DE1935273C3 - Verfahren zum Entfernen von Salpetersäure und/oder Nitrat- und Nitrit-Ionen aus wäßrigen Abfall-Lösungen - Google Patents
Verfahren zum Entfernen von Salpetersäure und/oder Nitrat- und Nitrit-Ionen aus wäßrigen Abfall-LösungenInfo
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Description
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4 HNO3 + 6 HCOOH = 4 NO + 6 CO2 + 8 H2O (2)
4 HNO3 + 2 HCOOH = 4 NO2 + 2 CO2 + 4 H2O (4)
Bei der Durchführung der praktischen Untersuchungen wurde durchweg das Reduktionsmittel in die SaI-petersäure
eingeleitet. Es wurden Ergebnisse von Versuchen mit 1 N HNO3 bis hin zu Salpetersäurestärken
von 19 N HNO3 ausgewertet. In keinem dieser Versuche wurde jedoch ein Abgasgemisch ohne Stickstoffdioxid
(NO2) erhalten. Dies soll auf folgende Nebenreaktion
zurückzuführen sein
NO + 2 HNO3 ==; 3 NO2 + H2O (5).
Healy stellte fest, daß die Zusammensetzung der Abgase von der Stärke der vorgelegten Salpetersäure abhing,
z. B. wurde bei Verwendung von 14 bis 16 N HNO3 eine Abgaszusammensetzung von 82% NO2, 0% NO
und 16% CO2, bei Verwendung von f bis 4 N HNO3
eine Abgaszusammensetzung von 4% NO2, 36% NO und 60% CO2 gefunden. Ein weiterer Nachteil dieses ao
Verfahrens besteht darin, daß in jedem Falle eine Restkonzentration von HNO3 in der behandelten Lösung
zurückbleibt.
Aus der USA.-Patentschrift 29 02 340 (C. M. Olson) ist ein Verfahren zur Behandlung spaltbaren
Materials bzw. zur Verbesserung eines Herstellungsprozesses eines reinen Spaltelements, wie die Gewinnung
von Plutonium aus einer Lösung bekannt, bei welchem durch Zugabe von Ameisensäure Plutonium
in einen Wertigkeitszustand nicht größer als +4 überführt und freie Salpetersäure, die in störenden Konzentrationen
vorliegt, entfernt werden soll. Auch hier wird, wie bei Healy das Reduktionsmittel zu der
Salpetersäure enthaltenden Lösung zugegeben. Als Reaktionsgleichung wird angegeben
2 HNO3 ' 3 HCOOH ->
2 NO + 3 CO2 + 4 H2O.
Die Nachteile dieses Verfahrens sind wie bei Healy die Entstehung gefährlicher, nitroser Gase, eine verbleibende
Restkonzentration von HNO3 in der behandelten Lösung, die die Plutonium-Gewinnung nicht
stört, und die Gefahr, daß radioaktive Stoffe oder radioaktive Aerosole aus der Flüssigkeit entweichen.
Weiterhin entstehen bei den genannten Verfahren unter Umständen durch die Abnahme der Säurekonzentration
oder durch die Zersetzung bestimmter Nitrate Niederschläge, die sich an den Reaktionsgefäß-Wandungen absetzen und sich nur schwer wieder
entfernen lassen. Außerdem bilden die ausgetriebenen, höheren Stickoxide bei ihrer Absorption in Wasser
verdünnte, kontaminierte Salpetersäure und damit unter Umständen neuen radioaktiven Abfall.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, Salpetersäure und/oder Nitrat- und Nitrit-Ionen möglichst
weitgehend und gefahrlos aus wäßrigen Abfall-Lösungen zu entfernen.
Die Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die wäßrige Abfall-Lösung in
eine erhitzte, vorzugsweise zum Sieden gebrachte, 98%ige Ameisensäure kontrolliert eingespeist wird,
wobei die 98 %ige Ameisensäure mindestens im doppelten Mol-Verhältnis oder meh:, bezogen auf die Wasserstoff-Ionenkonzentration
der Salpetersäure hakigen Abfall-Lösung, angewendet wird. Die bei der Reaktion einer radioaktives Jod enthaltenden Abfall-Losung 6S
mit dem Reduktionsmittel entstehenden, von höheren Stickoxiden freien Abgase werden vor ihrer Ableitung
in die Umgebungsluft durch ein Filter geleitet.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei der Behandlung inaktiver,
industrieller oder gewerblicher Abwässer, die Salpetersäure, Nitrate und Nitrite enthalten, die teure Neutralisierung
und damit die starke Erhöhung des Salzgehalts im Abwasser vermieden und eine Verdünnung
auf unschädliche Nitrat-Konzentrationen im Hinblick auf die durch die Trinkwassergewinnung geforderte
Reinhaltung der Gewässer überflüssig wird. Außerdem entstehen bei der Entfernung der Salpetersäure, der
Nitrat- und Nitrit-Ionen keine höheren Stickoxide, sondern außer Kohlendioxid Lachgas (N2O) und nur
geringe Mengen von NO und N2, z. B.
COa 78 Volumprozent
N2O 16 Volumprozent
NO 5 Volumprozent
N2 1 Volumprozent
Hierbei entsteht der größte Teil des NO erst gegen Ende der Behandlung. Die Gaszusammensetzung ist
unabhängig von der Säurekonzentration in der Ausgangslösung.
Die Reaktion der Salpetersäure mit der vorgelegten Ameisensäure wird in reduzierendem Medium durchgeführt,
d. h. die Abfall-Lösung kann bei diskontinuierlichem Verfahren in die vorgelegte 98 %ige Ameisensäure
eingebracht werden oder mit einem kleinen Überschuß an Ameisensäure beim kontinuierlichen
Prozeß aufrecht erhalten werden. Die Reaktion ist exotherm und verläuft sehr rasch, hauptsächlich nach
folgender Gleichung:
2 HNO3 + 4 HCOOH = N2O -f- 4 CO2 + 5 H2O
Im Abwasser vorhandene Schwermetall-Ionen beschleunigen
die Reaktion, so daß die Induktionszeit, das ist die Zeitspanne zwischen Beginn des Einführens
des Abwassers in die auf 100 C erhitzte Ameisensäure und Beginn der Reaktion, nur einige Sekunden dauert.
Dies ist besonders dann von Vorteil, wenn aus radioaktiven Abwässern Salpetersäure, Nitrat- und Nitrit-Ionen
entfernt werden, wobei alle Risiken vermieden werden müssen und die Reaktion leicht zu steuern und
leicht zu kontrollieren sein muß. Bei den bisher bekannten Methoden, radioaktive Abwasser mit Formaldehyd-Lösung
oder mit Zucker-Lösung zu behandeln, betrug die Induktionszeit 4 bis etwa 10 Minuten.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens bestchi in der Unabhängigkeit der Zusammensetzung
des Abgasgemisches vom pH-Wert der zu behandelnden radioaktiven Abfaü-Lösung. Die vorgelegte Menge
Ameisensäure richtet sich nach der Säurekonzentration des Abwassers. Ein Durchidien der Abgase durch
Waschkolonnen zur Reinigung ist überflüssig, das Passieren eines Filters z. B. eines Jodfilters, nur dann
angebracht, wenn radioaktives Jod im Abwasser vorhanden ist oder während der Reaktion aus Verbindungen
freigesetzt wurde. Außerdem wird kein neuer radioaktiver Abfall erzeugt, wie dies bei der Rückgewinnung
von Salpetersäure unter Umständen geschieht.
Die Dosierzeit hat zumindest im Bereich zwischen einer und 4 Stunden für 1000 ml Abwasser keinen
Einfluß auf die Effektivität des Verfahrens. Ein weiteres Erhitzen des Reaktionsgemisches auf Siedetemperatur
unmittelbar anschließend an die Dosierung des Abwassers in die Ameisensäure ist überflüssig, da, wie
die Untersuchungen gezeigt haben, sich in der ersten Stunde Erhitzen nach der Dosierung nur noch 1 % des
Gesamtvolumens an Abgasen entwickelt hat und nach
einer weiteren Stunde nur noch 0,5%. Im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren hat beim vorliegenden
erfindungsgemäßen Verfahren diese Nacherhitzung fast keinen Einfluß auf die Effektivität. Diese ist
sehr hoch und wird in verhältnismäßig kurzer Zeit erreicht. Es ist also auch eine Zeitersparnis gegenüber
den alten Verfahren zu verzeichnen, obwohl die gesamte in der Abfall-Lösung vorhandene Salpetersäure
und ein Teil der Nitrate, insbesondere die der mehrwertigen Kationen, (Ausnahme: Alkali- und Erdalkali-Nitrate)
zersetzt werden. Gleichzeitig werden viele Kationen zu niedrigeren Wertigkeitsstufen reduziert.
Edelmetallionen sogar bis zum metallischen Zustand, sowie die Bildung von RuO4 verhindert oder diese
Verbindung reduziert, so daß in den Abgasen kein flüchtiges RuO4 feststellbar ist. Der sich bei der Reaktion
bildende feinkörnige Niederschlag (maximale Korngröße etwa 0,05 mm) führt nicht zu schwer entfernbaren
Ablagerungen an den Gefäßwänden.
Bei Vorhandensein von Kationtensiden, Aniontensiden oder nichtionogenen Tensiden bis zu Konzentrationen
von 1 g/l oder bei Gegenwart von Kohlenwasserstoffen, Butylphosphorsäuren oder Tributylphosphat
im Abwasser ist kein Schäumen zu beobachten, ein Zusatz von Antischaummittel überflüssig,
eventuell sogar störend.
Die H+-lonenkonzentrationen der Prciukt-Lösungen
nach der Dosierung sind sehr niedrig, die Untersuchungen erbrachten pH-Werte zwischen 1,5 und 5,0.
Die Produkt-Lösungen lassen sich mit dem feinkörni- 3"
gen Niederschlag gut und leicht fördern.
Bei der Anwendung von 98%iger Ameisensäure wird das Reaktionsgemisch durch Wasser praktisch
nicht verdünnt (es entsteht nur Reaktionswasser), wie dies bei Anwendung von Formaldehyd- oder Zuckerlösungen
geschieht. Außerdem treten bei der Reduktion mit Formaldehyd zwei Reduktionsstufen, mit
Zucker eine ganze Reihe solcher Reduktionsstufen, jedoch mit Ameisensäure nur eine auf. Die Arbeitsweise
mit Ameisensäure (Reduktionsmittellösung wird vorgelegt) ist bei Anwendung von Formladehyd- oder
Zuckerlösungen deshalb nicht durchführbar, weil der dabei zurückbleibende, unvermeidliche Überschuß an
Reduktionsmittel bei der später durchzuführenden Glasschmelze zu Explosionen führt.
Bei der Weiterbehandlung kommt es zu keinen explosionsartig auftretenden Zersetzungserscheinungen.
Dies bedeutet, daß das erfindungsgemäße Verfahren betriebssicherer arbeitet als die bisher bekannten. Die
Apparatur ist kompakt, raumsparend und eirfach. Waschkolonnen usw. werden nicht benötigt.
Bei der Fixierung des aus den Produktlösungen erhaltenen Rückstands in Glas wird keine flüchtige
Ruthenium-Verbindung festgestellt.
Daß das erfindungsgemäße Verfahren mit gutem Erfolg auch kontinuierlich arbeitet, zeigt eines der nun
folgenden Beispiele.
1000 ml einer synthetischen Modell-Lösung wurden
in einer Dosierzeit von 4 Stunden in 375 ml 98%iger Ameisensäure eingebracht. Die Modell-Lösung hatte
folgende Zusammensetzung:
HNO3 4 Mol
Fe(NO3);, 0,2 Mol
Cr(NO3J3 0,05 Mol
Ni(NO3)2 0,05MoI
A1(NO3)3 0,05 Moi
Ca(NOa)2 °>01 MoI.
Da für technische Zwecke hergestellte Salze verwendet wurden, wurde die Wasserstoff-Ionen-Konzentration
und der Stickstoffgehalt vor der Behandlung durch Analyse bestimmt.
HMonen 5 Mol
N (69 mg N/ml) 4,92 Mol
Nach der Reaktionszeit erhielt man 1080 ml Lösung mit 4,5 mg N/ml, d. h. 93% der Gesamt-Nitrat-Ionen-Konzentration
wurde zerstört. Die Produkt-Lösung hatten einen pH-Wert von 3,5 (es wurde also die
gesamte Salpetersäure zerstört) und enthielt einen feinkörnigen, braunen Niederschlag. Die Volumenabnahme
bezogen auf die Summe der Reaktionslösungen betrug 21,5 Volumprozent. Während der Reaktion
entwickelten sich etwa 300 I Abgase.
1000 ml einer radioaktiven Abfall-Lösung, die bei der Dekontamination von Geräten anfiel, mit der
Zusammensetzung
H+ (als HNO3 vorgelegen) 1,4 Mol
N (26 mg N/ml) 1,86 Mol
Arkopal N-130 (nichtionogenes
Tensid) 1 mg/ml
Trockenrückstand (getrocknet
bei 105 C) 27,7 mg/ml
α-Aktivität 3 ·10 3 μ Ci/ml
/^-Aktivität 1,7 · ΙΟ-3 μ Ci/ml
wui den innerhalb 4 Stunden in 107 ml 98%ige Ameisensäure
gebracht. Das Volumen der Produkt-Lösung betrug 1060 ml (Volumenabnahme 4,2%), enthielt
0,63 mg N/ml und wies einen pH-Wert von 2,5 auf. Es wurden also 97,5% NO3- zerstört, wobei sich 85 I
Abgase entwickelten. Ein durch die Anwesenheit von Arkopal befürchtetes Schäumen trat nicht auf. In den
Abgasen wurden keine flüchtigen Radionuklide festgestellt.
1000 ml einer inaktiven Modell-Lösung in einer Zusammensetzung, wie sie als hochaktive Abfall-Lösung
aus dem Purex-Prozeß bei der Wiederaufarbeitung Destial'.l^r Kernbrennstoffe anfällt, wurde
entsprechend behandei: und innerhalb 4 Stunden in 362 ml 98 %ige Ameisensäure eingebracht. Die Lösung
hatte folgende Zusammensetzung:
HNO3 4,00 Mol
Na 23,00 g/l
Rb 0,92 g/l
Cs 5,45 g/l
Sr 2,23 g/l
Ba 2,72 g/l
Y 1,15 g/l
La 18,55 g/l
Ce 3,77 g/l
Pr 1,35 g/l
Nd 5,20 g/l
U, als UO2(NOa)2
3-68 g/l
Zr 8,92 g/l
Te, als Te2O3(OH)NO3 1,09 g/l
Cr 0,02 g/l
Mo, als Na2MoO4 6,69 g/l
Mn, als Ersatz für Tc 2,40 g/l
60
7 8
Ic 0,10 g/l N/ml und einem pH-Wert von 2,8. Dies bedeutet, daß
Ni 0,01 g/l die Reduktion der Dosierungszeit auf eine Stunde
Ru, als RuNO(NO3)3 3,09 g/l keinen Einfluß auf die Effektivität des Verfahrens hatte.
Rh " 0,84 g/l . .
5 Beispie! 5
Bei der Zusammenstellung der Lösung wurden die ,»,,,, ■ , . , -,
Kationen als Nitrate zugegeben. Die Analyse der Eme Modell-Losung mit der gleichen Zusammen-
Modell-Lösung vor der Behandlung ergab f^ Wle '" *elsP]d ' wurde '" kontinuierliche.
Arbeitsweise behandelt. Hierzu wurde 1 I einer schor
H * 4,75 Mol behandelten Lösung im Reaktionsgefäß vorgelegt und
N/ml (davon 65% als HNO3) 85,5 mg 10 auf Siedetemperatur erhitzt. Die beiden Reaktions-
Nach der Reaktion erhielt man 1060 ml Produkt- teilnehmer wurden auf etwa 98"C erhitzt und über eine
Lösung (Volumenabnahme 22,2%) mit 22 mg N/ml M'schstrecke in das Reaktionsgefaß .η die siedende
(davon 0,1 mg N/ml als NH4^) und einem pH-Wert Los"n8 geleitet deren Fh.ssigkeits-N.veau durch Vervon
2,8. Es wurden also 72,8 % NO, zerstört, d. h. die Wendung eines Siphons auf 1 I im ReaktionsgefalJ gegesamte Salpetersäure und 26% der aus den Salzen 1S halten wurde. Die Dos.erungsrate betrug hierbei fui
herrührenden NO, -Ionen. Die Nitrate der Alkali- und die Modell-Losung 8,34 ml/min und fur die Ameisen-Erdalkalimetalle
wurden nicht zersetzt. Die Bildung saure 3,13 ml/min. Auf diese Weise wurden innerhalt
von NH4- wurde nur bei Modell-Lösungen beob- ™n,6 Stunden ] ' Modell-Losung behandelt Die
achtet, die Edelmetalle enthielten. Es bildete sich ein Reaktionspartner (es wurde mit einem Überschuß vor
körniger Niederschlag (32 mg/ml) mit einer maximalen 20 2% Ameisensäure gearbeitet) wurden so eingeleitet.
Korngröße von 0,04 mm. Die Produkt-Lösung ließ daß ihre Verweilzeit im Reakt.onsgefaß etwa 2 Stunden
sich gut fördern. Es bildeten sich 287 I Abgase (bei bet™ß· N«* 6 Stunden wurde: die: Zufuhr abgestellt
-,,η u \ und der Versuch aogebrochen. Die Flussigkeitsmengeii
760 mm Hg). . „ . . b ...„ , „. , b , ,.
, aus dem Reaktionsgefaß, aus dem Siphon und die aus
Beispiel 4 25 ^ιε5εΐτ1 ausgetretene Menge wurden miteinander ver-
Wie Beispiel !,jedoch wurde die Dosierungszeit auf mischt und untersucht. Die Produkt-Lösung wies einen
eine Stunde beschränkt und anschließend die Lösung pH-Wert von 2,0 auf, der Stickstoffgehalt betrug
eine weitere Stunde auf 100 C gehalten. Danach hatte 5,1 mg N/ml. Dies bedeutet eine Zerstörung dei
die Produkt-Lösung einen Stickstoff-Gehalt von 4,8 mg NO3 -Ionen von etwa 93 %.
*09 617/329
Claims (1)
- Nitriten, die letzteren mit einem Überschuß an Harn-Patentanspruch· stoff zuvor entfernt werden müssen Weiterhin wirddort vermeikt, daß Nitrite und Nitrate durch katho-Verfahren zum Entfernen von Salpetersäure dische Reduktion zerstört werden können Hierbei und/oder Nitrat- und Nitritionen aus wäßrigen 5 müßte aber die Bildung von Ammoniak mit Sicherne.t Abfall-Lösungen, insbesondere aus mittel- und vermieden werden können da^ dessen Entstehung im hochradioaktiven Lösungen, bei welchem die Ab- Hinblick auf eine direkte Abführung der Abgase in die fall-Lösungen mit Ameisensäure als Reduktions- Umgebungsluft untragbar wäre. Dann aber wurde das mittel behandelt werden, dadurch gekenn- Verfahren selbst zu kostenaufwendig werden,
zeichnet, daß die wäßrige Abfali-Lösung in io Für radioaktive Abwasser, wie z. B. fur solche, die eine erhitzte, vorzugsweise zum Sieden gebrachte, aus Anlagen zur Wiederaufbereitung von bestrahlten 98 %ige Ameisensäure kontrolliert eingespeist wird, Kernbrennstoffen stammen, genügen solche Behandwobei die 98%ige Ameisensäure mindestens im lungsverfahren nicht, da die Konzentration der Raoiodoppelten Mol-Verhältnis, bezogen auf die Wasser- nuklide in diesen Abwässern zu hoch ist und somit stoff-Ionenkonzentration der salpetersäurehaltigen 15 beispielsweise eine Ableitung in Oberflachengewasser Abfall-Lösung, angewendet wird. nach Neutralisation und Klärung unzulässig ist. Radioaktive Abwässer müssen dekontaminiert und/oder in ihren Volumen soweit wie möglich und wirtschaftenvertretbar reduziert werden, z. B. durch Verdampfung,20 und anschließend in eine feste, durch Wasser oder durch wäßrige Salzlösungen bezüglich Radioaktivität möglichst nicht auslaugbare Form gebracht werden,Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen so daß die Abfall-Lösungen ohne die Gefahr des Einvon Salpetersäure und/oder Nitrat- und Nitrit-Ionen dringens gefährlicher Radionuklide in den Biocyklus aus wäßrigen Abfall-Lösungen, bei welchem die Ab- *5 endgültig beseitigt und langfristig gelagert werden fall-Lösungen mit Ameisensäure behandelt werden. können. Die Neutralisation der sauren Abwässer mitIndustrielle und gewerbliche Abwasser, die Salpeter- anorganischen Laugen, wie z. B. Natronlauge, vor säure, salpetrige Säure oder deren Salze in schädlichen dem Einengen durch Verdampfen ist teuer und zieht Konzentrationen enthalten, dürfen nicht ohne weiteres eine starke Vermehrung des Salzgehalts und damit in als Vorfluter dienc.de Bäche, Flüsse oder sonstige 30 des Trockenrückstands im Verdampferkonzentrat Oberflächengewässer, insbesondere in solche, die zur nach sich und führt unter Umständen zu ejner Ver-Trinkwassergewinnung herangezogen werden, einge- nngerung der Effektivität eines Verdampfers bezüglich leitet werden. Z. B. werden 10 bis 20 mg/1 Stickstoff Einengung und Dekontamination. Mittel- und hoch- oder mehr als Nitrat im Trinkwasser (das sind zwischen aktive Abwässer, z. B. Verdampferkonzentrate, werden 40 und 90 mg/1 Nitrat oder etwa 103M Nitrat-Lösung) 35 zur Zeit sprühgetrocknet und danach mit Rohstoffen, als Ursache der Methämoglobinämie bei Säuglingen die zur Glasherstellung dienen, gemischt und geschmolangesehen. Ferner sind Säurekonzentrationen bis zu zen. Hierbei entstehen bei den verhältnismäßig hohen einem pH-Wert von etwa 4,8 für Karpfen tödlich, 400 Temperaturen der Glasschmelzen durch Zersetzung bis 2000 mg/1 NaNO2 die Tödlichkeitsgrenze für Grund- eines Teils der Nitrate Abgase, die höhere Stickoxide linge und 10 mg/1 Salpetersäure schädlich für das 40 wie N2O3, NO2 und N2O4 enthalten und flüchtige Wachstum der Keimwurzeln mancher Pflanzen. Radionuklide und/oder flüchtige Verbindungen von HNO3-, HNO2-, Nitrat- oder Nitrithaltige Abwässer Radionukliden, beispielsweise RuO4, mit sich führen, fallen'an bei Metall-Beizereien, Salpetersäure-Fabriken Um die Nachteile dieser Verfahren zu umgehen, wurde (Kühlwasser), Sprengstoff-Fabriken, bei der Fabrika- versucht, den Gehalt an Salpetersäure, Nitrat- und tion organischer Farbstoffe, bei der Fabrikation von 45 Nitrit-Ionen im Abwasser vor der Sprühtrocknung da-Pflan^enschutzmitteln oder bei der Wiederaufarbei- durch zu reduzieren, daß die betreffenden Stoffe zutung von bestrahlten Kernbrennstoffen usw. nächst in höhere Stickoxide überführt und in dieserDie bisher verwendeten Behandlungsverfahren für Form aus dem Abwasser ausgetrieben wurden und inaktive Abwasser beschränkten sich meist auf Neutra- darauf zur Wiedergewinnung von Salpetersäure verlisation, Klärung und Verdünnung [F. Meinck, H. 50 wertet wurden. Nach dieser Methode werden wäßrige Stooff, H. Kohlschütter: »Industrie-Abwässer«, Formaldehyd-Lösung oder wäßrige Zuckerlösungen in G. Fischer Verlag, Stuttgart (I960)]. Neutralisiert das Abwasser eingebracht und dieses daraufhin erhitzt wurde z. B. mit Kalkmilch, mit Staubkalk oder durch (USA.-Patentschrift 31 58 577).
Überleiten des Abwassers über mit Karbonatgesteinen Diese Methode besitzt einige Nachteile. Im Falleversehene Rieselkörper. Teilweise wurden die sauren 55 der Anwendung von Formaldehyd-Lösungen ist die Abwasser auch mit Kupferabfällen zusammengebracht, Reaktion schwierig unter Kontrolle zu halten, es tritt um hieraus Kupfersalze zu gewinnen oder die Salpeter- Schaumbildung auf und es ist mit der Polymerisation säure wurde aus einem Abfall-Gemisch aus Schwefel- des Formaldehyds zu rechnen. Im Falte der Anwensäure und Salpetersäure mit einem Dampf-Luftge- dung von Zuckerlösungen tritt ebenfalls Schäumen auf misch ausgeblasen. Möglichkeiten der Nitritentfernung 6° und es kann bei einem Überschuß von Zucker beim wurden in R. Weiner »Die Abwasser in der Metall- Erhitzen des Trockenrückstands zur Explosion fühindustrie«, 3. Aufl., 1965, E.G. Leuze Verlag, Saulgau/ ren. T. V. Healy beschreibt sehr ausführlich die Württ., S. 180 und 181, erwähnt. Hierbei sollen die Reaktionen von Salpetersäure mit Formaldehyd und Nitrite mit Harnstoff oiler auch anderen Reduktions- mit Ameisensäure, sowohl von der Theorie als auch mitteln im schwach sauren Bereich zerstört werden. 65 von der Praxis her [Journal of applied Chemistry, Harnstoff ist jedoch für die Entfernung von Nitraten Vol. 8, (September 1958), S. 553 bis 561]. Der Autor nicht anwendbar. Aus der analytischen Chemie her ist gibt für die Reaktion der Salpetersäure mit Ameisenbekannt, daß zum Nachweis von Nitraten neben säure folgende Gleichungen an
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GB32775/70A GB1280914A (en) | 1969-07-11 | 1970-07-07 | Method of removing nitric acid, nitrate ions, and nitrite ions out of aqueous waste solutions |
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