DE194287C

DE194287C -

Info

Publication number: DE194287C
Application number: DENDAT194287D
Authority: DE
Also published as: FR8689E; FR363300A; DE208626C

Description

PATENTSCHRIFT

194287 KLASSE SQb. GRUPPE

LUDWIG LUKACS in BUDAPEST.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 13. Juli 1905 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren . zur Herstellung von Kunststeinplatten aus Asbest oder anderen Faserstoffen und Zement oder ί anderen hydraulischen Bindemitteln. Bisher wurden/der Faserstoff vorher mit dem Zement oder anderen hydraulischen Bindemitteln ge- :. mischt und mit viel Wasser im Holländer X aufgeschwemmt und dieses Gemisch auf Papieroder Päppenmaschinen weiter aufgearbeitet; io5)oder es wurde der aus hydraulischen Bindemitteln hergestellte Mörtel und auf Kardenmaschinen aus Faserstoffen gebildete Fließe miteinander abwechselnd geschichtet. Endlich wurde^auch in der Weise verfahren, daß man das Bindemittel (Zement o. dgl.) für sich getrennt dem Faserstoff, nach dessen Verarbeitung im Holländer, auf die feuchte Stoffbahn der Pappenmaschine zuführte. Diesen Herstellungsverfahren gegenüber weist das ,neue Verfahren mehrere praktische Vorteile auf. , L u)

Das Verfahren, besteht darin,/daß 'die ver- IZ wendeten Stoffej/jeder für sich gemahlen und mit Wasser in Sreiform gebracht und darm schichtenweise und getrennt aus ihren Rührbehältern auf ein endloses Band aufgetragen werden, derart, daß die Faserstoff- und Zementschichten abwechselnd aufeinander zu liegen kommen. Dadurch soll erreicht werden, daß durch die Bildung der Platte aus einzelnen Schichten die Massen in der Platte nach Bedarf verteilt werden können, ohne daß die Bindung der Schichten untereinander leidet,^

— . ■ ■ ^r

da -eheji beide Massen in Breiform s-ie-hbefinden.^

Das Verfahren kann beispielsweise wie folgt ausgeführt werden:

Der Asbest oder ein anderer Faserstoff wird in einer Mühle gemahlen, zerfasert und in einem Behälter, welcher mit einer Rührvorrichtung versehen ist, mit Wasser zu einem Brei aufgeschlämmt, um den Asbest möglichst in einzelne Fäden zu zerlegen. Andererseits wird der zu Verwendende Zement oder ein anderes hydraulisches Bindemittel in einem Eisen- oder Betonbehälter mit Wasser versetzt. Der Behälter ist, um das Niederschlagen und Abbinden des Zementes zu verhindern, mit schaufelartigem Rührwerk versehen.

Die so vorbereiteten Massen werden vorzugsweise mittels offener Kanäle in Behälter geleitet, von denen der eine den Asbestbrei und der andere den Zementbrei aufzunehmen bestimmt ist. Werden z. B. fünf Behälter verwendet, so wird in den ersten, dritten und fünften Behälter der Zementbrei, in den zweiten und vierten der Asbestbrei eingelassen, wobei zu bemerken ist, daß der erste und letzte Behälter immer Zementbrei enthalten soll, wodurch erreicht wird, daß die zwei I äußeren Flächen der Platten stets aus Zementschichten gebildet werden.

Diese zwei Zementschichten werden vorteilhaft stärker gemacht als die anderen Schichten, Ö5 wodurch die Wasserundurchlässigkeit der f.

Platten wesentlich erhöht wird. Jeder dieser Behälter ist mit einer Trommel o. dgl. versehen, welche die Bestimmung hat, die Masse aus dem jeweiligen Behälter nach und nach auf ein oberhalb der Behälter befindliches endloses, in beliebiger Weise in Bewegung gehaltenes Filzband zu übertragen. Hierbei wird der Zementbehälter zweckmäßig mit einer Filztrommel und der Asbestbehälter mit

ίο einer Siebtrommel zu versehen sein. Während seiner Bewegung nimmt dieses Band regelbar und schichtenweise abwechselnd Zement- und Asbestbrei auf, so daß auf eine Zementschicht eine Asbestschicht, auf diese wieder eine Zementschicht usw. zu liegen kommt. Die auf solche Art gebildete, aus beliebiger Anzahl von Schichten bestehende Platte wird auf Metallzylinder übertragen, kommt von diesen in die Pressen und wird in bekannter

ao Weise weiter verarbeitet.

Wie ersichtlich, kann Jdie Anzahl der aufeinandergelegten Schichten sowie bei entsprechender Einstellung auch die Stärke der einzelnen Schichten beliebig geregelt werden, so daß die Festigkeit und Widerstandsfähigkeit der Kunststeinplatte verändert werden kannst Behufs Steigerung der Festigkeit und Widerstandsfähigkeit kann zwischen die einzelnen Platten in bekannter Weise je ein Netz aus Metall oder Gewebe gelegt werden.

Um das Einsickern von Wasser an den Rändern der Platten zu verhindern, werden sämtliche Ränder der Platten nach dem Pressen oder Zerschneiden durch Verstreichen

o. dgl. abgerundet.

Zwecks Herstellung farbiger Platten kann der Asbest- oder Zementmörtel mit Farbstoffen vermischt werden.

Zum besseren Verständnis der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise eine für die Ausführung des Verfahrens dienende Einrichtung schematisch dargestellt.

Der in der beschriebenen Weise vorbereitete Zementbrei wird durch einen offenen Kanal c in die Behälter 1, 3 und 5 geleitet, während der ebenfalls vorbereitete Asbestbrei durch den Kanal d in die Behälter 2, 4 eingelassen wird. Die Behälter sind mit Rührwerken und mit je einer Trommel χ versehen. Die Trommeln nehmen während.ihrer Umdrehung die in -den Behältern-enthaltene Masse auf und übergeben sie dem endlosen Bande b, welches über den Behältern läuft.

Der durch die Trommeln dem endlosen Bande b in gesonderten Schichten abgegebene Stoff wird durch dieses Band auf die Formwalze α übertragen. Hat die Formwalze etwa sieben Umdrehungen gemacht, so besitzt die Stoffbahn die genügende Stärke und kann von der Formwalze entfernt und weiter verarbeitet werden.

Claims

Patent-An Spruch:

Verfahren zur Herstellung von Kunststeinplatten aus geholländerten Faserstoffen und hydraulischen Bindemitteln mittels rotierender Trommel, dadurch gekennzeichnet, daß der geholländerte Asbest oder ein anderer Faserstoff und der Zement oder ein anderes hydraulisches Bindemittel in Breiform aus gesonderten Rührbehältern getrennt mittels rotierender Trommeln o. dgl. auf ein endloses Band in der Weise aufgetragen werden, daß auf eine Asbestschicht eine Zernentschicht, auf diese wieder eine Asbestschicht usw. in beliebiger Anzahl und abwechselnd zu liegen kommt, wobei zweckmäßig die beiden äußeren Schichten stets aus Zement bestehen.

:, Hierzu 1 Blatt Zeichnungen. "