DE1934722B2 - Graviermaterial mit einem flaechigen traeger und einer ritzfaehigen schicht - Google Patents
Graviermaterial mit einem flaechigen traeger und einer ritzfaehigen schichtInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Graviermaterial mit einem flächigen Träger aus hartem und vorzugsweise dimensionsstabilem,
flexiblem Lackstoff, einer ritzfähigen Schicht und gegebenenfalls Zwischen- und Deckschichten.
Aus der deutschen Patentschrift 7 58 571 ist ein Verfahren zur Herstellung kartographischer Zeichnungen
als Reproduktions- und Kopiervorlage bekannt, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Zeichnung
auf einer Kunststoffolie von geeigneter Farbe ohne oder mit Grundierung eingeritzt und mit sich vom Grunde
abhebender Farbe eingerieben wird, worauf gegebenenfalls die Grundierung abgewaschen wird.
Derartige Verfahren haben heute mit zunehmendem Bedarf nach maßgenauen Zeichnungen auch in der
Industrie Eingang gefunden.
Durch Gravieren bezeichenbare Aufzeichnungsmaterialien
werden in immer stärkerem Maße in Zeichenmaschinen mit hoher Schnittgeschwindigkeit oder dort
eingesetzt, wo neben einer hohen Auflösung randscharfe Zeichnungen notwendig sind. Auch werden die
Nachteile, die Tusche und Bleistift beim Zeichnen, insbesondere auch in elektronisch gesteuerten Zeichenmaschinen
aufweisen, ausgeschaltet.Tusche ergibt keine randscharfe ί und gleichmäßig angefärbten Striche
Außerdem smd derartige Tuscheschreiber im Gebrauch unzuverlässig und empfindlich gegenüber Fettspuren
oder Fingerabdrücken auf normalem Zeichenmaterial.
Es sind bereits ritzfähige Zeichenmaterialien bekannt, die aus homogenen Lackschichten bestehen. Derartige
Schichten werden aus echten Lösungen filmbildender Kunststoffe unter Zusatz von Weichmachern und
Kunstharzen erzeugt. In dieser Kombination genügen sie jedoch nicht den an sie gestellten Anforderungen.
Besitzen diese Schichten eine ausreichende Plastizität, so daß sie durch Gravierinsirumente leicht ritzfähig
sind, so werden sie bei hoher Schnittgeschwindigkeit an den Rändern angeschmolzen oder bildschädigend
plastisch verformt Die Plastifizierung durch Weichma-
eher oder Harze vermindert zudem die selektive Löslichkeit erheblich. Die Folge ist, daß bereits durch
die Lösungsmittel der Farbmassen diese Schichten angelöst werden, wodurch eine Schädigung der Gravur
eintritt Vermindert man die weichmachenden Bestandteile, so werden diese Schichten so brüchig und spröde,
daß sie den an sie gestellten Anforderungen nicht mehr genügen. Häufig ist, daß sie bei der Ritzung, besonders
an den Schnittpunkten zweier Linien, ausbrechen. Außerdem sind sie nur durch Einwirkung von
Lösungsmitteln oder Laugen in positive Zeichnungen oder Zwischenoriginale umwandelbar. Die Ablösung
der eingefärbten Gravierschicht durch Lösungsmittel oder alkalische Laugen, oftmals bei Zeichnungen, die
mehrere Quadratmeter übersteigen, ist in normalen Zeichenbüros ohne Gefährdung kaum möglich und
verlangt besonders aufwendige Schutzvorrichtungen und Apparaturen, wodurch das Verfahren nicht nur
kompliziert und verteuert wird, sondern an vielen Zeichenplätzen nicht verwendbar ist.
Die Erfindung hat sich nun zur Aufgabe gestellt, die vorstehend angeführten Nachteile auszuschalten und
ein gravierfähiges umwandelbares Zeichenmaterial zu erzeugen, welches insbesondere den folgenden Forderungen
genügt:
Die Gravurinstrumente müssen unter völliger Abhebung eines Spans der Gravierschicht die Ausbildung
randscharfer Linien hoher Auflösung bewirken, wobei die Randschärfe nicht durch plastisches Verhalten der
Gravierschicht unkontrollierbar werden darf. Das Graviermalerial soll ferner mit hoher Schnittgeschwindigkeit
bezeichenbar sein. Weiterhin wird gefordert, daß der abgelöste Gravierspan mit der Oberfläche des
Graviermaterials selbst nicht verkleben kann und daß durch die Einfärbung mit einer geeigneten Farbmasse
auch die feinsten Details der Ritzung erhalten bleiben, keinesfalls aber eine nennenswerte Verbreiterung des
Striches oder eine Ablösung der Gravierschicht erfolgt. Zudem muß die Einfärbung eine hohe Lichtabsorption
besitzen und wasserfest gut auf dem Träger haften.
Zusätzlich wird gefordert, daß von der Aufzeichnung auch bei der Verwendung von aktinischem Licht direkt
Kopien, beispielsweise nach dem Durchleuchtungsverfahren auf Diazomaterial oder Druckplatten erzeugt
werden können. Ausschlaggebend für die gefahrlose Handhabung im Zeichenbüro ist die Forderung, daß
vom Aufzeichnungsmaterial nach Gravur und Einfärbung die nicht mehr benötigte Gravierschicht allein
durch Abspülen und Abbürsten mit Leitungswasser in einfacher gefahrloser Weise und ohne weitere Hilfsmittel
so entfernt werden kann, daß aus dem Graviermaterial
eine ein- oder mehrfarbige positive Zeichnung, beispielsweise auf einer glasklaren Folie, innerhalb
weniger Minuten entsteht, die zudem als hochwertiges Zwischenoriginal für reprographische Vervielfältigun-
(15 gen weiterverwendbar ist.
Es ist auch sehr wesentlich, daß sich die Härte, die Kratzfestigkeit, die Elastizität und die Scherfestigkeit
der aufgetragenen Ritzschicht soweit wie irgend
ι von denjenigen der Trägerfolie unterscheiden,
„ul sich dieser Unterschied auch bei der Lagerung
t etwa durch Alterung verringert
iließücfc wird verlangt daß das an sich durch ier entfernbäre Material gegenüber feuchten 5 »rn oder Händen nicht empfindlich ist In vielen ή ist gleichzeitig eine hohe Dimensionsstabilität
iließücfc wird verlangt daß das an sich durch ier entfernbäre Material gegenüber feuchten 5 »rn oder Händen nicht empfindlich ist In vielen ή ist gleichzeitig eine hohe Dimensionsstabilität
bsffMf- Forderungen lassen sich mit den bekannten
•n nicht erfüllen. ic
^Pif.Aulgabe der Erfindung ist die Schaffung eines
pfeviermat-irials, welches den vorstehend geschilderten
*f^nfbrderungen genügt und insbesondere nach Gravie-IPfune
und Einfärbung allein durch Behandeln mit Wasser fPlfeine positive Zeichnung oder eine positive Kopier- 15
RS-vorläge umwandelbar ist
pSDiese Aufgabe wird erfindungsgennäß dadurch gelöst,
p;%ß die riu fähige Schicht wenigstens einen schneidba-■*-
fen oder gleitfähigen festen Stoff A in Form von
lP%eilchen voii 0,2 bis 2a vorzugsweise 0,2 bis 8 μ:η 20
^enthält die durch wenigstens ein wasserlösliches oder
stark wasserquellbares, vorzugsweise filmbildendes und/oder kolloides Bindemittel B untereinander und mit
der Unterlage verbunden sind
Der in Form mikroskopisch kleiner Teilchen vorlie- 25
Der in Form mikroskopisch kleiner Teilchen vorlie- 25
de fest; stoff A ist insbesondere ein Kunst- oder
Naturstoff, der eine ausreichende Standfestigkeit und kein merkbares kaltes Fließvermögen hat oder eine
hohe Gleitfähigkeit und/oder leichte Abscherbarkeit an der Oberfläche und der in den für Farbmassen und 30
Tuschen gebräuchlichen Lösungsmitteln nicht oder nur gering löslich ist.
Der als Stoff A verwendete feste Natur- oder Kuntstoff muß ebenso wie das Bindemittel B eine solche
Kriechtemperatur haben, daß er unter normalen Laserungs- und Verarbeitungsbedingungen ohne
Druckeinwirkung keine bleibende Verformung erfährt, d h die einmal geritzten Linien unverändert bewahrt.
' Für die meisten Zwecke verwendet man glasklare Folien oder Platten, da sie sich für das Ritzen nach
untergelegten Vorlagen (auch Bleizeichnungen) sowie zum Kopieren (auch Lichtpausen) am besten eignen. Es
ist jedoch auch eine nur durchscheinende (weiße) Folie
8eZweckmäßigerweise ist die für die Zeichnung
bestimmte Seite feinkörnig mattiert.
Die Trägerfolie kann entweder doppelseitig glatt oder einseitig oder doppelseitig mattiert und mit einer
Kunststofflage beschichtet sein, wobei sich diese Oberfläche mit Filmfarben, Kopierfarben, Atztuschen
oder Folientuschen anlösen bzw. einfärben lassen
mÜDienTrägerfolien sind zweckmäßigerweise so dick
(etwa 50 μΐη) ausgebildet, daß die durch die obenerwähnten
Farben eingefärbten Stellen aus der Schuht herausgeschabt werden können und trotzdem noch
genügend Schichtmaterial verbleibt, um neue Ze.chen- und Korrekturvorgänge zu gestatten Diese Schichtdikauch
erforderlich, damit beim Ritzen der
Positivritzschicht die Farbträger- <*
Celluloseestern und oberflächig verseiften Folien aus
Celluloseestern bestehea Ferner sind Superpolyamide,
Polystyrol, Zellglas, transparente Papiere oder Faservliese,
Celluloseether, Preßplatten aus Aminoplasten wie beispielsweise Melamin- oder Harnstoff aldehydharzen
brauchbar. ,
Bevorzugt werden als Zeichenträger Polycarbonatfolien
verwendet, aber auch Vinylester-Vinylchlond-Mischpolymerisate und Polyester sowie laminierte bzw.
kaschierte Verbundmaterialien aus diesen sind in vielen Fällen besonders geeignet
Ferner ist als Träger eine Celluloseacetatfolie gut geeignet, insbesondere wenn sie oberflächlich verseift
ist, da dann die Affinität zu den wasserlöslichen Filmbildern, wie Carboxymethylcellulose, Alginaten
u. dgL und damit deren Haftung auf der Folie besonders ausgeprägt ist Ebenso kann in an sich bekannter Weise
die Oberfläche von Polyester- und anderen Kunststofffolien hydrophiliert werde?,.
Polyesterfolien, die mit PVC oder Polycarbonat beschichtet sind, nehmen sehr gut die Farbe an und
haben außerdem den Vorteil, daß die Polyesterfo ie gegen Feuchtigkeit abgeschlossen ist. Da beim Polyester
der Feuchtigkeitsausdehnungskoeffizient großer ist als der thermische Ausdehnungskoeffizient und
umgekehrt bei PVC der thermische Ausdehnungskoeffizient größer ist als der Feuchtigkeitsausdehnungskoeltizient
ergibt, ein Verbundmaterial beispielsweise aus einer Polyesterfolie mit einer Dicke von 100 μπι die
beidseitig jeweils mit einer PVC-Schicht von je 50 um beschichtet ist, durch das PVC eine hervorragende
V/iderstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und durch der.
Polyester eine sehr hohe thermische Maßbestandigkeit.
Die PVC-Schichten können beispielsweise durch Lackierung, Kaschierung oder Extrudierung aufgetragen
^Tit-IerXnn aus Glas, aber voneiihafter
aus einer Folie eines insbesondere dimensionsstabilen
^,stoffes, wie aus Polyestern, Homo-^r M.schp.
acetat Vinylpropionat, Maleinsäure, ,_
und Methacrylsäureester, aber auch aus Nitrocellulosen,
sein.
Ferner können die Oberflächen des Trägers oder die auf diesen befindlichen Hilfsschichten erfindungsgemäß
für die bevorzugte Bezeichenbarkeit mit Tusche oder Bleistift oder das Anlegen von Farben behandelt sein.
Auf diese Weise lassen sich leicht zusätzliche Zeichnungen aufbringen, was ohne eine solche Behandlung nur
schwierig erfolgen kann. Die auf den Träger äüfzübrin
genden Haft und Zwischenschichten : ichten sich nach der Art des Trägermaterials und der stofflichen
Zusammensetzung der Gravierschicht. Bei geeigneten Trägermaterialien, insbesondere bei Polycarbonaten,
Polyvinylchloriden oder Mischpolymerisaten aus Vinylidenchlorid und Vinylacetat können sie gegebenenfalls
entfallen, wodurch das Material nicht nur verbilligt, sondern auch wesentlich einfacher zu handhaben ist, da
keine Zwischenschichten durchritz» zu werden brauchen.
Als Stoff A lassen sich insbesondere die folgenden mit Vorteil verwenden:
Als Stoff A lassen sich insbesondere die folgenden mit Vorteil verwenden:
Polyalkylene, insbesondere Polyäthylene, auch solche, die freie oder veresterte Carboxylgruppen enthalten;
Mischpolymerisate aus überwiegend Äthylen und Vinylverbindungen; Polypropylene, fluorierte oder
chlorierte Mischpolymerisate aus Äthylen und/oder Propylen, Polyamide, Poiyaminoamide und PoSyaminoiniidazoline,
wasserhaltige Gelantinekörperchen, die gegebenenfalls mii Aldehyden oder Schwermetallen
gehärtet sind, Eiweißkoagulatc, beispielsweise aus gehärteten Kaseinen oder Sojaproteinen, Polytetrafluoräthylen,
hochschmelzende Wachse, Polyglykolether mit MG > 5000, Latex, Stärke, Kautschuke, Thiokole,
allein oder in Kombination miteinander. Von diesen
Stoffen kommt den Polyäthylenen oder ihren Mischpolymerisaten
und Abwandlungsproclukten, insbesondere
den festen Polyäthylenen eine beondere Bedeutung zu,
da sie neben ausreichender thermischer Standfestigkeit leicht schneidbar, aber zäh sind und sie zudem derart
spezielle Oberflächeneigenschaften besitzen oder durch chemische Modifikation oder Mischpolymerisation
gegenüber dem Stoff B erhalten können, daß zwar ein fester Verband von A und B nach Schishterzcugung
erfolgt, abijT zusätzlich zu dem Schneidevermögen von «°
A eine leichte Trennbarkeit von A und B an der Grenzfläche der Festkörper A möglich ist Als weiteres
positives Merkmal der Polyäthylene ist ihre geringe Löslichkeit und gegenüber den halogenierten Polyäthylenen
wie beispielsweise dem brauchbaren fluorierten 1S
Polyalkylenen ihre Preiswürdigkeit besonders hervorzuheben.
Auch ist es möglich, die Härte und den Schneidewiderstand durch Aussuchen verschiedener
Polyäthylenteilchen oder deren Abkömmlingen zu variieren oder eine partielle dreidimensionale Vernetzung
bei Schichtbildung zu erzeugen.
Der Stoff B besteht aus vorzugsweise wasserlöslichen oder stark wasserquellbaren Natur- oder Kunststoffen,
die filmbildende oder kolloide Eigenschaften besitzen und die eine hohe Bindefähigkeit zu den Körpern A und
der Unterlage besitzen. Erfindungsgemäß ist, daß dieser Verband durch Wasser gelöst oder gesprengt wird und
daß dieser eine leichte gleitende Trennung von A und B durch Scherkräfte zuläßt. Besonders brauchbar sind
solche Kunst- oder Naturstoffe bzw. deren Abwandluiigsprodukte,
die in Wasser löslich oder quellbar sind und zudem in einer engen Auswahl von Lösungsmitteln,
insbesondere in solchen, die für Farbmassen nicht gebräuchlich sind, aufgelöst werden.
Derartige Stoffe sind beispielsweise:
Polyvinylpyrrolidone, Mischpolymerisate aus Vinylpyrrolidon und/oder Maleinsäure und/oder Maleinsäureabkömmlingen
und/oder Vinyläthern, modifizierte insbesondere wasserlösliche Schellacke, Polyvinylalkohole
unterschiedlichen Hydroxylgrades, in niederen Alkoholen lösliche Polyvinylalkohole, lösliche Stärken,
lösliche Eiweißkörper, Polyvinyläther wie beispielsweise Polyvinylmethyläther, Polyacrylsäureamide, PoIymethacrylsäureamide,
Polyacrylsäurehydrazide, -oxime und -urethane, Alkalisalze von sulfonierten oder
Carboxylgruppen enthaltenden Polyphenolen; wasserlösliche Salze, Amide und Glykolester von Polyuronsäuren,
wie Derivate der Alginsäure; Alkalisalze der Celluloseglykolsäure; Äthylenoxyd-Addukte von Kohlenhydraten
wie äthoxylierte Cellulose, Psntosane und Stärke; Celluloseglykolsäure und deren Salze, Amide
und Äther, Methylcellulosen, Traganth, Karragheen, Pflanzengummi, Hydroxyäthylcellulose, Umsetzungsprodukte von Kohlenhydraten oder Polyaminen oder
Amiden mit Sultonen; Alkaliseifen von Fettsäuren und langkettigen Dicarbonsäuren; Alkalisalze von polymeren
Polycarbonsäuren und Glucoseacetaten und andere wasserlösliche Harze oder Kunststoffe beispielsweise
sprit- und wasserlösliche Kunstharze, die als Austauschstoff für Schellack verwendet werden können, wie
Tetraerythritphthalatharz.
Das Mengenverhältnis von A : B kann zwischen 1 :1 bis 20:1 variieren, wobei ein Verhältnis von 3:1 bis
10:1 besonders wertvoll ist.
Als besonders wertvoll hat sich die Kombination aus 6S
wasserlöslichen Polyvinylpyrrolidonen bzw. deren Mischpolymerisaten mit Vinylmethyläther und durch
Emulsionspolymerisation erzeugte Polyäthylenteilchen
erwiesen. ·■„-.. r
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Die Gravierschicht läßt sich auf verschiedenen
Wegen herstellen. So kann man sie aus einem Gemisch bilden, das den Stoff A in vorgeformten festem
Aggregatzustand und das Bindemittel in gelöster, kolloidaler oder molekuiardisperser Form enthält Zu
diesem Zweck !äßt sich beispielsweise ein auf dem Markt erhältliches Polyäthylenpulver mit einer mittleren
Teilchengröße von 6 μπι verwendea
Die mikroskopisch kleinen Teilchen A kann man auch selbst auf mannigfaltige Weise erzeugen, wie beispielsweise
durch Emulsionspolymerisation, wobei Teilchen von 0,3 bis 5 μπι erhalten werden, die besonders
wertvoll sind. Aber auch Teilchen, die durch Versprühen
im Warmluftstrom oder durch Einspritzen einer Lösung der Kunststoffe in ein fällendes Lösungsmittel erzeugt
wurden, sind brauchbar. Weiterhin ist es möglich, den Stoff A durch mechanische Zerkleinerung zuzubereiten.
Dem vorgeformten Stoff A ist ein in der Schicht von Stoff B getrennt vorliegender Stoff gleichwertig, der
beispielsweise aus einer Lösung, Schmelze oder Dispersion während der Schichtbildung erzeugt wird.
Zum Beispiel bedient man sich einer echten Lösung von Polyäthylen in einem Lösungsmittel mit hohem
Temperaturkoeffizienten der Löslichkeit und einem lösungsmittellöslichen Stoff B wie z. B. Polyvinylpyrrolidon
oder Mischpolymerisaten davon, erzeugt durch Erwärmen eine gesättigte Lösung und scheidet den
Stoff A in Form fein fester Teilchen bevorzugt aus der Lösung aus.
Weiterhin kommen Systeme in Betracht, die bei der
Mischung einer an sich löslichen oder dispergierten flüssigen Phase entstehen. So können beispielsweise
acetylierte Gelatinen, die in Alkohol löslich sind, durch Umsetzung mit Aldehyden abgeschieden werden. Aber
auch eine Anwendung von Mischungslücken ist möglich, z. B. Emulsion in geschmolzenen Wachsen oder
Kohlenwasserstoffen, die aus der flüssigen Phase, in der sie durch Emulgieren vorgeformt werden und nach
Abkühlung als feindisperse Festkörper ausfallen.
Weiterhin wurde gefunden, daß technische Kunststoffdispersionen bereits ohne weitere Zusätze brauchbar
sind, wenn sie als Stoff B wirksame Schutzkolloide oder Emulgatoren von der Emulsionspolymerisation her
besitzen. Derartige Stoffe B sind üblicherweise Alkali-Celluloseglykolate,
Carboxymethylcellulose, Methylcellulose, oxäthylierte Stärken, Polyvinylpyrrolidone,
Gummiarabicum oder Alkalialginate. Als Festkörperphase dieser Dispersionen sind besonders Polyäthylene,
Polyvinylchloride, Polyacrylsäureester und Polyacrylnitrile wertvoll.
Die Trägerfolie wird mit der Ritzschicht beispielsweise im Tauchverfahren mit anschließender Rakelung aus
flüssiger Phase versehen und dann durch Verdampfung der alkoholischen Lösungsmittel getrocknet. Da die
erfindungsgemäße Ritzschicht keine Bestandteile enthält, die sich verflüchtigen, austrocknen oder sich
verändern können, tritt auch keine Veränderung der Schichteigenschaften bei der Lagerung ein. Die Schicht
ist extrem weich und trotzdem kratzfest und haftet sehr gu t auf der Trägerfolie.
Nach einer bevorzugten Ausführun^-.form des erfindungsgemäßen
Zeichenmaterials ist die ritzbare Schicht mit einer Polyähtylen- oder Wachsschicht abgedeckt,
wobei der Ausdruck Polyäthylen auch oxydierte Polyäthylene und deren Ester und der Ausdruck Wachs
auch Wachssäuren bzw. deren Ester einschließen soll. Eine derartige Deckschicht schützt nicht nur die
Gravurschicht vor mechanischen Beschädigungen bei der Handhabung, sondern setzt auch deren gegebenenfalls
zu beobachtende Klebrigkeit herab, was dem Material einen besseren Griff verleiht und das Anhaften
von Spänen beim Gravieren verhindert.
Auch die Ausrüstung des Materials mit antistatischen Mitteln hat sich als günstig erwiesen, da sie der
Ablagerung von Staub bzw. dem Hängenbleiben des Gravurspans entgegenwirkt.
Vorzugsweise ist die Deckschicht so ausgebildet, daß das Beschreiben oder Bezeichnen mit weichem Bleistift
und das Ausradieren der Bleistiftmarkierungen möglich ist, ohne daß die Gravurschicht geritzt oder verletzt
wird.
Als besonders vorteilhaft, insbesondere für Handgravuren, hat es sich herausgestellt, die Oberfläche der
erfindungsgemäßen Gravierschichten mit einer dünnen Schutzchicht zu überziehen.
Die Schutzschicht besteht vorzugsweise aus festen Paraffinkohlenwasserstoffen, Polyvinyläthern von Alkoholen
mit 8 bis 22 C-Atomen, Montanwachsen, Mikroparaffinen, Polyäthylenen und oxydierten Polyäthylenen
oder Derivaten davon. Diesen Stoffen können weiterhin mattierende Stoffe wie Betonite, Bleicherden,
Kieselsäuren, Silikate, Lithopone, Blanc fixe, Aluminiumoxid.
Titandioxid oder Farbpigmente beigemischt werden, um die Überschicht derart auszubilden, daß
man mit Bleistift oder Tusche auf ihr zeichnen oder schreiben kann.
Um die leichte Wasserlöslichkeit der Gravierschicht nicht zu beeinträchtigen, ist es zweckmäßig, die
vorgenannten Stoffe nicht in Form eines geschlossenen Films, sondern als Netzwerk getrockneter Quellkörper
auszubilden, die zwar eine unmittelbare Berührung der Gravierschicht verhindern. Wasser aber frei hindurchtreten
lassen.
Die Dispersion von Quellkörpern erzeugt man insbesondere in Flüssigkeiten welche die Gravierschicht
nicht merklich anlösen, wie beispielsweise Benzin Kp 100 bis 140° C, Trichlorethylen oder Tetrachlorkohlenstoff.
Zur Herstellung löst man beispielsweise in siedendem Benzin Polyäthylene zu einer völlig gesättigten
echten Lösung auf und kühlt diese unter Rühren schnell ab. Dabei entsteht eine Paste, die aus
gequollenen Polyäthylenteilchen und einem geringen Teil noch gelöstem Polyäthylen besteht. Die Paste wird
bis zur Fließfähigkeit mit dem gleichen Lösungsmittel verdünnt und dosiert auf die Gravierschicht aufgebracht.
Die Trocknung erfolgt dann bei mäßig erwärmter Temperatur, bei Polyäthylenen vorzugsweise
zwischen 40 und 55° C.
Die Gravierschicht läßt sich entweder aktinisch durchlässig oder aktinisch dicht ausbilden. Im ersteren
Fall hat sich eine blaue Anfärbung bewährt, während im zweiten die Einverleibung orangefarbener, gelber oder
grüner Farbstoffe oder Pigmente zweckmäig ist.
Blaue Folien können nach Fertigstellung der Gravur eingefärbt und gepaust werden, was den Vorteil hat, das
Nachträge noch vorgenommen werden können und eine Kontrolle der Gravur bzw. Einfärbung möglich ist.
Erst dann wird die Schicht abgewaschen.
Bei kopierfähigen Schichten wird man die Kontrolle an Hand einer Lichtpause vor dem Einfärben der
Ritzung vornehmen.
Für kopierfähige Schichten müssen die Farbstoffe im Empfindlichkeitsbereich des verwendeten Kopiermaterials,
beispielsweise Lichtpauspapiers, spektral absorbieren, also aktinisch dicht sein.
Die Gravierschicht selbst soll, um die Abnutzung des Zeichengerätes möglichst gering zu halten, in der Regel
keine Mattierungsstoffe enthalten. Auch für die Projektionsmöglichkeit der fertig gravierten Zeichenfolie
isi eine gute Durchsichtigkeit wünschenswert.
Der zur Einfärbung der Gravierfolie verwendete Farbstoff muß selbstverständlich mit den übrigen
Schichtbestandteilen verträglich sein und darf überdies nicht in die Folie eindiffundieren. Seine Affinität zu dem
Folienwerkstoff soll deshalb gering sein, damit auch die Schattenbildung vermieden wird. Es kann deshalb
angezeigt sein, eine Hydrophilierung vorzunehmen.
Wenn die erfindungsgemäße Gravierfolie außerdem auf der Rückseite der Trägerfolie eine lichtempfindliche
Sensibilisierung, z. B. eine Lichtpauspräparation aufweist, so kann dort eine Zeichnung aufkopiert werden.
Zeigt die Sensibilisierung nach der Fertigstellung der Rückseitenkopie ein blaues Bild, während die Ritzschicht
selbst aktinisch deckkräftig eingefärbt ist, so kann das blaue Strichbild als Anhaltekopie verwendet
und als solche auch nach der Entschichtung der Folie
beibehalten werden. Bei Präparationen, die ein anderes, d. h. kopierfähiges Farbbild hervorrufen, sollte die
Präparation vorzugsweise entfernbar sein.
Die erfindungsgemäße Ritzfolie ist lichtbeständig und hitzebeständig. Sie läßt sich in jeder Lichtpausmaschine
sowohl im Belichterteil als auch im Entwicklertei verarbeiten.
Claims (7)
1. Graviermaterial mit einem flächigen Träger aus hartem und vorzugsweise dimensionsstabilem, flexiblem
Werkstoff, einer ritzfähigen Schicht und gegebenenfalls Zwischenschichten, dadurch gekennzeichnet,
daß die ritzfähige Schicht wenigstens einen schneidbaren oder gleitfähigen Stoff A in Form von Teilchen mit einer Größe von
0,2 bis 20, vorzugsweise 0,2 bis 8 μΐη enthält, die
durch wenigstens ein wasserlösliches oder stark wasserquelibares, vorzugsweise filmbildendes und/
oder kolloidales, Bindemitel B untereinander und mit der Unterlage verbunden sind.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoff A ein Polyalkylen, insbesondere Polyäthylen, ist
3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel B Polyvinylpyrrolidon
oder ein Mischpolymerisat davon ist
4. Material nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Mengenverhältnis von A zu
Bl : 1 bis 20 :1, vorzugsweise 3 :1 bis 10 :1, beträgt.
5. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die ritzfähige Schicht
aktinisch opak ist.
6. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die freie Oberfläche
der ritzfähigen Schicht mit einer Schutzschicht aus Polyäthylen und/oder Wachs bzw. Wachsderivaten
versehen ist.
7. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger eine
Polycarbonatfolie ist.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691934722 DE1934722C3 (de) | 1969-07-09 | Graviermaterial mit einem flächigen Träger und einer ritzfähigen Schicht | |
CH1016670A CH557750A (de) | 1969-07-09 | 1970-07-06 | Graviermaterial. |
JP5943670A JPS5033442B1 (de) | 1969-07-09 | 1970-07-08 | |
GB6646170*A GB1316764A (en) | 1969-07-09 | 1970-07-09 | Engravable recording material |
FR7025609A FR2054969A5 (de) | 1969-07-09 | 1970-07-09 | |
ES1970192543U ES192543Y (es) | 1969-07-09 | 1970-07-09 | Lamina para grabar. |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691934722 DE1934722C3 (de) | 1969-07-09 | Graviermaterial mit einem flächigen Träger und einer ritzfähigen Schicht |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
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