DE1936279C - Verfahren zum Herstellen einer mag netischen Spinell Keramik - Google Patents
Verfahren zum Herstellen einer mag netischen Spinell KeramikInfo
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Description
i 936 279
Die Erfindung bezieht sich unfein Verfuhren zum
I !erstellen einer gebrannten, aus einer Mischung
iranischer Oxyde aufgebauten magnetischen Spinell-Keramik durch Mischen oxydischer oder solcher
Au.sgangsmaterialien, welche während des Herstellungsverfahrens
zu Oxyden fühlen, durch Calcinieren der Mischung (zum t-irhu.lt einer leilweisen Reaktion)
und durch Fertigbrennen der in die gewünschte Form yehrachtcn calcinierten Mischung bei einer Temperatur
von mindestens 1125 C.
Kleine Korngröße ist auf dem Clebiet der Keramik seit langem von großem Interesse. Dieses trifft besonders
für die magnetischen Spinell-Ierrite der hier in Rede stehenden Art zu, wo erkannt wurde, daß die
Korngröße einen direkten Einfluß auf die magnetischen l.igenschaften hat.
Zu den hier betroffenen Gerriten mit SpinelLstruktur
gehören die Materialien mit rechteckiger Hysteresisschleife, wobei die populärsten Mitglieder diejenigen
des Magnesium-Mangan-Ferritsystems sind, ebenso auch Zusammensetzungen, die in der Mikrowellen-Technik
und als Spulen verwendet werden. Einige dieser Materialien können zusätzliche Bestandteile,
wie Cadmium, Kupfer, Nickel, Zink, Calcium, Kobalt und Chrom, enthalten.
Bei Ferriten mit rechteckiger Hysteresisschleifc ist
feines und auch gleichförmiges Korn erwünscht, um gleichförmige Koerzitivkraft und dadurch vorhersagbare
magnetische Eigenschaften zu erzeugen. Dieses ist zunehmend wichtiger geworden, da Speicherkerne
und ander;: auf rechteckiger Hysteresisschleife beruhende Bauelemente in letzter Zeit stark miniaturisiert
worden sind.
Einige Jahre lang wurde angenommen, daß die Verluste allgemein umgekehrt proportional zur Korngröße
sind. Tatsächlich ist eine kleine Korngröße bei einer sehr breiten Klasse keramischer Materialien aus
den verschiedensten Gründen als wünschenswert betrachtet worden. Bei Spulenferriten, die beispielsweise
in Aufnahmeknöpfen verwendet werden, wurde gefunden, daß feines Korn zu einer besseren Abriebsbeständigkeit führt.
Trotz des anerkannten Vorteils einer kleineren Korngröße sind bisher noch keine reprodu/ui baren
Verfahren /.um Erhalt eines feineren Korns bei Materialien entwickelt worden, die nach üblichen
keramischen Methoden hergestellt werden. Statt dessen behalf man sich mit empirischen Verfahrensbedingungen,
die von der jeweiligen Zusammensetzung, Geometrie sowie von anderen Erwägungen iihhingcn
Die Reproduzierbarkeit war dabei nicht befriedigend,
und bei speziell kritischen Anwendungsfiillen war es häufig notwendig, große Materialchargen /u verwerfen.
Vor kurzem wurde nun eine kryochcmische Methi.de
offeriert, die sich auf die Herstellung gebrannter Keramiken anwenden läßt (s. Proceedings of (he
Fourth International Conference of Science of Ceramics, 23. bis 27, April 1967, in Maastricht, Holland,
veröffentlicht in Science of Ceramics, Bd. 4).
Entsprechend dieser Methode wird eine flüssige Lösung solcher Verbindungen, die in die gewünschten
oxydischen Bestandteile zersetzt werden können, in ein flüssiges Kühlmittel in Form kleiner Kügelchen
injiziert, die beispielsweise mit 'lilfc einer Zerstäubungsdüse erzeugt werden. Die Kindchen erstarren
unter diesen Bedingungen sehr rasch, ohne wieder 7iuammen/'.iklumi>en, und werden dann gesammelt,
vaktiiimgelrncknet und thermisch umgesetzt. Die
resultierenden Körper können dann gleich gebrochen und gebrannt werden, um feinkörnige Keramik, wie
Spinell-I'errite, zu erhalten. Das Verfahren ist zuverlässig
und führt /ur Herstellung von reproduzierbar gleichförmig feinkörnigem Material. Für viele Zwecke
ist es jedoch nach wie vor förderlich. Ferrite durch übliches Calcinieren und Brennen her/uslellen; und
es μ ibt keine kommerzielle Methode für die allgemeiiic
lu Herstellung von Ferritmaterialien, deren Korngröße
nennenswert unter 40 Mikrometer liegt.
Es wurde nun gefunden, daß man feine Korngroße
mit dem Verfahren der einleitend beschriebenen Art zuverlässig erhalten kann, wenn erfindungsgemäß
vor dem Fertigbrand MgSO4 derart zugegeben wird, daß dieses zu Beginn des Fertigbrandes in ein;" Menge
von 0,25 bi-. 10 Gewichtsprozent, und zwar ausgedrückt
durch den äquivalenten elementaren Schwefel als Prozentsatz einer aus allen oxydischen Endbestandteilen
plus dem elementaren Schwefel aufgebauten Gesamtzusammensetzung, vorhanden ist. Allgemein gilt also für das erfindungsgemäße Verfahren,
daß eine kritische Magnesiumsulfatmenge während des Brennens vorhanden ist. Zwar kann
dieser Zusatz in jeder früheren Verfahrensstufe eingeführt werden, bevorzugt erfolgt aber die Zugabe erst
nach dem Calcinieren.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist eine gleichförmige Korngröße von weniger als 40 Mikro-
yo meter reproduzierbar erhältlich, wobei die übrigen
Verlahrensbedingungen in den üblicherweise praktizierten Bereichen liegen. Korngrößen von weniger als
20 Mikrometer können regelmäßig erhalten werden. Die erfindungsgemäß erhältliche äußerst kleine
Korngröße hat nun ihre Ursachen nicht in einer Kornwachstumblockierung entsprechend dem üblichen
Mechanismus, d. h., die erzielte Fcinkörnigkeit ist
nicht da.. Resultat der Gegenwart von Zersctzungsprodukten eines Zusatzes: denn das bedeutsamste
■to Zersetzungsprodukt, nämlich Magnesium, ist häufig
als Bestandteil der Nominalzusammensctzung vorhanden
und konnte trotzdem ein Kornwachstum auf unerwünschte Größen nicht verhindern. Dieses ergibt
sich auch aus dem I mstand.daßcin zu frühes I rhit/.cn
derart, daß der Zusatz vor dem Brennen sich zersct/t. zur folge hat, daß nicht langer ein K ornwachstum
verhindert werden kann.
Aus der österreichischen Patentschrift 189 404 ist
es /\ar bekannt, einem zur Herstellung eines Dauermagneten mit Magnctoplumbitstruktur vorgesehenen
Ferritversatz Bariumsulfat zuzufügen, um /u einem möglichst feinen Gefüge zu kommen. Solche Materialien
sind aber stark tetragonal und haben keine der Eigenschaften der Spinellfcrritc. Im Gegenteil, diese
Magnetoplumbitc werden, wenn sie bei der I lerstellnng von Spinell-!-'ernten mitauftreten, als schädliche
Nebenprodukte betrachtet, die tunlichst zu vermeiden sind. Jedoch unabhängig hiervon wird die Wirkung
einer Bariumsulfatzugabe nicht verstanden, da diese
<>o Verbindung sich bekanntlich unter normalen Bedingungen
nicht zersetzt, sondern als Verbindung aufschmilzt. Demgemäß kann seine Wirkung selbst in
einem Magnctoplumbit nicht der erfindungsgemaß erzeugten Wirkung von Magnesiumsulfat analog sein.
fi5 Viel «ehr ist ein Einbau von Bariumsulfat in einen
Spinell-Ferrit geradezu fatal, da hierdurch eine Umwandlung in die unerwünschte Magnetoplumbitslruktur
veranlaßt wird.
Au·, der französischen 1'aicntschntt 1 (174 XM ist
fs auch bekannt, Jas Magnesium in Form eines
I luinids iii den Ferritversalz einzuführen. Jedoch ist
IhilIi diese Verbindung sehr stabil; sie wirtl do rl direkt
IiIs Subsliluenl für Magnesiumoxyd beiuil/t. Hs ist
(iaher keineslalls zu erwarten, daU sich dieses MagncliumHuorid
unter den zur Anwendung gelangenden lircnnhjdingungcn zersetzen wird.
Im folgenden ist das erlindiingsgeinaÜe Verfahren
im ein/einen erläutert.
Aus (iründen der Kinfachheit sei die normale
let rit/usammensetzangan I land ihres molaren (iehal-Ie-,
oxulischcr Materialien betrachtet, Hm repräsentativer
Magnesium-Mangun-Ferril hat beispielsweise iiie folgende Zusammensetzung:
32.1 Molprozent Magnesiumoxyd,
25 Molprozent Manganoxyd,
42,9 Mulprozent Fisen(lll)-oxyd.
25 Molprozent Manganoxyd,
42,9 Mulprozent Fisen(lll)-oxyd.
Dieses grundsatzliche System ist in der USA,-Patentschrift
2 715 109 (Albcrs-^ihoenbcrgl
beschrieben.
Andere Zusammensetzungen mit rechteckiger Hy-Iteresisschleife,
die in mancher, !'allen so entworfen Wurden, daß sie ein Br: Bs-Verhältnis von zumindest
(),7 haben, können zusätzliche Oxydbeslandteile enthalten,
die allgemein zur Einstellung der Koerzitivkraft und der Pechteckigkeitsverhällnisse auf die im
jeweiligen Hinzelfall gewünschten Werte dienen. Üblicherweise verwende.e Ma .-rialien enthalten bis
tu 55 Molprozent MagntÄinrnoxyd, bis zu 15 Molprozent
Cadmiumoxyd, bis zu 30 vlolprozent Kupfcriixyd,
bis zu 9 Molprozent Nickeloxyd, bis zu IH Molprozent
Zinkoxyd, bis zu 6 Molprozcnt Calciumoxid,
bis zu i.3 Moiprozent Kobaitoxyd und bis zu iO Molprozeni
Chromoxyd bei einem Rest von bis zu fiO Molprozent Kisenoxyd.
Andere Zusätze können für wieder andere Zwecke
fjeichfalls beigegeben werden, beispielsweise kön.'cn
'alladmin. Platin oder Tlioriunuuyd zur Behinderung
«lcr Bewegung von Magnctisierungsbezirkswiinden zugegeben werden.
Eine weitere bedeutsame Klasse der Spinell-1 errit-Matcnalicn
findet Anwendung bei Spulen und fiber Iragcrkerncn. Typische Materialien können 10 bis
35 Molprozcnt Nickeloxyd, IO bis 30 Molprozcnt /inkoxyd und bis zu 2 Molprozent Kobaltoxyd
enthalten. Solche Materialien bilden die magnetische Klasse der ferrite, die lypischcrweisc Magnesium
nicht enthalten. Hs isl eine bedeutsame Erkenntnis, auf welcher die Erfindung beruht, dall die Korngröße
in diesen Zusammensetzungen gleichfalls durch eine Zugabe von Magnesiumsulfat reduziert werden kann.
Die erforderlichen Mengen dieses zusätzlichen Bestandteiles verbessern die Kornstruktur, sind aber nicht
allgemein dahingehend wirksam. daß sie zu bedeutsamen Änderungen in den reststellbaren magnetischen
Eigenschaften, außer eben der Korngröße, rühren. Nachstehend wird ein üblicher Hcrstcllungszykliis
beschrieben, wonach dann die erfindungsgcmäßen Abwandlungen des Verfahrens erläutert werden.
a) Übliche Verfahrensweise
Die Ausgangsmaterialien Pur den Ferrit sind entweder Oxyde oder andere Verbindungen, die sich
während des Verfahrens unter Bildung eines Oxydes thermisch zersetzen. Es ist zweckmäßig, lerritzusammcnsct/iingcn an Hand der Oxyde zu diskutieren, die
entweder anfänglich als solche eingeführt werden oder die sich nachträglich bilden.
Die Ausgangsmalerialien werden gewöhnlich in
einem l'asleiimischer gemischt. Dieses Vermischen
*> kann in einer Wasserschlenipe oder in einer nicht
wäßrigen lösung, wie Aceton, Kohlenslofftetrachlorid
oder Äthanol, ausgeführt werden.
Die Mischung wird im Falle einer Wasserschlempe durch Filtern getrocknet, ansonsten durch Veriij
dämpfung.
Die getrocknete Mischung wird allgemein bei
Temperaturen cylciaiert, die zwischen 200 und 400 C unterhalb der Temperatur des Fertigbrandes liegen.
Ein für viele Ferrite anwendbarer Bereich ist 700 his
is 1200 -C.
Die cylcinierle Mischung wird in einer Kugelmühle, beispielsweise in einem der beim anfänglichen Mischprozeß
verwendeten Medien vermählen. Typische Mahlpenoden reichen von einigen Stunden bis zu
einem Tag oder darüber. Während des Vermahlens wird in manchen Fällen ein Bindemittel (üblicherer ,· c
ein Wachs) zugefügt. Dieses Bindemittel lö .ich
entweder im der Kugelmühle beigegebenen Medium auf oder wird in Form einer I ösung zugegeben. In
jedem Fall dient es als ein Schmiermitlei während der
Verpressung
Das Medium wird durch Erhitzen entfernt, während
die in der Kugelmühle vermahlene Mischung umgerührt wird.
Die wachsige Mischung wird durch ein Sieb gedrückt. um gleichförmiges (iranulat /u
erhalten
Das (iranulat wird in einen Vakuumofen verbrach;, um die letzten Spuren des Mediums und oder Bindet-.0
lösungsmitlels zu entfernen
Die Mischung wird zu den ■■,i-wiinNchten Rohlingen
verpreUt Die gepreßten Rohlinge werden durch
Erhitzen entwachst.
Die entwachsten, gepreßten Rohlinge werden fertiggebrannt,
und /war im allgemeinen in einer oxydieren den Atmosphäre bei Temperaturen, die im Regelfali
oberhalb 12(K) C liegen. Das während dem Itrtigbrand
befolgte Temperaturprogramm kann die interessierenden
Fcrritcigenschiifien ν. ι*1 Dichte. Resonanz-4slinienbreite
usw. beeinflussen.
b) ErfindungsgemäHc Abwandlungen des Verfahrens
Fs ist eine allgemeine I orderung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, dali Magnesiumsulfat zu Beginn
so des Fertigbrandes vorhanden ist F.s ist möglich, das
Magnesiumsulfat zu einem früheren Verfahrenszeitpunkt, sogar auch als cm Ausgangsbestandteil vor dem
( alcinieren, zuzugeben, vorausgesetzt, daß das Calcinieren unter solchen Bedingungen erfolgt, dall zu
is Beginn des Fcrtighrandcs ein ausreichender Rest des
Sulfates übrigbleibt. Eine allgemeine Forderung ist die, daß ein solches Calcinieren bei Temperaturen ausgeführt wird, die nicht höher als 1000°C liegen. Bei
Temperaturen oberhalb 1000 C führen die üblichen
<«> Calcinicrzeiten zu praktisch vollständiger Zersetzung
des Sulfats
hit das Sulfat während des Calcinieren vorhanden,
so ist eine weitere Forderung die, daß die Calciniertemperatur nicht niedriger als 750"C liegt. Unterhalb
<«, 750'C resultiert ein Schrumpfen zu einer dichten
Struktur, die Oase einschließt. Diese Gase treten während der nachfolgenden Sulfatzersctzung aus und
können Risse im fertiggebrannten Körper erzeugen.
! 936
I ι
Τ«
Wird tlas Sulfat als cm Ausgangsbeslandleil vordem
('ali'inicrcn eingeführt, so kann vollständig nach dem
üblichen Verfahren, jedoch mit den angemerkten Ausnahmen, gearbeitet werden.
I kr bevorzugte Zeitpunkt für die Magnesiumsulfat- S
/ugabe isl jedoch nach dem Calcinieren. Entsprechend
dieser bevorzugten Verfahrensweise werden die Rohmaterialien, ausgenommen das Magnesiumsulfat, gemischt,
gefiltert, getrocknet, granuliert und calciniert, wie dieses unter a) angegeben worden ist. iü
Has Magnesiumsulfat wird dann dem calcinieren
Material zugefügt, wonach dann wieder entsprechend den üblichen Verfahrensweisen weitergearbeitet wird.
I !m optimale Verteilung sicherzusteller., isl es zweckmäßig,
das Magnesiumsulfat als wäßrige lösung einzuführen und dann unter Umrühren die Mischung
bis zur Trocknung abdampfen zu lassen. Statt dessen kann jede Mischprozedur die eine hinreichende
Dispersion sicherstellt, verwendet werden.
Da die Magnesiumsulfatzugabe den Magnesiumgehalt des zu brennenden Körpers ändern 'ann oder
nicht, ist es zweckmäßig, diese Zugabe an Hand der äquivalenten Menge des elementaren Schwefels zu
beschreiben, da dieser gewöhnlich nicht anderweitig eingeführt wird. Nachfolgend wird de .halb auf (Jcwichtsprozent
Schwefel Bezug genommen. Diese Größe ist die Menge des äquivalenten elementaren Schwefels, ausgedrückt als Prozentsatz aller oxydischen
Bestandteil«, !einschließlich des als Sulfat eingeführten Magnesiums) zusammen mit Schwefel
Während extrem kleine Magnesiumsulfatmengen zu vernachlässigbarer Verringerung der Korngröße
fiihren, werden signifikante Resultate nur dann erhalten,
wenn zumindest 0,25 Gewichtsprozent Schwefel, bezogen auf die ganze oxydische Zusammensetzung
plus Schwefel, verwendet weiden. Ein bevorzugtes Minimum lieg! bei etwa 1 'iewichtsprozent auf ucr
gleichen Basij, da die Verwendung dieser Menge eine Reduktion der Korngröße auf annähernd den halben
Weri bei einem Brennen auf eine vorgegebene Dichte sicherstellt. Der maximale Schwefeleinschluß ist etwa
10 Gewichtsprozent, bezogen auf die gleiche Basis. Wesentlich oberhalb hiervon liegende Mengen führen
zu ausgedehnten Brandzeiten. Ein bevorzugtes Maximum
liegt für viele Zwecke bei 5 Gewichtsprozent.
Die vorstehend angegebenen Magnesiuinsulfatbcreiche
sind jene, welche die Menge dieses zu Beginn des Ecrtigbrandes vorhandenen Materials vorschreiben.
Der Bereich kann überschritten werden, wenn der Schwefel anfänglich eingeführt wird, da während des
C'alcinicicns bereits etwas Zersetzung auftritt. Vom
Standpunkt der Korngröße sind die angegebenen Pcreichc auf alle Eerritzusarr.mensetzungen innerhalb
des Umfanges dieser Beschreibung anwendbar, und zwar unabhängig davon, ob die nominelle bekannte
Zusammensetzung Magnesium enthält, und unabhängig von dci gewünschten Menge, um die magnetischen
Eigenscharten der Zusammensetzung zu erzeugen. Demgemäß kann bei gewissen Zusammensetzungen
Magnesium zweimal zugegeben werden, und zwar zum Teil vor und zum feil nach dem Calcinieren, und
kann auch in Korn» zweier verschiedener Verbindungen, beispielsweise anfänglich als Magnesiumkarbonat
und nach dem Calcinieren selbstverständlich als Magnesiumsulfat beigegeben werden. Bei Spulenferrilcn. bei denen Magnesium keine Modifizierung
der magnetischen Eigenschaften in irgendeiner gewünschten Weise erzeugt, kann es vorzuziehen sein.
eine relativ kleine Magiiesiumsulfatmeuge zu verwenden.
H'-'i Zusammensetzungen, dl·: normali-'rweise
Magnesium nicht enthalten, liegt im Hinblick auf die anderen Eigenschaften ein bevorzugtes Maximum der
Magnesiumsulfat/ugabe bei 2,5"u, bezogen auf die
gleiche Basi:;.
Viele Anwendungslalle verlangen nach einer heschränkung
der lertighranddiehle des keramischen Produktes. Während jede gegebene Dichte, die ohne
Sulfateinschluß erhältlich ist, auch mit Sulfaleinschluh erhalten werden kann, erhöht sich hierzu die erforder-■iche
Brandzeit. Dieses kann eine weitere Erwägung über die gewühlte Menge der Sulfatzugabc bedingen.
Es wurde allgemein beobachtet, daß sich die für gegebene Bedingungen erforderliche Branddauer um
größenordnungsinäßig 20% für jedes zusätzliche (iewichtsprozent Sulfat erhöht
B e i s ρ i e I e 1 bis 5
Eünf Magnesium-Mangan-i .-rritproben wurden
nach üblichen keramischen Herstellungsmethoden vorbereitet. Alle fünf Proben hatten die gleiche Endzusammensetzung,
nämlich 42,86 Ee2O3; 25,0 MnC);
32,14 MgO, sämtlich Molproz.ent. Die Proben wichen bezüglich der ais Sulfat zugegebenen relativen Magnesiummenge
voneinander ab. Das allgemeine Verfahren, nach welchem die fünf Zusammensetzungen hergestellt
wurden, sei nun beschrieben. Injcdjin I all resultierten
100 g des Endproduktes. Die Ausgangsmengen sind in Gramm oxydischer Ausgangsbeslandteile angegeben,
obgleich die tatsächlichen Ausgangsmaterialien nicht notwendigerweise Oxyde waren. So wurde
Eisen als Ee2CJ1 zugegeben, ferner Mangan als MnC(Jj
und schließlich Magnesium als MgCO1 für denjenigen Teil, welcher vor dem Calcinieren zugegeben wurde,
und selbstverständlich als MgSO4 für denjenigen Teil,
welcher nach dem Calcinieren beigegeben wurde. Das befolgte I !erstellungsverfahren v/ar das allgemein oben
unter a) erläuterte übliche Verfahren unter Berücksichtigung der Abwandlunger., die oben unter b)
beschrieben worden sind. Alle Proben wurden auf eine schließliche Dichte von 96% gebrannt. Diese
Zahl gibt den Prozentsatz der theoretischen Dichte (gleich der Pichte des Einkristalls) an.
Die hiernach erhaltenen Ergebnisse sind die folgenden:
Gewichtsprozent
Schwefel
Schwefel
(iramm
MgSO4
MgSO4
3,75
7.50
11.25
15,00
18,75
Korngröße (Mikrometer)
24 15 13
Hrcnnicit für
%% Dich ic
(Stunden)
12
14 16 18 20
Alle Proben des Beispiels 1 bis 5 hatten die Form von Scheiben und zeigten sämtlich Br; Bs-Verhält·
nisse oberhalb 0 93. Zu Vergleichszwecken wurde ein Versuch durchgeführt, bei welchem das ganze Magnesium
anfänglich als MgO (13,07 g) eingeführt wurde. Diese Vcrgleichsprobe hatte eine Korngröße in der
Größenordnung von 40Mikrometer. Die durchschnittlichen Hystere3iskennlinicn waren annähernd die
gleichen wie bei den nach der Erfindung hergestellten Proben.
Beispiele 6 bis 9
Hei diesen Beispielen wurde eine übliche Spulcnfcrrilzusammensetzung.
Manganzinkferrit, durch Zugabe sich ändernder Mengen von MgSO4 in wäßriger
Lösung modifiziert. Die Zugabe erfolgte nach dem Calcinieren entsprechend den wie oben unter b)
angegebenen Ausführungen. Die übrigen Verfahrensbedingungen waren für alle Proben die gleichen,
ebenso für die Vcrglcichszusammenset/ung. die kein MgSO4 enthielt, und lagen in den Rereichen, wie diese
oben unter a) angegeben worden sind. Da Magnesium normalerweise in Zusammensetzungen dieser Art
nicht vorhanden ist. führten die Sulfatzugaben zu Modifikationen der Endmatcrialicn. Die Zusammensetzung,
die durch diese Zusätze modifiziert wurde, war in jedem I all
51.0 l-cO,.
23.4 ZnO.
25.6 MnO.
25.6 MnO.
sämtlich in Molprozent. Während 100 g der Vcrglcichszusammcnsetzung
(ohne Magnesium) hergestellt wurden, war die Menge des modifizierten
Materials um so viel größer, wie dieses durch die Zugabe der angegebenen Magncsiummenge bedingt
war. Der Einfachheit halber enthält die nachstehende Tabelle jede Endzusammensetzung ausgedrückt durch
Molprozent, bezogen aufdie Gesamtzusammensetzung einschließlich MgO.
Heisnicl
Cicwichts-
nrii/i.'nl
Sclnu-fcl
0.5
(triiiiini
MuSO4
MuSO4
1.875
3.87
7.50
11.25
3.87
7.50
11.25
Korngröße
ι Mikrometeti;
20 X ft
Hrcnii/eil Im
"<"■■ Pichle
Die Vcrgleichsziisammensetzung des Spulenferrits
(ohne MgSO4 hergestellt) hatte eine Korngröße von mehr als 50 Mikrometer. Die zum Erhall von einer
Dichte von 95% erforderliche Zeit war ? Stunden
(die sich nicht nennenswert von der Zeil unterschied.
die für die modifizierte Zusammensetzung des Beispiels ft benötigt wurde). Die für Spulenkerne interessierenden
magnetischen Eigenschaften wurden nicht nennenswert geändert. So erhielt man Permeabilitäten
von 1000 oder mehr und einen magnetischen Gütefaktor
größer als 100 bei einer Meßfrequenz von 100 kHz für alle Proben.
Beispiele 10. 11
Ein :Vickel-Z.ink-Kobalt-I errit wurde durch Zugabe
von Magnesiumsulfat wie oben unter b) angegeben modifiziert Wie im EaIIe der Beispiele 6 his l) wurden
die Ausgangsmengen der Verg'.cichszusammensetzung so gewählt, daß man 100 g Endprodukt erhielt Die
schlicßlichc Menge jeder modifizierten Probe erhöhte sich um die äquivalente MgO-Zugabe.
Hrciirvci: iiir
Hn ρ, .| '(ie«iehlsprivent Ciewiel\tspro7onl! Molpro/ent . \tolpn>/enl Molpro/ent Molpro/enl Korngrö'k· ι>ς· Dichte
Schwefel j MeSO1 j IhM)1 j /Ml j CoO NiO i iMikromctcri \ jsmmlem
■i X l· -
4S.54 20.51 ! 0.6') I 30.26
4Χ.54 20.5 I
0.6<> 30.26
30
Die Korngröße für die unmodifizicrlc Zusammen-Setzung,
d. h. für die Verglcichsz.usammensetzung. lag in der Größenordnung von 40 Mikrometer. Wiederum
lagen die Permeabilitäts-und Gütewerte (magnetischer Verlustfaktor) auf weitgehend der gleichen Höhe für
alle Proben einschließlich der Vcrgleichsprobc. Die Permeabilität war etwa 50 und der Gütewert war
größer als 100 bei 5 MHz.
Die allgemeine !orderung Tür Zusammensetzungen. denen MeSO. nut Vorteil entsprechend der vorliegenden
Γ rfindunc zugesetzt wird, ist die. daß der fertig- <
brand /'!mindest 4 Stunden lang bei zumindest 1 125 ( .uiscefiihrt wird. Wesentlich niedrigere Temperaturen
reicher1 rieht aus. um d.is Sulfat zu zersetzen Kürzere
/oiten reichen bei höheren 1 emperaturcn aus. so daß
rme Mindcstbrennzeit von 30 Minuten für eine Brenn- :;
tnnpenitur von 1500 ( ausreichend ist. Kommerzielle
Materialien, die bezüglich der Korngröße am ampfindlichstcn
*ind und hierdurch das crfindimesecmäßc
:r fahre
;n verbessert
kann, sind die fcrri-
niagnetischen Spinell-! errite. d. h. iene. die als substi- '·■-;
!inerter Magnetit. Ee: " ΕεΛ ' O4. betrachtet werden
können Die Korngröße kann jedoch bei anderen Zusammensetzungen ehenfalls reduziert werden, hei
we! -hen die notwendigen Brcnnbedingungcn «τ-ban
!en mihI Beispiele hierfür sind tue Granat- <-=
Ker.'.miken. ·■■' ic >',l ej);- sowie \'ari;;lionen hiervon.
(he .:;!i teilwei^en und \0lU1andigen Substitutionen
he π 1 hen. ebenso die Orthoferrite ΚίΊ eO,. in uelLhen
RE cine oder mehrere der Seltenen Erden oder Yttrium und Varianten hiervon sind.
Bezüglich der Ilerstcllungswcise sind gewisse Variationen gleichfalls zulässig. Das einzige Erfordernis ist
das. daß MgSO4 zu Beginn des Brennens innerhalb des angegebenen Bereichs vorhanden ist. Es wurde
angegeben, daß eine ausgezeichnete Dispcnon durc!
Verwendung einer wäßrigen MgSO4-I ösung erreich
wird. Diese wäßrige Lösung kanr auf zahlreiche: Wegen zugesetzt werden, oder sie kann ersetz? i.u : .!■:'
durch einen körnigen Zusatz, der mechanisch "1V.-gemischt
wird.
Die Erfindung ist an !!and einer beeren/ten \:v '■
Beispiele erläutert worden Beispielsweise situ! *!:■
expli/M beschriebenen Zusammenseizuiigcii ;■ v.' ■
naiklassen illustrativ, die derzeit von be-..T,d'."er
Interesse sind. Wie anaeocben. enth'.'lter ■!■■·' ·<■·■>-;·■'
Zusammensetzungen, die normalerweise Mannesitm
cnth:dten(im allgemeinen Speicher-! erriie oder !err;·
mit rechteckiger Hysteresisschleife) und ,nie:- Ziis;',;-··
mensetzuncen. die allgemein nicht Magnesium en! halten (beispielsweise 1 errite. die zur \ erv%-.-ni!iii:L!
Spulen von größtem Interesse smell "1 .^sächlich iv.'1--·
lüe Zugabe von MagncsiumMiif.U dcr.irt. da.ii ii.-dci-.Γ;·;!
ein liest hiervon innerhalb des angouebenen Bcveiv.!:
zu Beginn i!es I ertigbraiulcs übrinbieibi. ;i c.-.^
abnehmenden Kornuröße. und es is| Jie-e- ! er
brand einer MeMi, enthaltenden Zus.!mn\-:>e! '':·'!
auf welcher die I rfunluni: be-ni'u
Claims (5)
1. Verfahren zum Herstellen einer gebrannten, aus einer Mischung organischer Oxyde aufgebauten
magnetischen Spinell-Keramik durch Miichcn oxyd'?.;her oder solcher Ausgangsmaterialien,
welche während des Herstellungsverfahrens zu Oxyden führen, durch Calcinieren der Mischung
rum F.rhalt einer teilweisen Reaktion) und durch ertigbrennen der in die gewünschte Form gekrachten
calcinierten Mischung bei einer Temperatur von zumindest 1125 C. dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Fertigbrand KIgSO4 derart zugegeben wird, daß dieses zu
beginn des Fertigbrandes in einer Menge von 0.25
fcis 10 Gewichtsprozent, und zwar ausgedrückt ■durch den äquivalenten elementaren Schwefel als
Prozentsatz einer aus allen oxydischen Finclbestandteilen
plus dem elementaren Schwefel aufgebauten Cjesamtzusammensetzung, vorhanden ist.
2. Verfahren nach Anspruch I. dadurch gekennzeichnet,
daß MgSO4 nach dem Calcinieren zugegeben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2. dadurch gekenn-
zeichnet, daß MgSO4 in wäßriger I ösung zugegeben
wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß von einer Ausgangsmischung
in der für den Lrhalt eines Ferrits, welcher im wesentlichen aus 25 bis W) Molprozent
FJsen(IIII-oxyd. 4 bis 67 Molprozent Manganoxyd,
bis ;zu 55 Molprozent Magnesiumoxyd, bis zu 15 Molprozent Cadmiumoxyd. bis/.u 30 Molprozent
Kupferoxyd, bis zu 9 Molprozent Nickeloxyd, bis zu 1 ii Molprozent Zinkoxyd, bis zu
6 Molprozer.t Calciumoxyd. bis zu 1.3 Violprozent Kobaltoxyd und bis zu 10 Molprozent Chromoxyd
besteht, erforderlichen Zusammensetzung ausgegangen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 3 dadurch gekennzeichnet, daß von einer Ausgangsmischung
in der für den Erhalt eines Ferrits welcher im wesentlichen aus 45 bis 65 Molprozenl
F.isenoxyd, 10 bis 35 Molprozent Nickeloxyd 10 bis 30 Molprozent Zinkoxyd, bis zu 2 Molprozcnt
Kobaltoxyd und 4 bis 67 Molprozenl Manganoxyd besteht, erforderlichen Zusammen
setzung ausgegangen wird.
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