DE1935202U - Beschusssicherer kassenschalter. - Google Patents

Description

dpi.-Ing.Erhart Mütze RA. 683 71 3*30.12.65

eratender Patentingenieur

Köln- Vingst
Marbergweg 68

I¹ irma ·

Winter Bankeinrichtungen

4 Düsseldorf

Graf-Adolfstr. 84.

Beschußsicherer Kassenschalter.

Die Neuerung bezieht sich auf Kassenschalter für Banken,Sparkassen u.dgl.m.,bei welchen der Kassenbeamte mittels einer Abschrankung aus Holz und Glas von dem übriger Arbeitsraum und von dem Aufenthaltsraum für das Publikum getrennt arbeitet und insbesondere auf eine Abschrankung,welche den Kassenbeamten bei Überfällen vor der Bedrohung bezw. der Verletzung durch Schußwaffen schützt.

Die üblichen Kassenschalter weisen oberhalb der' Kassentheke bezw. der ebenfalls aus undurchsichtigem Material bis in Höhe der Kassentfeeke ausgeführten Rücken--und Seitenwände eine freie Sicht nach allen Seiten gewährende Abschrankung aus normalem Glas auf,wobei die Gesamthöhe üblicher Weise 1,5o bis 2 m beträgt.

Die wachsende Zahl von Überfällen mit Schußwaffenbedrohung,gegen welche diese Art Abschrankung wirkungslos ist,veranlaßt die Polizeiverwaltungen zu der Vorschrift,die Abschrankung mittels beschußsicherem Glas und die aus Holz gefertigten Wände mittels Stahlblechbelägen durchschußsicher zu machen.Da bei der üblichen Abschrankung mit einer Gesamthöhe von 1,5o bis 2 m ein großer Gangster noch leicht über den oberen Rand der Abschrankung den unmittelbar hinter der Glasdeckung befindlichen Kassenbeamten mit der über die' Abschrankung gehaltenen Schußwaffe bedrohen und auch durch ungenau gezielte Schüße verletzen oder töten kann,fordert die Neureglung eine ^esamthöhe von 2,8o m.Auch diese Höhe dürfte bei einem von mehreren Gängstern ausgeführten Überfall dann nicht ausreichen, wenn ein Bewaffneter neben der Abschrankung auf die Kassentheke steigt.Zudem vergrößert die wachsende Höhe der aus beschußsicherem

Glas bestehenden Abschrankung die Herstellungskosten sehr erheblich, da der Preis einer Pa^Ltte aus beschußsicheren Glas etwa quadratisch mit ihrer Fläche wächst.Ferner wird der Aufenthalten dem so hoch abgesicherten Kassenschalterraum in kurzer Zeit infolge der darin ruhenden Luft unerträglich ,sodaß eine besondere Klimaanlage erforderlich wird. Infolge dieser Einflüße wachsen die Geöamtkosten eines beschußsicheren Kassenschalters nach den Empfehlungen der Experten-Ausschüße auf mehr als das Doppelte des Aufwandes für die bisher übliche einfache Glasabschrankung. Zwar sind diese Mehrkosten angesichts der angestrebten Sicherung von leben und Kapital vertretbar, doch stehen auch technische Schwierigkeiten einer raschen Durchführung , d . h . der Sicherung aller Kassenschalter in Banken,Spatkassen u.dgl.m. entgegen-,da für die -den neuen Vorschriften entsprechendengrößeren Platten aus beschußsicheremplas erst in den Herstellerwerken neue Fertigungsstraßen geschaffen werden müßen,sodaß längere 2eit bis zum Beginn de» neuen Produktionen vergehen dürfte.

Auch für den mündlichen Verkehr zwischen dem Kassenbeamten unidem Publikum ergeben sich erhöhte Schwierigkeiten.Bei den üblichen Ausführungen befindet sich in der dem Publikumsraum zugewandten Abschrankung eine Sprechöffnung,welche bei der beschußsicheren Aus«-"" fühmng durch eine dahinter mit geringem Abstand angeordneten Platte abgedeckt ist. Wird die-dem Puhlikumsraum zug^v$andte-Glasabschrankung auf 2,8o m erhöht,so kann eine Verständigung nur noch ausschließlich durch die Sprechöffnung bei starker Verminderung der Hörbarkeit erfolgen. Der ' im Publikumsraum befindliche Kunde wird dadurch gezwungen lauter als bisher zu sprechen,wodurch die erforderliche Vertraulichkeit der Unterredung beeinträchtigt wird.

Der feuerung liegt die Aufbebe zugrunde bei einem den neuen Vorschriften entsprechenden beschußsicheren Kassenschalter ein ©ptimum an Hörbarkeit zwischen Publikum und Kassenbeamten einerseits und an klimatischen Arbeitsbedingungen für den letzteren bei dessen völliger Sicherheit mit einem Minimum an Inve/stitions-Aufiwand der Banken und der Volkswittschaft zu erzielen.

Neuerungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die dem Publikumsraum zuwandte Glasabschrankung aus einer Mehrzahl sich jalousie-artig teilweise überdeckender Platten aus beschußsicherem Glas ausgeführt ist, wobei die leicht schräg nach dem Publikumsraum angeordneten Platten im Bereich der Überdeckungen je einen schmalen,steil nach oben führenden Spalt über die Gesamtbreite der Abschrankung offen lassen.

Die Vorteile der Neuerung sind bestechend. Der Kassenbeamte befindet sich in einem gegen den Publikumsraum allseitig gesicherten Kassenschalter,in welchem sich auch die üblichen Alarm-auslösemittel befinden.Selbst bei ^ einem von mehreren Gängstern ausgeführten Überfall ist der Versuch d\ie Deckung des Kassenbeamten durch Besteigen der Theke zu durchbrechen,sofort allgemein auffallend sichtbar und mit einer solchen Zeitverzögerung bis zur unmittelbaren Bedrohung des Lebens verbund ein, daß der aufmerkaam werdende Kassenbeamte oder andere den Alarm'.bereits ausgelöst haben. Durfih die -der Plattenzahl entsprechende -Vervielfachung der Sprechspaltöffnung und der ¥erbreiterung über die ganze Front der Abschrankung wird nicht-nur die für 'die Hörbarkeit erforderliche lautstarke erheblich vermindert und dadurch die¹ . Verständigung verbessert,sondern auch zugleich für eine intensive Belüftung des hochabgeschrankten Kassenschalters gesorgt.

Bekannt ist eine eigene Ausführung einer beschußsiifheren" Abschran- \ kung von Kassenschaltern,bei welcher zur Verminderung ' der Investitionskosten und bei Verwendung von bereits bisher hergestellter Plattengrößen aus beschußsicherem Glas die Gesamthöhe-' auf fetwa 2 m beschränkt ist, wobei der Schutz gegen eine BedrohUng-'im^4 der Waffe von oben mittels einer den Fronabschnitt überspannenden ,

mit den Seitenwänden unverrückbar verbundenen Platte aus beschußsicherem Glas bewirkt wird.

Vorteilhafter Weise kann diese abgedeckte,niedrige Abschrankung

mit der neuerungsgemäßen Frontabschrankung aus mehreren,sich jalousie-artig überdeckenden Platten kombiniert werden,wobei als zusätzlicher Vorteil sich eine Verstärkung der die Oeffnungsspalte durchdringenden Lautstärke ergibt.

Die Heuerung ist in der Abbildung beispielsweise wiedergegeben. Hierin bedeutet 1 den Publikumsraum vor der Kassentheke■2 mit der beschußsicheren Schiebemulde 3 und gegebenenfalls der. beschußsicheren Kofferschleuse 4. Der Kassenschalterraum wird durch die

undurchsichtige,mit Stahlblechbelägen gepanzerte Sockelabschrankung aus Theke 2,den Seitenwänden 5 und der - die Tür 7 aufweisende-Rückwand 6 allseitig gegen den übrigen Raum abgeschlossen.Auf der Sockelabschrankung sind die durchsichtigen,beschußsicheren Glaswände 9,10 u.11 angeordnet.Die Frontseite zum Publikumsraum 1 besteht aus einer Mehrzahl von unten leicht nach dem Publikumsraum zu aus d,er Lotrechten gezogenen Platten 8,die sich teilweise jalousie-artig überdecken.Die Platten 8 sind zwischen den Seitenglaswänden 9,11 unverrückbar eingeklebt und bilden im Bereich der Oberdeckungen schmale,steil nach obenführende und über die ganze Frontbreite gehende Öffnungsspalte.Hierdurch wird der Ge samt quer·*· : schnitt des öffnungsSpaltes gegenüber dem Üblichen ausserordentlich *■ vervielfacht. In Kombination mit der bereits bekannten, auf wand spare n*- den,niedrigen,beschußsicheren Kassenschalter-Abschrankung ist auch hier die den Frontabschnitt überspannende,unverrückbar mit den Sei4 tenwänden 9» 11 verklebte Platte 12 als Abdeckung nach oben darge**·'' -.? stellt.Die beschußsicheren Verbundglasplatten werden vorzugsweise mit einer besonders dicken hochelastischen Zwischenschicht (einbruchsichers Glas) ausgeführt,um Querschläger zu verhindern. ·

Köln,den 27.12.65.

Claims (1)

1. RA.683 713*30.12.65

   Schutzansprüche.

   Anspruch 1

   Beschußsicherer Kassenschalter für Banken,Sparkassen u.dgl.m.,mit einer oberhalb der undurcbsichtigen^mit Stahlblechlelägen gepanzerten Sockel-Abschrankung angeordneten Abschrankung aus beschußsicheren" Glas, dadurch gekennzeichnet,

   daß die dem Publikumsraum 1 zugewandte Frontabschrankung aus einer Mehrzahl von unten leicht nach dem Publikumsraum zu aus der Lotrechten gezogenen Platten 8 besteht,die sich teilweise jalousie-artig überdecken und im Bereich der Überdeckungen schmale,steil nach obengehende und über die ganze Frontseite geführte Öffnungsspalte bilden.

   Anspruch 2

   Beschußsicherer Kassenschalter gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

   daß die Abschrankung aus beschußsicheren Glas 8,9,1ο,11 in Richtung auf den Publikumsraum 1 mit einer^den Frontabschnitt übersäpnnenden,unverrückbar mit den Seitenwänden 9,11 verklebten Platte 12 abgedeckt ist.

   Köln,den 27.12.65.