DE1943428C3 - Verfahren zur Herstellung von Pyrimidin- und 6-Azauracilnueleosiden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Pyrimidin- und 6-AzauracilnueleosidenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07H—SUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
- C07H19/00—Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof
- C07H19/02—Compounds containing a hetero ring sharing one ring hetero atom with a saccharide radical; Nucleosides; Mononucleotides; Anhydro-derivatives thereof sharing nitrogen
- C07H19/04—Heterocyclic radicals containing only nitrogen atoms as ring hetero atom
- C07H19/06—Pyrimidine radicals
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- C07H19/04—Heterocyclic radicals containing only nitrogen atoms as ring hetero atom
- C07H19/12—Triazine radicals
Description
Durch die Veröffentlichung von E. Wittenburg in Chem. Ber. 101,1095(1968) ist bereits bekannt,daß man
Nucleoside aus geschützten 1-Halogenzuckern und Silyiverbindungen von Pyrimidinen in Gegenwart von
Quecksilber(ll)-salzen, wie Quecksilber(II)-acetat,
Quecksilber^ l)-chlorid oder Quecksilber(ll)-bromid, herstellen kann. Die Verwendung von Quecksilbersalzen
hat jedoch den Nachteil, daß die Reaktion bei Zimmertemperatur nur sehr langsam verläuft, beim
Erhitzen in organischen Lösungsmitteln aber schon beträchtliche Zersetzung erfolgt. Empfindliche Nucleoside
können daher nach dieser Methode nicht oder nur in schlechten Ausbeuten hergestellt werden. Die Verwendung
von Quecksilbersalzen bei der Reaktion hat weiter den Nachteil, daß die Quecksilbersalze die entstehenden
Reaktionsprodukte verunreinigen und nur mittels aufwendiger Reinigungsoperation daraus entfernt werden
können.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Pyrimidinnucleosiden und 6-Azauracilnucleosiden,
deren Hydroxygruppen am Zuckerrest durch Schutzgruppen geschützt sind, durch Umsetzung
von 1-Halogenzuckern, deren Hydroxygruppen durch Schutzgruppen geschützt sind, mit in 2- und 4-Stellung
silylierten Pyrimidinverbindungen bzw. in gleicher Weise silyliertem 6-Azauracil in organischen Lösungsmitteln,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Siliciumtetrachlorid, Zinntetrachlorid,
Titantetrachlorid oder Bortrifluorid-Ätherat durchführt.
Als Schutzgruppen für die Hydroxygruppen der 1-Halogenzucker eignen sich die in der Zuckerchemie
geläufigen Schutzgruppen wie z. B. der Benzoyl-, Toluyl-, Acetyl-, Chlorbenzoyl- oder Benzylrest.
Silyiverbindungen von Pyrimidinen sind bereits in großer Zahl bekannt, z. B. die Bissilylverbindungen von
Uracil, Azauracil, 5-Äthyluracil, Thiouracil. Diese Verbindungen erhält man durch Umsetzen der Pyrimidine
mit Hexaalkyldisilazanen, wie z. B. Hexamethyldisilazan oder mit Trialkylsilylhalogeniden, insbesondere
Trimethylsilylchlorid.
Geeignete Lösungsmittel für die Reaktion sind z. B. Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Acetonitril, Dioxan,
Tetrahydrofuran, Dimethylformamid, Benzol, Toluol, Schwefelkohlenstoff, Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthan,
Chlorbenzol u. a.
Die erfindungsgemäße Reaktion ist im allgemeinen nach 2 bis 6 Stunden bei Raumtemperatur beendet. Die
Reaktion kann meist auch bei Temperaturen von etwa O0C durchgeführt werden. Wegen der äußerst milden
Reaktionsbedingungen ermöglicht die erfindungsgemäße Reaktion die Herstellung empfindlicher Substanzen,
die bisläng nur schlecht und in geringen Ausbeuten erhältlich waren.
Die Katalysatoren, die für das neue Verfahren verwendet werden, besitzen gegenüber den früher
benutzten Quecksilber^ I)-salzen den großen Vorteil,
daß sie sich leicht und quantitativ aus den Reaktionsproduklen entfernen lassen, weil ihre Hydrolyseprodukte in
organischen Lösungsmitteln unlöslich sind und sich leicht durch Auswaschen beziehungsweise Filtrieren
entfernen lassen.
bei den bislang bekannten Verfahren; darüber hinaus entstehen überraschend überwiegend die j3-Derivate
der Zucker, während sich die unerwünschten «-Anomeren
nur in untergeordneter Menge oder gar nicht bilden.
Verbindungen besitzen cytotoxische, antivirale und enzymhemmende Eigenschaften.
4,11 g Acetobromglucose (10 mMol) wurden in 50 ml absolutem Äthylenchlorid gelöst und mit 12,25 mMol
der Bissilylverbindung des 6-Azauracils in 7,1 ml
to absolutem Benzol versetzt. Nach Zugabe von 0,84 ml SnCl4 (7,2 mMol) wurde bei 60°C über Nacht gerührt.
Nach dem Abkühlen wurde mit 50 ml CH2CI2 verdünnt und mit 30 ml gesättigter NaHCO)-Lösung geschüttelt.
Die organische Phase wurde über Kieselgur filtriert, das Kieselgur wurde mit 20 ml CH2CI2 gewaschen. Die
vereinigten organischen Phasen wurden über Na2SO4
getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum abgezogen. Der Rückstand (4,6 g) wurde aus Äthanol
kristallisiert. Ausbeute: 3,0 g (67,7% der Theorie).
2-(2'-Desoxy-3',5'-di-p-toluyl-/3-D-ribofuranosyl)-6-aza-uracil
27,7 mMol Bissilylverbindung des 6-Aza-uracils in 12,8 ml absolutem Benzol wurden in 200 ml absolutem
Dichloräthan gelöst und mit 8,6 g 3,5-Di-toluyl-2-desoxy-ribofuranosylchlorid
(22,2 mMol) versetzt. Unter Eiskühlung wurden nun unter Rühren 0,52 ml SnCI4
(4,4 mMol) in 10 ml Dichloräthan zugegeben. Es wurde 4 Stunden bei 00C gerührt und wie in Beispiel 1
beschrieben aufgearbeitet. Nach Klären mit Aktivkohle blieben 9,9 g eines gelben Öles (96% der Theorie)
zurück. Das Produkt wurde durch Kristallisation aus Äthanol gereinigt. Ausbeute: 3,1 g (30% der Theorie).
Schmelzpunkt: 178-179°C.
Durch Säulenchromatographie wurden weitere 2,05 g isoliert. Die Gesamtausbeute beträgt somit 5,15 g
(49,9% der Theorie).
1 (2'- Desoxy-J\5'-di-0-p-chlorobenzoy!-/ib5
D-ribofuranosyl)-5-älhyl-uracil
49,4 mMol Bissilylverbindung des 5-Äthyluracils, in
33,6 ml absolutem Benzol gelöst, wurden zu der Suspension von 17,0 g 2-Desoxy-3,5-di-0-p-chloroben-
zoyl-ribofuranosylchlorid (39,5 mMol) in 300 ml absolutem
Dichloräshan gegeben. Unter Rühren und Eiskühlung wurden 1,17 ml SnCl4 (9,98 mMot) in 50 ml
absolutem Dichloräthan zugetropft Es wurde 3,5 Stunden bei 00C gerührt und dann wie in Beispiel 1
beschrieben aufgearbeitet Rohausbeute: 20,1 g.
Aus Äthanol kristallisierten 17,3 g «^-Gemisch
(77.7%). Durch fraktionierte Kristallisation aus Äthanol
wurde das /?-Anomere rein erhalten. Ausbeute: 10,3 g
(46,3% der Theorie). Schmelzpunkt: 195-197° C.
l-(2'-Desoxy-3',5'-di-O-p-toluyl-/i-D-ribofuranosyl)-5-äthyluracil
1,95 g 2-Desoxy-3,5-di-O-p-toluyl-ribofuranosylchlorid
(5 mMcI) und 6,25 mMol Bissilylverbindung d^s
5-Äthyl-uracils wurden in 50 ml absolutem Dichloräthan
gelöst Unter Rühren und Eiskühlung wurden 0,107 ml SnCl4 (1,25 mMol) zugegeben.
2 Stunden Rühren bei O0C wurde wie in Beispiel 1
beschrieben aufgearbeitet Rohausbeute: 2,38 g.
Durch Umkristallisation aus Äthanol wurden 1,41 g 0-Anomeres (573% der Theorie) erhalten. Schmelzpunkt:197-198°C
1 (2',3',5'-Tri-O-benzyl -ß- D-arabinofuranosyl)-6-aza-uracil
Die Halogenose aus 4,62 g 2,3,5-Tri-O-benzyl-arabinofuranose
(11 mMol) wurde in 100 ml absolutem Dichloräthan gelöst und mit 11 mMol der Silylverbindung
des 6-Aza-uracils in 7 ml absolutem Benzol versetzt. Unter Rühren und Eiskühlung wurden 0,42 ml
SnCI4 (3,6 itiMol), in 2 ml absolutem Dichloräthan gelöst,
zugegeben. Es wurde über Nacht bei Raumtemperatur gerührt und wie in Beispiel 1 beschrieben aufgearbeitet.
Aus Methylenchlorid/Pentan kristallisiertert lange weiße Nadeln. Ausbeute: 2,40 g (42,4% der Theorie).
Schmelzpunkt: 123-124°C. :
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Pyrimidinnucleosiden und 6-Azauracilnucleosiden, deren Hydroxygruppen am Zuckenest durch Schutzgnippen geschützt sind, durch Umsetzung von 1-Halogenzukkern, deren Hydroxygruppen durch Schutzgruppen geschützt sind, mit in 2- und 4-Stellung silylierten Pyrimidinverbindungen bzw. in gleicher Weise silyliertem 6-Azauracil in organischen Lösungsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart von Siliciumtetrachlorid, Zinntetrachlorid, Titantetrachlorid oder Bortrifluorid-Ätherat durchführt.
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1969
- 1969-08-23 DE DE19691943428 patent/DE1943428C3/de not_active Expired
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