DE1933983A1 - Flexible Folien aus synthetischem thermoplastischem Material mit bestimmter Fotoselektivitaet - Google Patents
Flexible Folien aus synthetischem thermoplastischem Material mit bestimmter FotoselektivitaetInfo
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Description
DR. JUR. DIPUCHEM. WALTER BEIt
ALFRED HOEPPENER
DR. JUR. DIPL-CHEM. H.-J WOLFF 1
DR. JUR. HANS CHR. BEIL *'
623FRANKFURTAMArtAIN-HÖCHST
Unsere Nr. 15 606
Montecatini Edison S.p.A.
Mailand/Italien
Flexible Folien aus synthetischem thermoplastischem Material mit bestimmter Fotoselektivität
Die vorliegende Erfindung betrifft flexible Folien aus
synthetischen thermoplastischen Materialen, die eine bestimmte
Fotbselektivität■■"aufweisen und sich bei der Verwendung zum
Schutz von Blumen-, Obst- und Gemüsekulturen eignen.
Die Bedeckung des Bodens zur Erzielung bestimmter Effekte ist
in der Landwirtschaft seit langem bekannt und wird mit "flixlcheri"
bezeichnet.
Der Zweck des "fAilchens" besteht darin, die Temperaturbedingungen
des Bodens zu verbessern, das Wachstum von schädlichen
Pflanzen zu behindern, den Wasserverlust durch Verdampfung zu begrenzen, ein frühes Wachstum zu fördern und gelegentlich
auch die gebildeten Früchte zu schützen. :
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Die zu diesem "Zweck früher verwendeten- Materialien wie Stroh,
trockene Blätter und dergleichen wurden weitgehend durch
synthetische thermoplastische Stoffe wie Polyäthylen oder weichgemachtes. Polyvinylchlorid ersetzt.
Die synthetischen thermoplastischen Materialien werden in Form von Folien verwendet, die mit Ruß angeschwärzt sind; sie
sind daher durch eine Durchlässigkeit für Sonnenlicht gekennzeichnet,
die im Bereich des sichtbaren Spektrums nahe Null liegt. :. _
Durch Verwendung dieser Materialien wird das Wachsturn schädlicher Pflanzen vollständig unterdrückt, andererseits erlauben sie nicht die Erzielung besonders zeitiger Frühernten.
Dieser Nachteil geht vermutlich darauf zurück, daß die Folien
auch im nahen Infrarot Durchlässigkeitswerte von nahe Hull
zeigen, so daß das Sonnenlicht nicht direkt auf den bedeckten
Boden gelangt, sondern von der Folie vollständig absorbiert
wird;, die Folie gibt dann durch Strahlung unter Streuung eines
hohen Anteils der Gesamtenergie aufgenommene Energie an den
Boden ab. . ·
Um die geschilderten Nachteile zu überwinden, wurde bereits
die Verwendung transparenter Folien aus thermoplastischen Materialien
mit einem Gesamtdurchlässigkeitswert für Sonnenlicht von etwa 90$ im sichtbaren Bereich und nahem Infrarot vorgeschlagen.
Unter Verwendung dieser Materialien kann man sehr frühe Eriiten
erzielen. Mit diesen Materialien wird jedoch auch das Wachstum von Unkräutern gefördert, und dieser Nachteil kann nur
durch die Anwendung teurer selektiver Herbizide überwunden
werden. -
Ziel vorliegender Erfindung ist nun die Bereitstellung eines
synthetischen thermoplastischen Materials, bei dessen Verwen-'
909883/0423
dung die· obigen Nachteile nicht mehr atrf"treten·,.
Gegenstand vor!legender- Erfindung sind synthetische thermoplastische
Folien.,, die gekennzeichnet sind durch, eine- Ge-samtdiirchlässigkeit
von durchschnittlich weniger als? 4-Qfo flor
Sonnenlicht«; einer Wellenlänge zv/isehen 3'0ö.unci 7OO^ myttund:
durchschnittlich mehr als 60 % fur Sonnenlicht e-iner Wellen«-
länge oberhalb 900
Insbesondere zeigen die Folien gemäß vorliegender Brfindung·
bei einer Dicke zwischen 0, OT und 0,.5 nun &es;amtdurchläs;sxg>fceitswerte
zwischen 0 und 10 $ für Sonnenlicht: mit Wellenlängen irischen 500 und 500 m^Ct, von 0 bis- 35 c,q für Soimen—
lieht mit Wellenlängen, zv/ischen 500 und 75©* niyMf,. von 0 bxs
90 ?ύ für Sonnenlicht mit Wellenlängen zwischen 750 und 90©
und von 60 bis SOfo für "Wellenlängen, von mehr als 900 niy££*
Überraschend wurde gefunden, daß bei Verwendung dieser Folien
eine,- ausreichende Erwärmung· des Bodens erfolgt,, praktiscii kein
Unkraut' wächst und praktisch keine Feuchtigkeit aus dein1 Boden
durch Verdampfung verloren geht. Insbesondere wurde" schlie-ßlich
gefunden, daß man bei Verwendung der erfindungsgemäßen Folien
sehr zeitige Ffühernten erzielen kann.
Die erfindungsgemäßen Eolien eignen sich insbesondere zur Verwendung Im Blumen—, Obst- und Gemüseanbau in offenen Beeten
wije auch in Treibhäusern, unter Schutztunneln oder dergleichen.
Besonders eigenen sich die erfindungsgeinäßen Folien zum Ziehen
von Salat, Rettichen, Spargeln, allen Kürbisarten, Steinobst
xmß.-"KaOKt schatt engewäehs en.
Diese Folien bestehen im wesentlichen aus
'-ti.).- einem leicht in Folien überführbaren, thermoplastischen
>-"'■ Polymermaterial^ vile z.B, Polyvinylchlorid,,' Polyäthylen,,
'' 'Polypropylen,^^ Eolymethylmetacrylat, Äthylen-VinyIacetat-
: ' 909883/0423
BAD ORIGINAL
Gopolymeren, Polyamiden und dergleichen* JtIl
thermoplastischen Materialien können alleine odier &l
gegenseitigen Gemischen verwendet werden, und ■.··■
2.) einem Wärme-* und Lichtstabilis'ator, der im Fall vott
Vinylpolymeren aus. einem Barium-, Cadmium-, Blei-,
Zink-, Zinn-, Magnesiumstabilisator, allein© öder in
entsprechenden Kombinationen, und im Fall anderer merer aus anderen bekannten Stabilisatoren besteht,- sowie. - ... - - ■■'"-. '■«■■■
w 3.) vorzugsweise, 'jedoch nicht obligatOrisch, einem Wärfte--
und licht-Go-Stabilisator, der im Fall· der Vinylpolymere
aus einer oder mehreren organischen Verbindungen "besteht t
die im Molekül mindestensrelne Epoxy.gruppe aufweisen,
-■. > z.B. höheren Epoxy estern'-mit 22 bis Λ$0 Kohlenstoff atömefv
; ferner ■ .
4.) vorzugsweise, jedoch nicht obligatorisch, einer ITV-St£ä?h-.
lung absorbierenden Substanz bekannter Art, im allg^effieinen
: einein Benzophenon oder einfachen oder substituierten
■ Triazol, gegebenenfalls zusammen mit einem Bläuungsmittel,
einem optischen Aufheller oder einem OxydatiOilSiiihibitor
' bekannter Art, und .-■'-."- ■",.·.-
- 5.) vorzugsweise, jedoch nicht obligatorisch, einem Weichmacher,
der im Fall von Vinylpolymeren aus einem G-emisch
-'" aus einem oder mehreren Weichmachern der JPhtalsäurereihe
mit 4 bis 13 Kohlenstoffatomen, in der Alkylkette lseoteht,
gegebenenfalls zusammen mit Antioxydäntien wie substituierten
Phenolen, allein oder im Gremisch mit Poly alkoholen,
ferner auch möglicherweise im Gemisch mit Weichmachern
eines anderen Typs wie z.B.
. a) Alkyladipaten mit 4 bis 13 Kohlenstoffatomen in der
. . Alkylkette,
b) Alkylsebacaten mit 4 bis 13 Kohlenstoffatomen isn der .
909883/0423
Alkylkette,
c) Alky laze lat en mit 4 bis. 13 Kohlenstoffatomen in der
Alkylkette, """-.-
d) Alkyl-und/oder Arylphosphaten und -phosphaten,
e) "alkylaromatisehen KohlenwasBerstoffen wie z.B.
Dodecylbenzol und dergleichen,
f) chlorierten oder sulfonierten Paraffinen, und .ferner
6.) vorzugsweise, jedoch nicht obligatorisch, einem Schmiermittel
aus einer oder mehreren der folgenden Verbindungen:
Höhere^" aliphatischer Säuren mit 12 bis 24 Kohlenstoffatomen
wie z.B. Stearinsäure, laurinsaure, Palmitinsäure, Miristinsäure oder deren Barium-, Kadmium-, Zink-,
Kalium- oder Bleisalzen; Paraffinwachsej. Polyamidwachse;
niedermolekulare Polyäthylene; Silikonöle; mineralische - Schmieröle; höhere aliphatische Alkohole mit 12 "bis 24
Kohlenstoffatomen, und
7.) vorzugsweise, jedoch nicht obligatorisch, inerten pulverförmigen
Füllstoffen, z.B. KaIziumearbonat, und
8.) erfindungsgemäß einem oder mehrerenan sich bekannte^Farbstoffe solcher Art und in solcher Menge, daß dem zu Folien verarbeiteten thermoplastischen Material die obigen
Absorbtionswerte erteilt werden. .
Als Beispiele seien nachstehend einige Farbstoffe angegeben,
die bei der Herstellung der erfindungsgemäßeh Folien verwendet
werden können.
An gelben Farbstoffen eignen sich besonders synthetische Azofarbstoffe der Acetylacetoarylid- und Pyrazolonreihe. ■
Unter den roten Farbstoffen-sind insbesondere aus Pyrazolon
90 98 83 /0423 /
• · I
t ■#- ♦ ·
- 6 - ■■.■■-■=■ ■■ -.
■ ■ ".. ■■■;.-■ hohem
hergestellte Azofarbstoffe mit Heefe&olekulargewicht vorteilhaft. '.-.- ;v ■;■■■".·■■■
Bevorzugte violette Farbstoffe sind die Küpenfarbstoffe aus
Thioindigo,.
Unter den blauen und grünen Farbstoffen erwiesen sich die
Phthalocyanine und chlorierten Phthalocyanine als besonders geeignet.
f Die quantitative Zusammensetzung des Polymermaterials, aus
welchem die erfindungsgemäßen Folien hergestellt werden, vari-"
iert je nach der Art der Additive, die vorstehend unter den
Punkten 2) - 8) aufgeführt sind.
j Sehr befriedigende Ergebnisse wurden mit gefärbten Folien er—
zielt, die pro 100 Teile thermoplastischem· Polymer-folgende·".
Zusätze enthielten: 0,5 bis 10 Teile Wärme- und lichtstabilisatoren; 0 bis 30 Teile eines Co-Stabilisators; 0 bis
2 Teile UY-Absorber; 0 - 100 Teile Weichmacher für Vinylpolymere;
0 bis 5 Teile Schmiermittel; 0,00001 - 10 Teile Farb-
·.: r stoff; 0 - 4Ό0,'Teile inerte Füllstoffe.
Eine gefärbte Folie gemäß vorliegender Erfindung kann z.B.
folgende Zusammensetzung aufweisen: <-
r
'■..·"..· Gewichts-
"Sicron 548" (eingetragenes Warenzeichen), durch teile
Suspensionspolymerisation hergestelltes Yinylchlorid-homopolymer 100
Barium-Gadmium Hitzestabilisator ^Verhältnis Ba
/Cd = 1:2) 3
" -■-'-"■"'■-■".; ".■■'■-■'
! Epoxidiert es Soyabohnenöl *j
\ ^-Ifydroxy-^-methoxy-benzQphenon 0,25
s Dioctylphtalat (mit 0,2?S Bisphenol A) 50
Tricreiiylphosphat 10
Stearinsäure 0,5 .. "Farbstoffe >
. 4
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1i33If3
Bas Gemisch aus thermoplastischem Polymer und: Additiven
gemäß den vorstehenden Punkten. 2-8) kann in an sich
bekannter Weise in Folien überführt werden. Beispielsweise
können gefärbte Folien aus Vinylpolymeren durrch Extrusion
von Granulat oder Pulvern(Trockengemischen), gegebenenfalls
zum Teil in Gel überfuhrt,, die aus einem .Semisch ρλιβ Polymer
und Additiven bestehen, erhalten werden.
Dieses Gemisch, das sowohl in Pulverform wie auch in Form vom
Granulat vorliegen kann, wird erhalten, indem man zunächst
das Polymer mit den Additiven in der Kälte und dann bei einer
Temperatur bis zu 1200C mischt. Daraus wird bei einer Temperatur zwischen 120 und 1800G (Gelierung) eine homogene Masse
gebildet, die dann in einen Granulat herstellenden Extruder
eingeführt wird. Aus dem Granulat wfärd sodann in einem geeigneten Extruder die Folie hergestellt.
Erfindungsgemäße Folien aus weichgemaehteni Polyvinylchlorid
sind durch folgende mechanische Eigenschaften gekennzeichnet:
Modulus (ASTM D 882) größer als 0,3, vorzugsweise zwischen
0,7 und 1,5 kg/mm ;
Bruchlast (ASTMfJ größer als 0,7, vorzugsweise' zwischen 2 und
3 kg/mm2;
Bruchdehnung (in Längsrichtung) (ASTK D 882)· größer als 100$,
vorzugsweise zwischen 250 und 400 £;
!Zugfestigkeit (ASTM D 689) in Längsrichtung größer als 1000,
Vorzugsweise zwischen 2000 und 8000 g/mm; in Querrichtxmg
größer als 100Oj vorzugsweise zwischen 3500 und 8000 g/mm;
Statische thermische Beständigkeit, unverändert nach. 200 Minuten bei 17O0C;
Liehtbeständigkeit im Wetter-Ometer (E42/66): unverändert
nach 1000 Stunden.
9Q&B83/Q4
100 | 1 | 00 | 100 |
52 | 52 | 52 | |
3 | 3 . | 3 |
' ' · 1S333E3
Beispiel. 1 : ^ <; ■■'-.'
Brei PoIien mil; einer Dicke von 0,10 mm wurden aus Polyvinylchlorid mit den in der folgenden Tabelle I angegebenen Zusätzen
hergestellt·: ■
T a b e 1 1 e -I-
■■'-. ■ . A BC
Polyvinylchlorid (1), Gewichtsteile
& Weichmacher. (Z) --. Stabilisator (3)
Schwarz (4) , _ _ 2
Gelb (5) ? 'Q-f.5'. -
Rot (6) ■ 1,5
Blau (7) ■ 0,3 - -
Violett (8) 0,8 - -
Ultraviolett-absorber (9) 0,8
(1) "Sicron 548" (eingetragenes Warenzeichen).
(2) Gemisch aus Phthalsäureestern und epoxidxertem SoJabohnenöl.
. .
(3) Komplexes System aus Barium- und Cadmiumseifen.
(4) Ruß
(5) Pigmentgelb 83 (gelbes Pigment)
(6) Azofarbstoff AD
(7) Unchloriertes Phthalocyanin (Color Index Nr. 74160)
(8) Eiipenviolett 2 (Color/Index Fr. 73385)
' (9) Im Handel erhältlich unter der Bezeichnung UV 9.
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"I Τϊ ϊ X-" Ί Τ"~ * "~ J ""— ■% i ti
Die Folien waren durch die aus Tabelle'II ersichtlichen
Eigenschaften gekennzeichnet:
Eigenschaften | Folie | ASTM-Analysen methode |
0G | tung | der Folie, der Folie, |
230O | D"1 043-61T | Werte |
Dichte bei 23°0, g/cc | 1,235 | |||||||
Gold Plex Temperatur in | , Längsrichtung | D882-61T | - 21 | |||||
"Shore"-Härte | Folie | 82 | ||||||
ο Modulus kg/ram |
1,30 | |||||||
ρ Bruchlast kg/mm |
Quer | D882-61T | 2,55 | |||||
Dehnung °/o | Berstwiderstand kg/cm | 340 | ||||||
Modulus kg/mm | EIiIilüliDORP-Reißfestigkeit longit.g/mm ELMENDORF-Reißfestigkeit transv.s/mm |
1,20 | ||||||
p Bruchlast kg/mm |
D1 922-61T | " 2,50 | ||||||
Dehnung $ | 350 | |||||||
2,90 | ||||||||
4300 5000 |
EMMDORF-Reißfestigkeit der Folie,
longit.g/mm
ELMENDORF-Reißfestigkeit der Folie, transv.g/mm
EI14END0RF-Reißfestigkeit der Folie,
longit.g/mm
ELMENDORPJ-Reißfestigkeit der Folie,
transv.g/mm
C D1922-61T
D1922-61T
2800
3500 2300
2600
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- ίο -
Die optischen Eigenschaften der drei Folien sind aus der
folgenden Tabelle III zu entnehmen.
»Λ | A | 4 | Gesamtdurchlässigkeit | "1° | B | G | |
Prozentuale | Π | prakt. | 28 | 13 | Null | ||
Wellenlänge | ti | It | 25 | Null | 14 | Il | |
300 | It | It | 45 | It | io | 82 | ti |
350 | Il | It | 82 | Il | 88 | Il | |
400 | η | It | 85 | It | C/o | 88 | It |
450 | Il | ti | 85 | Il | 89 | Il | |
500 | It | 85 | Il | io | 90 | <?o » | |
550 | It | 85 | <f0 | 91 | io " | ||
600 | Il | 91 | »/ο » | ||||
650 | Il | 91 | Of0 It | ||||
700 | Il | 91 | $> Il ." | ||||
750 | It | 91 |
σ/ it
/O |
||||
800 | ti | 91 | |||||
850 | Il | 91 | io %% | ||||
900 | 91 | ||||||
950 | |||||||
1000 |
Die Messung der Gesamtdurchlässigkeit erfolgte mit einem Hitachi-Perkin-ßlmer Spectrophotometer, der mit einem Integrator
versehen war, der der obigen Bestimmung angepaßt w^.r.
Pur Wellenlängen unterhalb 300 m^sind keine Durchlässigkeitswerte
angegeben, da die Sonnenstrahlen dieser Wellenlängen fast vollständig durch die Atmosphäre absorbiert werden und daher
auf den Ablauf des Pflanzenwachs turns keinen Einfluß nehmen,
Wie aus Tabelle III zu ersehen, zeigt die Folie A gemäß vor-
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193398
- li -
liegender Erfindung Durchlässigkeiten "von nahezu Null für
den größten Teil des sichtbaren Spektrums, d.h. bis zu 600yHi,
ferner relativ niedrige Burchlässigkeiten, d.h. weniger als etwa 30it, im restlichen Bereich des sichtbaren Spektrums
(von 600 bis 750 mu,) und sehr hohe Durchlässigkeiten, ähnlich
denen transparenter Folien, in der Spektralzone des nahenlnfrarot (oberhalb 750
Die transparente Folie zeigt ihrerseits sehr hohe Jkirchlässigkeitsiferte
sowohl in dem Bereich des sichtbaren Spektrums wie auch im Bereich des nahenlnfrarot.
Die schwarze Folie ist gekennzeichnet durch Durchlässigkeitswerte von nahezu Null sowohl im sichtbaren Spektrum wie auch
im nahen Infrarot.
Die Tests zur Bestimmung der Verwendungseigenschaften der
erfindungsgemäßen Folien wurden wie folgt- durchgeführt:
Unter drei Treibhaus-Tunnels der folgenden Abmessungen: Höhe 2t50 m. Breite 5,50 m und länge 60 m, die mit einer transparenten
Folie auf der Basis Polyvinylchlorid mit den chemischphysikalischen
Eigenschaften entsprechend der Folie B bedeckt waren« wurden Melonen (Cueurbita MeIo Cantolupensis; Hybrid
F l/N.16) in drei Reihen gezüchtet. Die mittlere Reihe, die
von den beiden benachbarten Reihen nicht beeinflußt wurde, wurde in einer Länge von jeweils 20 m mit den drei Folien A,
B tind C nach Art eines lateinischen Vierecks (latin Square)
bedecrt. -
Auf jeweils 14 Meter wurden 60 Sämlinge eingesetzt, so daß man
20 Pflanzen la Abstand von jeweils 70 cm voneinander erhielt; entsprechend den Pflanzstellen wurden in die bedeckenden Pollen
Löcher eingeschnitten.
Die Treibhaus-Tunnels befanden sich auf dem Gut des 'Centro
per l'ApjE&icazione delle Materie Piastiche all'Agricoltura1
der Monteeatini Edison in Mantua. Die Stellung der Tunnels
verlief von Nordost nach Südwest; in der Nähe der Tunnels
0 9883/042
befanden sich weder Bäume noch Gebäude. Sie waren ferner mit einer geeigneten Lüftungsvorrichtung versehen.
Die landwirtschaftlichen Versuche wurden 1967 zwischen dem
5. März und 20. Juni durchgeführt. Die erzielten Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle IV zusammengefaßt:
Folie A B C
Ernte am 31.5. | kg. | 22 | 9 | 13 |
Anzahl Früchte | Il | 23,650 | 5,700 | 10,590 |
Gesamtgewicht | 1,075 | 0,633 | 0,815 | |
Hittieres Fruchtge wicht |
||||
Ernte am 10.6. | Il | 76 | 22 | 51 |
Anzahl Früchte | Il | 80,180 | 13,530 | 41,050 |
Ge s amt g e wi c ht | 1,055 | 0,615 | 0,805 | |
Mittleres Fruchtge wicht |
||||
Ernte am 20.6. | ||||
Anzahl Früchte 92 41 80
Gesamtgewicht " 95,220 24,800 63,600
Kittleres Fruchtgewicht » 1,035 0,605 0,795
Die in Tabelle IV wiedergegebenen Werte entsprechen, den Mittelwerten
von jeweils drei Versuchen. Man ersieht, daß eine beträchtliche Verbesserung bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Folien erzielt wird.
909 8 83/0423 BAD ORIGINAL
Insbesondere ist der Tabelle zu entnehmen, da/3 bei Verwendung einer Folie A (erfindungsgemäß) eine frühere Reifung
erzielt wird, ersichtlich aus dem höheren Gesamtgewicht der Früchte und der größeren Anzahl, im .Vergleich zur Verwendung
einer transparenten oder schwarzen Folie (B und C).
Die geringere Erzeugung und das niedrigere Gewicht der unter
Verwendung der Folie B erhaltenen Früchte geht hauptsächlich auf die Anwesenheit von Unkraut zurück, das die Nutzpflanzen
direkt unterdrückt.
Die mit den erfindungsgemäßen Folien erzielte Verbesserung gegenüber der schwarzen Folie C wird ermöglicht durch die hohe
Durchlässigkeit der erfindungsgemäßen Folie A im Spektralbereich des nahen Infrarot, wodurch den Pflanzenwurzeln eine
wesentlich größere Wärmemenge als bei Verwendung der schwarzen Folie zugeführt wird, die bekanntlich die Strahlen im Bereich
des nahen Infrarot nicht durchtreten läßt.
Die Temperaturmessungen in dem mit den Folien A, B und C bedeckten
Boden, deren Ergebnisse aus Tabelle V zu ersehen sind, bestätigen die Zuverlässigkeit der obigen agronomischen Daten.
Temperatur des mit den Folien A, B und C bedeckten Bodens in 0C (Messungen am 27. und 28. Mai 1968 in Porto Marghera).
Std. Folie Std. Folie
ABC ABG
14 50 48 45 24 50 29,5 28
15 52 49 44 ■ 1 29 28,5 27
16 | 46,5 | 45, | 5 | 51 | 5 | 2 |
17 | 42 | 41 | 57, | 5 | ||
18 | 59,5 | 39 | 55 | 5 | 4 | |
19 | 37 | 56, | 5 | 55, | 5 | |
28 | VJl | 27 | 26 | 5 |
27 | 26 | 25, | ||
26, | 25,5 | 25 | VJl | |
26 | 25 | 24, | ||
909883/0423
--14 -
Tabelle V (Fortsetzung)
Std. | A | Folie | B | C | Std. | A | Folie | G |
53,5 | 33 | 32 | 25 | 3 | 24 | |||
20 | 33,5 | 33 | 30,5 | 6 | 25 | 24,5 | 24 | |
21 | 32 | 32 | 29 | 7 | 25 | 24,5 | 24 | |
22 | 31 | 31 | 28 | 8 | 24,5 | |||
23 | ||||||||
Die Messungen wurden in einer Tiefe von 5 cm mit Y/iderstands-
-ttermometern durchgeführt.
Wie aus Tabelle Y zu ersehen, bleibt die Temperatur des mit
einer erfindungsgemäßen Folie bedeckten Bodens wesentlich über der Temperatur des mit der schwarzen Folie bedeckten Bodens,
und sie ist entweder gleich oder etwas höher als die
Temperatur des mit der transparenten Folie bedeckten Bodens.
Wenn auch im obigen Beispiel in einem Treibhaus gearbeitet wurde, so werden doch selbstverständlich auch beim Arbeiten im
Freien ähnlich günstige Ergebnisse bei Verwendung der erfindungsgemäßen
Folien erzielt.
Beispiel 2 ■
Spargel (Asparagus Offieinalis, Argentuil, frühe Art) wurden
unter einem Treibhaustunnel mit folgenden Abmessungen: Höhp
2 m, Breite 4 m, länge 50 m gezüchtet. Das Treibhaus war mit einer transparenten Folie der in Beispiel 1 unter B beschriebenen
Art bedeckt.
Die Spargelkultur war vier Jahre alt. Zum Treiben wurden die
Wurzeln zunächst in eine Tiefe von 4 cm, anstelle von 60 cm bei üblichen Kulturen, verbracht. Auf diese Weise wurde die
Sonnenwärme vollständig ausgenützt, die somit rasch die Wurzeln
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1 S3 3313
erwärmte und die Sprossung rn Gang setzte.
Innerhalb des Treibhauses wurden drei Tunnels aufgestellt
mit .folgenden Abmessungen: Breite 90 cm.i Länge 50 m, Höhe
80 om. Diese drei kleinen Tunnels wurden mit den Folien A-,
B und C gemäß Beispiel 1 bedeckt.
Die Folie B (transparent) wurde zur Herstellung von grünem
Spargel verwendet, während mit der Folie C (schwars) weißer
Spargel hergestellt wurde. Auch die Folie A (er findungs gemäß)
diente zur Herstellung von weißem Spargel.
Die Versuche wurden nach einem Stichprobenschema (randomblock
scheme) mit vier Wiederholungen durchgeführt. Folgende Ergebnisse wurden erzielt:
Ab 24. März 1968 wurde ein weißer Spargel guter Qualität erhalten.
Ee wurde keine Bildung von Unkraut beobachtet.
Ab 12. Mär« 1968 wurde ein grüner Spargel guter Qualität erhalten.
Es wuchsen große Mengen an Unkraut, weshalb zwei Unkrautbekämpfungen
erforderlich waren.
Ab 12. Mär* 1968 wurde ein weißer Spargel guter Qualität erhalten.
Kein Unkrautwachstum wurde beobachtet.
Aas den obigen Ergebnissen wird die mit Folie A (erfindungsge-
Bäß) erzielte Verbesserung ersichtlich. Überraschend ist, daß
Ban mit einem Vorsprung von 12 Tagen gegenüber der Folie C einen
weißen Spargel erzielt, bei gleichzeitiger völliger Vermeidung von Unkrautwachstum, wie es unter Folie B erfolgt.
Sine Trelbhauszüchtung von Gladiulus Hybridus (3 Arten:
Polygoon gelb; Princess des Meges» weiß; Sans Souci, rot)
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■wurde auf dem Gut "Tor di Mezzavia" Rom, der Montecatini
Edison ü-p.A durchgeführt. In tunnelförmigen Treibhäusern
folgender Abmessungen; Breite 5.50 m, Höhe 2,3 m, Länge 8.0 m.
Die Treibhäuser waren mit einer transparenten Folie B gemäß
Beispiel 1 bedeckt.
In den Treibhäusern war der Boden durch die drei Folien A,
B und 0 gemäß Beispiel 1 bedeckt. Bie Folien wurden perforiert
und die G-ladiolenknollen wurden entsprechend den Löchern in
den Folien in den Boden eingepflanzt. Die Versuche erfolgten
nach einem Stichprobenschema mit viermaligen Wiederholungen. Die Versuchsergebnisse sind nachfolgend zusammengefaßt:
Folie B: Es wuchs sehr viel Unkraut, und diese Unkräuter beengten
die Pflanzen. Es wurden nur wenige der Nutzpflanzen mit einem dünnen Stiel und einer durchschnittlichen Länge von
1 bis 1,2 m, je nach der Art, erhalten.
Folie C; Keine Unkrautbildung. Es wurden gut gebildete
Pflanzen mit einem Stiel von etwa 1,5 bis 1,7m, je nach der
Art, erzielt.
Folie A: Keine Unkrautbildung. Gut ausgebildete Pflanzen mit
einem Stiel von durcnschnittlich 1,6 bis 1,8 m, je nach der
Art. Sie besaßen gegenüber den Pflanzen unter Folie G einen Vorsprung von 8 Tagen.
Aus den vorstehenden Daten ergibt sich die auffallende Verbesserung, ciie durch die erfindungsgemäßen Folien erreicht
wird, auch wenn ülumenzüchtungen durchgeführt werden.
Während die obigen Beispiele die Verwendung von Folien aus
Polyvinylchlorid illustrieren, werden selbstverständlich ahn—
li.ch günstige Ergebnisse auch unter Verwendung von Folien aus anderen thermoplastischen Polymeren wie z.B. Polyäthylen,
Polypropylen, Äthylen-Vinylacetat-Cokolymeren, Polymethylmethacrylat,
Polyamiden und dergleichen erhalten, in die Farbstoffe in solcher Weise eingearbeitet sind, daß den
Folien die obigen optischen Eigenschaften erteilt werden.
-.098 ο:, /04 2 3 BAD ORIGINAL
Claims (6)
1.) Flexible folien aus synthetischen thermoplastischen
Materialien, insbesondere zur Verwendung im Blumen-, Obst- und Gemüseanbau, gekennzeichnet durch Gesamtdurchlässigkeiten
von durchschnittlich weniger als 40 % für Sonnenlicht mit Wellenlängen zwischen 300 und
700 mJA(sichtbares Spektrum) und durchschnittlich mehr
als 60 °/> für Sonnenlicht mit Wellenlängen von mehr als
900 mU, vorzugsweise von 900 bis 1500 mM.
2.) Folie gemäß Patentanspruch 1), dadurch gekennzeichnet,
daß sie in einer Dicke von 0,01 bis 0,5 nun eine/1 Gesamtdurchlässigkeit
zwischen 0 und 10 °/> für Sonnenlicht mit
Wellenlängen zwischen 300 und 500 niZi, von 0 bis 35 "/>
für Sonnenlicht mit Wellenlängen zwischen 500 und 750 mU
von 0 bis 90 fo für Sonnenlicht mit Wellenlängen zwischen
750 und 900 m/*, und von 60 bis 90 fo für Sonnenlicht
mit Wellenlängen von mehr als 900 m/x., vorzugsweise von
900 bis 1500 XCiJU1 aufweist.
3.) Verfahren zur Herstellung von Folien gemäß den Ansprüchen
1 und 2), dadurch gekennzeichnet, daß einem synthetischen thermoplastischen Material mindestens eine färbende Substanz
zugesetzt und das resultierende Gemisch zu "einer Folie verarbeitet wird, wobei Art und Menge der färbenden
Substanz und Dicke der Folie so eingestellt werden, daß die entsprechenden Gesamtdurchlässigkeiten erzielt
werden,
4.) Verfahren nach Patentanspruch 3), dadurch gekennzeichnet,
daß man als thermoplastisches Material Polyvinylchlorid verwendet,
909883/04 2 3
- 13 -
5.) Verfahren nacri Patentanspruch 3 oder 4), dadurch gekennzeichnet,
daß man pro 100 Gewichtsteile des Polymers 1 bis 10 Gewichtsteile färbender Substanzen' verwendet
,
6.) Verwendung der Folien gemäß Anspruch 1 oder 2) zum
Schutz von Blumen-, Obst- und Gemüseanbauflachen.
Pur Montecatini Sdison S.p.A.
Kailand/Italien
Rechtsanwalt
909883/0 423
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