DE1940007B2 - Verfahren zum brennen von gips in einem heizgasstrom - Google Patents

Verfahren zum brennen von gips in einem heizgasstrom

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    • C04B11/036Devices therefor characterised by the type of calcining devices used therefor or by the type of hemihydrate obtained for the dry process, e.g. dehydrating in a fluidised bed or in a rotary kiln, i.e. to obtain beta-hemihydrate

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Brennen von Gips verschiedener Phasen und Modifikationen weitgehend getrennt oder im Gemisch in einem Heizcasstroiii in kontinuierlicher Arbeitsweise unter Benutzung einer Zyklonbrennanlage mit vorzugsweise mehreren, hintereinandergeschalteten Zyklonen.
Der Gips-Rohstoff Calciumsulfat-Dihydrat (CaSO1 • 2 H2O) kann durch Brennen je nach den Brenntemperaturen und den Brennbedingungen in eine größere Anzahl von Phasen umgewandelt werden, se z. B. in Halbhydrat (CaSO4 · Y2 H2O), welches verschiedene Modifikationen (Kristaüformen) aufweisen kann, und wasserfreien Anhydrit (CaSO4) mit ebenfalls
ίο verschiedenen Modifikationen. Die Tabelle 1 gibt einen Überblick über die einzelnen Phasen und ihre wesentlichen Eigenschaften.
Eine besondere Stellung innerhalb der Gips-Modifikationen kommt dabei dem wertvollen a-Halbhydrat zu, welches bei höheren Wasserdampfdrücken und -Sättigungen hergestellt wird und dem Gips im Gegensatz zum /}-Halbhydrat eine höhere Festigkeit verleiht. Bisher war es nicht möglich, alle oder nahezu alle Phasen und Modifikationen getrennt voneinander oder in gewünschter Mischung in einer einzigen Brenneinrichtung herzustellen. Vielmehr kamen bisher für die Herstellung der verschiedenen Gipssorten sehr unterschiedliche Einrichtungen in Anwendung, die sich je nach den jeweils notwendigen Behandlungstemperatüren (niedrig-hoch), der Behandlungsatmosphäre (trocken-feucht) - letztere notwendig für das a-Halbhydrat — den in Anwendung kommenden Drücken (hoch-niedrig) und weiteren Merkmalen (z. B. der Anwendung von Zerkleinerungsvorrichtungen) unterscheiden.
So werden z. B. die Halbhydrat-Gipse mit einer Brenntemperatur bis etwa 200°C je nach Modifikation bevorzugt in Kochern oder in Autoklaven hergestellt oder auch in Drehrohrofen, wenn es sich um die Herstellung von Halbhydrat-Gipsen mit mehreren Modifikationen handelt. Zur Gruppe der Autoklaven gehört z. B. auch die Einrichtung gemäß der britischen Patentschrift 1 002 722, die zui Herstellung von u-Halbhydrat dient und mit einem vVasserdampf-Luftgemisch als Behandlungsmedium arbeitet, wobei eine Regelung des Wasserdampfdruckes und damit der Behandlungstemperatur vorgesehen ist.
Die Hochtemperaturphasen, d. h. die verschiedenen Arten Anhydrit, werden dagegen meist in Drehofen, Schachtofen und Kammerofen bei Temperaturen von etwa 300 bis etwa 1300 C erzeugt.
In der neuesten Zeit sind auch Mahltrocknungsanlagen für die Herstellung der Halbhydratphasen bekanntgeworden. Auch ist bereits gemäß der deuisehen Patentschrift 752 149 vorgeschlagen worden, in Kombination mit Mahltrocknungsanlagen Gipse in einer Zyklonbrennanlage fertig zu brennen, wobei der in der Mahltrocknungsanlage gemahlene und vorgetrocknete Gips mehrere Brennrohre mit anschließenden Zyklonabscheidern im Gegenstrom zum Heizgas durchläuft. Um ein Überbrennen des Gutes zv vermeiden, durchläuft das Heizgas die zweite Stufe in Kreislaufführung, wobei ständig dosierte Mengen von frischem Rauchgas zugegeben werden. In dieser Anlage läßt sich nur niedrig gebrannter Gips (Stuckgips) herstellen, und zwar infolge der fehlenden Zugabe von Wasser nur Gips der geringwertigen ^-Modifikation. Zu der Verwendung von Wasserdampf als Behandlungsmedium ist festzustellen, daß dieser nur für verhältnismäßig niedrige Brenntemperaturen geeignet ist, jedoch nicht für höhere Brenntemperaturen, die z. B. für die Herstellung von Anhydrit notwendig sind. Wasserdampf besitzt keine befriedigende Regelbarkeit.
Bei höheren Temperaturen kommt man schnell ins Gebiet von höheren Drücken: an der Sättigungsgrenze ändert er seinen Aggregatzustand, und zwar schlagartig, so daß es bei möglichen Taupunktsunterschreitungen leicht zu unerwünschten Gipsablagerungen an den Wandungen des Behandlungsapparates kommt. was bei den kontinuierlich arbeitenden Zyklonbrennanlagen besonders unerwünscht ist.
Mit allen diesen Verfahren und Vorrichtungen lassen sich jeweils immer nur die eine oder auch mehrere Gipssorten mit in der Behandlungstemperatur nahe beieinander liegenden Phasen und Modifikationen herstellen, jedoch nicht wahlweise alle oder fast alle Sorten.
Im allgemeinen gab man sich früher auch mit verhältnismäßig wenigen Gipssorten zufrieden, z. B. mit dem Halbhydrat, gegebenenfalls mit Anteilen von Anhydiit III. welches als Stuckgips Verwendung findet. der je nach der Modifikation des Halbhydrats (α- oder p'-Halbhydrat) eine höhere oder niedrigere Festigkeit bei verhältnismäßig kurzer Abbindezeit hat. und daneben im wesentlichen noch mit Hochtemperatur-Anhydrit I als Estrichgips (Tabelle I). 'nzwischen hat die Gipsforschung die besondere Eignung eines mit der Brenntemperatur dazwischenliegenden Gipses als Putzgips entdeckt, der eine sehr lange Verarbeitungszeit hat und bei geeigneter Korngröße eine ausgezeichnete Eignung für das Putzen von Wänden aufweist. Infolge dieser günstigen Eigenschaften wird ihm heute allgemein der Vorzug vor dem bisher üblichen Kalk- und/oder Zementputz gegeben. Die Anwendung dieses Gipses hat bereits die in den anderen Verwendungszweigen erreicht und sogar übertroffen.
Eine solche Gipssorte kann mit den bisher bekannten Einrichtungen nicht mit der notwendigen jleichmäßigen Zusammensetzung treffsicher hergestellt werden. Um diesen Gips dem jeweiligen speziellen Verwendungszweck anpassen zu können, ist darüber hinaus ■neist e'ne wohl dosierte Mischung aus einzelnen, möglichst rein hergestellten derartigen Gipssorten erforderlich.
Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, ein Verfahren zu schaffen, das es ermöglicht, die meisten Gipsphasen und Gipsmodifikationen weitgehend getrennt voneinander oder auch in der gewünschten Mischung und ferner die neuen Sondergipssorten treffsicher in kontinuierlicher Arbeitsweise in ein und derselben Anlage zu erzeugen.
Sie geht dabei aus von der Anwendung des Zyklonbrennverfahrens und besteht darin, daß in einer Zyklonbrennanlage mit vorzugsweise mehreren hintereinandergeschalteten Zyklonen folgende Verfahrensbedingungen in Kombination miteinander eingehalten werden:
a) daß die Temperatur des eintretenden Heizgasstromes so eingeregelt wird, daß sie das 1,1- bis 2.0fache der Austrittstemperatur des zu behandelnden Cutcs beträet
b) daß die Verweilze'it des Gutes im Heizgasstrom im Bereich von 0,5 bis 10 see geregelt wird.
c) daß die relative Feuchtigkeit des Heizgasstromes im Bereich von 40 bis 95%, bezogen auf die Betriebstemperatur, geregelt wird.
d)daß ein Rohmaterial mit einer Korngröße bis maximal 2 mm mit einer bevorzugten Körnung zwischen 5 und 400 μ in Anwendung kommt.
Der geringen Tcmperaturdifferenz zwischen dem eintretenden Heizgasstrom und dem austretenden Gut gemäß dem Merkmal a) kommt eine besondere Bedeutung zu. Aus Gründen des Wärmeüberganges ist es zwar immer nötig, daß der eintretende Heizgasstrom eine deutlich höhere Temperatur aufweist, als für die Dissoziation oder Bildung der gewünschter, Phase notwendig ist. Dabei gerät man aber auch in die Gefahr, daß sich über die gewünschte Phase hinaus noch weitere, unerwünschte Phasen bilden. So hegt
z. B. die labormäßig ermittelte Dissoziationstemperatür für die Bildung von Halbhydrat aus Dihydrat bei IO5=C. Bei etwa 150 C bilden sich jedoch schon Anteile der Phase Anhydrit III. Es ist daher notwendig, die Temperaturdifferenz zwischen dem eintretenden Heizgasstrom und dem austretenden Gutstrom so klein wie möglich zu halten, wenn man gemäß der Erfindung phasen- oder modifikationsreinen Gips oder Sorten bestimmter Zusammensetzung erzeusen will.
In Fig. 1 ist das Verhalten deT Gutaustrittstcmperatur gegenüber der Differs Heizgaseintrittstemperatur-Gutaustrittstemperatur ,.1 einer ausgeführten Anlage dargestellt. Diese Differenz soll gemäß der Erfindung so klein wie möglich sein. Die Linie der Differenz Heizgaseintrittstemperatur - Gutaustrntstemperatur kinn je nach Einstsllnug der Betriebsbedingungen höher oder tiefer liegen.
In Fig. 2 ist für die gleiche Anlage die Guttemperatur hinter dem zuerst vom Gut durchströmten Zyklon I gegenüber dem naciigeschalteten Zyklon 2 dargestellt.
Bei einer Verändei ung der Betriebsbedingungen z. B. bei einer entsprechend höher liegenden Differenz Gaseintrittstemperatur-Gutaustrittstemperatur liegt die Linie der Guttemperatur hinter dem Zyklon 1 ebenfalls höher.
Daraus geht die Variabilität des erfindungsgemäßen Verfahrens hervor. Die Brennbedingungen sind viel leichter und schneller einzustellen und zu verändern als die im Drehofen, Schachtofen oder Gipskocher.
Da man nicht mit unwirtschaftlich großen Gasmengen mit nur geringer Übertemperatur arbeiten kann, andererseits aber ein ungünstiges Überschreiten der Dissoziationstemperatur der gewünschten Phase vermieden werden muß, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß das zu behandelnde Gut zunächst mit einer Temperatur vorgewärmt (getrocknet) wird, die deutlich unter Dissoziationstemperatur zur Bildung der zu erzeugenden Gipsphase liegt, z. B. mit etwa 90C bei Erzeugung von /i-Halbhydrat.
wobei das Gut anschließend auf die eigentliche Brenntemperatur erhitzt wird.
Man geht dabei sicher, daß nur beginnende Dissoziationen erfaßt werden, der eigentliche Reaktionsablauf jedoch erst später bei der zweiten Temperatur-
S5 behandlung - also beim eigentlichen Brand - erfolgt. Aus Gründen der Reaktionsgeschwindigkeit wird der zweite BraH immer um emen bestimmten Betrag über der labormaßig ermittelten Dissoziations-oder Gleichgewichtstemperatur liegen. Die günstigste Vorwärmtemperatur hangt ab von der jeweMigen zu erreichenden Gutausgangstemperatur. Sie liegt bei der Erzeugung von ^'^[f,1 ^i etwa 9° 9^' d" Erz°u8un8 v°n Anhydr.t III bei etwa 150C, bei den höheren
K Anhydritphasen noch hoher.
6^ Die Vorwärmung oder Vortrocknung kann gegebe-"enfaI's auch außerhalb der Zyklonanlage in einer besonderen Vorrichtung, evtl. auch beim Mahlen, vorgenommen werden.
Von weilerer Wichtigkeit für die für das jeweilige ist nicht mehr proportional der Spannung, sondern es Lrzcugnis notwendigen Brennbedingungen ist die verbleibt eine große Rest-Deformation b"*w. eine Regelbarkeit der Verweilzeit im Bereich von 0.5 bis große plastische Verformung, eine Eigenschaft, die 10 see gemäß dem Merkmal b). Durch die Vcrweilzeit insbesondere bei Putzgipsen von Bedeutung ist.
können die Phasengehalte beeinflußt werden. Im Ge- 5 Das Zyklonbren.iverfahren bietet für die Zugabe gensatz zu der Behandlungsdauer im Cipskocher der hygroskopischen Stoffe wie auch bereits bei der (1 bis 4 Stunden) und Drehofen (15 bis 45 min) wird Zugabe von Wasser/Wasserdampf zum Gasstrom den das Rohgut hier sehr kurzzeitig auf die jeweils not- Vorteil, daß diese Stoffe gezielt an einen bestimmten wendige Brenntemperatur gebracht, so daß eine un- Punkt der kurzfristig verlaufenden Brennreaktion aufcrwünschtc Sammelkristallisation von Primärkristall· io gegeben werden können, so daß damit eine bestimmte gruppen bei der Dissoziation oder beim Phasenwechsel Beeinflussung der Kristallstrukturumwandlung mögvermieden wird. Das Endprodukt wird dadurch auch lieh ist, die zu besonders wertvollen Endprodukten reaktiver. führt.
Die Verweilzeit des Gutes im Heizgasstrom kam Der Vorteil des erfindun^sgemäßen Verfahrens be-
crfindungsgemäß durch Verändern der Gasgeschwin- 15 steht darin, daß es möglich ist, mit einer einzigen An-
digkeit und/oder durch Zu- und Abschalten von Zyklo- lage durch eine regelbare Einstellung aller wesentlicher
nen und/oder Verändern der Tauchrohrlänge der Behandlungsbedingungen Gipse fast aller Phasen und/
Zyklone geregelt werden. oder Modifikationen mit enger Qualitätstoleranz oder
Die Regelbarkeit der Feuchtigkeit des Heizgas- auch in gewünschter Mischung und ferner Sonderstromes in einem Bereich von 40 bis 95 % gemäß dem ao gipssorten treffsicher in kontinuierlicher Arbeitsweise Merkmal c) hat insofern eine große Bedeutung, als herzustellen, und zwar im Gegensatz zu den bisher die Einwirkung der Gasfeuchtigkeit auf das Gut üblichen Verfahren, die jeweils dafür mehrere verwährend des Brandes augenblicklich und vor allem schiedene Einrichtungen benötigen, nicht so enge gleichmäßig erfolgt, was bei keinem anderen Verfahren Qualitätstoleranzen erreichen und meist im Chargender Fall ist. Die Feuchtigkeit beeinflußt die Phasen- 35 betrieb arbeiten.
bildung, da der Wasserdampf-Partialdruck die Disso- In de· Zeichnung (Fig. 3) ist als Ausführungs-
ziation beeinflußt. Da sie ferner in der Lage ist, das beispiel eine für die Durchführung des erfindungs-
Phasengleichgewicht, z. B. zwischen Halbhydrat und gemäßen Verfahrens geeignete Zyklonbrennanlage
Anhydrit III zu verschieben, kann durch Änderung dargestellt.
der Gasfeuchtigkeit auch bereits gebildeter Anhydrit 30 Es bezeichnen 1 und 2 die Zyklone für die Behänd·
III schnell in Halbhydrat rückverwandelt werden, lung des Gutes, die in bezug auf den Heizgas-und den
wodurch eine höhere Phasenreinheit erzielbar ist. Gutstrom hintereinandergeschaltet sind. Die Heizgase
Die Regelbarkeit der Gasfeuchtigkeit ist ferner aus kommen von der Brennkammer 3, die außerdem dem Grunde von besonderer Wichtigkeit, als damit zwecks Regelung der Gastemperatur über die Gasrückauch die Keimbildung der Kristalle beeinflußt werden 35 führungsleitung 4 mit dem Absaugeventilator 5 des kann. Höhere Partialwasserdampfdrücke verringern Zyklons 1 verbunden ist und eine Regelklappe 6 aufnämlich die Anzahl der Primärkeime, niedrige Partial- weist. Der aus dem Zyklon 1 mittels des Rohres 7 wasserdampfdrücke erhöhen sie. Dadurch kann wieder- austretende Gutstrom kann wahlweise entweder in das um die Reaktionsfreudigkeit des Endproduktes bee in- Heizgasrohr 8 geleitet werden, durch welches er in den flußt werden. 40 Zyklon 2 gelangt, oder durch die Umgehungsleitung 9
Eine besondere Ausführungsweise der Erfindung direkt in die Förderrinne 10. In letzterem Falle wird
besteht dabei darin, daß zur Herstellung von α-halb- der Zyklon 2 umgangen, und die Behandlung erfolgt
hydrathaltigen Produkten der Feuchtigkeitsgehalt des nur im Zyklon 1.
Heizgasstromes so hoch eingestellt wird, daß er mög- Das Rohmaterial, das von der Mühle kommt, ge-
lichst nahe bis an die Sättigungsgrenze reicht. 45 langt durch die Staubsabcheider 11, die mit dem Ab-
Die Feuchtigkeit des Heizgasstromes kann erfin- saugeventilator 12 verbunden sind, über die Förderdungsgemäß durch Zusatz von Wasser/Wasserdampf schnecke 13 in den Silo 14, von wo es über das Heizzum Gasstrom und/oder durch Erhöhung des Feuch- gasrohr 15 in den Zyklon 1 aufgegeben wird,
tigkeitsgehaltes des Rohmaterials geregelt werden. Das durch den Ventilator 5 aus dem Zyklon 1 ab-
Ferner ist Gegenstand der Erfindung, daß dem 50 gesaugte, noch staubhaltige Abgas wird, soweit es
Heizgasstrom oder dem Rohmaterial hygroskopische nicht zur Rückführung zur Brennkammer 3 benutzt
Substanzen, wie z. B. Calciumchlorid (CaCI2) mit ver- wird, ebenfalls durch die Leitung 20 den Staubab-
schiedenen Kristallwassergehalten, Magnesiumchlorid scheidern 11 zugeführt
(MgCI2 · 7 H2O), Phosphorpentoxid (P2O5), Natrium- In der gekühlten Förderrinne 10 sammelt sich das
hydroxid (Na OH), KaJiumhydroxid (KOH) oder 55 aus dem Zyklon 2 über die Leitung 16 oder die Um-
Calciumhydroxid (Ca[OH]2) trocken oder gelöst zu- gehungsleitung 9 sowie auch das aus der Gasrück-
gegeben werden. führungsleitung 4 am Brennkammeraustritt bei 17 ab-
Diese teilweise extrem hygroskopischen Substanzen geschiedene Brenngut und wird über das Becherwerk lagern sich auf der Oberfläche der Gutpartikel ab und 18 und die Förderschnecke 19 zu den Bunkern gefördern auf diesen die Bildung einer Wasserdampf- 60 fördert, wo die verschiedenen Gipssorten gespeichert schicht Man kann damit ein besonders wertvolles werden, aus denen die verschiedenen Verkaufsprodukte Endprodukt erhalten, nämlich im abgebundenen Zu- zusammengestellt werden können,
stand plastische Gipse (modifizieris Gipse), die sich in Für die Zugabe von Wasser/Wasserdampf zur Beihrem Spannungs-Dehnungsverhalten grundsätzlich einflussung des Brennverfahrens ist die Einführung in von vormalen Gipsen unterscheiden. Solche Gipse, die 65 die Brennkammer 3 oder in das Heizgasrohr 8 besonetwa 0,05 bis 0,09 Gewichtsprozente eines hygro- ders vorteilhaft, für die Zugabe der hygroskopischer skopischen Salze? enthalten, verhalten sich nicht mehr Substanzen die Einführung in die Heizgasrohre 8 odei nach dem Hookschen Gesetz, d. h., die Deformation 15 oder in den Silo 14.
Nachstehend werden Beispiele für die Herstellung Verschiedener Gipssorlen nachdem erfindungsgemüßcn Verfahren angeführt.
Rohmaterial:
gcnuihlcncr G πι bengips, mit einem GeIwIt von ><2/„ Dihydrat mit folgender Korngröße:
iviaschcnwei o:
Kuckslnnc :
ü>l25cn1 ^3/"1
Erzeugnis:
1. Stuckgips: -.no
Heizgaseintnttstemperatur 240 C Gutaustrittstemperatur 160 C
2. Putzgips:
Heizgaseintrittstemperatur 5000C Gutaustrittstemperatur 3451 C
3. Estrichgips:
Heizgaseintrittstemperatur 1100°C Gutaustrittstemperatur 8000C
4. Plastischer (modifizierter) Gips:
erhalten unter Hinsprühcn von hygroskopischen Salzen (Kalciimichlorid t Magnesiumchlorid) in konzentrierter l.ösuni! in das Heizgasrohr 15.
B
Fig. 4 zeigt das Spanniings-Dehnungsverhalten dieses Gipses A im Vergleich mit dem eines normal gebrannten Gipses B mit derselben Gutaustrittstempc ratur von etwa '60 c· Beide Gipsarten haben etwa dieselbe Bruchlast von etwa 2g· Beim PIastischen G'PS A ist der mit einer induktiv arbeitenden Maßeinrichtung beim Belasten und Entlasten restgestellte Anteil der Rest-Deformation (plastische Verformung) R an der Gesamtdefor- mation C von Anfang an wesentlich höher (etwa 60%) als beim normal gebrannten Gips B (etwa 12,2%), wobei zudem die bei Eintreten der Bruchlast auftretende Gesamtdeformation G beim plastischen Gips A das etwa 2,6fache der Gesamtdeformation G des normal gebrannten Gipses B beträgt.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Gipssorten zeichneten sich gegenüber der auf herkömmliche Weise hergestellten in jeder Beziehung durch hervorragende Qualität und einen engen Quali tätsbereich aus.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Brennen von Gips verschiedener Phasen und Modifikationen weitgehend getrennt oder im Gemisch in einem Heizgasstrom in kontinuierlicher Arbeitsweise unter Benutzung einer Zyklonbrennanlage mit vorzugsweise mehreren, hintereinandergeschalteten Zyklonen, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale; die darin bestellen,
a) daß die Temperatur des eintretenden Heizgasstromes so eingeregelt wird, daß sie das 1,1- bis 2,0fache der A'ustrittstemperatur des zr behandelnden Gutes beträgt,
b) daß die Verweilzeit des Gutes im Heizgasstrom im Bereich von 0,5 bis 10 see geregelt wird,
c) dafi lie relative Feuchtigkeit des Heizgasstrome:, im Bereich von 40 bis 95 °o, bezogen auf die Betriebstemperatur, geregelt wird.
d) daß ein Rohmaterial mit einer Korngröße bis max. 2 mm mit einer bevorzugten Körnung zwischen 5 and 400 μ eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet, daß das tu behandelnde Gut zunächst mit einer Temperatur vorgewärmt (getrocknet) wird, die deutlich unter der Dissoziationstemperatur zur Bildung der zu erzeugenden Gipsphase liegt, vorzugsweise mit 90 C hei Erzeugung von /Ϊ-Halbhydrat, wobei das Gut anschließend auf die eigentliche Brenntemperatur erhitzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit des Gutes im Heizgssstrom durch Verändern der Gasgeschwindigkeit und/oder durch Zu- und Abschalten von Zyklonen und/oder durch Verändern der Tauchrohrlänge der Zyklone geregelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung von «-Halbhydrat der Feuchtigkeitsgehalt des Heizgasstromes so hoch eingestellt wird, daß er möglichst nahe bis an die Sättigungsgrenze reicht
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Feuchtigkeit des Heizgasstromes durch Zusatz von Wasser/Wasserdampf zum Gasstrom und/oder durch Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes des Rohmaterials geregelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Heizgasstrom oder dem Rohmaterial hygroskopische Substanzen, wie z. B. Calciumchlorid (CaCI2) mit verschiedenen Kristaliwaosergehalten. Magnesiumchlorid (MgCI2· 7 H2O), Phosphorpentoxid (P2O5), Natriumhydroxid (NaOH), Kaliumhydroxid (KOH) oder Calciumhydroxid (Ca[OH]2) trocken oder gelöst zugegeben werden.
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