DE1940105A1 - Kosmetische Mittel - Google Patents
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Description
BLENDAX-WERKE
R. Schneider &Co. . 1940
65 Mai nz . . - - ·
Rheinallee 88
Kosmetische Mittel
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind kosmetische Mittel/ die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie mikroeingekapselte
Enzyme enthalten. , · · *
Der Zusatz von Enzymen zu den verschiedensten kosmetischen Mitteln ist seit langem bekannt und bewährt. Ein wesentliches
Problem beim Einsatz von Enzymen in verschiedenen kosmetischen Mitteln ist jedoch die Erhaltung der Stabilität der eingesetzten
Enzyme über einen längeren Zeitraum. Bei den bisher in diesen Mitteln zum Einsatz gelangten Enzymen treten erhebliche
. AktivitatsVerluste auf, die darauf beruhen, daß andere, in
kosmetischen Mitteln vorhandene Wirkstoffe auf diese Enzyme im Sinne einer Inaktivierung einwirken.
Es wurde nun gefunden, daß eine Inaktivierung von Enzymen in
" kosmetischen Mitteln verhindert und damit die Erhaltung der Stabilität derselben über einen längeren Zeitraum dadurch
erreicht werden kann, wenn man die Enzyme den kosmetischen Mitteln in mikroeingekapselter Form zusetzt. Durch das Kapselwandmaterial
sind die Enzyme dann während der Verarbeitung und • der Lagerung vor der inaktivierenden Einwirkung .anderer Substanzen
geschütsto Bei der Anwendung der kosmetischenMittel werden durch den dabei ausgeübten Druck oder die Einwirkung von
warmem Wasser im Falle der Verwendung wasserlöslichen Kapselwandmaterials die Kapseln zerstört, wobei das eingekapselte Enzym
frei wird und seine Wirkung entfalten kann.
^ Die Einkapselung der Enzyme erfolgt nach bekannten, insbesondere
® von der National Gash Register Co. entwickelten und ausführlich
beschriebenen Verfahren, wie durch chemisch-physikalische Koazer-
$» ■ vation oder Mikrokapselbildung auf mechanischem Wege durch Zenits, trifugalkraft, wobei di© bisher als Wandmaterialien besphrle-
£* benan Substanzen Einsatz finden können. Eine ausführliche Be-
-» Schreibung der bei dar Mikroeinkapsalung anwendbaren Verfahren
und Materialien findet sich bsi James A. Hexbig, Encyclopedia
of Polymer Science and Technology, Vol. 8^ Seite 719 - 36
(?-968) . Die Auswahl des Wandmaterials ist einerseits abhängig
von der Art des einzukapselnden Enzyms, andererseits natürlich auch davon, in welcher Applikationsform das kosmetische Mittel,
dem das mikroeingekapselte Enzym zugesetzt wird, vorliegen soll.
So wird man wasserhaltigen kosmetischen Mitteln, beispielsweise Emulsionen, zweckmäßigerweise in wasserunlösliche Materialien
eingekapselte Enzyme zusetzen, während beispielsweise in pulverförmigen
kosmetischen Mitteln auch in wasserlösliche Materialien eingekapselte Enzyme zum Einsatz kommen können.
Als Wandraaterialien für die enzymhaltigen Mikrokapseln können
beispielsweise Gummi arabicum, Stärke, Agar-Agar, Cellulosederivate wie Methylcellulose, Äthylcellulose, Benzylcellulose,
Carboxymethylcellulose, Celluloseacetat, Cellulosenitrat, Celluloseacetobutyrat,
Alginsäure und deren Derivate, Schellack, Pektine, Proteine wie Gelatine, Casein oder Albumin, synthetische
Polymere, beispielsweiseIblyolefine wie Polyäthylen oder Polypropylen,
Polyvinylalkohol, Vinylacetathomo- und copolymerisate, die auch teilweise hydrolysiert sein können, Homo- und Copolymerisate
des Vinylpyrrolidon, Vinylpyridins, Vinylchlorids,
Acrylnitrils, Vinylätherhomo- und -copolymerisate, Polymethylmethacrylat,
gegebenenfalls teilweise hydrolysierte Copolymer!- l sate aus Acrylsäure- oder Methacrylsäureester Acrylsäure- und
Methacrylsäure- sowie Acrylamid- und Methacrylamidhomo- und copolymerisate,
Polystyrol und Copolymerisate aus Styrol und Butadien oder gegebenenfalls hydrolysierte und/oder veresterte Copolymerisate
aus Styrol und Maleinsäureanhydrid, Polyamide, Polyurethane, Polycarbonate, Polyäther, Polyester, Epoxyharze, Polybutadien,
Polysopren oder Silicone Verwendung finden. Ein zur Einkapselung von Enzymen besonders gut geeignetes Kapselwandmaterial sind
gegebenenfalls hydrolysierte und/oder veresterte Maleinsäureanhydrid-Styrol-Copolymerisate.
Es können auch Gemische aus diesen oder anderen hier nicht genannten Polymeren zur Herstellung
der Mikrokapseln verwendet werden. Nach erfolgter Einkapselung kann erforderlichenfalls eine Härtung, beispielsweise durch Zu~ ·
satz von Vernetzungsmittel und/oder Erhitzen, erfolgen.
■ . - i
■" 3^ 109808/2027
~3.~ 1240105
Die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel mit einem Gehalt an mikroeingekapselten Enzymen können in Form von Pulvern, Tabletten,
wässrigen und nichtwässrigen Losungen, Emulsionen, Lotionen, Salben,
Suspensionen, und Pasten, in Gelform, kosmetischen Stiften oder · in Stückform zur Anwendung kommen. Beispiele für solche kosmetischen
Mittel sind Haut- und Haarreinigungsmittel wie Shampoos und Badezusätze, Haar- und Gesichtswässer, Rasierhilfsmittel, Gesichtsmasken
und Gesichtspackungen, Haar- und Hautpflegemittel allgemein, Spezial-Präparate zur Behandlung und Bekämpfung von Akne und Kopfschuppen,
Enthaarungsmittel sowie sogenannte "Peelings" für enzymatische Schälkuren.
Als Enzyme, die sich in mikroeingekapselter Form zur Anwendung in den aufgezählten und anderen kosmetischen Mitteln eignen,
seien beispielsweise genannt: .
Proteasen pflanzlichen, tierischen oder mikrobiologischen Ursprungs,
wie Pepsin, Trypsin, Chymotrypsin, P.apain, Ficin, Bromelin, Elastase, Keratinase, beispielsweise aus Streptomyces fradiae,
Peptidasen z. B. Carboxypeptidase, Proteasen aus verschiedenen
Schimmelpilzen, beispielsweise Aspergillus niger und Aspergillus oryzae, Penicillium, Mucor,Rhizopus und Neurospora sowie Bak-.terienstämmen,
insbesondere der Gattungen Streptomyces und Bacillus, wie Bacillus subtilis; Carbohydrasen, wie Amylasen, beispielsweise
aus Schimmelpilzen und Hefen sowie Bakterienstämmen; '. Glucosidasen, wie Λ- und ß-Glucosidase, OC- und ß-Fructosidase,
^- und ßfialactosidase, Cellülase, Neuraminidase und Lysozym;
Esterasen, wie Lipase oder Ribonucleasen Qxidasen, wie Glucoseoxidasen
und Oxidoreduktasen, wie Katalase. Insbesondere sind auch eingekapselte Enzymgemische oder Enzymkomplexe, beispielsweise
Pankreatin, sowie Gemische aus verschiedenen mikroeingekapselten Enzymen in den kosmetischen Mitteln nach der Erfindung einsetzbar.
Die einzusetzende Menge an mikroeingekapselten Enzymen ist abhängig
von der spezifischen Enzymaktivität, der Art des kosmetischen Mittels und dem Anteil des eingekapselten Enzyms am Gesamtgewicht der Mikrokapseln, also der Kapselwanddicke, die bei etwa 0,1 - 300 Mikron
liegen kann.
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Der pH-Wert, den die erfindungsgemäßen kosmetischen Mittel
aufweisen sollen, ist nicht kritisch. Er richtet sich nach
den jeweils anwesenden Grund- und Wirkstoffen.
aufweisen sollen, ist nicht kritisch. Er richtet sich nach
den jeweils anwesenden Grund- und Wirkstoffen.
Die folgenden Ausführungsbexspiele dienen der Illustration
der Erfindung. Die angegebenen Zahlen beziehen sich jeweils
auf Gewichtsprozente.
der Erfindung. Die angegebenen Zahlen beziehen sich jeweils
auf Gewichtsprozente.
1. Hautcreme
Mikroeingekapselte Protease aus B. subtilis 1,50
Cremophor AP fest (Polyäthylenglykolmonostearat) 1,00
Stearin ' .6,00
CetiolR V (Oleyloleat) 3,50
Cetylalkohol 5,00
Vaseline 3,00
Lanolin 1,00
Isopropylmyristat 6,00
Glycerin ' 2,50
Aminopropandiol . 0,30
Konservierungsmittel · 0,20
Parfüm 0,30
dest. Wasser 69,70
Die Mikroeinkapselung der Protease aus B. subtilis erfolgt nach bekanntem Verfahren auf folgende Weise:
In einer Lösung eines hydrolysieren Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisats
in Äthanol wird pulverisierte Protease aus B. subtilis mit "einer Aktivität von sechs Anson-Einheiten/g dispergiert.
Dann wird unter Rühren Äthylacetat zugefügt. Nach Erreichen einer Äthylacetatkonzentration von etwa 74 Vol.% bildet sich eine polymerisatreiche
Phase, von der die dispergierten Enzymteilchen umschlossen werden. Die eingekapselten Enzymteilchen werden durch
Filtration abgetrennt, gewaschen und getrocknet.
Die Größe der Kapseln kanndirch die Rührgeschwindigkeit, die Wanddicke und durch das Gewichtsverhältnis der internen Phase zum
Wandmaterial beeinflußt werden und liegt im allgemeinen bei einem Durchmesser zwischen 1 bis etwa 1000 Mikron.
Wandmaterial beeinflußt werden und liegt im allgemeinen bei einem Durchmesser zwischen 1 bis etwa 1000 Mikron.
Ic _ 109808/2027
2. Gesichtsmaske
Mikroeingekapselter Amylase/Protease-Komplex
aus B. subtilis 3,00
Kaolin 30,00
Bentonite 10,00
Cetylalkohol 2,50
Natriumlaurylsulfat ^ . 0,10
Glycerin 12,00
Konservierungsmittel 0,10
Parfüm ' ' Ö;i5
dest. Wasser ' 42,15
3. Shampoo
Mikroeingekapselter Lipase/Protease/Amylase-
Komplex aus B. subtilis 3,00
TexaponR N 25 (Fettalkoholäthersulfat) 60,OO
Comperlan KD (Fettsäurealkylolamid) 4,00
Farblösung 1,00
Konservierungsmittel ' 0,10
Natriumchlorid 0,50
dest. Wasser 3I740
4. Creme-Schaumbad .
Mikroeingekapselte Protease aus
Aspergillus niger (Kapselwandmaterial:
Aspergillus niger (Kapselwandmaterial:
Gelatine - Gummi arabicum) 3,00
TexaponR N 25 (Fettalkoholäthersulfat) 70,00
ComperlanR KD (Fettsäurealkylolamid) 4,50
LantrolR AWS (wasserlösl. Lanolinäthoxylat) 2,50
Farblösung 2,00
Na Cl IfOO
Parfüm , - ' ' 4,00
Konservierungsmittel ' Ο.,ΙΟ
desfc. Wasser . 12,90
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5. Enthaarungspasta . . " " '
Mxkroexngekapselte Keratinase aus
Streptomyces fradiae 5,50
Natriumstearat 1,OO
Calciumcarbonat 27,80
Natriumlaurylsulfat 1,OO
Natriumhydrogenphosphat (0,2-molare Lsg.) 3,80
dest. Wasser 60,90
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Claims (1)
- BLENDAX-WERKE R.'Schneider & Co.65 MainzRheinallee 88 ->- 1940105P atentanspruchKosmetische Mittel, gekennzeichnet durch einen Gehalt an mikroexngekapselten Enzymen.109808/2027
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