DE1942631C - Verfahren zum Schweißen dicker Werkstücke - Google Patents
Verfahren zum Schweißen dicker WerkstückeInfo
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Description
Die Erfindung bolrifi't ein Vorfahren zur Herstellung
von Schweißverbindungen hoher Zllhigkcit zwischen dickwandigen Werkstücken, insbesondere von solchen
llber 200 mm Wanddickc, mittels elektrischer Schweißverfahren,
Es sind verschiedene elektrische Verfahren zum Schweißen von extrem dicken Werkstücken bekannt,
die je nach der im Einzelfall vorliegenden Aufgabe eingesetzt werden, Wenn dio zu verschweißenden
Werkstücke eine große Ausdehnung besitzen, wie sie to beispielsweise Schiffsblcche aufweisen, wird ein Verfahren
benutzt, bei dem die Schweißnaht in horizontaler Lage von einer Seite her mit Hilfe von Unterlagsschienen
und Zusatzmetall in geeigneter Form gefüllt wird. Mit diesem Verfahren sind durchaus ausreichende
Zähigkeiten der Schweißnlihte zu erzielen, doch sind die außerordentlichen Tiefen der Schweißfugen
in vielen Fällen sehr hinderlich.
In Fällen, in denen die Werkstücke eine kleinere Ausdehnung besitzen und insbesondere die Schweiß- ao
naht verhältnismäßig kurz ist, wird häufig das sogenannte F.S-Verfahren (Eleklroschlacke-Schweißverfahren)
angewendet, bei dem eine offene Schweißfuge in vertikaler Lage mit Schweißmetall gefüllt wird.
Hierbei ist es erforderlich, durch gekühlte Backen die Schweißfuge beidseitig abzudecken, um ein Auslaufen
des Schweißbades zu verhindern. Die Stromzuführung erfolgt über einen parallel zur Schweißfuge von oben
eingebrachten, abschmelzenden Draht, wobei das Schweißbad durch eine Schlackeschicht abgedeckt ist.
Eine Abwandlung des ES-Verfahrens ist die sogenannte
Kanalschweißung, bei der die Schweißfuge so ausgebildet wird, daß sich die zu verschweißenden
Werkstücke an ihren Oberflächenbereiehen berühren und im Innern einen kanalartigen, sich parallel zur
Schweißfuge erstreckenden Hohlraum bilden, der wie beim ES-Verfahren mit Schweißmetall gefüllt wird.
Die beim ES-Verfahren notwendigen Backen erübrigen sich hierbei. Die beiden zuletztgenannten
Scliweißvcrfahren erlauben eine verhältnismäßig einfache Verfahrensdurchführung, doch gewährleisten
sie oft nicht die erforderliche Zähigkeit der Schweißnaht.
Etwas bessere Ergebnisse bringt eine andere Abwandlung des ES-Verfahrens, das sogenannte KLS-Verfahren,
bei dem der abschmelzende Zusatzdraht durch ein ebenfalls abschmelzendes Drahtführungsrohr
läuft, das als Stromzuführung dient. Das Drahtführungsrohr hat einen Überzug aus Mineralstoffen,
die in der Lage sind, das Schweißbad metallurgisch zu beeinflussen. Das KLS-Verfahren kann entweder
wie das ES-Verfahren mit Hilfe von die Schweißfuge abdichtenden Backen oder in einem Kanal wie bei
der Kanalschweißung durchgeführt werden. Obwohl mit dem KI.S-Verfahren schon gute Ergebnisse erzielt
werden konnten, ist doch in verschiedenen Anwendungsfällcn, vor allem, wenn eine besonders hohe
Zähigkeit der Schweißnaht verlangt wird, die Qualität der Schweißung nicht immer voll befriedigend.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
zur Herstellung von Schweißverbindungen zwischen dickwandigen Werkstücken zu entwickeln,
das die Nachteile der bekannten Verfahren nicht aufweist und insbesondere zu Schweißnähten hoher
Zähigkeit führt.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gelöst, bei dem die unter Bildung einer Schweißfuge einander
zugeordneten Querschnitte in drei Vcrfahr'cnsschritten
miloinandor verschweißt werden, derart,
daß der zwischen den Kernbereichon der zu verbindenden
Querschnitte liegende mittlere Abschnitt der Schwüißfuge in vertikaler Lage und die beiden zwischen
den Randberoichen der zu verbindenden Querschnitte liegenden äußeren Abschnitte der Schwoißfuge
jeweils in horizontaler Lage mit Schweißmelall gefüllt werden.
Der für die Erfindung wesentliche Gedanke ist demnach darin zu sehen, daß eines der bekannten
Schweißverfahren, bei denen die Schweißfuge vertikal steht, als einer von drei Verfahrensschritlen
lediglich für den mittleren Abschnitt der Schweißfuge angewandt wird, während die beiden äußeren
Abschnitte in horizontaler Lage verschweißt werden. Auf diese Weise können die beiden äußeren Schweißnähte
in einer handwerklich sicher zu bewältigenden Tiefe mit ausgezeichneter Qualität hergestellt werden,
während für den Kernbereich die Vorteile der einfachen Verfahrensweise der vertikal arbeitenden
Schweißverfahren ausgenutzt werden. Durch diese Kombination gelingt es, qualitativ hochwertige
Schweißnähte an dickwandigen Werkstücken herzustellen, wobei die Nahtregionen nahe den Oberflächen
als höchstbeanspruchte Teile eine ausgezeichnete Zähigkeit aufweisen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Schweißverfahrens wird der mittlere Abschnitt der Schweißfuge mittels des ELS-Verfahrens
mit Schweißmetall gefüllt, während die beiden äußeren Abschnitte mittels des bekannten UP-Verfahrens
(Unterpulver-Schweißverfahren) geschweißt werden. Es ist hierbei vorteilhaft, die UP-Schweißung
in Mehrlagentechnik auszuführen.
In vielen Fällen kann auch mit Vorteil für die Schweißung des mittleren Abschnittes das ES-Verfahren
oder die Kanalschweißung angewandt werden. Die Auswahl für die Schweißung des mittleren Abschnittes
und damit des für den Kernbereich der zu verbindenden Querschnitte günstigsten Verfahrens
richtet sich nach der jeweils vorliegenden Aufgabe und hängt zum Teil auch von der Form der Schweißfuge
ab.
Bei einer besonders günstigen Form der Schweißfuge weist der mittlere Abschnitt einen sich parallel
zur Schweißfuge erstreckenden Mehlraum auf, welcher durch Stege von den äußeren Abschnitten der
Schweißfuge getrennt ist. Diese können dann beispielsweise als U-Stoi* ausgebildet sein. Eine derartig
vorbereitete Schweißfuge kann beispielsweise in der Weise mit Schweißmetall gefüllt werden, daß als
erster Verfahrensschritt der mittlere Abschnitt im Kernbereich der zu verschweißenden Querschnitte
vertikal mittels des KLS-Verfahrens oder der Kanalschweißung und danach als Verfahrensschritte zwei
und drei die beiden äußeren Abschnitte horizontal mittels des UP-Verfahrens in Mehrlagentechnik geschweißt
werden. Die drei genannten Verfahrensschritte können jedoch auch in vielen Fällen in umgekehrter
Reihenfolge durchgeführt werden.
Bei einer anderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens erhält die Schweißfuge
einen durchgehenden Spalt, der im mittleren Bereich enger ist als in der Nähe der Oberflächen der zu
verschweißenden Werkstücke und an seiner engsten Stelle 20 bis 100 mm breit ist. Eine derartige Schweißfuge
wird erfindungsgemäß so geschweißt, daß zuerst der mittlere Abschnitt mittels des KLS- oder des
ES-Verfuhrens mit Sehweißmctnll gefüllt wird, wobei
eingesetzte Kupfersehuhe bestimmter Form uis Backen für die seitliche AbtlUmiming benutzt werden
und danach die beiden Uußnrcn Abschnitte mit dem UP-Verfahren gesehweißt werden, Wenn es
wünschenswert ist, die Schweißung von der einen Oberfliiche der zu verschweißenden Werkstücke zu
der anderen durchgehend auszuführen, wird erflndungsgemüß
zuerst einer der beiden iiußeren Abschnitte mit dem UP-Verfuhren geschweißt, sodann
unter Verwendung eines Kupferschuhs der.mittlere Abschnitt der Schweißfuge mittels des KLiS- oder des
ES-Vcrfnhrens in vertikaler Lage mit Schweißmetall gefüllt und schließlich der zweite iiulJcre Abschnitt
wieder wie der erste mit dem UP-Vcrfahren geschweißt.
An Hand der schematischen Fig. 1 bis 3 sollen
einige Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Verfahrens näher erläutert werden.
Die Zahlen der in den rechts von den gezeichneten ao Querschnitten angegebenen Felder geben die mögliche
Reihenfolge der Verfahrensschritte an. Die Breite der in den Figuren durch gestrichelte Linien
begrenzten Abschnitte der Schweißiuge (mittlerer und äußere Abschnitte I, II, III) ist nur der Einfachheit as
halber gleich gezeichnet worden. Diese Abschnitte können in Anpassung an die jeweils vorliegende Aufgabe
verschieden breit sein.
In Fig. 1 sind mit 1 und 2 die beiden zu verschweißenden
dickwandigen Werkstücke bezeichnet. Die Schweißfuge zwischen den beideri Werkstükken
1,2 ist so vorbereitet, daß sich im mittleren Abschnitt II ein parallel zur Schweißfuge (senkrecht zur
Zeichenebene) verlaufender Kanal 3 befindet, der durch Stege 4 von den U-förmig ausgebildeten
Schweißstößen 5, 6 in den Abschnitten I und IN getrennt ist. Der Kanal 3 wird mit Hilfe des KLS-Verfahrens
oder mittels der Kanalschweißung in vertikaler Lage und die Schweißstöße 5, 6 mittels des
UP-Verfahrens in Mehrlagentechnik in horizontaler Lage mit Schweißmetall gefüllt. Die hierbei mögliche
Reihenfolge der drei Verfahrensschritte ist rechts angegeben.
In F i g. 2 ist die Schweißfuge zwischen den beiden Werkstücken 7, 8 ein offener Spalt 9, der in seinem
mittleren Teil 20 bis 100 mm breit ist. Im Bereich der äußeren Abschnitte I und III sind in die Schweißfuge
Kupferschuhe 10,11 mit Kühlkanälen 12,13 eingesetzt, wobei einer der Kupferschuhe beweglich
ausgebildet sein kann. Bei dieser Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als erster
Verfahrensschritt der mittlere Abschnitt II geschweißt und danach, nachdem die Kupferschuhe 10,11 entfernt
worden sind, die äußeren Abschnitte I und III. Zur Ausführung des ersten Verfahrensschrittes eignen
sich das KLS- oder das ES-Verfahren, während der zweite und dritte Verfahrensschritt mit Hilfe des
UP-Verfahrens in horizontaler Lage durchgeführt wird.
Die F i g. 3 zeigt einen Sonderfall des erfinduncsgemäßen
Verfahrens, der angewandt wird, wenn die
Schweißfuge von Oberfläche zu Oberfläche der Werkstücke 14,15 aufeinanderfolgend mit Schweißnietall gefüllt werden soll. Der erste Verfahrensschritt, das Schweißen des Abschnittes I mit dem
UP-Vcrfahren ist in der Figur bereits als ausgeführte Schweißnaht 16 dargestellt, während die Schweißfuge
durch den eingebrachten Kupferschuh 17, der beweglich ausgebildet sein kann, mit Kühlkanal iK
gerude für den zweiten Verfnhrcnsschntt vorbereitet
ist, Für diesen zweiten Verfuhrcnssehriit ist wieder
das KLS- oder das nS-Verfnhren vorgesehen, wobei sieh die Schweißfuge in vertikaler Lage befindet,
Diese Verfahrensweise eignet sieh besonders für RundnUhtc, beispielsweise im dickwandigen rohriihnliehen
Werkstücken.
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Schweißverbindungen hoher Zähigkeit zwischen dickwandigen
Werkstücken, insbesondere solchen von über 200 mm Wanddicke, mittels elektrischer Schweißverfahren,
dadurch gekennzeichnet, daß
die unter Bildung einer Schweißfuge einander zugeordneten Querschnitte in drei Verfahrensschritten
miteinander verschweißt werden, derart, daß der zwischen den Kernbereichen der zu verbindenden
Querschnitte liegende mittlere Abschnitt (II) der Schweißfuge in vertikaler Lage
und die beiden zwischen den Randbereichen der zu verbindenden Querschnitte liegenden äußeren
Abschnitte (I, III) der Schweißfuge jeweils in horizontaler Lage mit Schweißmetall gefüllt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Abschnitt (II) der
Schweißfuge mittels des KLS-Verfahrens und die beiden äußeren Abschnitte (I, III) der Schweißfuge
mittels des UP-Verfahrcns, gegebenenfalls in Mehrlagentcchnik, mit Schweißmetall gefüllt
werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Abschnitt (II) der
Schweißfuge mittels der Kanalschweißung und die beiden äußeren Abschnitte (I, III) der
Schweißfuge mittels des UP-Verfahrens, gegebenenfalls in Mehrlagentechnik, mit Schweißmetall
gefüllt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Abschnitt (II) der
Schweißfuge mittels des ES-Verfahrens und die beiden äußeren Abschnitte (I, III) der Schweißfuge
mittels des UP-Verfahrens, gegebenenfalls in Mehrlagentechnik, mit Schweißmetall gefüllt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Schweißfuge bildenden Querschnitte der zu verschweißenden Werkstücke (1,2) so bearbeitet
werden, daß der mittlere Abschnitt (II) der Schweißfuge die Form eines sich parallel zur
Schweißfuge erstreckenden Hohlraumes (3) aufweist, welcher durch Stege (4) von den beiden,
beispielsweise als U-Stoß (5,6) vorbereiteten, äußeren Abschnitten (I, III) der Schweißfuge getrennt
ist.
(-.. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zuerst der mittlere Abschnitt (II) der Schweißfuge und danach die beiden äußeren Abschnitte (L III) der Schweißfuge mit
Schweißmetall gefüllt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Füllung des mittleren
Abschnitts (II) der Schweißfuge die beiden äußeren Abschnitte (I, III) der Schweißfuge mit
Schwcißmetall gefüllt werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die
Schweißfuge bildenden Querschnitte der zu verschweißenden Werkstücke (7,8) so bearbeitet
weiden, daß die Schweißfuge als durchgehender Spalt (9) ohne Stege an ihrer engsten Stelle
20 bis 100 mm breit ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß zuerst der mittlere: Abschnitt (U) der Schweißfuge und danach die äußeren Abschnitte (I, III) der Schweißfuge mit Schweißmctall
gefüllt werden, wobei während der Füllung des mittleren Abschnitts (II) in die äußeren Abschnitte
(I, IU) als seitliche Abdämmung die-
nende Kupferschuhc (10,11), von denen einer
gegebenenfalls beweglich ausgebildet ist, eingesetzt werden.
10. Verfahren nach Anspruchs, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst der eine (I) der beiden äußeren Abschnitte der Schweißfuge, danach
der mittlere Abschnitt (II) der Schweißfuge und abschließend der andere (III) der beiden äußeren
Abschnitte der Schweißfuge mit Schweißmetall gefüllt werden, wobei während der Füllung des
mittleren Abschnitts (II) in den noch nicht gefüllten äußeren Abschnitt (III) als seitliche Abdämmung
ein gegebenenfalls beweglicher Kupferschuh (17) eingesetzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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