
b) | 140-300 | |||
Substrat und Verfahren zur Herstellung der Verbindung: das gleiche, wie im Beispiel 1 verwendet;
verwendetes Polymerisat: Polypropylen mit einer Dichte von 0,90 und einem Schmelzindex von 4;
Klebefestigkeitstest: der gleiche, wie er im Beispiel 1
ausgeführt wurde.
Tem | Zeit beim | Klebefestigkcit | Klebe | |
Verfahren | peratur | Schmelzen | bei Reibung | festigkeil |
zum | beim | und | bei Ab | |
Herstellen | Schmelzen | Verbinden | scherung | |
der Ver | und | |||
bindung | Verbinden | (Mm.) | fast keine | (kg cm2) |
( C) | 6-12 | bis so hoch, | fast | |
a) | 180-280 | daß Poly | keine | |
propylen | bis 100 | |||
zerreißt | ||||
6-12 | ||||
b) | 180-280 | |||
40. B e i s ρ i e 1 5
Substrat: G' blatte, 5 mm dick, mit entfetteter
Oberfläche·
verwendet: ?J.iivmerisat: Polyäthylen mit niedriger
Dichte, vom je>. i-icl 2;
Verfahren zum Herstellen der Verbindung: das gleiche, wie im Beispiel 1.
Klebefestigkeitstest: der gleiche, wie er im Beispiel 1 verwendet wurde.
last keine bis 100
Beispiel 3 6s
Substrat und Verfahren zur Herstellung der Verbindung: das gleiche wie im Beispiel 1 beschrieben;
Tem | /en beim | Klebefestigkeil | Klebe- | |
Verfahren | peratur | Schmelzen | bei Reibung | festigkeit |
zum | beim | und | bei Ab- | |
Herstellen | Schmelzen | Verbinden | scherung | |
der Ver | und | |||
bindung | Verbinden | (Min.I | fast keine | (kg cm;) |
( C) | 6-12 | bis so hoch, | fast | |
a) | 100-300 | daß Poly | keine | |
äthylen | bis 100 | |||
zerreißt | ||||
6-12 | ||||
b) | 100-300 | |||
Substrat: technisches Aluminiumblech, 3 mm dick, mit entfetteter Oberfläche;
verwendetes Polymerisat; das gleiche, wie es im Beispiel 2 verwendet wurde;
Verfahren zur Herstellung der Verbindung: das gleiche, wie es im Beispiel 2 verwendet wurde;
Klebefestigkeitstest: der gleiche, wie er im Beispiel 1 verwendet wurde.
Verfahren
zum
Hcrslcllc"
dcr Vcrbindunii
a)
b)
Temperatur
beim
Schmelzen
und
Verbinden
< C)
100-300
100-300 6-12
Zeil beim
Schmelzen
und
Verbinden
(Min.)
6-12
Klcbcfcstigkcil
bei Reibung
fast keine
bis so hoch,
daß Polyäthylen
zerreißt
bis so hoch,
daß Polyäthylen
zerreißt
Klebcfcstigkcp
bei Abschcrung
(kg cnrl
Substrat: Kupferblech, 3 mm dick, mit entfetteter Oberfläche;
verwendetes Polymerisat: das gleiche, wie es im Beispiel 1 verwendet wurde;
Verfahren zur Herstellung der Verbindung: das gleiche, wie es im Beispiel 1 angewendet wurde;
Klebefestigkeitstest: der gleiche, wie er im Beispiel 1
angewendet wurde.
fast keine bis
O | b) | Tem | /eil beim | Klcbcfestigkeit | Klebe- | |
Verfahren | peratur | Schmelzen | bei Reibung | fesliukeil | ||
/um | beim | und | bei Ab- | |||
Herstellen | Schmelzen | Verbinden | •.eherung | |||
5 der Ver | und | |||||
bindung | Verbinden | I Min.) | fast keine | (kg cnrl | ||
( C) | 6-12 | bis so hoch, | fast | |||
a) | 100-300 | daß Poly | keine | |||
äthylen | bis 135 | |||||
zerreißt | ||||||
6-12 | ||||||
100-300 | ||||||
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Verbinden eines Substrats und eines Polyolefins durcha) Erhitzen beider bis zu einer Temperatur oberhalb des Schmelz- bzw. Erweichungspunktes des Polyolefins (jedoch unterhalb dessen Zersetzungstemperatur) undb) anschließendes Abkühlen des erhaltenen Verbundes,dadurch gekennzeichnet, daß man vor dem Abkühlen den Verbund 6 bis 60 Minuten bei Erhitzungstemperatur und anschließend noch 60 Minuten bei 142° C hält.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5366569 | 1969-07-08 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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DE1944332B2 true DE1944332B2 (de) | 1974-11-14 |
DE1944332C3 DE1944332C3 (de) | 1975-07-03 |
Family
ID=12949132
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1944332A Expired DE1944332C3 (de) | 1969-07-08 | 1969-09-01 | Verfahren zum Verbinden eines Substrats und eines Polyolefins |
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---|---|
AU (1) | AU1713870A (de) |
DE (1) | DE1944332C3 (de) |
FR (1) | FR2054288A5 (de) |
NL (1) | NL7010068A (de) |
ZA (1) | ZA704398B (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0807512A1 (de) * | 1996-04-17 | 1997-11-19 | Robert Bürkle GmbH & Co. | Verfahren und Vorrichtung zur Folienbeschichtung von Werkstücken |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA2043081A1 (en) * | 1990-06-14 | 1991-12-15 | Thomas F. Bush | Bonded plastic-rubber extruded composite |
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- 1969-09-01 DE DE1944332A patent/DE1944332C3/de not_active Expired
-
1970
- 1970-06-03 AU AU17138/70A patent/AU1713870A/en not_active Expired
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- 1970-07-07 FR FR7025204A patent/FR2054288A5/fr not_active Expired
- 1970-07-08 NL NL7010068A patent/NL7010068A/xx unknown
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0807512A1 (de) * | 1996-04-17 | 1997-11-19 | Robert Bürkle GmbH & Co. | Verfahren und Vorrichtung zur Folienbeschichtung von Werkstücken |
Also Published As
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---|---|
DE1944332C3 (de) | 1975-07-03 |
FR2054288A5 (en) | 1971-04-16 |
NL7010068A (de) | 1971-01-12 |
ZA704398B (en) | 1971-03-31 |
DE1944332A1 (de) | 1971-02-04 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |