DE1933419C3 - Verfahren zur Herstellung eines l,l'-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumsalzes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines l,l'-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumsalzesInfo
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Description
Es ist bekannt, Ll'-disubstituierte 4.4'-Bipyridyliumsalze
durch eine Quaternisierungsreaktion aus 4,4'-Bipyridyl oder in einer mehrstufigen Reaktion aus einem
N-substituierten Pyndiniumsalz herzustellen. Bei der
letzteren Reaktion wird das N-substituierte Pyridiniumsalz
in ein disubstituiertes Tetrahydrobipyridyl reduziert.
Das Tetrahydrobipyridyl wird dann aufeinanderfolgend in das Dihydrobipyridyl und das Bipyridyliumsalz
oxidiert. Dieses Verfahren erfordert jedoch mehrere getrennte Stufen und leidet unter dem
weiteren Nachteil, daß die Oxidation des Tetrahydrobipyridyls schwierig zu kontrollieren ist.
In Tetrahedron Letters Nr. 24. Seiten 2313 bis 2315
(1967). ist die Umsetzung zwischen Dodecylpyridiniumbromid
und einer wäßrigen Natriumcyanidlösung beschrieben. Es wird ausgeführt, daß die unerwartete
Reaktion des Dodecylderivats aufgrund einer Micellenbildung
(welche aus dem langkettigen Alkylsubstituen ten an der Pyridiniumverbindung resultiert) verläuft.
Diese Theorie wird auf die Beobachtung gestützt, daß unter den gleichen Bedingungen das Äthylpyridiniumdenvat
keine Reaktion eingeht. Wenn das Älhylderivat unter scharfen Bedingungen (längeres Erhitzen auf
100 C) verwendei wurde, dann wurde zwar das charakteristische Spektrum eines lebensfähigen Kationenradikals
beobachtet, jedoch wurde im Gegensatz zum Dodecylderivat keine Ausfällung erhalten.
In Molecular Biochemistry. McGraw & Hill. 1963.
Seiten 174 und 175. ist eine Gleichgewichtsreaktion
zwischen Cyanidionen und l-Methyl-3-carbamidopyndiniumionen
un'er Bildung eines 4-Cyanoaddukts beschrieben. Es finden sich jedoch keinerlei Hinweise
auf die Bildung eines Bipyridylprodukts. Auf den Seiten 153 und 154 ist ausgeführt, daß die elektrochemische
Reduktion eines 1-Alkyl^eyanopyridiniumions eine
Dimersation ergibt, an welche sich die Bildung eines
(ebensfähigen Radikals anschließt. Eine ähnliche Reaktion wurde beobachtet, wenn das 1 Methyl^-cyanopyridiniumion
in einer gepufferten wäßrigen Lösung reduziert wurde. Es finden sich jedoch keinerlei
Hinweise, daß die Dimerisation in Gegenwart eines freien Cyanidions stattfinden könnte
Gemäß einem alteren Vorschlag (vgl. DE-PS 19 21 957) läßt sich das aus Tetrahedron Letters Nn 24,
Seiten 23(3 bis 2315 (1967), beschriebene: Verfahren
auch erfolgreich mit Pyridiniurnsalzen durchführen, die kurze Alkylketten enthalten, wenn man die Umsetzung
mit dem Cyanid in wäßrigem Aceton durchführt,
Demgegenüber wurde nunmehr gefunden, daß sich !,l'-Dirnethyl^'-bipyridyliumsaize mit Erfolg auch in
anderen Reaktionsmedien herstellen lassen.
Gegenstand der Erfindung ist atso ein Verfahren zur Herstellung eines l,r-D!methyl-4,4'-bipyridyliumsalzes,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daÖ man ein 1-Meihylpyridiniumsalz in Gegenwart eines Alkohols
mit I bis 4 Kohlenstoffatomen und einem maximalen Wassergehalt von 40 VoL-% oder eines aprotischen
polaren Lösungsmittels, mit Ausnahme von wäßrigem Aceton, und/oder einer zugesetzten Base mit einem
Cyanid umsetzt und das so erhaltene Umsetzungsprodukt
in an sich bekannter Weise oxidiert.
Die beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendbaren Alkohole besitzen Siedepunkte von weniger als
1000C bei Atmosphärendruck. Bevorzugt wird Äthanol
verwendet. Es wird weiterhin bevorzugt, destilliertes oder deionisiertes Wasser zum Mischen mit dem
Alkohol zu verwenden. Gemische von zwei oder mehr Alkoholen mit Wasser können gegebenenfalls auch
verwendet werden. Es wurde gefunden, daß für ein spezielles Alkohol/Wasser-Gemisch ein Wassergehaltsbereich
existiert, in welchem besonders gute Ausbeuten erhalten werden. Der Wassergehalt kann bis zu 40
Vol.-% betragen. Bei einigen Alkoholen liegt der Wassergehalt jedoch beträchtlich unterhalb 25%. Wenn
beispielsweise Methanol als Alkohol verwendet wird, dann liegt der bevorzugte Wassergehalt des Gemisches
nicht höher als 10%. Wenn Äthanol oder Isopropanol als Lösungsmittel verwendet wird, dann werden
Wassergehalte von 15 bis 40%, insbesondere ungefähr 20%. bevorzugt. Bei Methanol ergibt ein Wassergehalt
von 20% Resultate, die schlechter sind, als wenn Methanol allein verwendet wird. Es wird darauf
hingewiesen, daß die bevorzugten Wassergehalte, die oben erwähnt wurden, sich auf Reaktionsmedien
beziehen, die keine zugi. setzte Base, wie z. B. Natriumhydroxid,
enthalten, und daß diese Gehalle verschieden sein können, wenn eine solche Base anwesend ist.
Ein besonders bevorzugtes polares aprotisches Lösungsmittel ist Dimethylsulfoxid, da seine Verwendung
zu hohen Ausbeuten führt.
Die Reaktion wird bevorzugt unter basischen Bedingungen in Gegenwart einer zugesetzten Base
ausgeführt. Eine starke Base, wie z. B. ein Alkalimetallhydroxid,
wird bevorzugt, obwohl auch Ammoniumhydroxid oder ein organisches Amin verwendet werden
kann. In protischen Lösungsmitteln ist der Zusatz einer Base erwünscht, da höhere Ausbeuten des gewünschten
Produkts und höhere Reaktionsgeschwindigkeiten dadurch erreicht werden. In polaren aprotischen Lösungsmitteln,
wie z. B. wasserfreiem Dirne'.,ylsulfoxid. kann
der Zusatz einer gesonderten Base nicht wesentlich sein,
da "las Cyanid unter den Reaktionsbedingungen selbst ausreichend baiisch sein kann. Eine gesonderte Base
kann jedoch auch in solchen Fällen gegebenenfalls zugesetzt werden. Es wird angenommen, daß das
Produkt der Reaktion in Gegenwart einer zugesetzten Base l.r-Dimethyl-l.r-dihydro-4.4'-bipvridyI ist.
Die Temperatur, bei der die Reaktion ausgeführt wird, ist nicht kritisch, obwohl es in einigen Fällen sehr
vorteilhaft ist. das Reaktionsgemisch zu erhitzen. Im
allgemeinen kann die Reaktion bei einer Temperatur von 25 bis t.20°C, vorzugsweise Von 40 bis 9O0C,
ausgeführt werden, Temperaturen oberhalb 15O0C
sollten irrt allgemeinen Vermieden Werden, Gewöhnlich Wird die Reaktion unter einer inerten Atmosphäre
ausgeführt,
Die Menge des Cyanjds ist nicht kritisch, obwohl es
bevorzugt wird, einen Überschuß dieses Reaktiönsteilnehmers zu verwenden, Vorzugsweise Werden rtiihde-
iy
stens 0,25 MoI Cyanid je Mol Pyridiniumsalz verwendet;
und zwar 1 bis 4 Mol in Gegenwart einer zugesetzten Base und mehr als 4 Mol in Abwesenheit einer
zugesetzten Base. Die Konzentration des Pyridiniumsalzes hängt vom angewandten Lösungsmittel ab. Die
optimale Konzentration kann in jedem Fall durch einfachen Versuch bestimmt werden. Im allgemeinen
sind jedoch Konzentrationen von 0,1 bis 2,0 Mol/I und
insbesondere ungefähr 0,5 Mol/l geeignet. Beispielsweise ist die optimale Konzentration des
Methylpyridiniumions in einem Wasser/Äthanol-Gemisch (20 Vol.-% Wasser) ungefähr 0,5 Mol/I.
Das 1-Methylpyridiniumsalz ist in zweckmäßiger
Weise das Halogenid-, insbesondere das Chloridsalz, obwohl der anionische Teil nicht kritisch ist und
gegebenenfalls auch andere Salze verwendet werden können.
Das aus dem Pyridiniumsalz und dem Cyanid erhaltene Umsetzungsprodukt kann leicht durch Behandlung
mit Luft oder einem Oxidationsmittel, welches ein Elektronenakzeptor ist und in Wasser ein positiveres
Redoxpotential als —0,50 Volt im Vergleich zur gesättigten Calomelelektrode besitzt, in das entsprechende
l,r-Dimethyl-4,4'-bipyridyIiumsaIz oxidiert werden. Beispiele für geeignete Oxidationsmittel sind
Cer(IV)-sulfat (in verdünnter Schwefelsäure); Metallsalze, insbesondere Halogenide; anorganische Sauerstoffsäureanhydride,
insbesondere Schwefeldioxid; Chlor; Luft, insbesondere gemeinsam mit Wasser und/oder
Kohlendioxid und/oder einer Säure, wie z. B. Essigsäure oder Schwefelsäu.-; und organische Oxidationsmittel,
wie z.B. Chinone, wie Benzochir~n, Chloranil und Anthrachinon. Die Oxidation wird in vorteilhafter
Weise unter sauren Bedingunger, ausfführt, wobei der
scheinbare pH-Wert des Reaktionsgemisches vorzugsweise kleiner als 7, insbesondere 4 bis 6, ist. Der Zusatz
des Oxidationsmittels in einem sauren Medium reicht gewöhnlich aus. dieses Resultat zu erzielen.
In Abhängigkeit von den Bedingungen, unter denen das Umsetzungsprodukt hergestellt wird, kann das
Pyridiniumsalz und das Cyanid die Form einer Lösung oder eines Breies aufweisen. Wenn beispielsweise die
Reaktion in einem protischen Lösungsmittel ausgeführt wird, dann besitzt das Zwischenprodukt die Form eines
Breies aus einer braunen Ausfällung in einer Lösung, die gewöhnlich eine blaue Farbe besitzt. Es wird angenommen,
daß das Reaktionsprodukt nicht ein einziger Stoff ist und daß es zusätzlich zur festen Phase auch in der
flüssigen Phase anwesend ist. Wenn andererseits die Reaktion in einem polaren aprotischen Lösungsmittel
ausgeführt wird, wie z. H. Dimethylsulfoxid, dann besitzt das Zwischenprodukt die Form einer Lösung, die
gewöhnlich braun gefärbt ist.
Das Zwischenprodukt kann direkt ohne Isolierung aus dem Gemisch, in welchem es hergestellt worden ist,
oxidiert werden. Wenn dieses Produkt jedoch direkt oxidiert wird, dann ist das abschließend erhaltene
Biypridyliuinsalz unrein und muß gereinigt werden. Insbesondere enthält das auf diese Weise erhaltene
Bipyridyliumsalz freie Cyanidionen, und diese Anionen können weiter mit dem Bipyridyliumkation reagieren,
so daß die Ausbeute des angestrebten Salzes verringert wird, Verfahren zur Trennung des Bipyridyliumkations
Von den freien Cyanidionen sind weiter unten beschrieben.
Es ist irrt allgemeinen zweckmäßiger, das Zwischenprodukt
Vor der Oxidation zu isolieren, so daß die Oxidation ein ziemlich reines Bipyridyliumsalz, welches
frei von Cyanidionen ist, ergibt. In dem Fall, in dem das
Zwischenprodukt ein Brei ist, kann der Feststoff durch Filtration oder vorzugsweise durch Lösungsmittelextraktion
isoliert werden. Geeignete Lösungsmittel für die Extraktion sind Kohlenwasserstoffe, insbesondere
aromatische Kohlenwasserstoffe und ganz besonders Toluol. Die Temperatur kann zwischen 0 und 100° C
liegen. Nach der Abtrennung des Feststoffes verhleibt ein Teil des Zwischenprodukts in der flüssigen Phase.
Dieser Teil kann entweder durch Oxidation in das Bipyridyliumsalz und Isolation des Salzes, wie oben
beschrieben, oder durch Reduktion zur Herstellung einer weiteren Menge eines Feststoffes (der anscheinend
ein Dihydrobipyridyl ist), der, wie oben beschrieben, vor der Oxidation isoliert werden kann, gewonnen
werden. Die Reduktion kann durch irgendeines der üblichen Reduktionsverfahren bewerkstelligt werden,
beispielsweise durch Verwendung eines Alkalimetallamalgams oder eines Dithionits.
In dem Fall, in dem das Zwischenprodukt in Lösung
vorliegt, wie es beispielsweise der Fall ist, wenn es in
einem polaren aprotischen Lösungsmittel hergestellt wird, wurde festgestellt, daß eine brauchbare Technik
zur Isolierung desselben darin besteht, dem Reaktionsgemisch Wasser, eine organische Säure, insbesondere
Essigsäure, oder eine Base (wasserfrei oder eine wäßrige Lösung der base) zuzusetzen. Dieser Zusatz
ergibt einen ähnlichen Brei wie derjenige, der erhalten wird, wenn die /infangsreaktion in einem protischen
Lösungsmittel ausgeführt wird. Die Temperatur dieser Behandlung kann 0 bis 100°C. vorzugsweise 20 bis 50°C.
betragen. Der Feststoff und die flüssige Phase des Breies können, wie oben beschrieben, behandelt werden, um
das Zwischenprodukt zu gewinnen. Dieses Verfahren besitzt nicht nur den Vorteil, daß ein im wesentlichen
reines Bipyridyliumsalz erhalten wird, sondern es besitzt auch den Vorteil, daß höhere Ausbeuten erzielt werden
als wenn die das Zwischenprodukt enihaltende Lösung
direkt oxidiert wird. Darübei hinaus kann das so erhaltene Produkt leicht mit einer größeren Anzahl von
Oxidationsmitteln oxidiert werden als die Lösung vor der Behandlung. Es wird angenommen, daß der durch
Zusatz von Wasser oder einer Base zur Lösung des Zwischenprodukts erhaltene Feststoff ein I.l'-disubstituiertes
1.Γ-Dihydro 4,4'-bipyridyl ist.
Wie oben bereits erläutert, kann es notig sein, das
endgültige Bipyridyliumsalz von den freien Cyanidionen im Reaktionsgemisch zu trennen, beispielsweise wenn
das Zwischenprodukt oxidiert wird, ohne daß es zuerst isoliert wurde. Es wurde gefunden, daß das 1.1'-Dirnethyl-4,4'bipyridyliumkation
von den Cyanidionen im Re&!ctionsgemisch dadurch abgetrennt werden kann
daß man das Gemisch mit 4.4'-Diamino-stilben-2,2'-disulfonsäure behandelt, welche gewöhnlich als »Amson
säure« bezeichnet wird. Das Bipyridyliumkation wird dabei aus dem Gemisch in Form seines Amsonatsal/es
ausgefällt, während das Cyanidion im Gemisch zurück bleibt. Die Ausfällung kann in der üblichen Weise durch
Filtration abgetrennt, gewaschen und getrocknet werden, und die Amsonsäure kann für e.me Wiederver
Wendung durch Ansäuerung des AiHsonatsalzes regene^
riert und zurückgewonneri werden, wobei Vorzugsweise eine wäßrige Lösung einer Säure Verwendet wird. Die
zur Rückgewinnung dpr Afnsorisäure verwendete Säure kann so ausgewählt Werden, daß das gewünschte Anion
für das resultierende BipyrfdyliurHsälz geliefert wird,
und kann beispielsweise Salzsäure, Phosphorsäure oder Essigsäure sein.
Amsonsäure ist in Wasser nur schwach löslich, sie
wird deshalb gewöhnlich in Form einer wäßrigen Lösung eines ihrer wasserlöslichen Salze, zweckmäßigerweise
ein Alkalimetallsalz oder das Ammoniumsalz, verwendet. Die Behandlung des Reaktionsgemisches
mit Amsonsäure kann in zweckmäßiger Weise bei einem pH-Wert von 7 bis 12 und bei einer Temperatur
von 0 bis 100° C ausgeführt werden.
Das l,i -DimethyI-4,4'-bipyridyliumkation kann auch dadurch von den Cyanidionen im Reaktionsgemisch
abgetrennt werden, daß man dieses Gemisch mit einem geeigneten Kationenaustauschharz kontaktiert. Auf
diese Weise gehen die Cyanidionen durch das Harz hindurch und bleiben im Gemisch, so daß sie vom
Bipyridyliumkation abgetrennt werden. Das Bipyridyliumkation kann anschließend aus dem Ionenaustauschharz
durch Behandlung mit einer Säure in Freiheit gesetzt werden. Auf diese Weise wird ein Bipyridyliumsalz
erhalten, bei welchem das Anion dasjenige ist, das durch die Säure geliefert wird. Beispiele für Anionen, die
auf diese Weise eingeführt werden können, sind Chlorid-, Sulfat- und Acetationen. Alternativ können die
Cyanidionen unter Verwendung eines Anionenaustauschharzes abgetrennt werden.
Die Temperatur, bei der das Gemisch mit dem ionenaustauschharz kontaktiert wird, ist nicht kritisch,
kann aber in zweckmäßiger Weise zwischen 0 und 100 C liegen.
Ein weiteres Verfahren zur Abtrennung der Canidionen aus dem Reaktionsgemisch, welches das I.l'-Dimethyl-4.4'-bipyridyIiumsalz
enthält, besteht darin, das Reaktionsgemisch anzusäuern und dann zu entgasen.
Auf diese Weise werden die Cyanidionen aus dem Gemisch in Form von Cyanwasserstoff abgetrennt, und
dieses Verfahren ist besonders zweckmäßig, da der auf diese Weise in Freiheit gesetzte Cyanwasserstoff direkt
mit einer Base umgesetzt werden kann, wie z. B. mit Natriumhydroxid, um so ein Cyanid herzustellen,
welches zur Herstellung einer weiteren Menge des Bipyriciyliumkations verwendet werden kann. Es kann
jegliche Mineral- oder organische Säure verwendet werden, welche die Bildung von Cyanwasserstoff ergibt.
Beispiele für geeignete Säuren sind Salz-, Schwefel-. Phosphor- und F.ssigsäure. Alternativ kann die Lösung
mit Hilfe von Schwefeldioxid angesäuert werden. Die verwendete Säure kann so ausgewählt werden, daß die
gewünschte Anionenart im endgültigen I.l'-Dimethyl-4.4'-bipyridyliumsalz
verbleibt.
Die Ansäuerung des Reaktionsgemisches kann bei jeder Temperatur vorgenommen werden, bei der das
Bipyridyliumkation stabil ist. beispielsweise zwischen 0 und 100" C. Das Gemisch kann dann in herkömmlicher
Weise entgast werden, beispielsweise durch Hindurch blasen von Luft oder einem inerten Gas unter Vakuum
oder durch Kochen des Gemisches. Es wird darauf hingewiesen, daß diese Technik der Ansäuerung und der
anschließenden Entgasung des Gemisches einfach auszuführen ist und dazu verwendet werden kann, aus
dem Gemisch jegliche Anionen zu entfernen, die mit einem Proton ein flüchtiges Produkt ergeben, das aus
dem Gemisch durch Entgasung entfernt werden kann, Zusätzlich zu den Cyanidionen können auch Halogenidionen,
insbesondere Fluoride und Chloridionen, durch dieses Verfahren entfernt werden.
Die Cyanidionen können auch dadurch wirksam aus Gemischen, die 1,1 ''disubstituierte 4,4'iBipyndyIiumkat*
ionen enthalten, ertifernt werden, daß den Gemischen
bei einer Temperatur von 0 bis 10ö°C ein Reagenz zugesetzt wird, das mit den Cyanidionen ein Komplexsalz
bildet. Beispielsweise hat der Zusatz von E'iss_-n(II I)-
oder Eisen(II)-ionen in Form eines Salzes, wie z. B. eines Sulfat- oder Halogenidsalzes, die Bildung eines komplexen
Ferrocyanids zur Folge. In diesem Fall werden die Cyanidionen in Wirklichkeit nicht aus dem Reaktionsyemisch
entfernt, aber sie werden wirksam daran gehindert, mit dem Bipyridyliumsalz zu reagieren, weil
sie in Form eines Komplexsalzes mit den zugesetzten ίο Kationen gebunden sind.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert
2,9 g (0,02 Mol) Methylpyridiniumchlorid wurden in 30 ml trockenem Dimethylsulfoxid aufgelöst, und die
Lösung wurde rasch zu einer gerührten Lösung von 4.9 g (0,1 Mol) Natriumcyanid in 20 ml trockenem
Dimeihylsulfoxid bei 75°C unter einer Stickstoffatme-Sphäre
zugegeben. Das Genw;h wurde 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt, wobei sich e>,ie tiefbraune Farbe
entwickelte.
Das tiefbraune Gemisch wurde dann mit überschüssigem Cersulfat in \ 'rdünnter Schwefelsäure als Oxidatk";ismittel
behandeil, wobei das U'-Dimethyl-4.4'-bipyridyliumion
in einer Gesamtausbeute von 73%, bezogen auf die Methylpyridiniumbeschickung, erhallen
wurde.
J0 Beispiel 2
Das Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, mit
dem Unterschied, daß die Lösung des Natriumcyanids mit 30 ml Dimethylsulfoxid hergestellt wurde und 10 g
Natriumbicarbonat enthielt und daß die Temperatur 70° C betrug. Die Ausbeute betrug 88%.
Ein Gemisch aus 3,1 g Methylpyridiniumciälorid, 4,9 g
Natriumcyanid und 10 g Natriumbicarbonat in 80 ml Dimethylsulfoxid wurde unter Rühren unter einer
Stickstoffatmosphäre 20 Minuten auf 70' C erhitzt. Das resultierende braune Gemisch wurde mit einer Lösung
von Cersulfat in verdünnter Schwefelsäure behandelt,
wobei das l.r-Dimelhyl-4,4'-bipyridyliumion erhalten
wurde. Die Gesamtausbeute betrug 89%, bezogen auf die Methylpyridiniumchloridbeschickung.
Das obige Verfahren wurde wiederholt, mit dem Unterschied, daß das Natriumbicarbonat aus dem
Reaktionsgemisch weggelassen wurde. Die Ausbeute betrug 85%. bezogen auf die Methylpyridiniumchloridbeschickung.
3,1 g Methylpyridiniumchlorid in 50 ml Dimethylsuifoxid wurden unter Rühren zu einer Suspension von 4,9 g
Natriumcyanid in 30 ml Dimethylsulfoxid bei 700Cunter
einer Stickstoffatmosphäre zugesetzt. Nach 30 Minuten wurde eine gekühlte Lösung von Schwefeldioxid in
Dimethylsulfoxid zum braunen Reaktionsgemisch zugegeben, Das Gemisch änderte seine Farbe augenblicklich
in blau und wurde nach einem l'/2 Stunden dauernden Stehen wieder braun.
Überschüssiges Schwefeldioxid wurde dann aus dem Gemisch durch Hindurchleiten von Stickstoffgas entfernt.
Durch Analyse wurde gefunden, daß das Gemisch das l,l'-DimethyI-4,4'-bipyridyliumion enthielt. Die
Ausbeute betrug 95%, bezogen auf die Methylpyridiniumchloridbeschickung.
Beispiele 5bis8
Eine Suspension von 3,1 g Methylpyridiniumchlorid in
50 ml Dimcthylacetamid wurde zu einer gerührten Suspension von 4,9 g Natriumcynnid in 90 ml Dimethylacctamid
bei 75°C unter einer Stickstoffatmosphäre zugegeben. Es entwickelte sich augenblicklich eine
gelbe Farbe, und nach 1 Stunde wurde die Farbe dunkel-orange, Das Gemisch wurde in eine Lösung von
Cersulfat in verdünnter Essigsäure gegossen, wobei das l,r-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumion erhalten wurde. Die
Ausbeute betrug 66%, bezogen auf die Methylpyridiniümchloridbeschickung.
Das obige Verfahren wurde dreimal wiederholt (Beispiele 6, 7 und 8), wobei jedoch die in der Folge
angegebenen Lösungsmittel anstelle von Dimethylacetamid
verwendet wurden. Die Ausbeuten waren wie fnlm·
Beispiel Lösungsmittel
Nr.
Nr.
Ausbeute
5 | Dimethylacetamid | 66 |
6 | Dimethylformamid | 36 |
7 | Aceton | 23 |
8 | Hexamethylenphosphortriamid | 45 |
Beispiel 9 |
Ein Gemisch, welches l,r-DimethyI-4,4'-bipyridyIiumkationen,
Methylpyridiniumionen und Cyanidionen sowie andere Verunreinigungen enthielt und das durch
Umsetzung von Methylpyridiniumchlorid mit Natriumcyanid in Dimethylsulfoxid erhalten worden war. wurde
durch Zusatz von verdünnter Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 7 neutralisiert.
Eine neutrale wäßrige Lösung des Dinatriumsalzes von Amsonsäure wurde unter Rühren der obigen
neutralisierten Lösung zugegeben. Das resultierende Gemisch erhielt eine dunkle Farbe, und es bildete sich
eine schwarze Ausfällung von U'-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumamsonat.
Die Ausfällung wurde abfiltriert, mit Wasser gewaschen und dann an der Luft getrocknet.
Die Analyse zeigte, daß der schwarze Feststoff, der auf diese Weise erhalten worden war, eine Reinheit von
mehr als 98% aufwies und daß darin keine Cyanidionen mehr festgestellt werden konnten.
Der schwarze Feststoff wurde dann mit einer verdünnten wäßrigen Schwefelsäurelösung behandelt,
wobei ein gelber Feststoff und eine klare Lösung erhalten wurden. Der Feststoff wurde als Amsonsäure
identifiziert und abfiltriert, und die verbleibende Lösung wurde analysiert. Die Lösung enthielt Ι,Γ-DimethyI-4,4'-bipyridyliumkationen
in Mengen, die eine nahezu quantitative Gewinnung dieses Kations aus dem Anfangsgemisch bedeuten. Die Lösung war frei von
Cyanidionen und Methylpyridiniumionen.
Beispiel 10
Ein Gemisch, welches l,l'-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumkationen
und Cyanidionen enthielt, wie es in Beispiel 9 beschrieben ist, wurde durch Zusatz von verdünnter
Salzsäure neutralisiert. Es wurde ein stetiger Strom von Stickstoffgas durch das Gemisch hindurchgeblasen,
welches 30 Minuten auf ungefähr 1000C erhitzt wurde, währenddessen Cyanwasserstoff in dem Stickstoffstrom
festgestellt wurde, der den Reaktionsbehälter verließ. Das Gemisch wurde dann abkühlen gelassen, die
Analyse des abgekühlten Gemisches zeigte, daß die Menge des IJ^Dimcthyl^^bipyridyliümkatiohs die
gleiche war wie im ursprünglichen unreinen Gemisch. Cyaiiidioneii konnten im Endgemisch nicht festgestellt
werden.
Beispiel Il
in Ein Gemisch, welches l.l'-Dimethyl-4.4'-bipyfidyliumkationen
und Cyanidionen enthielt, wie es in Beispiel 9 beschrieben ist, wurde durch Zusatz von verdünnter
wäßriger Salzsäure neutralisiert. Das Gemisch wurde dann zu einer wäßrigen Lösung von Natriumhypochloril
bei einem pH-Wert unterhalb 9 zugesetzt. Die Analyse des resultierenden Gemisches zeigte, daß keine
Cyanidionen mehr anwesend waren und daß die Menge rjps l.r-nimothyl-4 4'.hinyrif(yliiimlintion<: Hip glnirhp
wie im ursprünglichen Gemisch war.
Beispiel 12
Beispiel 12
Ein Gemisch, welches l.l'-Diniethyl-4,4'-bipyridyliumkationen
und Cyanidionen enthielt, wie es in Beispiel 9 beschrieben ist, wurde durch Zusatz von verdünnter
wäßriger Salzsäure neutralisiert. Das Gemisch wurde dann mit einer wäßrigen Lösung von Eisen(II)-sulfatheptahydnr*,
die einen leichten molaren Oberschuß an Heptahydrat in bezug auf die Cyanidionen im
behandelten Gemisch enthielt, gemischt. Freie Cyanidionen konnten im Gemisch, von dem eine kleine Menge
Ferrocyanid durch Filtration abgetrennt wurde, nicht mehr gefunden werden.
Beispiel 13
Ein Gemisch, welches l,r-DimethyI-4,4'-bipyridyliumkationen
und Cyanidionen enthielt, wie es in Beispiel 9 beschrieben ist. wurde durch eine Anionenaustauschkolonne
geführt. Die abgenommene Lösung enthielt keine Cyanidionen mehr. Die Menge der l.l'-Dimethyl-
■fo 4,4'-bipyridyliumkationen im Gemisch war unverändert.
DCl)JJtL] IT
Ein Gemisch, welches l,l'-Dimethyl-4.4'-bipyridyliumkationen und Cyanidionen enthielt, wie es in Beispiel
9 beschrieben ist, wurde durch eine Kationenaustauschkolonne geführt. Die abgenommene Lösung enthielt
Cyanidionen, war aber von l,l'-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumkationen frei.
Nach der Abtrennung der Cyanidionen enthaltenden
so Lösung wurde n/10 wäßrige Salzsäure durch Jie Kolonne geführt, die so erhaltene Lösung wurde
analysiert, wobei festgestellt wurde, daß sie U'-Dirnethyl-4,4'-bipyridyliumkationen
in einer Menge enthielt, die quantativ dem Anfangsgemisch entsprach.
Beispiel 15
Eine von Sauerstoff befreite Lösung von 3,2 g (0,025
Mol) Methylpyridiniumchlorid in 50 ml wäßrigem Äthanol, der 20 VoI.-% Wasser enthielt wurde mit 4,9 g
(0,1 Mol) Natriumcyanid unter einer Stickstoffatmosphäre gemischt Das Gemisch wurde 5 Stunden unter
Rückfluß erhitzt
Das resultierende tiefblaue Reaktionsgemisch wurde mit überschüssigem Cersulfat in verdünnter Schwefelsäure
als Oxidationsmittel behandelt wobei i,i'-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumionen in einer Menge erhalten
wurden, die eine Gesamtausbeute von 65%, bezogen auf die Methylpyridiniumchloridbeschickung, darstellt
Beispiel 16
Ein saures Reakltohsgeniisch, welches 1,!'-Dimethyl-4i4'-bipyridyliuniioncn
enthielt, das wie in Beispiel 15 erhalten worden war, wurde auf ein Viertel seines
ursprünglichen Volumens durch Destillation unter atmosphärischem Druck konzentriert. Die wäßrige
Lösung des Bipyridyliumsalzes enthielt, wie durch eine Analyse festgestellt wurde, keinen Alkohol und keine
Gyanidionen mehr, der Bipyfidyliumionengehalt war der gleiche wie im ursprünglichen Gemisch.
Beispiel 17
Das Anfangsverfahren von Beispiel 15 wurde wiederholt, um das tiefblaue Reaktionsgemisch herzustellen.
Dieses Gemisch wurde in einem Eis/Wasser-Bad abgekühlt, und dann wurde flüssiges Schwefeldioxid
(15 ml) zugegebm. Die resultierende Suspension wurde
mit Wasser gemischt, wobei eine wäßrige Lösung erhalten wurde, die das l,r-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumion
in einer Menge enthielt, welche einer Ausbeute von 65%, bezogen auf die Methylpyridiniumchloridbeschikkung,
entspricht.
Beispiel 18
Das Verfahren von Beispiel 15 wurde wiederholt, wobei Äthanol verwendet wurde, das verschiedene
Aiteile Wasser enthielt. Der Effekt des Wassergehaltes des Äthanols auf die Reaktion ist in Tabelle 1 gezeigt.
Wassergehalt
Reaktionsausbeute
0
10
20
10
20
TXJ
60
54
61
65
61
65
19
Das Verfahren von Beispiel 15 wurde wiederholt, wobei jedoch verschiedene molare Anteile Natriumcyanid,
bezogen auf die Methylpyridiniumionen, verwendet wurden. Die Resultate sind in Tabelle 2 gezeigt
MoI NaCN/Mol MPC
Ausbeute
12
4
2
1
4
2
1
63
65
58
45
65
58
45
MPC bedeutet Methylpyridiniumchlorid.
Das Verfahren von Beispiel 15 wurde wiederholt,
wobei jedoch verschiedene Volumina des wäßrigen Äthanolgemisches verwendet wurden. Die Resultate
sind in Tabelle 3 zusammengefaßt
MPC
(Mol/i)
(Mol/i)
Ausbeute
0,31
0,50
1,00
0,50
1,00
58
65
62
65
62
21
Das Verfahren von Beispiel 15 wurde wiederholt, wobei verschiedene Reaktionszeiten verwendet wurden.
Die Resultate sind in Tabelle 4 zusammengefaßt.
(Std.)
21A
27
44
65
44
65
54
22
Das Verfahren von Beispiel 15 wurde wiederholt, wobei ein wasserfreies und auch ein wäßriges Gemisch
von n-Propanol, iso-Propanol, iso-Butanol und tert-Bu-
tanol anstelle von Äthanol verwendet wurde. Die Resultate sind in Tabelle 5 gezeigt.
Alkohol
Wassergehalt Ausbeute
n-Propanol | O |
_ η ι |
on
J-XJ |
iso-Propanol | O |
isso-Propanol | 20 |
iso-Butanol | 0 |
iso-Butanol | 20 |
tert-Butanol | 0 |
tert-Butanol | 20 |
Beispiel 23 |
30
CO
17
54
54
20
37
33
Eine Lösung von 2,80 g Methylpyridiniumchlorid in 10 ml Wasser wurde rasch zu einem gerührten Gemisch
von 4,9 g Natriumcyanid und 3,0 g Natriumhydroxid in 10 ml Wasser zugegeben. Das Gemisch wurde mit 60 ml
Benzol bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre in Schichten getrennt Das Gemisch wurde auf
800C erhitzt, und die Benzolschicht (5OmI), welche
gemäß einer UV-Spektroskopie Ι,Γ-Dimethyl-dihydro-4,4'-bipyridyl
enthielt, wurde nach einer halben Stunde abgetrennt und durch Zusatz einer wäßrigen Lösung
von Schwefeldioxidgas oxidiert Das Benzol wurde vom Gemisch abgezogen und durch frisches Benzol ersetzt
Es wurden weitere Abzüge und Zusätze nach Zeiträumen von 15,30 und 60 Minuten gemacht Diese wurden
in der oben beschriebenen Weise oxidiert Es wurde festgestellt daß die kombinierten wäßrigen Schichten
l,r-DimethyI-4,4'-bipyridyIiumionen enthielten, und
zwar in einer Menge, die eine Gesamtausbeule von 53%, bezogen auf die Methylpyridiniumchloridbeschikkiing,
darstellt.
Eine Lösung von 3,10 g Methylpyridiniumchlorid in
iO ml Wasser wu/*le rasch zu einem gerührten Gemisch
von 2,5 g Natfiürtlcyanid und I g Natriumhydroxid in
40 ml Äthanol bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre zugegeben. Das Gemisch wurde
I '/2 Stunden unter Rückfluß erhitzt und dann abgekühlt.
10 ml flüssiges Schwefeldioxid wurden dem violett gefärbten Gemisch zugesetzt und erzeugten eine
orange gefärbte Lösung, die l,r-Dimethyl-4,4'-bipyridy^
liuriiionen in einer Menge enthielt, die eine Gesamtausbeute
von 94%, bezogen auf die Methylpyridiniiimchloridbeschickung,
darstellt.
Eine Lösung von 3,t0g Methylpyridiniumchlorid in IO ml Wasser wurde rasch zu einer gerührten Lösung
von 4,9 g Natriumcyanid und 3,0 g Natriumhydroxid in 20 ml Wasser bei Raumtemperatur unter einer Stick-
10 Stoffatniosphäre /'(".gegeben, Das Gemisch wurde 2
Stunden unter Rückfluß erhitzt und dann abgekühlt. 10 ml flüssiges Schwefeldioxid wurden dem violett
gefärbten Gemisch zugesetzt und erzeugten eine orange gefärbte Lösung, die l,r-Dimelhyl-4,4'-bipyridyliumionen
in einer Menge enthielt, die einer Gesamtausbeute von 84%, bezogen auf die Methylpyridiniumchlof
idbeschickung, darstellt.
3,0 g Methylpyridiniumchlorid und 4,9 g Natriumcya^ nid wurden gemeinsam in 80 ml Dimethylsulfoxid 30
Minuten bei 8O0C umgesetzt. Das Gemisch wurde dann
auf Raumtemperatur abgekühlt und in eine Lösung des
Oxidationsmittels (siehe Tabelle 6) in 80 ml Dimethylformamid gegossen. Nach 30 Minuten wurde 2 n-wäßrige
Schwefelsäure zugesetzt, um den pH-Wert auf I einzustellen, die Lösung wurde auf Bipyridyliumkatiohen
analysiert. In einigen Fällen (siehe Tabelle 6) wurden entweder 80 ml Wasser, Natriumhydroxidplätzchen
oder 10 ml Essigsäure dem Reaktionsgemisch 5 Minuten vor Durchführung der Oxidation zugesetzt.
Tabelle 6 | Äquivalente | Zusätzliches Reagens | Reaktions |
Oxidationsmittel | der Oxida | ausbeute*) | |
tionsmittel | |||
2 | nichts | 23 | |
Maleinsäureanhydrid | 2 | Wasser | 69 |
Maleinsäureanhydrid | 2 | Natriumhydroxid | 61 |
Maleinsäureanhydrid | 2 | Essigsäure | 55 |
Maleinsäureanhydrid | 6 | nichts | 65 |
Maleinsäureanhydrid | 2 | nichts | 0 |
Chloranil | 2 | Wasser | 50 |
Chloranil | 4 | nichts | 53 |
Chlnranil | 2 | nichts | 3 |
Alloxanmonohydrat | 2 | Wasser | 78 |
Alloxanmonohydrat | 4,5 | nichts | 63 |
Alloxanmonohydrat | 2 | nichts | 65 |
Indane-trione-monohydrat | 2 | nichts | 5 |
m-Dinitrobenzol | 2 | Wasser | 0 |
m-Dinitrobenzol | 2 | Natriumhydroxid und | 59 |
m-Dinitrobenzol | anschließend Essig | ||
säure | |||
2 | Essigsäure | 14 | |
m-Dintrobenzol | |||
*) Bezogen auf die Methylpyridiniumchloridbeschickung.
3,0 g Methylpyridiniumchlorid und 4,9 g Natriumcyanid
wurden gemeinsam in 80 ml Dimethylsulfoxid 30 Minuten lang bei 80° C umgesetzt Das Gemisch wurde
dann abgekühlt, und 200 ml Toluol wurden zugesetzt, worauf sich ein Zusatz von 50 rnl Wasser anschloß. Das
Gemisch wurde getrennt, und die Toluolschicht wurde in einem Zweiphasensystem oxidiert, welches aus 10g
m-Dinitrobenzol in 100 ml Toluol und aus 10 ml Essigsäure in 100 ml Wasser bestand, wobei eine
wäßrige Phase, die 7,7% des Bipyridyliumkations frei von Cyanidionen und eine organische Phase, die
unverändertes m-Dinitrobenzol enthielt, erhalten wurde.
3,1 g Methylpyridiniumchlorid in 10 ml Wasser wurden zu einem Gemisch aus 1,0 g Natriumhydroxid
und 2,5 g Natriumcyanid in 40 ml Äthanol bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre zugegeben.
Das Gemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt, unter Rückfluß 30 Minuten erhitzt und dann abgekühlt. Chlorgas wurde durch die resümierende
Lösung hindurchgeblasen, bis alle Spurer! der blauen
Färbung verschwunden waren. Ein Teil dieses Gemisches wurde in einer Pufferlösung bei einem pH-Wert
von 9,2 durch Natriumdilhiortat reduziert.
Die Lösung wurde analysiert, die Ausbeute durch Spekiralphotometrie bestimmt und zu 95% Bipyridyliumkationen,
bezogen auf zugeführtes Pyridiniumsalz, gefunden. to
Beispiel 29
3.1g Methylpyridiniumchlorid in 10 ml Wasser
wurden .'.U- einem Gemisch aus 3.0 g Natriumhydroxid
und 4,9 g Natriumcyanid in 20 ml Wasser bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre zugesetzt. Das
Gemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt. 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt und dann
abgekühlt. Chlorgas wurde durch die Lösung hindurchgeblasen, bis jegliche Spur der blauen Färbung
verschwunden war. Ein Teil dieses Gemisches wurde dann in einer Pufferlösung bei einem pH-Wert von 9,2
durch Natriumdithionat reduziert, und die Ausbeute wurde durch Spektralphotometrie zu 73% ermittelt.
Beispiel 30 2d
6,2 g Methylpyridiniumchlorid in 20 ml Wasser wurden zu einer Mischung aus 6,0 g Natriumhydroxid
und 9,8 g Natriumcyanid in tO ml Wasser bei Raumtemperatur
unter einer Slickstoffaimosphäre zugesetzt. Das Gemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur
gerührt, 2 Stunden lang unter Rückfluß erhitzt und dann abgekühlt. 500 ml Toluol wurden dann zugesetzt,
worauf sich das Gemisch trennte. Die Toluolschicht wurde durch Schwefeldioxid oxidiert, wobei das
Bipyridyliumkation erhalten wurde (Ausbeute 65%). Die wäßrige Schicht wurde mit 25 ml 2 η-Natronlauge und
2g Natriumdithionit behandelt und wieder mit 15ml Toluol versetzt. Die Toluolschicht wurde durch
Schwefeldioxid oxidiert, wobei das Bipyridyliumkation erhalten wurde (Ausbeute 10%). Es wurde festgestellt,
Λ
Die
lICl CIlUC
L* u
llt llUClt
enthielt.
rende wäßrige Suspension wurde abfiltriert. Teile des auf diese Weise erhaltenen Feststoffes wurden zur
Herstellung des Bipyridyliumsalzes durch eine Anzahl Von Reagenzien (siehe Tabelle 7) oxidiert. In jedem Fall
wurden 0,263 g Feststoff mit einer Losung von 1 g des Oxidationsmittels unter Stickstoff umgesetzt. Nach 5
Minuten wurde 1 ml Essigsäure zugesetzt, und das Gemisch wurde mit Wasser auf 100 ml verdünnt Das
Filtrat wurde mit Schwefeldioxid oxidiert und ergab eine weitere Menge des Bipyridyliumsalzes.
Oxidationsmittel
Oxidation nur 2% Bipyridyliumsalz
gesamte Reaktionsausbeute betrug 77%.
gesamte Reaktionsausbeute betrug 77%.
3,0 g Methylpyridiniumchlorid in 10 ml Wasser wurden zu einer Lösung von 3,0 g Natriumhydroxid und
4,9 g Natriumcyanid in 30 ml Wasser bei Raumtemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre zugesetzt. Das
Gemisch wurde 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, während eines Zeitraumes von 30 Minuten auf
Rückflußtemperatur gebracht und dann 2 Stunden unter Rückfluß erhitzt. Das Reaktibnsgernisch wurde dann
abgekühlt und nach einem der Verfahren A oder B behandelt.
A. Das Reaktionsgemisch wurde auf 500 ml mit von Sauerstoff befreitem Wasser verdünnt und die resultie-
45
50
55 Lösungsmittel
Ausbeute
m-Dtnitrobenzol | Dimethylformamid |
Maleinsäure- | Dimethylformamid |
uiiiiyur!u/ i-,SS!gSüürC | |
Kaliumfem-cyanid | Wasser |
Cer(IV)-sulfat | 1 n-H,SO4 |
99
87
87
96
85
85
B. Das Reaktionsgemisch wurde mit 250 ml Toluol extrahiert. Die wäßrige Schicht wurde abgetrennt und
durch Schwefeldioxid oxidiert, wobei das Bipyridyliumkation (15%) erhalten wurde. Teile der organischen
Phase wurden unter Verwendung von Schwefeldioxid oder m-Dinitrobenzol oxidiert. Im letzteren Fall wurde
die Oxidation in einem Zweiphasensystem ausgeführt, welches 10 g m-Dinitrobenzol in 100 ml Toluol und
10 ml Essigsäure in 100 ml Wasser enthielt, wobei eine
wäßrige Phase, die 69% des Bipyridyliumsalzes und eine organische Phase, die unverändertes m-Dinitrobenzol
enthielt, erhalten wurde. Sowohl im Fall A als auch im Fall B konnten freie Cyanidionen in den endgültigen
Lösungen nicht mehr gefunden werden.
Ein Reaktionsgemische welches 3,0 g Methylpyridiniumchlorid,
1 g Natriumhydroxid und 2,5 g Natriumcyanid in 50 ml 80%igem wäßrigen Äthanol enthielt, das in
nur 30 Minuten unter Rückfluß erhitzt "Vorden war, ergab nach Verfahren A 74% bzw. 20% Bipyridyliumsalz
als Feststoff bzw. im Filtrat, und nach Verfahren B, bei dem noch 50 ml Wasser vor der Abtrennung
zugesetzt wurden, 45% bzw. 42% aus der wäßrigen bzw. Toluolphase.
Ein Reaktionsgemisch, welches 3,0 g Methylpyridiniumchlorid
und 4,9 g Natriumcyanid in 80 ml Dimethylsulfoxid enthielt und welches 30 Minuten auf 800C
gehalten wurde, ergab nach Verfahren A von Beispiel 31
30 bzw. 62% Bipyridyliumsalz als Feststoff bzw. im Filtrat, und nach Verfahren B, bei welchem vor der
Abtrennung noch 80 ml Wasser zugesetzt worden waren. 15 bzw.77% aus der wäßrieen bzw.Toluolnhase.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung eines Ι,Γ-Dimethyl-4,4'-bipyridyliumsalzes, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 1 -Methylpyridjniumsalz in Gegenwart eines Alkohols mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und einem maximalen Wassergehalt von 40 VoL-0Zo oder eines aprotischen polaren Lösungsmittels, mit Ausnahme von wäßrigem Aceton, und/oder einer zugesetzten Base mit einem Cyanid umsetzt und das so erhaltene Umsetzungsprodukt in an sich bekannter Weise oxidiert
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