DE1935539A1 - Anordnung fuer Sicherheitsgurte - Google Patents
Anordnung fuer SicherheitsgurteInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung für Sicherheitsgurte
mit einer automatischen Aufrollvorrichtung und einem Kraftbegrenzer.
Automatische Aufrollvorrichtungen wirken in der Weise, daß das
Gurtband sich bei langsamer Bewegung des Fahrzeuginsassen aus
der Vorrichtung herausziehen läßt. Erfolgt die Bewegung ruckartig, so wird ein Herausziehen des Gurtbandeβ durch den Sperrmechanismus
verhindert. Auch kann eine Sperrung des Gurtbandes
dann erfolgen, wenn das Fahrzeug und damit die Aufrollvorrichtung eine Verzögerung über einen bestimmten Wert erfährt. Die
Zweckmäßigkeit einer solchen automatischen Aufrollvorrichtung, die ein Anlegen des Sicherheitsgurtes erleichtert, die Bewegungsfreiheit
bei angelegtem Gurt gewährleistet und ein Herumliegen desselben bei Ifichtbenutzung vermeidet, ist also zweifellos gegeben.
:
Bei einem plötzlichen Aufprall des Fahrzeuges auf ein Hindernis wird der Fahrseuginsasse durch den Sicherheitsgurt an einem nach
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vorne Schleudern gehindert und auf seinem Sitz gehalten· Erfolgt
ein Aufprall bei sehr hoher Geschwindigkeit, so kann die Belastung dea Körpers durch das Festhalten durch den Sicherheitsgurt
unerträglich werden, wobei innere Verletzungen sich ergeben können. Diese Belastung wird durch die plastische Dehnung des
Sicherheitsgurtes etwas herabgesetzt, indem durch die Dehnung Energie versehet wird. Ub dieses Absorbieren der Energie zu vergrößern«
sind bereits sogenannte Kraftbegrenzer oder Däapfungaglieder
bekanntgeworden. Dieae wirken entweder als Dehnungeglieder oder bestehen aus einem aufgerollten Metallband, das sich bei
entsprechender Zugkraft aa Gurt auf eine andere Rolle, die mit dea Gurtband verbunden ist, aufwickelt. Ein Nachgeben des Oberkörper«
dee Fahrzeuginaassen erfolgt dabei nur Über eine kurze
Strecke, ohne daß dieser dabei auf feste Teile des Fahrgastinnen· raunes aufschlägt.
Während die automatische Aufrollvorrichtung mehr der Bequemlichkeit
des Fahrzeuginsaseen beim Anlegen und Tragen des Gurtes
dient, gibt der Kraftbegrenzer ein erhöhtes Maß an Sicherheit bei einem Unfall. Ideal wäre es daher bei einer Sicherheitsgurtanordnung,
beide Vorrichtungen gleichzeitig vorzusehen, was bereits vorgeschlagen wurde. (Hotorrundschau, 8/1969, Seite 363,
linke Spalte, Mitte). Die gleichzeitige Verwendung dieser beiden Vorrichtungen bedeutet aber einen besonderen Aufwand, wobei insbesondere
Stoßdämpfer in Fora von Dehnungegliedern noch den Nachteil besitzen, daß sie von Verankerungspunkt aus spießförmig in
den Fahrgastraum ragen.
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Die vorliegende Erfindung schafft hier Abhilfe, indes ei« ein·
Anordnung für Sicherheitsgurte vorschlagt, die die Vorteile einer automatischen Aufrollvorrichtung und eines Kraftbegrenzerβ in
sich vereinigt, ohne daß dadurch die Anordnung nachteilig in der Montage oder umständlich und unzweckmäßig während des Gebrauche
ist. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Aufrollvorrichtung
und der Kraftbegrenzer zu einer Baueinheit vereinigt
sind. Zweckmäßig ist der Kraftbegrenzer im Gehäuse der Aufrollvorrichtung untergebracht· Durch diese Maßnahme ergibt eich nicht
nur eine einfache Konstruktion, sondern auch die Unterbringung im Fahrzeug wird entsprechend erleichtert, da der Kraftbegrenzer
keine zusätzliche Montage erfordert und eicht störend in den Fahrgastraum
hineinragt.
Durch die Vereinigung von Aufrollvorrichtung und Kraftbegrenzer ergibt sich außerdem der Vorteil, daß der Kraftbegrenzer zweckmäßig
von einer Reifungsvorrichtung gebildet sein kann, die aus einem die Gurtwelle bis zu einer bestimmten Belastung sperrenden
Teil und einem Teil des Gehäuses der Vorrichtung besteht. Eine einfache Konstruktion ist dann gegeben, wenn das vom Genaue· gebildete
Teil der Reibungsvorrichtung eine Kappe bildet,die die Stirnseite des Gehäuses abschließt und in das Gehäuse einschraubbar
ist.
Eb kann jedoch auch ein bekannter Kraftbegrenzer zur Anwendung
kommen, indem das auf einem Bolzen im Gehäuse aufgewickelte Metallband eich bei einer bestimmten Belastung as Gurt auf die
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Die Belastbarkeit der Fahrzeugineassen ist verschieden, was unter anderem vom Gewicht und der Konstitution derselben abhängt.
Ein Kraftbegrenzer sollte daher entsprechend dieser Belastbarkeit bei verschiedenen Belastungen des Sicherheitsgurtes
ansprechen können. Die Erfindung schlägt daher weiterhin vor, den Kraftbegrenzer hinsichtlich seines Ansprechenβ
auf eine bestimmte Zugkraft einstellbar zu machen.
Die Einstellbarkeit kann beim Gegenstand der Erfindung in einfacher
Weise dadurch erfolgen, daß die in das Gehäuse einschraubbare Kappe entsprechend verdreht wird. Durch diese Verdrehung
wird die Feder des Kraftbegrenzers ge- oder entspannt, so daß er früher oder später anspricht. Am Gehäuse und an der Kappe sind
entsprechende Markierungen vorgesehen, um ein Maß für die Verstellung
zu besitzen.
Die Erfindung wird an Ausführungsbeispielen in der Zeichnung
näher erläutert, in der zeigen
Figur 1 einen Schnitt durch eine automatische Aufrollvorrichtung mit eingebautem Kraftbegrenzer,
Figur 3 einen Schnitt durch die Aufrollvorrichtung ait einer anderen Ausbildung des Kraftbegrenzers
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Figur 5 eine Ansicht des in Gebrauch befindlichen Sicherheitsgurtes.
Das Gurtband 1 Terläuft von der am unteren Ende der Seitenwand angebrachten Aufrollvorrichtung 2 nach oben· Durch eine öse 3
wird das Band 1 umgelenkt, so daß es quer über die Brust des Fahrzeuginsassen verläuft. Mittels eines Schlosses k ist der
Gurt in eine Verankerung 5 eingehängt» Von Schloß k aus verläuft
das Gurtband über das Becken des Insassen wieder zur anderen Seite zu einen Verankerungspunkt 6.
Die in Figur 1 dargestellte Aufrollvorrichtung 2 besteht aus einem
rohrförmigen Teil 10, in das an seinem linken Ende eine Kappe
eingeschraubt ist. In der Kappe 11 ist das eine Ende der Gurtwelle
12 gelagert, an der in bekannter Weise der Gurt 1 sum Aufrollen befestigt ist. Mit der Gurtwelle 12 und außerdem mit dem Gehäuseteil 10 ist ebenfalls in bekannter Weise eine Drehfeder 13 verbunden,
die das Bestreben hat, die Gurtwelle 12 so zu drehen, daß das Gurtband 1 auf die Welle 12 aufgewickelt und damit in die
Aufrollvorrichtung hineingesogen wird.
In der Zeichnung wurde auf die Darstellung der Befestigungeaugen an der Aufrollvorrichtung zur Befestigung derselben an der Seitenwand
oder am Boden verzichtet, ebenso auf die Art und Weise« wie das Gurtband 1 aus der Aufrollvorrichtung austritt. Für den Be-
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echleunigunga- und VerzögerungsaechaniBmus, der für die Sperrung
dee Gurtbandes 1 verantwortlich ist, eind verschiedene Konstruktionen bekannt. Alle diese Konstruktionen lassen sich im Sinne
der Erfindung verwenden.
Die Gurtwelle 12 weist eine Verdickung iVauf, in der spiralförmige
Nuten 15 vorgesehen sind. In diese Nuten 15 greift ein
auf der Gurtwelle 12 bzw. der Verdickung 11* gelagertes Bad 16
ein, das mit einer sägezahnformigen Stirnverzahnung 17 versehen
ist. Gegenüber der Stirnverzahnung 17 liegt die Stirnverzahnung 18 eines Teiles 19, das bei den bis jetzt üblicher Aufrollvorrichtungen
fest mit dem Gehäuseteil 10 verbunden also undrehbar ist. Zwischen dem Bad 16 und dem Teil 19 ist eine Feder 20 angeordnet,
die das Zahnrad 16 und das Teil 19 im Abstand voneinander
hält.
Die Wirkungsweise dieser auf Beschleunigung des Gurtbandes 1 ansprechenden
Sperrvorrichtung ist folgende. Wird das Gurtband 1 langsam aus der Vorrichtung 2 entgegen der Wirkung der Feder 13
herausgezogen, so dreht sich das Bad 16 mit der Gurtwelle 12 mit, ohne daß es sich axial verschiebt. Die Steigung der Nuten 15 ist
jedoch derart, daß bei einer schnelleren Bewegung des Gurtbandes 1 das Teil 16 sich axial in Richtung auf das Teil 19 hin verschiebt,
wobei die Feder 20 zusammengedrückt wird. Dabei greift die Verzahnung 1? des Rades 16 in die Versahnung 18 des Teiles 19
derart ein, daß dap Bad 16 arretiert wird. Mit dem Bad 16 wird
auch die Gurtwelle 12 und damit der Gurt 1 arretiert, der sich
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also nicht weiter aus der Vorrichtung herausziehen läßt·
Wird der Gurt 1 losgelassen, so rollt er sich in üblicher Weise durch die Feder 13 in der Vorrichtung 2 wieder auf·
In der Aufrollvorrichtung 2 kann auch eine Sperrvorrichtung
vorhanden sein, die ein Abrollen des Gurtbandes 1 dann verhindert, wenn auf das Fahrzeug und damit auf die Aufrollvorrichtung
2 eine Verzögerung einwirkt. Auf diese Vorrichtung, die mit der Erfindung unmittelbar nichts zu tun hat,
wird jedoch aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht näher eingegangen.
Damit bei einer bestimmten Belastung das Gurtband 1 energieverzehrend
nachgeben kann, ist ira Ausführungsbeispiel der Figur 1 das Teil 19 nicht fest mit dem Gehäuseteil 10 verbunden,
sondern es steht über Keibbeläge 21 mit der Kappe in Verbindung, die in das Gehäuseteil 10 eingeschraubt also
fest mit diesem verbunden ist. Das Teil 19 ist aittels eines zylindrischen Vorsprungee 23 in der Kappe 22 gelagert, so daß
es eine Drehung ausführen kann. Im Teil 19 iet das rechte Ende der Gurtwelle 12 gelagert. Das Teil 19 wird durch die
Feder 24, die sich an einem ringförmigen Ansatz 25 des Gehäuse·
teiles 10 abstützt, über die einen entsprechenden Reibungskoeffizienten
aufweisendes Beibbeläge 21 fest an die Kappe angepreßt. Dadurch wird eine solche Reibung zwischen den Belägen
21 «reeugt, daß erst bei einer bestianten Belastung dee
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Gurtbandes 1, die für den Insassen noch erträglich ist, daß
Teil 19 eich drehen kann, wobei durch die Reibung Energie verzehrt wird. Die Sicherheit, daß der Insasse nicht auf feste
Teile des Fahrgastraumes aufschlägt, ist durch die vorher bestimmte
Gesamtlänge des aufgewickelten Gurtbandeβ 1 gegeben.
Um für den Kraftbegrenzer, wie er in Figur 1 durch die Teile 19«
21, 22 und 2h gegeben ist, eine Einstellung zu erzielen, braucht
lediglichdie Kappe 22 gedreht zu werden, die dadurch mehr oder weniger tief mit ihren Reibbelägen 21 in das Gehäuse 10 hineinragt.
Die Feder Zk1 die das Teil 19 gegen die Kappe 22 drückt,
wird dadurch mehr oder weniger gespannt, so daß der Kraftbegrenzer bei verschiedener Belastung anspricht. An der Kappe 22 sind
zu diesem Zwecke Markierungestriche 27 und am Gehäuseteil 10 eine Markierung 28 vorgesehen. Das Maß der Verstellung ist damit
ersichtlich. 3eim Herausschrauben der Kappe 22 aus dem Gehäuseteil
10 entsteht ein Spalt 29· Dieser muß gegebenenfalls mit einem Distanzring ausgefüllt werden, um die Kappe 22 in jeder
Einstellung fest anziehen zu können. Als Werkzeug für das Verdrehen der Kappe 22 kann z. B. ein Steckschlüssel dienen, für
den in der Kappe 22 entsprechende Löcher 3° vorgesehen sind.
In Figur 3 ist die Unterbringung eines anderen Kraftbegrenzers in der Aufrollvorrichtung 2 gezeigt. Die Aufrollvorrichtung 2
mit ihrem Sperrmechanismus ist dieselbe wie in Figur 1. Eine Änderung ergibt sich erst bei den Teil 19« das alt einem Lagerzapfen
31 ähnlich wie in Figur 1 in der Kappe 22 gelagert ist.
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Gegen eine Verdrehung bis zu einer bestimmten Belastung ist
das Teil 19 durch ein Metallband 32 gesichert« das einerseits mit dem Lagerbolzen 31 verbunden ist. Das Band 32« das mit etwa
einer Windung um den Bolzen 31 geführt ist, ist auf einen zweiten Bolzen 33 mit mehreren Windungen aufgewickelt. Der
Bolzen 33 ist mit der Kappe 22 fest verbunden.
Greift die Verzahnung 17 des Teiles 16 in die Verzahnung 18 des Teiles 19 ein« so wird zunächst das Teil 16, die Gurtwelle
12 und das Gurtband 1 arretiert. Das Teil 19 wird durch die Spannung des Bandes 32 an Drehen gehindert. Erst bei einer
größeren Belastung an Gurtband 1 wird die Kraft des Bandes 32
überwunden und diese rollt sich vom Bolzen 33 ab und auf den
Bolzen 31 auf« Durch den Vorgang des Aufrollens der Feder 32
auf den Bolzen 31 wird entsprechende Energie verzehrt. Der Gurt 1 wird entsprechend ob ein geringes Maß aus Αλτ Aufrollvorrichtung
2 ausgesogen.
Die Erfindung ist natürlich nicht auf die Aueführungsbeispiele
beschränkt« denn es sind weitere Kombinationen zu einen Bauteil von anderen Sperrmechanismen und Kraftbegrenzern durchaus
möglich.
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Claims (1)
- ■'1335539Patentansprüche J O 9" Juli 1^1. Anordnung für Sicherheitsgurte, mit einer automatischen Aufrollvorrichtung und einem Kraftbegrenzer, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufrollvorrichtung (2) und der Kraftbegrenzer (19t 21» 22 bzw· 19» 32) zu einer Baueinheit vereinigt sind·2. Anordnung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftbegrenzer (19, 21f bzw. 19» 32) im Gehäuse (10, 11, 22) der 'Aufrollvorrichtung (2) untergebracht ietv3« Anordnung nach Anspruch 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftbegrenzer von einer Reibungevorrichtung (19, 21, 22) gebildet ist, die aus einem die Gurtwelle (12) bis zu einer bestimmten Belastung sperrenden Teil (19) und einem !Feil (22) des Gehäuses besteht»k. Anordnung nach Anspruch 1 bis 3,dadurch gekennzeichnet, daß das gesamte ohnehin in der Aufrollvorrichtung (2) aufgewickelte Gurtband (1) für die energieverzehrende Wegstrecke benutzt wird.5· Anordnung nach Anspruch 1 bis ^,dadurch gekennzeichnet, daß das Teil (22) dee Gehäuses von einer die Stirnseite des Gehäuses abschließenden und in das Gehäuse einschraubbaren Kappe (22) gebildet ist»009886/01296. Anordnung nach Anspruch 1 und 2,dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftbegrenzer (19» 32) in bekannter Weise von einem auf einem Bolzen (33) aufge wickelten Metallband (32) besteht, das sich bei bestimmter Belastung am Gurt auf den Bolzen (3I) des die Gurtwelle (12) sperrenden Teiles (19) aufrollt.7. Anordnung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftbegrenzer (I9i 21, 23 bzw. 19» 32) hinsichtlich seines Ansprechene auf eine bestimmte Zugkraft einstellbar ist.8. Anordnung nach Anspruch 1 und 7idadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung des Kraftbegrenzers (19»-21, 23 bzw. 19» 32) durch Verdrehen der Kappe (22) erfolgt.9. Anordnung nach Anspruch 1,7 und 8,dadurch gekennzeichnet, daß an der Kappe (22) und am Gehäuse (10) Markierungen (27t 28) für die Verdrehung der Kappe (22) angebracht sind.00 9-8 8B/0129Lee-r seite
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