DE1933212A1 - Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polybenzoxazinonen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen PolybenzoxazinonenInfo
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Description
Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polybenzoxazinonen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Polybenzoxazinonen durch Ringschlußreaktion an Polyamidcarbonsäuren in organischen Lösungsmitteln in Gegenwart
von wasserabspaltenden Mitteln.
Aromatische Polybenzoxazinone sind wertvolle, äußerst thermostabile
Kunststoffe, die auf Grund dieser Eigenschaften als Elektroisoliermaterial sehr gut geeignet sind und zur Herstellung
temperaturbeständiger Fäden und Folien als Verbundmaterialien oder als hitzefest Überzüge und Auskleidungen für
die verschiedensten Anwendurigszwecke verwendet werden können.
Nach J. Polymer Sei. A-1, £, 2359 f. (1967) erhält man Polybenzoxazinone
mit wiederkehrenden Einheiten der Formel
durch Umsetzung von Benzidin-3,3'-dicarbonsäure mit Iso- oder
Terephthaloylchlorid in organischen Lösungsmitteln wie N-Methyl-pyrrolidon-(2) in Gegenwart von Lithiumchlorid zu
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Polyamidcarbonsäuren und anschließendes Erhitzen der daraus
hergestellten Filme unter Wasserabspaltung. Allerdings ist die
Polyamidcarbonsäure schwer löslich und nur durch die erwähnte Zugabe von anorganischen Salzen in Lösung zu halten. Nach den
Untersuchungen der Anmelderin fällt jedoch das Polymere auch unter diesen Bedingungen bereits nach kurzer Zeit aus.
Gemäß einer eigenen älteren Patentanmeldung (P I7 70 608) erhält
man besser lösliche Polyamidcarbonsäuren, die sich sehr glatt zu Fäden, Fasern oder Folien verarbeiten lassen, wenn
man von Bis-anthranilsäuren ausgeht, die mehrere aromatische
Glieder über Heteroatome verknüpft enthalten. Gegenstand der zitierten Patentanmeldung sind beispielsweise Polybenzoxazinone
mit wiederkehrenden Einheiten der Formel III, die durch thermische Dehydrierung von Polyamidsäuren der Formel II entstehen:
HOOC
Es hat sich jedoch gezeigt, daß die thermische Wasserabspaltung
aus den Polyamidsäuren eine schwierig zu beherrschende Operation ist. Sie verläuft nur glatt in dünnen Schichten und mit
genügender Geschwindigkeit erst bei Temperaturen oberhalb 250°C.
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In manchen Fällen, ζ. B. bei der Herstellung feiner Fäden,
lassen sich diese Bedingungen technisch einfach realisieren. Allerdings wurde durch spektroskopische Untersuchungen festgestellt,
daß der Cyclisierungsgrad maximal 90 % erreicht.
Außerdem zeigt die starke Braunfärbung während der langen Erhitzung an, daß doch eine gewisse Zersetzung des Materials
auftritt. Gelegentlich beobachtet man auch eine Blasenbildung, besonders bei dickeren Schichten.
Ein durch Tempern ringgeschlossenes Polybenzoxazinon liegt im allgemeinen in einer dichten, kompakten Form vor und erlaubt
keine weiteren chemisch-physikalischen oder chemischen Prozesse mehr. In den meisten Fällen ist getempertes Polybenzoxazinon in
organischen Lösungsmitteln unlöslich.
Aus J. Macromol, Sci.-Chem., A 1 (6) 1069 f. (1967) ist es bekannt,
Polybenzoxazinone der Formel I durch Kondensation von Benzidin-3,3'-dicarbonsäure mit Iso- oder Terephthalsäure und
deren Derivaten in Polyphosphorsäure herzustellen. Dieses Verfahren erlaubt zwar die Herstellung der Polybenzoxazinone in
einem Schritt, doch kann man nur niedrig konzentrierte Lösungen herstellen. Da die Polyphosphorsäure selbst eine sehr
viskose Flüssigkeit ist, nimmt ihre Zähigkeit durch das gelöste oder gebildete, stark polare Polybenzoxazinon so erheblich
zu, daß die gleichmäßige Durchmischung schwierig wird. Auch ergeben
sich Probleme beim Ausfällen des Polymeren in Wasser.
Auö diesen, wie auch aus wirtschaftlichen Gründen, hat die Verwendung
von Polyphosphorsäure zur Herstellung von Polybenzoxazinonen keinen Eingang in die Technik gefunden.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen
Polybenzoxazinonen durch Umsetzung von Bis-anthranilsäure-Derivaten
mit aromatischen Dicarbonsäuredichloriden und anschließenden Ringschluß der erhaltenen Polyamidcarbonsäuren
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gefunden, das darin besteht, daß man Polyamidcarbonsäuren oder deren Ester mit wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel
0 0 Ii H
-C-Ar-C-HN
ROOC
COOR
worin
R β Wasserstoff oder ein Alkyl-, Cycloalkyl- oder
Arylrest ist,
X « eine einfache Bindung, -0-, -S-, -SO-,- -SO2-,
Alkyl
-CH2, -C- , -CO-, die Gruppierung -O-Ar'-O-,
-CH2, -C- , -CO-, die Gruppierung -O-Ar'-O-,
Alkyl
oder einen bifunktionellen Heterocyclus,
oder einen bifunktionellen Heterocyclus,
Y β Wasserstoff, C^-C^-Alkyl, C^-C^-AIkoxy oder Halogen
und
Ar und Ar1 ein- oder mehrkernige, gegebenenfalls substituierte
und/oder durch X verbundene aromatische Reste bedeuten,
mit flüssigen oder gelösten wasserabspaltenden Mitteln in organischen
Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter Erwärmen, behandelt.
Besonders vorteilhaft ist das erfindungsgemäße Verfahren dann, wenn die Polyamidcarbonsäuren oder -ester in dem Verwendeten
organischen Lösungsmittel in situ hergestellt werden. Es ist nicht unbedingt erforderlich, daß die Wasserabspaltung in homogener
Lösung abläuft, obwohl diese Variante bevorzugt wird, vielmehr genügt es, wenn die Polyamidcarbonsäure in gequollener
Form vorliegt. In dem Falle muß lediglich auf gute Durchmischung
des Reaktionsmediums geachtet werden.
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Man erhält auf diese Weise hochmolekulare Polybenzoxazinone mit wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel
worin X, Y und Ar die oben angegebene Bedeutung haben.·
Zur Herstellung der Polyamidcarbonsäuren bzw. -ester -der allgemeinen
Formel
-I—OC-At-CO-HNn
ROOC
Y Y
COOR
worin R, X, Y und Ar die oben angegebene Bedeutung haben,
können beliebige Bis-anthranilsäuren oder deren Ester verwendet
werden, auch in Mischung untereinander. Genannt seien hier: 4,4'-Diamino-bipbenyl-3»3'-dicarbonsäure, 4,4'-Diaminodiphenylmethan-3,3'--dicarbonsäure,
4,4'-Diamino-dipbenyläther-3,3'-dicarbonsäure,
3»3'-Diamino-dipnenylsulfon-4,4'-dicarbonsäure,
4,41-Bis-(3-carboxy-4-arainophenoxy)-diphenylsulfon und
4,4'-Bis-(4-carboxy-3-aminophenoxy)-diphenylsulfon. Die beiden letzten Verbindungen können gemäß einer eigenen früheren
Patentanmeldung (P 17 68 631) aus 5-Hydroxyanthranilsäure und 4-Hydroxyantbränilsäure oder deren Azoverbindungen in Form der
Dikaliumsalze durch Umsetzung mit 4,4'-Dichlordiphenylsulfon
in Dimethylsulfoxid gewonnen werden.
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Bei Einsatz der Azoverbindungen erhält man die freien Aminocarbonsäuren
durch anschließende Hydrierung.
Diese Bis-antnranilsäuren bzw. deren Ester werden in bekannter
Weise mit beliebigen aromatischen Dicarbonsäuredihalogeniden in polaren, organischen Lösungsmitteln, gegebenenfalls
in Gegenwart tertiärer Basen und löslichkeitsverbessernder
Salze, umgesetzt und die entstandenen Polyamidcarbonsäuren isoliert oder bevorzugt ohne Isolierung direkt nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren weiter umgesetzt. Als Dicarbonsäuredihalogenide
seien genannt: Isophthaloylchlorid, Terephthaloylchlorid, Diphenyläther-^-,4'-dicarbonsäuredichlorid, 2,6-Naphthalin-dicarbonsäuredichlorid,
4t4f-Biphenyl-carbonsäuredichlorid,
4,4'-Bis-(4— chlorcarbonylphenoxy)-diphenylsulfon,
Diphenylsulfon^j^'-dicarbonsäurechlorid.
Das vorletzt genannte Dicarbonsäurenlorid wird nach den üblichen
Methoden durch Einwirkung von Thionylchlorid auf 4,4'-Bis-(4-carboxy-phenoxy)-dipbenylsulfon
hergestellt. Diese Dicarbonsäure läßt sich gemäß einer eigenen früheren Patentanmeldung
(P 15 93 8702) durch Umsetzung von 4,4'-Dichlordiphenylsulfon
mit der mindestens 2-molaren Menge 4-Hydroxybenzoesäure als Dikaliumsalz in Dimethylsulfoxid bei 100 1400C
herstellen.
Als Lösungsmittel für die Herstellung der Polyamidcarbonsäure
bzw. deren Ester dienen stark polare, aprotische Verbindungen wie Ν,Ν-Dimethyl-acetamid, Ν,Ν'-Diäthyl-acetamid, N-Methylcaprolactam,
bevorzugt jedoch N-Methylpyrrolidon-(2)«
Die Durchführung des. erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung
der hochmolekularen Polybenzoxazinone besteht nun darin, daß man auf die so hergestellten Polyamidcarbonsäuren oder
deren Ester in polaren, organischen Lösungsmitteln flüssige oder gelöste feste wasserabspaltende Mittel in der Wärme ein-
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wirken läßt. Bevorzugt setzt man direkt die von der Polykondensation
her anfallenden Polymerlösungen ein und erhitzt sie nach Zusatz des Dehydratisierungsmittels und gegebenenfalls
nach Verdünnen mit weiterem Lösungsmittel auf Temperaturen zwischen 50 und 2000C, bevorzugt auf 80 - 1500C.
Als wasserabspaltende Mittel kommen zur Anwendung: Phosgen, Chlorameisenaäureester, Carbonsäurechloride, Carbonsäureanhydride,
Phosphortrichlorid, Phosphoroxidchlorid, Phospborpentacnlorid
sowie die entsprechenden Bromide, Thionylchlorid, konzentrierte Schwefelsäure, Komplexe von Schwefeltrioxid mit
Dimethylformamid, Pyridin oder anderen tertiären Basen, Chlorsulfonsäure, Chlorsilane, Zinkchlorid, Phosphorpentoxid.
Bevorzugt werden verwendet: Phosphorpentoxid, Phosphoroxidchlorid und Thionylchlorid.
Von diesen Verbindungen verwendet man soviel, daß die abzuspaltende
Menge Wasser aufgenommen werden kann, doch schadet evtl. auch ein geringer Überschuß nichts, nur sollte dann
darauf geachtet werden, daß einige der genannten Mittel mit dem Lösungsmittel reagieren können. Die sich dabei bildenden
Addukte und Verbindungen werden jedoch im allgemeinen bei der nachfolgenden Ausfällung des Polymeren und beim Waschen mit
Wasser entfernt.
Die sich bildenden Polybenzoxazinone sind im Reaktionsgemisch im allgemeinen schwerer löslich als die offenen Polyamidcarbonsäuren
bzw. deren Ester und können sich in manchen Fällen aus der Lösung abscheiden. Dies ist zum Teil durch die entstehenden,
meistens stark sauren Reaktionsprodukte des Dehydratisierungsmittels
bedingt, bedeutet aber keinen Nachteil des Verfahrens. Häufig läßt sich diese Erscheinung dazu benutzen, niedermolekulare
Verunreinigungen, Verfärbungen und Reste und Umsetzungsprodukte des Dehydratisierungsmittels zu entfernen,
indem die Mutterlauge bzw. polymerarme Phase der Lösung vom
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ausgefallenen Polymeren abfiltriert oder dekantiert wird und damit die Hauptmenge der Nebenprodukte abgetrennt wird.
Das Polymere wird dann oder beim Vorliegen homogener Lösungen direkt durch Einrühren in Wasser, niedere Alkohole oder andere
nichtlösende Flüssigkeiten ausgefällt, sorgfältig gewaschen und getrocknet. Es liegt dann in lockerer oder faseriger Form
vor und kann in gegebenenfalls anderen Lösungsmitteln gelöst
werden, entweder zur Herstellung von Fasern, Folien, Überzügen und ähnlichen Artikeln oder zur Herstellung von Polychinazolonen
durch Umsetzung mit Aminen.
Das Infrarotspektrum der offenen Polyamidcarbonsäuren zeigt
eine starke und relativ breite Absorptionsbande bei etwa 1670 cm~ . Beim Übergang zur Benzoxazinonstruktur verschwindet
diese Bande je nach dem Cyclisierungsgrad mehr oder weniger vollständig, daraus kann das Ausmaß der Ringschlußreaktion
berechnet werden. Dafür erscheint als besonders charakteristische Bande eine von der CO-Gruppe des Benzoxazinons
herrührende Absorption bei etwa 1760 cm~ . Das Ausmaß der Umwandlung von offener Amidcarbonsäure in Benzoxazinonglieder,
d. h. der Cyclisierungsgrad, liegt oberhalb 80 #, in den meisten Fällen oberhalb 90 %. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren tritt kein Abbau des Polymeren ein. Überraschenderweise wurde vielmehr gefunden, daß in allen untersuchten
Fällen noch eine Erhöhung des Molekulargewichtes erfolgte, wie aus Viskositätsmessungen geschlossen werden kann.
Auch dann, wenn eine Ausscheidung des Polymeren aus der Reaktionsmischung eintrat, war dessen relative Lösungsviskosität
gleich oder höher als die der zugrunde liegenden Polyamidsäure. Dieser Befund muß als ein weiterer Vorzug gegenüber der thermischen
Dehydratisierung angesehen werden.
In den folgenden Beispielen verhalten sich Gewichtsteile zu
Volumenteilen wie kg zu Liter.
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a) Herstellung der Polyamidcarbonsäure
27,23 Gew.-TIe. 4,4l-Diaminobiphenyl-3,3'--dicarbonsäure
werden unter Stickstoff in 400 Vol.-TIn. wasserfreiem N-Methylpyrrolidon-(2) gelöst und unter Rühren zunächst
mit 20 Gew.-TIn. trockenem Lithiumchlorid und dann unter .Eiskühlung mit 20,3 Gew.-TIn. IsophthaloylChlorid versetzt.
Aus der viskos werdenden Lösung beginnt die PoIyamidcarbonsäure allmählich unter Trübung auszufallen.
Man rührt die Mischung bei Raumtemperatur noch weitere 4 Stunden nach. Eine Probe von cal 45 Vol.-TIn. wird mit
Wasser gefällt, gewaschen und getrocknet. Die gebildete Polyamidcarbonsäure besteht aus wiederkehrenden Einheiten
der Formel
Die relative Viskosität einer 1 #igen,Lösung in konzentrierter
Schwefelsäure bei 200C beträgt
- 1,68.
b) Herstellung des Polybenzoxazinons
Zu der nach a) bereiteten Mischung gibt man I3 Gew.-TIe.
Pbosphorpentoxid und rührt unter Stickstoff 6 Stunden bei 1400C. Es bildet sich dabei eine graugrüne Paste,
diese wird: anschließend in heftig gerührtes Wasser eingetragen und das dann vollends ausgefallene Polymere
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abgesaugt und gut gewaschen, noch einmal in Methanol aufgeschlämmt und nach erneutem Absaugen und Waschen mit
Methanol getrocknet. Ausbeute 35 Gew.-Tle, -95 % der
Theorie. Das gebildete Polybenzoxazinon besteht zu über
90 % aus wiederkehrenden Einheiten der Formel
wie sich durch Vergleich der Infrarotspektren aus Verschwinden der Amid-Absorptionsbande nachweisen läßt.
trierter Schwefelsäure bei 20° C beträgt
1,73
a) Herstellung der Polyamidcarbonsäure
31,20 Gew.-Tle. 4,4-'-BiS-C3-carboxy-4-amino-phenoxy)-diphenylsulfon werden in 120 Vol.-TIn. absolutem
N-Methylpyrrolidon-(2) unter Kühlung bei +5°C mit 12,18 Gew.-TIn. IsophtbaloylChlorid versetzt. Die
viskose Lösung rührt man bei Raumtemperatur noch 4- Stunden nach, dann werden 25 Vol.-TIe. entnommen, in Wasser
ausgefällt, das zerkleinerte Polymere gut mit Wasser und Methanol gewaschen und getrocknet. Das erhaltene Polyamid
besitzt wiederkehrende Einheiten der Formel
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COOH
Die relative Viskosität einer 0,5 #igen Lösung in
N-Methylpyrrolidon bei 200C beträgt ^ rel# a 1i55.
b) Herstellung des Polybenzoxazinons
Der im Kolben verbliebene Rest der Polyamidlösung wird mit
100 Vol.-TIn. wasserfreiem N-Methylpyrrolidοη verdünnt und
nach guter Durchmischung unter Rühren mit einer unter Kühlung hergestellten Mischung aus 20 Vol.-TIn. N-Methylpyrrolidon
und 10 Vol.-TIn. Phosphoroxychlorid tropfenweise versetzt. Die Mischung wird dann etwa 2 Stunden auf
10O0C erhitzt, dann gießt man die überstehende, dunkle Lösung von dem ausgefallenen Polymeren ab, löst dieses
bei 14-00C in frischem N-Me thyl pyrrol id on und fällt es in
Wasser aus. Das zerkleinerte, neutral gewaschene und getrocknete Polymere besteht zu über 80 % aus Polybenzoxazinoneinheiten
der 'Formel
wie sich durch Vergleich der Infrarotspektren am Verschwinden der Amid-Absorptionsbande feststellen läßt.
Die relative Viskosität einer 0,5 Sfcigen Lösung in N-Methylpyrrolidon bei 2O°C beträgt V1* 1,58.
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Aus 52,05 Gew.-Tin. 4-,V-Bis-(3-carboxy-4-amino-phenoxy)-diphenylsulfon
und 20,3 Gew.-TIn. Isophtbaloylcblorid wird in 200 Vol.-TIn. wasserfreiem N-Methylpyrrolidon wie in Beispiel
2 a) beschrieben eine Polyamidcarbonsäure hergestellt. Die viskose Lösung wird mit 200 Vol.-TIn. absolutem N-Methylpyrrolidon.
verdünnt und nach Zusatz von 30 Gew.-TIn. Phosphorpentoxid
4- Stunden bei 130°C~ gerührt. Dabei trennt sich das
Gemisch in eine dunkle, dünnflüssige, polymerarme, leichte Phase und in eine helle, hochviskose, polymerreiche, schwere
Phase. Man trennt die dünnflüssige, dunkle Lösung ab und löst das zurückbleibende Polymere in frischem N-Metbylpyrrolidon
unter Erwärmen. Anschließend fällt man es in schnell ge.rübrtes Wasser aus, wäscht neutral und trocknet. Man erhält
58 Gew.-TIe. helles, grobfaseriges Polybenzoxazinon mit wiederkehrenden
Einheiten wie in Beispiel 2 b) angegeben. Der Ringschluß ist zu über .90 % erfolgt. Die relative Viskosität
einer 0,5 #igen Lösung in N-Methylpyrrolidon bei 25°C beträgt
=1,65.
Das Polymere ist in N-Methylpyrrolidon oberhalb 60 C auch in
höheren Konzentrationen löslich und kann daraus zu Filmen oder Fäden verarbeitet werden. Ein solcher Film wird zunächst
24 Stunden bei 1500C getrocknet und dann bei 26O0C an der Luft
getempert. Er ist nach 1000 Stunden noch nicht versprödet.
a) Herstellung der Polyamidcarbonsäure
26,03 Gew.-TIe. 4,4'-Bis-(3-carboxy-4—amino-phenoxy)-diphenylsulfon
werden in I50 nil wasserfreiem N-Methylpyrrolidon-(2)
unter guter Kühlung mit 26,37 Gew.-TIn.
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^•,V-Dipbenoxy-diphenylsulfon-V', 4-'''-dicarbonsäurechlorid
versetzt. Die viskose Lösung rührt man bei Raumtemperatur noch 5 Stunden nach, dann fällt man ca.
1/4- davon in Wasser aus, wäscht, isoliert und trocknet das Polymere. Es besteht aus wiederkehrenden Einheiten
der Formel
O HOOC
COOH
Die relative Viskosität einer 0,5 #igen Lösung in N-Methylpyrrolidon beträgt -η , = 1,50.
b) Herstellung des Polybenzoxazinons
Zu den verbliebenen 3/4- der nach a) bereiteten Polyamidlösung
gibt man 50 Vol.-TIe. N-Methylpyrrolidon und rührt,
bis die Lösung wieder homogen ist. Dann läßt man bei Raumtemperatur 7,0 Vol.-TIe. reines Phosphoroxychlorid zutropfen
und rührt 5 Stunden bei 600C nach. Das Polymere wird
anschließend in Wasser ausgefällt, neutral gewaschen, mit Methanol aufgeschlämmt, isoliert und getrocknet. Es besteht
zu über 90 % aus Polybenzoxazinoneinbeiten der Formel
wie sich durch Vergleich der Infrarotspektren zeigen läßt.
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Die relative Viskosität einer 0,5 #igen Lösung in N-Methylpyrrolidon bei 250C beträgt 'flrel # - 1,^9.
Eine 25 #ige Lösung des Polybenzoxazinons in Dirnetbylacetamid
wird zu einem Film von 30 Ai Dicke vergossen und nach 24stündigem Trocknen bei 130°C an der Luft bei
2500C getempert. Die Folie ist unter diesen Bedingungen
nach 1000 Stunden noch nicht versprödet.
Man verfährt wie in Beispiel 4, verwendet jedoch an Stelle des dort verwendeten PhosphoroxyChlorids 5»0 Vol.-TIe.
Thionylchlorid und rührt die Mischung 3 Stunden bei 600C nach.
Dann arbeitet man auf wie beschrieben. Das Polymere ist zu über 90 % in das Polybenzoxazinon umgewandelt worden, wie das
Infrarotspektrum zeigt.
Die relative Viskosität einer 0,5 #igen Lösung in N-Methylpyrrolidon
bei 250C beträgt *»7rel » 1
Man verfährt wie in Beispiel 4, verwendet jedoch an Stelle von N-Methylpyrrolidon als Lösungsmittel Dimethylacetarnid und
versetzt die restliche Lösung nach Entnahme der angegebenen Probe mit 27 Vol.-TIn. einer 3-molaren Lösung von Schwefeltrioxid
in Dimethylformamid. Dann rührt man die Mischung 5 Stunden bei 1000C nach und arbeitet anschließend wie beschrieben
auf. Der Ringschluß ist laut Infrarotspektrum zu etwa 80 % erfolgt.
Die relative Viskosität einer 0,5 #igen Lösung des Polybenzoxazinons
in N-Methylpyrrolidon bei 250C beträgt V re± * 1»52.
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Claims (1)
- #5"Patentansprüche:1) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Polybenzoxazinonen durch Umsetzung von Bis-antbranilsäure-Derivaten mit aromatischen Dicarbonsäuredichloriden und anschließenden Ringschluß der erhaltenen Polyamidcarbonsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man Polyamidcarbonsäuren oder deren Ester mit wiederkehrenden Einheiten der allgemeinen Formel0 0
Il Il-C-Ar-C-HN,ROOCworinR - Wasserstoff oder ein Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylrest ist,X - eine einfache Bindung, -0-, -S-, -SO-,Alkyl -SO2-, -CH2, -C- , -CO-, die GruppierungAlkyl-O-Ar'-O-, oder einen bifunktionellen Heterocyclus,Y « Wasserstoff, C1-C^-Alkyl, Ο,-C^-Alkoxy oder Halogen undAr und Ar* ein- oder mehrkernige, gegebenenfalls substituierte und/oder durch X verbundene aromatische Reste bedeuten,mit flüssigen oder gelösten wasserabspaltenden Mitteln in organischen Lösungsmitteln, gegebenenfalls unter Erwärmen, behandelt.Le A 12 3290088 3 2/20782) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung bei 50 - 2000C durchführt.3) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßman als wetsserabspaltt^ü® Mittel anorganische oder organische Säüreanhydride verwendet.H) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als wasserabspaltende Mittel anorganische oder organische Säurehalogenide verwendet«5) Verfährst nacl* Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als organische Lösungsmittel aprotische, polareSolventien aus der Amidreihe verwendet.6) Verfahren nach Anspruch 5$ dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel N-Methylpyrrolidon-(2) verwendet.Le A 12 329 - 16 -009882/2C78
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1970
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Cited By (1)
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Also Published As
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